Ninurta ist in der sumerischen, akkadischen und assyrischen Mythologie ein Wasser- und Kriegsgott. Sein Kultort war der Tempel E-šumeša in Nippur und in Girsu der Tempel Eninnu und E-padun-tila, wo er teilweise mit dem Gott Ningirsu gleichgesetzt wurde. Seine Symbole sind der Bogen, die sprechende Doppellöwenkopfkeule "Šarur" und der Löwe. Er wird oft im Kampf mit dem Vogeldämon Anzu dargestellt, aber auch in Siegerpose auf einem Bergrücken und galt so als Vorbild verschiedener Herrscherdarstellungen. Seinen Kampf gegen Anzu führte er von seinem Drachen "Abubu" aus, die als Himmelsscheibe den himmlischen Teil von Enkis "Ea"-Dilmun darstellte.
Enlils frühe Präsenz mit einem Dilmun vor Nippur, dürfte aber auch den Hintergrund eines uralten Mythos bilden, wonach er nach der Vergewaltigung Ninlils auf die Erde als „Unterwelt“ verbannt wurde. Nach der Geburt des Mondgottes „Nanna“, folgten Ninlil und „Nanna“ ebenfalls in die Unterwelt, bis weiter nachfolgende Kinder Enlil erlaubten, wieder in den Himmel zurückzukehren. Damit berichtet dieser Mythos nicht nur über den Bau und die Landung des ersten Dilmuns durch Enlil, sondern ist auch ein Hinweis, wann Ninurta von Ninlil geboren wurde, wobei sich hinter ihr nur die später verbannte Ištar verbirgt.
Dass Ninurta zu den ältesten Asen überhaupt gehörte und noch vom Asar stammen wird, erzählt die Herkunftsgeschichte seines indischen Charakters Vishrava, wo dieser als Sohn des Pulastya erwähnt wird. Unter diesem Namen gilt er auch als einer der sieben Saptarishis, die sich wieder sämtlich vom personifizierten siebenblättrigen Dilmunverschluss eines Dreifuß-Dilmuns ableiten. Als seine Mutter wird Havirbhoo genannt, die eine der neun Töchter des Rishi Kardam wäre. Der Name Kardam lässt sich zunächst mit dem kosmischen Kar-Clan verknüpfen, während Havirbhoo im Sanskrit und Indogermanischen als glänzende mächtige Sonne (ha-vir-bʰō) gedeutet werden kann.
Letztendlich weist das ebenfalls auf das erste auf der Erde gelandete Dilmun-System, dass er als Vishnu steuerte. Als Vishravas Bruder gilt Agastya, der sich im Abgleich als Enlil offenbart. Als Ninurtas Gattin gilt Ba'u oder Gula, die jedoch beide für Inanna stehen. Ihr irdischer Sitz wurde Uruk, wo man auch den Tempel ihres Sohnes Anu errichten ließ. Bisher galt zwar die Vermutung, dass Inanna eine Tochter Anus sein könnte, doch forscht man in altindischen Überlieferungen, ist dort Inanna mit Kaikasi identisch.
Als ihre Eltern gelten dort Sumali (Alalu) und die mit ihm liierte Ketumati (Ištar), die als Tochter des Suketu mit ihm nur deshalb Kinder zeugte, um mit ihnen die Macht über alle „drei Welten“ zu erringen. Übereinstimmend wird namentlich von zehn Söhnen und vier Töchtern berichtet, was einen recht großen Asen-Clan beschreiben würde. Theoretisch könnte diese Zahl auch für die ersten menschlichen Asen-Clans stehen. Darunter war schließlich auch ein Sohn namens Vikata, der recht deutlich auf die Kata-Clans verweist. Von allen Kindern war es aber nur ihre Tochter Kaikasi, die für Höheres bestimmt war. Mit Vishrava (= Vishnu) vermählt, wurde sie später die Mutter des berühmten Ravana, der in Mesopotamien nur als Anu oder An bekannt war.
An Euphrat und Tigris war der zum kosmischen Asen-Clans der Kar gehörende Ninurta auch mit dem langlebig überlieferten König Enmerkar identisch. Übereinstimmend mit Ninurta herrschte dieser ebenfalls von Uruk aus und gilt dort als Erfinder der Schrift. Die ihm bisher als „Mutter“ zugeordnete Göttin Ninkharsag (Ninḫursanga) gilt auch als angebliche Mutter von „Nanna“, weshalb sie mit Tiamat oder Damkina gleichgesetzt, am Ende nur für weitere Beinamen von Ištar stehen. Für die Identifizierung Enmerkars als Ninurta, spricht auch sein von Uruk aus geführter Krieg gegen Aratta, der bis heute samt seinem angeblichen General Lugalbanda völlig falsch verstanden wird. Neben diesem Hintergrund, existiert auch eine weitere bemerkenswerte Parallele zu Ninurtas indischem Charakter Vishnu, dessen siegreicher Kampf gegen Sumali, dem Kampf Ninurtas gegen Anzu entspricht.
Ninurta als Ninazu - Unter diesem Namen trat er als Somaschöpfer (=Schlangengott) und Wächter auf
Ninazu in der sumerischen Religion war ein Gott der Unterweltund der Heilung. Er war der Sohn von Ninlil (Ištar) und Enlil. Dieses Paar wird mit Ereshkigal und Gugalana gleichgesetzt. Ereshkigal wird zwar im Mythos von Inannas Abstieg in die Unterwelt als "ältere Schwester" von Inanna gedeutet, doch so lässt sie sich auch als Ištar identifizieren, der Mutter von Inanna. Gugalanas Name wird heute als "Kanalinspektor von An" gedeutet, was zunächst einen technischen Bezug bestätigen würde und so auch seine Identität als Enlil, dem "göttlichen Architekten" bestätigen wird. Einige Gelehrte betrachten Gugalanna als die gleiche Figur wie den "Himmelsstier", der jedoch so nur als fliegende Manifestation von "Nanna" angesehen werden muss. Und der Schöpfer von "Nanna" ist wiederum Enlil.
Von beiden Paaren ist nur Ninazu als gemeinsamer Sohn bekannt, den man wiederum so nur mit Ninurta gleichsetzen muss. Als Ninazus Frau wird oft die Göttin Ninigirida genannt, die zusammen ebenfalls einen gemeinsamen Sohn hatten, der als Ningiszida überliefert ist. Da nur Inanna als Gemahlin von Ninurta in Frage kommt, ist sie mit Ninigirida und Anu mit Ningiszida gleichzusetzen.
Ninazu war die Schutzgottheit der Stadt Eshnunna und Enegi, bis der Gott Tispak ihn in der Popularität ablöste und die neue Schutzgottheit von Eshnunna wurde.
Ereshkigal und Gugalana galten als Ninazus Mutter und Vater in Enegi. Gelehrten nehmen jedoch an, dass Nergal sein Vater war und aufgrund der sumerischen Geschichte von "Ereshkigal und Nergal", wo er sie vergewaltigt und imprägniert; dies kann jedoch in Bezug auf eines ihrer vielen anderen Kinder sein. Die angebliche Vergewaltigung wird sich jedoch auf eine technische Vereinigung zwischen Ištar auf "Nanna" und seinem himmlischen Teil beziehen. Ereshkigals Name kann nach der indogermanischen Deutung als „eres-ki-gal“ mit „großer Ki-Stab (Erdenstab=Himmelssäule)“ übersetzt werden. Sie stellt so als vergöttlichte Himmelssäule über einen Dilmun dar, was zugleich Ištars Somaschöpfung beschreibt. Ihr zugeordneter Gemahl Nergal steht jedenfalls als „vernichtende Sonnenhitze“ für eine vergöttlichte Feuersäule, die man aus technischer Hinsicht, wiederum mit Enlil verknüpfen kann.
In Enshnunna wurde hingegen Ninazus Abstammung nur von Ninlil und Enlil bestätigt.
Ninazu gilt heute als Beschützer von Eshnunna und Enegi, was ihn prinzipiell eine Wächterrolle zuschreibt. Oder anders ausgedrückt: Ninazu ist der Wächtername von Ninurta gewesen. In Eshnunna wurde er als kriegerisch dargestellt und es war seine Doppelgenealogie, die seine Verbindungen zur Unterwelt offenbart. Diese Doppelgenealogie soll zugleich belegen, dass er ein sterbender und zurückkehrender Gott wäre, was ihn mit Vegetation und Landwirtschaft verbindet. In der Geschichte How Grain Came to Sumer werden er und sein Bruder dargestellt, wie sie Gerste und Flachs zu den Menschen bringen, und in der Geschichte Enlil und Ninlil wird er als "der Herr, der die Messlinie über die Felder streckt" bezeichnet.
In Enegi gilt er als "Verwalter der Unterwelt" und ist stark mit den Bildern einer Schlange korreliert. Obwohl er in einigen Traditionen mit der Heilung in Verbindung gebracht wird, wird heute sein Name als "Herr Heiler" interpretiert, doch sein primäres Attribut ist es nicht. Erst im zweiten und dritten Jahrtausend v.Chr. wird er zur Heilung aufgefordert, und das am häufigsten wegen vermeintlicher Schlangenbisse, weshalb er den Titel "König der Schlangen" trug. Und genau das ist wiederum völlig falsch gedeutet, denn in seiner Eigenschaft als "König der Schlangen", wird er nur als Schöpfer von Soma und gleichzeitig als Wächter bestätigt.
Aufgrund seiner Stellung als "Verwalter der Unterwelt" in Enegi steht Ninazu im Mittelpunkt eines Festivals, in dem man chthonische Götter betrauerte. Während dieses Festes, das im sechsten Monat stattfindet, macht das Volk Enegi Opfergaben an Könige und Priesterinnen aus ihrer Vorzeit. Die sumerische Klage, auf der dieses Fest basiert (In der Wüste im frühen Gras) gilt er jedenfalls als "König der Schlangen". Er erhält auch Opfergaben in Lagash, Umma und Nippur. Man hat Tempel gefunden, die ihm sowohl in Enegi als auch in Enshnunna gewidmet wurden, sie hat man typischerweise als "Lagerhäuser" oder "Reine Häuser" bezeichnet, was sie vermutlich mit einen Reinigungsritual verbindet. Ninazus Gefolgschaft war auf die zunehmende Popularität der Götter Tispak und Nergal zurückzuführen.
Primärquelle: Wikipedia Stiehler, Diener und Krieger
Enmerkar - Er lässt sich als Gründer Uruks weitgehend mit Ninurta gleichsetzen, dem Sohn Enlils
Nach allem was über die berühmtesten Asen bekannt ist, starb keiner einziger an einer Krankheit oder Altersschwäche. Ereilte einem Asen aber doch der Tod, fiel dieser entweder im Kampf oder wurde von anderen Asen regelrecht hingerichtet. Neben der überlieferten Unsterblichkeit existieren aber auch Berichte, wonach von bestimmten Herrschern Mesopotamiens unglaubliche Lebens- oder Herrschaftszeiten überliefert sind. Dazu gehören jene die über Enmerkar oder Lugalbanda bekannt sind noch zu den unbedeutendsten, obwohl bereits von 900 oder 1200 Jahren berichtet wird.
Egal wie man diese Herrscher auch heute einordnen will, man kommt nur voran, wenn man sie nicht Menschen gleichsetzt. Minimal wird jedenfalls Enmerkar noch immer als alter "sumerischer Herrscher", eine 420-jährige Herrschaft zugeschrieben. Außerdem gilt er als Erbauer von Uruk (Warkah), eine der ältesten Städte der Welt und der erste Bericht über ihn beschreibt ihn als den Erfinder der Schrift in der mesopotamischen Mythologie. Die Assyrologin Dina Katz stellt jedoch fest, dass jeder Versuch, eine historische Erklärung des legendären Berichts zu finden, die Behauptung widerlegt, dass Enmerkar die Tontafel und das Schriftsystem erfunden hat, und den wichtigen ideologischen Zweck dieser Erzählung abschwächt. Sie bemerkt weiter, dass das Gedicht, das behauptet, das Schreiben sei eine Erfindung des Gründers der ersten sumerischen Stadt nach der Flut, eine politische und ethnische Aussage ist.
Die ursprünglich am Abzu liegende Stadt Uruk galt unter Enmerkar noch als irdischer Herrschersitz von Anu und Inanna, wobei man bei Letztere meistens vermutet, dass sie eine Tochter von Anu wäre. Es gibt jedoch keine Belege dafür, die Wahrheit lässt sich nur über die Vergleichende Mythologie ermitteln. Nach alten indischen Überlieferungen kann Inanna nur die Mutter von Anu gewesen, der aus ihrer Verbindung mit Ninurta hervorging.
Enmerkar kann auf seine überlieferte Langlebigkeit bezogen nur ein Ase gewesen sein, dessen Name indogermanisch mit „Herrscher der glänzenden Kar“ übersetzt werden kann. Damit darf er als kosmischer Clanführer angesehen werden, der allein mit diesem Titel nur mit Enlil als Vishvakarman oder Enlils Sohn Ninurta identifiziert werden kann. Doch für Enlil gilt nur Nippur als sein Kultort, weshalb gleiches für seinen überlieferten Sohn nicht wirklich gelten kann. Ihm und seiner überlieferten Mutter Ninkharsag (Ninlil, Ištar) wurden auch nur kleinere Teile des Tempels gewidmet, weshalb Ninurtas eigentlicher Kultort woanders gesucht werden muss.
Eine Lösung dieses Rätsels bietet sich an, wenn wir anerkennen, dass sich hinter Enmerkar nur ein Beiname von Ninurta verbirgt, womit sein Kultort nur Uruk sein kann. Die ihm bisher als „Mutter“ zugeordnete Göttin Ninkharsag (Ninḫursanga) gilt auch als angebliche Mutter von „Nanna“, weshalb sie mit Tiamat oder Damkina gleichgesetzt, am Ende nur für weitere Beinamen von Ištar stehen. Das Mutterschaftsverhältnis zwischen Ninḫursanga und Ninurta resultierte hingegen aus der zeitweisen Unterstellung des „Nanna“-Dilmuns unter dem kosmischen Kar-Clan. Auf „Nanna“ zeugte Enlil mit Ištar zusammen Ninurta und anschließend dessen Kar-Kriegerkasten.
Der Falkengott Sokar - Er steht in Mesopotamien für Ninurta Rémih, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-3.0
Sokar ist einer der ältesten Totengötter des alten Ägypten. Zu früheren Zeiten galt er als Fruchtbarkeitsgott, änderte dann aber seine Gestalt im Laufe der Zeit. Die Rolle als Totengott bekam Sokar durch seinen Kultort in der Gegend westlich von Memphis, da man dort schon seit der 1. Dynastie die Toten begrub. Die berühmte Totenstadt Sakkara trägt wahrscheinlich seinen Namen, sie geht jedoch eher auf Sakar zurück, den wichtigsten Beinamen des "Nanna"-Dilmuns.
Bevor Sakkara nach Sakar benannt wurde, stand der größte Dilmun der Asen bereits und Alalu als Geb vor der Nilmündung, wo ihm als Fruchtbarkeitsgott nachgesagt wurde, Getreide und andere nützliche Pflanzen hervorgebracht zu haben. Natürlich kamen diese göttlichen Gaben nur aus dem Inneren dieses Dilmuns, derer auf Gebs angebliche Kinder bezogen, selbst nach Anus Ankunft immer wieder vor dem Nil abgesetzt wurde. Als Grund dürfte zunächst nur die zunehmende Verschlammung des Abzu in Frage kommen, auch wenn das periodisch überflutete Nildelta alles andere, als ein ideales Hinterland war.
Trotzdem wurde das Hinterland nach diesem Dilmun benannt, dessen karischer Beiname „Sakar“ sich auf das Felsenplateau von Sakkara übertrug. In seiner vergöttlichten Form wird er dazu vom Fruchtbarkeitsgott Sokar verkörpert, dessen falkenköpfige Darstellung vom geflügelten Äußeren eines Wächterjets abgeleitet wurde. Sokar lässt sich nur mit Ninurta verknüpfen, der weltweit als Wächter über dio Schöpfungsorte der Asen wirkte. Davon erzählt noch ein als Hügel dargestellter Sokar, aus dem der Kopf eines wachenden Falken herausschaut. Im gleichen Sinne kann ein als Dilmun identifizierter „Sokar“-Hügel auch mit dem mythischen „Urhügel“ von Heliopolis gleichgesetzt werden, was wiederum erklärt, weshalb ihr anderer Name „Iunu“ („I͗wnw“) mit „Die Säulen“ übersetzt wird. Dass diese Säulen nur als Himmelssäulen über einen Dilmun beobachtet wurden, wird noch von der Hieroglyphe für „Iunu“ verdeutlicht, die einen typischen Wassertopf beinhaltet!
Sokar ist unter anderem noch Erdgott und Patron der Metallarbeiter, was ihn in unmittelbare Nähe des Ptah rückte und dessen Charaktereigenschaften er insbesondere verkörperte. Aus diesem Grund nannten die Ägypter ihn auch Ptah-Sokar, wobei sich die Darstellung des Sokar nicht veränderte. Der Hintergrund dieser verbundenen Gottheiten beruht auf die Dualität eines teilbaren Welteneies, wo jede Gottheit über einen Teil bestimmte, Ptah über den irdischen Teil als Dilmun und Sokar als Wächter über den himmlischen Teil als Himmelsscheibe ("Himmelsschale").
Sokars Darstellung mit menschlichem Körper und Falkenkopf entsprach jener mesopotamischen Darstellungen, wo bestimmte Himmelsgötter immer mit Flügeln abgebildet wurden. Sokar wirkte beim Ritual der sogenannten Mundöffnung mit, was zugleich ein Wesenszug des Schöpfergottes Ptah war. Dieses Ritual geht auf Somaabschöpfung des Nilwassers zurück und zwar immer dann, wenn sich über die bereits geöffnete Dilmunkuppel, der allseits zu sehende Saugkopf von Sokars Himmelsscheibe öffnete, um nachfolgend das Soma aus dem Dilmun abzusaugen.
Eine weitaus tiefgreifendere Verschmelzung erfolgte zwischen den Totengöttern Osiris und Sokar. Es entstand der Name Ptah-Sokar-Osiris. In der Folgezeit wurde der falkenköpfige Gott teilweise in der Mumiengestalt des Osiris abgebildet. Da Sokar schon früher als im Sande ruhend zu sehen war, stellte man sich den aufgebahrten Leichnam des Osiris als Sokar vor. Der wahre Hintergrund der Osiris-Sokar Verschmelzung begründet sich jedoch damit, dass Sokar als Ninurta, der leibliche Vater von Anu war und sich der gemeinsame Kultort dieses Familien-Clans in Uruk befand.
Primärquelle: Stiehler, Diener und Krieger Wikipedia
Der Name Iškur gilt nicht nur etymologisch als ungeklärt, sondern könnte sogar aus vorsumerischer Zeit stammen. Auf „Nanna“ bezogen, kommt auch Ištar ins Spiel, die als Gemahlin von Alalu, mit zu den verbannten Asen gehörte.
Iškur ist mit Ninurta identisch, beide gelten als Sohn von Enlil
Iškur wird als „Löwendrache“ oder Unterweltsdrache „Kur“, wesentlich präziser mit einer Soma saugenden Himmelsscheibe erklärt, wobei der Bezug auf Löwen wiederum auf Ištar verweist, die man auf einen Löwen stehend darstellte. Gleichzeitig kommt der Löwe bei Alalus geflügelter Anzu-Flugmaschine vor, die als Löwenadler dem Löwendrachen Iškur (Sin) als Hybrid-Jet (Wächtereinheit) zugeordnet werden muss. Wie jedes Element der Dilmun-Technologie, findet sich über Iškur noch ein Verweis auf seine Schöpfer, wo dem „Löwendrachen“ erwartungsgemäß Enlil (Vishvakarman) zugeordnet wurde.
Gerade deswegen gilt Karkar als sein Hauptkultort, wo sein Tempel sogar „Haus der großen Stürme“ genannt wurde. Seine Zuordnung als „Zwillingsbruder“ von „Ea“, galt hingegen seiner Soma saugenden Funktion als Himmelsscheibe, die Enki als „Inspektor des Kosmos“ bezeichnete. Iškur lässt sich daher mit Ninurta gleichsetzen, der sein Soma hauptsächlich aus „Ea“ abholte. Bisher wird die Somaschöpfung von Iškur so umschrieben: "Der für die himmlischen Wasser zuständige Iškur wird als Zwillingsbruder des über die unterirdischen Wasser herrschenden An-Sohnes Enki (Ea) gepriesen". Ein Sohn Enkis war jedoch Anu nie, er war sogar nicht einmal direkt mit ihm verwandt. Zum "Sohn" Anus ist er wohl nur geworden, weil er für ihn ein Somaschöpfer war und solange Anu als Asari (=Osiris) herrschte, nur ihm unterstand.
Laut älteren Vorstellungen wurden bisher Anu und Enlil als "Vater" von Iškur angesehen. Es kommt jedoch als Vater nur Enlil in Frage, der mit Ištar seinen einzigen Sohn Ninurta zeugte. Ninurta war hingegen der Vater von Anu, was er in der indischen Mythologie als Vishrava bestätigt. Er gilt dort als Vater von Ravana, der als Himmelsgott mit Anu identisch ist. Hinter Ravanas Mutter Kaikasi verbirgt sich Ištars Tochter Inanna.
Vivasvat bedeutet im Sanskrit »Aufleuchtender«. Es ist eine vedische Gottheit, die schon früh mit dem Sonnengott Surya verschmolz. Auf sein Geheiß brachte sein Bote Matarishvan das Feuer vom Himmel zu den Menschen. Eine Aufgabe, die ihn mit Prometheus gleichsetzen würde.
Überliefert ist, dass Vivasvat die Tochter von Tvashtri ehelichte, die als Sanjna oder Saranyu bekannt ist. Vivasvat wurde durch sie Vater von Yama, und von Manu Vaivasvat. Der grün dargestellte Totengott Yama entspricht dem grün dargestellten Totengott Osiris im Alten Ägypten, beide stehen für die globale Ikonografie des "Green Mans", es ist immer nur Anu gemeint. Osiris ist als sumerischer Anu, der Sohn von Ninurta und Inanna, weswegen Vivasvat und Sanjna (Saranyu) ihre vedischen Namen sind. Bei ihr gibt es jedoch noch Bezüge zu ihrer Mutter Ištar, mit der sie in der späteren mesopotamischen Mythologie verschmolz und zu ihrer Halbschwester Nanše. Inannas Beiname Saranyu weist mit "anyu" auf Anu und mit "sar" auf Asar, von dem sich im Alten Ägypten sein Titel Osiris ableitet. Vivasvat wird als Vivasvan als Sohn von Kashyapa bezeichnet, der selbst wieder für Enlil, dem göttlichen Architekten steht. Enlil gilt als Vater von Ninurta.
Vivasvat als Surya - Als Vater des Yama, bestätigt er Ninurta als Vater des Anu gleichzeitig von Osiris.
Einem Mythos nach soll Inanna als Sanjna die Gluthitze des Vivasvat nicht länger ertragen haben und fertigte ein identisches Ebenbild von sich an, das sie Chaya nannte und setzte dieses an ihre Stelle und floh danach in Gestalt einer Stute. Vivasvat, der den Tausch nicht bemerkte, hatte mit Chaya drei Kinder: den Manu Savarni, Shani und die Flussgöttin Tapati. Nachdem er die Täuschung durchschaut hatte, verwandelte er sich in einen Hengst und näherte sich der in eine Stute verwandelten Sanjna und zeugte pferdegestaltig die beiden Ashvins. In diesem Mythos wird somit erzählt, dass sich noch einmal Vivasvat mit Sanjna vereinigte und so ein Zwillingspaar gezeugt wurde, dass als Dasra und Nasatya überliefert, als zwei goldschimmernde Gottheiten beschrieben werden. Als Getränk bevorzugen sie Madhu oder Soma, ein vermeintliches Honiggetränk, es war jedoch nur jener Göttertrank, den sich die Asen für ihre orbitalen Habitate brauten: superreines Süßwasser. In diesem Sinne sind sie in der Somaschöpfung involviert gewesen und ihr dreirädriger honigfarbener Ratha-Wagen ist mit einem dreibeinigen Dilmun gleichzusetzen. Dieser konnte seinen Standort wechseln, weswegen man erzählte, dass Ratha von geflügelten Pferden oder Vögeln gezogen wurde. Mit ihrer Peitsche hätten sie Honig dabei herausgeschleudert, sie symbolisierte nichts anderes, als eine schwankende Somadampfsäule, die von Vivasvat abgesaugt wurde. Entsprechend dem Mythos Vom Quirlen des Milchmeeres wurde den Ashvin auch Milch geopfert.
Warum Vivasvat mit dem Sonnengott Surya verschmolz, lässt sich mit dessen Ikonografie und Namen erklären. Surya wird mit Himmelsauge übersetzt und sein auffälligstes Symbol war die Swastika. Die Swastika war wiederum ein ursprünglich technisches Symbol und steht für das sich drehende Sonnenrad in Vivasvats Himmelswagen Ratha, der auf Ninurta bezogen, für die Soma transportierende Himmelsscheibe "Abubu" steht.
Vivasvats Rolle als Somaversorger (Mundschenk) der Asen-Habitate offenbart sich noch in seiner indogermanischen Namensdeutung, wo sie ableitend von „u̯i-u̯es-u̯ā̆t“ für „Der das gebogene Wasser verteilt“ steht. Dabei entspricht das „gebogene Wasser“ einer Himmelssäule aus Soma, die immer einer schlangenartigen Wasserhose ähnelte. Dem Vishnu Purana nach galt Savarna auch als „Tochter des Ozeans“, die angeblich mit Vivasvat den Manu Savarni (=Manu Vaivasvat) zeugte. Savarna und Savarni sind hier als Geschwisterpaar anzusehen, was Marduk und Nanše entspricht. Was wirklich mit Savarna gemeint ist, kann nur ihre Deutung als „Nanna“-Dilmun erklären, der zu späterer Zeit Manu (Marduk) unterstand. Manu Vaivasvat besaß noch einen mythischen Brunnen, der angeblich die "Weite des Ozeans" füllte. Er beschreibt ihn also im Meer befindlich und das Wichtigste was sich in ihm befand war das unablässig produzierte Soma als reinstes Süßwasser.
Primärquelle: Stiehler, Diener und Krieger Wikipedia
Tišpak war ein mesopotamischen Gott, der mit der antiken Stadt Eshnunna und ihrem Einflussbereich in der Region Diyala in Verbindung gebracht wurde. Er war in erster Linie eine Kriegsgottheit, wurde aber auch mit Schlangen, einschließlich der mythischen Mushussu und Bashmu, und mit dem Königtum in Verbindung gebracht. Tišpak war weder sumerischer noch akkadischer Herkunft und folgte Eshnunnas ursprünglichen Schutzgott Ninazu (Ninurta) nach. Ihre Ikonographie und ihr Charakter waren ähnlich, beide gehen deshalb auf Ninurta zurück, obwohl sie in den meisten mesopotamischen Quellen von ihrer vermeintlichen Abstammung her nicht als identisch angesehen wurden.
Tišpak (Ninurta) auf den Schlangendrachen „Mušḫuššu“ reitend.Tišpaks Rolle war nicht nur wie die von Ninurta als Kriegsgott der Götter (=Annunaki), sondern auch die eines Mundschenks, der das Soma zu den drei orbitalen Himmelssitzen der Asen brachte
Herkunftstheorien:
Fritz Hommel vermutete 1904 eine Analogie zum hurritischen Wettergott Teshub. Diese Theorie wurde zunächst auch von Thorkild Jacobsen unterstützt, der sie jedoch später aufgab und vorschlug, dass Tišpaks Name akkadischen Ursprungs sei, was heute als unglaubwürdig angesehen wird. Jacobsens zweite Theorie beruhte auf der Annahme, dass Tišpaks Name, der seiner Meinung nach "Regenguss" bedeutete, eine ähnliche Bedeutung haben würde wie eine Etymologie, die er für den Namen von Ninazu vorschlug: "Der wassergießende Herr", was ihn als Mundschenk ausweist, doch für Jacobsen wäre er nur der "Gott des Frühlingsregens".
Inzwischen würde Ninazus Name "Lordheiler" bedeuten und dass er als Gott der Unterwelt und der Vegetation und manchmal als göttlicher Krieger und nicht als Wettergottheit angesehen wurde. Elam wurde auch als Ursprungsort von Tišpak vorgeschlagen. Zu den modernen Autoren, die diese Ansicht vertreten, gehören Marten Stol, der es für möglich hält, dass Tišpaks Name elamitischen Ursprungs ist, Manfred Krebernik, der auch den Namen seines Sohnes Nanshak als elamisch einstuft, und Irene Sibbing-Plantholt. 1965 kombinierte Dietz-Otto Edzard beide Theorien und argumentierte, dass Tišpak eine elamitische Form von Teshub sei. Frans Wiggermann schlägt vor, dass Tišpak eine der Gottheiten war, die er als "transtigridische Schlangengötter" beschreibt, eine Gruppe, von der er annimmt, dass sie sich an der Grenze zwischen sumero-akkadischer und elamitischer Kultur entwickelt hat, der er auch Götter wie Ninazu, Ningishzida, Ishtaran (der Schutzgott von Der) und den elamitischen Inshushinak (der Schutzgott von Susa) zuordnet. In der Götterliste An = Anum erscheinen sie alle der Reihe nach, nach Ereshkigal, was laut Wiggermann darauf hinweist, dass sie als Unterweltgottheiten angesehen wurden.
Eine Inschrift des Königs Daduscha von Eshnunna weist darauf hin, dass Tišpak als einer der Hauptgötter im Einflussbereich dieser Stadt angesehen wurde, da er direkt nach Anu, Enlil, Sin und Schamasch und vor Adad vorkommt. Sein Charakter ähnelte ebenfalls dem von Ninazu. Er war ein Kriegsgott, der als "Krieger der Götter" (ursag ili) beschrieben wurde. Die Beschwörungsserie Šurpu hebt dieses Merkmal hervor, nennt ihn "Herr der Truppen" und stellt ihn in eine Sequenz mit Ningirsu und Zababa, die beide als kriegerische Gottheiten angesehen wurden. Ein akkadischer Text aus Eshnunna charakterisiert ihn zusätzlich als "Verwalter des Meeres" (abarak ti'āmtim) und "grimmigen Helden" (qurādum ezzum).
Tišpaks Attribute überschnitten sich mit denen von Ninazu und umfassten zwei Streitkolben und verschiedene Schlangen und schlangenartige Monster, insbesondere den Drachen Mušḫuššu. Ein Jahresname von Eshnunna weist außerdem darauf hin, dass ein Bronzepflug zu den heiligen Gegenständen gehörte, die in seinem Haupttempel aufbewahrt wurden. Im schlecht erhaltenen Labbu-Mythos ist Tišpaks göttliche Waffe ein Siegel, und er wird als fähig beschrieben, Stürme zu verursachen. Es deutet nicht unbedingt darauf hin, dass er ein Wettergott war, da Ninurta und Marduk, die keine solche Rolle spielten, auch atmosphärische Phänomene als Waffen in Mythen verwenden.
Tišpaks Name wurde logographisch mit dem Zeichen MUŠ dargestellt, das auch andere Gottheiten bezeichnen konnte, zum Beispiel Inshushinak. Auf Zylindersiegeln könnte Tišpak auf einem Mušḫuššu reitend dargestellt werden.Hinweise auf visuelle Darstellungen von ihm, wie er "auf einen Drachen ritt", sind auch aus mesopotamischen Texten bekannt. Während sich die Mesopotamier die Götter im Allgemeinen als vollständig anthropomorph vorstellten, wurde er gelegentlich als grün beschrieben, was möglicherweise darauf hindeutet, dass er eine schlangenartige Haut hatte. Ein geschuppter Gott kommt auf Siegeln aus Eshnunna vor. Beides zusammen würde Tišpak als Ninurta mit einer grünlichen schuppigen Haut beschreiben, wie wir sie von Reptilien kennen. Ninurta, der sich mit Hilfe der Vergleichenden Mythologie als Vater von Anu und damit Osiris ermitteln lässt, würde damit auch erklären, dass Osiris ähnlich aussah, der im Alten Ägypten ohnehin mit grüner Hautfarbe dargestellt wurde. Der amphibische Hintergrund der Asen von Asar, wurde also auch von menschlichen Augenzeugen genauso wahrgenommen.
Tišpaks wahres Wesen als Mundschenk verbirgt sich hinter seinem Sukkal, es war die schlangenförmige Kreatur Bashmu. Bašmu wird zu den Gallu-Dämonen der Unterwelt gerechnet, stellte eine 60 Meilen lange gehörnte Schlange dar, die relativ einfach mit der Himmelssäule „Asag“ gleichgesetzt werden kann. Sie verkörperte jedoch nur eine abgesaugte Wassersäule aus Somadampf, woher auch der Beiname Tišpaks als "wassergießender Herr" stammt. Es ist immer nur seine Funktion als göttlicher Mundschenk gemeint und die Schlangen auf der er "ritt" generierte er selbst, wobei soviel Wind mit erzeugt wird, dass man ihn als "Sturmgott" in Erinnerung hat. Mit „schrecklich mächtige Schlange“ übersetzt, die mit scharfen Zähnen ihre Feinde mit Gift tötet (siehe die nordische Midgard), ist sie als Himmelssäule aus Somadampf anzusehen, die zu Mušḫuššu, dem Begleittier Enlils und Tišpak als vergöttlichte Himmelsscheibe gehörte. Als Schlangendrache auf Löwen- und Adlerbeinen stehend, verkörpert Mušḫuššu die erste von Enlil erschaffene Himmelsscheibe, samt ihren geflügelten Hybrid-Jet, die zur Erstlandung des „Nanna“-Dilmuns noch selbst Ninurta unterstand und somit für einen weiteren Namen für „Sin“ („Pushpaka“) steht.
Das bemerkenswerteste Detail dieses von Tišpak gelenkten Monsters als Himmelsscheibe der Asen stellte die von ihnen erzeugte Himmelssäule aus Wasserdampf dar, mit denen er seine die Tanks mit gereinigtem Dilmun-Wasser (Soma) füllte. Schlauchartig wie eine Wasserhose, wurde diese Himmelssäule mit einer Schlange verglichen, weswegen das sumerische „MUS“ auch mit Schlange übersetzt wird. Fast identisch wurde in Babylon „muš“ im Namen des „Mušḫuššu“ genannten Schlangendrachens verwendet, der zum Beispiel auf dem Ištar-Tor im Pergamon-Museum zu sehen ist. Deswegen darf zu Recht kombiniert werden, dass Šamaš-Sin und „Mušḫuššu“ den gleichen Hintergrund haben. Doch als „Begleittier“ Enlils und Tišpaks gehörte diese Süßwasser saugende Himmelsscheibe dem kosmischen Kar- und Ki-Clan der Asen (=Annunaki)an, was im Grunde auf mehrere baugleiche Himmelsscheiben verweist. Untermauert wird das mit seiner Beschreibung, dass er „siebenköpfig“ gewesen wäre, obwohl er in den Darstellungen nur mit einem Kopf zu sehen ist. Doch insgesamt gab es acht weiße Himmelsscheiben ("Himmelswagen"), die sich jeweils zu vier Paaren ordneten und sich zu vier Welteneier verkoppeln konnten: Nanna, Ea, Vati und Danu. Tišpak wird noch als „Sohn“ Enkis angesehen und als sumerischer Schlangengott Ninazu mit „Mušḫuššu“ als dessen Symboltier verbunden. Später Marduk zugeordnet, wird deshalb Tišpak in Wahrheit für eine vergöttlichte Himmelsscheibe und damit Mundschenk stehen, dessen stärkste Bezüge über Ninazu auf Ninurta weisen. Und dieser hatte als Tišpak das Soma von „Ea“ (="Wasserhaus") und Marduks „Danu“-Dilmun zugleich abgesaugt.
Mušḫuššu mit einem Reiter, es kommt auch Enlil in Frage, der Vater von Ninurta (=Tišpak)
Eine etwas andere Dimension hat die Zuordnung des Löwenadlers „Anzu“ zum Schlangendrachen „Mušḫuššu“, die als Himmelsscheibe Enlils zunächst seinen Schöpfer nennt, aber noch mit „Sin“ gleichgesetzt werden muss. Als vergöttlichte Himmelsscheibe ist sie Tišpak zugeordnet, die über Ninazu als „Sohn“ Enlils und Ninlils überliefert, mit dazu beitrug, dass Ninurta als Sohn Enlils gedeutet wird. Obwohl „Mušḫuššu“ temporär auch als „sein“ Begleittier gilt, musste Ninurta (Tišpak) mit „Abubu“ einen tödlichen Kampf gegen Anzu führen, wo er ihn schließlich in einem „schrecklichen Sturm“ mit einem besonderen Pfeil „töten“ konnte. Als „schreckliche Schlange“ bezeichnet, wurde über zwei verschlungene „Mušḫuššu“ auf einem sumerischen Rollsiegel immer ein geflügelter „Löwenadler“ abgebildet. Davon lässt sich noch ableiten, dass über dem Abzu zwei Himmelsscheiben gesehen wurden, was sich durchaus auf die schon erwähnten Dilmun-Standorte von „Nanna“ und „Ea“ beziehen könnte.
Von dem durch Ninurta zerstörten „Mušḫuššu“ ist jedenfalls bekannt, dass es drei Jahre dauerte, bis sein ganzes „Blut“ aus ihm herausgeflossen wäre, was wir wegen eines noch ausführlichen Beispiels aus dem Mahabharata mit dem roten Betriebsstoff einer Himmelsscheibe ("Himmelswagen") gleichsetzen können. Obwohl sicher übertrieben, ist sogar von „Mušḫuššu“ eine Länge von 50 Meilen überliefert, die auf seinen Schlangenhals oder Schwanz bezogen, seine Himmelssäulen aus abgesaugten Süßwasser symbolisieren. Nur so wird auch verständlich, wieso er mit „erhobenem Schwanz“ den "Himmel" berühren konnte. Doch ob nun „Mušḫuššu“ oder "Bašmu" - ihre himmelhohen Drachenschwänze sind ganz gewiss nicht 50 oder 60 Meilen lang gewesen (ein solches Längenmaß gab es in Mesopotamien sowieso nicht), sie endeten sichtbar in mitten der Unterseite einer Himmelsscheibe, die weiß und glockenförmig über einen Dilmun, wie "Ea" oder "Nanna" schwebte.
Tišpaks Bezüge zu anderen Gottheiten
Tišpaks Frau war die Göttin Kulla die als "Königin von Eshnunna" bekannt war. Ähnlich wie im Fall ihres Mannes ist die Herkunft ihres Namens ungewiss und Gegenstand wissenschaftlicher Debatten. Doch wenn Tišpak nur für Ninurta steht, kann Kulla nur als Inanna identifiziert werden. Kulla will man heute die Söhne Nanshak, Pappasanu und Me-SUḪUR (Lesart des Namens ungewiss) zugeordnen. Marten Stol geht zudem davon aus, dass Inshushinak und Ishtaran vom Verfasser der Götterliste An = Anum als Söhne Tišpaks angesehen wurden. Ein weiterer Höfling von Tišpak war Abu, auch bekannt als Ipahum, "Viper".
Auf dem Siegel von Shu-Iliya, einem König von Eshnunna, erscheint Tišpak neben den Göttinnen Belet-Šuḫnir und Belet-Terraban. Es wird angenommen, dass sie ihren Ursprung nördlich von Eshnunna hatten, wo sich höchstwahrscheinlich die entsprechenden Städte Shuhnir und Terraban befanden. Doch das kann man auch so sehen, dass es ursprünglich nur örtliche Beinamen von Kulla sind. Tišpak werden Bezüge zu Marduk und Nabu nachgesagt, eine Identifizierung mit ihnen ist jedoch ausgeschlossen.
Eine zweisprachige Inschrift aus der Regierungszeit von Shulgi von Ur erklärt, dass Tišpak die akkadische Version und Ninazu die sumerische Version, des in Esikil verehrten Gottes ist. Tišpaks Name kann zudem im Sumerischen nicht gedeutet werden. Nach Wilfred G. Lambert ist Tišpak eine Gottheit, die mit Ninurta verbunden ist, basierend auf seiner Verbindung mit Ninazu, der viele Eigenschaften mit letzterem teilte. Oder anders ausgedrückt: Lambert hat damit Tišpak als Ninurta identifiziert. In ähnlicher Weise argumentiert Andrew R. George, dass Tišpaks Platzierung in der sogenannten kanonischen Tempelliste darauf hindeuten könnte, dass er eine der Gottheiten war, die mit Ninurta synkretisiert werden können, ähnlich wie Lugal-Marada, Zababa oder Urash. Laut Marten Stol ist sowohl die Klassifizierung von Tišpak als Ninurta-ähnliche Figur ("Ninurta-Gestalt") als auch die direkte Gleichsetzung zwischen diesen beiden Göttern (Tišpak wird als Ninurta ša ramkūti beschrieben) in jeweils einem einzigen Dokument bezeugt.
In einer ugaritischen dreisprachigen Götterliste wird Tišpak mit Milkunni identifiziert, einem hurro-hethitischen Gott, dessen Name die Kombination des ugaritischen göttlichen Namens Milku mit dem hurritischen Suffix -nni war. Die ugaritische Spalte derselben Liste beschreibt ihn als ga-ša-ru (ugaritisch: "mächtig"; in der alphabetischen Schrift als gṯr geschrieben), ein Beiname, der in diesem Fall als göttlicher Name behandelt wird und im selben Text auf zwei weitere mesopotamische Gottheiten angewendet wird, deren Namen nicht erhalten sind. Aaron Tugendhaft kommt nach früheren Restaurierungsvorschlägen zu dem Schluss, dass sie vorläufig als Ningirsu und Mesagunu identifiziert werden können, ein Kriegergott aus Uruk, der möglicherweise mit Nergal oder Ninurta identisch ist. Der Titelname Gašaru in Ugarit ist dagegen noch mit weiteren Gottheiten verknüpft, er kann nicht allein für die Identifizierung von Tišpak verwendet werden.
Primärquelle: Wikipedia Stiehler, Diener und Krieger
Yngvi - Sein Name bedeutet Krieger und das weist auf seine Wanen als Kriegerkaste hin. Das Hirschgeweih passt in dieser Interpretation, denn hinter Yngvi verbirgt sich auch Cernunnos!
Yngvi ist der Name des mythischen Stammvaters einer Gruppe nordsee-germanischer Stämme, der Ingwäonen, sowie nach Snorri Sturluson ein Beiname des nordgermanischen Gottes Freyr. Die Ingwäonen sind noch als Ingaevonen, Ingvaeonen, Ingväonen überliefert und diese Namen sind sämtlich mit "Yngvis Wanen" zu übersetzen. Die Wanen wiederum sind nach Vanr benannt, hinter dem sich Enlil als Schöpfer der Wanen verbirgt. Die Annahme, dass es eine Gruppe von Göttern wäre, ist falsch, die von Vanr erschaffenen Wanen stehen als Gruppe für von ihm erschaffene Kriegerkasten, die im Goldenen Zeitalter zuerst weltweit als Kar-Kriegerkasten auftraten. Mit Wanen (Vanir) ist nur ein späterer nordischer Beiname gemeint.
Zum Vergleich: Die Herminoen sind nach ebenfalls nach ihrem Stammvater benannt. Die zu postulierende Form germanisch *Erminones ist eine Ableitung mit germ. n-Suffix in individualisierender Funktion von dem urgerm. Adjektiv *ermina- ‚allgemein, umfassend, gesamt, gewaltig’, → ahd., as. irmin-, ae. eormen, aisl. iǫrmun-, so dass die Bedeutung des Namens als ‚die Großen, die Gewaltigen, die Allverbündeten’ anzusetzen wäre. Unter diesem Namen versteht man einen Zusammenschluss von Stämmen. Gleichzeitig findet sich dieser Name im altsächsischen Heiligtums Irminsul wieder, es wird dabei immer nur Heimdalls Beiname Irmin (Varianten: Ermin, Armin) genannt, womit die Säule "Heimdalls Säule" bedeutet.
Yngvi (Ninurta) war als Gott der Wanen der große Rivale Heimdalls im Asen-Wanenkrieg, den am Ende die Wanen gewannen. Seine Wanen, als "Yngvis Wanen" als spätere Ingwäonen hielten sich besonders im Nordwesten Mitteleuropas an der friesischen Küste rund um die Deutsche Bucht. Hier enden bereits sehr viel Toponyme auf "ingen", die alle nach Ynvi und seine Ingwäonen benannt wurden. Ein weiterer Schwerpunkt von Yngvi-Toponymen findet sich in Süddeutschland, sie gehen zum größeren Teil auf die Alamannen zurück, dazu noch den Merowingern und Vindelikern. Sie alle haben einen wanischen Hintergrund.
Der Name Yngvi erscheint erstmals im 10. Kapitel der Ynglinga saga, wo er als Ahnherr der schwedischen Könige aufgeführt wird. Im 11. Kapitel wird er als Vater Fjölnirs genannt und trägt den Namen Yngvi-Freyr. Fjölnir ist in der nordischen Mythologie der Sohn des Wanen Freyr und der Gerdr. Er wird als Ynglingenkönig gedeutet, womit er über die Wanen herrschte. Hinter der Riesentochter Gerdr verbirgt sich wie bei Freya nur Inanna und zwar als "Tochter des Gymir" (Alalu). Freyr und Freya (Gerdr) entsprechen Ninurta und Inanna, womit Fjölnir für Anu (Osiris) steht. Dessen Tod bei einem Trinkgelage, wo er in einem Fass voll Met ertrank, entspricht dem Tod des Osiris.
Dass Fjölnir nicht einfach eine unwichtige oder späte Sagengestalt war, bezeugt seine Erwähnung beim Skalden Thjodolfr or Hvini (9. Jh.). Obwohl von ihm nur wenig überliefert wird, wurde in der Forschung viel um ihn spekuliert, wobei die Deutung als Feldgott zwar ansprechend ist, in der Vergleichenden Mythologie kann er jedoch auf Anu und Osiris zurückgeführt werden. Fjölnir, "der viel Wissende" ist auch ein häufig in der Edda und Skaldik genannter Beiname Odins, womit auch dieser mit Anu und Osiris gleichgesetzt werden muss.
Yngvis Name: Sowohl das altnordische Yngvi als auch das althochdeutsche Inguin und das altenglische Ingƿine leiten sich alle vom protogermanischen *Ingwaz ab. Lautänderungen im spätprotogermanischen Zirkel verwandelten *Ingwaz in *Ingwi(z) im Nominativ und *Ingwin im Akkusativ. Sein Beiname *Fraujaz taucht in den altnordischen Komposita Ingvifreyr und Ingunarfreyr auf. In Beowulf sehen wir Hrothgar, genannt (OE) fréa inguina, was "Herr der Beginen" bedeutet, d.h. Herr der Ingvaeones, der "Freunde von Ing".
Dies deutet stark darauf hin, dass die beiden Gottheiten, Ing und Freyr, tatsächlich identisch sind. Es ist aber auch möglich, dass Ing und Freyr getrennte Personen waren, weil sie unterschiedliche Väter hatten. Ings Vater war Mannus. Freyrs Vater war Njörðr und hinter Njörd verbirgt sich Enlil. Yngvis (Ing) Bezug zu Mannus war jedoch nur der eines Mundschenks (Somaschöpfer), was später in Mythen bei vielen Somaschöpfern in "Söhne" umgedeutet wurde.
Die Ingväeonen, die um die Jahrtausendwende ein Gebiet bewohnten, das in etwa dem heutigen Dänemark, Friesland, Norddeutschland und den Niederlanden entsprach, wurden von Plinius dem Älteren in seinen Naturgeschichten als einer von "fünf germanischen Stämmen" erwähnt. Tacitus behauptet, dass sie von den drei Söhnen des Mannus oder *Mannaz abstammen, die mit Manus im Hinduismus verwandt sind, dem "ersten Menschen", von dem *Ingwaz einer gewesen sein mag. Im Hinduismus gilt Manu noch als ein Stammvater der Menschheit, hinter dem sich Marduk verbirgt.
Andere Namen, die das Theonym beibehalten haben, sind Inguiomerus oder Ingemar und Yngling, der Name einer alten skandinavischen Dynastie. Das Element Ing(o)- war in germanischen Namen schon früh weit verbreitet und geht auf Yngvi zurück. Inguiomer (Inguiomarus) war im ersten Jahrhundert ein Verwandter des cheruskischen Arminius. Ingundis war eine Gemahlin des fränkischen Königs Chlothar I., dessen Sohn Charibert I. eine Ingoberga heiratete (alle im sechsten Jahrhundert). Das ist insofern interessant, dass Chlothar I. dem Geschlecht der Merowinger entstammt, die namentlich auf Yngvi bezogen, einen wanischen Hintergrund haben.
Weitere Kombinationen wie maskuliner Inguin, Ingulf, Ingobald, feminines Inghildis, Ingedrudis, Ingoflidis, sowie die Kurzformen Ingo (maskulin) und Inga (feminin) sind im frühen Mittelalter überliefert. In Skandinavien und Deutschland und in Gebieten, in denen sich diese Gruppen niederließen, überlebten Namen, die mit Ing beginnen, bis in den modernen Sprachgebrauch, z. B. Ingmar, Ingvar, Ingvild, Ingeborg, Ingrid, Ingegerd und der Familienname Ingalls. In Osteuropa gibt es auch den Namen Igor skandinavischen Ursprungs, der wegen den Warägern den gleichen Ursprung hat wie viele ähnliche skandinavische Namen, möglicherweise vom Namen Ingvar abgeleitet. Für die Verbreitung sorgten in Osteuropa besonders ostvandalische Clans, Goten und Waräger bis zu ihrer Missionierung durch die byzantinische Ostkirche.
In der nordischen Mythologie war Yngvi, auch Yngve geschrieben, der Stammvater der Yngling-Linie, einer legendären Dynastie schwedischer Könige, von der auch die frühesten historischen norwegischen Könige abzustammen behaupteten. Daraus darf man schlussfolgern, dass ganz Skandinavien einst von wanischen Kriegerclans beherrscht wurde. Yngvi ist ein Name des Gottes Freyr, vielleicht Freyrs wahrer Name, da freyr "Herr" bedeutet und sich wahrscheinlich aus einer gebräuchlichen Anrufung des Gottes entwickelt hat. Laut Altnordischen Wörterbuch lässt sich Yngvi noch mit Krieger übersetzen, was seine Wanen als Kriegerkaste identifiziert. Eine weitere Deutung als "junger Herr" (Yngvi-Freyr) würde zugleich aussagen, dass Yngvi der ältere Name von Freyr wäre.
Laut der Skjöldunga-Sage - ein verschollenes Epos von 1180 bis 1200, das in anderen Sagas und späteren Übersetzungen nur teilweise erhalten ist - kam Odin aus Asien und eroberte Nordeuropa. Er schenkte Schweden seinem Sohn Yngvi und Dänemark seinem Sohn Skjöldr. Seitdem hießen die Könige von Schweden Ynglings und die von Dänemark Skjöldungs. Auf Odin für Osiris bezogen herrschte dieser seiner Zeit über alle Asen, wobei Yngvi für Ninurta stehend die Erde für ihn kontrollierte. Hinter Skjöldr verbirgt sich Anubis, da ihm ein ähnliches mythisches Motiv zugeschrieben wird. Statt in einem Korb, wurde das Kind Scef vom Beowulf-Dichter in einem Boot ausgesetzt, gefunden und von Fremden großgezogen. Die Chronik von William of Malmesbury aus dem 12. Jahrhundert erzählt die Geschichte von Sceafa als schlafendes Kind in einem Boot ohne Ruder mit einer Korngarbe an der Spitze. Das Boot hieß "īsig" und wird bisher falsch mit "eisig" übersetzt. Tatsächlich findet sich hier sogar ein Bezug zu Isis, die Anubis großgezogen hätte. Auf ihn gehen alle Mythen über ausgesetzte Götterkinder zurück.
Yngvi in seiner Rolle als Erbauer des Tempels von Alt-Uppsala. Mit dieser Funktion lässt er sich mit Enlil, dem göttlichen Architekten gleichsetzen.
In der Historia Norwegiæ (um 1211 verfasst) wird ein Ingui als "erster König" von Schweden erwähnt, wobei er der Vater eines gewissen Neorth (Njörd) wäre, der seinerseits der Vater von Froyr (Freyr) ist. Daraus lässt sich wenigstens ableiten, dass Ingui zuerst ein Beiname von Enlil war. Njörd als Neorth ist ebenfalls mit ihm identisch, weswegen Yngvi-Freyr nur eine spätere Verschmelzung zweier Charaktere darstellt, die für Vater und Sohn stehen. Also ähnlich wie bei Ištar-Inanna, die zuerst für Mutter und Tochter standen und später miteinander verschmolzen. Auf Yngvi-Freyr ist also noch nicht das letzte Wort gesprochen.
Cernunnos auf dem Kessel von Gundestrup - Als Hirschgott hat er einen wanischen Hintergrund
Neben Taranis wurde auf dem faszinierenden Kessel von Gundestrup der Hirschgeweihgott Cernunnos identifiziert. In der rechten Hand hält er eine Schlange in der linken einen alteuropäischen Torques (Halsreifen), einen weiteren trägt er selbst um seinen Hals. Sein goldenes Geweih weist ihn als Besitzer einer links neben ihn dargestellten Hirschkuh aus, die in Alteuropa einen weißen Schöpfungsort der Asen symbolisiert. In der nordischen Mythologie fressen zudem vier Hirschkühe die Knospen des Weltenbaums Yggdrasil, die schon rein zahlenmäßig von vier Dilmun-Systemen als Schöpfungsorte erzählen. Entsprechend dieses Hintergrundes symbolisiert eine weiße Hirschkuh zugleich einen Quellort und wird bis heute als Kneipen- oder Gasthofname verwendet.
Bei Cernunnos handelt es sich um den wohl ältesten Charakter Ninurtas in Europa, wozu noch ikonografisch ein Bildnis auf dem Pilier des Nautes in Paris gehört, wo er sogar mit Stierhörnern dargestellt wird, an denen noch zwei Torques hängen. Angesichts der Verbreitung dieses Halsschmuckes in Alteuropa, kommt Ninurta eine überragende Bedeutung für den Kontinent zu, denn die Mythen von Freyr und Yngvi erzählen alle nur von seiner Präsenz und den Kämpfen seiner wanischen Kriegerkasten gegen seine Rivalen.
Gehörnt dargestellte Asen stellten am Abzu (Persischer Golf) übrigens die Regel dar, einfach jeder der sogenannten Anunnaki wurde als gehörnt dargestellt. Das setzt sich fort über Pan, den gehörnten Ziegengott und endet bei Lokis Hörnerhelm. Altägyptische Darstellungen zeigen widderköpfige Gottheiten oder Hathor mit Hörnern, die wiederum über Isis für Nanše steht. Pan und Loki stehen hingegen für Nanšes Bruder Marduk und auch ihr gemeinsamer Vater Enki wurde gehörnt dargestellt. Von Enlil ist sein Hörnerhelm bekannt und von Ninurta ein Hörnerhelm und die gehörnten Cernunnos-Darstellungen. Ištar hat man als Tiamat als Frau mit gewaltigen Hörnern abgebildet und selbst Anubis als Amurru wurden Hörnerhelme zugeordnet. Es spricht also nichts gegen eine Grundaussage, wonach alle Asen einen Hörnerbezug haben.
Der Cairn von Barnenez - In ihm wurden Hörnersymbole gefunden, die auf Cernunnos weisen
Hatte also der eine Schlange haltende Cernunnos tatsächlich Hörner, war er einer jener Asen gewesen, von dem die nordischen Clans die Vorlage für ihre Hörnerhelme bekamen. Ein von Inschriften von seinem Namen abgeleitetes Adjektiv „carnuātus“ für „gehörnt“, könnte sogar bestätigen, dass schon die wanischen Kriegerkasten mit Hörnerhelmen kämpften und so ihre Gefolgschaft symbolisierten. Bisher ist die Präsenz des Cernunnos durch Inschriften und Darstellungen hauptsächlich links des Rheins bei den Treverern belegt. Oder in der Megalithregion nahe Karnak in der Bretagne, die heute noch Vannetais genannt, sich von ihrem alten Veneter-Hauptort Vannes, als Ort der Wanen ableitet. Im riesigen Cairn von Barnenez wurden zudem U-förmige Hörnersymbole entdeckt, die wir sicher dem gehörnten Cernunnos zuordnen können. Doch der Kessel von Gundestrup weitet seinen Präsenzraum erheblich über Europa aus. Neben Dänemark, dem Fundort des Kessels, gehört dazu noch der Balkan, wo Cernunnos eher Karneios genannt wurde. Das lag auch daran, dass der Kessel insgesamt einen Dilmun als Schöpfungsort symbolisiert, was ein Stier auf der Bodenplatte untermauert. Über diesen Stier befindet sich eine Frau mit Speer als Wächterin, dazu noch mit einem Hund über den Kopf und einen weiteren unter den Hufen des Stiers, der sicher in Bezug zum Hundegott Anubis steht.
Blick auf dem Czorneboh - Hier haben Sueben Cernunnos und Biel auf dem benachbarten Bieleboh verehrt! "Slawen" gab es nie.
Selbst östlich der Elbe ist mindestens ein Berg nach Cernunnos benannt. Und zwar ausgerechnet in jenem Gebiet, was man willkürlich erfundenen „Slawen“ zuordnete. Natürlich hat es diese nie gegeben, sondern sie sind nur das Produkt eines großen Missverständnisses. Statt „Slawen“ wanderten vom Balkan kommende Ost-Heruler als Obotriten in ihre alte Ostseeheimat zurück, gefolgt von ostvandalischen Clans der Sclavenen, die auf Druck der Awaren vom Pripjat nach Westen flohen. In der Nähe von Bautzen existieren jedenfalls zwei Berge, die als Czorneboh und Bieleboh benannt, bisher mit einer wendischen Gottheit Zcerneboch (Zernebog) verbunden wurden. Doch bereits Bieleboh geht nur auf die Gottheit Biel zurück, die nachweislich von suebischen Hermunduren und Altsachsen verehrt wurde. Über diesen Zcerneboch berichtete Helmold von Bosau in seiner „Chronica Sclavorum“ und und übersetzte dessen Namen mit „Schwarzer Gott“.
Das ist natürlich falsch, wenn man dafür auf die Kunstsprache Glagoliza zurückgreift. Denn der in „ihrer“ Sprache (gemeint die angeblich „Slawische“) benannte „Diabol“ leitet sich nur vom germanischen „diabul“ für Teufel her. Insgesamt setzt sich „zcern-eboch“ aus zwei Namen zusammen, wobei letzteres Wort sich von ebura für Eber ableitet und das vorstehende „zcern“ den gehörnten Cernunnos benennt! Beide Namen – Zcerneboch und Diabul beschreiben somit eine gehörnte Gottheit, wobei der Eber das Reittier von Freyr ist. Als Czernebog wurde er mit einer Löwenhaut dargestellt und als Czernoglowy in der Herthaburg auf Rügen verehrt.
Ahnenhalle
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13.11.2020 20:23 (zuletzt bearbeitet: 15.11.2020 09:38)
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