Die frühere Wikinger-Insel Noirmoutier. Vor der Küste befindet sich der heute überflutete Dolmen de la Table ("Tisch-Dolmen"), der noch von der Asenzeit an der Loire-Mündung kündet. Ein weiterer Dolmen, der "Dolmen de la Pointe de l 'Herbaudière" ist mittlerweile fast ein Opfer der Meeresbrandung geworden, die rundliche Tischplatte ist jedoch noch zugänglich.
Etwa um 813 oder erst 820 wird in der Region erstmals ein Wikingerüberfall auf die Insel Bouin verübt. Sie plündern und brennen die Ortschaft nieder.
Bevor sich Wikinger auf Noirmoutier festsetzen konnten, wurde die Insel in die regionale Verteidigung einbezogen, um von ihr aus vor den häufiger werdenden Wikingerüberfälle schützen zu können. Dafür errichteten die Lords der Garnache, die Eigentümer des Ortes, sowie die Mönche ab 830 nacheinander Befestigungsanlagen. Sie bauten eine Residenz in Déas (heute "Saint-Philbert-de-Grand-Lieu" auf dem Festland), um dort geschützt den Sommer, die gefährlichste Jahreszeit zu verbringen. Davon erfuhren auch die Wikinger, die bereits im August 834 einen erfolglosen Angriff versuchten und ihn im August 835 noch einmal wiederholten. Auch dieser wird von Graf Renaud d 'Herbauges abgeschlagen. Doch schon im September 835 kehrten die Wikinger zurück und schaffen es, das Kloster zu plündern, was dann verlassen wird.
Das Kloster Saint-Philbert-de-Grand-Lieu - Im Jahre 847 wurde es erneut von den Wikingern überfallen, wobei die Abtei und Klostergebäude zerstört wurden. Nach deren Abzug errichteten die Mönche eine neue Kirche, die – obwohl bei einem erneuten Angriff der Wikinger im Jahre 858 ebenfalls schwer beschädigt – noch immer zu sehen ist. Nach diesem erneuten Angriff verließen die Mönche von Déas zusammen mit den Reliquien des Heiligen den Ort und zogen nach Tournus im heutigen Burgund. Erst nach der Wikinger-Ära kehrten sie zurück
Ein Mönch der Abtei Noirmoutier, Ermentary, beschrieb auf seine Weise über die Wikinger im Jahre 837: "Die häufigen und unglücklichen Angriffe der Normannen ... sie ließen überhaupt nicht ab, und Abt Hilbodus hatte auf der Insel eine Burg gebaut, um uns vor diesem untreuen Volk zu schützen. Zusammen mit seinen Brüdern wandte er sich an König Pipino und fragte Seine Hoheit, was er gegen dieses Problem zu tun vorhabe. Die Zahl der Schiffe nimmt zu; die unzählige Menge der Normannen wächst weiter; Christen sind überall Opfer ihrer Angriffe, Plünderungen, Verwüstungen und Brände, sind offensichtliche Spuren für ihre Anwesenheit in der Region. Sie erobern alle Städte, die sie angreifen, ohne dass ihnen jemand Widerstand leistet: Sie nehmen die von Bordeaux, Périgueux, Limoges, Angouleme und Tolosa. Angers, Tours und Orleans werden dem Erdboden gleichgemacht. Sie nehmen die Asche vieler Heiliger mit."
Ab etwa 840 hatten die Loire-Normannen auf der südlich der Flussmündung liegenden Atlantikinsel Noirmoutier dauerhafte Winterlager errichtet, Nantes war erstmals im Jahr 843 geplündert worden. In wechselnden Bündnissen mit den Seine-Normannen, Bretonen und westfränkischen Regionalfürsten, zum Beispiel Lambert II. von Nantes oder Pippin II. von Aquitanien, überfielen die Loire-Normannen in den folgenden Jahrzehnten wiederholt auch Angers, Le Mans, Tours und sogar Orléans sowie Bourges.
Nantes wurde 843 erstmals geplündert
Nachfolgend wurden die Loire-Normannen auf Noirmoutier 853 bzw. 855 (oder 856) auch selbst von norwegischen Wikingern aus Irland angegriffen. Zu dieser Zeit herrschte wohl der Wikingerkönig Olaf, der Weiße von Dublin aus über Irland. Einigen Überlieferungen nach wird er als Nachkomme von Ragnar Lodbroks Sohn Sigurd Schlangenauge betrachtet.
Jeppe Beck Laursen als Hasting (Haesten) in der Serie "The Last Kingdom" - Er wird als "Bruder" von Björn Eisenseite erwähnt, womit auch er ein Sohn von Ragnar Lodbrok wäre.
Von der Loire aus sollen Wikinger unter Björn Eisenseite und dessen Bruder Hasting 859–862 sogar bis ins Mittelmeer vorgedrungen sein. Dabei sind sie mit ihren Schiffen der Rhone aufwärts gefahren. Gelegentlich haben norwegische und dänische Wikinger, die Überfälle entlang der Flüsse Rhone, Garonne, Charente unternommen, analog zu den Loire-Wikingern und Seine-Normannen. Sie wurden dabei als Rhone-Normannen, Gironde-Normannen, Charente-Normannen bezeichnet; oft aber handelte es sich auch dabei um Gruppen, die zumindest zeitweise ihre Basis auf Noirmoutier hatten. Von 845/50 bis 865/68 hatten sie auch eine Basis in Saintes an der Charente bzw. auf der nahe der Charente-Mündung liegenden Atlantikinsel Île de Ré.
Alexander Ludwig als Björn Eisenseite in der Serie "Vikings"
Unter Hastings Führung verbündeten sich die Loire-Wikinger mit den Bretonen und besiegten 866 in der Schlacht von Brissarthe die Franzosen.In der Folge besetzten sie für ein Jahr (872–873) die Stadt Angers, doch 879 erlitten sie an der Vienne (Nebenfluss der Loire) eine Niederlage gegen die Franzosen.
Ab 882 verlegten die Loire-Normannen ihre Basis von Noirmoutier auf eine direkt vor Nantes liegende Loire-Insel, Hasting wurde vom französischen König Ludwig III. mit der Grafschaft Chartres belehnt. Im Jahr 886 besetzten die Loire-Normannen Nantes und beherrschten ab 887 auch die West-Bretagne, ehe sie ab 888 Rückschläge gegen die Bretonen erlitten und 890 nach einer Niederlage bei Nantes auch diese Stadt wieder verloren. Danach beteiligten sie sich auch an Überfällen und Kämpfen auf den britischen Inseln.
Der im 9. Jahrhundert lebende Wikinger Hastein (Heasten) kommt in der Serie "The Last Kingdom" nicht besonders gut weg und wird als vermutlicher Sohn Ragnar Lodbroks überhaupt nicht bei der Serie "Vikings" berücksichtigt. Anstatt seiner wird Björn Eisenseite von einem angeblichen Bruder Harald Schönhaars namens Halfdan in das Mittelmeer begleitet. Der Name des angeblichen Bruders wurde von Haralds Vater Halvdan Svarte entlehnt. Dabei hätte ein integrierter Hasting durchaus eine spannende Lebensgeschichte mitgebracht. Ob er tatsächlich ein Sohn Ragnar Lodbroks war, lässt sich nicht wirklich untermauern, tatsächlich war er der überragende Anführer der Loire-Wikinger und hätte auch Björn Eisenseite zu einem fähigen Wikingerführer ausgebildet.
Von den Wikingern unter Hasting überfallen: Amboise
Hasting wurde erstmals im Zusammenhang mit Überfällen auf die Île de Noirmoutier im Jahr 834 und auf Amboise im Jahr 838 erwähnt. In den darauffolgenden Jahren überfielen die Loire-Wikinger unter Hastings Führung trotz einer Niederlage bei Messac (843) wiederholt Nantes, Angers, Tours, Orléans und zahlreiche weitere Städte des Westfrankenreichs entlang der Flüsse Loire, Charente, Garonne, Dordogne usw. Außerdem beteiligte er sich an den Überfällen der Seine-Normannen auf die Städte entlang der Seine. Damit hätte er mit Björn Eisenseite auf jeden Fall mit Ragnar Lodbrok zusammen gekämpft, der 845 selbst Paris belagerte.
Jeppe Beck Laursen als Hasting (Haesten) in der Serie "The Last Kingdom" -
Zusammen mit seinem Bruder Björn operierte er 844 und 859–861 in Galicien, Andalusien und unternahm sogar einen großen Wikingerraubzug ins Mittelmeer, wofür er mit Björn Eisenseite an seiner Seite 62 Schiffe mitführte. Anfangs ging der Raubzug nicht gut, denn Hasteins (Haesten) Krieger wurdem 859 von den Asturern und später den Mohammedanern des Umayyaden-Kalifats von Cordoba in Niebla besiegt. Der Erfolg folgte mit der Plünderung von Algeciras, wobei die Moschee niedergebrannt wurde. Anschließend wurde Mazimma im Idrisid Kalifat an der Nordküste Afrikas verwüstet, gefolgt von weiteren Überfällen auf das Umayyaden-Kalifat in Orihuela, die Balearen und Roussillon. Sie besetzten Nekor für 8 Tage.
Luni zur römischen Zeit
Hastein und Björn überwinterten auf der Insel Camargue an der Mündung der Rhone, bevor sie Narbonne, Némes und Arles und danach Valence verwüsteten. Danach fuhren sie mit ihren Schiffen Richtung Italien ab. Dort griffen sie die Stadt Luna an. Da er glaubte, es sei Rom, ließ er sich von seinen Männern zum Tor tragen und den Wächtern sagen, dass er sterbe und zum Christentum konvertieren wolle. Einmal drinnen, wurde er in die Kirche der Stadt gebracht, wo er die Sakramente empfing, bevor er von seiner Trage sprang und seine Männer in die Stadt führte. Nach einem anderern Bericht wollte er sich in Luna bekehren lassen, bevor er starb, und dann den Tod am nächsten Tag vortäuschen. Luna ließ dann seinen Körper und 50 seiner Männer in Roben gekleidet für seine Beerdigung betreten. Hasteins Männer hatten Schwerter unter ihren Gewändern versteckt, und als er in der Kirche war, sprang er aus seinem Sarg, enthauptete den Priester und plünderte mit seinen Kriegern die Stadt. Anschließend segelte er die Küste hinunter, plünderte Pisa und verwüstete Fiesole, wofür er den Fluss Arno hochsegelte. Hasteins Flotte überfiel dann möglicherweise die Gebiete des Byzantinischen Reiches im östlichen Mittelmeer.
Auf dem Rückweg zur Loire machte Hastein erneut Halt in Nordafrika, wo er mehrere afrikanische Sklaven kaufte (bekannt bei den Wikingern als "Blémenn", blaue Männer, möglicherweise Soussianer oder Tuareg), die er später in Irland verkaufte. Es wurde vermutet, dass sie bis zu 40 Schiffe in einem Sturm verloren hatten, 2 weitere verloren sie in der Straße von Gibraltar auf dem Weg nach Hause. In der Nähe von Medina-Sidonia gelang ihnen immer noch, Pamplona zu verwüsten, bevor sie mit 20 Schiffen nach Hause an die Loire zurückkehrten. Der Überfall auf Luna wurde mittlerweile in der Serie "Vikings" als Eroberungstrick Ragnar Lodbroks für die zweite Belagerung von Paris eingebaut.
Mit der Rückkehr an die Loire-Mündung trennten sich die Wege von von Hasting und Björn Eisenseite. Während Hasting blieb, suchte Björn nach England zu kommen, doch er erlitt Schiffsbruch und entkam nur knapp mit seinem Leben. Anschließend setzte er nach Friesland über, wo er im späteren Beisein von Hasting mit ca. 80 Jahren gestorben sein soll. Der Saga nach wäre jedoch Björn am Ende König von Uppsala geworden, womit er über die Svear geherrscht hätte.
Châteauneuf-sur-Sarthe bei Brissarthe
Nahe der Bretagne 866 relativ gesichert eine lokale Machtposition innehabend, verbündete sich Hastein 866 mit Salomon, König der Bretagne, für einen Raubzug gegen das fränkische Anjou, Maine, und Touraine. Das verbündete Heer aus Wikingern und Bretonen schlug das Heer von Robert den Starken, wobei dieser in der Schlacht von Brissarthe bei Schlossneuf-sur-Sarthe auch fiel.
Im Laufe des Feldzugs wurde das schon 865 geplünderte Le Mans verschont. Robert, der Kommandeur der betroffenen Gebiete, versammelte inzwischen ein großes Heer, um das Herr von Hasting und Salomon zu vertreiben. Ihm schlossen sich noch Krieger von Ranulf aus der Region Poitou und Gauzfrid und Hervé von Maine an.
Das fränkische Heer gelang es, die Dänen abzufangen, bevor sie ihre Schiffe auf der Loire erreichten. Die Dänen versuchten, in eine Kirche zu flüchten, die von den nachsetzenden Franken umstellt wurde. In der Nacht versuchten die Dänen zu fliehen. Während der folgenden Kämpfe wurde Robert getötet und Ranulf durch einen Pfeil tödlich verwundet. Hervé wurde verletzt und fiel kampfunfähig aus. Mit dem Verlust ihrer Führungspersönlichkeiten mussten sich die Franken zurückziehen.
König Karl der Kahle
867 nahm Karl der Kahle Verhandlungen mit Salomon auf und erkannte ihn als König der Bretagne an. Er überließ ihm im Vertrag von Compiègne die Halbinsel Cotentin und möglicherweise auch das Avranchin. Hastein verwüstete noch viele Jahre das Loire-Tal. Noch 867 verwüstete Hasting Bourges und griff ein Jahr später Orléans an. Der Frieden dauerte bis zum Frühjahr 872, als die Wikingerflotte die Maine hinaufsegelte und Angers besetzte. Das zog eine Belagerung durch das Heer des fränkischen Königs Karl dem Kahlen nach sich, bis ein Frieden im Oktober 873 vereinbart wurde.
Hasting blieb bis 882 im Loire-Land, als er schließlich von Karl dem Kahlen vertrieben werden konnte. Die Loire-Wikinger setzten sich nach Norden Richtung Seine ab. Dort blieb Hasting bis 885 erneut Paris von den Wikingern belagert wurde. Im Zuge fränkischer Gegenmaßnahmen wurde Hastings Territorium in der Picardie bedroht, was diesen mit anderen erfahrenen Wikingern veranlasste, nun nach England überzusetzen und dort mit Raubzügen zu beginnen.
Hasting setzte 892 von Boulogne nach England über und führte eines von zwei großen Unternehmen an. Sein Heer war das kleinere der beiden Verbände und landete mit 80 Schiffen in England. Dort besetzte es das königliche Dorf Milton in Kent, während seine Verbündeten mit 250 Schiffen in Appledore landeten. Alfred der Große positionierte das westsächsische Heer zwischen ihnen, um eine Vereinigung beider Heere zu verhindern. Darauf reagierte Hasting mit Verhandlungen, wobei er Bedingungen aushandelte, die auch die Taufe seine beiden Söhne mit einschloss. Daraufhin verließ er mit seinem Heer Kent und zog Richtung Essex ab. Das größere Heer versuchte jedoch weiterhin, sich mit Hasting zu vereinen, nachdem es im späten Frühjahr 893 Hampshire und Berkshire überfallen hatte. Doch in Farnham wurde dieses Heer von Prinz Edward, Alfreds Sohn, besiegt. Die überlebenden Wikinger erreichten schließlich Hastings Heer auf Mersea Island, nachdem es einem verbündeten Heer aus Westsachsen und Mercianern nicht gelungen war, sie aus ihrer Festung in Thorney zu vertreiben.
Blick auf Mercia Island
Daraufhin vereinte Hasting seine Truppen aus Appledore und Milton und zog mit ihnen in ein befestigtes Lager in Benfleet, Essex. Er nutzte zugleich dieses Lager als Basis, um Mercia zu überfallen. Während sein Hauptverband jedoch die im Fort zurückgelassenen Personen überfiel, wurden sie von der verstärkten Miliz im östlichen Wessex besiegt. Die Westsachsen eroberten die Festung, zusammen mit den Schiffen, der Beute und den angetroffenen Frauen und Kindern. Dazu gehörten Hastings eigene Frau und seine Söhne.
Hasting konnte sein Heer in einem neuen Fort in Shoebury weiter nördlich in Essex zusammenziehen und erhielt Verstärkung von dänischen Wikingern aus Ostanglien und York. Kurz darauf führte Hasting laut der angelsächsischen Chronik Gespräche mit Alfred, um möglicherweise über die Bedingungen für die Freilassung seiner Familie zu verhandeln. Was auch immer dieses Treffen brachte, es scheint, dass Hasting seine beiden Söhne zurückerhielt. Die angelsächsische Chronik teilte zudem mit, dass Alfred und Alfreds Schwiegersohn Aethelred von Mercia Paten bei der Taufe von Hastings Söhnen in Benfleet wurden.
Wenn Alfreds Strategie darin bestand, Frieden zu schaffen, dann war es jedoch ein Misserfolg, denn kurz darauf startete Hasting einen zweiten Überfall entlang des Themsetals und von dort entlang des Flusses Severn. Hasting wurde von Aethelred und von verbündeten Heer aus Wessex und Mercia verfolgt, was sich zusätzlich noch mit einem Kriegerkontingent aus den walisischen Königreichen verstärkt hatte. Schließlich wurde die Wikingerarmee in Buttington gestellt, dies war möglicherweise die Insel Buttington auf dem Severn bei Welshpool, Powys. In der folgenden Schlacht von Buttington kämpften sich die Wikinger heraus, verlor viele Männer und kehrten in die Festung in Shoebury zurück.
Wird heute noch nachgekämpft: Re-enact-Wikinger stellen sich für die Schlacht von Buttington auf
Nach den Annalen:.. Nachdem viele Wochen vergangen waren, starben einige der Heiden an Hunger, aber einige, die inzwischen ihre Pferde gefressen hatten, brachen aus der Festung aus und schlossen sich dem Kampf mit denen an, die am Ostufer des Flusses waren. Aber als viele tausend Heiden getötet worden waren und alle anderen in die Flucht geschlagen worden waren, waren die Christen Meister des Ortes des Todes. In dieser Schlacht wurden die edelste Ordheah und viele der Königlichen getötet ...
Im Spätsommer 893 schlugen die Wikinger von Hasting erneut zu. Sie transportierten ihre ganze Beute, Frauen und Schiffe, von Ostanglien, zu einer zerstörten römischen Festung in Chester. Der Plan war, die Befestigungsanlagen wieder aufzubauen und sie als Basis für den Überfall auf den Norden Mercias zu nutzen. Die bedrohten Mercianer versuchten das zu durchkreuzen und versuchten Dänen in ihrer Festung auszuhungern, indem sie alles Vieh wegtrieben und alle Ernten in der Gegend verbrannten.
Noch im Herbst verließen die belagerten Wikinger Chester und marschierte in den Süden von Wales, wo sie die walisischen Königreiche Brycheiniog, Gwent und Glywysing bis zum Sommer 894 verwüsteten. Sie zogen über Northumbria, die dänischen Midlands der Fünf Burgen und Ostanglien, um zur Festung auf Mersea Island zurückzukehren. Im Herbst 894 schleppte Hastings Heer seine Schiffe die Themse hinauf zu einer neuen Festung am Fluss Lea.
Im Sommer 895 kam Alfred mit seinem westsächsischen Heer und versperrte den Flusslauf der Lea mit einer Festung auf beiden Seiten des Flusses. Die Dänen verließen ihr Lager und kehrten mit ihren Frauen nach Ostanglien zurück und marschierten von dort erneut über die Midlands zu einem Ort auf dem Severn, wo heute Bridgnorth steht. Wiederum gefolgt von feindlichen Kräften. Dort blieben sie bis zum Frühjahr 896, bis sich das Heer schließlich in Ostanglien und Northumbria auflöste und mit Schiffen über das Meer zur Seine zurückkehrte.
Verdient eigentlich eine eigene Serie: Der berühmte Wikinger Hasting (Jeppe Beck Laursen)
Hasting verschwand um 896 aus der Geschichte. Er war schon ein alter Mann, der als "der lüsterne und furchterregende alte Krieger der Loire und der Somme" beschrieben wurde, bevor er einige Jahre zuvor in England ankam. Hasting war einer der berüchtigtsten und erfolgreichsten Wikinger aller Zeiten, nachdem er dutzende von Städten in vielen Königreichen in Europa und Nordafrika überfallen hatte.
Der normannische Mönch Dudo von Saint-Quentin übte scharfe Kritik an Hasting: Dies war ein verfluchter Mann: grimmig, mächtig grausam, pestilent, feindselig, düster, verlogen, wankelmütig und gesetzlos... Hasting soll aber auch jener Jarl gewesen sein, der die Kanalinseln eine Weile besetzte und ein unmittelbarer Vorfahrer von Hasting soll sogar der Gründer der Stadt Hastings an der Küste von Sussex sein.
Ahnenhalle
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04.05.2021 19:15
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