Die sogenannten "Sklavinnia"

Ich weiß nicht wer zuerst auf die absurde Idee kam, entlaufene Sklaven, die sich in entlegene Gebiete als Gemeinschaften organisierten, in "Slawengemeinschaften" umzudeuten. Konkret geht es um Sklaven, die dem byzantinischen Machtbereich entflohen und dann von slawophilen Historikern als Vorfahren südslawischer Verbände angesehen werden. In den Grenzräumen Griechenlands wird die Formierung solcher Sklavengemeinschaften auch als "slawische Landnahme" diskutiert, man weiß jedoch nicht einmal welche Zeiträume dafür in Frage kommen.



ein besonders absurdes Meisterstück ist osteuropäische "Slavic Peoples" bereits auf einer Karte einzutragen, die sich mit den Machtverhältnissen im Jahr 526 befasst.

Wikipedia: "Sklaviniai ist seit dem späten 8. Jahrhundert in byzantinischen Quellen belegt. Später wurde dieser Begriff auch verwendet, um die (wenigstens teilweise) von Slawen beherrschten bzw. besiedelten Regionen zu bezeichnen." Genaugenommen wird aber in dieser Herleitung auch die heutige Umdeutung festgeschrieben, denn Byzanz hat seinen Sklavenbedarf außerhalb seiner Grenzen gedeckt, wo es die betroffenen Länder auch als Sklavengebiete bezeichnete. Heidengebiete wurden deshalb immer als Sklavengebiete angesehen, womit sich der Begriff auch verselbstständigte. Die Ostkirche sah das genauso und bezeichnete die Heidengebiete außerhalb von byzantinischen Grenzen als Sklavengebiete,. Daraus entstanden später Länder- und Landschaftsnamen, wo wir Slowenien, Slawonien oder die Slowakei herleiten können. Alle diese Namen leiten sich von Slava für Sklave ab, im englischen bedeutet dieses Wort heute noch Slave und dort stand ebenfalls lange Zeit unter römischer Herrschaft.

Weil die Beweislage dünn und konstruiert ist, wird auch behauptet, dass Byzanz auch die Bulgaren so bezeichnete, die jedoch selbst sich nur als Bulgar oder Bolgar bezeichneten. Offiziell von einer gleichnamigen Oberschicht aus der Schwarzmeersteppe kommend, handelt es sich auch bei ihnen um keine "südslawische Ethnie", sondern um eine Kriegerkaste, die offensichtlich von der unteren Wolga stammte und von dort auch ihren Namen an der Wolga weitergab.


Karte: gemeinfrei von Wikimedia Commons

Das Märchen von der "slawischen" Urheimat


Nördlich der Donau, vom Rhein bis an den Don wurde das gesamte Gebiet in römischer Zeit als „Großgermanien” bezeichnet, in dem die verschiedensten alteuropäischen Stämme siedelten, aber nur einen nur durch Mundart und Dialekt abgestuften, gemeinsamen Sprachraum bildeten. Die westlichen Stämme an Rhein, Main und Weser konnten sich so problemlos mit den Stämmen in den Schwarzmeersteppen verständigen, über die heute hauptsächlich die Ukraine herrschte. Den Namen der "Ukraine" wollte man schon einmal vom germanischen Wort Ukranen ableiten, was man mit „germanisches Grenzland“ deutete, doch das ist falsch, der Name ist nur indogermanisch deutbar und wesentlich älter auch heutigen Deutungen, die wir bei Wikipedia nachlesen können. So wird dort behauptet, dass der Name Ukraine von einem "altostslawischen" Wort "ukraina" abstammen würde, was „Grenzgebiet" oder "Militärgrenze“ bedeuten soll. Dem Indogermanischen entstammend, wird sich das Wort ursprünglisch aus uk = aukᵘ für Kochtopf und k̑rā für Mundschenk (!) oder Trankmischer entstanden sein, dessen Namensende "na" schließlich auf "Nanna" endet. Damit haben erhalten wir einen Bezug zur frühen Asenzeit, wo "Nanna" noch vor den Küsten des Schwarzen Meeres stand, dass lange Zeit abgetrennt vom Mittelmeer nur mit Süßwasser gefüllt war. Für die Küsten der heutigen Ukraine bedeutet das aber nichts anderes, als dass die frühesten Bewohner Kata-Clans entstammten, die später unter Kar-Kriegerkasten die Cucuteni-Kultur begründeten. Mit "Nanna" begann an den Küsten des Schwarten Meeres eine Entwicklung, wie sie zeitgleich auch vor den Mündungen anderer europäischer Flüsse nachweisbar ist: Die Besiedelung Europas mit Kata-Clans.

Ab 500 n.Chr. begannen sich aus den sesshaft gebliebenen Stammesresten der Sueben, Hermunduren, Silinger, Lugier oder Burgunder im ostelbischen Raum bis östlich der Weichsel neue Großstämme herauszubilden, die aber nicht an die große Geschichte der Goten, Wandalen, Franken, Burgunder und Langobarden anknüpfen konnten. Es ist auch die Zeit, in der das Wandalenreich in Afrika und das Ostgotenreich in Italien vom Oströmischen Reich vernichtet wird, die Langobarden nach Italien vorstoßen und in Westeuropa das Frankenreich unter der Führung des Merowingers Chlodwig und seiner Nachfolger zur beherrschenden Macht aufsteigt. Am Limes Saxoniae der Elbe-Saale Linie entbrannten die Grenzkriege zwischen dem christlichen fränkischen Reich und heidnischen Stämmen, die sich gegen Zwangschristianisierung und Sklavenjagden wehrten. Franken und Sachsen nannten in dieser Zeit alle heidnischen Germanen ostwärts der Elbe entweder "Sclavi", als vorbestimmten Zweck oder Wenden im Bezug auf den Ahnenstamm der Wandalen, doch zeitlich entsprechend auch Bekehrte meinte, die sich dem Christentum zuge-"wendet“ haben. In dieser Zeit tauchte vor allem von Dänemark her der Begriff der "Om-Wende" auf, was „Umgewendete“ heißt. Er fand seinen Weg durch „Wendenkreuzzüge“ in die ostelbische Sclavania, wo besonders die rugischen Ranen, Ziele dänischer Einfälle wurden.


eine "Slawen"-Ursprungskarte mit den Bezeichnungen "Venedi", "Sclaveni"(!) und "Antes" im 6.Jahrhundert - die "Venedi" gab es als Volk in diesem Raum nie, sondern nur die Wandalen, die später im niederschlesischen Gebiet auch Wenden genannt wurden. Aus den im westpannonischen Raum angesiedelten Wandalen und hinzugekommenem Langobarden und Ostgoten wurden später die "Slowenen". Die "Sclaveni" sind ebenfalls kein "slawischer“ Volksstamm , sondern ein Sammelname für Heiden, die in Sklavenjagdgebieten siedelten. Zu den Antes/Anten kann man sogar Wikipedia zu Wort kommen lassen: "Der Name Anten (Antes, Antai) stellt wohl eine Fremdbezeichnung dar und ist nichtslawischer Herkunft." - Die ganze Karte entlarvt das "slawische" Urheimatsmärchen!


Eine weitere Märchenkarte: Im "slawischen Kernbereich", wo die expansiven roten Pfeile wegführen liegt das Sumpfgebiet des Pripjet (deutsch: "Pripetz") und seiner Nebenflüsse - Eine antike oder wenigstens frühmittelalterliche Zivilisation, die dort ein "slawisches" Volk hervorbrachte gab es nie. Damit ein expansives und damit zahlenmäßig nennenswertes Volk entsteht, braucht es eine entwickelte Landwirtschaft und keine ständig unter Wasser stehende Sumpflandschaft!

Noch weiter östlich des ostelbischen Kriegsgebietes zwischen Franken und heidnischen Germanen, zwischen Warthe und Weichsel, siedelte der Stamm der Polanen, der sich aus dem lateinischen Wort po , was bei oder an bedeutet und dem germanischen Lan, was Feld/Land heißt, zusammensetzt. Lateinisch-germanische Begriffe brachte die damalige „Gelehrtensprache“ Latein hervor, wo Kartographen und Hofhistoriker von Missionaren im östlichen Heidengebiet gehörte Wörter zu neuen Bezeichnungen kreierten, die meistens nichts mit den Eigennamen zu tun hatten. Heidnische "Feldleute" also, die sich nachdem bezeichneten, wo sie ihren Lebensunterhalt bestreiten.

Westlich an der Elbe, als Teilstamm der Abodriten, existierten vom Namen her ähnlich die Polaben, die nur deshalb so bezeichnet wurden, weil sie po = an der Labe = für Elbe siedelten. Nördlich der Polanen schlossen sich die Pomoranen an, ein Name, der wiederum aus po = an und mor = Sumpf/Moor gebildet wurde und sinngemäß Moormenschen bedeutet. In der erfundenen "slawischen" Vorgeschichte der Pomoranen, wird dagegen angegeben, dass damit "Menschen am Meer" gemeint wären. Die gab es aber im ganzen Ostseeraum, aber nur in Pommern bezeichnete man diese Menschen so. Die Grenze zu Pommern bildete aber der Unterlauf der Oder, die mit ihren Nebenflüssen und dem Oderbruchgebiet eine einzige riesige Moorlandschaft bildete und das weit bis in das 19.Jahrhundert hinein. Im Sumpfgebiet, dass südlich durch den Netzebruch begrenzt wurde, siedelten zuerst die Pomoranen, die später entweder mit der fränkisch-sächsischen oder der polanischen Seite des Miseko-Reiches Krieg, um ihre Unabhängigkeit führen mußten. Das Land der Pomoranen, war also zweiseitig von Moorlandschaften begrenzt und jeder Missionar, der zu diesen Menschen wollte, musste erst eine Sumpflandschaft durchqueren. So was förderte die Begriffsbildung bei den Gelehrten nach ihrer Heimkehr. Das aus diesem Begriff dann "Pommern" entstand, ist dann nur eine Folge der Verdeutschung vieler lateinisch-germanischer Begriffe Ostelbiens.

Primärquelle: Wittmann, Die Daglinger/"Piasten"

Podlasien - Die angebliche "slawische" Volksbrutstätte


Die germanischen Polanen/Polani werden heute wie alle anderen Heidenstämme, ostwärts der damaligen fränkischen Elbe-Saale-Reichsgrenze als "Slawen" bezeichnet, deren gemeinsame Urheimat von "Slawisten" in den Großraum der Pripjetsümpfe um Pinsk verortet wurde. Der Großraum ist heute unter dem Begriff Podlasien bekannt und die Slawisten werden es nicht widerlegen können: dieses Wort ist ein germanisches und basiert auf das Wort pōlaz, was soviel wie Sumpf und Moorast heißt. Demzufolge dürften die Bewohner auch keine "Slawen" gewesen sein!

In jenem Gebiet musste also innerhalb kürzester Zeit ein Volk quasi aus dem sumpfigen "Nichts" entstanden sein, was dann gräuschlos nach Westen in angeblich geräumte Siedlungsgebiete der Wandalen, Goten oder Burgunder "einsickerte". Während alle völkischen Wanderungsbewegungen in römischer Zeit genaustens registriert wurden, weiß man von einer "Slawenwanderung" nichts, weil sie ja auch in Wirklichkeit nur in den Köpfen bestimmter "Slawisten" stattfand.


die Pripjet Moor- und Sumpflandschaft sah immer nur so aus - menschenarm, ohne Ackerbau und Viehzucht, jenseits jeglicher Zivilisation! Erst in den 1930ern wurde ein großer Teil der Palessjesümpfe (Paleśsie) trockengelegt. Die "Slawen" wurden hier praktisch aus den "Hut gezaubert"...


In weißruthenischen Sumpfgebieten werden bis in die heutige Zeit hölzerne Pfahlwege gebaut. Das sind alles andere als ideale Bedingungen, damit sich ein Volk ausbreiten kann...

Von ihrer Urheimat in den Pripjetsümpfen dehnten sie sich angeblich, geradezu explosionsartig aus und sprachen doch nur zuerst eine indogermanische Sprache mit regionalen Dialekt. Zu dieser Zeit gibt es auch keine sprachlichen Aufzeichnungen irgendwelcher "slawischer" Schriften, weil es weder Volk, noch diese heutige Kunstsprache gab. Die heutigen "slawischen" Sprachen wurden zuerst von Mönchen der Ostkirche aus der Liturgiesprache Glagoliza entwickelt, die man eigens dafür entwickelte, um sie unter heidnischen Völkern zum Zweck der Christianisierung zu verbreiteten. Dabei gab es seit der Spaltung der Kirche in eine weströmisch-päpstliche Katholikenkirche und eine griechisch-oströmische Kirche einen Wettlauf in den Heidengebieten Europas, um die jeweilige Erweiterung des eigenen kirchlichen Machtbereiches. Die Glagoliza, eine später auch als "Kirchenslawisch" bezeichnete Kunstsprache, war also nichts anderes als ein Mittel, zum Zweck der Machterweiterung, um weitere christliche "Schäfchen" für die Ostkirche zu gewinnen und gleichzeitig insgesamt die deutsche Reichskirche bei ihren Ostmissionierungen einzugrenzen.

Die einzigen Menschen, die damals tatsächlich ruhelos und geräuschlos durch die heidnischen Germanengebiete Osteuropas zogen, waren die Glagolitenmönche der oströmischen Kirche, die dort das "Wort Gottes" als Liturgie in der Kunstsprache Glagoliza verbreiteten. Nur wenig später unterstützte auch der Papst diese Entwicklung, denn es drohte eine unglaubliche Machtentfaltung der deutschen Reichskirche Richtung Weichsel und sogar darüber hinaus!

Über Kirchenschulen und direkt von der Kanzel osteuropäischer Kirchen herab, fand diese Sprache schließlich Eingang in die sich herausbildenden osteuropäischen Reiche, die in Gnesen und Känugard (Kiew) von nordgermanischen Kriegerclans begründet wurden. Die Daglinger und die Rurikiden hatten dabei mitten unter der ostgermanischen Bevölkerung auch vorhersehbaren Erfolg, wenn man die gleiche Sprache, wie die neuen Untertanen sprach. Doch bis dahin war es ein weiter Weg und fast bis zum Ende dieses Weges wurde entweder nur germanischer Dialekt oder später reinstes Deutsch wie in Prag gesprochen.

Nach klerikal-historischen Quellen wurde insbesondere für die ostgermanischen Völkerschaften die lateinische, von Wattenbach/Schmeidler wie bereits erwähnt fälschend mit „Slawen" entstellte Bezeichnung „sclavi" als Sammelbegriff angewandt. Schmeidler bemerkte dazu im Vorwort einer Neuausgabe von Helmold von Bosau‘s „Chronica Sclavorum“, dass man den Begriff „Sclavi“ als „störend“ empfunden hatte und durch „Slawen“ ersetzt hatte. Er störte deshalb, weil das Kartenhaus der „Slawengeschichte“ bereits um 1900 mühsam errichtet war, aber bei Belassung dieses Begriffes es bereits wieder einstürzen drohte!


Primärquelle: Wittmann, Die Daglinger/"Piasten"

Im Sklavenjagdgebiet der "Germania Sclavania"


Im 6. Jahrhundert blühte in ganz Europa noch immer der Sklavenhandel nach alter römischer Art. Nichts und niemand hinderte größere Reiche daran, ihren Slavenbedarf aus den Heidengebieten Europas zu decken. Die größten Lieferanten waren dabei der fränkische Adel und Klerus unter den Merowingern und Karolingern, die Khasaren in Südrußland und die Oströmer (Byzanz), wobei sich als Dauerabnehmer besonders die aufstrebenden mohamedanischen Kalifate über einen israelitischem Zwischenhandel erwiesen. Dabei wurde aus dem ursprünglich lateinischen Begriffswort „mancipia" (= eine Sache) der arabische Terminus „sakläb" bzw. „saqäliba", welcher sich im Mittelgriechischen zu „sclavenoi" (Plur.) und „sclavenos" (Sing.) wandelte.


Weiße heidnische Sklavenfrauen auf einen orientalischen Sklavenmarkt...

Die Bezugsgebiete der „sclavenoi" wurden also als „Land der Unterworfenen" bezeichnet. Ab 770 läßt sich die quasi „amtliche" Einführung der lateinischen Ableitung von „sclavenoi" = „sclavi" im Frankenreich für alle „Heiden" (lat. „pagani") nachweisen, die als potenzielle Sklaven im heidnischen Raum an der Nordostgrenze des Reiches, Ostelbiens sowie im Osten und Südosten der Baiern in Frage kommen. Die Geschichte des griechischen Wortes „sclavenoi“, dass sich zu „slavenoi“ und schließlich „sloveni“ wandelte, war es dann auch, die den Heiden im Krain eine neue Fremdbezeichnung gaben, die sich bis heute hält: die „Slowenen“!

In der Zeit, als griechische Mönche im Chorbaten-Reich ihr glagolitisches „Altkroatisch“ verbreiteten und die mit Ostgoten und Langobarden vermischten Kroaten, dem Heidentum entfremdeten, blieb eben im Krain noch längere Zeit ein Barbarengebiet bestehen, dass bis zur Zwangschristianisierung „Sclavi“ - Gebiet blieb und später zum „Sloveni“-Gebiet wurde. Slowenen sind also auch nur Heiden, die früheren Asen-Clans entstammten und durch Zuzug wandalisches, gotisches und langobardisches Blut aufnahmen und erst im Zuge der glagolitischen Zwangsmissionierung dem Heidentum entfremdet wurden. Da offiziell weder Franken noch oströmische Christen als Sklaven verkauft werden durften, jagte man diese wie Freiwild in Gebieten mit nichtchristlicher Bevölkerung und bezeichnete die an deren Volkssprache mit meist nordgermanischen Dialekten angepasste glagolitische Kirchensprache pauschal als „sclavica lingua" (Sklavensprache).


Die "Sclavania" in Mitteldeutschland

In Mitteldeutschland sogar als „Germania Sclavania" bezeichnet, hatte dieses lukrative Heidengebiet keinerlei Bezug zu irgendwelchen fremdvölkischen Gegensätzen. Nachvollziehbar wurde der Begriff „Sclavi“ in den zwangsbekehrten Gebieten nach rund 200 Jahre von der Kirche ausgelösten Missionierungskriegen ab 804 aufgegeben, so dass nicht nur Albertus Crantzius (1448—1517) in seinem Werk „Wandalia" (1519) bereits in seinem scholarlateinisch gedruckten Register klarstellen konnte, „Rugiani Wandalorum postremi Christum credunt" , was die Rugianer glauben als letzte der Wandalen an Christus heißt. Mit „Sclaui appellantur, qui ante Wandali, a Saxone" beschreibt er “Sclavi werden von den Sachsen die genannt, die vorher Wandalen hießen“, oder auch sehr treffend „Sclaui sunt Wandali".

Die slawophile Schreibergemeinde ignoriert bis heute auffällig, dass bei den Überlieferungen von Fürsten, Lehens- und Kriegsleuten aus den ostelbischen Gebieten, dem Miseko-Reich, Böhmens, Pannoniens, Karantaniens und dem Krain nur germanische Namen bestimmend waren. Und selbst wenn sie bereits einer glagolitischen Einfärbung unterlagen, kann man über die Jahrhunderte hinweg bis heute ihren germanischen Ursprung nachweisen. „Slawische“ Namen, die durch die deutsche Ostkolonisation im 10. bis 11. Jahrhundert verdeutscht wurden, lassen sich auch alle auf ihre germanische Sprachherkunft erklären. Es war der berühmte Einhard (ca. 770—840), der in seiner „Vita Caroli" ausdrücklich darauf hinwies, dass die Heiden östlich von Elbe und Saale „an Sprache zwar wenig verschieden, an Sitten und Trachten aber unähnlich sind". Adam von Bremen bezeichnete in der zweiten Hälfte des 11. Jh. den ostelbischen Raum als „amplissima Germaniae provintia, viri-bus, frugibus et armis opulentissima a Vinulis incolitur, qui olem dicti sunt Vandali", was übersetzt "als reichste Provinz Germaniens, reich an Männern, Feldfrüchten und Waffen, die von den Vinulern beherrscht wird, die man früher Wandalen nannte.", heißt.

Auch Bischof Bogufal II. von Posen beklagte noch 1250, also über 400 Jahre später als Einhard, dass kein Volk so viel Gemeinsames habe und so vertraut wäre, „als die sclavi mit den Deutschen", denn noch immer waren im Land der germanisch sprechenden Polanen viele Bewohner keine Christen geworden und weigerten sich gegen die Zwangseinführung der glagolitischen Kirchensprache als allgemeine Umgangssprache zur Entfremdung von deutschen und germanischen Dialekten.

Die von der Ostkirche erfundene altbulgarische und altkroatische Glagolica/Kyrilliza war das Fundament für die sprachliche Kirchenpolitik in Osteuropa zur Eingrenzung der deutschen Reichskirche. Altbulgarische Wörter wurden dabei von den turkvolkischen Bulgaren vom unteren Wolgagebiet herkommend, unter Führung des Goten Isperich 679 auf den Balkan verbreitet. Die Kroaten wiederum stammen ursprünglich von indogermanischen Chorwaten ab, die in ihren nomadischen Wanderungen von der mittleren/unteren Donau kommend, erst über den Kaukasus bis fast nach Afghanistan zogen, um dann wieder von Awaren und Türken getrieben, wieder an die Donau zurückkehrten. Dabei wandelte sich der indogermanische Name Chorwaten zu Chrobaten und schließlich zu Kroaten. Der Rückmarsch der Chrobaten durch hauptsächlich germanischsprachiges Gebiet erfolgte ohne Widerstand seitens der vielen Heidenstämme, denn sie waren ja auch als Gleiche unter Gleichen unterwegs, wozu auch eine ähnliche Sprache gehörte. Auf dem Balkan angekommen vermischten sie sich mit Ostgoten, denn ihr altes Stammesgebiet war nicht menschenleer geblieben…
Kroaten (Chrobaten, Chorwaten) und Bulgaren sind also ebenfalls keine Slawen, sondern entweder indogermanisch oder turkvölkisch.


Die Erfinder der Glagoliza: Den Mönchen Cyrill und Methodios sind die unseeligen neue Sprachgrenzen in Osteuropa zu verdanken!

Die sprachliche Entgermanisierung begann mit dem aus Saloniki stammenden, in Mähren und Pannonien missionierenden Brüderpaar Methodios (815—885) und Cyrillos (826—869). Cyrill hatte aus 34 griechischen und 14 armenischen, hebräischen und koptischen Buchstaben ein Alphabet in Anlehnung an die griechische Minuskel erstellt, dass so mit germanischen Wörtern jeweiliger Mundart zugefügt, leicht modifizierbare, glagolitische Kunstsprachen entwickelt werden konnten. Die Brüder glaubten, ohne Einführung einer sogenannten Nationalsprache in die Liturgie eine Missionierung nicht durchführen zu können. Das Missionsexperiment, „Glagoliza" genannt, in Mähren und Pannonien scheiterte vorerst am örtlichen Widerstand, aber auch an der deutschen Reichskirche von Salzburg aus. Methodios kam dabei sogar in Kerkerhaft!

Glagolitische Missionarjünger wichen in das panonnische Heidenreich von Fürst Kosel aus, wo sie sogar gefördert wurden. Einige Zeit später zogen sie nach Bulgarien weiter, wo sie sich in den Schutz des Fürsten Bogaris/Boris begaben, der 864 den Übertritt seines bulgarischen Volkes zum Christentum vollzogen hatte, nun jedoch die Kirche der glagolitischen Liturgie anschloss. Auch in den chrobatischen Gauen trieben 885 die byzantinischen Missionare ihr sprachspalterisches Unwesen und die römische Liturgie musste der glagolitischen weichen. Ab dem 15. Jahrhundert wurde die glagolitischen Sprachen durch weitere etappenweise Umformungen durch Buchstaben- und Lautumstellungen dem Germanischen weiter entfremdet. Ursprüngliche germanische Wörter wurden mitunter so verformt, dass sie keinerlei Sinn mehr ergaben, sie quasi als „tote“ Wörter gelten.

Unter Wol(o)domir von Känugard (980-1015) (Kiew), einen Waräger aus dem Rurikidengeschlecht, führten bulgarische Glagolitenmönche ihre Kirchensprache innerhalb des Kiewer Rus ein und schufen das Fundament für weitere Schriftsprachen-Konstrukte, wie sie heute von Polen, Tschechen, den Slowaken, „Slowenen" und Serben gesprochen wurden. Überall sind die glagolitischen Zwangsverformungen germanisch-althochdeutscher und niederdeutscher Sprachen unter Verwendung lokaler Dialekte bis heute nachweisbar.

Die zu Missionszwecken verwendete glagolitische Gottesdienstsprache wurde in der Zeit der Kreuzzüge mit der Formel angewendet, dass derjenige der nicht in der neuen Sprache antwortete, immer noch ein Heide sei - mit allen vorstellbaren Folgen für Leib und Leben des Betroffenen. So bauten die nicht zimperlichen Kirchenleute Druck auf, um das Heidentum in ihrem Sinne auszurotten. Wer Heide war, bestimmte also letztendlich nur die Kirche…
So entwickelten sich aus dem bisher nur graphisch fixierten Sprachmix der glagolitischen Schriftsprache und Dialektfragmenten spätgermanischer Gaue mit deren im 13. Jh. beginnenden Gebrauch in Bereichen des öffentlichen Lebens ab 1440 die ersten Nasallaute. Das künstliche Sprachkonstrukt wurde jetzt erst lesbar und konnte absurderweise durch deutsche Buchdrucker (!) ab 1521 auch gedruckt werden. Ab diesen Zeitpunkt begann sich mit Hilfe von Deutschverboten, wie in Polen diese ursprüngliche Kirchenliturgie als Umgangssprache langsam auszubreiten. Es ist also nur die glagolitische Sprache jene „Ursprache", aus der alle heute „slawisch" genannten Sprachen entstanden sind.


Bischof Wulfila erklärt gotischen Kriegern das Evangelium...

Die germanischsprachige Heiden bedienten sich schon in alten Zeiten, die von einer Generation zur anderen überlieferter Runenzeichen, die viel älter als die Schrift sind und begriffliche Träger und magische Sinnbilder zugleich waren. Der gotisch-arianische Bischof Wulfila (311-383) hat die Bibel ins Gotische übersetzt und dafür ein Alphabet zusammenstellt, dass germanische Runenzeichen gebrauchte.


Bild: http://www.artnet.de/k%C3%BCnstler/fabio...HsJJ48oCU7kqtA2

Heidenstämme die man zu „Slawen“ machte

Ostelbien ist nach der Meinung der älteren slawophilen Geschichtenerfinder, zwischen Elbe und Weichsel durch die Völkerwanderung menschenleer geworden, ledigleich unbedeutende Reste vormaliger Stämme der Sueben, Burgunder oder Wandalen sollen sich noch gehalten haben. Das soll wiederum das Einsickern von „Slawen“ aus den ruthenischen Sumpfgebieten kommend, erst ermöglicht haben. Auch Böhmen und Mähren, das westelbische Wendenland, die Nordalbinger bis zur Nordsee, Oberfranken(!), Niederösterreich, Karantanien in Kärnten und Steiermark, Pannonien, Podolien, die Slowakei, der Krain und der ganze serbokroatische Balkanraum hat in einer riesigen invasiven Wanderbewegung so seinen Bevölkerungsaustausch zu verdanken.

Germanen raus und der Slawe sickerte auf leisen Sohlen ein, war die Formel. Heutzutage ist hier ein Aufweichungsprozess zu beobachten, die offizielle Forschung kommt nicht mehr daran vorbei da und dort „germanische Restbevölkerungen“ zuzugeben, die jedoch von diesen erfundenen zugewanderten Menschen assimiliert worden wären. Hervorzuheben sind dabei die wandalischen Silinger in Schlesien und der östlichen Lausitz, die uns eben neben den „Slawen“ siedelnd erklärt werden. Dabei wird in leierhafter Manier die These vorgetragen, dass man die Germanen als "Němece", was die „Stummen“ heißen soll, bezeichnet hätte, weil sie sich mit den „Slawen“, „die alle geredet haben“, nicht verständigen konnten. Daraus soll sich dann das Wort Němezky in all seinen „slawischen“ Varianten für Deutsche entwickelt haben.

Diese Geschichte ist mit einen Blick in das germanische Wörterbuch als Märchen enttarnt. „Němece“ stammt vom germanische Wort nǣmō, was soviel wie, gewaltsames nehmen, rauben oder Inbesitznahme bedeutet. Ein zeitgemäßes Wort aus einer barbarischen Zeit, wo der Stärkere sich beim Schwächeren bediente. Es gab unter den kriegerischen Heiden schließlich ständig Stammeskämpfe, ja sogar innerhalb der Stämme bis in das kleineste Germanengau hinein wurde um das Recht, die Ehre oder um Besitz gekämpft. Und die Germanen waren auch nicht stumm, schließlich ist aus der germanischen Sprache, genau gesagt hauptsächlich aus dem Gotischen, die deutsche Sprache entstanden.

Hinterfragt man die Herkunft der „Slawen“ aus welchen Völkern sie entstammen, fällt augenblicklich das Wort „Sarmaten“. Und woher kommen diese Sarmaten? Sie wären aus den Skythen hervorgegangen. Nur was sind Sarmaten und Skythen wirklich?


Auch das byzantinische Heer hatte nie gegen "Slawen" gekämpft, sondern ihre nördlichen Feinde immer nur als „Sklaviniai“ bezeichnet, die in den bekannten Sklavenjagdgebieten lebten.

Das aufschlußreiche Strategikon (Taktika) des oströmischen Kaisers Maurikios( 539- 602), sein selbst verfasstes Kriegshandbuch, enthält eine typisierende Aufstellung der Kampfweisen verschiedener Völker. Dabei stehen neben Skythen und Sclavi als dritte Gruppe von Barbaren die xantha ethne, „die blonden Völker“. Die Überschrift des betreffenden Kapitels (11, 3) lautet: „Wie man sich den blonden Völkern anpassen muss, wie den Franken, Langobarden und den anderen Völkern mit derselben Lebensart“. Ohne an dieser Stelle diese blonden Völker in Germanen, Skythen oder gar in Slawen zu unterteilen, wird diesen Heiden nicht nur die gleiche Lebensart nachgesagt, sondern nur der Einfachheit halber, als "blonde Völker" zusammengefasst. Stammesnamen kannte man schließlich auch und die reichten vollkommen aus, um auf Gemeinsamkeiten hinzuweisen.

Doch bereits bei der Recherche nach dem Inhalt des 12 Bücher umfassenden Strategikon, stellen sich bei Wikipedia die Haare zu Berge, dass erstens angibt, dass in diesem Buch trotzdem „Slawen“ erwähnt werden. Dieses Wort existierte aber nur in der damaligen Schreibweise „Sklaviniai“, selbst im griechischen fehlt das „k“ nicht: Σκλαυηνῶν! Zweitens behauptet dann Wikipedia diese „Slawen“ wären mit den Awaren in das oströmische Reich eingefallen. Nur steht von diesem Wort nichts bei Maurikios, die „Sklaviniai“ wurden von ihm als Teil der blonden Völker wie den Franken, Langobarden und Skythen bezeichnet, die eine gleiche Lebensart kennzeichnet. Die „Sklaviniai“ waren deshalb nichts anderes als germanisch sprechende Heiden.

Bevor wir die sarmatischen Skythen erklären, müssen aber noch die „Antes“ erklärt werden, die einen „nichtslawischen“ Namen haben (Wikipedia) aber heute doch als frühslawischer Stamm bezeichnet werden. Diesen Stamm gab es nicht, wie die Sklaviniai selbst kein Stamm waren. Beides sind Sammelbezeichnungen für ein und das selbe Volk, den unbekehrten Heiden außerhalb christlicher Reiche. Nach dem Strategikon Maurikion sind beide „Völker“ identisch bei Lebensumständen und Brauchtum. Etwaige kleinere Unterschiede, die den Byzantinern auffielen, wie etwa das zwischenzeitliche feindselige Verhalten untereinander, gehen auf die germanische Stammesvielfalt zurück. Das wichtigste war aber, dass den Byzantinern auffiel, dass die Antes (Anten) und Sklaviniai in der gleichen Sprache redeten, nur eben mit unterschiedlichen Dialekt (Prokop). Der römisch gotische Historiker Jordanes war es, der im Zusammenhang mit einen Kriegszug der Goten unter Ermanarich gegen die Antes, dieses Volk erwähnte. Schauen wir in das germanische Wörterbuch, können wir einen fabulösen Hintergrund erkennen: Das Wort Anten in seinen Varianten Antes und Antai, stammt vom gotischen Wort „antja“ ab, was „Riese“ bedeutet. Jordanes hat also einen gotischen Kriegszug gegen „Riesen“ niedergeschrieben, wo man einen „König“ Boz getötet hätte…Offensichtlich hat man hier Goten gegen großgewachsene Heiden geführt, ohne dessen nähere Stammesherkunft erfahren zu haben. Danach bürgerte sich diese Außenbezeichnung im römischen Sprachgebrauch ein.


Bildquelle: https://thehistoryofbyzantium.com/2013/1...he-strategikon/

"Sclavenische" Germanenstämme



Thietmar von Merseburg - in all seinen Büchern werden nirgendwo "Slawen" erwähnt. Sein Großvater fiel nicht, wie Wikipedia behauptet gegen "slawische" Liutizen - sondern gegen heidnische Liutizen. Auch waren die Walbecks nicht mit "Piasten" verfeindet, die eine verdummende Erfindung Kadlubeks waren! In seiner Diözese gab es zudem keine "Slawen", sondern nur noch nicht missionierte Heiden!

Der Chronist Thietmar von Merseburg gibt mit seinen in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts niedergeschriebenen Berichten einwandfrei darüber Aufschluss, dass die sogenannten „sclavenischen" Stämme keineswegs fremdvölkischer Art oder Herkommens waren. In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts schilderte Adam von Bremen die Verhältnisse im Heidengebiet und hinterließ uns die bemerkenswerte Aussage über den ostelbischen Raum bis zur Oder als „amplissima Germaniae provintia, viribus, frugibus et armis opulentissima a Vinulis inco-litur, qui olim dicti sunt Vandali", nämlich als "reichste Provinz Germaniens, reich an Männern, Feldfrüchten und Waffen, die von den Vinulern beherrscht wird, die man früher Wandalen nannte. Dass im gleichen Atemzug das Wohngebiet der Vinuler als „Sclavania" bezeichnet wird, entspricht der damals religiös bestimmten Auffassung, die seit dem 9. Jahrhundert nur christianisierte Germanen als „deutsch" oder auch „sächsisch" gelten ließ, alle übrigen jedoch in den deklassierenden Sammelbegriff „Sclavi" oder „Sclaveni" einbezog.

Noch im 12. Jahrhundert klagte der Geschichtsschreiber Helmold von Bosau in seiner „Chronica Sclavorum" darüber, dass sich die Wandalen Pommerns, die Heruler und Rugier zwischen Elbe und Oder sowie andere weiter im Osten einer christlichen Bekehrung widersetzten. Aus den meisten heutigen Kartenmaterialien über Land und Leute Ostelbiens wurden jedoch diese Stammesnamen herausgelöscht und durch "elb-, west- oder ostslawische Stämme" ersetzt.

Die Wandalen waren um die Jahrtausendwende tatsächlich zu einer der mächtigsten und reichsten Stammesgemeinschaften Ostgermaniens aufgeblüht. Sie herrschten souverän in Brandenburg und Pommern, gaben allen anderen heidnischen Volksgemeinschaften sicheren Rückhalt und trugen wesentlich zur Verschmelzung der in ihrem Siedlungsgebiet verbliebenen Goten, Gepiden, Warnen, Rugier und Skiren zu einer geschlossenen Gesamtheit bei. Der dominierende politische, kulturelle und wirtschaftliche Ruhm des Wandalentums strahlte bis weit in den christlichen Westen des Deutschen Kaiserreiches (HRR) aus. Es ist daher verständlich, dass nicht nur lateinisch abgefasste Berichttexte die verallgemeinernde Volksbezeichnung „Vandali" für die Bewohner „Sclavaniens" überliefern, sondern auch die zeitgenössischen Übersetzungen das Gebrauchswort „Wenden" (= Wandalen) konsequent an Stelle der Vokabeln „Sclaveni" oder „Sclavi" nachweisen, sofern sie sich auf die Heiden ostwärts der Großraumlinie Hamburg-Triest bezogen.


das frühdeutsche Ostelbien - die bäuerliche deutsche Besiedlung erstreckte sich über missioniertes Gebiet

Niemand ist bis jetzt auf die absurde Idee gekommen, aus eingeführten Sammelnamen für die Bewohner von Landschaften oder städtischen Großräumen Westeuropas die Existenz dort sitzender besonderer Volksstämme abzuleiten; auch hat noch kein Mensch den Versuch unternommen, die in der Umgangssprache vielfach landschaftlich eingeordneten Bevölkerungsgruppen West- und Süddeutschlands von der gewachsenen deutschen Gesamtheit zu scheiden und sie als fremdes Volkstum zu erklären. Was man aber im Raum diesseits von Elbe, Saale, Böhmerwald und Raab für geradezu lächerlich empfinden würde, nimmt man groteskerweise für das vorchristliche Mittel-und Ostdeutschland unüberprüft als gegeben an. Geschichtsbücher, Atlanten und Nachschlagwerke sind voll von derlei Unsinn; in ihnen wimmelt es nur so von mittelalterlichen Bezeichnungen für Flüsse und Landstriche, falsch wiedergegebenen Wortbildungen und nicht näher erklärten Zunamen (cognomen) mönchslateinischen Ursprungs, die allesamt die frühe Existenz fremdvölkisch „slawischer Stämme" nachweisen sollen.

Der bewußte Betrug wird offenkundig, wenn man weiß, auf welche Weise es zu den irreführenden Stammesbenennungen kam.

Die Holsten, Thietmarsen und Stormarn wurden nach Annahme des Christentums zu „nordalbingischen Sachsen". Stammesverwandt mit den „Nordalbingiern" waren die Wagrier, deren Wohngebiete anschlossen und bis zur Ostsee reichten. Bis zu ihrer Christianisierung wurden alle Ostsachsen als „Sclavi" diffamiert und mit den Wenden (= Wandalen) gleichgesetzt. In Mecklenburg herrschten die volkreichen Heruler, die vom Geschichtsschreiber Karls d. Gr., Einhard, wegen der „Pracht ihrer Gewänder und des Glanzes ihrer Rüstungen" den Beinamen „Abotriti" (= „Abodriten", „Obotriten") erhielten und später „wegen ihrer Tapferkeit" auch „Wilti" (= „Wilzi", „Wilzen") hießen. Johan Adolf, zubenannt Neocorus, erwähnte sie unter beiden Begriffen anlässlich der Aufzählung heidnischer Stämme Ostelbiens.



Was uns heute im TV als "Elbslawen" erklärt wird, zeigt uns nur heidnische Krieger Ostelbiens, wie etwa die Liutizen

Der Beiname „L(i)utizen" oder „Leutizen" bezieht sich ebenfalls auf die Bewohner herulischer Gaue und wird auch von zeitgenössischen Chronisten den „Abotriten" gleichgestellt; bei den „Redariern" handelte es sich gleicherweise um Heruler, die in ihrer Stadt „Reth(r)a" den Tempel des germanischen Orakels Radegast hüteten. Sie werden von Thietmar von Merseburg den „Liutici" zugerechnet.

Zwischen Saale und Elbe wohnten nach wie vor die Hermunduren, deren Vorväter das Reich der Thüringer gegründet und 529/31 an die Franken verloren haben. Sie wurden „Surpen" (= „Sorbi", „Sorben") genannt und sind mit den „Daleminziern" und „Koloditzern" identisch, die aber wiederum nicht selten den „Wilzen", also Herulern verwandtschaftlich zugeordnet werden.


sorbische Frauen feiern 1905 die "wendische Seiler-Feier". Niemand wusste zu dieser zeit, dass Sorben "Elbslawen" wären, dass wurde ihnen erst von Polen und Tschechen nach 1945 erzählt. Bis dahin wurden sie nur als Deutsche wendischer Abstammung angesehen. Mit anderen Wort: Sie berufen sich auf heidnische Vorfahren im ostelbischen Raum

Urkunden und Chronistenberichte weisen überdies nach, dass sich sowohl fränkische wie auch später sächsische Krieger in ganz Ostelbien bis an die Oder fließend in ihrer heimatlichen Mundart mit den jeweiligen Landesbewohnern unterhalten konnten und an keinem Ort auf fremdartige Menschen stießen. Die „wende koninghe" trugen ausnahmslos germanische Namen. Es handelte sich hier um Herzoge, die ähnlich sächsischem Brauch nur im Kriege gewählt wurden. Wagrier, Heruler, Hermunduren und Wandalen hatten noch zur Zeit Otto des Großen eine Repräsentativverfassung. Jeder Gau beschickte die großen Rats- und Gerichtsversammlungen mit je zwölf Vertretern aus Adel, Frilingen (Freibauern) und Liten (Hörigen). Ein Königtum fränkischer Art entsprach nicht dem freiheitsliebenden Sinn dieser selbstbewußten Menschen.

Von der angeblichen sagenhaften Vielzahl „slawischer Stämme" zwischen Elbe und Weichsel bleibt eben nichts übrig!


Primärquelle: Greil, Die Slawenlegende
Wikipedia
https://www.mdr.de/tv/programm/sendung891116.html

Das Wort "Sclavi" im Zusammenhang mit Rethra


Einwandfrei deutlich, dass das Wort Sclavi Heiden und nicht 'Slawen' bedeutet, zeigt der weitere Beleg bei Thietmar, den dieser den Quedlinburger Annalen als "Quelle" entnommen hat: "Multis bellorum asperitatibus Sclavos lacessere rex non desistit. Orientales quoque adversum se presumentes insurgere devicit. De occidentali parte quam plures arma sepius commoventes multosque depredantes, vi et arte is superare contendit".

Also: in Ost und West finden heidnische Revolten statt, und wenn es zunächst meine Meinung war, an dieser Belegstelle unter "Ost" die Lande östlich der Elbe zu verstehen, so wird meine Ansicht, dass mit dem Wort Sclavi Heiden und nicht "Slawen" gemeint sind, noch bei weitem gestützt, wenn wir die Erklärung Wattenbachs zu Orientales aufnehmen, der darunter "Ostsachsen" (!) verstanden wissen will! Also nicht nur in Ost-, sondern sogar in Westsachsen erheben sich die Heiden, die "Sclavi" der lateinischen Texte. Es bedurfte schon einer dem Irrtum "Sclavi" = "Slawen" völlig erlegenen Anschauung, wie sie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts anzutreffen ist, wenn Wattenbach hier die Erklärung gibt: "Die in Ostsachsen wohnenden "Slawen" (!). Gerade dieser Chronikbericht, der von den Kämpfen Ottos gegen die Heidenaufstände, Aufstände der "Sclavi" im Westlande seines Reiches Kunde gibt, zeigt eindeutig, dass die "Sclavi" nichts mit den von uns heute unter "Slawen" verstandenen Völkerschaften zu tun haben, sondern die dem Heidentum anhängenden Bewohner sowohl Sachsens, mithin Westelbiens, als auch Ostelbiens bezeichnen. Dieser Hinweis auf "Ostsachsen" und das Beharren seiner Bewohner im Heidentum als "Sclavi", hat zur Bezeichnung der hannoverschen "Wendlande" geführt, da in den deutschen, vor allem niederdeutschen Chronikberichten das Wort und der Begriff "Sclavi"-Heiden durch das Wort "Wenden" wiedergegeben wurde.


Arneburg an der Elbe - seit 925 als sogenannte Heinrichsburg entstanden, um die Elbe gegen einfallende heidnische Stämme zu sichern

Auch die gegen das links der Elbe gelegene befestigte Arneburg geführten Kämpfe richten sich gegen den Erzbischof Giselher von Magdeburg, der von den Heiden überlistet wird und schwere Verluste mit seiner Abteilung erleidet. Er selbst kann aber entkommen, was mit einem Ovidischen Zitat geschildert wird: "... qui curru venit, equo fugit alato, ex suis mortem evadentibus paucis". Doch dann heißt es: "Sclavi victores preda interfectorum (VI. Nonas Juli) sine periculo pociuntur et archiepiscopum sie elabisse conqueruntur".

Auch im VI. Buch, wo von dem Wiederaufbau des zerstörten Arneburg, der Hinrichtung: "Sclavis autem optimos ... cum caeteris fautoribus in Welereslevo laqueo suspendi preeepit" also nach unserer Auffassung "heidnischer" Führer des Aufstandes von den Zusammenkünften "cum Sclavis in Wiribeni iuxta Albim positam" und von dem Synodalgericht (1006) berichtet wird, das in Anwesenheit des Königs stattfindet, ist stets von dem religiösen Gegensatz die Rede. Das Synodalgericht -und schon, daß ein geistliches Gericht sich damit befasst, zeigt, dass es sich um eine Angelegenheit der Religion handelt, - beschließt, "die welche Gottes Gerechtigkeit verachten, mit dem geistlichen Schwerte zu treffen". Selbst wenn die "Sclavi" genannten Truppen sich im Heeresgefolge des Königs befinden, kommt ihr Hass gegen das Christliche zum Ausbruch: "Ecclesia namque una, quae extra Metensem stabat civitatem, et congregatio ibidem serviens a Sclavis ".

Auf dem Zuge nach Lothringen, schien sich den im Zuge des Königs gegen seine ungehorsamen Verwandten Thiedrich von Metz und Heinrich von Baiern befindlichen "Heiden" eine gute Gelegenheit zu bieten, die vor der Stadt gelegene Kirche und ihre geistliche Bruderschaft zu plündern. Obschon wir die Liutizen im Gefolge des Königs antreffen, bleiben sie, wie die oben genannten Berichte zeigen, Heiden und werden in dieser Eigenschaft als "Sclavi" gekennzeichnet.

Wenn die Übersetzer "die Abgeordneten der Redarier und Liutizen" übertragen, so kommt eine Sinnverschiebung hinein, die schon Thietmar vorgeschwebt haben kann. Wir müssen als Korrektur die Stelle des VI. Buches hinzunehmen, wo nach der Schilderung des großen Heidentempels des Radegast in der Stadt Reth(r)a, dem Mittelpunkt der Redarier, und anderer zahlreichen Kultstätten des Landes, nach der Kennzeichnung ihrer Losorakel und der Pferdeverehrung, die mit den Berichten der Taciteischen 'Germania' übereinstimmen, und nach der Erwähnung ihrer dem germanischen Brauch entsprechenden Regelung ihrer Angelegenheiten durch das germanische Ting es heißt, dass alle diese zusammen Liutizen genannt werden.


Die Lage von Rethra nach Carl Schuchhardt. In den urkundlich belegten Beschreibungen Rethras fällt kein einziges mal das Wort "Slawe"- Nach Helmold lag sie auf einer Insel mitten in einem tiefen See.

Thietmar von Merseburg schrieb über Rethra: „Im Redariergau liegt die dreieckige und dreitorige Burg Riedegost, rings umgeben von einem großen, für die Einwohner unverletzlich heiligen Walde. Zwei ihrer Tore sind dem Zutritt aller geöffnet. Das dritte und kleinste Osttor mündet in einen Pfad, der zu einem nahe gelegenen, sehr düsteren See führt. In der Burg befindet sich nur ein kunstfertig errichtetes, hölzernes Heiligtum, das auf einem Fundament aus Hörnern verschiedenartiger Tiere steht. Außen schmücken seine Wände, soviel man sehen kann, verschiedene, prächtig geschnitzte Bilder von Göttern und Göttinnen. Innen aber stehen von Menschenhänden gemachte Götter, jeder mit eingeschnitztem Namen.“

Helmold schreibt über Rethra in seiner Chronik folgendes: Die besuchteste Stadt der Redarier war Rhetra, der Sitz des Götzendienstes. Es war daselbst ein großer, den Götzen gewidmeter Tempel, unter denen Radigast der vornehmste war. Sein Bildnis war mit Gold, sein Fußgestell mit Purpur bekleidet. Die Stadt selbst hatte neun Tore in einem tiefen See. Eine hölzerne Brücke machte den Übergang, aber nur die, welche opfern oder das Orakel befragen wollten, durften hinübergehen.


der Bacherswall war vermutlich ein Teil der herulischen Wallburg Rethra, in deren Inneren ein germanisches Heiligtum in einem hölzernen Tempel gestanden haben soll. Thietmar von Merseburg, nennt Rethra "Riedegost" und die dort verehrte Gottheit Zuarasici. Bei Adam von Bremen ist Riedegost der Name des Gottes der Sclavi, den Ort selbst bezeichnet er als Rethre. Helmold von Bosau nennt den Ort ebenfalls Rethre, die Annales Augustani sprechen von Rheda. Rethja bedeutet germanisch Gerechtigkeit. Nach der Lage vom Bacherswall muss sich Rethra auf einer Halbinsel befunden haben

Etwa ein halbes Jahrhundert später lesen wir bei Adam von Bremen, dass die Liutizen zu den berühmtesten der Winulerstämme gehören: "...qui olim dicti sunt Wandali."Damit dürfte ihre Zugehörigkeit zu den germanisch sprachigen Völkerschaften gesichert sein, wozu auch die sonst von ihnen überlieferten Eigenschaften übereinstimmen, ja überhaupt auf dieser Grundlage nur verstanden werden können.
Ihr "heidnischer" Zustand aber wird, gleichgültig, ob es sich um Vorkommen in Ost- und Westsachsen, am Rhein oder in Ostelbien handelt, als "Sclavi" gekennzeichnet und daher der zur Zeit Adams von Bremen noch heidnisch verbliebene Teil "Germaniens" als 'Sclavania' gekennzeichnet: "amplissima Germaniae provintia".

Eine auf solcher Grundlage vorgenommene Überprüfung der ostelbischen Stammesnamen wird ergeben, dass viele von ihnen, die wir gewöhnt waren, als "Slawen" (im heutigen Sinne) anzusehen, zu den nicht missionierten Heiden gehörten, so dass die von den oben genannten Forschern nachgewiesene 'Kontinuität der Germanen' im ostelbischen Raum in starkem Maße erhärtet wird. Dieser Exkurs, der den Begriff und die Anwendung des Wortes 'Sclavi' der lateinischen mittelalterlichen Niederschriften, in deutscher Übersetzung als 'Slawen' wiedergegeben, überprüfte, ergab, dass der Begriff "Sclavi" in der Zeit der mittelalterlichen Chronikberichte keinen Gegensatz der völkischen Struktur meint, sondern den religiösen Gegensatz von christlich und heidnisch kennzeichnet, wobei Wort und Begriff "Sclavi" für den heidnischen Anteil des ostelbischen Raumes angewandt werden. Es ist ohne weiteres verständlich, dass nach der vollzogenen Christianisierung die frühere Unterscheidung nicht mehr verstanden wurde und der durch die "sarmatische" Beimischung gegebene Unterschied als charakteristisch empfunden wurde; somit gelangte dann das Wort "Sclavi" zu der heute üblichen Begriffsfüllung "Slawen". Doch dieses Ergebnis ist erst in jüngerer Zeit erreicht worden.

Quelle: http://www.lexikus.de/bibliothek/Rethra-...Riedegost-Rheda
Steller, Name und Begriff der Wenden (Sclavi)
Wikipedia

Die Rückkehr der Ost-Heruler als "slawische" Landnahme

Wurde insgesamt die Rückkehr der Ost-Heruler als Obotriten als "slawische" Landnahme von deutschen Slawisten umgeschrieben?

Bekanntlich haben im Laufe des 4. und 5. Jahrhunderts größere Verbände germanischsprachiger Stämme im Zuge der sogenannten Völkerwanderung ihre Siedlungsgebiete an der Ostseeküste verlassen. Eine stark ausgedünnte Restbevölkerung ist jedoch zurückgeblieben. Diese Wanderschaften fanden im nordischen Raum seit den Kimbern immer wieder statt und sind einfach immer das Ergebnis von Überbevölkerung gewesen, denn nach germanischer Sitte erbte immer nur der Erstgeborene Haus und Hof, während alle anderen Nachgeborenen sich Besitz in der Fremde suchen mussten.

Seit dem 6.- 7. Jahrhundert wären nach heutiger Ansicht "slawische" Stammesverbände auf ihren Wanderungen in die angeblich weitgehend entvölkerten Gebiete Ostelbiens eingedrungen. Das Gebiet an der südwestlichen Ostseeküste, das Wagrien (in etwa die heutigen Kreise Ostholstein und Plön und Teile der Kreise Segeberg und Stormarn), Polabien - "an der Elbe" (Kreis Herzogtum Lauenburg) und das frühere Mecklenburg umfasste, wurde dabei vom Stamm der Obotriten besiedelt, die als Ost-Heruler in ihre alten Heimat zurückkehrten und mit den Obodriti einen Namen mit sich führten, der als Flussname Obitochna von ihrem Siedlungsgebiet in der Schwarzmeersteppe stammt. Offensichtlich hieß dieser Fluss dann durch Lautverschiebungen auch Obitritos oder Obotritos, denn die Küste lag im Einflussbereich der griechischen Pontos-Kolonien.

Festzustehen scheint, dass die Obotriten (Obodriti) vor ihrer Wanderung zur Ostseeküste Teil des ursprünglich größeren Stammesverbandes waren, denn im 9. Jahrhundert werden neben den Nortabtrezi (Nordabotriten) an der Ostseeküste die Osterabtrezi (Ostabotriten) an der Donau erwähnt. Beide Stammesverbände gehören den Herulern an, wobei es sich bei den "Ostabotriten" um Obotriten handelte, von denen Teile im Raum Belgrad Vasallen der Oströmer wurden.

In ihrem neuen Siedlungsraum trafen die Obotriten auf die germanische Bevölkerung - den Nortabtrezi, als fränkische Bezeichnung für die gleichen Stammesangehörigen, wie den "Osterabtrez", die teilweise zum orthodoxen Glauben übergetreten in mehreren Zügen aus den Balkan an die Ostsee zurückkehrten. In ihrem Gefolge kamen später auch byzantinische Mönche mit, die ihre Glagoliza-Liturgie im ostelbischen Raum verbreiteten.

Diese Rückkehr war möglicherweise beträchtlicher als man noch vor einigen Jahrzehnten annahm. Zwar liegen positive Befunde für das obotritische Gebiet bislang nur aus Oldenburg und Bosau vor, doch gelang es laut offizieller Forschung z.B. in der Niederlausitz, bei Berlin und vor allem auf der Insel Rügen, eine "germanisch-slawische" Siedlungs- bzw. Ackerbaukontinuität zu belegen, die sich zeitlich mit der Rückkehr Ostabotriten (Obotriten) von der Donau in den ostelbischen Raum verknüpfen lässt.

Wann trafen nun Germanen und Obotriten an der südwestlichen Ostseeküste aufeinander? Die ersten exakten, dendrochronologischen Daten für diese Landnahme sind durch die Errichtung der Mecklenburg (südlich von Wismar) und der Burgwallanlage auf dem Bischofswarder bei Bosau im Großen Plöner See überliefert. Danach wurde die Mecklenburg um die Mitte des 7. Jahrhunderts, der Burgwall auf dem Bischofswarder im frühen 8. Jahrhundert („zwischen 726 und 744") errichtet, also immerhin (Mecklenburg) ein halbes Jahrhundert nach der „um 600" (fast) allgemein angenommenen "slawischen Landnahme". Für die Obotriten oder Ostabotriten bedeutet das nichts anderes, als dass sie vor 650 an der Donau zur Rückwanderung aufbrachen. Und zwar in einem ersten großen Verband, bei dem es sich noch um Ost-Heruler handelte, die nicht auf byzantinischen Gebiet siedelten und nördlich des Belgrader Raumes auf der barbarischen Seite der Donau.


Germanische Bauart: der Oldenburger Wall. Er war selbst für die "Slawen" so alt, dass er im 11. Jahrhundert in ihrer eigenen Sprache nur noch als "Starigard" bezeichnet wurde. Dieser Name wird heute gern als "slawische" Bezeichnung für "Alte Burg" verwendet, tatsächlich ist sie altnordischer Herkunft und mit "Stierburg" zu übersetzen. Warum erklärt das Wappen des obodritischen Adelsgeschlechts aus dem das Haus Mecklenburg entstammte und einen Stierkopf zeigt!


Der sogenannte "Mecklenburger Stierkopf" als Wappen der Obodriten - Stargard als "Stierburg" bezeugt nichts anderes als die Übernahme der Obotriten dieser Burg im Rahmen ihrer Gesamtherrschaft über alle Heruler zur Zeit ihrer Nachbarschaft zu den Franken unter Karl, dem Großen! Nach Jan Abraham von Gehema wurde bereits seit dem sagenhaften Heruler-König Anthyrus (ca. 300 v.Chr.) der Stierkopf als Wappen verwendet.

Die germanischen Funde in Mecklenburg, vor allem die Reihenkörpergräber, die nach Anlage und Beigabenausstattung durchaus dem Reihengräberkreis im Frankenreich entsprechen, brechen im frühen 6. Jahrhundert ab. Die Befunde aus der Oldenburg, die ein unmittelbares Zusammentreffen von Germanen und "Slawen" bezeugen könnten, sind bislang noch nicht absolut chronologisch zu datieren. Da aber die älteste, um 700 errichtete Befestigung sich in Grundriß und Grabenprofil von den nachfolgenden, eindeutig "slawischen" Anlagen unterscheidet, muss man die Frage eines möglichen germanischen Ursprungs genau prüfen. Doch schon der alleinige Vergleich lässt es zu die nachfolgenden "slawischen" Anlagen den zurückkehren Ost-Herulern zuzuordnen, die auf dem Balkan und am Schwarzen Meer neue Sitten und Baustile aufgenommen haben. Dazu zählt ins besonders die teilweise Annahme des orthodoxen Glaubens, seit König Grepes.

Sollten zukünftige Untersuchungen Germanen als Erbauer der ältesten Oldenburger Anlage nachweisen können, müssten wir den Oldenburger Raum nicht nur als Rückzugsgebiet der germanischen Bevölkerung betrachten, sondern als ein Gebiet, was genau dem herulischen Gesamtbild entsprach, was bis zur fränkischen Einflussnahme durch Karl, dem Großen seit der Rückkehr der Ost-Heruler als Obotriten immer aus zwei getrennt beherrschten Clangebieten bestand: den Alt-Herulern und zurückgekehrten West-Herulern in Ostholstein und den Ost-Herulern als zurückgekehrte Obodriten, die von Mecklenburg aus, zunehmend über große Teile Ostelbiens herrschten.

Die Datierung der Burgwallanlage bei Bosau um 720/30 würde gut in diese Entwicklung passen. Das Bild, das sich erst schattenhaft abzeichnet, zeigt für den herulischen Siedlungsraum neben der Möglichkeit einer raschen Landnahme somit auch die Alternative eines über 100 Jahre dauernden Erstarkens zurückgekehrter Ostheruler, die vom 7. bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts zum führenden Heruler-Clan wurden.

Primärquelle: Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde, Band 65/1985
https://www.oldenburger-wallmuseum.de/da...denburger-wall/
Leopold von Ledebur, Streifzüge durch die Felder des Königlich Preussischen Wappens
Wikipedia

Wie man willkürlich aus der Sclavinia die "Germania Slavica" machte

Wie heutige Slawisten agieren, um sich wegen ihrer verlogenen Begriffsumdeutungen pseudowissenschaftlich zu rechtfertigen, kann man bei Christian Lübke nachlesen, der sich mit der Begriffsgeschichte des historisch belegten Begriffes Sclavinia zum verfälschten Slawistenbegriff "Germania Slavica" auseinandersetzte:

Es geht dabei, wie im Titel dieses Beitrages konkretisiert, um den Wandel von einer durch die Quellen begrifflich bezeugten Sclavinia1) zu einer mit dem Attribut »slavisch« definierten Germania, die aber in der Kombination Germania Slavica lediglich einen wissenschaftlichen Hilfsbegriff darstellt, der erst nach der Mitte des 20. Jahrhunderts in Gebrauch kam.

Und wie man es auch wenden will oder nicht, einfach alles was man heute auffährt, um diese willkürliche Umschreibung zu rechtfertigen, entlarvt das ganze als künstlich konstruiertes Lügengebäude!

Lübke: "Als Sklavinien wurden auch konkrete slavische Gemeinschaften und die von ihnen besiedelten Gebiete innerhalb des Byzantinischen Reiches bezeichnet, aber in dem hier behandelten Zusammenhang geht es um ein viel weiteres Verständnis im Sinn des gesamten Slavenlandes, wie es um das Jahr 1000 herum in verschiedenen Quellen aufscheint.

Und nein, mit Sklavinen wurden zur Zeit des Byzantinischen Reiches niemals "slavische Gemeinschaften" in irgendeinem "Slavenland" bezeichnet, was seinerzeit auch niemals existierte! damit sind nur Heiden gemeint, die man als Nachfahren entlaufener Sklaven ansah. Lag das Gebiet außerhalb des Byzantinischen Reiches sind es jene Gebiete, wo sich die Byzantinier weiterhin ihre Sklaven beschafften.

Lübke zum Hintergrund der Umschreibung: Grundsätzlich aber sind gewisse Parallelen zu den Elementen der Transformation durchaus zu erwarten, wie sie von den modernen Zeitgenossen festgestellt werden: die
Überwindung vorheriger (seit 1945 wirksamer) Prozesse der Entfremdung und gleichzeitigen Anpassung an neue (in diesem Fall sowjetische) Kulturmuster durch umfangreiche Formen der Akkulturation, die sich nach 1989 in der DDR beziehungsweise in Ostdeutschland ebenso wie in den weiter östlich oder südöstlich gelegenen Ländern dadurch vollzog, dass westdeutsche oder generell westliche Kulturmuster adaptiert wurden.


"Serbska", was heute für Sorben verwendet wird, geht zuerst auf das althochdeutsche "zerben" für Wenden zurück! Namensgeber dieser Schule ist Georg Keschka, der als Wehrmachtssoldat 1944 in der serbischen Stadt Kragujevac umkam.

Mit einfachen klaren Wörtern kommentiert: Die gesamte Umschreibung war in der DDR politisch motiviert, man orientierte sich an einer von Moskau vorgegeben "slawischen" Leitgeschichte und setzte in der Folge auch die Zweisprachigkeit in der Lausitz durch, wo angebliche "slawische" Sorben jetzt ihnen die glagolitische Sorbensprache beigebracht wurde. Eine angebliche Sprache, die einst von byzantinischen Mönchen im ostelbischen Raum zuerst als Liturgie verbreitet wurde.

Lübke über den den Sprachraum in der Sclavinia: Immerhin ist dies ein Umstand, der sich bis heute in der Region vor allem östlich der Flüsse Elbe und Saale in einer großen Zahl von Ortsnamen
slavischsprachiger Wurzel offenbart, deren Aussprache dem gewöhnlichen »Westdeutschen« einige Schwierigkeiten bereitet und ihm damit eine Besonderheit dieser Region unmittelbar verdeutlicht. [...] Denn bis zu einer Linie, die zum Teil noch einige Dutzend Kilometer westlich der Flüsse Elbe und Saale verläuft und die sich über das obere Maingebiet nach Süden fortsetzt, bezeugt das Vorkommen slavischer, häufig
auch gemischt slavisch-deutscher, Ortsnamen die slavische Westsiedlung aus dem 7./8. Jahrhundert.

Das ist ein absolut lächerlicher Satz: Zunächst bereitet diese künstliche Sprache nicht nur Westdeutschen, sondern allen Deutschen Probleme. Zum anderen existieren bis heute keine "slavischsprachige" Wortwurzelortsnamen. Laut der belegbaren Erstbenennungen eines jeden ostelbischen Ortes, kommt dafür hauptsächlich das Althochdeutsche, Germanische und Indogermanische in Frage. DDR-Slawisten haben jedoch wegen der seit 1945 vorgegeben "slawischen" Leitgeschichte das alles ignoriert und sogar mit russischen Herleitungen (!) gearbeitet. Eine Sprache, die ebenfalls durch byzantische Mönche in der warägischen Kiewer Rus entstand. Es kam also nie zu einer "slawischen Westsiedlung" sondern nur zu einer Missionierung durch Glagoliten-Mönche, die zuerst im Gefolge zurückwandernder Ost-Heruler (=Ostabodriten) das Heidenland östlich der Elbe-Saale Linie durchstreiften. Selbst das angeblich sorbische Wort "serbska" für Sorben wurde nur dem Althochdeutschen entnommen, wo zerben für Wenden steht! Es widerlegt zugleich, dass Wenden für erfundene "Slawen" stehen würden!

Primärquelle: Lübke, Von der Sclavinia zur Germania Slavica

Bevor Sclavi zu "Slawen" umgeschrieben wurde

Noch Friedrich der Große schrieb in seinem Werk Denkwürdigkeiten zur Geschichte des Hauses Brandenburg: "Jede Gegend besaß ihren eigenen Gott. Die Vandalen einen, der Triglav hieß. Man findet eine Darstellung von ihm auf dem Hartungerberg bei Brandenburg. Er hatte drei Köpfe." Und die Chronisten verwandten bis dahin für den Raum östlich und südöstlich der Reichsgrenzen zumeist die Identität Sclavi = heidnische Ostgermanen und besonders Sclavi = Vandalen und Vandalen = Wenden und auch z.T. Sclavi = Slavi.

Zur Zeit des "Slawen"-Umschreibers Herders, mit dem die Umdeutung einsetzte, waren die historischen Fakten offenbar noch weithin richtig bekannt. So nannte sich eine Landsmannschaft in Mecklenburg beheimateter Studenten an der Universität Jena noch 1815 Landsmannschaft Vandalia. Sie führte aus dem mecklenburgischen Wappen die Farben Rot-Gold. 1815 ging sie bei der Gründung der Burschenschaft in dieser auf, die anfangs die Farben des Freikorps Lützow Schwarz-Rot, danach zur Erinnerung an die alten Kaiserfarben Schwarz-Gold - das Reichspanier unter Kaiser Barbarossa zeigte den schwarzen Adler auf goldenem Grund- und ab 1816 die Farben Schwarz-Rot-Gold führte (P. Knaupp, Europa 211990). Diese Farben sind die Vereinigung der Farben des letzten wikingisch-vandalischen Fürstengeschlechts der Ostgermanen mit den Kaiserfarben des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, wobei der vandalisch-ostgermanische Teil dieser Farben viel älter sein dürfte als jener andere.

Dass die Geschichte ganz anders gewesen sein muss, als in den heutigen Lehr- und Schulbüchern steht, zeigen eigentlich schon die folgenden herausgegriffenen Befunde. Der Bischof Adalbert von Prag (gestorben 977) sagte von sich "Sclavus eram". Am Grabmal des ersten Daglingerkönigs, Boleslav I. (992-1025), das im 12. Jahrhundert im Dom zu Posen aufgestellt wurde, stand "regnum Sclavorum, Gotharum sive Polonorum" (bei Renovierung beseitigt). Der erste Geschichtsschreiber des Misekoreiches, des Reiches der Daglinger, Vinzenz Kadlubek (Gottlobonus) (1160-1223) schrieb, die "alten Polen sjnd Nachkommen der Goten und Vandalen". Eine mittelalterliche lateinische Urkunde weist Rostock aus als" urbs Vandalica Anseatica et megapolitana".

Der Große Kurfürst ( 1640-1688) bezeichnete sich als "Kurfürst von Brandenburg, Pommern, Herzog der Kaschuben und Wandalen", Gustav Adolf führte den Titel "rex Suecorum, Gotharum et Vandalorum ", und die schwedischen Könige bezeichnen sich noch heute als "Könige der Schweden, Goten und Wenden".


Professor Walther Steller

Der Entdecker der Falschübersetzung ist Prof. Steller (gestorben 1972), der sich als Historiker und Volkstums-, Trachten- und Sprachforscher an der Universität Breslau besondere Kenntnisse in diesen Problemen vor Ort erwarb. Die Bedeutung der Entdeckung Stellers wird auch dadurch nicht gemindert, dass auch er sich irrte. Entscheidend ist, daß Steller die Identität Sclavi = Slavi = Vandali = Vandalen = Wenden = Winden nachwies, wobei ihm die von lateinisch schreibenden Chronisten des Mittelalters z.T. benutzte Identität Sclavi = Slavi offenbar nicht geläufig war.

Inzwischen wurden Chronisten bekannt, die Steller noch nicht kannte, wie z.B. Albertus Krantzius oder Valvasor, welche Stellers Identitätsnachweis voll bestätigen. Stellers Erkenntnis war (W. Steller, II, 1975, S. 25): "Ohne Bedenken wird seitdem- und zwar bis heute- das Wort "Sclavi" unter unmotivierter Auslassung des c gebraucht und damit die Textüberlieferung verfälscht. Unkritisch wird dieses willkürlich modifizierte Textwort als" Slawen" im Sinne des Wortgebrauchs des 19. Jahrhunderts in den mittelalterlichen Dokumenten interpretiert, das Wort" Wenden" der mittelalterlich deutschsprachigen Texte demselben Begriff unterworfen ".

Steller, der übrigens bei Hitler vortragen wollte, gelang es nicht, sich mit seinen Erkenntnissen durchzusetzen. 1959 veröffentlichte er sie in einem Buch, das niemand hatte drucken wollen, weil es der herrschenden Meinung so offensichtlich ins Gesicht schlug. Die Kritik der Besitzer der Lehrmeinung verstieg sich bis zu apodiktischen und äußerst unsachlichen, polemischen Rezensionen und Disqualifizierungen, die hier übergangen werden. Steller war zur Unperson geworden. Jeder Historiker weiß davon, doch gelesen hat ihn wohl kaum einer, und in kaum einer Fachbibliothek stehen seine Werke. Steller baute in den folgenden Jahren seine Erkenntnisse noch weiter aus und veröffentlichte diese in zwei Bänden 1973 und 1975, von denen der zweite bei seinem Tode fertiggestellt war. Beide enthalten eine Fülle von Zitaten aus Quellen.

Primärquelle: Schröcke, Germanen-Slawen

Das verfälsche Werk von Helmold von Bosau

Professor W. Steller 1962 entgegnete mit der Schrift: „Gefahr im Verzuge, Kritiken und Rezensionen zu W. Steller, Name und Begriff der, Wenden' (Sclavi", erschienen in den Mitteilungen der Landsmannschaft Schlesien, Landesgruppe Schleswig-Holstein,1962) den Kritikern seiner Forschungsarbeit. Es heißt dort: „... Es sei vermerkt, daß der Ausdruck ,Slawomanie' nicht von mir erfunden ist, sondern von den anerkannten deutschen Gelehrten der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts gebraucht wird, die sich gegen die durch Bandtke und Schafarik aufkommende neue Richtung der Wissenschaft wenden... Es war dies vor allem eben die Verschmelzung der mittellateinischen Worte ,Sclavi, Sclaveni' [mit Slawen], die - ich betone es noch einmal - nichts miteinander zu tun haben, sondern erst spät ,volksethymologisch', eben durch die bewußte Arbeit jener ,Slawomanen', zu dieser Begrifflichkeit umgebogen wurden. Von ihnen urteilte eines der angesehensten Akademie-Mitglieder seiner Zeit im Jahre 1844: ,Die ungeschichtlichen und darum uns Deutsche verletzenden Hirngespinste der Slawomanen sollten nun in die gebührenden Schranken zurückgewiesen werden'...".

Schröcke hat es unternommen, die Quellenzitate Stellers nachzuprüfen und dann die Quellen ganz zu lesen. Für sein Buch ist nur Originalliteratur benutzt worden. Nur aus den Büchern von J. Herrmann - die zum Teil großartige Ausgrabungsergebnisse der letzten 40 Jahre zusammenfassen, die unter der Führung der damaligen Akademie der Wissenschaften der DDR entstanden sind - und von Kilian sind eine Reihe von Abbildungen übernommen.


Johann Gottfried Herder - der quellenunkundige Ostpreuße fälschte die "Sclavi" als Heidenbegriff in ein neues niemals existierendes Volk der "Slawen" um.

Eine besondere Rolle spielt die bereits erwähnte Chronik des Helmold von Bosau (gestorben 1170) in der wissenschaftlich authentischen Ausgabe der Monumenta Germaniae Historica von 1937. Sie trägt den Titel: „Helmoldi Presbyteri Bozoviensis cronika Slavorum". Bei der Neuherausgabe 1910 schreibt nach Vergleichung aller Abschriften - die Urschrift ist verschollen - der Bearbeiter Schmeidler, er habe das c in Sclavi „als zu störend" weggelassen. So steht jetzt nicht nur im Titel sondern auch im gesamten Text stets statt Sclavi das Wort Slavi, obwohl in Abschriften aus dem Mittelalter Sclavi und Slavi synonym benutzt wurden und den Abschreibern obendrein die Identität Sclavi - Vandali geläufig war.

Im Gelehrtenlexikon von Jöcher 1750 steht unter Helmold von Bosau, er schrieb ein „ Chronikon Sclavorum et Venedorum". Im Literaturverzeichnis einer Chronik des Hauses Brandenburg von W. Jobst von 1652 steht „Helmoldus in der Wendischen Chronik". Dies beides sind Belege dafür, dass das Original anders hieß als in der heutigen Ausgabe der Monumenta Germaniae Historica.

Die Tragik liegt darin, dass sich Helmold der Identität von Sclavi - Slavi (wenn er dieses Wort überhaupt benutzte, was beim Verlust der Urschrift kaum mehr erweislich ist) = Vandali sehr wohl bewusst war, Ende des 18. Jahrhunderts aber Vandali aus dem Bewusstsein schwand und zuletzt bei dem quellenunkundigen Herder aus Sclavi irgendeine große, den Germanen und Deutschen fremde Völkerfamilie wurde. Nur so konnte die Chronik von Helmold, wenn auch zu Unrecht, zu einer der wichtigsten Grundlagen des Panslawismus und der polnischen Gebietsforderungen werden.

Diese tragische Entwicklung wurde besonders von eben jener katholischen Kirche befördert, die selbst als treibende Kraft bei dem sich über 600 Jahre erstreckenden Holocaust der Christianisierung gewirkt hatte. Ihr unheilvoller Einfluss begann vor allem, nachdem das von der Reichskirche unabhängige Erzbistum Gnesen 1000 n.Chr. gegründet worden war und setzt sich bis heute fort.

Primärquelle: Schröcke, Germanen-Slawen

Die Lingua Sclavina

Während es von den Goten Sprachdenkmäler wie die arianische Bibel des Wulfila gibt, sind von den Vandalen nur Personennamen und auch nur männliche bekannt (F. Wrede 1866). Diese Namen, die auch von den Goten und Westgermanen verwendet wurden, stammen von den Westvandalen, die 534 in Karthago untergingen. Rückwanderer aus Nordafrika und Iberien soll es auch gegeben haben.

Das in den Wohngebieten der Ostvandalen von diesen Gesprochene wird von den Chronisten als Lingua Sclavinia bezeichnet. Kaiser Otto der Große beherrschte drei Sprachen, die Lingua Latina, die Lingua Theodisca und die Lingua Sclavinia. Diese Lingua Sclavinia ist bei der Taufe und Unterwerfung von der Lingua Theodisca verdrängt worden, obwohl im Sachsenspiegel den Nachkommen der Sclavi im Deutschen Reich die Verwendung ihrer Sprache vor Gericht gestattet war:

"Jeglicher Mann, den man beschuldigt, mag sich wohl weigern zu antworten, man beschuldige ihn denn in der Sprache, die ihm angeboren ist, wenn er kein Deutsch kann und das beweist". Im Eherecht wurde jedoch nach der Abstammung entschieden. Auch dadurch blieben die Wenden noch lange Zeit in den Kietzen "sitzen". Andererseits wurden sie bereits mit der Mission der Sclavi unter Karl dem Großen im Obermaingebiet völlig gleichberechtigt am inneren Landesausbau bei Neuanlage von Dörfern beteiligt.

In Anhalt-Bemburg wurde die sorbische Sprache vor Gericht 1293 verboten. Markgraf Friedrich ll. verbot 1327 das Sorbische in Altenburg, Leipzig und Zwickau, 1329 wurde das Sorbische im Pleißner Land verboten und in Meißen 1424 (F. Becker 1984). Im Jahre 1308 wurde die Lingua Sclavinia der Prußen im Deutschordensland durch Hochmeister Siegfried von Feuchtwangen verboten. Nach Th. Kantzow starb das Wendische 1404 auf Rügen und in Pommern aus, aber erst im 18. Jahrhundert im Hannoverschen Wendland (J. Herrmann 1985).


Krakau 1939 - Die gestörte Identität der Polen fußt auf ihrer verlogenen Behauptung "Slawen" zu sein und die Vereinnahmung früherer Wikingerherrscher in Gnesen als "polnische" Könige. In Krakau wurde um 1500 nur Deutsch gesprochen!

Damit ist die spätgermanische Lingua Sclavina mit dem Sorbischen aus der Schwertmissionierungszeit gleichzusetzen. Es handelte sich damit nicht um eine Glagoliza-Sprache aus der man das heutige Sorbische "rekonstruierte", sondern um spätgermanisch-gotische Dialekte. Aus den Quellentexten erfahren wir über die Sprache der Ostgermanen von Einhard (Annalen,s. Kap. 2), dass "die Welataben, Soraben, Abodriten, Boemanen ... so ziemlich in einerlei Sprache reden", eine Sprache, die sich offenbar deutlich vom Althochdeutschen unterscheidet; aber in Kaiser Karls Leben Kap. 15, heißt es, dass sie zwischen Rhein und Weichsel "so ziemlich in einer Sprache reden" und an anderer Stelle, dass die Sprache der Sclavi "paene similes", sehr ähnlich seiner eigenen ist, von Adam von Bremen (um 1 070), dass die Vandalen, Böhmen und Polanen die gleiche Sprache sprachen.

Bei A. Schönbach (Bartholomeus Angelicus 1240) heißt es: "Nam Sclavi sunt Bohemi, Poloni, Matani et Vandali, Rutheni, Dalmata et Karinti, qui ... in multis sunt simile quod ad linguam et quod ad mores": "Sclavi, Bohemi, Poloni, Matani, Vandali, Rutheni, Dalmata und Karinti sind sich in vielem ähnlich, z.B. in der Sprache und in den Rechtsbräuchen", und von Marschalk (gestorben 1525) erfahren wir, dass sich die Sprache der Sclavi, Vandalen, Polen und Böhmen vom Deutschen unterscheidet.

Für die Geistlichen der protestantischen Sorben wurden in Frankfurt/Oder 1556 Kurse in der sorbischen Sprache "exercitiones linguae Vandalicae" abgehalten (Quelle: Sorbisches Museum, Bautzen). Kantzow berichtet, dass die wendische (vandalische) Sprache 1124 der polnischen sehr ähnlich sei. Auch Valvasor ( 1689) berichtet, dass das Wendische = Windische nicht mit dem Deutschen übereinstimmt. Er vermutet, dass die Wenden die Sprache der Sarmaten angenommen hätten, da sie neben ihnen wohnten. Hier können nur die ostgermanischen Sarmaten gemeint gewesen sein (siehe Prokop und Karte Abb. 1). Bei Steller (W. Steller 1975, ll, S. 59) findet sich die Vermutung, dass die slawischen Sprachen von den Sarmaten asiatischer Herkunft stammen könnten. Ihm ist aber offenbar die Stelle Prokops, welche die ostgermanische Zugehörigkeit dieser Sarmaten beweist, unbekannt geblieben.

Die Feststellung Prokops (s. Kap. 2), dass Goten, Vandalen und Gepiden die gleiche Sprache, das Gotische sprechen, soll sich nach Schröcke nur auf die Westvandalen beziehen, weil die Ostvandalen bei Prokop Sclavi sind. Tatsächlich wurde das Gotische lange Zeit auch am Dnjepr gesprochen und zwar vom Ostgotenreich bis zum Warägerreich der Rurikiden, wo dieses Land lange Zeit nur als Gardariki bekannt war.

Besonders Interessantes wird aus Böhmen berichtet, das ebenfalls zweisprachig war. Die geistliche und adlige Führungsschicht sprach althochdeutsch (Bischofseinsetzung 873, siehe Cosmas von Prag) und das Volk Lingua Sclavinia. Das Gleiche schreibt A. Krantzius (gestorben 1517). Diese Zweisprachigkeit entstand erst mit der Christianisierung des Herzogtums Böhmens und seiner Angliederung an das Deutsche Reich. Sie erlangte später z.Zt. der Hussiten und bis heute tragische geschichtliche Auswirkungen. Der deutsche König als Spitze der Rechtsinstitution des Regnum Theodiscum verlieh "convices" die juristische Reichsunmittelbarkeit und entzog sie als Theutonici der Rechtsprechung des böhmischen Herzogs. Damit wurden Einwohner Böhmens erster und zweiter Klasse geschaffen.

Bei der Christianisierung trugen die Adligen, die bis dahin Lingua Sclavinia sprachen, ostgermanische Namen, die z.T. mit westgermanischen übereinstimmten (siehe auch H. Wolfram 1979). Diese sprachliche Übereinstimmung von ostgermanischen mit westgermanischen Fürstennamen bei den Sclavi geht u.a. auch aus der Chronika Sclavorum des Helmold von Bosau hervor, ohne dass sich Historiker bisher darüber gewundert hätten. Der Vorgeschichtler K. W. Struve, Schleswig, soll in einem Vortrag geäußert haben, es sei eigenartig, dass alle dortigen "Slawen" germanische Namen getragen hätten (0. Meyer 1987).

Im Gnesener Daglinger Reich hat die Gründungsmannschaft wikingischer Abstammung sicher nordgermanisch gesprochen. Sie traf in Polen auf ostvandalische Stämme. Infolge der dauernden deutschen Verheiratungen der adligen Führungsschicht wird diese auch bald althochdeutsch gesprochen haben. In den Städten, die alle- auf z.T. bereits vorhandenen ostgermanischen Siedlungen - deutsche Gründungen mit meist Magdeburger Recht waren, wurde noch um 1500 nur deutsch gesprochen, auch in Krakau und am Hofe dort. Die Polonisierung setzte erst ein, nachdem das Bistum Gnesen im Jahre 1000 in ein Erzbistum umgewandelt worden war und kirchlich aus dem Deutschen Reich ausgeschieden war (siehe bei F. Wolff 1977).

Im früher viel sumpfigeren Spreewald hat ein Splitter der Vandalen mit eigener Sprache überlebt, da dieser als Rückzugsgebiet militärisch nicht zu überwachen war. Die Spreewälder Sorben-Wenden, die sich anthropologisch nicht von den sie umgebenden Deutschen unterscheiden (W. Steller II, 1975, S. 222), konnten bis heute manches Alte bewahren. So gibt es bei ihnen für die Mädchenkopfbedeckung der Tracht die Bezeichnung Borta. Die Siebenbürger Sachsen kennen ein gleiches Kleidungsstück, den Borten, als Teil ihrer Tracht, der bei der Einwanderung 1140 aus der alten Heimat Westfranken bis Flandern oder von den Gepiden mitgebracht worden war. Die sorbische Tracht im Spreewald ist sonst die erhaltene deutsche Bürgertracht des 16. Jahrhunderts. Die weiße Trauertfacht der Frauen - ein angeblicher Beweis des "Slawischen" - geht auf das Vorrecht der französischen Königin zurück, im Trauerfall weiß zu tragen und wanderte dann nach Deutschland. "Was die volkskundlichen Gegebenheiten betrifft, ergibt eine jedes Sachgebiet berücksichtigende Untersuchung, dass sich in der 'Wendei' kein Zug findet, der als kennzeichnend "slawisch" in Anspruch genommen werden kann". so Professor Walter Steller.

Primärquelle: Schröcke, Germanen - Slawen

Die Herkunft des "Sclavi"-Begriffs

Das griechische sclabenoi, erstmals nach 500 n.Chr. überliefert, soll entstanden sein aus der Eigenbezeichnung Slovene durch frühneugriechische Lautentwicklung mit Einschub des k. Es bedeutet etymologisch: unterworfener, tributpflichtiger Gegner. Die griechischen Wörter sklaboi, sklabenoi wurden bis 1100 nur im ethnischen Sinne gebraucht, vor allem für die Vandalenstämme, die bis in das Hinterland von Saloniki und auf den Peloponnes kamen und dort siedelten, aber auch für Awaren.

Die erste Urkunde mit der Bedeutung von Sklave, Unfreier für diese Worte findet sich in Byzanz 1136 (F. Dölger 1952). In Süditalien gibt es 1126 aus Bari eine Urkunde als Beleg noch für die alte Bedeutung " ... unam ancillam ' ex genere Sclavorum ... ",die von einem Unfreien aus dem Stamm der Sclavi handelt (H. Köpstein 1979). Im Mittellateinischen wurde aus sklabenoi, Sclavi, Sclaveni (Plr.), die sich erstmals bei Jordanes und Prokop 550 finden und nur ethnische Bedeutung haben. Bei den folgenden Chronisten, z.B. Fredegar, haben Sclavi, Sclaveni die Bedeutung von: jenseits der christlichen Reiche wohnende Heiden anderer Völker, welche eine eigene Sprache, die Lingua Sclavinia sprechen. Diese Sprache spielt in den päpstlichen Briefen an Method im Großmähfischen Reich eine Rolle mit Verbot und Erlaubnis des Lesens der Messe in "Lingua Sclavinia".


Der deutsche Universalgelehrte Johann Weichard von Valvasor, Freiherr zu Galleneck und Neudorff wurde im Mai 1641 in Laibach geboren

Bei den Einwohnern des Herzogtums Krain, das dem heutigen Slowenien z.T. entspricht, wird noch z.Zt. des Chronisten Valvasor 1689 die Messe bei den von ihm synonym verstandenen Sclavi =Slawen= Vandalen (s. Kap. 2, Valvasor) in ihrer Sprache abgehalten und dies auf Method zurückgeführt, wie Valvasor schreibt. Es muss damit gerechnet werden, dass diese Bedeutung von Sclavi im gesamten Bereich der weströmischen Kirchenhierarchie so galt. Bei den mönchslateinischen Chronisten aus dem Bereich des Deutschen Reichs wird diese ethnische Zuordnung nur im Sinne von Sclavi = Ostgermanen benutzt und findet bei A. Krantzius (gestorben 1517) die eindeutige Zuordnung "Sclavi sunt Vandali " (nicht Vandali sunt Sclavi !).

Im Register des Werkes von Krantzius "Vandalia" findet sich in der nächsten Zeile außerdem:, "Sclauoni hodie, Wandali antiquitus fuerant" = Sclauoni werden heute die genannt, die früher Vandalen hießen, eine Zeile weiter: "Sclauorum nomine etymon Hebreum tribuitur" = das Wort Sclaui soll aus dem Hebräischen stammen) und darunter: "Sclauorum nomine mancipia unde soleant significari" = warum man mit dem Wort Sclaui Eigentumsrechte (an ihnen) verbindet). Hier wird der interessante Hinweis der Herkunft des Wortes aus dem Hebräischen gegeben und anschließend noch der Bedeutungswandel zu Sklave= Unfreier angedeutet.

Doch schon 853 findet sich ein Beleg für den Bedeutungswandel in Sklave, Unfreier, im heutigen Sinne, und zwar in einer Regensburger Urkunde mit "homines Iiberos vel sclavos" (J. u. W.
Grimm 1905, Stichwort Sklave). Die germanischen Volksrechte, so die Lex Baiuvariorum, bezeichnen Unfreie als servi. Das Wort Sclavi kommt darin nicht vor. Ebenso bezeichnen die mittelalterlichen Chronisten Sklaven mit servi.

Die ethnische Bedeutung von Sclavi geht aus der Verwendung von "gens Slavorum" 962 in der Papstbulle zur Gründung des Erzbistums Magdeburg, 968 von "gens Sclauorum" durch den Erzbischof von Mainz hervor und daraus, dass 975 beim Einfall des christlichen Herzogs Boleslav Il. von Böhmen in das Bistum Passau in den Quellen steht "invasio Sclauorum" (Chr. Lübke 1984). "Die Fehlleistung der historischen Wissenschaft, von den ostelbischen Gebieten als von einem von "Slawen" besiedelten Land zu sprechen, beruht auf der falschen Übersetzung der Worte "Sclaveni", Kurzform "Sclavi" der mittellateinischen Quellenworte als "Slawen".

Sowohl das Russisch-etymologische Wörterbuch von Max Vasmer (Heidelberg, Il, 1955, S. 656) 00 0 als auch das Etymologische Wörterbuch der russischen Sprache, herausgegeben von der Universität Moskau (Moskau, II, 1959, S. 319) besagen, dass die mönchslateinischen Worte "Sclaveni, Sclavi" der mittellateinischen Quellenberichte sowie die davon abgeleitete Raumbezeichnung "Sclavania" im Ursprung nichts mit dem Wort "slava" = Ruhm (Zusatz: und im heutigen ethnischen Verständnis von "Slawen") zu tun haben" (W. Steller, 1973 S. 21). Vereinzelt wurde bereits im 10. Jahrhundert das c in Sclavi fortgelassen. 975 nennt Kaiser Otto IV. ein Land Slauonia und die Papstbulle von 962 zur Gründung des Erzbistums Magdeburg spricht von "gens Slavorum", obwohl Kaiser und Papst sonst nur Sclavi verwenden (Chr. Lübke 1984).

Bereits in den lateinischen Abschriften von Helmold von Bosaus Chronik wird synonym mit Sclavi Slavi benutzt, ebenso in den Abschriften der Chronik des Widukind von Corvey aus dem 12. Jahrhundert. Diese Identität Sclavi = Slavi ist offenbar weit verbreitet, z.B. auch bei Valvasor (1689, siehe Kap. 2) und von Raumer (1836), wobei sich die Chronisten aber mindestens bis Valvasor, sogar noch nach Herder (v. Raumer) der Identität Sclavi = Slavi = Vandalen bewußt waren. Nach J. u. W. Grimm, Deutsches Wörterbuch Bd. 16, Stichwort Sklave, ist das Weglassen des c und k in sei und skl im Deutschen ein mittelalterlicher Sprachwandel und führte norddeutsch zu Slaaf (Sklave) und Slav (s. "Iever dud as slav") mit gleichzeitigem Bedeutungswandel zu Sklave. Die Übertragung dieses Sprachwandels auf das Lateinische und das Weglassen des c in Sclavi ist nicht statthaft und ist eine, vielleicht vom umgangssprachlichen Brauch verursachte Sprachschlamperei der mittelalterlichen Abschreiber. Seitdem wird gelegentlich in deutsch geschriebenen Chroniken für Ostvandalen "Slawen" benutzt. Erst seit der Zeit Herders hatte dieses Slavi die Bedeutung von "Slawen" im heutigen Sinne als einer großen ethnischen Gruppe erhalten, die von den Germanen verschieden sei.

Primärquelle: Schröcke, Germanen - Slawen

Heiden als Sclabenoi

Am bekanntesten ist Ibn Fadlans Reisebericht (Z. Togan 1939) von 921, der unter saqaliba die Wolgabulgaren versteht, die zwischen dem Reich der Waräger und dem der Chasaren wohnten. Meist wird es fälschlich mit "Slawen" übersetzt. Die Araber lernten schon im 7. Jahrhundert in Kleinasien diese vermeintlich "slawischen" Söldner der Byzantiner kennen. Bei den arabischen Autoren des 10. Jahrhunderts (Z. Togan 1939, Anhang über "Saqaliba") ist die Bedeutung viel weitergehend. Saqaliba wird benutzt anfangs für alle Völker, die nördlich der Chasaren wohnten, dann für hellhäutige Türken und Finnen des mittleren und unteren Wolgagebietes, später für baltische Völker und weiter im Norden für Germanen bis nach Skandinavien. ·

Als Sakaliba wurden ostvandalische Sklaven benannt, die im islamischen Spanien erstmals nach 796 eingeführt werden und als Krieger, Eunuchen u.a. Verwendung fanden und bis zu Befehlshabern der Leibgarde und der Zivilverwaltung und Leitern der Textil-, Waffen- und Schmuckwerkstätten aufstiegen. Für die Mitte des 10. Jahrhunderts wurden dort 13 750 Sakaliba bezeugt (B. Brentjes 1973). Nach J. u. W. Grimm 1905 wurden bereits im 5. Jahrhundert von den Franken gefangene Sclavi von jüdischen Sklavenhändlern als Eunuchen nach Spanien verkauft, dort als saklab, sakalibah (Plur.) bezeichnet und von dort als Exportartikel nach südlichen Ländern weitergehandelt.


Das Reich des Samo - es war kein Reich irgendwelcher "Slawen", sondern umfasste nur germanischsprachige Stammesformationen, die "Sklavenes" entsprechen den Sclabenoi

Im Frühmittelalter ist ein ausgedehnter Sklavenhandel bezeugt. Kriegszüge wurden mit dem Neben- oder sogar dem Hauptzweck der Gewinnung von Sklaven betrieben, da diese das kostbarste der damaligen Handelsgüter waren. Ein Sklave kostete 200 bis 300 g Silber. Der große Anteil arabischer Silbermünzen in den Hacksilberschätzen des 9. und 10. Jahrhunderts wird mindestens z.T. darauf zurückgeführt. Aus der Häufung der Verbreitung eiserner Fesseln in Ungarn, Byzanz, den Gebieten nördlich des Schwarzen Meeres, Ostholstein-Wagrien-Mecklenburg ist zu schließen, dass die Kriege zur Erweiterung der karolingischen und ostfränkischen Reiche und des regnum Theodiscum nach Osten nicht der Sklavengewinnung dienten, wohl aber die Kriege zwischen den Dänen und Obodriten (Ost-Heruler).

Schon unter Kar! dem Großen wurden Ostvandalen in der Oberpfalz als Bauern angesiedelt, dann in Thüringen westlich der Saale und weiter nördlich. Bei diesen Umsiedlungen wurde von den Chronisten zwischen familias servorum (Unfreie), familias litorum (Halbfreie) sowie familias sclavorum unterschieden (J. Henning 1992). Während sich bei Filip ( 1969) keine Erklärung des Wortes "Slawen" findet, schreibt Trautmann (1947), die Etymologie des Völkernamens muss als unklar gelten. Die erste Eigenbenennung findet sich im altbulgarischen Schrifttum im 10. Jahrhundert als Slovene, woraus nach Trautmann
das griechische sclabenoi und dann das lateinische Sclavi geworden sei, da das o in Lingua Sclavinia im Griechischen und Lateinischen als a wiedergegeben wurde. Deshalb sei auch die Ableitung
Slawa = Ruhm falsch.

Als beste Erklärung des Namens ihres Stammes bietet sich mit der Entdeckung der nordischen Herkunft der Slowenen und ihrer Sprache durch Jeza (1967) (s. Kap. 4.1.4) die altnordische an mit
sol-vende, die der Sonne Zugewandten, womit sie sicher einen Sonnenkult, wie die Veneter praktizierten.

Der bisherigen Stand in der "Slawistik" und der Vor- und Frühgeschichte, die sich mit dem Ostraum befasst, kann durch J. Filip 1969 gekennzeichnet werden.
Stichwort "Slawen": "Ihr Aufkommen ist bisher nicht eindeutig geklärt ... Eine völlig befriedigende philologische Darlegung, wie das "Urslawische" aus der indoeuropäischen Ursprache hervorging, liegt bisher nicht vor. Auch das Gebiet, in dem sich die slawische Sprachgruppe geformt hat, ist nicht ganz eindeutig bestimmt ... Die Autoren des Altertums (Tacitus, Plinius d.Ä., Ptolemäus) kennen die "Slawen" als ein sehr zahlreiches Volk, ... das sie Veneter (Veneten oder Venaden) nannten ... Den grundlegenden Umbruch in der Entwicklung der "Slawen" führte ihre mächtige Expansion herbei, die in der 1. Hälfte des 1. Jahrhunderts. ihren Anfang nahm ... Die westwärts gerichtete "slawische" Expansion (nach Mitteleuropa) hinterließ in den zeitgenössischen Schriftquellen keinen Widerhall ... Das Vordringen der "Slawen" wurde offensichtlich auch durch den Umstand ermöglicht, dass die germanischen Stämme vom 2. Jahrhundert an, das Gebiet östlich der Eibe zu räumen begonnen hatten ... der seinerzeit vorausgesetzte Vormarsch in westlicher Richtung wird heute angezweifelt und zwar auf Grund neuer Erkenntnisse hinsichtlich der für die Expansionszeit typischen ältesten "Slawenkultur" (Keramik des Prager Typs, u.a.), die auf dem gesamten westslawischen Gebiet zahlenmäßig nicht gleich vertreten ist ... Die Annahme, die bisweilen von der z.B. in der sog. Fredegar-Chronik angeführten Bezeichnung der "Slawen" als "Belfuci Chunis" abgeleitet wird, wonach die "West-slawen" als Untertanen der Awaren oder anderer Völker nach Mitteleuropa gekommen wären, wird von der "slawischen" Wissenschaft abgelehnt ... Zu den elbeländischen und pommerschen "Slawen" gehörten die an der unteren Eibe ansässigen Obodriten, östlich von ihnen die Veleten ( Liutizen) und die Bewohner von Pommern, die zwischen Oder und Weichsel lebten. Südlich von diesen Stämmen bis zu den böhmischen Grenzhöhen waren die Sorben angesiedelt. Zu ihnen gehörte auch die "slawische" Einwohnerschaft im heutigen Bayern ...Die Ostgruppe der "Westslawen" - die "polnischen Stämme" - trat erst in der 2. Hälfte des 10. Jahrhunderts markant in die Geschichte ein (Fürst Miseko) ... (im Süden Polens entstand bereits im 9. Jahrhundert das Reich der Wislaner) ... im 7. Jahrhundert entstand im Abwehrkampf der "Slawen" gegen die Eindringlinge das erste größere "westslawische Staatsgebilde" (Samo) ... Ein gewaltiger ökonomischer und kultureller Aufstieg begann im 9. Jahrhundert, in dem das Großmährische Reich geschaffen wurde. Die früheren Vorstellungen vom Bestehen eines einheitlichen anthropologischen Typs haben sich als irrig erwiesen. Eine einheitliche materielle Kultur läßt sich bei den "Slawen" offenbar nicht einmal in ihrer urzeitliehen Periode annehmen".

Unter dem Stich dieser Erkenntnisse Filips hatte einfach niemand von den frühen Annalisten die Ankunft irgendwelcher "Slawen" bemerkt und auch nie diesen Begriff verwendet. Dagegen wusste man noch, wie die germanischsprachigen Ahnen ostelbischer Clans hießen. Diese werden heute verheimlicht und man setzt auf das übergeordnete Ethnonym Liutizen, die jedoch nur althochdeutsch für Leute stehen! Einfach alle damaligen Stämme Ostelbiens bis hinunter zum Balkan haben immer nur germanischsprachigen Stämmen angehört, die aus den Kasten früherer Asen-Clans entstanden.

Primärquelle: Schröcke, Germanen - Slawen