Kar-Kriegerkasten zwischen Warnow und Rügen


Wegen eines auf Varna bezogenen Dilmun-Standortes im Schwarzen Meer lässt sich noch ein weiterer „Nanna“-Standort in der westlichen Ostsee nachweisen. Im Focus steht dabei die Warnow als Flussname, an dessen Ufern bisher „germanische“ Warnen vermutet werden. Von ihnen sind gleich mehrere Namensvarianten überliefert, wie etwa als Varinner, Varni oder Warjan und sollen sich nach heutiger Ansicht mit angeblich nachfolgenden "Slawen" vermischt haben. Darauf bezogen hält bis heute eine unselige Diskussion an, welche Toponyme von den Warnen oder den „westslawischen Warnowern“ abstammen, obwohl ihre Vorfahren alle dem gleichen Dilmun entstammen. Darauf weist auch ihr Gauname „Warnabi“, der vom germanischen „nabō“ hergeleitet auf das Sonnenrad eines Dilmuns verweist. Das ist aber noch lange nicht alles, denn die Warnen können im Germanischen auch als „warnjan“ mit Wächter (Hüter) übersetzt werden, womit sie auf „wari“ für Gewalt bezogen, für eine Kriegerkaste für Varuna (Anu) aus „Nanna“ stehen werden.

Sinn macht eine Kriegerkaste an der Warnow nur, wenn sich dort ein Kata-Clan befand, der sich einst an den Ufern des Kattegats ausbreitete. Nicht weil das auf einen Dilmun-Standort im heutigen Kattegat verweist, sondern vielmehr, dass sich der Name "Kattegat" auf die westliche Ostsee bezog und für ihren Ausgang in die Nordsee steht. Noch im 8. Jahrtausend v.Chr. war dieser Ausgang verschlossen, womit sich den Asen unter Alalu ein idealer Dilmun-Standort im sogenannten Ancylussee anbot, in dem sich das Süßwasser abgetauter skandinavischer Eiszeitgletscher sammelte. Erst um 6000 v.Chr. existierte wieder eine Öffnung zum Atlantik, worauf das Seewasser langsam brackig wurde. Für einen Dilmun, wie „Nanna“ war das kein Problem, weshalb er auch zu dieser Zeit regelmäßig in der Ostsee stand. Auf das Seegebiet vor der Warnow bezogen, kommt als Standort die recht flache Sandbank Kadetrinne in Frage, die auch namentlich an die Kata-Ära erinnert.


Grüße aus der Asenzeit: Das Großsteingrab Nipmerow bei Lohme. Es wird der sogenannten Trichterbecherkultur zwischen 4200–2800 v.Chr. zugeordnet, wo anfangs fast alle steinzeitliche Kata-Clans in Mitteleuropa von Kar-Kriegerkasten unterworfen wurden.

Selbst Rügens Kap Arkona könnte von diesem Standort erzählen, wo in der Jaromarsburg die viergesichtige Holzsäule von Svantovit stand. Dieser lässt sich wieder ikonografisch mit dem vergöttlichten Schöpfungsprinzip Brahmas gleichsetzen, weshalb Svantovits Wein gefülltes Horn nur die Somaschöpfung der Asen symbolisiert. Die bisher nur „slawisch“ gedeutete Gottheit kann auch viel besser germanisch-altnordisch übersetzt werden, wo sie von „swen-ta-vitt“ hergeleitet, für ein „tönendes, teilbares Zaubergerät“ steht.


Der Rest der Jaromarsburg am Kap Arkona.

Auf „Nanna“ in der Ostsee weist zudem der Name Arkona hin, der vom germanischen „arkō“ hergeleitet, ein Behältnis, Opferstock (= Himmelssäule) oder Arche beschreibt. Und wie wir wissen steht „Nanna“ auch für die höchste nordische Muttergottheit, die als „Gemahlin“ des Balder überliefert ist. Dessen „Ringhorn“ genanntes Schiff „mit einem Kreis am Steuer“, kann wiederum mit Ištars Dilmun gleichgesetzt werden.

Das bringt uns noch zur Frage, ob sich hinter der Ostseeküste zwischen Rügen und der Warnow Hinweise auf eine nachfolgende Kar-Kriegerkaste finden. Diese kann man tatsächlich aus dem Ortsnamen Charenza auf Rügen herauslesen, der früher auch als Karentia oder Karenz genannt, für den alten Burgwall von Venz steht. Daran können wir wieder erkennen, wer sich wirklich hinter den angeblichen „Slawen“ auf Rügen verbirgt, die als Nachfahren einer Kar-Kriegerkaste, auch den Burgwall von Garz errichteten.

Primärquelle: Stiehler, Diener und Krieger

Die Asenzeit rund um Rerik

Rerik hieß ehemals Ol Gartz, und wird heute mit Alt Gaarz übersetzt. Bisher hat man den Namen einen slawischen Ursprung angedichtet und ihn mit „alte Burg“ gedeutet. Einen solchen Burgwall gab es im 9. bis zum 12. Jahrhundert tatsächlich, er unterstand jedoch Wikingern, die sich auch an anderen Orten an der südlichen Ostseeküste festgesetzt hatten. Das Hinterland wurde zu dieser Zeit als "wendisch" bezeichnet, doch das bezeichnet nur ein Gebiet, was die ostfränkische Kirche missionierte und auch wieder an die herulische Abodriten verlor. Aus den missionierten Sclavi wurden Umgewendete, die sich sinngemäß dem Christentum zugewendet hatten. Das war keine Einbahnstraße, denn diese neue Religion stand lange Zeit auf schwachen Füßen und wurde immer wieder zugunsten des stark verwurzelten Heidentums aufgegeben. Man wendete sich also auch immer wieder den alten Zeiten zu, womit durch Missionierung und Widerstand ein neues Ethnonym entstand. Mit irgendwelchen "Slawen" hat das jedoch nie und nimmer etwas zu tun!

Jahrtausende bevor dieser Burgwall bei Rerik errichtet wurde, siedelten bereits alteuropäische Clans in dieser Gegend, die während der Asenzeit eine Vielzahl von megalithischer Anlagen errichteten. So die Großsteingräber von Gaarzerhof, die heute auf ein Alter zwischen 3500 und 2800 v.Chr. datiert werden. Dazu gehört auch die ost-west orientierte Kammer des Ganggrabes mit der Sprockhoff-Nr. 327. Es lag ursprünglich im Rollsteinhügel. Von den 13 Tragsteinen fehlt nur einer, auf der Nordseite. Die 1,5 m hohe und 1,9 m breite Kammer weist eine Länge von 6,7 m auf. Ihr nur teilweise erhaltener, 0,8 m breiter lateral außermittig ansetzender Gang, liegt auf der Südseite und ist drei Meter lang. Schwellensteine befinden sich am Beginn und in der Mitte des Ganges. Die Anlage hatte ursprünglich fünf Decksteine von denen zwei erhalten sind. Das Ganggrab wurde durch die Träger der Einzelgrabkultur nachgenutzt. Die Diele besteht aus Lehmestrich. Gefunden wurden neben Holzkohle und 332 Scherben, 16 Querschneider, neun Klingen, fünf Schlagsteine, vier doppeltkonische Gefäße, vier Einzelgrabbecher, drei Bernsteinperlen, (eine doppelaxtförmig), zwei Flachbeile, zwei Schüsseln, zwei Kugelamphoren, ein Schaber und ein Schultergefäß.


Der Großdolmen Gaarzerhof 2, Sprockhoff-Nr. 328
Ra Boe, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-3.0

Der nord-süd orientierte Großdolmen von Gaarzerhof mit der Sprockhoff-Nr. 328, der zunächst in einem nahezu quadratischen Hünenbett von 9,5 m Länge und 8,5 m Breite lag, wurde final mit einem Rundhügel bedeckt. Vom rechteckigen Hünenbett sind nur an der nördlichen und der südlichen Seite Randsteine erhalten. Von den ehemals drei Decksteinen der Kammer liegen noch zwei auf. Die 1,6 m hohe trapezoide Kammer ist 5,0 m lang und im Norden 1,9 m breit, sie verjüngt sich am Südende einseitig, durch einen eingewinkelten Tragstein auf 1,2 m. Dort schließt sich der 1,2 m lange, 0,6 m breite und 0,8 m hohe bis auf die Deckenplatten vollständige Gang an. Am Beginn des Ganges befindet sich ein Schwellenstein. Die durch Ausfeuerung rot geglühte Kammerdiele besteht aus geglühtem Feuerstein und Lehmestrich. Sie hat drei Quartiere. In der Kammer lagen die Platten des Zwischenmauerwerks im Füllboden verstreut, dies war belegbar bereits während des Neolithikums erfolgt. Neben menschlichen Gebeinen, Holzkohle und 215 Scherben fanden sich 22 Bernsteinperlen (davon vier doppelaxtförmige), 22 Querschneider, 13 Klingen, 10 Schlagsteine, sieben Klingenkratzer, fünf doppelkonische Gefäße, vier Schüsseln, drei Amphoren, zwei Spitzenreste, ein dicknackiges Beil und ein Flachbeil. Der Großdolmen symbolisiert dabei, wie anderen Dolmen auch, einen Dilmun der Asen, die zeitweise an unterschiedlichen Standorten in der Ostsee standen.

Auf die gleiche Zeit wird auch das Ganggrab von Neu Gaarz datiert. Das Ganggrab besteht aus einer Kammer und einem baulich abgesetzten, lateralen Gang. Diese Form ist primär in Dänemark, Deutschland und Skandinavien sowie vereinzelt in Frankreich und den Niederlanden zu finden. Als Erbauer kommen jedoch nicht die gleichen Leute in Frage, sondern die ständig gleiche Vorlage als Dilmun, den man auch an anderen Orten mit Dolmen symbolisierte. Das unter einem Rollsteinhügel entdeckte große Ganggrab symbolisiert ebenfalls einen Dilmun und wird von der Größe nur vom Großsteingrab zwischen Katelbogen und Qualitz übertroffen. Der für seine Hexenprozesse bekannte Ort Katelbogen könnte dabei noch an einem Kata-Clan der Asenzeit erinnern. Mit diesem Hintergrund könnte Ol Gartz an der Küste noch an einer früheren Kar-Kriegerkaste erinnern, unter der Kata-Verbände in Mecklenburg die megalithischen Anlagen errichteten. Das vorstehende "ol" bedeutet im Altnordischen übrigens Riesin (ōl) während Gartz wie anderswo auf der Welt zuerst von den Kar abgeleitet, später auch für ihre Burgen oder Festungen verwendet wird.


Der Urdolmen von Neu Gaarz
Holger rix, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-3.0

Auch der Urdolmen von Neu Gaarz befindet sich bei Rerik, weshalb die gesamte Gegend einst einem uralten Asen-Clan unterstand. Zu ihren Nachfahren gehören die Heruler und Warnen und später auch die Abotriten (Obotriten) als herulische Rückkehrer aus der Schwarzmeersteppe.

Primärquelle: Wikipedia
Stiehler, Diener und Krieger