Die von Caesar als Germanii bezeichneten Stämme liebten es, Wälder als Grenzen zu benützen, die gleichzeitig als Schutz dienten. Das wird auch von den Cheruskern berichtet, die das erstemal bei Caesar erwähnt werden. Als er 53 v. Chr. über den Rhein ging, um die Sweben für ihre Hilfstruppen an die Treverer zu strafen, hatten sich jene bis zum Walde Bacenis zurückgezogen, der die Cherusker und Sweben trennte. Der Name „Buchenwald" ist leider zu allgemein und mehrmals nachgewiesen, so für einen Wald gegenüber Köln und um Fulda. Es ist kaum an den Harz zu denken, denn die ubischen Kundschafter waren schon nach wenigen Tagen zurück. Man wird auch nicht den Blick auf die Semnonen richten, sondern auf die Mainsweben, in deren Land Caesar eingedrungen war. Etwa in der Mitte ihres Siedlungsraumes befand sich bei Hameln ihr Donarheiligtum. In die internen Auseinandersetzungen um den Königstitel spielten die römischen Einflüsse eine Rolle.
Lag in der Mitte des Cheruskergebietes: Das spätere Stadtgebiet von Hameln. Das erwähnte Donar-Heiligtum weist Thor als oberste Gottheit dieses Stammes aus. Der Ort wurde zuerst Hamelon, danach Hamela und Hameloa genannt. Der Name geht naheliegend auf das germanische *haima für Dorf, Lager und Welt zurück, er steht in Beziehung zu Clans die früher Heimdall folgten
Die Cherusker waren ein Stamm der Rhein-Wesergermanen, die sich aus der Harpstedt-Niendorfer Kultur um und nach 0 d. Ztw. entwickelt hatten. Sie grenzten im Nordosten an die aus der Jastorfkultur stammenden Sweben und im Norden an die Langobarden. Den Volksnamen Cherusker wird man an germ. *herut für „Hirsch" anknüpfen können. Ob man an einen Hirschgott denken kann, bleibt zweifelhaft. Mit einer Hirschkuh verbinden sich jedoch auch die Ahnenkulte vieler alteuropäischer Stämme, das nachfolgende "sker" ist wohl von *skara für Schar abgeleitet.
Als sich im Jahre 12 v. Chr. eine Koalition der Sugambrer, Sweben und Cherusker gegen die Römer bildete, griff Drusus im Jahre 11 die Cherusker an und kam bis zur Weser. Zwei Jahre später zogen sie sich vor ihm auf das rechte Elbeufer zurück. Auf dem Rückmarsch starb er. Als im Jahre 1 n. Chr. die Römer, wieder von der Elbe kommend, die sie diesmal überschritten hatten, durch das Cheruskerland zurückmarschierten, wehrten sich die Cherusker, einige Vornehme aufzunehmen, wohl die zu den Römern geflüchteten Führer einer Partei.
Armin mit Flügelhelm - Die typische Kopfbedeckung der alten Asen.
4 n. Chr. kam es zum Abschluss eines Bündnisvertrages mit den Cheruskern. Nun werden Arminius und sein Bruder Flavus als Befehlshaber germanischer Hilfsvölker in den römischen Dienst getreten sein, wo sie geehrt wurden. Im Jahre 7 n. Chr. erschien das Land bis zur Elbe soweit beruhigt, dass Varus, bisher Statthalter von Syrien, die römische Verwaltungspraxis und Steuergesetzgebung scharf einzuführen begann. Den Germanen erwuchs ein Führer in Arminius, der die römische Politik und Kriegsführung genau studiert hatte. Sein Name wird am ehesten, obwohl vereinzelt bleibend, als germanisch aufzufassen sein. Er sprach lateinisch, hatte Ritterrang und das römische Bürgerrecht, war geistig gewandt und blieb national gesinnt, während sich sein Bruder Flavus von den Römern gewinnen ließ. Er ergriff die Führung in dem romfeindlichen Bunde, der fast alle Stämme Nordwestdeutschlands außer Friesen, Chauken, Amsivariern und den am Rhein Wohnenden sowie dem Marbod unterstehenden Bunde erfaßte.
Verhängnisvoll wurde es später, dass eine von Verwandten und anderen geführte Adelspartei aus Eifersucht abseits stehen blieb. Varus ließ sich in Sicherheit wiegen. Beim herbstlichen Rückmarsch in die Winterquartiere am Rhein im Jahre 9 n. d. Ztw. wollte er die Römer in den engen Tälern des Teutoburger Waldes angreifen. Vor dem Abmarsch warnte noch sein Schwiegervater Segestes den Statthalter Varus. Doch Varus und Armin waren am Abend vor dem Abmarsch zusammen, und Armin gab ihm am nächsten Morgen noch das Geleit.
Im Teutoburger Urwald und Dauerregen untergegangen: die drei Legionen des Varus
Die gesamte Marschkolonne aus drei Legionen mit 17000 Mann, 5000 Mann Hilfstruppen, Reitern und Troß war 20 Kilometer lang. Jeder Legionär hatte eine Ausrüstung mit Verpflegung für fünf Tage und 43 Kilo zu tragen. Sie marschierten auf einer Nebenstraße zu einem fingierten Aufstand. Der Angriff wurde von Armins Auxiliartruppe eingeleitet und geführt. Aufkommender Regen und Sturm behinderten den Marsch zusätzlich. Nach großen Verlusten und einem weiteren aufgeworfenen Nachtlager wurden die Reste im Teutoburger Wald vernichtet. Drei römische Adler wurden erbeutet. Varus stürzte sich in sein Schwert. Das abgeschlagene Haupt des Varus sandte Armin an den Markomannenkönig Marbod, der es an Kaiser Augustus weiter sandte. Die Niederlage war eine Katastrophe. Drei Legionen wurden vernichtet. Der Schlachtort saltus Teutoburgiensis heißt nach einer Volksburg und ist noch nicht sicher gefunden. Man denkt an den Osning, die Grotenburg, an das Wiehengebirge und an die Ebene von Paderborn, die lange aus religiöser Scheu gemieden wurde.
Das römische Lager in Aliso wurde von den Germanen belagert, konnte sich aber halten und wurde entsetzt. Vermutlich handelt es sich um das heutige Dorf Elsen nahe Paderborn unweit der Stelle, wo die Lippe schiffbar wird. Die überlebenden Zeugen durften Italien nicht betreten, das von panischem Schrecken ergriffen war und die Wiederkehr der Kimberngefahr befürchtete. Aber dazu kam es nicht, denn Marbod verhielt sich ablehnend.
Augustus begnügte sich damit, die Rheingrenze zu halten. Der Sieg Armins hat den rechtsrheinischen Germanen die Befreiung von der Römerherrschaft gebracht und die Gefahr beseitigt, dass Germanien der Romaniisierung erlag. Die Römer haben diese Niederlage niemals wettmachen können.
Primärquelle: Schwarz, Germanische Stammeskunde Schröcke, Die Vorgeschichte des deutschen Volkes
In den Rachekämpfen der nächsten Jahre begnügten sich Tiberius und sein Neffe Germanicus, die Legionsadler zurückzugewinnen, das Land zu verheeren und die Germanen einzuschüchtern. Als Germanicus nach dem Tode des Augustus 14 n. Chr. das alleinige Kommando übernahm, bekriegte er im nächsten Jahre die Chatten und befreite Segestes, der seine von Armin entführte Tochter Thusnelda in seine Gewalt gebracht hatte und von Armin belagert wurde. Sie wurden wahrscheinlich in Gallien interniert.
Das Idisenfeld wird inzwischen auch bei Minden-Bückeburg vermutet. Mit Idisen sind in der Regel Walküren gemeint, ein Idisenfeld ist also ein Schlachtfeld
Auf dem Schlachtfelde der Varusschlacht wurden die Gebeine der römischen Soldaten in einem Grabhügel bestattet. Aber die Legionen mussten sich schließlich an den Rhein zurückziehen, Armins Ansehen war wieder gewachsen. In einer Schlacht auf dem Idisenfelde (so mit fast allgemeiner Zustimmung aus campus Idistaviso verbessert), das jetzt in der Gegend von Lerbeck und Nammen, 3 km östlich von der Porta Vestfalica, gesucht wird, siegten zwar die Römer, mussten aber dennoch bald den Rückzug antreten.
Tiberius berief den ruhmsüchtigen Prinzen ab, da die Kriegsführung zu teuer wurde und es billiger und erfolgversprechender war, die innere Zwietracht der Germanen zu schüren. Thusnelda und ihr Söhnchen Thumelicus wurden den Römern im Triumphzuge vorgeführt. Über ihr Schicksal ist nichts bekannt. Wahrscheinlich wurde Thumelicus römisch erzogen, um ihn bei Gelegenheit im Sinne der römischen Politik ausspielen zu können.
Von Marbod, der abseits geblieben war, fielen jetzt die Semnonen und Langobarden ab und gingen zu Armin über, während Inguiomer mit seiner cheruskischen Gefolgschaft zu Marbod übertrat. Der Kampf, vielleicht nördlich vom Erzgebirge, blieb unentschieden, doch trat Marbod den Rückzug an. Armin wurde nun vorgeworfen, dass er nach der Königswürde strebe. Er wird versucht haben, sein Herzogtum straffer zu organisieren, um den Römern mit größerer Tatkraft entgegentreten zu können. 21 n. Chr. ist er — wohl durch Gift von Verwandten — beseitigt worden. Er hat bei den rechtsrheinischen Stämmen zuerst das Gefühl der Zusammengehörigkeit geweckt und muss ein guter Redner und großer Feldherr gewesen sein, da es ihm gelungen ist, weit überlegene disziplinierte römische Heere zu vernichten.
Armins Gedächtnis ist bewahrt worden, und auch die Römer haben ihm ihre Anerkennung nicht versagt. Er hat sich die römische Bildung angeeignet, um damit die Römer schlagen zu können. Die Keilordnung hat er aufgegeben und mit seiner Taktik Siege errungen. Seine Truppen hat er mit römischen Waffen versehen. Obwohl seine eigene Familie gegen ihn war, hat er sich beim Volke durchgesetzt. Die Versuche freilich, ihn in Siegfried wiederzuerkennen, konnten bisher keine Anerkennung erlangen.
Der Bürgerkrieg, in dem sich die Cherusker selbst schwächten, ging weiter. 47 n. Chr. erbaten sie sich den Italiens, den Sohn des Flavus, zum Könige, der aber die Chatten und eine Partei im Lande zu Gegnern hatte, ebenso Chariomer, sein Nachfolger. Tacitus nennt die Cherusker ein herabgekommenes Volk, das sich der Chauken nicht erwehren konnte.
Um 310 taucht ihr Name das letztemal neben anderen germanischen Stämmen auf, denen Kaiser Konstantin eine Niederlage am Rhein beibrachte; aber wahrscheinlich sind sie hier nur eine aus der Vergangenheit herangeholte rhetorische Erinnerung. Der Rest wurde von den Thüringern (Hermunduren) unterworfen und kam mit ihnen unter die Herrschaft der Sachsen. Wahrscheinlich leben sie unter dem Namen der Falen (Ostfalhi, Westfalhi, Falaha heißt ein ostfälischer Gau) fort, wobei die Westfalhi etwas weiter nach Westen gerückt sind.
Die Cherusker rund um Hameln wurden namentlich von einem Hirsch hergeleitet, der schon Namensgeber des sogenannten Herkynischen Waldes war, von dem Caesar berichtete. Nicht weil er voller Hirsche war - das war einfach jeder Wald im alten Europa, sondern voller mythischer Wesen, wie zum Beispiel dem Einhorn. Nach Caesar hätten genau diese Tiere den Wald bevölkert. Woher er diese Information hatte, gab er nicht an und angetroffen hatte er Einhörner auch selbst nicht, als er auf das rechte Ufer des Rheins übersetzte.
Einhörner werden in der Regel als gehörnte weiße Kreaturen beschrieben, hinter ihnen dürfte sich in Wahrheit die weiße Hirschkuh verbergen, die als Schöpfungswesen der Menschen angesehen wurde und zum Symbol der Wiederauferstehung wurde. Und so kam es auch, dass die weiße Hirschkuh Eingang in die frühchristliche Religion fand und quasi ein wichtiges Bindeglied darstellte, damit Heiden sich missionieren ließen. Die Cherusker als "Hirschvolk" zu bezeichnen, die sicher dem Hirschgott Cernunnos kannten, wird natürlich die Frage auf wo sich dieser Hirsch in ihrem alten Stammesgebiet verewigt haben könnte.
Hameln - Der Stadtname bezieht sich im zweiten Teil auf eine weiße Hirschkuh
Auf die Stadt Hameln bezogen lässt sich deshalb sein ältester Name und auch alle folgenden Namen soweit deuten, dass er sich aus zwei Wörtern zusammensetzt: Einmal aus "ham" als Kurzname für eine Heimstatt (Ort) und "elon" für Elen als Hirsch (Elch). Im Westgermanischen leitet er sich von elaho oder elo, womit der gesamte Name von Hameln entweder mit "Heim der weißen Hirschkuh" gedeutet werden kann. Das vorgesetzte "ham" lässt sich dabei noch auf Heimdall beziehen, dem man diese weiße Hirschkuh einst zugeordnet haben muss. Hameln kann also auch mit "Heimdalls Hirschkuh" gedeutet werden.
Nicht weit von Hameln entfernt liegt Alfeld, deren Namensetymologie in der Wikipedia so angegeben wird: Frühere Ortsnamen von Alfeld waren in den Jahren 1214 Alvelde, 1221 Alvelde und 1233 Alvelde. Der Ortsnamenbestandteil „-feld“ bedeutet „freie Fläche“, „das freie, offene Feld“, „unbebautes Feld“. „Al-“ ist am ehesten auf die indogermanische Wurzel „el-“, „ol-“ zurückzuführen und bedeutet „Wasser“, „feucht“, „fließen“
Alfeld an der Leine - Der Name benennt eine weiße Hirschkuh, entsprechende Familiennamen sind auf die weiße Hirschkuh bezogen, als Nachfahren der Cherusker als Heiden, Apostaten (Wenden) oder frühchristlich Missionierte zu interpretieren.
Was bei der Etymologie ausgeblendet wird: Alfeld existiert noch als deutscher Familienname mit mehreren Schreibvarianten, z.B. Ahlfeld, Allfeld, oder Alsfeld. Das heißt, die Etymologie des Stadtnamens ist unstimmig, dazu gibt es in Mittelfranken in der Frankenalb noch einen weiteren Ort Alfeld, der zuerst "Alefelt" hieß. Alvelde und Alefelt haben trotz unterschiedlicher Höhenlage die gleiche Etymologie. Sie leiten sich einmal vom Hirsch her, wobei bei beiden Namen die Wortwurzel das indogermanische *el- für eine Hindin, als Hirschkuh ist. Das nachgeordnete "velde" oder "felt" geht nicht auf das deutsche "Feld" zurück, sondern auf das niederhochdeutsche velta für drehen, wenden oder wälzen zurück. Im Hinblick auf die Familiennamen bedeutet also das alte Alvelde und Alfelt "dem Hirsch Zugewendete", was die Bewohner entweder als Heiden darstellt und als frühchristlich missionierte Bewohner, die den Hirsch als Symbol von Jesus Christus ansahen.
Die Fosen sind als ein kleiner, nur von Tacitus überlieferter Volksstamm im Westen Mitteleuropas bekannt, die den Germanen zu geordnet wurden. Sie wurden auch als Foser, lateinisch Fosi und in einigen, schlechteren Handschriften als Fusi bezeichnet. Tacitus erwähnt sie in nur einem Satz im Zusammenhang mit den Cheruskern: "Tracti ruina Cheruscorum et Fosi, contermina gens; adversarum rerum ex aequo socii sunt, cum in secundis minores fuissent." Zu deutsch: "In den Niedergang der Cherusker wurden auch die Foser, als benachbarter Stamm, gezogen. Im Unglück sind sie gleichermaßen Genossen, während sie im Glück Geringere waren."
Gab es also bereits vor den Römern eine Verbindung zwischen Cheruskern und Fosen? Der Ausdruck Geringere (lat.: minores) kann eben bei dieser Erwähnung auch im Sinne einer Unterordnung verstanden werden, womit möglicherweise die Fosen ein tributpflichtiger Klientelstamm der Cherusker waren.
Wegen der lautlichen Ähnlichkeit vermutete man früher ihr Siedlungsgebiet an der Fuhse zwischen Salzgitter und Celle. Da dies etymologisch unwahrscheinlich ist, ist bisher eine nähere Lokalisierung der Fosen nicht möglich.
Meinersen aus der Luft - Der einzige mit den Fosen in Verbindung gebrachte Ort war Fosenbrock, der zur Präfektur Meinersen gehörte. Der Name der Fosen verbindet sich jedoch zuerst mit Schöpfergottheiten, nach denen sich ihre Ahnen benannten. Dass die Ahnen der Fosen einst über der Weser und Aller der Fuse (1311 Vusenam) hochzogen, lässt sich nicht ausschließen
Ludwig Schmidt, der diese etymologische Argumentation schon kannte, schloss wegen des Berichts über eine Ausbuchtung des Gebiets der Chauken, die an das Gebiet der Chatten grenzte, und einer Nachricht über die Verdrängung der Brukterer durch die Angrivarier auf die Vertreibung der Angrivarier und die Unterwerfung der Cherusker durch die Chauken. Und wegen Tacitus wären davon auch die Fosen betroffen gewesen. Nach der älteren Forschung sollen es jedoch die Chatten gewesen sein, denen es gelang, die Cherusker zu unterwerfen. Ludwig Schmidt sah deshalb für die Fosen ein Gebiet am "Nordfuss des Wiehengebirges" als naheliegend an, nachdem er zuvor eine Lokalisierung in der Altmark vertrat. In Bezug auf die Verbindung der Fosen zu den Cheruskern war er vorsichtig und sprach nur davon, dass sie "in enger Verbindung mit den Cheruskern erscheinen" und "in den Niedergang jener mit hineingezogen wurden". Zu den Lokalisierungsversuchen gehörte auch eine Vorstellung, dass ihr Stammesname im Namen des Dorfes Fosenbrock, nahe Hannover genannt wird, was sich immerhin im früheren Stammesgebiet der Cherusker befand.
Heute wird demgegenüber meist davon ausgegangen, dass die Cherusker durch andauernde Konflikte ihre Herrscherkaste verloren, was Auswirkungen auf ihre Identität gehabt hätte. Sie hätten sich danach allmählich zu benachbarten Stämmen gezählt, und wäsen so von Angrivarier, Chatten und Chauken assimiliert worden. Einfacher ausgedrückt: Die Cherusker wurden durch kriege so geschwächt, dass dieser Stamm in seine wichtigsten Clans zerfiel, die sich anschließend den benannten Nachbarstämmen anschlossen.
Gemäß der Analogie des Tacitus hat dies auch seine Bedeutung für die Interpretation des Schicksals der Fosen. Ihre Lokalisierung gilt weiterhin als nicht möglich, möglicherweise auch deshalb, weil sie ursprünglich den unteren Kasten eines Asen-Clans entstammten und nach dessen Zerfall nicht die Kraft fanden, sich endgültig von den Cheruskern zu lösen. Die heutige Deutung, wonach der Name der Fusen vom germanischen *fuhsa für Füchse abstammt, kommt dem entgegen, denn der Fuchs gilt eher als feige und furchtsam. Das rote Fell des Fuchses ist dabei als Verweis auf die Urbevölkerung Alteuropas zu verstehen, denn allen Kata-Clans wurden weltweit nur rote Haare nachgesagt.
Der Theorie nachgehend, dass sich die Fosen nach einer Gottheit benannt haben, werden wir immerhin bei Fosta fündig. Sie ist als eine von den Friesen angebetete Göttin bekannt, welche in enger Beziehung zu Hertha steht. Während Hertha eine göttliche Erdmutter war, gilt Fosta als Göttin des Feld- und Gartenbaues. Obwohl beide als Friedensgöttinnen bekannt sind, wurden sie bewaffnet dargestellt. In ihrem Tempel auf Helgoland, den St. Ludger zerstörte, und auf seinem Fundament eine christliche Kirche erbaute, war Fosta mit Bogen und Köcher auf dem Rücken, mit einem Helm, mit fünf Pfeilen in der Linken, aber auch mit vier Kornähren in der rechten Hand abgebildet. Ihr Kult war in Ostfriesland, Holstein und Dänemark weit verbreitet, womit die Fosen eher nördlich der Cherusker zu suchen wären.
Eine vermenschlichte Darstellung von Forseti (Foseti). Dieser Richtergott entspricht als Balders Sohn einem göttlichen Totenrichter der Asenzeit, nach dem sich die Fosen benannt haben könnten.
Fosta ist noch mit den nordfriesischen Gott Forseti verbunden, der als "Vorsitzender des Things", quasi fast die gleiche Funktion von Tyr besaß, der das Thing bewachte. Die Nordfriesen nannten ihn Foseti und gilt bei den Asen als Sohn des Balder und der Nanna. Seine Residenz ist der von Gold und Silber glänzende Saal Glitnir (Glastheim), wo er als oberster Richter Asgards täglich Recht spricht unter Göttern und Menschen. Als Göttersitz auf der Erde entspricht damit Glitnir einem Schöpfungsort der Asen als Dilmun, der zeitweise vor der Elbe auf "goldenen Standbeinen" stand. Auszug aus der Grímnismál: "Glitnir ist die zehnte; auf goldnen Säulen ruht; Des Saales Silberdach. Da thront Forseti den langen Tag Und schlichtet allen Streit." Forseti ist noch eine Insel Fositesland zugeordnet, die später mit Helgoland gleichgesetzt wurde. Irrtümmlich, denn sie ist mit Glitnir seinem Sitz identisch, der immer wieder vor der Weser- und Elbemündung stand.
Eng mit den Fosen könnten daher die deutschen Familiennamen Voss, Vos, Voss oder Voß verbunden sein, die niederfränkisch-niedersächsischer Herkunft wegen ebenfalls auf fuhsa, für Fuchs zurückgehen.
Primärquelle: Wikipedia Stiehler, Diener und Krieger
Ahnenhalle
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07.01.2022 14:36 (zuletzt bearbeitet: 31.05.2023 08:52)
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