Der Name des Ortes ist in den Formen Torvilla im Jahre 1228 bezeugt. Über Courville 1793 und Tourville 1801 endete die Namensentwicklung schließlich bei Tourville-sur-Odon im Jahr 1936 .
Tourville-sur-Odon wurde nicht nur von Wikingern nach Thor benannt, der Fluss Odon könnte sogar nach Odin benannt sein.
Das Toponym stammt von einem skandinavischen Anthroponym Thor, hinter dem sich niemand anderes als der weltbekannte Ase verbirgt. Es ist nicht der einzige nach Thor benannte Ort als Tourville in der Normandie. Dazu kommen ältere Varianten, die neben Torvilla noch als Turvilla erscheinen. François de Beaurepaire behält heute nur die letzte Hypothese von Jean Adigard des Gautries bei, wonach die skandinavischen Personennamen Thor (oder Thur), letztlich den altnordischen Þórr oder altdänischen Thor meinen. Völlig auszuschließen ist die These, wonach Thor sich nur als gewöhnlicher Personenname verewigt hätte. Clans, die ihre Orte nach Thor benannten, haben das nur getan, damit dieser Ase über ihren Ort wachte, was zugleich Thor in seiner Funktion als himmlischer Wächter bestätigt.
Das zweite Namenselement ist die alte französische vile (französische ville), was in seiner ursprünglichen Bedeutung für "ländliche Domäne" steht und vom lateinischen Villa abgeleitet ist.
Ein wichtiger Namensbezug für Thor-Etymologie ist der Flussname Odon, ein Nebenfluss der Orne. Der Odon ist zwar als Oldon erst 1027 bezeugt, man versucht ihn jedoch von einem gallischen Hydronym *ol- herzuleiten. Einer zweiten These nach leitet sich der heute Name vom germanischen "od", was "reich, wohlhabend" bedeuten soll. Gehen wir auf das indogermanische *ol ein, kann der Fluss mit Jenseitsfluss oder Himmelsfluss gedeutet werden. Das indogermanische *dānu für Fluss ist in Westeuropa noch "don" bekannt. Wie dieser Jenseitsfluss zu deuten ist, erzählt eine andere Variante, wonach *ol noch für Vernichter steht, was dem Fluss noch als Totenfluss darstellen würde. Letztlich muss jedoch anerkannt werden, dass der Odon bei der Ankunft der Wikinger in der Normandie einer Umbenennung unterlag und wohl nach Odin benannt wurde.
die alte Bahnhofsstraße von Torgau - der Ort wurde von hermundurischen Sorben nach Thor benannt!
Bis heute will man recht knapp gehalten die Etymologie aus dem Altsorbischen hergeleitet, wo "torg" für Markt stehen würde. Gleichzeitig wird behauptet, dass 1119 Thurgovve, als mercatus (mercatus ist Handel, Markt, Messe) bezeichnet wird und keinem fällt dabei auf, warum es nie einen dementsprechenden Beinamen für Torgau gab. Mit dem Rest des Namens hat man sich erst überhaupt nicht befasst, der würde würde"Marktaue" bedeuten. Das ist natürlich Unsinn in einer Aue fand kein Markt stadt, sondern wurde immer erst in einem schon existierenden Ort abgehalten. Dass heißt für Torgau, dass die Herleitung von einem "altsorbischen" Begriff "torg" für Markt grundfalsch ist, so entstand dieser Name nicht.
Wie hier schon im Forum dargelegt: Die Sorben sprachen germanisch und wurden von den Franken lateinisch nach dem Sorabum, ihrem heiligen Baum benannt. Dieser steht für die Eberesche und dem Vogelbeerbaum, der als heiliger Baum Thors gilt. Ein Gau - althochdeutsch gouwo genannt - was nach Thor benannt wurde, besaß sicher eine große Zahl dieser Bäume, was naheliegend zur Namensgebung führte. Thorgau war damit ein Hauptort der Hermunduren, die östlich der Saale von den Franken als heidnischer Großverband in Sorben umbenannt wurden.
Thurgovve bedeutet also Thorsgau und Thüringen ist ein Name, der zuvor wegen dieses Hintergrundes noch als Thoringia überliefert ist. In diesen Namen taucht noch Yngvi als Inga auf, dem älteren Namen von Freyr. Benannt haben sich die Hermunduren jedoch nicht nur nach Thor, sondern noch nach Irmin, den Beinamen von Heimdall.
Die erste urkundliche Erwähnung fand der Ort unter dem Namen Torgove in einem Dokument aus dem Jahr 973. Im gleichen Jahr ist dieser Name auch als Turguo belegt. Wann der Ort eine Stadt wurde, ist nicht datiert. Zumindest aus dem Jahr 1267 findet sich eine Notiz, die von der Stadt Torgau spricht.
Dorpat (Tartu) 1941 - Die Stadt ist nach Thor benannt!
Sowohl Dorpat als auch Tartu stammen von dem altestnischen Namen Tarbata ab, mit der "möglichen Bedeutung" „Auerochse“. Doch Thors Name steht in der finnischen Mythologie für Tuuri, er wurde womöglich aus dem benachbarten germanischen Mythenraum übernommen, wobei seine Rolle nur schwach als Sieges- oder Erntegott ausgeprägt ist. Die estnische Mythologie verbindet die Erschaffung der Erde, der Sonne und des Mondes mit einem Vogel, der drei Eier, womit natürlich die Welteneier der Asen gemeint sind. Das einfachste Lied bemerkt knapp: Ein Vogel legte drei Eier und begann, seine Jungen anzuordnen – eines wurde zur Sonne, eines wurde zum Mond und eines wurde zur Erde. Die Welt der alten Esten drehte sich um einen Pfeiler oder um einen Baum, an den der Himmel mit dem Nordstern angenagelt war, es ist nur der Weltenbaum gemeint. Die Milchstraße (estnisch: Linnutee oder Der Weg des Vogels) wurde als Zweig dieses Weltenbaums (Ilmapuu) angesehen. Thors Name verbindet sich noch mit Taara, als oberste Gottheit der estnischen Pseudomythologie und Taarapita, Tarapita, Tharapita, dem Kriegsgott der Bewohner Saaremaas (Ösel). Und von diesen Namensvarianten leitet sich Tarbata (Tharbata) ab. Der vorgeschlagene Bezug zu einem Auerochsen ist nicht falsch, er würde ihn als Himmelsstier bezeichnen. Im westlichen Teil Estlands war Thor als Toor und Tooru bekannt. Das estnische "bat" bedeutet Schlagen, es dürfte sich insgesamt den mit einen Hammer zuschlagenden Thor beziehen. Im Altnordischen steht bātr für etwas Gehauenes, der Sinn ist also der Gleiche.
Die erste urkundliche Erwähnung unter dem Namen Tharbatas datiert aus dem Jahre 1030. Der warägische Großfürst von Kiew (Känugard), Jaroslaw der Weise, zerstörte im Jahre 1030 eine von vermutlich finno-ugrischen Einwohnern errichtete Holzfestung und errichtete unter dem Namen Jurjew - nach Juri, dem Taufnamen Jaroslaws eine Festung. Der Name Jaroslaw leitet sich von Jarl und Leif ab und bedeutet sinngemäß im altnordischen "Sohn des Fürsten", sein Beiname "Wladimirowitsch" benennt seinen Vater Wladimir (Valdamarr), der altnordisch "mächtiger Wolf" bedeutet. Sein Taufname Juri stammt aus dem Griechischen, der durch die byzantinische Missionierungsarbeit in der Rus verbreitet wurde.
Im Jahre 1224 wurde die Estenburg Tharbatum durch den deutschen Schwertbrüderorden erobert. Sie wurde Sitz des Bischofs (bis 1558). Vor der Burg entwickelte sich seit dem 13. Jahrhundert die Hansestadt. Die Stadt Tartu liegt beiderseits des Flusses Emajõgi, der „Mutterfluss“ bedeutet und von den Deutschbalten Embach genannt wurde. Er durchfließt den Kreis Tartu vom Võrtsjärv (im Westen) zum Peipussee nach Osten. Im Mittelalter war Dorpat ein Bindeglied zwischen den Hansestädten (insbesondere Reval) und den russischen Städten Pleskau und Nowgorod. Dorpat gehörte seit 1721 zum russischen Zarenreich (Gouvernement Livland).
Ein Großfeuer zerstörte 1775 nahezu die gesamte Innenstadt. Die markantesten älteren Gebäude stammen aus dem 18. und vor allem aus dem 19. Jahrhundert. Nachdem auch das vorherige Rathausgebäude dem Brand zum Opfer gefallen war, wurde im 18. Jahrhundert das derzeitige Rathaus vom damaligen Stadtbaumeister, dem aus Rostock stammenden Johann Heinrich Bartholomäus Walther, entworfen und 1789 fertiggestellt.
Dorpat 1918 - deutsche Truppen marschieren ein.
1893 wurde die Stadt im Zuge der Russifizierung offiziell in Jurjew (Юрьев) umbenannt, die Verwendung des estnischen oder des deutschen Namens war teilweise verboten. Der russische Name setzte sich aber nicht durch, nicht einmal im Russischen. Als Estland 1918 die Unabhängigkeit erlangte, wurde der Name „Tartu“ offiziell. Der Anteil Deutschsprachiger in Dorpat betrug 1897 etwa 17 %. Am 2. Februar 1920 wurde in Tartu der Friede von Dorpat zwischen Estland und Sowjetrussland unterzeichnet, in dem letzteres Estlands Unabhängigkeit „auf alle Zeiten“ anerkannte. Im Zweiten Weltkrieg wurde Tartu, 1940 von der Roten Armee besetzt und Teil der Estnischen Sowjetrepublik, am 7. Juli 1941 von der deutschen Wehrmacht eingenommen und am 18. September 1944 erneut von der Roten Armee erobert. In der Stadt bestand das sowjetische Kriegsgefangenenlager 331 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.
Döhren als Teil Hannovers - Sein Name geht bis auf Thor zurück und hat nichts mit irgendwelchem Dornengestrüpp zu tun
Döhren wurde nach heutigem Wissensstand 983 als „Thurnithi“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Name wandelte sich über Thornithe (1022), Dorne (1300), Dornede (1311), Dornde (1320), Dörnede (1344). Am 22. Juni 1671 schenkte Herzog Georg von Lüneburg dem Herzog Johann Friedrich von Calenberg als Dank für die Hilfe bei der Einnahme der Stadt Braunschweig die drei Dörfer (Alt-)Laatzen, Wülfel und Döhren. Seitdem gehört Laatzen zum „Kleinen Freien“. Die Einwohner im „Kleinen Freien“ hatten wie die des Großen Freien besondere Rechte. Sie durften in den Wäldern der Gegend jagen, jedoch mussten sie eine eigenständige Kompanie (unterstellt dem Amt Koldingen) dem Calenberger Herzog abstellen.
Bei Udolph und Ohainski die in ihrem Buch Die Ortsnamen des Landkreises und der Stadt Hannover, 1998 Thurnithi erst 990 erwähnt sehen, lief am Ende alles auf eine Banaldeutung hinaus, wonach sich der Ortsname mit Dornenort zu deuten wäre. Damit es passt erklärte man das bei Thurnithi angehängte -ithi als Suffix "ohne eigentliche konkrete Bedeutung". Unumstritten blieb das nicht, man hinterfragte zumindest, woher man wissen wolle, wie vor einem Jahrtausend die Gegend bewachsen war, ob also Dornengestrüpp die Vegetation bestimmt hätte. Die Frage, ob überhaupt Dornengestrüpp so einladend gewesen wäre in dieser Gegend zu siedeln und ob es wert ist überhaupt einen Ort nach Dornengestrüpp zu benennen, wurde überhaupt nicht gestellt.
Doch frühere Forscher stellten Vergleiche zu anderen Orten mit diesen Namen an. Förstemann stellt den Namen wie Groß Döhren (Kr. Goslar), Döhren bei Windheim nahe Minden, Döhren bei Gardelegen mit einer Grundform *Thurnithi zu germ. *þurnus „Dorn“ + -ithi, wobei auch er "ithi" nicht erklären konnte. Dreimann und Wanner dachten hingegen dagegen an den Götternamen Thor + unbekanntes Wort -niti. Wanner korrigierte diese Auffassung später und stellte den Namen zum Dorn-Wort. Zum Dornwort gehört der Name auch nach Söhns, ebenso nach Mittelhäußer: thurn-ithi, wobei er ithi mit „Wald- und Heidegegend“ deutete. Man weist auf Belege hin, die rund um Hannover eine solche Vegetation beschreiben und doch sind das keinerlei Beweise, um diese Etymologie als richtig zu werten.
Neben Döhren wird auch bei Groß Döhren, Kr. Goslar, 1022 Thornithe (dort auch † 1004 Thornithehusen), Döhren bei Windheim, um 1160 Thornethe, Döhren im Kreis Gardelegen, 1004 (A. 15. Jh.) Dornedhe; Dören bei Paderborn, 11. Jh. Thurnithi, 1173 Durnede und Dörenthe bei Ibbenbüren, 2. H. des 12. Jh. Thurnithi die gleiche Dornendeutung bevorzugt. Möller stimmt diesem im Grunde zu: „Wohl -ithi-Ableitung zu as. thorn ,Dornstrauch’“, fügt jedoch hinzu: „obwohl die Lage westlich der Leine zwischen den Seen südlich vom Maschsee hierfür keinen zwingenden Grund gibt“. Und zur Thor-Deutung meinte man bei Udolph und Ohainski: Der Göttername Thor bleibt fern...
Gehen wir einmal davon aus, dass nirgendwo Dornengestrüpp zum siedeln einlädt und diesen dazu noch auf eine eher trockene Gegend hinweist, macht eine "Dornen"-Deutung überhaupt keinen Sinn, denn man suchte zu Siedeln immer die Nähe zu Gewässern und nicht zu Dornen. Und was soll die Ortsgründer überhaupt geritten haben, ihren Ort nach Dornen zu benennen, die man sicher roden und verbrennen musste? Nein so sind wohl überhaupt keine Ortsnamen entstanden, denn vor über 1000 Jahren hat man die meisten Orte nach völlig anderen Maßstäben benannt, wobei Götternamen an erster Stelle standen, weil man sich von ihnen Schutz und Gedeihen dieses Ortes versprach. Würden Dörens Ortsgründer lesen, was man ihnen heute unterstellte, würden sie entweder darüber lachen oder ungläubig mit den Augen rollen.
Auch wenn Dreimann der Einzige ist, der an einer Thor-Deutung festhielt, er lag vollkommen richtig, denn die Grundform Thur- oder Thornithi setzt sich durchaus aus einem deutbaren "nithi" oder "niti"-Wort zusammen. Man braucht nur in die aktuellen Wörterbücher zu schauen. So lässt sich "nithi" vom germanischen *nīþa (nitha) herleiten, was für Kampf und Streit steht, was auf die Bewohner bezogen sie als "Thors Kämpfer" oder "Thors Streiter" beschreibt!
Was heißt das im Einzelnen? Die Ortsgründer wurden auf jeden Fall als Heiden wahrgenommen und ihr Hintergrund wird eher ein suebischer gewesen sein, als ein anderer. Eine Thorverehrung ist besonders von Hermunduren und den Thüringern bekannt, die sich namentlich ebenfalls auf Thor beziehen. Groß Döhren (Thornithe) bei Goslar befand sich bis 531 innerhalb des Thüringer Reiches. Bei Döhren, als heutiger Teil von Petershagen betrifft das, das Stammesgebiet der Falen, die den Altsachsen zugerechnet werden, die Ostfalen unterstanden jedoch lange Zeit den Thüringern, ihr Gebiet wurde erst im 7. bis 10. Jahrhundert von den Altsachsen besiedelt. Döhren als heutiger Teil von Oebisfelde-Weferlingen (Kreis Gardelegen) gehörte im heutigen Sachsen-Anhalt ebenfalls als Thornede dem Thüringer Reich an.
Dörenthe wurde als Thurnithi namentlich dem Gott Thor zugeordnet
Dören bei Benhausen war 1879 nur ein Weiler als er nach Paderborn eingemeindet wurde und Dörenthe beim westfälischen Ibbenbüren wurde schon vom Sprachforscher Pfarrer Cremann aus Ibbenbüren mit Thor enthe gedeutet, was er mit ‚Niederung des Gottes Thor‘ übersetzte. In der Niederung am Südhang des Teutoburger Waldes in alter germanischer Zeit ein Heiligtum des Gottes Thor gestanden haben. Ein Feld in der Nähe des Hafens führt heute noch den Namen Düwelskerke. Dieser Name könnte möglicherweise von den christlich gewordenen Bewohnern als Bezeichnung der Opferstätte gegeben worden sein. Die Essenz aus dieser Recherche ist also ein deutlicher Bezug zu Thor, entweder als heiliger Hain oder Götze, wo er angebetet wurde oder ein alter thüringischer Hintergrund, die Thor als höchste Gottheit ansahen und sich auch nach ihm benannten.
Primärquelle: Udolph/Ohainski, Die Ortsnamen des Landkreises und der Stadt Hannover Wikipedia
Ahnenhalle
Thema drucken
17.06.2022 18:12 (zuletzt bearbeitet: 17.06.2022 18:12)
Antworten
