Die Donau bei Kelheim - Früher wurde der Fluss nur Ister genannt, benannt nach Ištar
Ister, lateinisch Hister, altgriechisch Ἴστρος Istros, war eine in der Antike verbreitete Bezeichnung für den Unterlauf der Donau, der sich vom Eisernen Tor bis zum Donaudelta erstreckt. Tatsächlich muss angenommen werden, dass der gesamte Flusslauf einst Ister hieß und ihr Nebenfluss Isar eine Variante davon darstellt.
Okeanos und Thetys lassen sich mit Hilfe der Vergleichenden Mythologie als Enki und Ištar identifizieren. Ihre Kinder: Marduk und Nanše
Der Name wird von Verfechtern der alteuropäischen Hydronymie zur indogermanischen Wurzel *heisr- ‚schnell, hurtig‘ gestellt, doch Flussnamen der Antike wurden meistens nach Flussgottheiten benannt. In Hesiods Theogonie ist Istros der Sohn von Okeanos und Tethys. Er ist die Personifikation des Flusses und wurde häufig auf Münzen der Stadt gleichen Namens abgebildet. Reguläre Münzen mit der Aufschrift ΙΣΤ (IST) sind schon aus dem 5. Jahrhundert v. Chr. bekannt. Eine Abbildung des Flussgottes Istros befindet sich auch auf der Trajanssäule in Rom, auf der Istros ähnlich dem Neptun erscheint und das Überqueren der Donau durch die römischen Legionen über eine Pontonbrücke zu Beginn der Dakerkriege beobachtet. Die Daker schworen beim Hister.
Ištar stand bereits mit ihrem "Nanna"-Dilmun im Schwarzen Meer, als dieses noch keinen Abfluss beim Bosporus hatte und vollständig mit Süßwasser gefüllt war - Zu dieser Zeit gab es auch noch kein "Donaudelta". Im 5. Jahrtausend v.Chr. kehrte sie mit Enlil an die Istermündung zurück und setzte dort Kar-Kriegerkasten ab, nach denen die Karpaten benannt sind. "Nanna" wurde zu dieser Zeit hauptsächlich "Sakar" genannt.
Das Götterpaar Okeanos und Tethys steht nach der Vergleichenden Mythologie für Okeanos in Ableitung von "Ea" nur Enki, der einst in Mesopotamien mit Ninḫursag ein Götterpaar bildete. Ninḫursag steht als "Mutter der Götter" für Ištar, weswegen die Meeresgöttin Tethys mit ihr gleichgesetzt werden muss. In der mythologischen Vorstellung nährte Tethys ihre Kinder, indem sie diese durch unterirdische Grundwasserleitungen mit den Wassern des Okeanos versorgte. Okeanus bezieht sich jedoch auf Enkis "Wasserhaus" als Dilmun, weswegen die Wasserversorgung von Thetys mit der Somaversorgung Ištars aus "Nanna" gleichzusetzen ist. "Ea" und "Nanna" standen zudem längere Zeit zusammen im Abzu (Persischer Golf), als dieser noch ein Süßwasserbinnenmeer war.
Der Name von Ištar übertrug sich auf den Fluss, als sie mit ihrem Dilmun längere Zeit im Nordwesten des Schwarzen Meeres stand, wobei sich ihr Name noch auf den Dnister und den Dnjepr als Borysthenes übertrug. Die griechische Variante von Istros ist nur der späteste Mythos über diesen einst weiblichen Flussnamen.
Primärquelle: Wikipedia Stiehler, Diener und Krieger Donaubild:picture-alliance/Bildagentur
Den Namen Dnjestr will man bisher vom sarmatischen dānu nazdya "dem nahen Fluss" ableiten, was man mit einer entgegengesetzten Bedeutung auch den Dnjepr nachsagen möchte. Dieser soll somit "Fluss auf der anderen Seite" bedeuten. Solche Banaldeutungen suggerieren, dass die Sarmaten den wahren Flussnamen des Dnister nicht gekannt haben. Doch einer seiner älteren Namen ist als Tyra schon durch die Griechen bekannt geworden. Den altgriechischen Namen Tyras (Τύρας) will man vom skythischen tūra, für "schnell" herleiten, doch auch das ist nur eine These. Das indogermanische *tur weist in eine andere Richtung, denn als Schöpfkelle oder Quirl gedeutet, könnten wir einen weiteren Namen für einen Schöpfungsort der Asen vor uns haben, von dem sich auch der Begriff Thurse für Riese ableitet. Dazu kommt noch dass das mehrdeutige *tur noch für einen Behälter und mischen steht. Schließlich lässt sich damit nicht bestreiten, dass es so noch einen Bezug zum Ase Tyr geben könnte, der einer der ältesten Namen Ninurtas in Europa ist.
Eine völlige andere Meinung über den heutigen Namen Dnister hat Wassili Abaev, der den Dnjestr von einer Mischung aus dem skythischem (indogermanischen) dānu für "Fluss" und dem thrakischen Namen Ister herleitet. Früher hätte damit der Fluss wörtlich "Dān-Ister" gelautet. Doch Danu bedeutet auch Muttergottheit und war zur Asenzeit als Dilmunname bekannt. Die Frage ist also, ob sich "Danu" im Schwarzen Meer nachweisen lässt, wenn davon noch der heutige Name der Donau abstammen soll.
Sicher bleibt jedoch bestehen, dass der Dnister hauptsächlich nach Ištar benannt ist.
Ahnenhalle
Thema drucken
11.07.2022 17:41
Antworten