Cairnholy in Schottland

Ist der sogenannte megalithische "Cairn" das Gegenteil eines Dolmens? Gegenwärtig wird ein Steintisch (Dolmen) als Ahnenkultstätte angesehen, die manchmal und dann nur in späterer Zeit als Grabstätte genutzt wurde. Mehrheitlich wird im Inneren eines "Cairn" in den vorgefundenen Grabkammern menschliche Überreste gefunden, was die Aussage erlaubt, dass diese Anlage von vornherein als Grabstätte geplant war. Das ein Cairn dann später noch als Kultstätte genutzt wurde versteht sich von selbst, wenn es sich um einen berühmten Ahnen handelte.

Cairns unterscheiden sich regional in ihrem Typ. Cairnholy ist zum Beispiel der Ort von zwei neolithischen Kammergräbern des Clyde-Typs. Es befindet sich 4 Kilometer östlich des Dorfes Carsluith in Dumfries and Galloway in Schottland. Die Gräber sind Scheduled Monuments in der Obhut von Historic Scotland. Der Name Cairnholy steht für Gälisch *Càrn na h-ulaidhe für Steinhaufen des Steingrabes.


Cairnholy I - Es misst 50 mal 15 Meter und hat eine monumentale geschwungene Fassade, die die Kulisse für einen Vorplatz vor dem Grab bildete. Ausgrabungen ergaben, dass auf dem Vorplatz mehrere Feuer entzündet worden waren. Es wurde wahrscheinlich ursprünglich von einer großen Steinplatte überdacht, die auf den beiden höheren Endplatten ruhte.
Ann Cook, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-2,0


Cairnholy II - Lokale Überlieferungen behaupten, dass es das Grab von Galdus war, einem mythischen schottischen König. Der Cairn misst 20 mal 12 Meter und ist weniger als 60 Zentimeter hoch. Es wurde der Steine beraubt, aber es gibt noch zwei Portalsteine vor dem Kammergrab.
Eileen Henderson, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-2,0

Die Cairnholy Tombs befinden sich auf einem Hügel mit Blick auf die Wigtown Bay. Sie befinden sich neben der Cairnholy Farm. Das Gelände befindet sich am Ende einer Nebenstraße, etwa 1 Kilometer von der A75 entfernt. Die beiden Gräber liegen im Umkreis von 150 Metern voneinander. Beide Gräber liegen zum Himmel hin offen, da die meisten ihrer ursprünglichen Decksteine in der Vergangenheit zum Bau von Feldmauern entnommen wurden. Ihr Inhalt wird im National Museum of Scotland ausgestellt. Cairnholy II hängt ein Mythos an, dass es die Grabstätte des schottischen Königs Galdus wäre, dessen Existenz nicht gesichert gilt.

In der Legende wird Galdus als schottisches Oberhaupt beschrieben, der angeblich gegen die Römer kämpfte. Sein Ruhm war so groß, dass antike Monumente, die lange vor seiner Zeit gebaut wurden, mit ihm in Verbindung gebracht wurden. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass es eine Verbindung zwischen dieser historischen Figur und diesen prähistorischen Überresten gibt. Neben Cairnholy II in Dumfries wird noch Galloway im Südwesten Schottlands als mythische Grabstätte dieses angeblichen Königs. Beide megalithische Gräber wurden vor 6000 bis 4000 Jahren in diesem Gebiet errichtet, womit Galdus nicht gegen die Römer gekämpft haben konnte.


Der Torhouse Steinkreis

Ein weiterer Ort, der mit ihm in Verbindung gebracht wird, ist der nahe gelegene alte Steinkreis von Torhouse oder Torhousekie. Es gibt neunzehn Granitfelsen im Kreis. Die drei großen Steine in der Mitte des Kreises sollen auch das Grab von Galdus enthalten. Möglicherweise leitete sich der Name Galdus von Galeus ab, der ein Sohn von Apollo und der Hyperborea-Prinzessin Themisto wäre. Sie ist als Tochter von König Zabius überliefert. Zur Römerzeit soll es noch einen König Calgacus gegeben haben, denn man noch Galdus nannte. Zur Megalithzeit passt auch dieser König nicht.

Primärquelle: Wikipedia
https://www.historicenvironment.scot/vis...e-stone-circle/
https://www.transceltic.com/blog/galdus-...cient-monuments

Die Hörner-Cairns von Camster

Die ersten archäologischen Untersuchungen der Steinhaufen wurden zwischen 1865-6 von Joseph Anderson und Robert Shearer durchgeführt, die insgesamt sieben Kammergräber in der Caithness untersuchten, darunter die beiden in Camster. Zuerst wurde der Runde Cairn von Camster im Jahr 1865 untersucht, gefolgt vom Camster Long Cairn im Jahr 1866.


Der Rundhügel von Camster

Der Name Caithness soll sich nach heutiger Ansicht vom Namen eines piktischen Stammes ableiten, der als Cat oder Catt People oder Catti bekannt ist. Das Element -ness stammt aus dem Altnordischen und bedeutet "Landzunge" im indogermanischen bedeutet *nes Götterwohnung! Die Nordmänner nannten das Gebiet Katanes was mit "Tempel der Catt" übersetzt werden kann. Im Laufe der Zeit wurde daraus Caithness. Der gälische Name für Caithness, Gallaibh, bedeutet "unter den Fremden". Der Name der Catti überlebt im gälischen Namen für das östliche Sutherland als Cataibh und im alten gälischen Namen für Shetland, Innse Chat. In diesem Sinne kann man auch verstehen, warum die Orkneys früher Orkaden genannt wurden, wo im 5. Jahrtausend v. Chr. eine Megalithkultur (Orkaden-Kultur) entstand. Die Clans haben werden sich demzufolge nur als Kata bezeichnet haben, womit die ältesten fassbaren Ureinwohner Europas gemeint sind. Weitere Kata-Hotspots befanden sich am Rhein, wo sich die Katten etablierten oder im südlichen Britannien rund um Cadbury Castle.

Die Cairns von Camster sind absatzförmige Steinkammerhaufen und liegen in Caithness in den schottischen Highlands nördlich von Lybster und bestehen aus dem runden und dem langen Steinhügel, die 200 m auseinander liegen. Die als „graue Cairns“ bekannten Anlagen hoben sich gegen das braune Moorland deutlicher ab, bevor der heutige Wald gepflanzt wurde. Der Rundhügel hat etwa 18 m Durchmesser, ist 3,7 m hoch und symbolisiert wie Newgrange grundsätzlich einen Ahnen-Schöpfungsort aus der Asenzeit. Rundhügelanlagen gehören zu den ältesten Bauwerken in Schottland und stammen aus der Zeit vor etwa 5.000 Jahren. Sie wurden in einem trostlosen Abschnitt sumpfiger torfbedeckter Moore im Flow Country von Caithness errichtet. Obwohl die umliegende Landschaft heute unwirtlich und dünn besiedelt ist, war sie in der Steinzeit fruchtbares Ackerland und wurde erst in der Bronzezeit mit Torf bedeckt.

Er bedeckt eine intakte Kammer vom Typ der schottischen Passage Tombs, deren Eingang in der abgeflachten Fassade der Ostseite liegt. Der fast sechs Meter lange Gang führt in die polygonale Vorkammer. Ein Portal markiert den Eingang der aus zwei Bereichen bestehenden Hauptkammer. Der kurze Endbereich wird durch ein seitliches Steinpaar in einen schmaleren Teil abgeteilt, und eine einzelne große Tafel bildet die Endmauer. Das Dach ist, abgesehen vom Einbau eines modernen Dachfensters, intakt. Als die Anlage ausgegraben wurde, fanden Archäologen heraus, dass der Boden des Steinhaufens aus einer 30 cm tiefen Schicht aus schwarzer Erde, Asche und verbrannten Knochen bestand. Es scheint, dass die Körper dort in einer sitzenden Position platziert wurden, wenn auch seltsamerweise ohne Beinknochen. Sie könnten möglicherweise eine Fötushaltung symbolisiert haben. Die Beine scheinen entweder entfernt worden zu sein oder verrottet zu sein, bevor die Körper im Steinhaufen deponiert wurden. Die Anlage wurde mit Erde und Steinen verfüllt, als die Nutzung beendet war.

Der Langhügel vom Typ Orkney-Cromarty ist ein zweiperiodisches Monument, ein nachträglicher, schwach trapezförmiger Überbau über zwei Rundhügel. Der sogenannte "Camster Long" ist ein 60 m langer Steinhaufen mit "Hörnern" an jedem Ende, die in einer NO-SW-Richtung ausgerichtet sind. Was die Hörner symbolisieren ist noch unklar, sie sprechen jedoch insgesamt für die Darstellung eines Himmelsstiers. Die Breite der Hörner unterscheidet sich von 20 m am nordöstlichen Ende bis 10 m am südwestlichen Ende.


Der Camster Long umfasst zwei künstlich errichtete Steinhügel
Otter, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-3.0

Camster Long hat Steinkammern, von denen eine der baulichen Gestaltung der Anlage im Rundhügel nahekommt. Die andere ist wesentlich kleiner und ungegliedert. Beide liegen in dem breiteren Nordostteil des 69,5 m langen und 16,8 m breiten Steinhügels, der im ehemaligen Rundhügelbereich aufgewölbt ist. An beiden Enden finden sich Vorhöfe, ähnlich denen der „Horned oder Lobster Cairns“. Diese Bauweise wurde durch die Ausgrabung von Corcoran 1971–1973 und Masters 1976–1980 entdeckt und rekonstruiert. Als das Grab ausgegraben wurde, wurde festgestellt, dass beide Abteilungen menschliche Knochen enthielten, die mit gebrochenen und unverbrannten Tierknochen von Pferden, Ochsen, Schweinen und Rehen vermischt waren. Es könnte noch eine dritte, noch unentdeckte Kammer am südwestlichen Ende existieren, was durch das Vorhandensein von freiliegenden aufrechten Steinen suggeriert wird, die auf das Vorhandensein eines Portals hinweisen könnten.

Die Kammern werden von der östlichen Langseite betreten und durch moderne Dachfenster erhellt. Die Anlagen sind etwa um 3500 v.Chr. gebaut worden. Am Südende des Grabhügels wurden Brandareale unterschiedlicher Größe entdeckt, die in der Verlängerung der Hügelachse lagen und Keramik enthielten. Die C-14-Daten zeigen, dass die Aktivität in den ersten Jahrhunderten des 4. Jahrtausends (um 2950 v.Chr.) stattfanden.

Primärquelle: https://www.aaronwatson.co.uk/grey-cairns-of-camster
Wikipedia

Der Kammerhügel Ormiegill



Der Kammerhügel Ormiegill North befindet sich nördlich von Ulbster, bei Wick in Caithness (Schottland). Ulbster leitet sich vom altnordischen ulfr bólstathr und bedeutet "Wolfswohnung", obwohl es seit vielen Jahren keine Wölfe in der Region mehr gibt. Der Hintergrund dürfte also ein anderer sein, der Wolf könnte viel mehr für ein Totemtier des regional herrschenden Clans gestanden haben.

Er ist der Rest einer kleinen Megalithanlage vom Typ Orkney-Cromarty (OC), ein nur fünffach gegliederter (vier Seiten- eine Kopfnische) so genannter Stalled Cairn in einem Rundhügel von 7,5 m Durchmesser. Der Rundhügel wurde in einer späteren Phase mit einem sehr kurzen, aber relativ breiten, doppelt gehörnten Steinhügel überbaut. Die Kammer wurde bereits im Jahre 1865 von J. Anderson und R. I. Shearer ausgegraben. Die Anlage wirkt heute stark baufällig und die Reste der inneren Struktur werden partiell durch moderne Strukturen überdeckt. Die teilweise heute verloren gegangenen Artefakte aus der Ausgrabung wurden detailliert aufgelistet, darunter befanden sich Feuersteingeräte, ein grauer Steinkeulenkopf und Keramik, die als "westneolithisch" eingestuft wurde.

Die Reste der Anlage bestehen aus einem Stein- und Geröllhaufen 15,2 m × 11 m und 1,6 m Höhe mit niedrigen „Hörnern“. Kammerreste sind sichtbar, wurden aber durch Einbau eines Kampfstandes gestört. Der etwa 3,9 m lange und einen Meter breite Gang, der eine Art Vorkammer bildet, liegt an der Südostseite des Cairns und wird durch ein Portalsteinpaar von einem Meter Höhe markiert, das eine Lücke von 0,5 m frei lässt. Die Wände der Vorkammer sind aus Trockenmauerwerk. Am Nordwestende stehen zwei 1,5 m hohe Platten, die eine 0,6 m breite Lücke trennt, die in die Hauptkammer führt. Die etwa ovale Hauptkammer hat etwa 3,1 m Länge und 2,8 m Breite. Sie wird durch je zwei 0,7 m breite Platten gegliedert. Das Nordwestende der Kammer wird durch eine große aufrechte Platte markiert, die die Kopfnische beendet.

In der Nähe des Ormiegill-Cairns befindet sich ein großer Steinblock, mit einer bis zu einer fast drei Zentimetern tiefen Rille und eine Reihe von Keillöchern an der Seite. Die Bearbeitung ist offensichtlich älter. Anderson deutet an, dass dies ein roher Cross-Slab sein könnte. Der Stein misst 3,17 × 0,3 bis 1,0 m.

Primärquelle: https://her.highland.gov.uk/Monument/MHG2184
Wikipedia

Cairn bei Murr

Eine megalithische Anlage wird aktuell in Murr diskutiert, bei könnte es sich um einen Cairn handeln. Möglich ist natürlich auch ein verwandter Hintergrund, wonach es eine Ahnenkultstätte war, genutzt von hoch organisierten Clans, die östlich des oberen Rheins im Schwarzwald und weiter östlich davon herrschten.


Mitten im Wald von Murr stößt man auf uraltes vermoostes Trockenmauerwerk

Diese Clans haben Europa nicht, wie früher angenommen "querfeldein" von Westen her besiedelt, sondern sie lief grob immer nach dem gleichen Muster ab. Ankunft an der Küste als Jungvolkverband nahe einer großen Flussmündung, danach ging es flussaufwärts in das Innere des Kontinents hinein.


Künstlich geglätteter Naturfelsen? Links davon wurde ohne Zweifel eine Trockenmauer aufgeschichtet.


Schaut hier ein gewaltiger künstlicher Mauerkomplex heraus?

Mitunter ist es heute schwer altes Trockenmauerwerk zu datieren, dazu kommt noch eine neuzeitliche Zweckentfremdung dieser Anlage, wo man im zweiten Weltkrieg einen versteckten Bunker hier anlegte. Das Trockenmauerwerk ist jedoch wesentlich älter und selbst die Römer müssen es gekannt haben, als die Anlage noch nicht bewaldet war. Claudius Ptolemäus hatte den örtlichen Namen als "Murra" erfahren, der im Germanischen von *mūra hergeleitet "Mauer" oder "Bau" bedeutet! Murr wäre nach heutiger Ansicht erst als alamannische Siedlung gegründet worden. Ein römischer Weihestein bezeugt jedoch um 200 n. Chr. erstmals die „Dorfbewohner an der Murr“. Bisher leitet man den Ortsnamen vom Flussnamen her, doch das kann in diesem Fall auch umgekehrt erfolgt sein.

Primärquelle: https://www.youtube.com/watch?v=BnIwnnIR...annel=Waldgeist

Bretagne: Kerdi Bras - Der Cairn von Barnenez

Der Cairn von Barnenez - Kerdi Bras auf Bretonischgenannt - ist wohl die größte megalithische Anlage dieser Art. Sie befindet nahe dem Ort Barnenezin der Gemeinde Plouezoc'h, an der Nordküste des Finistère in der Bretagne. Mit einer Länge von 75 m besteht dieser Dolmensteinhaufen aus zwei angrenzenden Trockensteinhaufen, die elf Gangdolmen bedecken. Dieser größte megalithische Komplex ist zugleich nach Newgrange und dem Cairn III von Guennoc die drittälteste Anlage der Megalith-Ära.


der riesige Cairn von Barnenez


Der Bau des primären Steinhaufen4s zeugt in der Tat mit dem Tumulus Saint-Michel, der sich im Vannetais befindet, und der Anlage von Bougon, im Poitou, vom Beginn der atlantischen Megalith-Ära. Diese Epoche beginnt ca. 5.010 und lief etwa 4.400 v. Chr. aus, dabeierreichte sie um 4700 v. Chr. einen Höhepunkt und deckt sich in Mitteleuropa zeitlich mit dem Erbau zahlreicher runder Kreisgrabenanlagen. Diese Epoche fand damit 2.100 Jahre vor dem Bau der ältesten bekannten Pyramide Ägyptens statt. Der Bau des sekundären Steinhaufens, einer Erweiterung, begann um 4.300 v.Chr. nach dem Fall des Großen Menhirs und endete um 4.200 v.Chr. Die Überreste eines dritten Steinhaufens, Kerdi Bihan, kleiner und schwer beschädigt, befinden sich hundert Meter nordwestlich des Kerdi Bras. Sie wurden nur teilweise durchsucht. Es wurden Überreste eines Hundes entdeckt.

In Europa sind Cairns häufig am Meer zu finden, so in der Bretagne die Anlage von Barnenez, in Irland und Britannien mit Newgrange, oder an allen anderen Küsten Frankreichs und der Iberischen Halbinsel. Diese Megalithanlagen sind nach Pierre-Roland Giot, "die architektonischen Zeugen einer wesentlichen Phase der westlichen Zivilisation in Europa, der wir mehr Vermächtnisse verdanken, als wir bereit sind zu sagen.». Nach Giot sind die Anlagen nicht als reine Grabstätten anzusehen. Als "unverhältnismäßig und prestigeträchtige" Monumente haben sie mehr eine "symbolische Bedeutung" und zwar gegenüber der Welt der Toten und der Lebenden. Er ist versucht, in ihnen Orte der Gemeinschaft zu sehen, die eine soziale und religiöse Rolle von höchstem Rang spielen. Mit anderen Worten: Alle europäischen Cairns stellen Ahnenkultanlagen dar, die äußerlich den Herkunftsort der Ahnen wiederspiegeln.

Es ist wahrscheinlich, dass die elf Dolmen von Kerdi Bras, die sich so sehr voneinander unterschieden, keine nebeneinander liegenden Familiengewölbe waren und wahrscheinlich nicht die gleichen Funktionen besaßen: Jeder wäre für einen bestimmten Zweck konzipiert worden, der weit über eine einfache Begräbnis- oder Kultrolle hinausgehen könnte. 12 unterschiedliche Dolmen könnten jedoch auch von 12 Clans in der Bretagne erzählen, die in dieser Zeit über die gesamte Halbinsel herrschten.

Kerdi Bras hat eine längliche Form, die in Armorica ungewöhnlich ist und in Irland, Großbritannien und auf der Iberischen Halbinsel nicht existiert. Trapezförmig gestaltet, die Anlage erweitert sich von Ost-Nordost nach West-Südwest, umfasst sie 11 Korridor-Dolmen, die sich nach Süd-Südosten öffnen. Es besteht vollständig aus Trockenstein, das heißt ohne Mörtel. Nach seiner Fertigstellung könnte das Monument eine Höhe von 8 m gehabt haben. Zu Beginn der Ausgrabungen war sie 95 bis 90 m lang, mit einer maximalen Breite von 30 bis 35 m und eine Höhe von etwa 5 m. Restauriert, hat es nur noch eine Länge von 75 m und 28 m in seiner größten Breite und einer durchschnittlichen Höhe von 6 m. Pierre-Roland Giot schätzt sein Volumen auf etwa 2.000 m3 Steine, was etwa 4.000 Tonnen entsprechen würde. Es wurden 3.000 Tonnen Doleritin aus einer Entfernung von 250 oder 500 m herantransportiert und 1.000 Tonnen Granit von der nahe gelegenen Insel Île Stérec, die damals mit dem Festland verbunden war. Der Bau des Steinhaufens wird auf 150.000 bis 200.000 Arbeitsstunden geschätzt. Im Cairn ist nur Dolmen G datiert. Seine Kammer bekommt das höchste Alter in ganz Barnenez. Pierre-Roland Giot ist jedoch versucht, den spektakulärsten Dolmen H als ältesten anzusehen, die Kammer ist mit vielen Gravuren dekoriert, es fallen besonders U-förmiges Zeichen auf, die als Hörner interpretiert werden. Das wiederum könnte ein Verweis auf eine gehörnte Gottheit sein, wie sie Cernunnos symbolisierte.

Die Megalithregion Vannetais leitet sich namentlich von den Venetern in der Bretagne ab. Ihr Hauptort Vannes bezieht sich auf die Kriegerclans alteuropäischer Wanen, die Veneter sind damit als ihre unmittelbare Nachfahren anzusehen. Der Stadtname Vannes wird heute überwiegend mit der Farbe Weiß gedeutet, was ein Hinweis auf den Ahnenort der Wanen sein könnte.

Primärquelle: https://www.pleumeur-bodou.com/Le-cairn-...ez.html?lang=en
Wikipedia

Die Loughcrew Cairns auf dem Hexenhügel

Loughcrew oder Lough Crew ist in Irland ein Gebiet von historischer Bedeutung in der Nähe von Oldcastle im County Meath. Hier befindet sich eine Gruppe antiker Gräber aus dem 4.Jahrtausend v.Chr., von denen einige mit seltener megalithischer Kunst verziert sind und sich auf Hügeln befinden. Die Hügel und Gräber sind zusammen als Slieve na Calliagh bekannt und sind der höchste Punkt in Meath. Es ist einer der vier wichtigsten Grabfriedhöfe in Irland und ist ein geschütztes Nationaldenkmal. In der Gegend befindet sich noch das Loughcrew Estate, nach dem es benannt ist.


Die Loughcrew Cairns auf dem Hexenhügel - Er steht symbolisch für einen Schöpfungsort der Ahnen, namentlich könnte der Ort sogar auf Lugh, dem Licht- und Rabengott zurückgehen

Es gibt Überreste von mehr als zwanzig alten Gräbern in Loughcrew. Es ist einer der vier Hauptdurchgangsgrabfriedhöfe in Irland, zusammen mit Brú na Bóinne, Carrowkeel und Carrowmore. Die megalithischen Monumente verteilen sich auf vier Hügel: Carnbane East, Carnbane West, Carrickbrack und Patrickstown Hill. Diese Hügel und die Gräber selbst sind zusammen als Slieve na Calliagh oder Sliabh na Caillí bekannt, was "Berg der Cailleach" bedeutet, der göttlichen Hag (Hexe) der irischen Mythologie. Die Legende besagt, dass die Megalithstätten von einer ein riesigen Hag erschaffen wurden, als diese über das Land schritt und eine ihre Ladung großer Steine aus ihrer Schürze fallen ließ. Die Cailleach (Riesin, Hexe) soll sich beim herumhüpfen noch ein Bein gebrochen haben. Ein Kinderschreck war sie jedoch nicht, man will sie mit der Morrigan, der Großen Kriegerkönigin der Tuatha de Danann verbinden. Dieses Kriegervolk eroberte einst in grauer Vorzeit ganz Irland und hat daher Eingang in die irische Mythologie gefunden. Im Sinne der dort vorkommenden Figuren, könnte deshalb die heutige banale Deutung von Lough Crew für "See des Baums" (welcher See?) falsch sein, denn Crew bedeutet irisch noch Besatzung und mit Lough könnte der Sagenheld Lugh gemeint sein. Damit stellt sich die Frage, ob man sich früher hier vorstellte, dass hier Lughs gefallene Krieger der Tuatha de Danann begraben wurden. Und tatsächlich finden sich Verbindungen. Lugh Lamhfada, Lough of the Long Arm, Hochkönig der Tuatha de Danann, Gott des Lichts und Gott der Ernte, war der Pflegesohn von Königin Tailtiu und verbrachte als solcher Zeit in Loughcrew. Einige Historiker glauben, dass Loughcrew der heidnische Friedhof von Königin Talittin ist. Telltown oder Tailtin ist nach Königin Tailtiu benannt und Lugh begann die Telltown-Spiele in Lughnasa zu ihren Ehren. Der Rabe ist sowohl mit Lugh als auch mit dem Morrigan verbunden und wird mit Kampf, Schutz, Weisheit, Prophezeiung und Magie in Verbindung gebracht. Lugh entspricht dem Rabengott Lugus in Europa.

Es wurde bisher kein umfassendes Datierungsprogramm durchgeführt, aber die Anlagen werden auf etwa 3300 v. Chr. geschätzt. Die Monumente bestehen aus kreuzförmigen Kammern, die alle von Hügeln bedeckt gewesen wären. Ein einzigartiger Stil von Petroglyphen ist dort zu finden, darunter Rautenformen, Blattformen sowie Kreise, von denen einige von strahlenden Linien umgeben sind. Die Orthostaten und Struktursteine der Denkmäler stammen in der Regel aus lokalem grünem Sandstein, der weich genug war, um ihn zu bearbeiten.

Im Jahr 1980 entdeckte der irisch-amerikanische Forscher Martin Brennan, dass Cairn T in Carnbane East darauf ausgerichtet ist, die Strahlen der aufgehenden Sonne am Frühling und Herbst-Tagundnachtgleiche zu empfangen - das Licht, das der Passage hinunterscheint und die Petroglyphen auf dem Backstone beleuchtet. Brennan entdeckte auch Ausrichtungen in Cairn L, Knowth und Dowth im Boyne Valley. Die Cairn T-Ausrichtung ähnelt der bekannten Beleuchtung am Ganggrab in Brú na Bóinne (Newgrange), die ausgerichtet ist, um die Strahlen des Sonnenaufgangs der Wintersonnenwende einzufangen.

Die irische Folklore besagt, dass es Pech ist, solche Gräber zu beschädigen oder zu missachten, und dass dies einen Fluch bringen könnte. Einige der Loughcrew-Gräber wurden jedoch mit Graffiti verwüstet, weswegen Sicherheitspatrouillen eingerichtet wurden.

Primärquelle: https://www.discoverboynevalley.ie/boyne...oughcrew-cairns
Wikipedia