Die Dolmenstätten Gochang, Hwasun und Ganghwa sind der Standort von Hunderten von Steindolmen, die als Ahnenkultstätten im ersten Jahrtausend v.Chr. verwendet wurden. Als Teil der globalen Megalithkultur kommt damit der koreanischen Halbinsel ein besonderer Stellenwert zu. Die Stätten wurden im Jahr 2000 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Auf der koreanischen Halbinsel gibt es über 35.000 Dolmen, die etwa 40% der weltweiten Gesamtmenge ausmachen. Die Standorte Gochang, Hwasun und Ganghwa beherbergen selbst über 1.000 Dolmen.
Einer der riesigen Gochang-Dolmen - Er symbolisiert wie andere Dolmen der Erde einen Schöpfungsort der Menschheit während des Goldenen Zeitalters. Davon ableitend besaßen die frühen Bewohner Koreas einen typischen megalithischen Wiedergeburtsglaube Steve46814, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-3.0
Die megalithischen Steine sind von unschätzbarem Wert und werden bisher als vermeintliche Gräber der herrschenden Elite angesehen. Keramik, kommaförmige Juwelen, Bronzen, Steinwerkzeuge und andere Grabartefakte wurden aus diesen Dolmen ausgegraben, doch menschliche Reste so gut wie nicht. Deswegen stellen sie nur rituelle Ahnenkultstätten dar, die das Äußere von Schöpfungsorten darstellen. Die maßgebende Kultur der Clans dieser Zeit kann den Dolmen entnommen werden, dazu wie die Megalithen abgebaut, transportiert und zum Bau des Dolmens verwendet wurden.
Die Dolmen im südkoreanischen Gochang wurden auf das siebte Jahrhundert v.Chr. datiert und die Nutzung dieser Anlagen endete um das dritte Jahrhundert v.Chr. Die koreanische Dolmenkultur ist mit den Steinzeit- und Bronzezeitkulturen auf der Halbinsel verbunden. Die Ausgrabungen an den Standorten begannen erst 1965. Seitdem wurden mehrere Ausgrabungen gesponsert und ein umfangreiches Programm zur Bestandsaufnahme und Konservierung von der südkoreanischen Regierung initiiert.
Anhand dieser Dolmenkarte kann man sehen, dass besonders die südwestliche Ecke der koreanischen Halbinsel ein Hotspot darstellt. Jhp3822, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-4.0
Fast alle Ursprungstheorien vermitteln nur Überlegungen, wonach der Bau von Dolmen von anderen Orten Asiens übernommen worden wäre, keine einzige Theorie berücksichtigt den globalen Zusammenhang, wonach Dolmen auf jedem Kontinent der Erde errichtet wurden und alle das gleiche darstellen: Die weltweit ihren Standort verändernden Göttersitze der Asen als künstliche Inseln während des Goldenen Zeitalters. Von diesen "Dilmun" genannten Schöpfungsorten - "Dolmen" ist direkt davon lautsprachlich abgeleitet - wurde die Erde besiedelt und die menschliche Zivilisation begründet. In diesem Sinne blieb eine Wassergöttin Yuhwa in Erinnerung, ein Himmelsgott Haemosu und gewisse Vogelmänner, die funktionell für Himmelswächter stehen. Bemerkenswert sind die die sieben Weltmeere beherrschenden Yongwang, womit vier Meeregötter gemeint sind: Gwangdeok aus dem Osten, Gwangli aus dem Süden, Gwangtaek aus dem Westen, und Gwangyeon aus dem Norden. Diese Götter konnten untereinander heiraten, was sicher von der Teilbarkeit und Wiedervereinbarkeit von vier Welteneiern abgeleitet wurde.
In diesem Zusammenhang kann man deshalb nur der örtlichen "koreanischen Theorie" recht geben, dass die Dolmen vor Ort von koreanischen Clans errichtet wurden. Sie sahen vor der Küste die gleichen tischförmigen Göttersitze, wie westeuropäische oder indische Clans vor ihren Küsten. Koreanische Dolmen sind vielfältig in der Morphologie und unterscheiden sich von denen in anderen Teilen der Welt, wobei einige Dolmen astronomische Formationen aus dem Jahr 3000 v.Chr. darstellen, deren Gründe derzeit unbekannt sind. Auf 3000 v.Chr. könnte jedoch so nur die Ankunftszeit eines Dilmuns vor der koreanischen Halbinsel verewigt worden sein. Das Vorhandensein von zwei verschiedenen Dolmenstilen nördlich und südlich des Buchan-Flusses könnte sogar darauf hindeuten, dass zur gleichen Zeit mindestens zwei künstliche Dilmun-Inseln vor den Küsten Südkorea standen.
Die koreanischen Dolmen werden in Ostasien im Allgemeinen als drei Arten klassifiziert. Beim nördlichen Tischtyp wird ein breiter Deckstein auf aufrecht stehende Steinplatten gelegt. Beim zweiten "Go Board"-Typ wurde auf kleinen Trägersteinen ein riesiger mitunter rundlicher Deckstein abgelegt unter dem sich noch eine unterirdischen Kammer mit riesigen Deckstein befindet. Der dritte Dolmen-Typ besteht aus einer unterirdischen Kammer, die mit einem Deckstein ohne Trägersteine bedeckt wurde.
Die Cochang-Dolmen rund um das Dorf Maesan, manche Decksteine sollen ein Gewicht von fast 300 Tonnen haben
Gochang enthält die größte und vielfältigste Gruppe. Sie sind als Jungnim-ri-Dolmen bekannt und haben ihr Zentrum im Dorf Maesan, Landkreis Gochang, Provinz Nord-Jeolla. Die Dolmen wurden von Osten nach Westen am Fuße einer Reihe von Hügeln in einer Höhe von 15 bis 50 Metern gebaut. Im Allgemeinen sind die Decksteine der Dolmen etwa 1 bis 5,8 Meter lang und können225 Tonnen oder sogar fast 300 Tonnen (!) wiegen. 442 Dolmen wurden dokumentiert und anhand der Größe des Decksteins klassifiziert. Es wird angenommen, dass diese Gruppe um das siebte Jahrhundert v.Chr. erbaut wurde. Die meisten der Dolmen in dieser Gegend gehören dem sogenannten „Checkerboard“-Typ (Schachbrett) an. Obwohl keine Gräber mit Grabbeilagen gefunden wurden, nimmt man immer noch an, dass die Steine für Bestattungen an den Orten um 400–500 v. Chr. verwendet wurden. An den Hängen oberhalb der Dolmen wurden 23 Steinbrüche gefunden.
Einige Dolmen von Hwasun Mar del Este, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-4.0
In vielen Dörfern von Hwasun wurden Dolmen in Ansammlungen gefunden:
1975 in dem Dorf Taecho-ri in Toam-myeon, 1981 in den Dörfern Wolsan-ri, Janghang-ri und Jangnang-ri in Iseo-myeon, 1987 in den Dörfern Jeolsan-ri, Sasu-ri und Pokgyo-ri, 1992 in dem Dorf Mannyeon-ri und 1996 in den Dörfern Hyosan-ri und Taeshin-ri.
Die Dolmen-Gruppen in Hyosan-ri und Taeshin-ri wurde von der UNESCO unter Schutz gestellt. Sie enthalten je sechs Dolmen-Gruppen mit rund 250 und 300 Dolmen je Gebiet. In Hyosan-ri wurden bei Untersuchungen 1.124 Teile von Dolmen gefunden, die von 158 Dolmen stammen, inklusive 25 Gruppen von Stützsteinen und separaten 133 Decksteinen. Weitere 100 Gruppen von Stützsteinen waren in der Erde oder zerbrochen. Insgesamt kann man davon ausgehen, dass zur Zeit der Errichtung der Dolmenstätte mehr als 250 Dolmen in dem Gebiet existierten.
In Taeshin-ri wurden 3.543 Teile von Dolmen gefunden, die von 129 Dolmen stammen, inklusive 22 Gruppen von Stützsteinen und 105 Decksteinen. Weitere 190 Gruppen von Decksteinen befanden sich teilweise in der Erde oder waren zerbrochen. Hier kann man von über 300 Dolmen ausgehen, die zur Zeit ihrer Errichtung existiert haben müssen.
Insgesamt fand man im Bogeomjae-Tal597 Dolmen, darunter sogenannte Tisch-, Checkerboard (Schachbrett)- und Deckstein-Dolmen. Ebenfalls konnte ein Steinbruch in dem Gebiet den Dolmen zugeordnet werden. Untersuchungen an 35 Dolmen haben ergeben, dass sie zwischen 800 und 500 v. Chr. entstanden sein müssen. In den Dörfern Taegon-ri, Taeshin-ri und Hyosan-ri fand man zusätzlich Gerätschaften aus Bronze und andere Grabbeigaben. Daraus ließ sich schließen, dass die Dolmen um das 5. und 6. Jahrhundert v. Chr. errichtet worden sein müssen.
Die Schöpfergöttin Magohalmi - Ihr Äußeres ist von einem Göttersitz der Asen abgeleitet, die noch als Dolmen dargestellt wurden.
Zu den erwähnenswerten Exemplaren der Dolmen in Hwasun gehört der Pingmae-Felsen. Mit einer Länge von 7,3 m, einer Breite von 5 m und einer Höhe von 4 m gehört der Felsen zu den größten Exemplaren in der Welt und gilt als der größte je gefundene Dolmen in Korea. Die Unterseite des Felsens ist geschliffen. Damit lagert der Felsen, der 280 Tonnen schwer sein soll, auf 5 Stützsteinen. Andere Quellen behaupten, dass der Felsen 260 Tonnen wiege und der größte Dolmenfelsen in der Welt sei. Der Namen Pingmae leitet sich ab von ping für etwas werfen und mae von Magohalmi, einer Großmutter in der koreanischen Mythologie. Der Legende nach soll sie den Felsen geworfen haben. Magohalmi war eine Schöpfergöttin. Die riesig beschriebene Göttin trug Schlamm in ihrem Rock und schuf Berge und Inseln.
Und das wurde noch von dieser Riesin behauptet: Sie war so groß, dass sie vor der Insel Wando über das Meer ging und Wasser aus dem Yongdeumbeong-Teich auf den abgelegenen Inseln von Chujado trank, wobei sie mit ihren Füßen auf den Felsen an Wandos Ufer und ihren Händen auf dem Osipigogase-Pass stand. Sie war so stark, dass, als sie mit gespreizten Beinen auf dem Berg Nogo und dem Berg Bulguk in Yangju urinierte, der Urinstrahl einen riesigen Felsen am Munhakjae Pass zerschmetterte. Übertragen auf die Göttersitze im Goldenen Zeitalter wurde zugleich das Äußere von Magohalmi mit einem vor der Küste stehenden Dilmun der Asen gleichgesetzt, der massig Lehm und Schüttgut hinterließ, gleichzeitig aber auch gewaltige Mengen Wasser in sich aufsaugte.
Andere Dolmen bekamen im Volksmund Namen wegen ihrer Form oder Nutzung. So bekam zum Beispiel ein Felsen den Namen Gwangcheon (Amts-Felsen), da er nach Erzählungen von einem Gouverneur aus der Nachbarstadt genutzt wurde, um auf ihm sitzend seine Amtsgeschäfte zu erledigen. Andere Felsen wurden Mondfelsen genannt, da sie auf der höchsten Stelle des Bergpasses Bogeomjae befindlich, in der vom Mond erleuchteten Nacht Wanderern den Weg gezeigt haben sollen. Ein Mondfelsen kann jedoch im Sinne der Mythologie auch mit Mondgöttern verknüpft werden. Wiederum andere Felsen bekamen Namen nach ihrer Form, wie Schildkrötenfelsen, Froschfelsen, Schiffsfelsen oder ähnliches.
Auf der Insel Ganghwa befinden sich 127 Dolmen des Tisch- und des "Go-Board, aufgeteilt in fünf Ansammlungen an fünf verschiedenen Orten am nördlichen Fuß des Berges Goryeo auf einer Höhe von 100 m bis 200 m über Seelevel. 66 von ihnen befinden sich in einer guten Verfassung.
Koreas größter Dolmen nahe dem Dorf Bugeun-ri. Zusammen wiegen die Stützsteine und der Deckstein zwischen 150 und 225 Tonnen.
Koreas größter Dolmen steht in dem Dorf Bugeun-ri in der Mitte eines Feldes, das für die Landwirtschaft genutzt wird. Zwei 2,45 m hohe Stützsteine halten einen 6,4 langen und 5,23 m breiten Deckstein, dessen Dicke 1,12 m beträgt. Das Gewicht des Decksteins soll rund 50 Tonnen betragen. Auch dieser Dolmen, der über die Jahrtausende nicht zerstört wurde oder werden konnte, wurde ohne Grab gefunden. Es wird vermutet, dass dieser Dolmen entweder ein Monument für die damals ansässigen prähistorischen Menschen war oder als Altar für rituelle Handlungen diente. Beide Deutungen lassen sich wiederum mit einem Schöpfungsort, der auf Ganghwa siedelnden Clans verbinden.
Der Dan-gun-Altar auf dem Mani-san genannten Berg auf der Insel Ganghwa. Er stellt eine über eine breite Treppe erreichbare Zeremonialplattform dar, von der man aufs nahe Meer schauen konnte und dort einen Göttersitz der Asen sah
Über Ganghwa hätte Dan-gun, ein halbmythischer König 2333 v.Chr. geherrscht, er soll einen Altar auf dem Berg Mani-san im Süden der Insel errichtet haben. Bergname und Königsname lassen sich über Mani und "Danu" mit Marduk verknüpfen. Alle Dolmen auf Ganghwa bezeugen deshalb seine Anwesenheit vor der Westküste Koreas.
Dan-gun - Für einen menschlichen Herrscher steht er als "Gottkönig" sicher nicht Rickinasia, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-4.0
Dan-gun oder Dangun Wanggeom wird als der legendäre Gründer und Gottkönig von Gojoseon angesehen, dem vermeintlich ersten koreanischen Königreich, was man räumlich um die heutige Provinz Liaoning im Nordosten Chinas und den nördlichen Teil der koreanischen Halbinsel verortet. Er soll der "Enkel des Himmels" und "Sohn eines Bären" gewesen sein und dieses Königreich 2333 v. Chr. gegründet haben. Die früheste aufgezeichnete Version der Dan-gun-Legende erscheint im Samguk Yusa aus dem 13. Jahrhundert. Die Koreaner betrachten den Tag, an dem Dangun Gojoseon, Koreas erste Dynastie, gründete, als Nationalfeiertag und nennen ihn Gaecheonjeol. Das Gaecheonjeol ist der 3. Oktober. Es ist ein religiöses Jubiläum, das von Daejonggyo begonnen wurde, der Dangun verehrt. Gaecheonjeol ist ein Tag, um an Danguns Gründung von Gojoseon zu erinnern, aber der 3. Oktober ist nicht wirklich das Datum, an dem Gojoseon gegründet wurde.
Viele koreanische Historiker halten Dan-gun und dem mongolischen Himmelsgott Tengri für etymologisch identisch. Danguns Abstammungslegende beginnt mit seinem angeblichen "Großvater" Hwanin, dem "Herrn des Himmels". Hwanin hatte einen Sohn Hwanung, der sich danach sehnte, auf der Erde zwischen den Tälern und Bergen zu leben. Hwanin erlaubte angeblich Hwanung und 3.000 Anhängern, auf den Vulkan Baekdu hinabzusteigen, wo Hwanung die Sinsi genante "Stadt Gottes" gründete. Dabei dürfte es sich um einen dampfenden Dilmun vor der Küste Koreas handeln. Zusammen mit seinen Ministern für Wolken, Regen und Wind führte er Gesetze und Moralkodexe ein und lehrte die Menschen verschiedene Künste, Medizin und Landwirtschaft. Diese Schöpfungs-Legende schreibt noch die Entwicklung von Akupunktur und Moxibustion (chinesische Beifuß-Therapie) Dangun zu.
Primärquelle: Wikipedia Stiehler, Diener und Krieger
Ahnenhalle
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18.12.2022 17:25 (zuletzt bearbeitet: 21.12.2022 14:48)
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