Der Teutoburger Wald als Osning


Untrennbar heute mit dem Hermannsdenkmal verbunden: Der Teutoburger Wald. Als Osning wurde er jedoch nach einem "Götterberg" Yngvis benannt, dem Stammvater der Wanen (Ingaevonen)

Der „Teutoburgiensis saltus“ (saltus = lateinisch Waldschlucht, Waldgebirge) wird erstmals in den Jahrbüchern (Annalen) des Publius Cornelius Tacitus (+ nach 116 nach Christus) erwähnt. Der römische Geschichtsschreiber benannte mit dieser Bezeichnung den Ort, in dessen Nähe sich die Varusschlacht im Jahre 9 nach Christus ereignet haben soll, bei welcher der Cheruskerfürst Arminius die Legionen des römischen Feldherrn Publius Quinctilius Varus vernichtend schlug.

Eine genaue Lokalisierung ist jedoch bisher nicht möglich gewesen, da der namengebende Ort „Teutoburgium“ – eine vermeintlich germanische „Volksburg“ nicht mehr zu identifizieren ist. Nach der Beschreibung des Tacitus war der Teutoburger Wald aber „nicht weit“ von dem Gebiet zwischen Lippe und Ems entfernt. "Teutoburg" ist namentlich mit den angeblichen Teutonen verbunden, die beim Kimbern- und Ambronenzug in das Römische Reich mit dabei waren. Wie die Kimbern und Ambronen sollen sie von der Kimbrischen Halbinsel stammen, doch in der Recherche ergibt sich nur, dass ein Anführer der Ambronen Teutobod hieß, davon abgeleitete "Teutonen" sind nur Ambronen gewesen.


Das alte Clangebiet der Ingaevonen. Für Yngvis Wanen war Tuisto ihre oberste Gottheit, gefolgt von Yngvi (Ingwio) seinem Enkelsohn, der mit Vanr ihr Namengeber wurde. Von Tuisto leitet sich "Teuto" ab und so wurde es auch zum Volksbegriff. "Teuto" stellt eine Zuordnung zu Tuisto dar, der bei den Sueben als Ziu bekannt war. Die Sueben entstammen wiederum den Hermionen, die nach Heimdalls Beiname Irmin benannt sind.

Der heutige „Teutoburger Wald“ hat seinen Namen erst aus der Umbenennung von Eggegebirge, Lippischem Wald und Osning erhalten, nachdem durch die Wiederauffindung der taciteischen Annalen erstmals sowohl ein Name für den Ort der Varusschlacht als auch relative Ortsangaben vorlagen. Tacitus hat den Namen seiner Zeit aus der Kontaktzone zwischen Römern und Ingaevonen erfahren, deren oberste Gottheit Tuisto war. Von ihm und seinem Sohn Mannus stammen die Ingaevonen, Istaevonen und Hermionen (Herminonen) ab. Von Tuisto leitet sich Teuto ab, er stellt das zweigeschlechtliche, personifizierte, und zweiteilige Weltenei vor der Rheinmündung dar und ist damit auch der Schöpfungsort der Ingaevonen (Yngvis Wanen) dar. Die Annalen des Tacitus wurden erst im Jahre 1508 im westfälischen Kloster Corvey bei Höxter wiederentdeckt und veröffentlicht.

Bereits der Reformator Philipp Melanchthon (1497 bis 1560) vermutete die Niederlage der Römer im Bereich des heutigen Teutoburger Waldes. 1627 erschien die Bezeichnung erstmals auf einer Karte und kennzeichnete dort den Lippischen Wald, benannt nach der Lippe, die übersetzt "Wolfsfluss" bedeutet. Im 17. und 18. Jahrhundert übertrug sich der Name Teutoburger Wald dann auf den gesamten Höhenzug und wurde endgültig durch den Bau des Hermannsdenkmals bei Detmold Mitte des 19. Jahrhunderts gefestigt. Eine zweifelsfreie Verortung des Teutoburger Waldes wird aber nur durch eine sichere Identifizierung der Varusschlacht möglich sein, die heute bei Kalkriese vermutet wird.

Der ältere Name für den Bereich des heutigen Teutoburger Waldes bei Lienen ist „Osning“. Der Biograph Karls des Großen, Einhard, nennt den Gebirgszug 782/783 „Osnenge“. Ab dem zehnten Jahrhundert heißt es durchgehend „Osning“. Doch was bedeutet dieser Name? Viele Deutungsversuche wurden unternommen, die sich von waldleerem Gebirge bis Weideplatz und von Eisenerz bis zum Fluss Hase (Osna, siehe auch Osnabrück) als Namensgeber erstreckten. Die legendärste Deutung gab der Mitbegründer der wissenschaftlichen Germanistik, Jacob Grimm, selbst, der an den „Götterberg“ der Asen dachte und dem Osning somit kultisch-germanische Bedeutung zumaß. Diese Auslegung war angeblich der Germanenkonjunktur des 19. Jahrhunderts geschuldet, dessen Anhänger zahlreiche Orts- und Flurnamen mit germanischen Gottheiten und Kultplätzen in Verbindung brachten. Diese Ansicht wird dem heutigen Zeitgeist nach bestritten und man zieht dem ganzen banale "Wald-und Wiesendeutungen" vor und tut so, als ob die Vorfahren der Deutschen ihr heidnisches Weltbild nur eine untergeordnete Rolle gespielt hätte. Das ist Unsinn, die alten Götter (Asen) spielten eine überragende Rolle in der Namensgebung, weil man sich von ihnen Schutz, Wehrkraft, Glück und Gedeuhen versprach. Grimms Deutung als "Götterberg" für Osning ist stimmig, er ist präzisiert sogar nach Yngvi benannt, dem das niederhochdeutsche ōss als Ase bezeichnet. Der Begriff existierte bereits zwischen 100 v.Chr. und 500 n.Chr.

Primärquelle: Stiehler, Heimdalls Reich
https://www.wn.de/muensterland/kreis-ste...nssuche-2201489

Götterberg Hohentwiel


Der befestigte Hohentwiel - Alamannische Clans benannten Singen (Sisinga) und Hilzingen (Hiltesinga) nach diesem alten Vulkankegel, der als "Yngvis Sitz" bezeichnet wurde. Und dieser symbolisierte zugleich ihren Schöpfungsort, dem die Ahnen der Alamannen entstiegen

Sisinga, der alten Name von Singen und auch die Nachbargemeinde Hilzingen als Hiltesinga offenbaren den Hohenentwiel als Göttsitz Yngvis, Namensgeber sind alamannische Clans gewesen, die sich ab dem 4. Jahrhundert in Sichtweite dieses Berges angesiedelt haben. Der Bergname Twiel ist bisher ungeklärt, immerhin soll er neuerdings alamannischer Herkunft sein. Das germanische *twi- wird heute als Bezug zu Tuisto für seine Zweigeschlechtlichkeit angesehen, oder richtig gedeutet für ein teilbares Weltenei. "Sisinga" als "Ingwios Sitz" ordnet dieses Weltenei Yngvi zu. Beide Namen bedeuten also das Gleiche, nur Sisinga oder später Singen ordnet es den Wanen zu.

Möglicherweise als gewaltsame Eroberung, denn es wurde von Kämpfen um den Hohentwiel geschrieben, als der befestigte Berg von den Römern noch Duellum oder Duellium genannt wurde. Alamannen nutzen ihn als Sitz regionaler Oberhäupter und es kursierten früher Vermutungen, wonach diese Burg aus Gallien kommende geschlagene Hunnen auf ihrem Rückzug zerstört hätten.

Nach der Schlacht bei Zülpich blieb Hohentwiel weiter alamannisch, auch wenn das südliche Alamannien nur noch ein Protektorat der Ostgoten war.

Primärquelle: Stiehler, Heimdalls Reich

Der Flüglinger Berg


Der Flüglinger Berg ist klar nach Ingwio benannt, er war sicher der Sitz einer ihm zugeordneten Priesterkaste
HaSe, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-4.0

Ist der bayrische Flüglinger Berg ein heidnischer Götterberg gewesen? Die Namensetymologie für den Familiennamen Vogel, der sich vom althochdeutschen fogat und *elha für Hirsch herleitet, identifiziert ihn als heidnischen Verkünder, der einer bestimmten Priesterkaste angehörte. Der alte Burgname "castro Flugelingen" bestätigt, dass dieser Berg offensichtlich der Sitz eines wanischen Clans war.

Der offensichtliche Bezug zum "fliegen" weist auf das germanische *flugla für Vogel, womit auf diesem Berg, wie auf dem hessischen Vogelsberg ein heidnisch wanischer Verkünder agierte, der wanische Ahnenkulte durchführte. Der Bezug zum Vogel als zwitscherndes geflügeltes Tier hatte sicher noch einen tieferen Sinn zu den geflügelt dargestellten Asen, man denke nur an ihre Flügelhelme. Und dann gibt es ja noch den Vogelnamen Sperling, der als "kleiner Vogel" gedeutet, als heutiger deutscher Familienname eine Hierarchie innerhalb einer wanischen Priesterkaste andeutet. Ingwios kleiner *flugla, der geringere Aufgaben übernahm, als der führende Priester (Druide).

Im Umfeld des Flüglinger Berges findet sich neben Ellingen ("Ingwios Hirsch") noch Holzingen, was 1197 erstmals als "Holtzingen" erwähnt wird. Das althochdeutsche "holz" offenbart in seiner Hain-"Deutung" nichts anderes, als dass auch in diesem Ort heidnische Rituale zur Gründerzeit durchgeführt wurden. Der Familienname Holzinger ist damit kein "Waldarbeiter" sondern entstammt als Zuordnungsname ebenfalls einer Priesterkaste.

Der Berg insgesamt wurde also als Götterberg Ingwios angesehen, wo dann Clans aus der Umgebung ihre Ahnenkulte zelebrierten. Ein Schar- und Gruppenname dieser Zeit war *flukka und es ist überhaupt nicht auszuschließen, dass sich eine *flukka vom *flugla als Priestername ableiten könnte und für eine Priesterkaste stand. Die germanische Scharvariante *flugnā untermauert diese These.

Primärquelle: Stiehler, Heimdalls Reich
Wikipedia

Salmendingen und der Berg Kornbühl


Der Kornbühl - Zur Alamannenzeit wurde er als Ingwios Mondhaus bezeichnet, womit dessen Göttersitz gemeint ist, aus dem die Ahnen der Alamannen stammen. Zur schwäbischen Zeit wurde er umbenannt in Kornbühl, womit man nun den Berg nach dem Sonnengott Biel benannte. Das vorgesetzte "Korn" wurde in der älteren Literatur, wie "Horn" mit Berg gedeutet

Nahe dem heutigen Stadtteil Salmendingen der Stadt Burladingen liegt der markant rundliche Berg Kornbühl, der weithin dominant mit 886 m in die Höhe ragt. Auf ihm wurde die Salmendinger Kapelle errichtet, die nach Egon Viesel weit älter ist, als das Datum ihrer Ersterwähnung um 1507. Gemessen an der späten Ersterwähnung des alamannischen Ortes Salmendingen im Jahr 1245, könnte sie sogar über ein Jahrtausend alt sein. Die Kapelle der Heiligen Anne sorgt bis heute, dass dieser Berg ein christlicher Wallfahrtsort bleibt. Warum überhaupt auf diesem Berg eine Kapelle erbaut wurde, unterlag wie bei vielen christlichen Kirchen, Klostern und Kapellen keiner willkürlichen Entscheidung, sondern der Berg war bereits ein Wallfahrtsort und zwar für heidnische Alamannen und Schwaben.

Für einen heidnischen Götterberg der Alamannen spricht vor allem der bis heute nicht gedeutete Name von Salmendingen, der sich direkt auf Ingwio (Yngvi) bezieht. Mit dem Germanischen Wörterbuch gedeutet, setzt sich der vorgesetzte Wortteil aus *sali- für Haus oder Haale sowie *mēnōþ für Mond zusammen, was insgesamt "Ingwios Mondhaus" bedeutet. Die Bezeichnung Mondhaus steht dabei für einen Göttersitz. Damit ist Ingwios Schöpfungsort gemeint, aus dem die Ahnen der Alamannen zuerst als Wanen stammten.

Der "Salmending" war also mit Sicherheit der erst greifbare Bergname der Alamannen, der sicher schon vor ihrer Ankunft im Südwesten Deutschlands als Götterberg angesehen wurde. Sein heutiger Name Kornbühl ist auf jeden Fall kein alamannischer Name, denn er benennt Berg der nach dem Sonnengott Biel benannt wurde. Die Gegend gehörte schließlich nach den Alamannen zum Herzogtum Schwaben. Das ebenfalls nahe alamannische Ringingen wurde sogar erst 1275 erstmals erwähnt und benennt auf das althochdeutsche ringa bezogen "Ingwios Streiter", die möglicherweise einen heiligen Hain nahe dem Berg bewachten, wobei die Deutung von ringan* für streiten, hadern, einander widerstreiten eher auf eine Priesterkaste als Kriegerkaste weist. Das germanische *hreng für tönen und schallen weist dabei deutlich auf einen Verkünder, der auf dem Salmendinger Berg die heidnischen Gebote verkündete. Weiter bedeutet *hrenga (*hringa) noch Rundung oder Kreisumfang was sich möglicherweise auf den nahen Götterberg bezog. Das germanische *hrengjō bedeutet sogar "große Rundung". Letztlich wird damit deutlich, dass auch der Name von Ringingen nur ein Name ist, der sich auf Ingwios Götterberg bezog.

Primärquelle: Stiehler, Heimdalls Reich
Wikipedia