Skatenau - Eigenname und Herkunft der Langobarden


"Skatenau" war der Schöpfungsort der Langobarden - Er stand Mitte des 4. Jahrtausends vor der Elbe und ist nach Thiazis Tochter Skadi benannt. Sie wachte zu dieser Zeit über den Ort.
Vincent van Zeijst, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-3.0

Im Jahre 5. n.Chr. sind die Langobarden vor Tiberius, der von den Chauken an die Elbe kam, auf das rechte Elbeufer ausgewichen, das offenbar zu ihrem Gebiet gehört hat. Die Gefahr, durch die Römer ihre Freiheit zu verlieren, trieb sie zum Völkerbund des Marbod, doch fielen sie nach der Schlacht im Teutoburger Wald zu Armin ab. Strabo kennt die Langobarden noch östlich der Elbe und bezeichnet sie wie die Hermunduren als Sweben (Sueben). Auch Tacitus erwähnt die Langobarden in der Reihe der suebischen Stämme und betont ihre geringe Zahl, wobei sie sich in Kämpfen ihrer Nachbarn erwehren. Ihre Wohnsitze können in dieser Zeit an der unteren Elbe angesetzt werden. Eine Streitfrage ist bis heute, wie sie hierher gelangt sind, denn sie besaßen eine heimische Tradition, dass sie angeblich aus Scandinavia stammten, was in alter Zeit glaubte auf Schonen beziehen zu können. Doch im Codex Gothanus, ein zwischen 807 und 810 von einem langobardischen Geistlichen in Italien abgefasstes Werk, wird Skatenau am Ufer der Elbe ansetzt. Was war also dieses Skatenau?

Geht es nach der Skjöldunga-Saga hat Odin seine zwei Söhne Yngvi und Skjöldr in Schweden und Dänemark als Könige eingesetzt. Welcher Ase für Skjöldr steht, ist nicht ergründbar, ein Bruder von Yngvi war er jedenfalls nicht. Dagegen lässt sich Skjöldr von skjǫldr für Schild und Gespaltenes ableiten, was schon einen Dilmun als Schöpfungsort beschreiben könnte. Im Widsith war Skjöldr als Scyld bekannt und soll ein Nachfahre von Sceafa sein, der alte König der Langobarden. Vom altenglischen scéawere für achten hergeleitet, ist er mindestens als Wächter der Schöpfung („sceaft“) anzusehen, womit die Ahnen der Langobarden von ihm mit erschaffen wurden.

Bisher will man dieses Ethnonym mit „Langschwertleute“ oder „Große Streitaxtleute“ übersetzen, doch so können sie keine Eigennamen sein. Und doch ist es einer, der sich vom Asenhabitat „Lanka“ und „bardagi“ ableitet und sinngemäß „Lankas Strafe“ oder „Lankas Kämpfer“ bedeutet. Eine Kriegerkaste also, deren Nachfahren einem Mythos nach die Vandalen bekämpften. So forderte vor dem Kampf Gambara, die Mutter der Herzöge Ybor (Ibor) und Agio (Ajo) ihre Krieger auf zu Frea (Frigg) zu beten. Diese ist mit Nanše als Ahnherrin gleichzusetzen, denn sie hatte die Ahnen der Langobarden auf „Nanna“ (=Kampe) erschaffen. Gambaras altnordischer Greifennamen „gambr“, weist hingegen auf „Kampe“, was die Langobarden als Nachfahren von Heimdalls Kama-Kriegerkasten offenbart und dazu auf Freya, die als Inanna, die einzige weibliche Wächterin der Asen war.


Wer glaubt Mythologie ist bei den Langobarden vernachlässigbar, sollte in Lombardei schauen, wo Langobarden Orte nach ihrer Wächterin Gambara benannten! Neben Gambarana, war das noch Gambara bei Brescia und ein gleichnamiger Fluss. Und so sind in Oberitalien mit Gambara noch Familiennamen entstanden, die einen langobardischen Hintergrund haben

Betrachten wir noch die Züge der Langobarden durch den ostelbischen Raum, sind sie hauptsächlich dort durchgezogen, wo die Hermionen als Sueben herrschten. Ihr Beiname Winniler lässt sich vom altnordischen *vinnr für Kämpfer und njōl für Nebel herleiten, was fast dem Sinn von „bardagi“ für Kämpfer entspricht. Spätestens an der Elbe sind sie wanischen Carudi unterlegen gewesen, aus denen nachfolgend ihre Anführer entstammen. Damit sind die Langobarden ein Volk, was der Germanischen Stammvölkersage entsprechend aus dem Zusammenschluss aus Wanen und Kama (=Asen) entstand.

Wo sich die Langobarden formierten, wird noch immer diskutiert, doch niemand will noch einmal eine skandinavische Herkunft vorschlagen. Muss man auch nicht, denn wenn sich ihr Name von Lanka ableitet, können wir noch das häufige norddeutsche Hydronym „Lanke“ (!) berücksichtigen. Obwohl Hydronyme sehr alt sein können und oft indogermanischer Herkunft sind, will man „Lanke“ heute ausgerechnet „altslawisch“ deuten. Geht es jedoch nach den ältesten Nennungen, wird ein Gebiet zwischen unterer Elbe und unterer Oder bis ins Havelland abgedeckt, in dem sich das erste greifbare Siedlungsgebiet der Langobarden befand.

Damit käme sogar die Elbmündung als Herkunftsort ihrer Ahnen in Frage, die sie damals noch Albis nannten. Der Elbe als Albis wird bis heute eine urgermanische Herkunft attestiert und leitet sich von „albijō“ ab, was zuerst einen weißen Dilmun als weiße Hirschkuh beschreibt. Bezogen auf das gallische „Albis“, würde sie „weißes Wasser“ bedeuten, doch umgestellt als „Wasser des Weißen“ ist eher ein Schöpfungsort vor der Elbe gemeint. Aus „alb-bis“ zusam-mengesetzt, weist „Alb“ sogar auf einen „weiß glänzenden Dämon“, der auf „bis“ für Sturmwind bezogen, wirbelnde Himmelssäulen erzeugen konnte. Und wie es bisher bei anderen Namen für einen Dilmun üblich ist, leiten sich von „Albis“ ein „albjō“ genannter Berg als Weltenberg ab, ein weißer „Albat“-Schwan als Wächter und eine „Albar“ genannte Pappel, als Weltenbaum für eine Himmelssäule aus Somadampf.


Interpretation einer rothaarigen Skadi, der Tochter von Thiazi - Von ihr als Wächterin, dürfte sich namentlich der Schöpfungsort Skatenau der Langobarden ableiten.

Damit kommen wir noch einmal auf die Frage zurück, was mit Skatenau an der Elbe gemeint ist. Geht es nach einen Schöpfungsort von Ahnen suebischer und damit langobardischer Kriegerclans, ist dieser Name unbedingt mit Skadi, der Tochter von Thiazi zu verknüpfen. Als Göttin der Jagd und des Winters ist sie mit Freya identisch, hinter ihr verbirgt sich nach der Vergleichenden Mythologie nur Inanna, die Tochter von Alalu. Nachdem ihr Vater getötet wurde, war sie mit Njörðr von den Wanen liiert. Als dessen Vater wird Yngvi Tyrkja konungr angegeben, es dürfte jedoch nur sein Titel sein, wobei Tyrkja auf seine noch ältere nordische Präsenz als Tyr weist. Gleiches gilt für Skadis angeblichen Sohn Säming, hinter dem sich ebenfalls Yngvi verbirgt.

Ob nun als Freyr und Freya oder Skadi und Njörd, es ist das gleiche Götterpaar, wie in Mesopotamien, wo es in Uruk als Ninurta und Inanna ihren Sitz hatte. Ihre Präsenz für die Wanen an der unteren Elbe, sicherte den Schöpfungsort für wanische Kriegerclans, von denen die Carudi abstammen. "Skatenau" war also ein Schöpfungsort der Wanen, über den Inanna als Skadi wachte. Mitte des 4. Jahrtausends stand dieser Schöpfungsort wieder vor der Elbe und wiederum wachte Inanna als Skadi über diesen Dilmun. Diesmal entstiegen ihm Kama-Kriegerkasten, von dem alle Sueben und damit auch die Langobarden abstammen.

Letztlich kann so noch die Salbaum-Etymologie für die Saale untermauert werden, die als „Himmelsfluss“ gedeutet, mit einem Dilmun als Asensaal verknüpft ist. Himmelssäulen vor Flüssen wie die Elbe haben zugleich die Säulenkulte der Asen-Clans begründet, wozu etwa die von der Erde in den Himmel reichende Regenbogenbrücke „Bifröst“, als schwankende „ásbrú“ („Asenbrücke“) gehört. Damit verbundene Schlangenkulte kannten die Langobarden ebenfalls, sie haben ihren König Romuald noch nach ihrer Christianisierung als Schlangenbildnis verehrt. Dass dabei die Lanke als Flussname in ähnlicher Form noch im Baltikum und Osteuropa existiert, ist ihrem clanübergreifenden Bezug zum „Lanka“-Habitat geschuldet, dem kosmischen Sitz von Anu als Asari (Osiris).

Primärquelle: Stiehler, Heimdalls Reich
Schwarz, Germanisches Stammeskunde

Dhruva vor der Trave

Ein weiterer Schöpfungsort der Langobarden könnte in Norddeutschland noch vor der Trave gestanden haben, wo man bis heute gern einen von Ptolemäus erwähnten Ort Trev sucht. Bereits früher versuchte man schon die Trave mit der Herkunft der Treverer zu verknüpfen, oder merkte dazu an, dass der Flussname die indogermanische Wortwurzel *drā beinhaltet, oder gar auf das „dra“ im Sanskrit zurückgeht. Wir können also durchaus rekonstruieren, dass nach dem gesuchten Ort „Trev“ der Fluss benannt wurde, vor dem ein Weltenbaum stand.


Die Langobarden auf dem linken Ufer der unteren Elbe - Formiert haben sie sich jedoch auch auf den rechten Ufer, auf dem Gebiet von Mecklenburg Vorpommern. Dort wo die Trave in die Ostsee mündet, existierte das vermeintliche Volk der Teutonari und westlich davon die Sardones mit einem Hauptort Treva. Bei den Teutonari ("Teutonen") handelt es sich um einem Phantomstamm, ableitend vom gefangenen Ambronenführer Teutobod. "Teuto" leitet sich von Tuisto ab. Die Suardones (Sardones) werden dagegen heute um den Schweriner See, als deren Namensgeber vermutet. Niemand weiß jedoch, woher sie stammen.

Das indogermanische *dreu̯ə für Baum würde das bestätigen, wozu noch die Sanskritbedeutung für „dra“ passt, was sogar fliegen bedeutet. Doch selbst wenn das indogermanische *drā Arbeiter oder Diener bedeutet, ist die Mündung der Trave sicher nicht der Schöpfungsort der Treverer gewesen, sondern eher der Heruler und Sueben. Entsprechende Schöpfungsmythen blieben an der Trave jedoch nicht erhalten.


Erst westlich, dann wieder östlich der Trave vermutet: Die Suardones (Sardones) oder auch Suarini könnten namentlich mitsamt der Trave von einem Schöpfungsort der Langobarden vor Travemünde erzählen. Der Name wurde von Greule als vorgermanisch angesehen und würde von *dʰrou̯ona für "Lauf" abstammen. Von *dʰreu für etwas Zerteiltes (Zerbrochenes) und *u̯enə als Ethnonym für Wanen hergeleitet, könnte jedoch ursprünglich ein Schöpfungsort gemeint sein

Doch wenn wir die überregionalen Zusammenhänge während des Goldenen Zeitalters berücksichtigen, können wir noch eine bestimmte hinduistische Göttergruppe berücksichtigen, die rund um ein Weltenei entstand. Zuerst ist das Brahmas (=das vergöttlichte Schöpfungsprinzip) Sohn Suayambhu (Svayambhu), als „Stammvater der Menschen“ gewesen, dem mit Satarupa ein Gattin zur Seite stand, mit der er eine Tochter namens Dewaghdi zeugte. Wer sie war, verrät ihr gemeinsamer Sohn mit der Gottheit Kartamen, der als „Kabiler“ den Gott Vishnu verkörperte. Kartamen entspricht also Enlil und Dewaghdi und Satarupa gehen beide auf Ištar zurück, die wieder Suayambhu als Alalu identifiziert.


Dhruva als "Feststehender", dessen Sitz mit dem Polarstern verbunden ist. Seine irdische Geschichte handelt jedoch auf der Erde und sein runder Göttersitz könnte einen umkämpften Schöpfungsort symbolisieren

Von Suayambhus ältestem Sohn Utanubaden ist jedenfalls bekannt, dass er mit seiner Gemahlin Sunadi einen Sohn namens Dhruva (Druwen) zeugte und später 26000 Jahre das Reich seines Vaters regierte. Ein Ase wird er jedoch nicht gewesen sein, denn wenn Dhruva mit „Feststehender“ übersetzt, ein „Verehrer“ Vishnus gewesen wäre, der vom ihm zum Polarstern gemacht wurde, dann wird nichts anderes erzählt, als das Dhruva ein Dilmun war, der in den Himmel verschwand. Dabei dürfte auch Vishnus Erscheinung als „Kabiler“ eine Rolle gespielt haben, der laut Vollmer’s Mythologie mit einem einzigen „Zornesblick“ 60 000 Söhne des „Sagaren“ in Staub und Asche verwandelte! Manchmal auch „Sangaren“ genannt, kann damit nur ein Kampf um „Sakar“ als Dilmun gemeint sein, wo diese 60 000 „Sonnenkinder“ von Vishnus Rivalen erschaffen wurden. Wird dieses Massaker dem Asen-Wanenkrieg zugeordnet, endete dieser mit einem Besitzkampf um „Sakar“, wobei die getöteten „Sonnenkinder“ als vernichtete Kama zu deuten sind. Und wie wir wissen siegten die Wanen im Asen-Wanenkrieg.

Die Ahnen der Langobarden haben jedenfalls diesen Krieg überlebt und ihrem Mythos entsprechend, gehörten sie zu jenen Krieger-Clans, die den wanischen Ahnen der Vandalen eine Niederlage beibrachten. Wegen dem Geiselaustausch nach Kriegsende, muss zuvor auch Hönir gegen die Wanen gekämpft haben, der bisher als eigenständiger Ase angesehen wird. Seine Zeit bei den Wanen endete jedoch damit, dass er wegen seines Ratgebers Mimir von ihnen enthauptet wird, und sein Kopf den Asen zurückgeschickt wurde. Das weist recht deutlich auf einen Nebencharakter von Odin, denn Hönir hinterließ sonst kaum Spuren. Interessant ist das allemal, wenn es sogar Odin war, der über die Wanen herrschen wollte, doch am Ende von ihnen geköpft wurde.

Offensichtlich dürfen wir heute hinter dem Stamm der Suardones einen Beinamen der Langobarden vermuten, die möglicherweise ihren Hauptort Treva nannten, doch bis heute nicht identifiziert werden kann. Einigen italienischen Gelehrten zufolge gibt es Spuren dieses Stammes im langobardischen Familiennamen Suardi sowie im Familiennamen Lusuardi. Beide Familiennamen gehören zur gleichen genetischen Familie - Haplogruppe U152 Z36.

Primärquelle: Stiehler, Heimdalls Reich

Hárbarð und die Langobarden als Rabenvolk


Hárbarð aus der Serie Vikings - Statt für Odin oder Loki stehend, könnte es ein Beiname von Odins Sohn Heimdall sein, der so noch zum Namensgeber der Langobarden wurde. Das Hárbarðsljóð erzählt damit von einer Rivalität zwischen Heimdall und Thor, der ihn nicht nach Asgard zurücklassen wollte. Der banale Grund dafür, ist vielleicht nur ein Ersatz für den verlorengegangenen wahren Grund

Hárbarð hat man bisher immer versucht als Odin oder Loki zu identifizieren, doch möglicherweise ist das falsch, weil sein Name nicht „Graubart“ bedeutet. Ich erinnere nur an die Fehldeutung der Langobarden, die völlig unsinnig mit „Langbärtige“ gedeutet werden. Bei keinem altnordischen Volk wurden irgendwelche besonderen Bartlängen zu Stammesnamen, weder als Fremd-, Nachbar- oder Eigenbezeichnung. Doch was stimmig sein könnte, ist ein Bezug des Hárbarð zu den Langobarden, die sich in Mecklenburg formierten. Uller könnte demnach für Hárbarð stehen und die Heruler haben sich deshalb nach ihm benannt, weil sie ab einem bestimmten Zeitpunkt von einer suebischer Kriegerkaste geführt wurden.

Im Hárbarðsljóð treten der Fährmann Harbard und der Ase Thor in einem fliegenden Wettstreit gegeneinander an. Der Fährmann Hárbarðr ist unhöflich und unausstehlich gegenüber Thor, der nach einer Reise in Jötunheimr, dem Land der Jötnar, nach Asgard zurückkehrt. Hárbarðr versperrt ihm den Weg und verweigert ihm die Überquerung eines angeschwollenen Flusses. In dieser Rolle tritt er quasi, wie ein Wächter von Asgard auf, was man über die Regenbogenbrücke Bilrǫst erreicht. Die Brücke wird zwar nicht erwähnt, doch als Wächter wäre er damit mit Heimdall gleichzusetzen und mittels Vergleichender Mythologie der Sohn von Odin. Hárbarðr wäre damit ein Beiname von Heimdall, der ebenfalls als Sohn von Odin gilt. Statt "Graubart", ist er germanisch von *harja für Gebieter und Anführer und *badwa- als Kämpfer abgeleitet, der deutsche Familienname Bader bedeutet das Gleiche. Insgesamt wäre Heimdall als Hárbarðr sogar der Namensgeber der Langobarden, die im ersten Teil jedoch nach "Lanka" benannt sind. Das waäre jedenfalls ein nachvollziehbarer Eigenname eines Kriegervolkes, dass auf ihrer Ahnherrin Gambara bezogen, von Heimdalls Kama-Kriegerkasten abstammen.


Darsteller von Langobarden in der Toskana - Ihr alter Name Winniler ist mit Rabenkrieger zu übersetzen, der weiße Rabe war ein bedeutendes Totemtier der Langobarden

Die Sagen um Hárbarð und seinem Sohn Uller erzählen uns womöglich noch, dass die Langobarden sich wohl immer von den Herulern abgegrenzt haben, selbst als sie von Sueben beherrscht wurden. Laut Mythos ist der erste Eigenname der Langobarden als Winniler überliefert, der sich von „hvinnir“ und „hvinn“ für Raben herleitet. Gambara (von an. gambr), die Mutter der vermeintlichen Langobarden-Herzöge Ibor und Agio, trägt hingegen einen Greifennamen, der sich nur mit Inanna und damit Freya verbinden lässt.

Die Raben-Etymologie von Winniler hat es bei den Langobarden in sich. Sie sind einer der größten suebischen Stämme gewesen, die den Raben als Totemtier verehrten, Raben, die zuerst ein weißes Gefieder hatten. Das einzige Totemtier der Langobarden war es jedoch nicht, denn der weiße Wolf hatte als Totemtier den gleichen Stellenwert.

Primärquelle: Stiehler, Heimdalls Reich

Langobarden versus Vandalen

Im Widsith sind die Headobeardan „Kampfbarden" mit den Ymbren und Hcetwaren, also den Ambronen und Chattuariern zusammengestellt. Die Angelsachsen, die sie in ihrer festländischen Heimat kennen mussten, lassen sie bis zur Ostsee reichen. Nur von hier aus sind ihre Kämpfe mit den Dänen verständlich. Tatsächlich hat sich in der nördlichen Lüneburger Heide der Name Bardengau lange gehalten. Er wurde bis 1205 für das Ilmenaugebiet gebraucht. Den Mittelpunkt bildete Bardowiek, das zuerst als Bardenwich „ Wik der Barden" überliefert ist. Barth (1255 als Bard erwähnt) an der Ostseeküste, geht wohl ebenfalls auf langobardische Gründer zurück und nicht auf eine erfundene "slawische" Etymologie.


Bardowiek (1903) - Die Stadt war zuerst von Langobarden bewohnt

Die Stammessage ist am ausführlichsten von Paulus Diaconus in seiner Langobardengeschichte gestaltet. Ihm lag ein Königskatalog vor, der dem Edikt Rothari 643 nach Aussage alter Leute vorangestellt war und von einer Origo gentis Langobardorum - Über den Ursprung des Langobardenvolkes - erläutert wurde. Unabhängig von Paulus ist er in der Langobardengeschichte des Codex Gothanus Anfang des 9. Jahrhunderts benutzt worden. Weiter findet sich eine Erzählung von der Wanderung des Volkes bei dem in Burgund in der ersten Hälfte des 7. Jahrhunderts schreibenden Fredegar. Die Erinnerung an die Auswanderung ist offenbar im Volke erhalten geblieben. Ihr alter Name in Skadinavia, was auf Skatenau als ihren Schöpfungsort vor der Elbe zurückgeht, war zuerst Winiler als ihr ältester Name, der sich vom weißen Raben (an. hvinn), als suebisches Totemtier ableitet. Die Totemtier hat mit seinem zahlreichen Varianten eine große Zahl deutscher Familiennamen hervorgebracht, von denen sehr viele bis heute falsch gedeutet werden und schlicht noch immer als ungeklärt gelten. Alle Rabennamen, angefangen vom einfachen deutschen Rabe sind suebischen Ursprungs und gehen auf Heimdalls Kama-Kriegerkaste zurück.

Frühere Deutungen für den altnordische Personennamen Vinill oder das althochdeutsche Winnilo für „Uferland, Küste" sind falsch, denn so sind in der Regel keine Sippen- oder Clannamen entstanden. Tierische Namen wie Rabe sind Zuordnungsnamen zu suebischen und damit auch langobardischen Clans gewesen. Wo diese Clans siedelten, hinterließen sie nach ihnen benannte Toponyme und nicht umgekehrt. Wo die Langobarden gegen Vandalen kämpften, kann fühestens nur während ihres Zuges durch Osteuropa geschehen sein, wo sie vandalisches Gebiet durchquerten. Spätestens zur Zeit vandalischer Züge, als langobarisches Gebiet durchquert wurde. Wegen der schriftlosen Zeit, kommt zuerst nur die letztere Variante in Frage, wo man die Erinnerung daran, mit mythologisch behafteten Namen ausschmückte (Gambara). Früher angenommene Zusammenstöße mit Vandalen in Nordjütland oder in Schonen gab es nie, weil die Formierung der Vandalen östlich der oberen Weichsel stattfand. Ernst Schwarz, glaubte bei den Langobarden eine alte wanische Religion deuten zu können, was jedoch wegen ihrer Totemtiere nicht nachvollziehbar ist. Während die Vandalen Freyr auf Gullinborsti verehrten - so auch unter seinem östlichen Beinamen Nya, haben die Langobarden hauptsächlich weiße Wölfe und weiße Raben verehrt. Das sind gravierende Gegensätze, die bis auf den Asen-Wanenkrieg zurückgehen. Der Kampf der Langobarden gegen die Vandalen ist nur die Fortsetzung dieser Erzfeindschaft zu einer späteren Zeit. Der Ort dieses Kampfes ist als Skoringa überliefert, es benennt einen nach Yngvi benannten wanischen Ort, der sicher nicht an irgend einer Küste lag. Viel mehr ist er in Böhmen oder Pannonien zu vermuten, wo sich die Skordisker hielten. In Böhmen können die Corcontii an die Skoringi erinnern, die sie möglicherweise zuerst dort unterwarfen. Eine weitere Möglichkeit ist, dass die Nachfahren pannonischer Skordisker später Skoringa genannt wurden, als sie sich mit eindringenden Ostvandalen verbündeten oder sich ihnen unterwarfen. Skoringa kann aber genauso gut eine Sammelbezeichnung als "Yngvis Scharen" für alle wanischen Feinde der Langobarden sein, unabhängig ihrer tatsächlichen Zuordnung. Die eher ergebnislosen Kämpfe der Langobarden auf dem Balkan, führten schließlich zu ihrem Abzug nach Italien, es war also einer ihrer wichtigsten Volksentscheide.

An diesen Kampf knüpft sich die Sage von der Entstehung des banalen "Langbart"-Namens der Langobarden, den der getäuschte Wodan gegeben haben soll. Ob sie nun "Langbärte" oder "mit langen Barten" gedeutet werden, beide Etymologien sind falsch. Wie schon erwähnt bedeutet Barde schon Kämpfer und "Lango" stammt von "Lanka" und ist ein berühmter mythologischer Göttersitz aus dem Goldenen Zeitalter. Die Erwähnung Wodans als Namensgeber der Langobarden lässt sich als ein mit der Donau (Variante Vodanus) verbundener Göttername auf die Quaden unter Hunimund zurückführen, denn die Langobarden hielten sich östlich ihres Reiches und haben zuvor nördlich der Donau Markomannen und Quaden geschlagen. Die Langobarden haben damit Wodan wohl zuerst bei den Quaden kennengelernt und die Quaden werden davor in Pannonien von ihm erfahren haben. Möglicherweise über die Daker und zwar als Beiname einer anderen Himmelsgottheit.

Primärquelle: Stiehler, Heimdalls Reich
Schwarz, Germanisches Stammeskunde

Die Auswanderung langobardischer Clans


Schonen lässt sich als Skåne nicht exklusiv mit hier vermuteten Winilern verbinden, dafür aber mit einem Schöpfungsort der Asen und Wanen, auf dem Skadi als Wächterin wirkte

Die Erinnerung an eine Auswanderung großer langobardischer Verbände wäre nach Ernst Schwarz im Volke erhalten geblieben. Ableitend von Skadi und Skatenau hätte man früher auch Schonen so genannt. Die heutige Namensforschung leitet den alten Namen von Schonen, der erstmals im Jahr 811 als de Sconaowe überliefert ist, von einem urgermanischen *Skaðin-awjō herleiten. Es wird also erneut Skadi genannt. Skatenau lässt sich auf die Unterelbe bezogen banal mit "Skadis Auen" deuten, wo sich die Ahnen der Langobarden zuerst niederließen. Sie wurden später von Chauken und Altsachsen von der Elbemündung abgedrängt. Für *Skaðin-awjō liegen heute nur banale Deutungen vor, außer das die Bewohner von Schonen im Beowulf-Epos als Scani bezeichnet werden. Die Herleitung des alten Schonennamens von einem *Skaðin-awjō ist also durchaus fragwürdig. Trotzdem wird heute schon erwogen Skandinavien mit "Skadis Insel" (englisches Wikipedia) zu übersetzen!

Das altnordische skān steht für etwas Abgespaltenes, das germanische *skeina für etwas Schimmerndes, Leuchtendes oder Glänzendes. Das indogermanische *skand bedeutet das Gleiche: leuchtend, glühend, hell. Ist ein Toponym gemeint, wird er strahlend, glänzender Ort beschrieben, ähnlich einem Glasberg, womit Schonen nach einem Göttersitz in der Ostsee benannt wäre. Das altnordische skaun würde diesen Göttersitz rund und gewölbt, wie ein Schild beschreiben. Das altnordische skati beschreibt dazu ein Oberhaupt. Ob göttlich oder menschlich sei erst einmal dahingestellt. Statt Skadinavia von *Skaðin-awjō herzuleiten, bietet sich viel mehr skati-nawe (nau) an. ,was "Skadis (skati) Schiff" bedeutet, womit wir auch wieder bei "Skadis Insel" wären. Nachvollziehbar ist das sowieso, denn es sind noch viele weitere Göttersitze im Ostseeraum bekannt, die alle den gleichen Hintergrund haben. So etwa Njörðrs Haus Nóatún am Meer, was nichts anderes als Enlils Schöpfungsort entsprach. Skadi war als Inanna oder Freyr nichts anderes als ihre Wächterin, weshalb man später behauptete, sie wäre Njörðrs Gemahlin gewesen. Für Skatenau vor der Elbe bedeutet das wieder nur, dass die Ahnen der Langobarden aus diesem Schöpfungsort stammten.


Linksoben die Langobarden an der Elbe, rechts unten Colancorum an der Neiße - Möglicherweise ist damit der erste erwähnte Wanderort der Langobarden namens Golanda gemeint. Ein Ort der an Oder und Neiße um 400 tatsächlich eine vandalische Relevanz hatte, denn zu dieser Zeit machten sich bereits die Hunnen in Südosteuropa bemerkbar.

Die Abwanderung eines Teils der Langobarden aus ihren Sitzen an der Unterelbe, soll bereits um 400 unter der Führung einer Frau Gambard (E.Schwarz) erfolgt sein, hinter der sich die mythische Ahnherrin Gambara verbergen wird. Unklar bleibt die Wanderstation Golanda, bei der kaum an die baltischen Galinden gedacht werden darf. Die Auswanderung geschah nach der Sage aus Not und umfasste den dritten Teil des Langobardenvolkes, was auch anderswo belegt und nach Ernst Schwarz glaubhaft wäre. Auf wem sich dieser dritte Teil bezieht wird nicht angegeben, doch nach germanischer Tradition, steht hinter dem ersten Teil immer der erbberechtigte Teil. Dem zweiten Teil liegt wohl eine örtliche Deutung zu Grunde. Während die linkselbischen Langobarden sich bis in die Lüneburger Heide ausbreiteten, blieb der rechtselbische Teil ebenfalls in seinen Sitzen und wurde später in "Polaben" ("bei der Elbe wohnende") umgedeutet. Damit sind keine "Westslawen" gemeint, sondern länger heidnisch gebliebene ostelbische Langobarden, die in Berührung mit der Glagolitza-Liturgie kamen.

Die erste Auswanderungsstation Golanda hat sicher einen bestimmten Bezug zu einen so genannten Ort. Im Land der ostelbischen Silinger wird ein Ort namens Colancorum (Kolankoron) erwähnt, von dem sich Golanda ableiten könnte. Man vermutet ihn heute zwar an der Oder bei Küstrin, doch früher viel weiter südlich an der Neiße. Die Gegend passt jedenfalls zur vermuteten ostelbischen Zugrichtung der Langobarden.

Primärquelle: Stiehler, Heimdalls Reich
Schwarz, Germanisches Stammeskunde
Wikipedia

Wer war der Langobardenkönig Sceaf?

Im Widsith erscheint ein mythischer langobardischer König Sceaf(a), der aus der übrigen langobardischen Tradition verschwand. Im Beowulf zu den Gauten gezählt, soll Sceaf jedoch so bestätigen, dass die Langobarden Beziehungen zu den Gauten in Skandinavien unterhielten. Geht es allein nach seinem Mythos, verbirgt sich hinter Sceaf(a) keineswegs ein Mensch, sondern ein bekannter Gott des Goldenen Zeitalters.


Das mythische Motiv des ausgesetzten Säuglings geht bis auf Anubis zurück, der im Alten Norden Heimdall verkörperte. Als Heimdall erschuf er die Ahnen der Winniler (Langobarden) als Rabenvolk

Scēaf und Scēafa sind identisch mit dem altenglischen Wort scēaf „Garbe“ und entsprechen althochdeutsch scoub „Garbe“ und dem deutschen Wort (Korn-) Schaub. Hier könnte man also vermuten, dass Sceaf(a) eine Korngottheit wäre. Allerdings spricht einiges dafür, dass Sceaf in einem Bienenkorb ausgesetzt wurde, um eine Ähnlichkeit mit Moses herzustellen, zumal diese Wörter mit den Wörtern Schiff und skiff urverwandt sind. Die Garbe wäre dann von William von Malmesbury später falsch hineininterpretiert worden. "Beowulf" wird zudem mit Bienenwolf übersetzt und hätte damit sogar einen suebischen, weil wölfischen Hintergrund. Hinter dem Bienenkorb dürfte sich jedoch so nur ein runder Göttersitz verbergen, darauf weist auch dass bei Sceaf erwähnte mythische Motiv des ausgesetzten Kindes, dass dann von in einem Gefäß aus einem Fluss gefischt, von einer anderen Person oder Gottheit großgezogen wurde. Man geht bei der Analyse bisher nur bis auf Moses zurück, doch zuerst ist dieses Motiv bei Anubis erwähnt und wird so auch über Sargon von Akkad erwähnt, dessen Identität bis heute unverstanden mit einem menschlichen Herrscher verbunden wird. Den Bezug zu ihm stellt dieser Text über Sceaf her:

[...]"Sie legte mich in ein Schilfkästchen. Mit Bitumen dichtete sie meine Behausung ab. Sie setzte mich am Fluß aus, der (mich) nicht überspülte. Akki, der Wasserschöpfer, zog mich heraus, als er seinen Wassereimer eintauchte. Akki, der Wasserschöpfer, zog mich als sein Adoptivkind groß."

Akki, der Wasserschöpfer erzählt dabei von einem Mundschenk und dieser von einem Göttersitz, wo aus Flusswasser Soma gebraut wurde. Die Metapher des Schöpfens - egal wie man sie in Mythen verwendet hat - sie identifiziert nicht nur Sargon als Mundschenk, sondern auch Moses damit. Sargon schöpfte Soma vor dem Euphrat und Moses vor dem Nil. Und Sceaf schöpfte schöpfte damit Soma in der Ostsee oder vor der Elbe mit "Nanna", als "Skatenau". Wenn Sceaf das mythische Motiv des im Fluss ausgesetzten Kindes zugeordnet wurde, dann ist er wegen Anubis mit Heimdall zu identifizieren. Außer auf einen "Schöpfer" als Gottheit weist eine altenglische Herleitung von Sceaf als scéap für Schaf, noch auf eine Widdergottheit. Heimdali bedeutet altnordisch Widder!

In der altenglischen Dichtung Widsith aus dem 6. oder 7. Jahrhundert im Exeter-Buch ist sein Name bei der Auflistung bekannter Könige und ihrer Herrschaftsgebiete als „Scēafa Longbeardum“ eingetragen, also als „Sceafa (regierte) die Langobarden“. Die langobardische Überlieferung kennt jedoch keinen König dieses Namens. Nach der Origo Gentis Langobardorum stammen die Langobarden aus „Scandanan“, wo sie Winniler (= Rabenvolk) hießen, und von den ebenfalls sagenhaften Brüdern Ybor und Agyo angeführt wurden. Dieser Widerspruch ist es auch, der Scēafa als Gottheit (Schöpfer) der Langobarden identifiziert, oder altenglischer Adelsfamilien, deren Ahnen einen germanisch-suebischen Hintergrund haben. Die Widdergottheit Sceafa als Schöpfer agierte schließlich noch unter anderen Namen in Europa und während des Goldenen Zeitalters in der ganzen Welt.

Und die Brüder Ybor und Agyo? Es ist besonders Ybor der von einer frühen wanischen Unterwerfung der Langobarden erzählt, an der unteren Elbe weist das auf die Caristi, die als Herrscherkaste der Langobarden angesehen werden. Ybor deshalb, weil dieser Name als Ebername deutbar ist. Agyo weist hingegen auf einen Schöpfungsort, das germanische *agi bedeutet Schlange, das altnordische æki Mond und der Name kann auch von ægir abgeleitet sein, dem Gott des Meeres. Ein Schöpfungsort wird auch über Sceafa erwähnt: "Dieser Scef kam in einem leichten Boot zu einer Insel im Ozean, die Scani genannt wurde, um ihn herum lagen Waffen und er war ein junger Knabe, den Bewohnern dieses Landes völlig unbekannt. Jedoch wurde er von ihnen wie einer aus ihrer Sippe aufgenommen und versorgt, und später wählten sie ihn zu ihrem König, von dessen Familie König Æthelwulf abstammte." (Æthelweards Chronica) Wir sind also wieder bei Skåne als Scani, dem Schöpfungsort der Winniler (Langobarden), der vor der Elbe und anderen Flussmündungen stand und zum Namensgeber von Schonen wurde. Möglich ist ein Standort auch vor der Schlei, denn William von Malmesbury schrieb, dass Sceaf in reiferen Jahren die Stadt Slaswic regierte, was für Schleswig steht. Hier beginnt auch das Ahnenland der Angeln, die ebenfalls entsprechende Mythen kennen.

Die Angelsächsischen Chroniken aus dem Jahre 855, in den Versionen B und C, berichten stattdessen, dass Sceaf auf Noahs Arche geboren worden sei und sehen ihn als Sohn Noahs an. Doch hinter Noahs Arche verbirgt sich wieder nur ein Schöpfungsort der Asen, auf dem Anubis als Sohn des Osiris tatsächlich im Goldenen Zeitalter aufwuchs. Letztlich lässt sich Sceaf auch mit dem mythischen Dänenkönig Skjoeldr verbinden, der sich mit seinem vollbeladenen Schatzschiff den Wellen preisgab und so für immer verschwand.

Primärquelle: Stiehler, Heimdalls Reich
https://norroena.org/heimdall-skef-sceaf/

König Hlithe als Gott der Langobarden

Auch von langobardischen Königen namens Agelmund und Leih haben die Angelsachsen Kenntnis gehabt, der Widsith nennt sie Aegelmund und Hlithe. Aegelmund weist auf einen Mundschenk und Ägir. Doch ob Hlithe überhauupt ein König der Langobarden war ist zu bezweifeln, denn im Widsith werden in einer Strophe mit den Langobarden die sogenannten "Lith-Vikings" genannt, die relativ einfach den Liutitzen zugeordnet werden können. Wegen ihres Stierkopfes als eigenes Totemsymbol, lassen sie sich als Nachfahren von Herulern identifizieren. Der benannte Hlithe erscheint später mit Inggenthowe, hinter dem sich Yngvi verbirgt, während Aegelmund mit Hangar (Hungar) zusammen erwähnt wird. Zusammen mit Elsa (ein Hirschname), wären das alles langobardische Könige gewesen, die sonst kaum noch erwähnt werden. Der Name Hlithe ist zwar mehrdeutig, doch er wird am Ende einen Hügel benennen, oder wegen den "Königs"-Bezugs den Schöpfungshügel eines Gottes, der als Thron Odins namens Hlidskialf überliefert ist. Damit wäre Hlithe nur ein abgeleiteter Beiname für Odin! Und noch etwas wird so deutlich, die heute als "westslawisch" gedeuteten Liutizen haben sich ursprünglich nach Odin benannt! Lith-Vikings als Liutitzen sind Odins Wikinger!


Odin auf seinem Thron Hlidskialf - Von ihm dürfte sich ein weiterer seiner Beinamen ableiten, einen menschlichen langobardischen König namens Hlithe gab es sicher nie! Gleichzeitig sagt das aus, dass Odin von ihnen angebetet wurde, dem Vater von Heimdall

Die Namen der angeblichen langobardischen Königsgeschlechter Gausus und Arodus, sollen wieder auf die Gauten und Haruden hinweisen und würden nach Ernst Schwarz langobardische Nachbarvölker benennen. Wegen der unsicheren Quellenlage und der umstrittenen Etymologie, könnte der Bezug zu diesem Namen auch etwas anderes andeuten. Goten, Geten (Geats) und Gauten würden alle vom protogermanischen Wort *geutaną für "ausgießen" abstammen. Als Volk als Ausgegossene beschrieben, wäre das eine bemerkenswerte Umschreibung für eine Herkunft aus einem Schöpfungsort für Süßwasser (Soma), der zugleich über Schöpfungskammern für die Erschaffung von Menschen verfügte. Mit anderen Worten: Die Ahnen der Langobarden könnten genauso bezeichnet werden und lässt sich so tatsächlich als Eigenname für ein langobardisches Königsgeschlecht deuten.

Bei Arodus muss es keinen Zusammenhang zu den Harudern geben, wenn das Germanische Wörterbuch sie mit Adler (*arō), Wasservogel (idg. *arōd) oder Erzene (*arut) verbindet. Als Königsgeschlecht wäre das eine Beschreibung für eine metallisch gepanzerte Kriegerkaste und zwar passend zur Zeit im 5. Jahrhundert. Die Bezüge zu einem Adler und Wasservogel stehen möglicherweise im zweiten Namensteil als "dus" mit Ziu (Tuisto) in Verbindung, was dieses langobardische "Königsgeschlecht" synonym als "Zius Wächter" beschreibt. Das ist immer noch besser nachvollziehbar, als langobardische Kriegerkasten mit Nachbarvölker zu deuten. Glaubhaft wäre das nur, wenn Gauten und Haruder irgend eine gemeinsame Geschichte haben, als nur "Beziehungen". Letztlich müssen das nicht einmal langobardische "Königsgeschlechter" oder herrschende Kriegerkasten sein, sondern alles nur Beinamen für die Langobarden, die einzige wirkliche Herrscherkaste entstammte bei den Langobarden nur den Caristi und zwar mindestens bis zum 6. Jahrhundert in Italien.

Tacitus und seine Vorgänger kennen die Langobarden an der unteren Elbe nur unter dem neuen Namen, wir können jedoch wegen bestimmter langobardischer Toponyme sicher sein, dass sie sich selbst noch immer als ein Rabenvolk ansahen, der Name "Winniler", also nie abgelegt wurde. Als Langobarden bezeichnete Clans wurden von Strabon und Tacitus für das Jahr 3 v.Chr. als Teil des Marbod-Bundes erwähnt. Während eines Feldzuges des Tiberius zur Elbe im Jahre 5 n.Chr., der im Zuge des immensum bellum stattfand, werden Langobarden erneut erwähnt. Der Geschichtsschreiber Velleius Paterculus schrieb „Die Macht der Langobarden wurde gebrochen, eines Stammes, der noch wilder als die germanische Wildheit ist.“ Strabon erwähnt, dass die eigentlich auf dem linken südlichen Elbufer siedelnden Langobarden auf das rechte nördliche Elbufer übersiedelten. Doch aufgegeben haben sie das linke untere Elbufer nie, man dehnte sich bis zur Unterwerfung durch die Franken unter Karls d. Großen bis in Lüneburger Heide aus. Ein Gebiet was zuvor den Altsachsen gehörte.

Im Jahr 17 n.Chr. brach der Krieg zwischen Arminius und Marobod aus. Tacitus berichtet: Nicht nur die Cherusker und ihre Verbündeten... Er griff zu den Waffen, aber die Semnonen und Langobarden, beides suebische Nationen, empörten sich ihm gegenüber gegen die Herrschaft von Marobod... Die Armeen... aus eigenen Gründen beseelt waren, kämpften die Cherusker und Langobarden um ihre alte Ehre oder ihre neu erworbene Unabhängigkeit. Dreißig Jahre später im Jahr 47 kam es zu einem Kampf unter den Cheruskern, die ihren neuen Anführer, den Neffen des Arminius, aus ihrem Land vertrieben. Die Langobarden griffen ein, um das Schicksal des Stammes zu kontrollieren, der achtunddreißig Jahre zuvor der Führer im Unabhängigkeitskampf gewesen war, denn sie gaben dem abgesetzten Führer die Souveränität zurück.

Primärquelle: Stiehler, Heimdalls Reich
Schwarz, Germanische Stammeskunde
Wikipedia

Langobarden in der Altmark

Die ältesten Sitze der Langobarden wurden von Ernst Schwarz noch im südschwedischen Schonen vermutet, doch ihre dort herrschenden mythischen Könige entpuppen sich eher als Beinamen ihrer Götter und die heutige Forschung findet tatsächlich nichts, was eine skandinavische Herkunft belegt. Eine der ältesten Siedlungsgebiete "früher Langobarden" wird jedoch heute in der westelbischen Altmark gesehen, wo dieser Raum als "Wahlitzer Gruppe" bezeichnet wird. Sie wird ab 150 v.Chr. fassbar, wo vor allem Langobardenfibeln ihren frühen Siedlungsraum an der unteren Elbe als ihr Herkunftsgebiet belegen.


Die im altmärkischen Rockenthin gefunden Fibeln können den langobardischen Clans der Wahlitzer zugeordnet werden. Ihre Datierung ist nur grob bemessen: Zwischen 0 und 400 n.Chr. Weitere langobardische Fundorte sind Brietz, Cheine, Zethlingen ("Langobardenwerkstatt"), Uenglingen, Lüchow und Rebenstorf

Diese Langobarden-Clans legten separat von den Gräberfeldern der Gemeinschaften eigene Gräberfelder an, auf denen die Krieger mehrerer Siedlungen bestattet wurden. Sie erhielten jeweils eine Waffenausrüstung mit ins Grab. Die Forschung interpretiert die zentral separierten Gräberfelder mit Männern in Waffenausrüstung dahingehend, dass sich augenscheinlich Männer ortsübergreifend in Gefolgschaften organisierten, denen sie noch im Tod verbunden waren. Sie belegen also einen langobardischen Krieger-Clan, der seine Kämpfer gleich aus mehreren Siedlungen rekrutierte. Das könnte durchaus als Beleg angesehen werden, dass sich die Langobarden um 150 v.Chr. hier großräumig niedergelassen haben und hier ihre Stammesbildung einsetzte. Zunächst wurde eine einzelne Waffe, die Lanze ins Grab gelegt, ab Mitte des ersten Jahrhundert v. Chr. auch Schwert und Schild.


Rebensdorf in der langobardischen Altmark, urkundlich 1385 als Revenstorp belegt, leitet es sich vom altsächsischen hravan für Rabe ab. Das Dorf wurde also nach dem langobardischen Totemtier Rabe benannt und bestätigt erneut, dass die langobardischen Winniler für ein Rabenvolk stehen.

Die "Wahlitzer"-Langobarden praktizierten die Brandbestattung. Nach der Einäscherung wurden die Überreste in eine Urne gefüllt und die Urne mit der Asche anschließend in einer einfachen Erdgrube beigesetzt. Vollständige Ensemble der Begräbnisbeigaben sind nicht bekannt, die meisten Beigaben waren bereits durch das Scheiterhaufenfeuer zerstört. Erkennbar ist, dass in Männergräbern jeweils eine einzelne Gewandspange mitgegeben wurde. Bei wenigen Männern wurde im Grab eine Waffe, eine eiserne Lanzenspitze gefunden. Wegen identischer Funde gab es im früher thüringischen Burgenlandkreis an der Unstrut noch eine langobardische Siedlungskammer. Zu den Fundorten gehören Schkortleben, Freyburg, Großjena und Schönburg

Vergleichende Mythologie: Die Brandbestattung könnte dabei generell mit dem Feuertod von Baldur (=Anu) verknüpft sein.

Ein kennzeichnendes Artefakt der Wahlitzer Gruppe ist die Fibel aus Bronzedraht. Um 150 v. Chr. wies die früheste Form dieser Fibel ein schmales rechteckiges Fußteil auf. Nachher verbreiterte sich der Fuß, die sogenannte Langobardenfibel entstand. Die letzte Form dieser Fibel hatte einen geknickten Bügel. Die Ahnen der "Wahlitzer"-Langobarden werden von der Elbemündung aus in die Altmark gezogen sein und zwar weil die Bevölkerung dort zu groß geworden war. Wer nicht Erstgeborener war und Haus und Hof erbte, der musste sein Glück in der Fremde suchen. Genau das wiederholte sich immer wieder, wobei kampfstarke Verbände im 1. Jahrhundert immer weiter elbeaufwärts Richtung "Golanda" zogen, was möglicherweise noch ein früher Name für ganz Böhmen war. Der Druck auf die Markomannen in Böhmen nahm zu und diese drückten auf die Quaden, die dadurch von Mähren aus die Gran in der Slowakei überschritten.

Primärquelle: https://archlsa.de/bodendenkmalpflege/fu...ugust-2018.html
Wikipedia

Die Züge der Langobarden Richtung Böhmen

Mit der Niederlage der Römer und ihrem Rückzug hinter dem Rhein brachen für ca. 150 Jahre die Berichte über die Langobarden ab. Ihre Niederlage an der unteren Elbe gegen Tiberius führte zwischenzeitlich zur Aufgabe ihrer Gebiete westlich dieses Flusses und wir können sicher sein, dass diese Gebiete wegen ihrer Dauerpräsenz in der Lüneburger Heide nach dem rheinischen Rückzug der Römer wieder in Besitz genommen wurden. Alle westlichen Nachbarn konnten daran nichts ändern, die Machtverhältnisse änderten sich erst mit den Altsachsen und ihrem Zusammenschluss mit den Chauken, nach dem Aufstieg wanischer Merowinger (Franken), als Erben des weströmischen Reiches.


Böhmisch Krumau im Böhmerwald hat einen suebischen Namenshintergrund - Die heutige Namensdeutung für diesen Ort ist falsch! Diesen Ort benannte man nicht nach seiner Lage, weil die Moldau hier "krumm" ist. Vom niederhochdeutschen krummi für Rabe hergeleitet, bedeutet dieser Name Rabenaue. Die hier später herrschenden Wittigonen (Wittig ist ein deutscher wanischer Name), haben sich nach diesen Rabenort benannt, so auch Witiko de Chrumbenowe. In der Rabenaue an der oberen Moldau könnte also lange Zeit ein suebischer Clan gesiedelt haben

Die Archäologie zeigt eine als "elbgermanisch" bezeichnete Fundgruppe beiderseits der unteren und mittleren Elbe und in Böhmen. Das heißt es können nur langobardische Clans gewesen sein, die sich zuerst bis zur mittleren Elbe ausbreiteten, um dann in Böhmen die Markomannen zu bekriegen. Mit den Quaden kamen sie vorerst nicht in Kontakt, das änderte sich erst, als sie das Gebiet der Markomannen durchdrungen hatten und sich nördlich der mittleren Donau formierten. Die Frage ist nun, ob die Markomannen freiwillig den Durchzug gestatteten, denn Mitte des 2. Jahrhunderts war ihre Macht noch keineswegs gebrochen. Das änderte erst der Aderlass der Markomannenkriege und die Reste dieses Stammes sich mit den Quaden vereinigten, obwohl sie unterschiedlicher Herkunft sind. Die heutige Behauptung, wonach die Markomannen "suebisch" oder "elbgermanisch" wären ist falsch. Am Ende wurden sie zwischen drei suebischen Völkern aufgerieben: Langobarden, Hermunduren und Quaden.

Von den langobardischen Sitzen an der unteren Elbe aus drangen im 1. Jahrhundert immer wieder Verbände elbeaufwärts vor, wobei sie semnonisches und hermundurisches Gebiet passieren konnten. Auch sie stammen von den Hermionen ab, da kam nur suebische Verwandtschaft zusammen. Die Folge war, dass sich diesen Langobardenzügen auch Semnonen und Hermunduren anschlossen und man so erfolgreich die Markomannen in Böhmen bedrängen konnte. Für die unmittelbar benachbarten Hermunduren gestalteten sich diese Kämpfe so erfolgreich, dass sie nach den Markomannenkriegen über Böhmen herrschten und die geschwächten Markomannen sich den Quaden anschliessen mussten. Der Druck von suebischen Hermunduren und Langobarden war so groß, dass Markomannen und Quaden im Westen Gebiete aufgaben und nur im Osten neue hinzugewannen. Wenn also die Quaden bis 90 n.Chr. die Gran überschritten hatten und die Markomannen ihre westlichen aufgegebenen Gebiete in Besitz nahmen, lag das sicher am permanenten suebischen Druck aus Böhmen.

Langobarden drangen 167 n. Chr. zu Beginn der Markomannenkriege als Teil eines Plünderungszuges ins Römische Reich ein. Es soll sich 167 n.Chr. um den ein Einfall von sechstausend Langobarden in Pannonien gehandelt haben. Nach Ernst Schwarz könnte es sich um eine von der semnonischen Nachbarschaft angeschlossene Kriegerschar handeln, keineswegs um das ganze Volk, denn die Funde im Bardengau dauern an. Immerhin bemerkt man, wohin die Abwanderungsabsichten zielen und dass die Langobarden in enger Verbindung zu anderen suebischen Völkern standen. Gedenk ihrer Kampfkraft wird ihnen eine Art Führungsrolle zu gefallen sein. Sie nahmen zwar auf ihrer Wanderschaft immer wieder fremde Clans in ihren Kriegerscharen auf, doch die Führungsrolle haben sie nie aufgegeben. Ihnen wurde kein selbständiger Gau gewährt, ihre Eidschwüre unterlagen der langobardischen Oberherrschaft.

Primärquelle: Schwarz, Germanische Stammeskunde

Langobardische Identität und ihr Siedlungsgebiet an der Donau

Geht es nach Ernst Schwarz, sollen die Winniler als kleines Volk zuerst Schonen verlassen haben, archäologisch lässt sich ihre Formierung jedoch nur an der unteren Elbe als Sueben nachweisen und so wurden sie nach Schwatz auch von älteren Schriftstellern genannt. Winniler als Rabenvolk oder "Volk des Raben" beziehen sich in Europa noch auf eine Rabengottheit, die vom Atlantik bis nach Osteuropa als Lugus nachweisbar ist. Nach Lugus haben sich noch die Lugier zwischen Warthe und Weichsel benannt, Krakau ist eine Stadt, die nach einem Beinamen von Lugus als Krak benannt wurde. Der nordische Held Hrolf Kraki bedeutet Wolf Krähe und benennt die wichtigsten suebischen Totemtiere, die auf Heimdalls Kama-Kriegerkaste zurückgehen. Das dritte suebische Totemtier war der weiße Widder, Heimdali bedeutet Widder und verbindet Heimdall mit anderen Widdergottheiten im Goldenen Zeitalter.

Die Langobarden sind als "Lanka"-Kämpfer noch als Synonym für "Gotteskrieger" zu verstehen, Lanka war der tatsächliche Himmelssitz von Odin (Baldur) und Heimdall. Es ist ein weiterer Eigenname, der ihre außergewöhnlich Kampfkraft rühmt. In der Vorstellung von Schwarz hätten sie im Kampf gegen die Vandalen, ihren Erzfeinden den Wodanglaube angenommen. Das ist abzulehnen, den Wodan ist namentlich an der Donau gebunden und die Vandalen haben sich östlich der oberen Weichsel in Galizien formiert.

Eine nordgermanische Herkunft ist selbst nach Schwarz nicht erkennbar, ob sie diese Merkmale verloren haben, ist reine Spekulation. Langobarden sprachen immer nur eine suebische Sprache und ihre Feinde sind hauptsächlich wanische Vandalen gewesen. Die Geten standen als Goten den Langobarden näher, als die Vandalen und der langobardische Gegensatz zu den Herulern begründet sich darauf, dass die Heruler ursprünglich wanischer Herkunft sind (Stier als Totemtier) und nur in ihren Ostseesitzen unter suebischer Oberherrschaft kamen. Ein Teil konnte sich damit nicht abfinden und wanderte als Ostheruler aus und kam später als Obodriten zurück. Langobardische Familienamen sind statt eines wanischen Stierhintergrundes hauptsächlich von Rabe und Wolf abgeleitet.

In der Zeit nach den Markomannischen Kriegen ist die Geschichte der Langobarden weitgehend unbekannt. Origo berichtet von einer Ausdehnung in die Regionen "Anthaib", "Bainaib" und "Burgundaib", Räume zwischen dem Mittellauf der Elbe und dem heutigen Nordböhmen. "Burgundaib" deutet einen Konflikt mit den Burgundern an der unteren Oder an, die ebenfalls wanischer Herkunft sind.


Krems an der Donau - 995 lateinisiert als "Cremisa" erwähnt, leitet er sich niederhochdeutsch von kremja für Rabe ab - Solche Rabenorte sind zugleich langobardische Clanführertitel von denen sich entsprechende Familiennamen ableiten. Die Stadt Kremsmünster hat die gleiche Herkunft, Namensgeber ist die Krems als Rabenfluß und nicht wie Greule einst meinte, "Kremisa" würde "eingeschnittener Fluss" bedeuten. Rabenflüsse wurden nicht nach Raben an Flüssen benannt, sondern nach suebischen Raben-Clans, die sich als Langobarden in Oberösterreich im Traunviertel niederließen

Archäologisch sollen "Elbgermanen" ab 250–260 das Gebiet an der mittleren Donau besetzt haben, in dem vorher die Rugier siedelten. Im späten 4. Jahrhundert soll nun ein König Agilmund die Langobarden geführt haben und dieser stellte sich den Hunnen entgegen, die von Paulus dem Diakon als "Bulgaren" bezeichnet werden. Möglicherweise geschah das im heutigen Niederösterreich, wo sich die Langobarden im 3. Jahrhundert niedergelassen haben. Später offenbaren sie sich dort 489 unter ihrem König Godeoc als Langobarden, die sich nach dem Untergang Westroms noch auf dem linken Donauufer zwischen Linz und Wien ansiedelten. Und genau hier hat die langobardische Präsenz dafür gesorgt, dass Toponyme entstanden, die klar auf ihr Totemtier den Raben zurückgehen. Krems an der Donau ist ein Rabenort, als Cremisa leitete es sich vom niederhochdeutschen kremja für Rabe ab und nicht wie früher behauptet wurde, es würde ein "neuslawischer Name" sein und würde "Kieselstein" oder "Geröll" bedeuten, was banaler Unsinn ist. Klar ist auch, dass die Langobarden Wodan nun an der Donau kennengelernt haben, doch ihre führende Gottheit war immer nur Heimdall unter verschiedenen Beinamen.

Primärquelle: Schwarz, Germanische Stammeskunde
Stiehler, Heimdalls Reich
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Die zweite Langobardenzug

Endete der erste größere Langobardenzug zuerst zwischen Ober- und Niederösterreich nördlich der Donau vor der römischen Reichgrenze ab Mitte des 3. Jahrhunderts, folgte diesem um 400 der nächste Zug, dem die erwähnten Stationsorte Burgundaib, Golanda, Anthaib, Mauringa, Scoringa und Bainaib zugeordnet werden müssen. Dass die meisten dieser Orte bis dahin den Langobarden schon bekannt gewesen sind, ist anzunehmen, denn bis dahin haben sie ihre elbischen Hauptsitze nie aufgegeben. Es gab deshalb immer wieder Rückkehrer, die vom Schicksal der aufgebrochenen Verbände berichteten, die elbische Route kann also bis zum 5. Jahrhundert immer die gleiche gewesen sein.


Pressburg im 20. Jahrhundert - Ab 507 herrschten die Langobarden hier über ein halbes Jahrhundert über die Quaden, in welcher Form ist nicht überliefert. Sie haben die Quaden wegen ihrer identischen suebischen Herkunft sicher nicht als Unfreie unterdrückt. Dafür spricht, dass sich Teile der Quaden dem Abzug der Langobarden Richtung Italien angeschlossen haben.

Nach Ernst Schwarz handelte es sich bei Burgundaib um die Niederlausitz. Die Burgunder haben bis um 400 den Weg dort versperrt, weshalb Langobardenzüge zuvor nur der Elbe entlang geführt haben. Nach 400 ging es durch burgundisches Gebiet in der Niederlausitz, wo bereits Golanda an der Oder bei Lebus vermutet wird. Falls Golanda nicht in der Oberlausitz lag, könnten nun dieser Langobardenzug statt der Elbe der Oder aufwärts gezogen sein, wo sie Mitte des 5. Jahrhunderts die Mährische Pforte durchdrungen haben und nachfolgend in das nördliche Niederösterreich und das Rugierreich (Rugiland) um 488 eindrangen. Mähren wird sich hier hinter dem Stationsort Mauringa verbergen, ein Bezug zur March, römisch "Marus" ist sicher hier anzunehmen. Zuvor mussten sie die Gegenden der "Bainen" und das ominöse Anthaib passiert haben, was in Böhmen und Mähren vermutet wird. Hinter den "Bainen" könnten sich deshalb die Baemi (Namensvariante für Böhmen) verbergen und hinter Anthaib der Ort Anduaetium östlich der unteren March (römisch "Marus") verbergen, möglicherweise ein Zielort, der schon zum Rugierland gehörte.

Im von Odoaker zerstörten Rugierland haben ausgerechnet um 488 zurückkehrende Ostheruler geherrscht. Das nördliche Niederösterreich und das Rugiland zwischen Wienerwald und Enns soll Odoaker danach den Herulern als Siegesbeute für ihre Hilfe überlassen haben. Die ankommenden Langobarden haben also ihren Einzug ins Rugiland entweder mit ihrer Freiheit bezahlt oder sie sind unmittelbare Nachbarn der Heruler geworden. Die Langobarden haben nun entweder für mehrere Jahre die Oberherrschaft der Heruler hinnehmen müssen oder es gab sofort Konflikte an der unteren March mit den Herulern als ihre östliche Nachbarn. Wie auch immer die Verhältnisse an diesem Fluss waren, der lange Zeit von den Quaden kontrolliert wurde, um 507 besiegten die Langobarden die Ostheruler und ihr Reich wird vernichtet. Die Quaden herrschten zwar noch bis 568 weiter an der March, doch nun unter den Langobarden. Es war ihr wichtigstes Siedlungsgebiet was nun ein halbes Jahrhundert unter die Oberherrschaft der Langobarden kam. Der Kern des zerstörten Herulerreiches wird heute rund um Preßburg (Bratislawa) in der Kleinen Puszta vermutet, Reste der Ostheruler kehrten an die Ostsee als "Obodriten" zurück.

Primärquelle: Schwarz, Germanische Stammeskunde

König Wacho - Das Langobardenreich zwischen Böhmen und Slowakei

Unter König Tato unterhielten die ausgewanderten Langobarden ihre Hauptsitze auf dem sogenannten "Feld" worunter man die Kleine Puszta bei Preßburg verstehen muss. Etwa im Jahr 510 rebellierte Wacho gegen seinen Onkel Tato, ermordete ihn und wurde daraufhin neuer Langobardenherrscher. Der nun folgende Langobardenkönig Wacho unterwarf die Quaden noch in der Slowakei, wo er möglicherweise der Namensgeber der Waag wurde. Danach schickte er Truppen über die Donau und eroberte Gebiete in Nordpannonien bis zur Drau.


Auf dem Zuran östlich von Brünn - Der Brünner Frühgeschichtler Josef Poulík geht davon aus, dass der zum Ende des 5. und Anfang des 6. Jahrhunderts angelegte 14 m hohe Grabhügel die Grabstätte des um 539 verstorbenen langobardischen Königs Wacho ist. Heute ist ein Teil des Hügels eine Exterritorialität Frankreichs, am 2. Dezember 1805 kommandierte Napoleon Bonaparte hier die Schlacht bei Austerlitz.

Nachfolgend wurde Böhmen wurde besetzt, wo man noch in der Zeit Karls des Großen seinen Palast gesehen haben will. Wäre nicht diese Nachricht, so würde man geneigt sein, in dem Fürstengrab bzw. den Resten eines Fürstenpalastes, der auf dem künstlich aufgeschütteten Zuran-Hügel östlich Brünn zum Vorschein gekommen ist, an Wacho zu denken. Doch es gab mehrere adelige Geschlechter bei den Langobarden gegeben und der große Herrschaftsbereich machte es notwendig Statthalter einzusetzen, die man sich als Herzöge vorstellen darf. Das könnte bereits eine Blaupause für die späteren Verhältnisse in Italien hewesen sein. Heiraten und Bündnisverträge sichern seit Wacho die Machtstellung, wobei Thüringer (Hermunduren), Gepiden, Heruler und vandalische Silingen um den schlesischen Zobtenberg eine Rolle spielten. Die Langobardenfunde des 6. Jahrhunderts reichen vom nördlichen Niederösterreich und dem anschließenden Südmähren und der benachbarten Slowakei über das Burgenland bis Krain. In Böhmen finden sich langobardische Bestattungen in Pilsen, Dux, Bilin, Tschelakowitz und Podbaba bei Prag.


Dux in Nordböhmen - Hier wurden langobardische Gräber entdeckt - Böhmen wurden von Wacho für sein Langobardenreich unterworfen.

Wacho war der Sohn des Unichis (Unigis), eines Bruders von König Tato, der dem Geschlecht der langobardischen Lethinger angehörte. Wacho war in erster Ehe seit etwa 508 mit Raicunda (auch Radegunda, Ranicunda) vermählt, es war die Tochter des Thüringerkönigs Bisinus. In zweiter Ehe vermählte sich Wacho um 512 mit Austrigusa (auch Austrigosa oder Ostrogotho), einer Tochter des Gepidenkönigs Turisind. Dieser Verbindung entstammten die Töchter Wisigard (auch Wisigarda) und Waldrada (auch Vuldetrada), die beide mit fränkischen Königen verheiratet wurden. Aus seiner dritten Ehe mit Silinga, hatte Wacho einen Sohn Walthari, der sein Nachfolger wurde. Silinga wäre trotz ihres Namens, der auf vandalische Silinger weist, nur eine Tochter des Herulerkönigs Rudolf (auch Rodulf). Die Verlobung, die der Frankenkönig Theuderich I. um 531 zwischen seinem Sohn Theudebert I. und Wachos Tochter Wisigard arrangierte, diente dazu, die Neutralität des Langobarden im Kampf um das Reich der Thüringer zu garantieren, den die Franken nach dem Tod Theoderichs des Großen (526) aufnahmen.


Bilin in Nordböhmen mit dem markanten Berg Borschen im Hintergrund. Auch hier wurden Langobardengräber entdeckt. Im 6. Jahrhundert war Böhmen zunächst Teil von Wachos Langobardenreich, was unter seinen Nachfolgern bis 568 existierte. Der Stadtname leitet sich sicher von der suebischen Gottheit Biel ab, auf der nördlichen Seite des Erzgebirges hat Biel ebenfalls Spuren hinterlassen. Der Bergname Borschen leitet sich vom germanischen *bōrs ab, was bisher für etwas Hervorstehendes oder Zacke steht.

Wachos Langobardenreich stand also nun zwischen dem Thüringerreich, Schlesien, Ostungarn. Auch zu den Franken werden Beziehungen aufgenommen, denn die neuen Siedlungen befinden sich im Grenzbereich zwischen dem Frankenreich und Byzanz. So kommt es, dass die Langobarden von Ostgoten, Franken und Byzanz umworben werden. Als 535 ein Krieg zwischen Justinian I. und den Ostgoten ausbrach, ging Wacho eine Allianz mit dem römischen Kaiser ein. Als daher Anfang 539 eine Gesandtschaft des Ostgotenkönigs Witigis Wacho zum gemeinsamen Kampf gegen Justinian aufforderte, wurde ihr Begehren abschlägig beschieden.

Sie erhalten von Byzanz 546 Wohnsitze in Pannonien und im Binnennorikum sowie Jahrgelder. Damit könnte das erwähnte "Scoringa" gemeint sein, was sich wohl auf das Land der Skordisker bezog. Und das war offenbar der Preis, den Byzanz für das Bündnis mit den Langobarden zahlen musste.

Primärquelle: Schwarz, Germanische Stammeskunde

König Audoin und der Sieg über die Gepiden

Nach dem Tod König Wachos (539/540) wurde Herzog Audoin Regent für den unmündigen König Walthari. 546 starb Walthari unter unklaren Umständen. Audoin erklärte sich nun selbst zum König. Gegen Audoin erhob Hildigis aus der vorhergehenden Lethinger-Dynastie, der bei den Gepiden im Exil lebte, erfolglos Thronansprüche.


Europa 560
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Während das oströmische Reich unter Justinian I. in Italien noch mit dem Krieg gegen die Ostgoten beschäftigt war, bedeutete es für den Kaiser eine gewisse Entlastung, dass die Langobarden gegenüber den Gepiden, die seit längerem einen Unruheherd an der Donau darstellten, ein Gegengewicht in diesem Raum darstellten. Audoins Außenpolitik war ganz auf eine Kooperation mit Justinian angelegt und er wurde damit zu einem wichtigen oströmischen Verbündeten. Er wurde Föderat des Kaisers Justinian I. und erhielt von diesem Land im alten Noricum zugewiesen. Die Langobarden an der norischen Donau, bezeichneten ihren Uferstreifen als „Rugiland“, womit es das gleiche Gebiet sein wird, was sie damals den Herulern entrissen haben. Die abgetretenen Gebiete sind als „Urbs Pannoniae“ und als „Norikon Polis“ überliefert. Südpannonien und pannonisch-norischen Randgebiete betreffend, ist damit sicher jenes Gebiet gemeint, was die Langobarden "Scoringa" bezeichneten, ableitend von den früheren Skordiskern wanischer Herkunft. Die Langobarden verlegten darauf ihren Siedlungsraum um 547 ganz an die untere Donau nach Pannonien und damit in der Nähe der Gepiden. Damit wurde die von Nord nach Süd verlaufende Donau die Grenze zwischen Langobarden und Gepiden. Zudem konnte Audoin nach dem Tod des Frankenkönigs Theudebald, der ein erbitterter Gegner von Byzanz war, eine Allianz mit den Franken herstellen und damit den Gepiden den letzten Verbündeten nehmen. Audoin verstieß noch zwischen 540 und 552 seine erste Frau Rodelinde mit der er einen Sohn Alboin hatte. Er heiratete nun, von Justinian arrangiert, eine Tochter des Thüringerkönigs Herminafried, die mütterlicherseits mit Theoderich dem Großen verwandt war, sodass sich sowohl die Ostgoten als auch die Franken Audoin gegenüber entfremdeten, von dem sie Thronansprüche im Ostgotenreich in Italien und im Thüringer Reich befürchteten.


Langobarden und Gepiden 560 nach dem Tod von König Audoin


Noch im gleichen Jahr 547 brach schließlich der Krieg mit den Gepiden offen aus, wobei die Langobarden durch oströmische Hilfstruppen unterstützt wurden. Angesichts dieser Übermacht willigte der Gepidenkönig Turisind in einen Waffenstillstand ein. Dennoch kam es 552 erneut zu Feindseligkeiten. Die ersten Kämpfe von 552 endeten nach dem Tod von Turismod mit der Flucht der Gepiden, sie erlitten eine schwere Niederlage. Damit war die Begegnung noch nicht zu Ende, Alboin sollte in die Tafelrunde seines Vaters aufgenommen werden, was ihm nur erlaubt war, wenn er von einem auswärtigen König seine Waffen erhalten habe. Deswegen begab er sich mit vierzig Männern zu Thurisind und eröffnete ihm sein Ansinnen. Er wurde freundlich aufgenommen, sogar eine während des Gastmahls ausbrechende Auseinandersetzung wurde von Thurisind beigelegt, und er übergab Alboin die Waffen seines gefallenen Sohnes; was de facto seine Adoption als „Waffensohn“ bedeutete. Nach seiner Rückkehr konnte Alboin somit an der Tafelrunde seines Vaters teilnehmen. Um 560 starb Audoin und sein Nachfolger wurde Alboin.

Primärquelle: Schwarz, Germanische Stammeskunde

Albions Langobarden ziehen nach Italien

Bereits seit 549 plante Kaiser Justinian I., ein großes Heer nach Italien zu entsenden, um den 535 begonnenen langwierigen Krieg gegen die Ostgoten zu beenden. In den Jahren 550 bis 551 wurde in Salona an der Adria nach und nach ein großes Expeditionskorps von insgesamt 20.000 oder möglicherweise 25.000 Mann zusammengestellt, das aus regulären byzantinischen Einheiten und einem großen Kontingent Verbündeter, insbesondere Langobarden, Heruler und Bulgaren bestand. Mitte 551 wurde der kaiserliche Kämmerer (cubicularius) Narses zum Oberbefehlshaber ernannt. Im folgenden Frühjahr führte Narses dieses byzantinische Heer entlang der Küste der Adria bis nach Ancona und wandte sich dann landeinwärts mit dem Ziel, die Via Flaminia hinunter nach Rom zu marschieren.


König Alboin in einer italienischen Dokumentation - Die Langobarden konnten in ihren Herrscherkasten ihre Identität über ein halbes Jahrtausend in Italien bewahren

An einem Ort, der als Busta Gallorum bekannt ist, in der Nähe des Dorfes Taginae oder Tadinae (nördlich des heutigen Gualdo Tadino vermutet), trafen die Byzantiner auf das ostgotische Heer unter dem Kommando von König Totila, der vorgerückt war, um sie abzufangen. Da er sich zahlenmäßig deutlich unterlegen sah, ließ sich Totila angeblich auf Verhandlungen ein, während er einen Überraschungsangriff plante, aber Narses ließ sich von dieser List nicht täuschen. Obwohl Narses zahlenmäßig überlegen war, setzte er sein Heer in einer starken Verteidigungsstellung ein. In der Mitte sammelte er die große Schar germanischer Söldner, die in dichter Formation standen und stellte die byzantinischen Truppen zu beiden Seiten auf den Flügeln auf, wo sich nun 4.000 Fußbogenschützen befanden. Nach ergebnislosen Angriffen der Ostgoten auf einen strategischen Hügel erfolge ihr Hauptangriff auf das verbündete Zentrum der Oströmer, wo eigentlich die von Albion entsendeten Langobarden hätten stehen müssten. Dieses Hilfskorps von 25 000 Kriegern und 3000 bewaffneten Knechten wurden jedoch von Narses zugeschickt, die dieser wegen Zügellosigkeit wieder heimschickte. Der ostgotische Hautangriff brach im byzantinischem Feuer auch ohne Langobarden zusammen und als Narses am Abend den Gegenangriff befahl flohen die Reste des ostgotischen Heeres vom Schlachtfeld. Ihr König Totila kam dabei ums Leben.


General Narses - Seiner Zeit war er das Maß aller Dinge in Sachen militärisches Geschick - seine Abberufung sind Gegenstand von Diskussionen, ob er die Langobarden danach ermuntert hätte in Italien einzufallen. Jedenfalls war Narses offenbar gerade im Begriff, sich nach Konstantinopel zu begeben, als ihn die Nachricht vom Einfall der Langobarden erreichte. Er bemühte sich die oströmische Verteidigung zu organisieren – allerdings nur mit begrenztem Erfolg.

Die Erzählungen der zurückgekehrten Langobarden könnten bei König Albion bereits den Wunsch geweckt haben, sich in Italien einzuschalten, wo man mit der byzantinischen Herrschaft unzufrieden war. Doch zunächst rafften sich die Ostgoten noch einmal auf, um den Krieg nach einmal eine Wende zu geben. Entweder noch im gleichen Jahr oder schon 553 versuchte der neue Ostgotenkönig Teia das belagerte Cumae zu entsetzen, doch sein versammeltes Heer wurde überraschend von Narses am Mons Lactarius nahe des Vesuvs in Kampanien angegriffen. Die Schlacht dauerte zwei Tage und Teia wurde bei den Kämpfen getötet. Die ostgotische Macht in Italien brach 555 zusammen. Viele der verbliebenen Ostgoten zogen nach Norden und ließen sich in Südösterreich nieder. Nach der Schlacht wurde Italien erneut überfallen, diesmal von den Franken, aber auch sie wurden von Ostrom besiegt und die Halbinsel wurde bis 568 in das Reich eingegliedert. Als nun die Langobarden einfielen, hatte Narses keine Befehlsgewalt mehr in Italien, Justinian hatte ihn abberufen. Der Einmarsch der Langobarden erfolgte auf der alten Heerstraße über den Birnbaumer Wald und Oberitalien wurde schnell besetzt. Mit dabei: 20000 Altsachsen aus dem Bodegebiet, die für König Alboin kämpften.

Die eintreffenden Langobarden sind hauptsächlich heidnisch und nur vereinzelt katholisch und arianisch. Was sie in Italien vorfanden kümmerte sie nicht, selbst lange Zeit nachdem sie in Italien der arianischen Missionierung ausgesetzt waren. Die neue Religion griff zunächst wenn überhaupt nur oberflächlich.

Primärquelle: Schwarz, Germanische Stammeskunde
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König Albions Reich

Der legendäre Langobardenzug nahm nach wissenschaftlicher Rekonstruktion seinen Ausgang vom Westufer des Plattensees und bewegte sich über Emona und dann nach Kalce und weiter nach Aidussina und Savogna bis nach Cividale del Friuli, ohne dass sie auf viel Widerstand gestoßen wären. In der Nähe von Spresiano kam ihnen der Bischof von Tarvisium entgegen und übergab Alboin die Schlüssel der Stadt Treviso, die zu einem langobardischen Herzogtum erhoben wurde. Wie groß die Zahl der nach Italien eingewanderten Langobarden war, lässt sich angesichts der ungünstigen Quellenlage nicht genau bestimmen. Schätzungen gehen von etwa 100.000 bis ca. 150.000 Menschen aus, eingeschlossen andere germanische Gruppen, die sich dem langobardischen Stammeskern angeschlossen hatten, so etwa Quaden aus Mähren und unterworfene Gepiden. Bei den Quaden betraf diese Auswanderung niemals das gesamte Volk, gleiches gilt auch für die Gepiden und jenen Langobarden, die schon länger beidseitig an der ostmärkischen Donau siedelten.


Pavia - nach dreijähriger Belagerung wurde die Stadt am 3. September 572 erobert und wurde von König Albion zu seiner Hauptstadt erwählt.

Vermutlich auf der alten Römerstraße führte der Weg nach Vicenza und nach Verona, das die Langobarden Ende Oktober 568 erreichte. Auf diesem Weg gründete Albion vier Herzogtümer: Cividale (deutsch Östrich), hier setzte er seinen marpais (Marschall) und Neffen Gisulf ein, Ceneda, Treviso und Vicenza.


Das Castel del Monte von Cividale - Im Herbst 568 wurde die Stadt kampflos von den Langobarden besetzt und zum Mittelpunkt des Herzogtums Friaul gemacht. Dessen erster Herzog wurde Gisulf I. Um das Jahr 610 wurde Cividale von den Avaren geplündert. Nachdem Gisulfs Neffe - Sohn seines Bruders und Nachfolgers Herzog Grasulf als Herzog Gisulf II. in der Schlacht gefallen war - Gisulf ("wachender Wolf") und Grasulf ("verschlingender Wolf") sind typische suebische Wolfsnamen - suchte seine Frau Romilda mit ihren Söhnen in ihren Mauern Zuflucht. Den Avaren gelang es in die Stadt einzudringen. Den Berichten des Paulus Diaconus zufolge soll Romilda selbst die Tore der Stadt geöffnet haben, da sie von der Schönheit des Barbarenherrschers geblendet war. Die männlichen Stadtbewohner wurden angeblich alle getötet, die Frauen und Kinder in die Sklaverei verschleppt. Nur den Kindern Gisulfs gelang die Flucht

569 gründete er weitere Herzogtümer in Brescia und Bergamo. Mailand wurde am 3. September 569 erobert. Von hier aus wurden die Herzogtümer Turin und Asti, wohl zur Abwehr möglicher Übergriffe der Franken, gegründet. Ewin wurde das Herzogtum Trient überlassen. Weiter ging es über Ligurien und Tuscien nach Pavia. Diese Stadt leistete erbitterten Widerstand und konnte erst 572 erobert werden. In Mittel- und Süditalien wurden die Herzogtümer Benevent und Spoleto gegründet. Die in byzantinische Dienste übernommenen oder auf ihre Güter entlassenen Ostgoten werden zu den Langobarden übergegangen sein. Gegen die Reichen und die Kirchen, die die Hüter des byzantinischen Staatsgedankens waren, trat man hart auf, die anderen Volksschichten wurden gewonnen. Einzelne Abteilungen gründeten im Süden des Landes die Herzogtümer Spoleto und Benevent, die hier eingewanderten Langobarden haben hier eine Oberschicht gestellt, die sich später mit den Normannen verbündeten und so weiter ihre Identität bewahrten. Die bald nur noch "lombardisch" genannte Herkunft, spielte danach noch unter den schwäbischen Staufern eine Rolle. Erst Jahrhunderte später im 19. Jahrhundert wurde mit Garibaldi so etwas wie eine italienische Identität geboren, die im 1. Weltkrieg zusammenschweißte.


Laut Paulus rekrutierte Alboins Gemahlin den cubicularius (Kammerherrn) des Königs, Peredeo (Peritheus), für die Verschwörung, nachdem sie ihn verführt hatte. Auslösender Grund war Alboins Totenschädelbecher, der aus dem Schädel seines Schwiegervaters Cunimund gerfertigt wurde. Auf einem Gelage zwang er seine Gemahlin aus diesem Becher zu trinken, was ihn ihr den Wunsch entfachte ihn zu töten. Als Alboin sich am 28. Juni zur Mittagsruhe zurückzog, wurde darauf geachtet, die Tür offen und unbewacht zu lassen. Alboins Schwert wurde ebenfalls entfernt, so dass er wehrlos zurückblieb. Als Peredeo sein Zimmer betrat und konnte er ihn ohne Gegenwehr töten. Alboins sterbliche Überreste wurden angeblich unter den Stufen des Palastes begraben.

Die Grenzmarken der Langobarden wurden sofort durch Arimannen unter dem Befehl von Herzögen gesichert. Aber mehrere Küstengebiete und Rom mit Umgebung blieben byzantinisch. König Alboin wurde 572 im Einverständnis mit seiner Gattin Rosamunde, einer gepidischen Königstochter, ermordet. Wahrscheinlich war weniger Blutrache im Spiel als eine nationale langobardische, von den Gepiden unterstützte Reaktion, die schärferes Vorgehen gegen die Römer wünschte und eine Politik im Sinne Theoderichs zu ersticken suchte. Die Sage hat sich dieses Ereignisses sogleich bemächtigt.

In der folgenden bis 584 königslosen Zeit wurde die Ansiedlung der eingewanderten Langobarden in insgesamt 36 Herzogtümer durchgeführt. Anhand der Gräberfelder lassen sich die wichtigsten langobardischen Siedlungsgebiete in Italien festmachen. Diese konzentrierten sich vor allem auf die Gebiete nördlich des Po von Piemont bis Friaul und in dem Gebiet zwischen Lago Maggiore und Gardasee, wo sich bereits vor 550 die ostgotische Besiedlung konzentrierte. Nach Süden hin in Spoleto und Benevent stößt man auf bedeutend weniger Gräberfelder.

Primärquelle: Schwarz, Germanische Stammeskunde
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