Herkunft und Name der Lugier

Bis heute rätselt man über die Herkunft der Lugier zwischen Niederschlesien, Wartheland und beidseitig der oberen Weichsel. Die Lugier, Lygier oder lateinisch Lugii werden heute als ostgermanische Stammesgruppe angesehen, die bereits im 1. Jahrhundert n. Chr. im Raum des heutigen Schlesiens entlang der Oder siedelten und von dort Richtung Osten und Nordosten weitere ausbreiteten. Auf der Spruneri Karte von 1855 wurden sie großräumig zwischen Wartheland und obere Weichsel platziert. Die hier den Lugiern unterstellten Stämme sind vandalischer Herkunft und das ist auch lange Zeit der Grund gewesen, warum man ebenfalls als Vandalen bezeichnete, nur halt unter diesen ungewöhnlichen Namen.


Die Lugier zwischen Oder, Warthe und oberer Weichsel

Der Name der Lugier gilt bis heute als ungeklärt. Veröffentlichten Thesen nach, würde eine keltischen Wurzel *leug- für Sumpf' eine Rolle spielen oder *lugiyo- für Eid. Ein Eidname könnte tatsächlich für eine Stammesgruppe in Frage kommen, wobei sich die betroffenen Völker durch Eidschwur an die bestimmenden Lugier binden mussten. Ihr Stammesname wird jedoch auch mit den Namen des Gottes Lug (Lugh) verbunden, der in Irland als Sonnengott gilt. Wie dieser Sonnengott an die Oder, Warthe oder Weichsel kam, wird nicht verraten. Deswegen wird auch Lugus als weitere Manifestation dieser Gottheit in Frage kommen und diese war in Europa als Rabengottheit bekannt. Ist das stimmig, dann sind die Lugier als Rabenvolk identifizierbar und wären damit suebischer Herkunft.

Laut Tacitus gehörten dem Verband der Lugier noch die Helvekones an der unteren Weichsel an, die mit ihrem germanischen Wächternamen sicher keinen vandalischen Hintergrund hatten. Lugus gehörte jedenfalls zu einer ganzen Gruppe von ähnlichen „Lu“-silbigen Gottheiten, die allesamt für Licht stehen, einige jedoch für mehr als das. Lug, Lugh, Luka und Luzifer stehen ausschließlich für Licht und Glanz im Namen. Das germanische *lugō steht für eine hohe Flamme! Lugus, der mitunter dreiköpfig dargestellt wird, ist er der bekannteste Rabengott Europas gewesen. Selbst die Kimbern mussten ihn gekannt haben, ein "König" von ihnen hätte Lugius geheißen, doch genauso könnte zu dieser archaischen Zeit auch eine Gottheit, wie Lugus gemeint sein.


Der Rabengott Lugus mit einem Rabenpaar auf seinen Schultern, neben ihm als Begleiter ein Hund. Von ihm leitet sich der Name der Lugier (Lugii) ab. Möglicherweise gibt es eine Verbindung zu Odins Raben, die zuerst weiß waren..

Der griechische Lyakon ist hingegen eine Wolfsgottheit, womit letztlich jeder dieser Name bis auf Anubis zurückgeht, der unter anderem direkt mit Luzifer verbunden ist. In diesem Sinne stammen die Lugier, wie die Langobarden von Kama-Kriegerkasten ab, Lugus ist nur eine weitere von ihm abgeleitete Gottheit, die dazu mit Heimdall identisch ist. Für all das stehen die Vandalen nicht, egal für welchem Stamm. Für sie war nur der Wane Freyr die höchste Gottheit, dass liest man bereits aus Stammesnamen heraus, wie bei den Hasdingen, die allesamt Yngvi benennen.

Weitere Namensvarianten der Lugier sind Lugi, Lygii, Ligii, Lugiones, Lygians, Ligians, Lugians oder Lougoi, sie machten sich hauptsächlich zwischen 100 v.Chr. bis 300 n.Chr. bemerkbar. Doch frühestens gehörten sie bereits für einige Zeit dem Reich der Markomannen unter Marbod als Verbündete an.

Primärquelle: Stiehler, Heimdalls Reich
Schwarz, Germanische Stammeskunde

Die Lugier und das "regnum Vannianum"

Geschichtlich in Erscheinung traten die Lugier nach den Markomannenkriegen. Nach den Annalen des Tacitus kam Vannius nach der Niederlage des markomannischen Königs Catualda durch den König der Hermunduren Vibilius an die Macht und errichtete das Königreich Vannius; lateinisch wurde es als regnum Vannianum bekannt. Nach den Annalen des Tacitus intrigierten Vangio und Sido als Söhne einer Schwester des Vannius gegen den eingesetzten König, der seit dem Sieg über den markomannischen König Catualda im Jahr 18 n. Chr. ein quadisches Königreich als regnum Vannianum regierte.Tacitus schreibt, dass ihr Onkel "bei seinen Landsleuten berühmt und beliebt" war, aber nach einer langen Herrschaft "war er zu einem Tyrann geworden und die Feindschaft der Nachbarn, verbunden mit dem Streit in der Familie, wurde zu seinem Verderben". Bis zu seinem Sturz trachtete Vannius nach einer Erweiterung des von ihm beherrschten Territoriums durch Eroberungszüge. Er holte sich militärische Verstärkung durch Hilfstruppen der Jazygen und erbaute Fliehburgen; außerdem führte er große Beutezüge durch. Vannius’ Verhalten bewirkte, dass er zu den in der Nähe seines Reichs siedelnden Stämmen der Hermunduren und Lugier in Gegensatz geriet. Der römerfreundliche Vannius wurde zum Störfaktor.


Kalisch im Wartheland - Nach Ptolemäus existierte der Ort bereits als um 150 als Calisia zur Zeit des Römischen Reiches und befand sich mitten im Herrschaftsgebiet der Lugier. Der Ort wurde den vandalischen Diduni (Vandalen) zugeordnet und über einen Teil dieser Stämme herrschten längere Zeit die Lugier

Um 50 n. Chr. führten Vangio und Sido mit Unterstützung des Hermunduri-Königs Vibilius die Absetzung von Vannius an. Kaiser Claudius beschloss, sich aus dem Konflikt herauszuhalten, da er befürchtete, dass die Lugier und andere germanische Stämme von dem "opulenten Reich, das Vannius in dreißig Jahren der Plünderung und des Tributs bereichert hatte", angelockt werden könnten. Vangio und Sido besiegten Vannius mit Leichtigkeit, woraufhin das Reich unter sie aufgeteilt wurde. Trotz seines Ersuchens, dass ihn Kaiser Claudius unterstützen möge, hatte Vannius in der entscheidenden militärischen Auseinandersetzung keine Hilfe von Seiten des pannonischen Statthalters Sextus Palpellius Hister erhalten. Vannius floh mit seinen Begleitern zurn römischen Donauflotte von Palpellius, von dem sie aufgenommen wurden. Er bekam Wohnsitze in Pannonien zugeteilt. Tacitus schreibt, dass die nachfolgenden Vangio und Sido den Römern gegenüber "bewundernswert loyal" waren und von ihren Untertanen "sehr geliebt" wurden. Doch als sie versuchten noch mehr Macht zu erlangen, wurden sie noch mehr gehasst, als sie geliebt wurden.

Das sind die bekannten Fakten. Auffällig sind dabei die Namen der angeblichen Quaden Vannius, Vangio und Sido. Die ersten beiden Namen können als wanische Namen interpretiert werden, es fragt sich also, ob ihre Herkunft nicht eine andere war, wenn in ihrer Nachbarschaft vandalische Clans siedelten. Haben also die Lugier und die Hermunduren zusammen einen suebischen Herrscher oder wanisch-vandalischen Herrscher abgesetzt. König Vibilius hatte vor Vannius bereits den Markomannenkönig Catualda abgesetzt und schon durch Vannius ersetzt. Mit der Absetzung von Vannius trat die eigentlich Machtfülle von Vibilius zu Tage, der zu seiner Zeit schalten und walten konnte, wie er wollte. Die gemeinsame Basis der mit ihm verbündeten Lugier war sicher ihre suebische Herkunft und genau diese gilt für Vannius und seinem Familienclan als fragwürdig. wenn sie wanische, auf Vanr bezogene Namen besaßen. Namen dieser Zeit sind keine willkürlichen Fantasiekonstrukte, wie heute, sondern erzählten als Zuordnungsbegriff von ihrer Herkunft. Könnte also der Familienclan von Vannius wanischer Herkunft sein? Zumindest könnte das erklären, warum suebische Lugier sich am Sturz des Vannius beteiligten, denn dieser könnte wegen seines Namens sogar vandalischer Herkunft gewesen sein. Ihre Beteiligung könnte also hauptsächlich eine Machtdemonstration über die von ihnen beherrschten Stämme gewesen sein.

Primärquelle: Wikipedia
Stiehler, Heimdalls Reich

Kein lugisches Bündnis mit Rom: 100 Reiter für Lugio


Das Römische Reich an der mittleren Donau: Einer der Grenzorte hieß Lugio!

Ein angeblich relevanter Bericht über die Lugier würde aus Cassius Dios Werk Römische Geschichte stammen, in dem er Ereignisse von 91 bis 92 während der Herrschaft von Kaiser Domitian erwähnt. Die Lugier hätten sich demnach angeblich mit den Römern verbündet und baten um Hilfe gegen einige Sueben. Welche Sueben gemeint sind erfährt man nicht. Naheliegend können aber nächstens nur die Quaden gemeint sein, als in Frage kommendes suebisches Volk.

Wegen der von Domitian entsandten Hilfe von nur 100 Reitern kann kein größerer Gegner, wie die Hermunduren gemeint sein. Nach der älteren Literatur hätte es dieses Problem gar in "Mösien" gegeben, was wegen der Entfernung zum lugischen Einflussgebiet kaum nachvollziehbar ist. Rückblickend auf das mit von Lugiern zerstörte "regnum Vannianum" werden sie wohl weiter Einfluss auf die Quaden genommen haben. Vorstellbar ist also ein erneuter unbequemer Herrscher, der beseitigt werden musste, um die Grenze zu Rom an der Donau unter Kontrolle zu behalten. In Mösien, also dort wo später das bulgarische Reich an der unteren Donau entstand, gab es jedoch um 100 nach Christus keine suebischen Völker. Die einzigen Probleme verursachten die Daker in Mösien.

Mitte 85 drangen starke dakische Kriegerverbände des Stammesfürsten Decebalus in die Provinz Mösien ein und trafen die Römer völlig unvorbereitet. Der Statthalter Gaius Oppius Sabinus fiel während der gescheiterten Abwehrkämpfe, die Daker plünderten und brandschatzten viele Siedlungen und Kastelle. Kaiser Domitian ordnete die Verlegung von Legionen aus allen Teilen des Reiches an und begab sich selbst mit seinen Prätorianern unter dem Befehl von Cornelius Fuscus an die mösische Front. Mit zwei erfolgreichen Expeditionen konnten die Scharen des Decebalus über die Donau zurückgetrieben werden und Domitian kehrte nach Rom zurück, wo er seinen ersten Dakertriumph feierte.


Das Kastell Lugio an der Donau - Unter Domitian wurde es von 100 Reitern verstärkt, möglicherweise hatte sich die Bedrohungslage zu den Jazygen erhöht. Mit den Lugiern und einem davon abgeleiteten Bündnis hat das alles nichts zu tun. Hier wurde nur seit langer Zeit völlig falsch ein Bericht von Cassius Dio interpretiert!
Civertan, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-2.5

Die 100 von Domitian entsandten Reiter spielten also für Mösien selbst keine Rolle. Sie hatten ein völlig anderes Ziel: Das Kastell Lugio an der Donau. Bisweilen wird bis heute gerätselt, was aus diesen Reitern geworden wäre, warum sie nicht zurückgekehrt wären. Doch das spielte überhaupt keine Rolle, wenn nichts passierte. Die östlich der Donau lagernden Jazygen haben zwar gern mit den Quaden immer wieder römisches Gebiet überfallen und geplündert, doch zu Domitians Zeiten blieb die Grenze relativ ruhig zu den Quaden. Nichts passierte, außer dass hundert römische Reiter in Pannonien nach Lugio ritten, wo die Römer ein Kastell an der Donau unterhielten. Von diesem Bericht wurde immerhin abgeleitet, dass die Lugier ein Bündnis mit den Römern hätten, die überhaupt keine gemeinsame Grenze zum Römischen Reich hatten. Dieses Bündnis hat es in Wahrheit nie gegeben!

Primärquelle: Wikipedia

Ptolemäus und die "Lugi Buri"

Was wusste Ptolemäis über die Lugier? So wusste er, dass sie seiner Zeit, also schon im frühen 2. Jahrhundert aus den Teilstämmen der Lugi Omani (Λοῦγοι οἱ Ὀμανοί), die Lugi Diduni (Λοῦγοι οἱ Διδοῦνοι) und der Lugi Buri (Λοῦγοι οἱ Βοῦροι), bestanden. Stämme, die man heute den Vandalen zu ordnete. Sie befanden sich an oder in der Nähe der oberen Weichsel in der östlichen Germania Magna. Ptolemäus erwähnte jedoch die Vandalen mit keinem Wort, was die Frage aufwirft, ob die Zuordnung dieser Teilstämme zu den Vandalen überhaupt richtig ist.


Bis heute berühmt: Burebista als Herrscher über Daker und Geten. Er selbst stammt aus dem Volk der Buri und hinter diesem könnten sich sogar die "Lugi Buri" an der oberen Weichsel verbergen

Die erwähnten Buri, die laut Ptolemäus zu den Lugern gehörten wurden bereits von Tacitus sprachlich den Sueben zugeordnet. Und diese spielten eine wichtige Rolle während der Markomannischen Kriege (166–180). So waren die Römer gezwungen, 182-183 während der Herrschaft von Kaiser Commodus einen separaten Feldzug gegen die Buri zu organisieren, der "Expeditio Burica" genannt wurde. Das heißt für die Buri selbst, dass sie relativ nahe der Römischen Reichsgrenze siedelten. Laut der Spruneri Karte von 1855 wurden sie jedoch so platziert, dass sie zwischen oberer Oder und oberer Weichsel siedelten. Laut Kontext wurden die Buri wohl erst Anfang des 2. Jahrhunderts Teil der Lugier und werden wegen ihrer vermeintlich suebischen Sprache von der Ostsee kommend vermutet. Das bedeutet wiederum sie kämen aus Gegenden, wo auch die Burgunden herstammen, die Netze galt als ein Fluss, der von ihren Clans kontrolliert wurde. Und wegen der Namensähnlichkeit stellt sich deshalb die Frage, ob sie von den Burgunden abstammen, die jedoch keine suebische Herkunft haben. Ihr Name ist ein Eigenname und bedeutet "Eberkrieger", sie sind also wanischer Herkunft. Für die Buri würde das bedeuten, sie sind ebenfalls wanischer Herkunft und ihr Name bedeutet "Eber".


Die Buri zwischen oberer Weichsel und oberer Oder - Das deutsche Ratibor (1935) könnte einst das von Ptolemäus bekannte Eburum an der oberen Oder gewesen sein, was auf die Buri und ihr Totemtier dem Eber als ihr Namensgeber zurückgehen könnte. Das altnordische rāði bedeutet ebenfalls Eber!

Die Herkunft der Buri und selbst der Burgunden, denen man bis heute einen Exodus von der kleinen Insel Bornholm andichtet, könnte jedoch eine wesentlich andere gewesen sein, als bisher vermutet. Die "Lugi Buri" kannte zwar Ptolemäus nur zwischen oberer Oder und oberer Weichsel, doch sie können schon wesentlich länger dieses Gebiet bewohnt haben und einst zum dakisch-getischen Großreich Burebistas gehört haben. Ausgehend von der Tatsache, dass Burebista einem Volk der Buri (!) entstammt, was nachfolgend die Daker und Geten in einem Stammesbund vereinigte, sind damit sicher jene Buridavensi-Daker gemeint, die ebenfalls noch Ptolemäus rund um Buridava im alten Dakien kannte.

Schon lange vor dem Untergang des Reiches unter Burebista wanderten Daker und Geten nach ihrer Niederlage durch den Perserkönig Dareios I. nach Norden und Nordwesten ab. Nach der römischen Eroberung Dakiens werden die Geten als Geats in Skandinavien fassbar, die Ptolemäus als Goutai kannte. Die Daker kamen als Daci mindestens bis nach Dänemark, auf ihnen gehen die vermeintlich nordischen Namen Dago, Dagmar oder Dagobert zurück. Beide getischen Stämme werden im 2. Jahrhundert sogar den Odinskult nach Skandinavien mitgebracht haben, denn dank eines getischen Trinkbechers aus dem 4. Jahrhundert v.Chr. müssen sie Odins achtbeiniges Streitross Sleipnir gekannt haben. Es ist auf diesen Becher zusammen mit einer darüber wachenden Kette aus Raben dargestellt. Und um jetzt wieder auf die "Lugi Buri" zurückzukommen: Sind sie nach dem Untergang von Burebistas Reich nach Norden abgewandert, könnten sie wenigstens bis zur Odermündung gekommen sein, wo sie sich als wanische Burgunden (Burgundiones) neu formiert haben könnten. Die Burgunden sind jedenfalls nie der Oder hochgezogen, möglicherweise auch deshalb, weil dort ein Teil ihres Volkes bereits siedelte. Und dazu passt auch, dass sich die Buri von den Silingern unterschieden haben, die ebenfalls an der oberen Oder siedelten. Nur eben dort nicht, wo die Buri herrschten. Und zwar als möglicher Zweig der dakischen Buri und Restvolk von Burebistas Reich.

Primärquelle: Wikipedia
Stiehler, Heimdalls Reich

Ptolemäus und die "Lugi Duni"

Die Diduni oder Dunii werden heute als germanischer Stamm kategorisiert, der nur von dem Geographen Claudius Ptolemäus aus dem 2. Jahrhundert erwähnt wurde. In der älteren Literatur hat man die "Lugi Diduni" mit "die Lugier aus der Keltenfestung" übersetzt und bezog sie auf die Gegend von Altstett/Bieskau. Und das befindet sich schon hinter der böhmischen Grenze im Sudetenland, wo das Gebirge früher als Asciburgius-Gebirge bezeichnet wurde.


Liegnitz (1920) an der Katzbach - Die Stadt könnte als "Lugidunum" von den Lugi Duni gegründet worden sein, lugische Clans, die vornehmlich in den Sudeten und dem Riesengebirge siedelten

Die Diduni lebten offenbar in der Nähe dieses Asciburgius-Gebirges, das den nördlichen zentralen Teilen der Sudeten in Niederschlesien entsprechend, noch auf das Riesengebirge weist. Laut Ptolemäus gehörten sie der größeren Stammesgruppe der Lugier (Lugii), an. Im Sinne ihrer Verortung bedeutet "Diduni" in erster Linie Bergsitz, sekundär "Wolkensitz". Es sind Lugier gewesen, die mindestens im Riesengebirge ihre Sitze hatten.

Die Diduni sind möglicherweise mit der Stadt Lugidunum verbunden, die Ptolemäus in der gleichen Gegend verortet, in der er den Stamm der Diduni vermutete. Rein von der Lage her dürfte das der Gegend von Liegnitz an der Katzbach entsprechen, wenigstens der erste Teil weist auf Lugier und damit Lugus. Die wurden als Idounoi von Ptolemäus bezeichnet und die Stadt auf der Spruneri Karte von 1855 als Lugidunum eingetragen. Von einer solchen Vorgeschichte von Liegnitz redet man heute noch, Lugidunum wird zudem noch mit Glogau verbunden.

Primärquelle: Wikipedia
Stiehler, Heimdalls Reich

Die Lugi Omani oder Manimi als getisches Volk

Die Manimi werden bis heute als germanischer Stamm angesehen, als Lugi Omani gehörten sie zu den Lugiern. Sie wurden erstmals von Tacitus in seinem ethnographischen Buch Germania erwähnt, in dem er feststellte, dass die Manimi einer der fünf mächtigsten Stämme der Lugier waren. Sie lebten zwischen Oder und Weichsel, wo nicht viel darauf hindeutet, dass dort ein Machtzentrum existierte.


Ein getischer Trinkbecher, der "Tiere und Vögel" zeigen soll. Das achtbeinige Pferd wird jedoch eher Sleipnir zeigen, Odins göttliches Streitross. Der damit verbundene Vogelkranz am Becherrand lässt sich als wachende Raben deuten. Der Becher stammt aus dem 4. Jh.v.Chr.
Marie-Lan Nguyen, Wikimedia Commons, CC-BY-2.5

Frühere Gelehrte haben die Manimi als Name eines alanischen Volkes deuten wollen. Sie hätten in ärmlichen Hütten gelebt und wären in kleinen Wagentrecks nomadisch durch die Gegend gezogen. Beweise für diese Behauptungen gibt es nicht. Es würde auch Tacitus widersprechen, der sie als mächtigen Stamm der Lugier beschrieb. Auch die andere These wonach der Name etwas mit den "Alemannis" zu tun hätte kann nirgendwo Ansätze dafür vorbringen. Nach Strabo wären die Manimi sogar ein Zweig der Bastarnen, die sonst als "Atmonoi" überliefert wurden. Die namentliche Nähe zu den von Claudius Ptolemäus erwähnten "Lougoi Omanoi" ist jedenfalls nicht abzustreiten.

Die Bastarnen sind wiederum als Geten bezeichnet worden, weshalb die Manimi als "Atmonoi" ebenfalls den Geten zugeordnet werden könnten. Kamen sie also als dakisch-getisches Volk ebenfalls mit den Buri in das Weichselland? Bezogen auf die getische Herkunft aus Südosteuropa sind sie eher ein Reitervolk gewesen, die schon wegen eines berühmten Trinkbechers Odins achtbeiniges Streitross Sleipnir gekannt haben müssen. Und nicht nur das, es werden noch Raben darauf gezeigt, die sie mit dem Rabennamen der Lugier verbinden.

Der Name von Tacitus als Manimi ist natürlich germanisch oder altnordisch deutbar. Es könnte sich aus zwei Wörtern zusammen setzen, zum einen wird wie bei den Germani Mani der Mondgott genannt und wenn sich imi als eigenes Wort erweist, dann bedeutet ihr Name Manis Wölfe oder Mondwölfe!

Primärquelle: Stiehler, Heimdalls Reich
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Krakau im Rabenland

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Der Krak-Hügel ("Kraka") von Krakau - Es ist nur eine Vermutung ob es ein Grabhügel der Wislanen war, sonst geht man von allen möglichen Völkern aus, selbst die Skythen und Hunnen werden benannt. Geht es jedoch nach Schröcke, kommen hier eher Goten in Frage. Und doch könnte das wegen des Krak-Hügels nur die halbe Wahrheit sein

Der Krak-Hügel in Krakau lässt sich namentlich mit Hrolf Kraki zurückgehen, einem der größten mythischen Helden Skandinaviens. Und dieser Name lässt sich im Altnordischen mit einem Raben oder Krähe verknüpfen, was eine ungeahnte Verbindung offenbaren könnte. Und zwar zum Stamm der Lugier, die sich nach dem Rabengott Lugus benannt haben. Ist also Krakau eine Gründung lugischer Rabenclans gewesen? Fakt ist es gab auch eine Zeit, als gotische Chrowaten die obere Weichsel bei Krakau erreicht hätten. Im 7. Jahrhundert könnten sie zumindest von den Lugiern unterworfen worden sein, wobei "Kraka" als Titel eines ihres Anführers bekannt wurde.

Gehen wir davon aus, dass der "Krak"-Hügel ein Ort war, der die lugische Herrschaft über die obere Weichsel symbolisiert, könnte man nach dem Rabenvolk ihr Land auch "Reich des Kraka" oder besser "Reich des Raben" nennen. Der Hügel selbst soll im 6. Jahrhundert aufgeschüttet worden sein, in der sicher noch die Lugier über das obere Weichselland herrschten. Gleiches gilt für den Wanda-Hügel, als angebliche Grabstätte der "Prinzessin Wanda". Ihr hängt heute eine typisch "polnische Sage" an, wonach sie sich umgebracht hätte, um keinen Germanen zu ehelichen. Offenbar war das sonst üblich, ansonsten hätte man nicht solchen Unsinn verbreitet. Weder im "Krak"- noch im "Wanda"-Hügel wurden jemals dementsprechende sterbliche Überreste gefunden, kein Wunder, wenn dort sicher nur dem Rabengott Lugus und Wanadis (Freya) geopfert wurde.

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Der "Wandahügel" - Es war sicher eine Opferstätte der Lugier, wo sie Freya als "Wanadis" opferten

Im 7. Jahrhundert lassen sich im "Rabenland" noch keine Burgwälle nachweisen, wahrscheinlich deshalb, weil die Lugier (Lugii) uneingeschränkt über die Region herrschten, mindestens seit einem Jahrhundert. Die Situation änderte sich erst, als sclavenische Ostvandalen und Goten aus dem Osten eintrafen, deren Sitze in der Schwarzmeersteppe von den Awaren bedrängt wurden. Wie schon zur Hunnenzeit flohen jetzt betroffene Clans nach Westen, was wieder Druck auf noch nicht bedrängte Völker ausübte. Das führte dazu, das im 8. Jahrhundert vermehrt Befestigungen im oberen Weichselland errichtet wurden.

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Die galizische Stadt Große Salze im Rabenland

Die Archäologen erkennen eine große Reihe der Siedlungskammern mit gemeinsamen Eigenschaften aus der folgenden Zeit um Krakau und im Hügelland von Groß Salze (Pogórze Wielickie) und entlang von rechten Zuflüssen der Weichsel: am Dunajec (dt. Dunajetz, Dohnst), an der Raba, von germanisch *hrabō für Rabe, Ropa (ebenfalls von *hrabō), Jasiel und Visloka, seltener an der Weichsel selbst, wie auch nördlich des Flusses. Die zwei nach Raben benannte Flüsse ordnen das Land den Lugiern zu, die Visloka (idg. von *lēk für Schlinge als "Weiße Schlange") als Nebenfluss der Vistula sicher ebenfalls.

Das Rabenland, also das Gebiet der sogenannten "Wislanen" hatte man schon einmal versucht zu bestimmen, obwohl große Zweifel an solch einen Stammesnamen existieren. Wegen Vis müsste "Wislan" sogar mit "Freyas Land" übersetzt werden. Und des klaren Raben-Hintergrundes wegen, wird dieses Gebiet auf jeden Fall den Lugiern gehört haben. Lokal betrachtet kommt damit bestenfalls ein vandalischer Klientelstamm ins Spiel, der einen gotischen Einschlag hatte. Ansonsten muss eine lugische Herrschaft, die mindestens ein Jahrhundert andauerte dazu geführt haben, dass das Rabenland an der oberen Weichsel eben nur den Lugiern gehörte und alle darin lebenden sich als Lugier begriffen. Dass die vorangegangene Bevölkerung als Vandalen einmal unterworfen wurde, spielte nach einem Jahrhundert keine große Rolle mehr.

Damals bestand sicherlich schon der Krakau-Wawel, doch er befand sich nie im Zentrum eines angeblich "wislanischen Stammgebietes", sondern am westlichen Rand der oben erwähnten Siedlungskammern, also westlich der benannten Rabenflüsse. Das Gebiet im Westen wurde angeblich als „Niemandsland“ bezeichnet, das die vermeintlich Wislanen von den Opolanen in Oberschlesien und den Golensizen im Grätzer Land abgrenzte. Dieses Gebiet ist schwächer archäologisch erforscht und als Land der Visburgii bestimmbar.

Primärquelle: Wikipedia

Die Langobarden im Weichsel-Rabenland

Um 380 herum zogen langobardische Clans von der unteren Elbe Richtung Südosten ab. Von vorangegangenen Kriegszügen wussten sie bereits, dass der Weg durch Böhmen schwierig war, es drohten Konflikte mit den Hermunduren und Semnonen. Es wurden tatsächlich langobardische Gräber im Sudentenland bei Bilin gefunden, doch dieser große Zug führt durch die Lausitz an die Oder und von dort stromaufwärts nach Oberschlesien und weiter bis an das lugische Rabenland an der oberen Weichsel. Die Gemengelage stellte sich nun so dar: Clans die sich nach Lugus (Lug) als Rabengott benannt haben trafen auf ein Volk, was sich als Winniler bezeichnete und den weißen Raben als Totemtier ehrten.

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Die Langobarden um 450 zwischen oberer Oder und oberer Weichsel - Sie blieben dort mehrere Jahrzehnte!

Fakt ist, dass dieser große Volksteil der Langobarden erstens nicht das ganze Volk betraf und die mythisch überlieferten Stationsorte wie Scoringa, Mauringa, Burgundaib, Banthaib, Anthaib und Golaida (Golanda) nicht nur Wegpunkte markierten. Burgundaib sagt uns nichts anderes, als dass sie das alte Machtgebiet der Burgunden rechts der unteren Oder passierten und Golaida ist vielleicht mit der von Ptolemäus erwähnten Polis Colancorum in Niederschlesien identisch. Doch lautsprachlich ist dieser Name als "Golangorum" sicher ein langobardischer Name, der weniger für eine Stadt als eine Gegend steht, die bereits unter Kontrolle von Langobarden stand. Damit kann nur böhmisches Gebiet gemeint sein, womit Mauringa ziemlich einfach als Name für Mähren identifiziert werden kann. Und dieses Land war von zentraler Bedeutung, denn im 5. Jahrhundert zog man durch die Mährische Pforte zu den Quaden und herrschte von dort aus bis nach Osten über das Einzugsgebiet der Waag in der heutigen Westslowakei. Anthaib ist hingegen südöstlich der Langobarden im oberen Weichselland zu suchen und zwar bei den Anten, bei denen es sich nach Schröcke um einen ostvandalischen Stamm handelte.

Die länger währende Präsenz der Langobarden im oberen Weichselgebiet wirft Fragen auf. So zum Beispiel, ob die Lugier bereits älterer langobardischer Herkunft sind, denn wie man weiß, gab es schon im 3. Jahrhundert einen Zug von langobardischen Clans an die ostmärkische Donau, was wiederum erlaubt zu fragen, ob davor bereits ein Auszug jener Langobarden erfolgte, der später als Lugii bekannt wurde. Ging also der ältere Name der Langobarden als Winniler für Rabenvolk nur deshalb in ihre Mythen ein, weil damit bereits die Lugier gemeint sind? Der entscheidende Kampf der Winniler fand jedenfalls gegen die Vandalen statt und deren älteste Sitze befanden sich östlich des Weichsel-Rabenlandes in Galizien! Daran erinnert im Prinzip auch der Krakauer "Wanda"-Grabhügel, wenn er namentlich auf die Vandalen weist. Mit anderen Worten: Das Land rund um Krakau wurde einst von den Langobarden erobert und verblieb nach ihrem Abzug Richtung Mähren (Mauringa) unter lugischer Kontrolle und zwar so lang, bis die Daglinger aus Gnesen die Wislanen unterwarfen. Der eigentlich nur auf die Weichsel als Vistula bezogene Stammesname, bezog sich damit im zweiten Teil ursprünglich auf die Langobarden.

Primärquelle: Wiese, Die älteste Geschichte der Langobarden: (bis zum Untergange des Reiches der Heruler)

Die Herkunft der Krakau-Gründer

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Das "Monasterium Tinecensis" - Heute als Stadtteil zu Krakau gehörend, ist der Felsen wohl einer der ältesten besiedelten Orte und zwar seit 5000 Jahren. Christliche Anlagen wurden vor einem Jahrtausend meistens dort errichtet, wo bereits heidnische Priesterkasten wirkten.

Die Lugier gingen spätestens mit der Expansion der Daglinger aus Gnesen in ihrem Herzogtum auf, zwischen Oder und Weichsel wurden alle Clans suebischer, getisch-gotischer und vandalischer Herkunft in Schwertmissionen unterworfen, die in der Regel nichts anderes als "Wikings" waren, Raubzüge um nur zu erobern, zu ermorden und auszuplündern. Und das alles im Namen des Papstes und den christlichen Kirchen. In dieser Zeit wurde 973 auch erstmals Krakau als "Cracoua" erwähnt. Ein altnordischer Krähenname ableitend von krāka und krākr für Rabe! Und möglicherweise war der weiße Rabe nicht nur Namensgeber sondern auch das erste Wappentier, dass erst 1303 durch einen weißen (!) Löwenadler ersetzt wurde und eine solche Kreatur wurde in der Regel noch als Greif bezeichnet! In der Tradition ist so ein Symbol nicht nur uralt, sondern hat immer nur eine heidnische Herkunft, die sich überregional mit den Rugiern und ihren Nachfahren den Kaschuben (Kasueben) verbindet. Deren Totemtier war der Greif, wobei der kaschubische eher schwarz dargestellt wurde. Von Belang ist das nicht, es ist wohl der gleiche mythische Ablauf wie bei den Raben, als Totentiere der Asen, zuerst waren sie weiß und später wurden sie schwarz.

Dieser Krakauer Löwenadler hat jedenfalls ursprünglich nichts mit der Wappenlegende des Gnesener Adlers der Daglinger zu tun, obwohl dieser dahingehend im Krakauer Wappen später angepasst wurde. Die Daglinger haben Cracoua 999 erobert, wobei sie alle Bewohner böhmischer Herkunft getötet hätten. Dazu sei noch bemerkt, dass die Gegend zum Großmährischen Reich gehörte und auf dem Gebiet von Krakau eine Hauptfestung der Wislanen vermutet wird. Doch es gibt nur wenige Spuren, die eindeutige Bestätigung dafür fehlt. Die Wislanen als Nachfahren suebischer Clans wurden zumindest zu Vasallen der Großmährer, deren Clans hauptsächlich von zurückgebliebenen quadischen Clans abstammten. An der oberen Weichsel im Rabenland gab es also unter den herrschenden Kriegerkasten mehr germanische Gemeinsamkeiten.

Die Etymologie von Krakau wird heute hingegen mit anderen Toponymen zu erklären versucht. Was nicht fehlt ist die Legende über einen mythischen Herrscher namens Krak, der in Böhmen als Krok bekannt ist. Er bedeutet Krähe, als Rabe und entspricht dem nordischen Helden Hrolf Kraki. Insgesamt steht er als Sagengestalt nur für eine nordisch-germanische Variante von Lugus, womit er Heimdall entspricht. Wer also Kraki-Namen untersucht, dessen Namensgeber sind immer suebischer Herkunft gewesen oder leiten sich wie bei den Chauken über Lugus von Heimdalls Kama-Kriegerkasten ab.


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Kundgebung der Volksdeutschen im Burghof auf dem Wawel 1940 - Auf dem Krakau nahen Höhenzug Wawel soll nach heutiger Ansicht eine heidnische Kultstätte existiert haben. Die Legenden um Krak und Wanda suggerieren, dass sie Clans gehörten, die von Lugiern, Langobarden und Vandalen abstammen.

Der Autor der ersten schriftlichen Quelle, in der Krakau im Jahr 966 auftaucht, ist Ibrahim ibn Jakub, der sie als Krako bezeichnet. In lateinischen Urkunden aus dem Jahr 973 erscheint es in der Form Cracoua. Für Krakau bedeutet das, es existierte schon vor 966. Nach der Sage des Krak, die von Vincentius Kadlubek stammt, sollten seine Söhne den gefährlichen Wawel-Drachen töten, und einer von ihnen tötete seinen Bruder aus Eifersucht. Eine andere Legende besagt, dass Krak selbst ein Drachentöter war. Die Tochter wurde zur Heldin der Legende "Von Wanda, die keinen Germanen wollte". Diese "Wanda" war nichts anderes, als eine weibliche Personifikation vandalischer Clans, die mit den Lugiern und Langobarden eine Erzfeindschaft gepflegt haben. Das Rabenland an der oberen Weichsel mit seinen Rabenflüssen und der Rabenstadt Krakau, drückt letztlich nichts anderes aus, dass die Vandalen das Nachsehen hatten und nicht wie behauptet, die Lugier assimilierten. Vandalen verehrten Freyr und dessen Reittier, den weißgolden strahlenden Gullinborsti. Den Rabenbezug von Krakau hatte selbst Kadlubek mit eingeflochten: Er bemerkte, dass einige Leute den Namen der Stadt Krakau vom Krächzen der Raben ableiten, die kamen, um sich von der Leiche des Wawel-Drachen zu ernähren.

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Der Wawel 1940 - Der Name Wawel gilt bis heute als ungeklärt, momentan sucht man seine Etymologie sogar in den baltischen Sprachen. Wo man wohl aus polithistorischen Gründen nicht sucht, sind die germanisch-altnordischen Sprachen. Im Germanischen kann er sich aus zwei Wörtern zusammensetzen: Das erste Wort bedeutet von *wahta abgeleitet "Rede" oder "Sprecher". Der zweite Wortteil *wel beschreibt diesen Sprecher noch als Seher, womit auf dem Wawel ein weitbekannter heidnischer Priester im Verbund mit einer Orakelstätte gewirkt haben muss. Das altnordische væla steht dazu noch für jammern und klagen, womit wohl vor Ort eine berühmte Gottheit befragt wurde. Bei dieser kann es sich nur um Weles (Velez) handeln, eine Gottheit, die man früher fälschlich den "Polen" zurechnete. Sie ist jedoch suebischer Herkunft und mit den Namen der Welataben verbunden. Weles (Velez) war eine lemovische Wolfsgottheit, womit er auf die wölfische Herkunft von Heinmdall weist.

Städte mit ähnlichem Namen finden sich in Ostelbien und der bayrischen Ostmark, die beide von Langobarden oder anderen suebischen Clans bewohnt wurden:

Cracau: Ein ostelbisches Dorf gegenüber der Gegend von Magdeburg, es befindet sich quasi in jenem Raum, der ganz sicher häufig von Langobarden durchzogen wurde.

Krackow: Südwestlich von Stettin befindet sich das um 600 gegründete Dorf Krackow, dessen Name ein "slawischer" Krähenname wäre, obwohl hier nur suebische Rugier, Lemovier und Welataben fassbar sind.

Krakau am See, südlich von Rostock befindet sich mitten in einem Gebiet, wo sich nach heutiger Ansicht die Langobarden formiert haben. Trotzdem wird heute der "slawische" Unsinn erzählt, der Name wir als "Ort der Krähen" gedeutet und leitet sich aus dem Altnordischen und Germanischen von suebischen Rabenclans ab. Ein "Krako" war noch sicher ein Titel ihrer Clanführer.

Krakau: 100 km westlich von Graz, 30 km nördlich von Villach und Klagenfurt, muss hier ein langobardischer oder mindestens suebischer Rabenclan sesshaft geworden sein. Das Ortswappen als schwarzer Rabe ist stimmig nur die Legende nicht, wonach um 600 hier "slawische" Siedler den Wald gerodet hätten. Das benachbarte Lessach soll ebenfalls "slawischer" Herkunft sein, doch es ist mit dem althochdeutschen ach (aha) zunächst als fließendes Gewässer oder "Himmelsfluss" deutbar und im ersten Teil mit "less" von "lesāri" hergeleitet einen "Vorleser", mit einen heidnischen Verkünder verbunden.

Krakau in Sachsen: Ein weiteres Krakau (Cracow) bei Bautzen, es wurde 1248 als Sitz eines Rudegerus erwähnt, dessen Name germanisch Wolfshund bedeutet.

Krakov in Böhmen: Es befindet sich westlich von Prag die Stadt Krakovec (Rothschloß) mit der nahe gelegenen Burg Krakovec, die der mythische Krok angeblich selbst gegründet hätte. Doch nordwestlich von dieser Burg wurden in Bilin langobardische Gräber gefunden, hier haben also ebenfalls Langobarden eine "Rabenburg" erbaut und nach Krok bzw Hrolf Kraki benannt, oder es waren naheliegend andere suebische Rabenclans der Hermunduren.

Primärquelle: Wikipedia
Stiehler, Heimdalls Reich

Rakwitz als Rakonewice als lugischer Rabenort

Rakwitz 1912.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Rakwitz 1912, der erste überlieferte Name weist auf einen Ort der einer Rabengottheit geweiht war.

Bereits im 10. Jahrhundert gegründet, Rakwitz wurde zum ersten Mal 1252 als Rachonovichi schriftlich erwähnt. Die im Dorf entstehende Adelsfamilie hat sich nach dem bereits existierenden Ortsnamen benannt. Im Jahre 1252 verlieh Boleslaw der Fromme, Herzog von Gnesen, und Boleslaw der Keusche als Belohnung für ihre Hilfe bei der Rückeroberung der Burgen Sbansin (Bentschen) und Drezdenko von den Deutschen, Komes Raczon die Herrschaft Rachonovichi und befreiten sie von den Lasten des herzoglichen Rechts. Den Namen Rachonovichi oder den folgenden Namen Rakonewicze hat man bisher auf keiner Wikipedia-Seite erklären können. Im Germanischen lässt sich Rachonovichi von *ragana für Götter oder althochdeutsch von racho für Rachen und Krächzen herleiten. Das am Ende stehende "vichi" kann hingegen vom althochdeutschen wīho* für Weihe abgeleitet sein. Mit anderen Worten: Rachonovichi war einem bestimmten heidnischen Gott geweiht, wobei wegen *ragana sicher nur Heimdalls Beiname Ragnar in Frage kommt. Im Altnordischen zeigt dabei hrōkr für eine Krähe auf, dass noch ein Rabenbezug existiert, was auf suebische Clans oder direkt die Lugier weist. Insgesamt weist "Raganowiho" auf einen Ort, der zuerst einer Rabengottheit geweiht war.

Bei diesem Dorf ließ im 17. Jahrhundert der Grundherr Christoph Grzymultowski, Kastellan von Posen, für deutsche Protestanten eine Stadt nach Magdeburger Recht erbauen, die nach dem Willen des Stifters eigentlich Freystadt heißen sollte, doch setzte sich der Dorfname durch. Die lateinische Urkunde hierfür wurde am 24. Februar 1662 von König Johann II. Kasimir bestätigt. Dieser König war laut seines Titelzusatzes "nec non Suecorum, Gothorum, Vandalorumque haereditarius rex, Rex Orthodoxus etc." noch erblicher König der Schweden, Goten und Vandalen, wobei letztere falsch mit "Wenden" übersetzt werden!

Zu dieser Zeit wurden in der Stadt und ihrer Umgebung zahlreiche evangelische Deutsche und böhmische Familien angesiedelt. Von Grzymultowski ging die Stadt an Matthias Radomicki über, der den Gründungsbrief 1696 bestätigte. 1708 brannte die Stadt zur Hälfte ab. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts befand sich die Stadt im Besitz der verwitweten Kastellanin von Zakrzewski.

1793 kam die Stadt an Preußen. 1797 bestand die Stadtbevölkerung zu einem Viertel aus Polen. Im 19. Jahrhundert befand sich die Stadt im Besitz der Familie Czarnecki. Wichtige Erwerbsquellen der Stadtbevölkerung basierten auf dem Wein- und Hopfenanbau in der Umgebung. Die Stadt, die seit 1815 zum Landkreis Bomst in der preußischen Provinz Posen gehört hatte, wurde nach dem Ersten Weltkrieg aufgrund des Versailler Diktats 1919 von Deutschland zwangsabgetrennt. In den Jahren 1869–1872 führte der deutsche Mikrobiologe und späterer Nobelpreisträger Robert Koch seine erste Arztpraxis in der Stadt.

Rakwitz 1939.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Rakwitz 1939, die Stadt gehört wieder zu Deutschland. Der deutsche Familienname Rakwitz (Rackwitz) ist hier entstanden, ein Hannus von Rakewitz (1418) ist hier bezeugt

1939 wurde in Rakwitz die polnische Zwangsherrschaft von der deutschen Wehrmacht beendet. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs und Besetzung durch die Rote Armee wurden die verbliebenen deutschen Einwohner aus Rakwitz vertrieben. Am 3. Januar 1919 wurde Rakoniewice während des großpolnischen Aufstandes gegen Deutschland von polnischen Aufständischen erobert und dann widerrechtlich Polen angegliedert. Im September 1939 wurde die Stadt wieder deutsch und gehörte zum Wartheland. Nach dem Krieg wurden alle Deutschen gewaltsam vertrieben.

Primärquelle: Wikipedia