Rostock und die Ostsee-Veneter



der ostelbische Raum mit einem eingetragenen Stamm der Wenden. Im Raum der "wendischen" Stadt Rostock siedelten die Kyzziner

Adam von Bremen hat das Germanien östlich der Elbe-Saale Linie mit dem Namen „Sclavania" bezeichnet. Auf Karten wurde dann „Germania Sclavania“ eingetragen. Daraus ist dann durch den Slawisten Wolfgang H. Fritze der verfälschende Begriff „Germania Slavica“ entstanden, quasi in Anlehnung von Helmold von Bosaus „Chronica Sclavorum“, die man heute salopp als „Slawenchronik“ den Leuten unter die Nase reibt. Die Bewohner des ostelbischen Großraums wurden jedoch schon vor Adam von Bremen als „Sclaveni" und in seiner Kurzform „Sclavi" bezeichnet. Zur Zeit des Frankenreiches unter Karl den Großen bürgerten sich diese Begriffe im Zuge der Osterweiterung und Zwangschristianisierung ein, die schon vom römisch-gotischen Gelehrten Jordanis im 6.Jahrhundert eingeführt wurden, danach von Einhard (770-840) und Thietmar von Merseburg (975-1018) weiter verwendet wurden.

Die Schrift dieser Historiker und auch aller anderen Gelehrten und Mönche war Latein und damit auch Grundlage vieler damals erstmalig beurkundeter Völker-, Flur- und Ortsnamen, deren germanischen Bezeichnungen lateinische hinzugefügt wurden, sei es wenn es nur um eine grobe Verortung ging. Im weiteren Verlauf fand in diesem mönchlateinischen Schriftgut immer mehr die Altdeutsche Sprache Eingang, die eben auch aus dem Gotischen entstanden ist. Der größer werdende Bildungsstand, der zunehmend das Bürgertum in den Städten erfasste, sorgte dann auch dafür, dass diese deutsche Sprache ein an den Dialekten orientiertes Schriftbild bekam. Es wurden Urkunden in altdeutsch, plattdeutsch und hochdeutsch geschrieben.

Neben den Begriffen wie Sclaveni oder Sclavi für heidnische Stämme, kam um 1000 auch der Begriff der „Wenden“ auf, den hauptsächlich die Zeit der Zwangschristianisierungen hervorbrachte. Auch er war ein grober Sammelbegriff für die germanischsprachige Bevölkerung Ostelbiens, mit denen man hauptsächlich christianisierte Barbaren wandalischer Herkunft in der südlichen Sclavania bezeichnete. Im Wechselspiel zwischen Wenden, als Wandalen, oder einfach Bekehrte, dem Christentum umge“wendete“ Heiden, dehnte sich dieser Begriff besonders in Ostelbien aus und erfasste sogar den Ostseeraum. Rostock wurde zum Beispiel als wandalische Stadt im „Wendischen Quartier“ der Hanse bezeichnet. Nicht weit weg liegt Wismar weg, das offensichtlich als wandalische Gründung nach einem wandalischen König Wisumar benannt wurde.


Rostocks alter germanischer Name Goderac wird heute nirgends erklärt. Für Goderac gibt es tatsächlich zwei Namensdeutungen, wobei die Flurnamensdeutung nicht die maßgebliche ist. Er offenbart nichts anderes, als das dieser Ort von Goten gegründet wurde!

Rostock wurde um 1165 als Rozstoc erwähnt, war aber ganz sicher schon vor dieser Benennung ein heidnischer Hafen, der vom normannischen Seehandel angelaufen wurde. Und nein, diese Stadt hat kein „slawisches“ Vorleben, der germanische Name beweist das. So lesen wir bei Oswald Jannermann „slawischen“ Ortsnamenbuch die Behauptung, dass „tok“ ein „altslawisches“ Wort wäre und „fließen“ oder „Fluss“ bedeuten würde. Da er „ ros“ als „slawisch“ auseinander erklärt ergibt sich dann der seltsame Name, dass es sich um einen Ortsnamen handelt, wo die Warnow „auseinander fließ“. Man würde das sogar heute noch von der Petrikirche aus sehen… Nichts von diesen Behauptungen stimmt, die Jannermann in seinem Buch aufgestellt hat. So finden wir auf der Sclavania Karte, die das spätgermanische Ostelbien Jahr 1000 hervorragend darstellt, nördlich vom heutigen Kessin, was damals Kizun hieß, eine Stadt namens „Goderac“, was örtlich identisch zu Rostock liegt. Die Wortendung „rac“ basiert auf das germanische rac-ian, was „herrschen“ bedeutet. Wenn dann Gode für Goten steht und der Ort als einer bezeichnet wurde, wo „Goten herrschten“, dürfte klar sein dass hier niemals „Slawen“ einen Fuß in die Gegend gesetzt haben.


Eine "wendisches" Rostock bedeutet nur, dass es zur vorchristlichen Zeit gegründet wurde.

Da es keine Beweise für eine gotische Germanenenklave zur Zeit ihres Auftretens an der Weichselmündung gibt, dürfte man diese Namensherkunft mit der normannischen Seeherrschaft erklären, die zur spätgermanischen Zeit im Ostseeraum zahlreiche Häfen gründeten. Sie sprachen den gotischen Dialekt, der sie dann auch in der Außendarstellung wieder zu Goten macht. Dazu kommt noch die Erkenntnis, dass in Dierkow, einem heutigen Stadtteil von Rostock Gegenstände aus Skandinavien und dem Frankenreich gefunden wurden, die klar die hafenmäßige Anbindung eines Wikingerhafens beweisen. Goderac musste also von überregionaler Bedeutung gewesen sein, wo der normannische Ostseehandel florierte.

Kessin ist die nächste große gotische Überraschung. Auf der Karte „Rostock zur Zeit der Kessiner“ steht hinter Kessin in Klammern der Name „Godesak“. Doch wie schon erwähnt und auf der „Sclavania“ Karte einsehbar, sind Kessin als „Kizun“ UND Goderac zwei räumlich getrennt liegende Orte, die zur gleichen Zeit existierten. Ist das nur schlammpige Recherche oder ein Schreibfehler von L. Krause aus dem Jahr 1924 gewesen? Im weiteren Verlauf hat der Schweriner Bischof den Namen von Godesak in Godehardsdorf geändert. Später wurde der Name am 9. September 1171 in Schwerin vom Herzog Heinrich den Löwen in einer Urkunde nicht einmal bestätigt.


Die Umgebung Rostocks zur gotischen Gründerzeit

Die Burg Kizun wurde aber schon zur spätgermanischen Zeit 1121 erwähnt. Man erzählte sich, sie sei „berühmter und reicher an Schätzen als alle anderen“. Der Name „Kizun“ wurde vom althochdeutschen Kezzin für Kessel abgeleitet, was noch die Herkunft ihrer Ahnen zur Asenzeit erklärt. Der Burgname Kezzin oder Kessin wird mit dem gotischen Namen „Godesak“ nur ergänzt, der so nur die vorherrschenden Goten als Kriegerclan benennt.

Die Namensendung „sak“ stammt von „saka“, was germanisch für streitend, widerwärtig, feindlich und verhasst steht. Damit kann man den Ort als weitere normannisch-spätgotische Gründung interpretieren, dessen Bewohner durch ihr Verhalten, diesen Namen erworben haben. Doch möglicherweise ist dieser Wortteil noch sehr viel älter und reicht bis in die Asenzeit zurück, wo es von Sakar abgeleitet ist und die Warnowmündung als Ankunftsort einer Kar-Kriegerkaste ausweist.

Auch der spätere Name Rostock für Goderac hat keinerlei „slawische“ Herkunft. Die frühste Erwähnung stammt mit Raudstokk aus der Zeit, als ein Wikingerheer Knut des Großen an der Ostseeküste landete (994/995–1035). Raudstokk dürfte nur eine weitere Siedlung gewesen, die in unmittelbarer Nähe zu Goderac lag und später zu einem Ort wurde. „Raud“ stammt vom germanischen „rauda“ und heißt „rot“ und „stokk“ stammt von „sto-c-c“, was scheinbar sinnlos für Stock, Stamm, Stumpf, Block, Klotz, Pfahl oder Trompete steht. Ein "roter Pfahl" oder eine "rote Trompete" weisen zusammengenommen erneut in die Asenzeit zurück, wo sich beides mit einer Himmelssäule über "Sakar" verknüpfen lässt.

Rostocks Stadtteil Biestow weist hingegen auf den 49 m hohen Siedlungshügel hin, dessen frühester Name als Bystove überliefert ist. Der germanische Name setzt sich der Endung ow, ove für Aue und „Byst“, was germanisch von bisetjan stammt und „bewohnen“ heißt. Auch hier gilt also, dass der Ort kein „slawischer“ war, wie bei Wikipedia behauptet wird, sondern einen heidnischen Siedlungshügel beschreibt, auf den die Bewohner eine germanische Sprache sprachen. Als Raudstokk 1165 zu Rozstoc wurde, hatte dieser Namen nur eine germanische Lautverschiebung durchlaufen, die lateinisch festgehalten wurde. Die behauptete „altpolabische“ Namensherkunft darf man deshalb entsorgen.

Zur Zeit Knut des Großen haben also Goderac und Godesak schon existiert, den die skandinavischen Funde in Dierkow stammen aus dem 8. Jahrhundert. Wenn also Normannen für die Gründung dieser beiden Orte in Frage kommen, dann dürften sie nur aus Västergotland stammen, dass Oxenstierna 1948 in seinem Buch „Die Urheimat der Goten“, als einzigen Herkunftsraum identifiziert hatte. Auch Dierkow und Gehlsdorf haben eine germanische Namensherkunft, was jede „slawische“ Märchenpolemik ausschließt. „Dierk“ stammt von „derka“, was trübe und dunkel bedeutet und „ow“ steht für Aue. Gehlsdorf wurde um 1285 erstmals als Michkhelestorpe, später als Michaelsdorf benannt, womit hier bereits germanisches mit altdeutschen verzahnt war. „mekila“ heißt im germanisch-gotischen mächtig, groß und stark , aus dem dann der Personenname „Michel“ entstand. „torpe“ oder „torp“ ist schon niederdeutsch und steht für Dorf. Gehlsdorf hat also einen gotischen Namen!

Die lange bestehende Elbe-Saale Grenze teilte nur christianisierte Heiden von barbarischen, die jedoch sprachlich grundsätzlich immer zusammen blieben. Es gab überhaupt keine sprachlichen Hemmnisse für die zahlreichen fränkisch-deutschen Missionare in den Urwaldgebieten Ostelbiens, um das Wort Gottes zu verbreiten. So gennannte „Sprachkundige“ die wir heute mit Dolmetscher bezeichnen, brauchten die Gottesleute zuerst nicht wirklich, das änderte sich jedoch später, als man zunehmend mit der verbreiteten Glagoliza-Liturgie in Berührung kam. Was sie zu sagen hatten, wurde also verstanden und auch sie selbst verstanden jedes Wort im Heidengebiet.

In der Neuzeit, also mit dem Auftreten slawophiler Geschichtsfälscher, wurde die Zwangschristianisierung mit Germanisierung oder Ostkolonisation verwurstet, um den Eindruck zu erwecken, das Ostelbien, Böhmen und Mähren, Pannonien und Slowenien und auch zwischen Weichsel und Don ein anderes Volk leben würde, als germanischsprachige Heidenstämme. Wilzen und nachfolgend Liutizen, die geschichtlich Sammelbegriffe für barbarische Stämme in Ostelbien waren, oder Obotriten und Retharier, die von zurückgewanderten Herulern abstammen, werden wie alle anderen ostelbischen Stämme zu „Slawen“ deklariert, wobei man bereits das deutsche Wort „Wenden“ absurderweise ebenfalls mit „Slawen“ gleichsetzt. Diese volksverdummende Geschichte wird dann fleißig mit frei erfundenen Kartenmaterial dargestellt und Geschichtsbücher damit aufgefüllt.

Es ist einfach eine Schande, dass es besonders Deutsche sind, die bei dieser willkürlich erfundenen „Slawengeschichte“ in Fließbandmanier die slawophile Verdummungsliteratur systematisch mit weiteren Unsinn auffüllen und der unbedarfte lesende Deutsche auch noch darauf hereinfällt. Ist das Wort „Sclavi“ zu „Slawen“ sinnverfälscht worden, folgte dann auch der große Rest, der aus der spätgermanischen Zeit Osteuropas eine „slawische“ machte.

Russische etymologische Wörterbücher beweisen zudem, dass das Wort Sclaveni (Sclavi) nichts mit "Slawen" zu tun. Von Jordanis über Einhard bis zu Helmold von Bosau wurden die Texte des Mittelalters absichtlich verfälscht und damit ein erfundenes geschichtliches Eigenleben in Gang gesetzt, dass in der Neuzeit in der Ukraine sogar wieder in „slawische“ Bruderkriege mündete. Denn wer glaubt, das die Menschen der Ukraine und Westrusslands von "Slawen" abstammen, gehört zu den Opfern dieser Geschichtsverfälschung. Zwischen der Elbe-Saale Grenze, über der Weichsel hinweg bis zum Don und dem Ural hat es nie einen „slawischen“ Raum gegeben, sondern nur solange heidnische Stämme, bis sie von der Ostkirche missioniert waren. Die in der „Slawentheorie“ aufgeführten „West- und Ostslawen“ gibt es bis heute nicht, es lässt sich bis heute nur ihre heidnische Zeit nachweisen.

Politische Motive, um im Zeitalter des Nationalismus neue Staaten zu bilden, waren der motivierende Hintergrund, um künstlich geschaffene Sprachgrenzen zu Staatsgrenzen zu machen. Nach der deutschen Niederlage im 1.Weltkrieg gab es tatsächlich die bizarrsten Staatsutopien auf deutschen Boden, die ausnahmslos von Slawisten gefordert wurden. Neben einen sorbischen, wollte man einen polabischen und sogar nordfriesischen Staat begründen, um das seit 1870 wiedervereinte Deutschland wieder zu zerreißen. Für die Erreichung solcher Fernziele war den slawophilen Geschichtsfälschern jede noch so plumpe Fälschung recht, um ein neues panslawistisches Weltbild zu entwerfen, was dann in Schulen und Universitäten verbreitet wurde.


Absalon von Lund und Dänenkönig Waldemar I. mit Schwert in der Hand lassen am Kap Arkona auf Rügen den germanischen Götzen Svantevit, den Kriegs- und obersten Gott der Wenden stürzen. Ihr Kriegszug galt wendischen Seeräubern. Bei Wikipedia wird der germanische Gott, als "slawischer" dargestellt und als Quelle Helmolds von Bosaus "Chronica Sclavorum" angegeben. Diese Quelle wird bei Wikipedia verfälscht, als "Slavorum" angegeben, obwohl das Orginal ausschließlich unter "Chronica Sclavorum" bei deutsche-digitale-bibliothek.de einzusehen ist. In dieser Chronik werden nur die heidnischen Germanen unter den Begriff "Sclavi" behandelt - es existieren KEINE "SLAWEN" darin!

Ohne diese damals von der Kirche ausgelöste Entwicklung und der Entscheidung ein selbstständiges Erzbistum in Gnesen zu installieren, wäre die Durchdringung der germanischen Gebiete bis jenseits der Weichsel durch ein geschlossenes deutsches Reichswesen nicht mehr aufzuhalten gewesen. Es lag tatsächlich in der Hand der deutschen Kaiser, ob man nach Karl dem Großen ein neues deutschsprachiges Reich errichtet hätte, dessen kraftvolle Ausstrahlung bis zum ursprünglich gotischen Rurikidenreich gereicht hätte. Ohne Gnesen wären nicht byzantinische, sondern deutsche Missionare nach Känugard gekommen und die Kiewer Rus hätte ein deutsches Gesicht bekommen. Känugard (Kiew) und viele andere wichtige Städte der Rurikiden hatten ohnehin schon das deutsche Stadtrecht, dass offensichtlich noch lange von allen verstanden wurde. Im Zuge einer Entwicklung, wo die deutsche Reichskirche quasi freie Hand Richtung Osten gehabt hätte, wäre die deutsche Sprachgrenze erst zur Weichsel und danach wohl bis Don vorgeschoben worden…

Primärquelle: Wolff; Ostgermanien

Die Wahrheit über die Wenden

Wenden sind im Mittelalter alle an der Ostsee wohnenden Festlandvölker oder, weitergehend ausgedrückt, ist es die Bezeichnung für Heiden im Ostsee- und Elberaum. Jedoch noch treffender dürfte sein, dass im Namen Wenden alles zusammengefasst ist, was sich an germanischen Stämmen im Raum von Oder und Weichsel vorfindet.


das Germanien in der Orosius-Völkerbeschreibung reichte vom Rhein bis zum Don! Und was noch wichtiger ist: In dieser Karte aus dem 9. Jahrhundert von J. Bayly wurden nirgendwo irgendwelche "Slavic People" eingetragen!

Wird die Wenden-Bezeichnung nicht nur als die eines Stammes betrachtet, so ist die Orosius-Völkerbeschreibung König Alfreds des Großen von England (871-901) ein noch weitergreifendes Zeugnis in östlicher Richtung; sie bezeichnet alles Land zwischen Rhein und Don als Germanien, d. h. als germanisch besiedeltes Land. Vielfach wird aber auch angenommen, dass die Wenden "Slawen" wären, d. h. ein anderer Volksstamm als Germanen seien. Diese Auffassung widerspricht der vorangestellten Erklärung und daher muss aufgezeigt werden, dass die Gleichsetzung von Wenden mit Slawen nicht mit der geschichtlichen Wahrheit im Einklang steht.

Der geschichtliche Ablauf der vorbezeichneten Räume läßt sich wohl am besten durch folgende Vorgänge gliedern:

1. aus der Festland-Einwanderung der Germanen vor und nach der Zeitenwende
2. Aus den Wikinger-Unternehmungen und dem Wikinghandel um 800 bis 1200,
3. aus der Missionierung in der Zeit von 850-1200
4. aus der Tätigkeit der Hanse von 1300 bis 1500


Eine unbestrittene Tatsache ist, dass die Südküste der Ostsee bis weit in das Innere des Festlandes hinein vor und nach der Zeitrechnung nur von germanischsprachigen Heiden besiedelt wurde. Die Träger der germanischen Südgruppe werden Wandalen genannt. Es ist dies vor allem auch ein Sammelname der späteren Zeit, der auch für die Burgunden, Hasdingen, Warnen, Harier, Ambronen, Rugier, Goten, und Lugier angewendet wurde. Der von ihnen eingenommene Raum reicht, wie eingangs bei der Erklärung des Begriffes Wenden bereits ausgeführt, über die östliche Mark, Posen, Ostpolen, Schlesien bis zur mährischen Pforte. Die Südhälfte dieses Wendenlandes sind die Lugier, ein Teil von ihnen die Silingen. Gleichzeitig deckt sich dieser Raum mit dem Missionierungsraum, der West- und Oströmischen Kirche. Vor ihnen bewohnten indogermanische Stämme den bezeichneten Raum, die man bis heute als illyrische oder keltische Stämme kategorisiert, doch es handelte sich ausnahmslos um Fremdbezeichnungen, die bei den bekannten Stämmen weder bekannt, noch verwendet wurden.Der Zusammenhang der Wandalen mit Illyrern und Lugiern belegt zudem die Wenden als Wandalen.

Ptolemäus bezeichnet die Ostsee als Wenetisches Meer, was wir jedoch nicht unhinterfragt mit den Wenden gleichsetzen können. Dieser Begriff lässt sich immerhin viel besser den Venetern (Venether) zuordnen, die als Veneti oder Veneter auch in der Bretagne bekannt waren. Sie werden dort heute als "keltischer" Stamm bezeichnet, obwohl man den Stammesnamen bis heute nicht geklärt hat. Das betrifft auch andere venetische Stämme Alteuropa, wobei an der Ostsee der Bezug zu den Wenden einen weiteren Zusammenhang offenbart. Offensichtlich stammt der Begriff Veneter aus der vorrömischen Zeit und könnte wegen seiner Verbreitung als alteuropäisches Ethnonym angesehen werden. Das er älter ist, als der Name der Wenden, zeigen die vielen weiteren europäischen Stammesnamen, die etwa wie bei den Namnetern auf "neti" oder "neter" enden. Eine Wortendung, die indogermanisch von "nētr" hergeleitet, für Schlange steht und vom germanischen "net" abgeleitet für "Wasser" steht. Beides und auch in der Kombination als Wasserschlange weist in die Asenzeit zurück, weswegen solche Stämme sicher nach ihren Ahnenkulten benannt wurden.

Durch Lehrbücher wird auch die Annahme verbreitet, dass infolge der durch den um 375 erfolgten Einbruch der Hunnen ausgelösten Völkerwanderung das ostelbische Gebiet menschenleer geworden sei und "Slawen" oder Wenden eingewandert seien. Wenn auch diese Annahme bereits im Hinblick auf die Tatsache unwahrscheinlich ist, dass ein Jahrtausende altes, in Kultur genommenes Land nicht ohne zwingenden Grund verlassen wird, und in der Regel nur die nicht mehr zu ernährende Nachkommenschaft zur Landnahmesuche auf den Weg gebracht wird, so bleibt nach alter Sitte der Erbhofbauer immer auf seinem von den Ahnen her überkommenen Hof.


der rotblonde Prokopios von Caesarea stammte aus einer privilegierten hellenisierten Familie aus Caesarea Maritima in Palästina. Blonde Hellenen (Griechen) stammen von den germanischen Dorern ab, selbst Kleopatra und Alexander der Große waren blond!

Außerdem berichtet der byzantinische Geschichtsschreiber Prokop von einer Gesandtschaft der schlesischen Wandalen zu König Geiserich in Afrika mit der Aufgabe, die Abgewanderten zum Verzicht auf ihre Besitzrechte in der alten Heimat zu bewegen. Die Lehre vom menschenleer gewordenen Ostraum und der nachfolgenden Einwanderung von "Slawen", die irreführend auch mit Wenden gleichgesetzt werden, ist falsch. Der Nachweis, dass Wandalen den Raum besiedelten, ist erbracht.

Da die Völkerwanderungszeit die Schauplätze des Geschehens bis 600 n. Ztr. verlagert, versinkt das Wandalenland oder Ostgermanien im Dunkel der Geschichtslosigkeit. Trotzdem erweist sich der nordische Einfluss als von starker Bedeutung, denn nun wird das Geschichtsbild von den Unternehmungen der Normannen, der Wikinger und Waräger gestaltet. Sie beherrschen die Küsten und Flussmündungen der Nord- und Ostsee. Mit ihren schnellen Booten rudern sie die Flüsse hinauf und schwingen sich zur Herrschaft in ganz Ostgermanien auf. Sie gründen von 862-868 gotisch-germanische Reiche, aus denen später Russland und Polen hervorgehen. Sie wirken durch ihren Welthandel bis nach Asien und bis zu den Mittelmeerstaaten.


die gotischen Waräger unter ihrem Anführer Rurik begründeten im ostgermanischen Raum um Känugard (Kiew) ihr eigenes Reich, aus dem sich später Russland entwickelte. Den ebenfalls gotisch-germanischsprachigen Heiden wurde im Raum Ostrogard in der Zeit der Zwangschristianisierung von byzantinischen Mönchen eine fremde Sprache und Schrift aufgezwungen!

Der nordisch-skandinavische Kulturraum verschmilzt mit dem Festland zu einer Einheit. Otto Scheel, Die Wikinger, Stuttgart 1938, schreibt: ,,Noch verband alle die gleiche Sprache, mochten sie im Westen oder im Norden des germanischen Siedlungsraumes sitzen. Sie ist nicht in eine urnordische und urwestische auseinandergefallen. Auch sprachlich war Germanien eine Einheit vom Rhein bis zum Mälar". Der Mälarsee liegt bekanntlich westlich von Stockholm.


Primärquelle: Wolff, Ostgermanien

Die weiße Insel der bretonischen Veneter

Wer auch immer nach Informationen über die sogenannten "Weichsel-Veneter sucht, ruft in den meisten Fällen zuerst die Wikipedia-Seite dazu auf, wo wir auch einige Thesen über die Begriffsherkunft nachlesen können. So stellt man dort die absurde These vor, dass sich "Veneti" von "Venus" herleitet und für Liebe, Leidenschaft und Gnade stehen würde und sich "höchstwahrscheinlich auf die passive oder freundliche Natur der barbarischen Völker in Bezug auf das Römische Reich" ableitet. Danach folgen noch weitere Herleitungsbeispiele, wo selbst das althochdeutsche "wini" für Freund und Wein nicht fehlt. Natürlich fehlt auch der Satz nicht, wonach die "Wends" eine historische Bezeichnung für "Slawen" wäre, was hier bereits hinreichend widerlegt ist. Nur eines ist bei diesen Herleitungsthesen wirklich interessant, wonach etwa "wend" in der baltischen und altpreußischen Sprache für Wasser (!) steht, womit wir Wenden auch Wasserleute bezeichnen könnten. Das tun wir aber nicht, obwohl das Wasser im Hintergrund schon eine Rolle spielt.

Auch die frühere Deutung des Sprachwissenschaftlers Julius Pokorny greift zu kurz, der Veneta als Ethnonym von der proto-indoeuropäischen Wurzel *wenh1-ableitete, was für "um zu streben; zu wünschen, zu lieben" bedeutet. Dazu schreibt Wikipedia: Wie das Vergleichsmaterial zeigt, mögen die germanischen Sprachen zwei Begriffe unterschiedlicher Herkunft gehabt haben: Die althochdeutsche Winida 'Wende' verweist auf vorgermanische *wenh1étos, während Lat.-Germ. Venedi (wie in Tacitus bezeugt) und altenglische Winedas 'Wends' rufen nach pregermanischen *wénh1etos.

Diese Herleitungen bringen jedoch alleine nichts und erklären erst recht nicht den Namen der Veneti in der Bretagne und weitere Veneti in Oberitalien, nach denen auch die Stadt Venedig benannt wurde. Wo ist also der wahre Zusammenhang, wenn die Veneti Völker und Stämme bezeichnen, die bis heute in keinerlei Zusammenhang gebracht werden? Um zu trennen, was vermeintlich nicht zusammen gehört fährt man auch nur den guten alten Tacitus auf, der die Veneti am östlichen Rand von Germanien verortet. Er war sich zwar ihrer ethnischen Identität nicht sicher und doch klassifizierte er sie aufgrund ihrer Lebensweise als germanisch. Nur ihre angeblich andere Sprache sprach gegen eine solche Zuordnung, obwohl er sie selbst nie gehört hatte. Was er speziell über die Veneti schreibt, gibt jedoch keinerlei Anlass diese Menschen mit "Slawen" zusammenzubringen, sondern werden ausschließlich als Germanen klassifiziert!

Die Veneti haben sich weitgehend von sammatischen Wegen geliehen; ihre Plünderungen führen sie über das ganze bewaldete und bergige Land, das zwischen den Peucini und den Fenniaufsteigt. Dennoch sind sie als Germani zu klassieren, denn sie haben Häuser besiedelt, tragen Schilde und reisen gerne schnell zu Fuß; in all diesen Punkten unterscheiden sie sich von den Sarmatern, die in Wagen oder zu Pferd leben.



Und nein - auch die Veneti in der Bretagne können nicht als "Kelten" klassifiziert werden, sie entstammen wie jeder alteuropäische Stamm den Kasten zerfallener Asen-Clans

An dieser Stelle schieben wir die Veneti in der Bretagne ein, die als "keltisch" oder "gallisch" klassifiziert bereits im 5. Jahrhundert v.Chr. dort angetroffen wurden und auch die "Adria Veneter", wo man bisher jeglichen Zusammenhang bestreitet. Bei der Namensherkunft der Bretagne-Veneti endet man in der gleichen Deutungssackgasse, wie bei den Weichsel-Veneti, wo sie entweder freundlich oder als Freund gedeutet werden, was jede Herkunftsthese vernebelt.

Vannes.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Die Stadt Vannes, trug um 400 als "civitas Venetum" ('civitas of the Veneti') einen nach diesem Stamm benannten Namen, der sich über Venes zur heutigen Namensform entwickelte. Ihr bretonischer Name lautet Gwened und war als Darioritum einmal die Hauptstadt dieses Volkes. Doch bleiben wir bei Gwened, wo die französische Wikipediaseite einen erhellenden Abschnitt im Sinne der Asenzeit in der Bretagne schreibt. So stammt Gwened als bretonischer Name von Vannes noch aus der Ankunftszeit der Bretonen in Amorica. Gwyn/gwen bedeutet auf Walisisch "weiß" und steht metaphorisch für "glänzend, schön" wie für Vindilis, dem antiken Namen der Insel Belle-Île,von der man nicht weiß, ob sie von einem weinerlichen Gallier stammt und "Schöne Insel" bedeutet oder von Veneti, die als "Venezianische Inseln" gedeutet wurde. Dieses Wort hat eine Wurzel, die aus dem proto-indoeuropäischen *kwintos oder *kwindos "klar" stammen könnte. Klar bedeutet aber auch "rein", ein Aspekt der diese weiße Insel mit einem Dilmun zusammen bringt, der an den westeuropäischen Küsten von zahlreichen Dolmen symbolisiert wird.


die grüne Insel Belle-Île-en-Mer

Die erwähnte Insel Belle-Île-en-Mer liegt zudem vor der Küste der Veneti, genaugenommen im erweiterten Mündungsbereich der Loire und gleichzeitig auch vor jenem vorzeitlichen Ort, der als Karnak überliefert, nach Kar-Kriegerkasten in der Bretagne benannt wurde. Obwohl der Inselname mit "weiß" übersetzt wird, ist die tatsächliche grüne Insel alles andere als weiß, was wiederum auf einen übernommenen Namen hindeutet, der die Herkunft der Veneti-Ahnen, mit einem Ahnenkontingent der Asenzeit zusammenbringt. Die Ankunft diese Kontingents wurde in den berühmten Steinreihen an der Küste verewigt, die Jahrtausende später in eine in Stein verwandelte römische Legion umgedeutet wurde. Dagegen spricht jedoch das Alter der Steinreihen, weswegen die angebliche römische Legion nur Eingang in einem wesentlich älteren Mythos fand.

Primärquelle: Wikipedia,
Stiehler, Diener und Krieger

Die Veneter in Wales



Nannte man die Veneti in der Bretagne Gwened, was vom walisischen gwyn für weiß abgeleitet ist, könen wir uns auch mit dem gleichnamigen walisischen Küstenland Gwynedd beschäftigen, was auch als Königreich Venedotien überliefert ist. Gwynedd war eines von vier walisischen Königreichen, die nach dem Rückzug der Römer in Wales im 5. Jahrhundert entstanden. Während des frühen Mittelalters war es wie unter Cadwallon ap Cadfan häufig in Kämpfe mit den angelsächsischen Reichen im Osten verwickelt. Die weitere Geschichte ist ohne Belang, es interessiert einzig, die Herkunft des Reichsnamens Gwynedd, nach dem auch das führende walisisches Herrscherhaus benannt ist.

Als Gründer des Königreiches Gwynedd wird nach der Überlieferung der Historia Brittonum („Geschichte der Briten“, 9. Jh.) des Nennius ein britonischer Häuptling namens Cunedag oder Cunedda genannt, auf den die Herrscher Gwynedds ihre Abstammung zurückführten. Das neue Königreich erstreckte sich rund um den Snowdon (Snowdonia) und schloss die Insel Anglesey ein. Der Snowdon ist der höchste Berg in Wales. Der Name setzt sich zusammen aus snow für Schnee und don (angelsächsisch) für Berg. Er liegt im Snowdonia-Nationalpark in der Grafschaft Gwynedd im Norden von Wales. Der Gipfel liegt auf 1085 Metern Höhe und heißt auf Walisisch Yr Wyddfa, was „das Grab“ oder „die Gruft“ bedeutet. Ein Name also, der definitiv auf einen mythologischen Hintergrund anspielt. Yr Wyddfa bedeutet auch "der Tumulus" oder "der Barrow", was sich auf den Cairn bezieht, der nach seiner Niederlage durch König Artus über den legendären Riesen Rhitta Gawr geworfen wurde. Neben anderen Figuren aus der Artus-Legende ist der Berg mit einem legendären Wassermonster Afanc und dem Tylwyth Teg (Feen) verbunden.


Der mythische Glaslyn-See und der Yr Wyddfa Gipfel des Snowdon - Im Glaslyn soll ebenfalls das Seemonster Afanc gehaust haben. Der einhändige Bedivere warf dort auch das Schwert Excalibur von König Arthur hinein
Bild M J Richardson, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-2.0

Die Legenden um das Seemonster Afanc, oder auch Addanc enden immer mit seinen Tod, interessant ist jedoch, dass es vor seinem Tod auf den See Cwm Ffynnon gezogen und dort erst von einem Ritter getötet wurde. In einer anderen Variante hauste es in einer Höhle und musste erst mit einem Adderstein sichtbar gemacht werden, bevor der Held Peredur es enthaupten konnte. Für was das Seemonster wirklich stand erzählt die Iolo Morganwg-Version, wo die Schläge des Ritters riesige Überschwemmungen auslösten und danach alle Bewohner Britanniens bis auf ein Paar ertranken. In einer Variante dieses Mythos über Hu Gadarns zogen dessen Ochsen den Afanc aus dem See und sobald das Seemonster aus dem Wasser war, war es machtlos und konnte getötet werden. Damit widersprechen sich die Mythen, wo in der Peredur-Variante, dass Seemonster erst in den See gezogen wird. Als Lösung dafür bietet sich nur an, dass der Schneeberg Snowdon etwas anderes symbolisierte, als einen gewöhnlichen Berg und das Seemonster eher vor der walisischen Küste zu sehen war, als in diesem kleinen Bergsee Cwm Ffynnon.

Ist jedoch diese Sage wesentlich älter und stammt noch aus der vorrömischen Zeit in Wales, lässt sich der Bergname Snowdon auch von der walisischen Stammmutter Dôn herleiten, die der irischen Göttin Danu entspricht. Dieser Name benennt jedoch auch den "Danu"-Dilmun und wird heute noch völlig zurecht mit "fließendes Wasser" gedeutet.

Quellen: Wikipedia
https://thehistoryofwales.typepad.com/t/...s-of-wales.html

Die Veneter an der Adria

Um die wahre Bedeutung des Namens Veneti herauszufinden, müssen wir auch die Veneter in Oberitalien hinzuziehen, nach denen auch Venetien und Venedig benannt sind. Ihr Stammesgebiet erstreckte sich westlich bis zur Athesis, oder nach einigen Annahmen bis zur Adda, nördlich bis zu den Alpen und östlich bis zum Timavo im heutigen Friaul. In ihrem Gebiet waren Patavium und Ateste die politischen und kulturellen Zentren.

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Este (Ateste), eines der Zentren der Veneter zur Eisenzeit

Einer antike Gründungslegende zufolge, sollen die Veneter auf das paphlagonisches Volk, der Enetoi, zurückgehen, die im 2. Jahrtausend v. Chr. nach der Zerstörung Trojas und dem Tod ihres Königs Pylaimenes aus Kleinasien unter der Führung des Trojaners Antenor in das nördliche Adria-Gebiet zogen, wo sie sich nachfolgend niederließen. Archäologisch band man die Veneter in die sogenannte Este-Kultur ein, die ihren Namen vom gleichnamigen Fundort Este haben. Für die Etymologie des Namens Veneti spielt das jedoch keine Rolle.

Ethnolinguistisch waren die Veneter Indogermanen. Ihre durch etwa 300 kurze Inschriften dokumentierte Sprache, das Venetische, bildete entweder einen eigenständigen Zweig innerhalb der indogermanischen Sprachfamilie oder gehörte zu den italischen Sprachen. Die Veneter erscheinen in den Quellen als Venetici, Heneti oder Eneti, die sich indogermanisch alle auf das Wort "nētr" für Schlange zurückführen lassen. Wer also jetzt an mediterrane Gottheiten denkt, die man mit Schlangenkörpern darstellte, befindet sich auf den richtigen Weg, denn diese Schlangenikonografie führt uns unmittelbar in die Asenzeit zurück, wo sie symbolisch immer mit dem Wasser verbunden war.

Die Bezeichnung „Veneti“ erscheint deshalb häufig in den Quellen der klassischen Antike. Herodot kennt sie als Eneti unter den illyrischen Völkern, Tacitus als Veneti, Venedi oder Venedae im Unterschied zu den Sarmaten. Plinius kannte sie als Venetulani in Latium, was insofern interessant ist, dass die Adria-Veneter niemals dieses Gebiet beherrscht haben. Wenn also Plinius jemanden als Venetulani in Latium kannte, kann es sich nur um jemanden anderen, als die Adria-Veneter handeln, was entweder auf einen unbedeutenden Kleinstamm weist oder den Namen in einer anderen Bedeutung offenbart.

Gehen wir also einer indogermanischen "netr"-Herleitung nach, können wir uns auch von dem Gedanken verabschieden, dass bei den Veneti eine indoeuropäische Wortwurzel "wen" für „lieben“ durchklingen soll. Statt von sogenannten "wenetoi" für "Beliebte" oder "Liebenswürdige" auszugehen - was auch für die Bretagne-Veneti und Weichsel-Veneti zutreffen soll - gehen wir besser von einem ursprünglichen "ve-netr" Urnamen aus, der sinngemäß von einer Schlange oder Natter dominiert wird. Das vorgesetzte "Ve" steht als "u̯ē" im indogermanischen für "Wanne" als ein Gefäß, einen Sturm (blasen, wehen), aber auch für das Wir, was auf die Gesamtheit eines Volkes hindeutet.

Die Geschichte der Veneter teilt man heute in zwei Phasen ein, wovon die Älteste, bis ins 5. Jahrhundert v. Chr. bemessen wurde und damit für die endende Asenzeit steht. Die sogenannte Villanovakultur soll eine Rolle spielen, doch zeitlich spielte auch die Ankunft der Italer eine Rolle, denen man die Überwindung der Alpen aus Nordeuropa nachsagt. Als ihre Nachbarn gelten die Boier, mit denen sie häufig im Krieg standen, dann im Nordosten die Carni, deren Name auf eine Herkunft aus der Asenzeit hindeutet. Auch sie werden mitunter den Veneti zugerechnet, doch falls das stimmt, entstammten sie einem Asen-Clan, der von einer Kar-Kriegerkaste geführt wurde. Das wird auch von den Bezügen der Veneti zu den sogenannten Illyrern untermauert, deren Name auf Illyrios zurückgeht, eine Gottheit mit Schlangenleib! Seine Abstammung vom Drachentöter Kadmos erklärt zu gleich, dass die angeblichen illyrischen Stämme nur aus zerfallenen Asen-Clans entstanden, denen mehrheitlich Kata-Kasten angehörten.

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Am Gardasee soll das älteste Siedlungsgebiet der Veneter gelegen haben

Die Veneter siedelten anfangs im Gebiet um den Gardasee und die Colli Euganei. Von dort aus dehnten sie ihr Gebiet Richtung Süden und Osten bis an das Fluss-Kanalsystem Tartaro-Canalbianco-Po di Levante bis an die Küsten der Adria aus. Im Osten erreichten sie den Tagliamento. Auch finden sich Überreste einer venetischen Kultur bis zum Isonzo. Gegen Norden ist die Ausdehnung weniger deutlich erkennbar, wenn sie auch an Etsch, Brenta und Piave bis an die Alpen siedelten, wie etwa im Cadore. Das Cadore ist aber zugleich jene Gegend, die auch Catubria genannt, auf einen früheren Kata-Clan verweist.

Folgt man der römischen Historiographie, so stammten die Veneter aus Paphlagonien, einer kleinasiatischen Region am Schwarzen Meer. Von dort vertrieben, beteiligten sie sich am Kampf um Troja, wo der alte Antenor die Rückgabe Helenas an die Griechen betrieb. Vor Troja starb zudem Pylaimenes, der Führer der „Eneti“. Darauf wandten sich diese an Antenor, der sie in die nördliche Adria führte. Dort vertrieben sie die Euganeer. Bei Vergil (Aeneis. I, 242-249) erscheint Antenor als Gründer Paduas. Der Heros Diomedes, ebenfalls den Venetern zugeschrieben, soll auch der Gründer von Spina und Adria gewesen sein, was uns am Ende an die Pomündung führt, wo die Ahnen der Veneter nicht mit einem Schiff, sondern als Kontingent von einem Dilmun aus die Küste betraten. Diese Herkunft erklärt zugleich perfekt den Schlangenhintergrund, der immer die Somaschöpfung der Asen symbolisiert.

Primärquellen: Wikipedia
Stiehler, Diener und Krieger

Die Veneter als alteuropäisches Urvolk

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Auch die Hallstatt-Kultur erklärt das venetische Ethnonym nicht, selbst wenn Verbindungen zwischen Adria und Weichselmündung existierten. Man kann erst das Rätsel lösen, wenn man sich mit den alteuropäischen Schlangenkulten beschäftigt.

Die Suche nach venetischen Vorfahren trieb schon viele Historiker an und so kam es auch zur Begründung zahlreicher Theorien über ihre Herkunft. Weil einige dieser Theorien bis zur Urnenfelderkultur zurückreichen, könnte man durchaus von einem alteuropäischen Volk ausgehen, von dem alle bekannten Venetervölker der Antike abstammen könnten. Erst später mit der Verbreitung der Schrift entstanden erste Gelehrtenüberlegungen über die Herkunft der verschiedensten Völker, wobei die wenigsten sie mit Sammelbegriffen zusammenfassen wollten. Dafür wurden auch religiöse Herleitungen bemüht, wie etwa bei den angeblich mit den Weichsel-Venetern identischen "Slawen" geschah. So spielte in den mittelalterlichen Umdeutungen die biblische Genealogie bei der Herkunftstheorie der "Slawen" eine bedeutende Rolle. Nestor führte in seiner Kiewer Chronik (um 1100) den Ursprung der Slawen vom Noahs Sohn Japheth aus und hat diesen "Slawen" auch fälschlich die Illyrer und Noriker zugeschlagen. Der Name der Illyrer stammte jedoch vom mythischen Illyrios ab, dessen Nachfahren auf dem Balkan den Erdmutterkult, den Sonnenkult und auch den Schlangenkult praktizierten.

Archäologische Beweise belegen auf dem Balkan die Existenz von zwei Hauptkulten, die auf zwei grob definierten geographischen Kriterien beruhen: Der Schlangenkult scheint hauptsächlich in den südlichen Regionen Illyriens aufgetreten zu sein, während die Wasservögel und Sonnensymbole im Norden vorherrschten. Die Schlange als Symbol der Fruchtbarkeit, Beschützer des Herdes und eines chthonischen Tieres, kann auch mit dem Kult der Sonne verbunden werden, was am Ende die Asenzeit als Hintergrund offenbart. Gleiches gilt auch für die Norici (Noriker), die mit Danuvius einen Flussgott huldigten, der namentlich mit der altirischen Muttergottheit Danu verknüpft ist. Sie verkörpert den "Danu"-Dilmun der Asenzeit, der an westeuropäischen Küsten als dreibeiniger Dolmen (Steintisch) nachgebildet wurde. Als Norici bezeichnet, muss man diesen Stamm als Nachfahren eines Ki-geführten Asen-Clans bezeichnen, dessen Name von nō̆ro-ki hergeleitet, dem Indogermanischen Wörterbuch zufolge mit "Männer der Ki" zu übersetzen ist.

Wenn also ein Sigismund Herberstein, den Ursprung der "Slawen" im mittleren und unteren Donaugebiet sah, ist er prinzipiell auf der richtigen Spur gewesen, denn die Besiedelung Südosteuropas fand hauptsächlich über eine Einwanderung von der Donaumündung her statt und zwar zu einer Zeit, als diese noch Ister genannt wurde. An der Donau führte Heberstein auch die Misy (Mösier) und sogar die Reste der Vandalen (Vuandalorum reliquiae) in Norddeutschland auf, die allesamt mit diesen frühen Slawen identisch wären. Natürlich lag er hier nach heutiger Ansicht völlig daneben, doch das lag auch daran, dass man in alter Zeit sich nur schwer einen Gesamtüberblick erarbeiten konnte. Zum anderen scheitern solche "Slawen"-Kategorisierung auch grundsätzlich an der Sklaven-Etymologie dieses Begriffs.

Adam Bohorič schrieb in der Einleitung zu den Arcticae horulae (1584), dass nach allgemein angenommener Meinung die Heneti, Veneti, Windi, Wandali et Sclavi ein und dasselbe Volk(eadem gens) sind, aber mit verschiedenen Namen bezeichnet wurde. Diese Namen haben jedoch nicht den gleichen Hintergrund, denn die Sclavi beziehen sich den Sklaven entsprechend auf heidnische Gebiete zur Schwertmissionierungszeit und die Veneti auf die Ahnenkulte der Alteuropäer, die alle ursprünglich Asen-Clans entstammend Schlangenkulte praktizierten. Ve-neti von u̯ē̆-nētr kann deswegen auch mit Volk der Schlange übersetzt werden, was die Herkunft ihrer Urahnen aus einem Dilmun beschreibt. Das vorstehende u̯ē̆ für "wir" kann man dazu auch sinngemäß als Eigenname für ein Volk herleiten.

Neben "slawischen" Zuordnungsthesen wurden die Veneter auch immer wieder gern als Germanen gedeutet. Joannes Ludovicus Schönleben (1618 in Laibach geboren) vertrat eine solche Theorie, wonach die Ethnonyme Heneter, Veneter, Winden und Wandalen ein und dasselbe Volk bedeuten und sie samt den "Slawen" einer in sprachlicher Hinsicht heterogenen germanischen Gruppe zuordnete. Das ist insofern interessant, weil er praktisch die ursprüngliche Sprache aller dieser Völker als eine germanische bezeichnete, selbst wenn den östlichen Heiden später über die Glagoliza-Liturgie eine künstliche Fremdsprache aufgezwungen wurde.

Als Eigenbezeichnung taugt natürlich dieser Begriff nicht wirklich, denn bevor die Römer den Begriff Germanii einführten, kannte kein einziger Stamm dieses fremde Ethnonym. Und doch konnten zumindest die Remer etwas damit anfangen, nur eben im Sinne ihrer mythischen Herkunft, wo der Sohn des zweigeschechtlichen Tuisto als Mannus bekannt als Stammvater mehrerer Stämme bekannt ist. Diese beziehen sich mit samt ihren Nachkommen über seine drei Söhne auf die Ingaevones, Herminones und Istaevones, die alle in der Nähe des Ozeans (proximi Oceano) und in der römisch als Germania bezeichneten Region siedelten.


Quellen: Rajko Bratoz, Das Veneter-Ideologem bei den Slowenen
Wikipedia
Stiehler, Diener und Krieger

Die Veneter als ältestes Volk Europas?

Lassen sich die Veneter als Träger der Urnenfelderkultur und der Urnenfelder-Wanderung um 1200 v. Chr. in Mitteleuropa identifizieren? Sie allein von der sogenannten Lausitzer Kultur abzuleiten reicht in Bezug auf die Bretagne-Veneter nicht aus, wenn man keinerlei Spuren dieser Kultur dort findet. Zum anderen dürfte der Name Veneter nur teilweise einer wesentlich jüngeren Zeit entstammen. Denn wenn wir davon ausgehen, dass das vorstehende "Ve" ursprünglich für das vielleicht älteste Volk Europas steht, lässt sich zugleich eine bemerkenswerte Verbindung zu anderen Altvölkern dieser Welt feststellen. So ist hinlänglich bekannt, dass das Urvolk der Japaner als "Wa" überliefert ist, was wieder zu den ältesten Ureinwohner Chinas passt, die als Wu bekannt sind.

Alle bekannten Veneter-Namen hat man schon früher einem Gesamtvolk zuzuordnen versucht, wozu man Homers Enetoí in der heutigen Nordtürkei, Herodots Enetoí im heutigen Nordwestbulgarien, die Veneti im Nordadriagebiet, die Veneti in Wales, der Südbretagne und im nordwestlichen Frankreich und die Weichsel-Veneter im Ostseeraum zählte. Die Ausbreitung dieses Volkes soll dabei zur Zeit der „Urnenfelder-Wanderung“ und mit der gleichzeitigen Dorischen Wanderung nach Griechenland und den Zügen der Seevölker in das Ostmittelmeergebiet stattgefunden haben. Nach entsprechend hinterlassenen Toponymen und Ethnonymen kamen diese venetischen Verbände bis nach Kleinasien (Paphlagonien, Phrygien), nach Osten maximal bis zum Tarim-Becken in Sinkjang und das obere Hoangho-Gebiet. Selbst nach Mittelindien und Nordafrika sollen sie vorgedrungen sein und kamen am Ende auch in den Nahen Osten, wo sie bis in Gebiete östlich des mittleren Euphrat vorstießen.


Das Gebiet der sogenannten Adria-Veneter. Als unmittelbare Nachbarn gelten die Carni, deren Name sich von einer Kar-Kriegerkaste der Asenzeit ableitet.

Wenn jedoch diese Expansion um 1200 v.Chr. stattgefunden hätte, dann wäre das noch nur späten Asenzeit geschehen und berührt gleichzeitig jenen Zeitraum, den eine größere Zahl von Atlantologen für den Untergang von Atlantis und den nachfolgenden Kriegen in Anspruch nehmen. Der Zeitraum und die Gleichsetzung venetischer Verbände mit atlantischen schließt aber zudem jegliche "slawische" Bezüge aus, denn dieses Konstrukt begann erst im Mittelalter zu entstehen, als man europäische Heidengebiete (Sclavania) in "slawische Gebiete" umdeutete und ein Volk installierte, was es nie gegeben hat! In diesem Zusammenhang ist außerordentlich bemerkenswert, dass um 600 n.Chr. selbst das alpine Noricum als „Sclavorum provincia“ (Sklavenprovinz) bezeichnet wurde und zwar nur deshalb, weil nach dem Untergang Westroms dieses Alpengebiet längere Zeit eingefallener Heiden unterstand. Nur dreißig Jahre später wurde das gleiche Gebiet unter dem fränkischen König Samo als „Marca Vinedorum“ bezeichnet und wurde auch für das gesamte Reichsgebiet verwendet. Die "Mark der Schlangenleute" beschreibt jedoch die Bewohner nur als Anhänger eines heidnischen Schlangenkultes und keinesfalls als "Slawen".

Weiter wurde sogar diskutiert, dass mit den Venetern auch die Phönizier identisch gewesen sein sollen und die Etrusker und Germanen in Skandinavien könnten auch ihre Schrift von den Venetern haben. Damit nimmt man auch die ursprünglichen Schöpfer des Alphabets mit ins Boot und kann gleichzeitig erklären warum sich so viele Schriften davon ableiten. Das venetische Kerngebiet soll sich dabei von der Ostsee bis nach Norditalien erstreckt haben und man könnte so auch den Zug der Italer von Norden über die Alpen als "Venetische Wanderung" interpretieren, der die Veneter von der Ostsee an den Gardasee brachte.

Untermauert werden diese Veneter-Wanderungen mit einer Reihe von Besonderheiten in der materiellen und geistigen Kultur, in der rechtlichen Ordnung , sowie Übereinstimmungen in der Alm- und Feldwirtschaft, der Pferde-, Hunde- und Bienenzucht und in der Metallurgie. Selbst in Religion und Mythologie finden sich Gleichnisse, die sich in dem besagten Zeitraum alle von den Ahnenkulten der Asenzeit ableiten. Der dazu gehörende Schlangenkult der Alteuropäer ist zugleich der namensgebende für die Veneter und ordnet zugleich Stämme, wie die Catenaten (Katenaten) oder Vennoneten ebenfalls diesem Schlangenkult- Hintergrund zu. Die Veneter tragen damit einen Namen, der die Heiden Alteuropas einer Ahnenkultreligion zuordnet, in deren Zentrum ein überregionaler Schlangenkult stand. Auf ihm basieren wieder die vielen göttlichen Schlangenmythen nicht nur Alteuropas, sondern der gesamten Welt. Die Grundlage aller Schlangenkulte entstand wiederum während der Asenzeit, als man himmelhohe Dampfsäulen aus superreinen Soma als göttliche Schlangen bezeichnete und zum Beispiel auch als Träger des Himmelgewölbes deutete.

Sprachlich unterschiedlich und teilweise ohne nachweisbare Verbindung der venetischen Splittergruppen untereinander, stellen alle Anhänger des Schlangenkultes nur Nachfahren früherer Asen-Clans dar, was zugleich auch dafür sorgte, dass in abgelegenen Gebieten diese Kulte noch länger erhalten blieben, als anderswo. Mit diesem Hintergrund wird heute auch diskutiert, ob sich der Name der Slowenen von den Venetern ableitet und sie damit insgesamt aus einem "slawischen" Kontext herauslöst. Bisher deutet man nach "slawischer" Diktion den Namen Slowenien als "Land der Slawen", betont aber zugleich bei Wikipedia, dass die Etymologie von "Slav" ungewiss bleibt. Oder einfacher ausgedrückt: Ein "Land der Slawen" hat es nie gegeben.

Quellen: Rajko Bratoz, Das Veneter-Ideologem bei den Slowenen
Wikipedia
Stiehler, Diener und Krieger

Vandsburg im Herzogtum Gnesen

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Vandsburg 1903 - Der zweite Name Wiecbork benennt 1405 sicher die pommeranische Familie Borko, deren Name altnordisch Wolf bedeutet: "Die Borko Geweihte".

Die Geschichte von Vandsburg in Westpreußen belegt, wie falsch es ist zu behaupten, dass der Begriff Wenden ein Eigenname eines größeren Volkes war. Ausgehend von der Etymologie des ersterwähnten Namens Wanszowna haben wir nur eine nachvollziehbare Herleitung von Wörtern, die für drehen, winden und wälzen stehen. Dass alles bezeichnet die Bewohner im Zeitalter der Schwertmissionierungen als Gedrehte, Umgedrehte oder Gewendete im Sinne einer Änderung ihrer Geisteshaltung zu den damals streitenden Religionen. Das Christentum wurde in Europa in großen Teilen mit Gewalt eingeführt, das begann mit der Zerstörung heidnischer Haine, dem Fällen heiliger Bäume oder der Zerstörung von Tempeln mit Götzenbildern und endete in blutigen Kreuzzügen mit der Ausrottung und Versklavung ganzer Völkerscharen in Europa. Dieser Völkermord geschah im Namen der Kirche, die danach ihre Verantwortlichen dafür "heilig" sprach. Heiden sind Ketzer und diese hat man im Mittelalter verbrannt. Gewalt schreckt ab und so gaben die meisten Zwangsbekehrten vor nun an Christus zu glauben, doch kaum waren die Missionare und ihr ritterlicher Begleitschutz weg, blieb alles beim Alten, man zelebrierte die alten Ahnenkulte und versteckt gehaltene heidnische Priester (Verkünder, Driuden) übten wieder ihre die Macht aus. Für die christliche Kirche waren solche Leute abgefallenen Leute Apostaten, die ausgerottet gehörten. Dass war auch der Grundansatz für den Wendenkreuzzug von 1147 und vielen weiteren Kriegszügen in das dünnbesiedelte Land östlich der Elbe-Saale-Linie.

Im Raum der später entstehenden Stadt Vandsburg war das nicht anders. Das Gebiet geriet schon frühzeitig unter Kontrolle der von Gnesen aus expandierenden Daglinger. In erster Linie, wie die Wikinger nur auf Eroberung, Raub und Versklavung aus, stellten sie ihre Feldzüge als Schwertmissionierungen dar und holten sich dafür die entsprechenden Legitimationen vom Vatikan ab. So geriet Gnesen unter der Kontrolle der römischen Kirche, der ursprünglich mit dem Akt von Gnesen (1000) eingeleitet wurde. Die Region von Wanszowna (Vandsburg) wurde bereits nach 960 von Dago Misekos Heer erobert. Der Name einer Siedlung Wanszowna ist erstmals für das Jahr 1383 belegt, er erscheint in der Chronik von Janko von Tscharnikau. Gegründet wurde Tscharnikau im 10. oder 11. Jahrhundert. Es war eine Veste der Pommern, die um 1100 Gnevomir, dem Herrscher des Landes Filehne gehörte. Gnevomir ist ein germanischer Wolfsname, an der Netze hielten sich Nachfahren von Rugiern und Burgunden. "Gnevomir" leitet sich vom niederhochdeutschen gnæfr für hochragend im Sinne an der Spitze stehend her, es war also ein Titelname, der sich mit īmir für Wolf verbindet. Spätestens 1108 haben die Daglinger diesen Burgort erobert. Janko von Tscharnikau gehörte dem Adelsclan der Nalancz oder Nalencz an, der seit 933 belegbar ist, dass heißt, sie haben in Tscharnikau wohl schon vor den Daglingern geherrscht. Ihr Name lässt sich im Altnordischen von landseti herleiten, was für Pächter und Landsasse steht. Als Landsassen (Lansten) oder landsässige Untertanen wurden im deutschen Sprachraum des Mittelalters und in der frühen Neuzeit diejenigen Grundherren oder Adeligen bezeichnet, die im Gegensatz zu den Reichsunmittelbaren der direkten Herrschaft eines Territorialherrn unterworfen waren. Die Nalancz sind also den Daglingern Untertan gewesen. Die erste Silbe dürfte jedoch im Altnordischen nāl gewesen sein, der Name entstand aus nāl-landseti, wobei nāl im Wörterbuch der Sinn von drehen zugeordnet wird. "Gedrehte Landsassen" sind missionierte Landsassen. Die Nalancz bekriegten die Adelsfamilie der Grzymala um Herzogtum Gnesen. Der Name Grzymala lässt sich altnordisch von krūzi für Kreuz und mal für Zeichen ("von Christus gezeichnete") herleiten. Auch das ist ein Name, der erst nach der Missionierung dieser Adelsfamilie entstand! Die Adelsfamilien im Herzogtum Gnesen sind eben keine "polnischen Piasten" gewesen, sondern auch missionierte und von den Daglingern unterworfene Herrscherclans alteingesessener Sippen.

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Vandsburg 1939, die westpreußische Stadt kehrt wieder nach Deutschland zurück. Der deutsche Name basiert auf den ältesten Namen und bedeutet soviel wie "Wendenburg". Nicht weil hier ein Volk der "Wenden" wohnte, sondern diese Bewohner als Apostaten angesehen wurden.

Die erste urkundliche Erwähnung des Namens Wiecbork stammt aus dem Jahr 1405. Die Stadt war Teil des Königreichs Polen und eine Privatstadt, die verschiedenen Magnaten gehörte. Damit kommt nur die rugische Adelsfamilie Borko (Borco) als Namensgeber in Frage, deren Name Wolf bedeutet und in ihrem Wappen auch gekrönte Wölfe dargestellt sind. Der Name lässt sich althochdeutsch deuten, wobei wic auf wih zurückgeht und meistens Weihe bedeutet. Er bedeutet "Borko geweiht" und entstand wohl mit dem Erwerb dieser Stadt.

Primärquelle: Wikipedia