Wendische Heveller


Im ostelbischen Havelland soll vor 1000 Jahren der heidnische Stamm der Heveller gesiedelt haben, den Systemhistoriker bisher als "elbslawischen" Stamm bezeichnen. Als ihr Eigenname wird jener der Stodoranen gehandelt, obwohl diese als nordische Kriegerkaste mit Jacza in Copnic (Köpenick) und dem alten Jomsgau verbunden sind. Bei Jacza von Copnic könnte es sich wegen seines anderen Beinamens Gryfita, um einen unehelichen Sohn des Greifen-Begründers Wartislaw I. handeln, dessen Vater, als "Oderherzog" Suatopolk überliefert, den aus Skandinavien stammenden Daglingern angehörte. Jacza heiratete auch in die Daglinger-Familie von Peter Wlast, den "Dänen" ein. Mit diesem Hintergrund wird vielleicht verständlich, dass das angebliche Füstentum Copnic eher eine Jarlschaft war, die wohl als allgemein akzeptierter Puffer zwischen den Daglingern und dem Reich der Ottonen diente. Obwohl man Jacza bisher als unabhängig darstellt, war er das wegen seinen familieren Verbindungen zu den Daglingern ganz sicher nicht, wenn die Stodoranen ein ranischer Wikinger-Clan waren.


Die Germania Sclaviana - Das Wort Sclaviana leitet sich als theologischer Begriff von Sclaveni ab, was "die im Unglauben befangenen" übersetzt wurde!

Warum wir hier so über diese Stodoranen ausholen müssen, liegt besonders an den frühen Fremdbezeichnung der Heveller als Hehfeldi in der Völkerliste des Bayerischen Geographen im 9. Jahrhundert, die immer nur die Havel als Bezugspunkt ihres Siedlungsgebiet benennen. Doch in den 890er Jahren werden sie auch als Hæfeldan in der geographischen Ergänzung zur angelsächsischen Übersetzung des Orosius genannt! Die Endung "dan" könnte sie zu dieser Zeit schon den Dänen zuordnen, kurz bevor der dänische Jomsgau in Pommern entstand. Damit stellt sich die Frage, ob die Dänen schon wesentlich früher das Havelland erreicht haben, wenn auch die Brandenburg als Brendanburg überliefert, ebenfalls auf eine dänische Burg weist. Weiter bringt uns das auch zu den Ranen an der Ostseeküste zurück, die von herulisch-rugischen Clans und skandinavischen Wikingern abstammen. Diese Clans - also auch die Stodoranen - haben quasi den ostelbischen Raum als "Vendland" für die Dänen unterworfen, konnten aber die Herrschaft nur an den Küsten aufrechterhalten, wo sie deshalb den Jomsgau errichteten.

Bis in das 12. Jahrhundert ist der Name der Heveller etwa 30 Mal in verschiedenen Varianten belegt. So berichtet etwa Widukind von Corvey zu Ereignissen des Winters 928/929 von den Hevelli, in Königsurkunden Ottos I. verfügt dieser in einem Gau und einem Land namens Heveldun, wo "dun" erneut für Dänen stehen wird. Zum Vergleich: Der Daglinger Peter Wlast wurde auch "Dunin" genannt. Der neuhochdeutsche Name „Heveller“ geht jedoch nur auf die Namensform Hevelli zurück, der dänische Bezug entfiel mit der deutschen Landnahme.


Wird heute in Brandenburg den Touristen als ""Slawendorf Brandenburg an der Havel" " angepriesen, obwohl nie ein "Slawe" im Havelland lebte.

Das Siedlungsgebiet der Heveller erstreckte sich von Spandau entlang der Fluss- und Seeufer des Havelbogens über die Brendanburg an der Havel bis hinter Rathenow. Hier siedelten seit langer Zeit suebische Verbände, deren Nachfahren heute Systemhistoriker als "Elbslawen" darstellen, obwohl dieser Begriff von keinen der bekannten Gelehrten dieser Zeit verwendet wurde! Als Hauptburg und Sitz suebischer Havelländer galt seit dem 10. Jahrhundert die Brandenburg. Diese wird heute auf das Jahr 906 datiert. Die übrigen Burgen der Heveller – der Bayerische Geograph berichtet von insgesamt 8 Burgen („civitates“) – entstanden bereits zur ostfränkischen Zeit ab 870. Dazu gehörten Rathenow, Potsdam und Spandau. Bei den ländlichen Siedlungen deutet der archäologische Befund auf ebenerdige Gebäude in Blockbauweise hin. Der Getreideanbau und die Viehzucht waren wegen den Sumpflandschaften und Urwäldern weniger entwickelt als in den anderen Gebieten Ostelbiens. Der Fleischbedarf wurde zu großen Anteilen durch die Jagd von Wildtieren gedeckt. Daneben war der Fischfang von Bedeutung.

Primärquelle: Wikipedia
von Weltzien, Wikinger aus genealogischer Sicht
https://www.stadt-brandenburg.de/kultur/museen/slawendorf

Der nordische Hintergrund der Heveller

Gemessen an den relativ späten Erwähnungen in den fränkischen und sächsischen Quellen sowie dem archäologischen Befund geht die Forschung heute davon aus, dass der Stamm der Heveller sich in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts gebildet hätte. Wie sie sich rund um die Brandenburg selbst nannten ist unbekannt, denn der Name Stodoranen bezieht sich nur auf die spätere Kriegerkaste des Daglingers Jacza in Copnic (Köpenick).
Für die Heveller sieht man die Ethnogenese um einen "älteren adeligen Traditionskern", bei dem es sich ähnlich den Stodoranen in Copnic um eine weitere nordische Kriegerkaste handeln könnte, die im Auftrag der dänischer Oberhäupter das Havelland unterworfen hatten.

Für das Havelland ist es jedoch wegen Adam von Bremens Gleichsetzung von Herulern und Hevellern auch möglich, dass sich hier zurückkehrende West-Heruler oder vom Balkan zurückgewanderte Heruler festgesetzt hatten und danach in Verbindung zu ihrer Heimat an der Ostsee standen. Auch sie wurden in Beinamen mit Ranen im altnordischen Sinn für Räuber in Verbindung gebracht (am Schwarzen Meer als Boranen), was auch den wahren Hintergrund der Stodoranen betreffen könnte.

Wie weit der herulisch-ranische Einfluss reichte, ist noch an den Verbindungen havelländischer Oberhäupter mit böhmischen Herrschern abzulesen. Denn Anfang des 10. Jahrhunderts hatte die herrschte Adelskaste im Havelland um die Brendanburg schon eine derartige Bedeutung erlangt, dass die in Böhmen herrschenden Oberhäupter eine Verbindung der beiden Adelsfamilien für erstrebenswert hielten. Cosmas von Prag berichtet Anfang des 12. Jahrhunderts in seiner Chronica Boemorum über eine Dragomíra aus dem Land Stodor, die im Jahre 906 den böhmischen Fürsten Vratislav I. heiratete. Die Verbindung lief sicher über die Elbe zwischen Havelland und Böhmen, dabei darf jedoch nicht vergessen werden, das der gesamte Unterlauf von Herulern kontrolliert wurde. "Stodor" allein bedeutet im Altnordischen nur Standort (stōð, stœðir) und im zweiten Fall Pferd, was die Stodoranen als berittene Kriegerkaste ausweisen würde.


Vermutlich herulischer Abstammung: Dragomira sendet ihre Gefolgsleute Tunna und Gommon zur Ermordung Ludmillas aus. Der Name Tunna stammt vom altnordischen "tȳna" (!) für Mörder und Gommon von gumōn für Mensch oder Bräutigam (= Geliebter?). Tatsächlich werden beide auch als "Waräger" aus ihrem Gefolge bezeichnet, was einen weiteren Wikingerhintergrund der Stodoranen bestätigt. Am 16. September 921 drangen diese in die Burg Tetín ein und erwürgten Ludmilla mit einem Strick. Anschließend verfügte Dragomíra die Vertreibung bayerischer Missionare aus dem Land.

Entstammt Dragomira oder auch "Drahomíra von Stodor" den Stodoranen würde sie zunächst bestätigen, dass diese Kriegerkaste auch über die Brendanburg herrschte und wohl als Hæfeldan zum Gefolge eines "dänischen" Oberhaupts gehörten. Das war noch lange vor der Zeit, wo Jacza mit Stodoranen über Copnic herrschte, weswegen zu dieser Zeit ein anderer für die Dänen das Vendland kontrollierte. dazu passt auch die germanische Namensdeutung von Dragomira, die man nach einen Drachen namens Ymir benannte. Ein typischer Name dieser Zeit, der ihre Abstammung von einer Adelskaste verdeutlicht und im weiteren Verlaufe sogar selbst über Böhmen herrschte.

Weil auch die Heruler immer wieder als Unterworfene der Dänen galten, haben sie wohl auch aus Eigennutz die Elbe dafür genutzt, um eine Einflusszone gegen das expandierende ostfränkische Reich zu schaffen. Dass diese Arbeit von Erfolg gekrönt war, sieht man an den Auswirkungen des ostelbischen Aufstandes von 983, der möglicherweise nur eine konzertierter Kriegoperation von Harald Blauzahn war, der zeitgleich erneut Schleswig zurückeroberte.

Primärquelle: Wikipedia

Dragomira und Tugumir

Die den nordischen Stodoranen entstammende Dragomíra wird heute als Schwester oder Tante des Hevellerfürsten Tugumir angesehen. Ob das überhaupt sein richtiger Name war, ist fraglich, den germanisch von "tugō" für Fürst und Ymir für Herrscher oder herrschen abgeleitet, wirkt dieser Name vielmehr als Herrschertitel, als Personenname. Dazu kommt noch, dass der Name seines Vaters nicht überliefert ist. Einer Theorie nach wird er mit Basqlābiǧ verknüpft, den der arabische Gelehrte al-Masʿūdī erwähnte, mehr ist nicht bekannt.

906/907 heiratete Dragomira den böhmischen Herzog Vratislav I. Sie brachte sechs oder sieben Kinder zur Welt. Ihre Söhne waren Wenzel und Boleslav, eine der Wenzelslegenden erwähnt auch einen dritten Sohn namens Spitihněv. Hier handelt es sich aber möglicherweise um eine Verwechslung, denn Spytihněv I. war ein Sohn Ludmillas und Dragomíras Schwager. Von ihren vier Töchtern ist nur Pribislava namentlich bekannt. Sie war nach Wenzels Tod Nonne in Prag.

Nach dem Tod Vratislavs im Frühjahr 921 übertrug ihr die Stammesversammlung die Regentschaft für ihren minderjährigen Sohn Wenzel. Die Erziehung des Thronfolgers und des jüngeren Boleslav sollte jedoch deren Großmutter Ludmilla übernehmen. Bald kam es zu einem Konflikt zwischen den beiden Frauen. Wenzel sei von Ludmilla und den christlichen Geistlichen verdorben worden, beschwerte sich Dragomira bei den böhmischen Großen. Er solle zu einem Fürsten erzogen werden und gliche stattdessen immer mehr einem Mönch. Sie beauftragte ihre beiden Waräger aus ihrer Gefolgschaft und ließe Schwiegermutter am 16. September 921 in ihrer Burg Tetín erwürgen. Auf ihrem Befehl wurden danach auch alle bayerischen Missionare aus Böhmen vertrieben. Zu den Warägern sei noch bemerkt, dass sie als Wikingergruppe auch für Dänen stehen könnten, die der Brendanburg sicher ihren Namen gaben.

Bisher sucht man die Hintergründe für den Mord im politischen oder religiösen Bereich. Möglicherweise ging es um die Anerkennung der Oberhoheit des ostfränkischen Königs Heinrichs I. über Böhmen. Das Land hatte sich seit 895 mit Bayern verbündet, um Schutz vor den Sachsen zu suchen. Der bayerische Herzog Arnulf hatte sich jedoch 921 Heinrich I. unterworfen und fiel deswegen als Verbündeter gegen die sächsische Expansion aus. Ludmilla soll eine Annäherung an Sachsen befürwortet, Dragomíra diese abgelehnt haben. Eine Rolle soll im Zuge der beginnenden Christianisierung auch die Auseinandersetzung zwischen Heidentum, vertreten durch Dragomíra, und Christentum, vertreten durch Ludmilla, gespielt haben.

Ein Jahr später überfiel der bayerische Herzog Arnulf Böhmen, das Ergebnis dieses Feldzuges überliefern die Quellen aber nicht. Fest steht, dass Dragomíra irgendwann zwischen 922 und 925 die Regentschaft abgeben musste, da Wenzel inzwischen volljährig und regierungsfähig geworden war. Dieser ließ zunächst seine Mutter aus Böhmen vertreiben, holte sie jedoch 925 in allen Ehren wieder zurück. Sie lebte in Prag, hatte jedoch keine politische Macht mehr. Nach der Ermordung von Wenzel (929 oder 935) flüchtete sie zu den Charvaten im Norden Böhmens, bei dem es sich vielleicht um einen Teilstamm der Chrobaten handelte. Hier verliert sich zwar ihre Spur, doch sie könnte nach Wenzels Tod auch zu ihrem Bruder auf die Brendanburg zurückgekehrt sein.


Otto der Große - Bei der namentlich unbekannten Heidin, mit der Otto I. einen Sohn namens Wilhelm (später Erzbischof von Mainz) hatte, könnte es sich um die einzige bekannte Schwester Dragomira handeln, die ausgerechnet 929 in Böhmen verschwand. Bei der Gefangennahme ihres Bruders Tugumir 929 weilte sie wohl wieder als Schwester bei ihm.

Von Tugumir berichtet Widukind von Corvey um das Jahr 967 in seiner Sachsenchronik, er sei durch Heinrich I. gefangen genommen und in sächsische Gefangenschaft gebracht worden. Es wird allgemein angenommen, dass Tugumir 929 bei der belegten Einnahme der Brandenburg durch Heinrich I. in sächsischen Gewahrsam geriet, möglicherweise als vornehme Geisel. Die namentlich unbekannte Heidin, die eine illegitime Beziehung mit dem Thronfolger und späteren Kaiser Otto I. hatte, soll Tugumirs Schwester gewesen sein. Doch von der Zeit her - 929 - kann es sich nur um Dragomira gehandelt haben, die angeblich bei den Charvaten untergekommen wäre. Aus dieser Beziehung ging der spätere Erzbischof Wilhelm von Mainz hervor. Vermutlich traten Tugumir und seine Schwester erst während ihrer Gefangenschaft zum Christentum über, was ebenfalls auf die bis dahin heidnische Dragomira passen würde.

Um das Jahr 940 kehrte Tugumir in Absprache mit König Otto I. auf die Brandenburg zurück. Dort herrschte sein Neffe unabhängig von sächsischer Oberherrschaft. Tugumir ließ sich als rechtmäßiger Herrscher dort einsetzen, nahm seinen Neffen gefangen und tötete ihn. Anschließend erkannte er die Oberherrschaft Ottos I. an und unterstellte ihm Burg und Gebiet.

Widukind zufolge, der Tugumirs Vorgehensweise als Verrat an seinem Volk bezeichnet, hatte Tugumir dafür von Otto I. eine große Geldsumme und noch größere Versprechungen erhalten, wahrscheinlich politische Zugeständnisse. Aufgrund von Tugumirs Unterwerfung sollen sich auch alle anderen ostelbischen Stämme „bis zur Oder“ auf ähnliche Weise dem König unterworfen und fortan Tribut geleistet haben. Tugumirs weiteres Schicksal lässt sich mangels weiterer Nachrichten nur erschließen. Danach soll er bis zu seinem Tod über das Gebiet der Heveller geherrscht haben, jedoch keine Nachkommen gehabt haben.

Tugumirs Todesjahr ist unbekannt. In der angeblich aus dem Jahr 948 stammenden Gründungsurkunde des Bistums Brandenburg wird er nicht mehr erwähnt. Sein Todestag wird im Nekrolog des Nonnenklosters Möllenbeck bei Corvey mit dem 25. Mai angegeben. Der Eintrag könnte darauf zurückzuführen sein, dass seine Schwester (Dragomira?) dort nach der Trennung von Otto I. als Nonne lebte.

Tugumir war seit dem Jahr 862 der erste ostelbische Fürst, der in ostfränkischen Quellen wieder eine namentliche Erwähnung fand. Die Forschung geht heute davon aus, dass seine Freilassung im Zusammenhang mit der Interessenlage Ottos I. an seinem neuen Herrschaftszentrum in Magdeburg stand und er der Einsetzung eines christlichen Fürsten eine politisch stabilisierende Wirkung für eine Christianisierung der ostelbischen Gebiete von oben her beimaß. Bereits unter den Karolingern hatte die gezielte Einsetzung und Unterstützung gewogener Fürsten als Mittel zur Herrschaftskontrolle im ostelbischen Raum gedient, weil es für eine unmittelbare Herrschaft an Truppen und finanziellen Mitteln fehlte.

Demgegenüber stand die Installation Tugumirs in keinem Zusammenhang mit der Ermordung von 30 ostelbischen Fürsten durch den Markgrafen Gero, über die Widukind von Corvey unmittelbar vor der Tugumir-Episode berichtet. Das Massaker an die heidnischen Fürsten hatte sich rund drei Jahre früher ereignet.


Primärquelle: Wikipedia

Umkämpfte Brendanburg (Brandenburg)

Welche Sprache Dragomira mit ihren Warägern auf der Brendanburg gesprochen hatte, kann nur eine germanische oder altnordische gewesen sein, also auch kein Lateinisch, wenn sie noch lange an ihrem Heidentum festhielt. Die gleiche Sprache sprach sie auch in Böhmen mit ihrem Gemahl Wratislaus und seiner Familie und den Untertanen. Am Heidentum festzuhalten, bedeutet eben auch keinen intensiven Kontrakt mit den christlichen Missionaren aus Bayern, die sie ohnehin hasste. Als Heinrich die Brendanburg eroberte, brachte man zu dieser Zeit auch keiner anderen Sprache mächtig zu sein, alle verstanden sich in einer Sprache. Nur so konnte sich schließlich auch eine Beziehung zwischen Otto I. und Tugumirs Schwester entwickeln, aus der noch ein Sohn Wilhelm hervorging, dem späteren Erzbischof von Mainz. Noch im gleichen Jahr 929 heiratete Ottos I. die angelsächsische Prinzessin Edgitha, die schon um 930 und 931 ihre ersten beiden Söhne mit Otto I. bekam.


Die Brendanburg - Sie könnte zuerst von dänischen Wikingern errichtet worden sein!

Tugumirs Schwester kam zuvor schon unter einem sächsischem Namen im Kloster Möllenbeck unter. Tugumir, inzwischen Christ, ließ sich durch viel Geld und noch größere Versprechen dazu überreden in Ottos I. Dienste zu treten. Unter dem Vorwand, aus der sächsischen Gefangenschaft entflohen zu sein, kehrte er nach dem Tod seines Vaters 940 in die Brendanburg zurück und übernahm dort das angestammte Fürstenamt. Anschließend tötete er seinen Neffen, den letzten männlichen Verwandten, und unterstellte das gesamte Herrschaftsgebiet wieder der Tributherrschaft des ostfränkischen Königs.

Ob es sich bei dem für die zweite Hälfte des 10. Jahrhunderts bei Thietmar von Merseburg erwähnten Dobromir um einen Abkömmling Tugumirs handelt, konnte bislang noch nicht zufriedenstellend geklärt werden. Sein Name leitet sich jedenfalls vom germanischen "dūbra" für Wahnsinnig (!) ab, was ihn insgesamt als "wahnsinnigen Herrscher" beschreibt. Das könnte zugleich erklären, warum er von Tugumir getötet wurde.

König Otto I. errichtete 948 – nach neuerer Auffassung erst 965 – mit dem Bistum Brandenburg im Hevellergebiet ein Missionsbistum. In diesem Zuge entstand auf der Brandenburg die erste christliche Kirche.

Nur eine Generation später beteiligten sich die Heveller am heidnischen Aufstand von 983, der sich wohl nicht nur gegen die Tributherrschaft des auf der Brendanburg residierenden Markgrafen Dietrich von Haldensleben richtete. Denn wie schon der auf einen dänischen Wikingerhintergrund weisende Name Brendanburg aussagt, könnte hinter diesem Aufstand auch der dänische König Harald Blauzahn gesteckt haben, der zeitgleich Schleswig von Otto I. zurückeroberte. Das vom Jomsgau aus beeinflusste Vendland, reichte offensichtlich zuerst bis zur ostelbischen Brendanburg hinunter und wurde nach seiner Eroberung durch Heinrich und Otto I. entgegen dänischer Interessen um 929 deutsch. Die Brendanburg wurde sogar mitten im strengen Winter 928/929 von Heinrich I. durch Aushungern und Angriff über den vereisten Burgwallgraben erobert.

Zu dieser Zeit hatten sich die Dänen auch im Jomsgau in Pommern festgesetzt und planten offenbar neben Schleswig auch die Rückeroberung der verlorenen Vendlandgebiete bei Havelburg und der Brendanburg. 983 war es schließlich soweit, statt eines angeblichen "Slawenaufstandes" haben wohl ranische Wikingerverbände wie die Stodoranen unter der Führung von Jomswikingern Havelburg und die Brendanburg aus Sicht der Dänen zurückerobert und so das gesamte ostfränkische Missionswerk vernichtet. Bischof Folkmar konnte von der Brendanburg fliehen, die übrigen Geistlichen wurden gefangen genommen. Neben anderen Gewalttätigkeiten vergriffen sich die Eroberer auch am Grab von Bischof Dodilo, danach brach jenseits der Elbe die Kirchenorganisation fast völlig zusammen.

Das Bistum Brandenburg ging unter und die verlorene Burg Brendanburg war vermutlich wieder die südlichste Bastion des Jomsgaus im ostelbischen Vendland.

991 gelang es einem sächsischen Heer Ottos III. die Brendanburg kurzzeitig zurückzuerobern und auf diese Weise noch einmal die Oberhoheit über die Heveller zu erlangen. Vier Jahre später fiel die Brandenburg jedoch wieder an die Heveller, die im darauffolgenden Jahr einen Friedensvertrag schlossen. Auch wenn ihre Diözesen praktisch verloren waren, wurden dennoch weiter Bischöfe von Havelberg und Brandenburg gewählt. Sie lebten entweder in der Nähe der Erzbischöfe von Magdeburg oder amtierten als Weihbischöfe in westlichen Teilen des Reiches.


Primärquelle: Wikipedia

Die Heveller als Vasallen der Heruler und Sachsen


Anfang des 12. Jahrhunderts gehörten die Heveller zum Herrschaftsgebiet des Herulerreichs unter Heinrich von Alt-Lübeck, der mütterlichseits auch dem dänischen Königshaus entstammte. Dieser trug auch den Titel als "König der Heruli", mit denen er quasi das gesamte ehemalige Vendland wieder für die Heruler zurückeroberte. Seine teilweise dänische Herkunft dürfte das ganze erleichtert haben, denn so entstand wieder jenes Reich, was sich nach der dänischen Eroberung Schleswigs 983 östlich der Elbe bildete. Nach der vermutlichen Ermordung von Heinrich im März 1127 fielen die Vasallen des Herulerreichs wieder ab, das Kernreich an der Ostsee blieb jedoch weiter existent.

Auf der Brendanburg (Brandenburg) regierte in der Folge der angeblich christliche Hevellerfürst Meinfried. Zum Jahre 1127 ist jedoch beim Annalista Saxo die Ermordung des Grafen Meinfried („Meinfridus quoque comes Sclavorum occisus est“) erwähnt, der als Heide = "Sclavus" bezeichnet wurde. Da es zum selben Jahr in den Annales Magdeburgenses heißt, dass der "Sclavus" Meinfried von Brandenburg ermordet wurde („Meinfridus Sclavus de Brandeburch occisus est“), wird gemeinhin angenommen, dass es sich dabei um den Vorgänger des letzten heidnischen Herrschers in Brandenburg, Pribislaw-Heinrich, handelt. Und dieser war nun mal nach den Annales Magdeburgenses als "Sclavus" ein "im Unglauben befangener"! Die These, dass Meinfried Christ gewesen wäre, leitete man heute nur davon ab, dass er einen deutschen Namen hatte, denn er bei der Taufe erhalten hätte. Das belegt zu dieser Zeit jedoch überhaupt nichts, denn selbst wenn er getauft war, konnte er trotzdem ein heidnischer Herrscher gewesen sein, der als Wende sich vom Christentum wieder "abgewendet" hatte.

Bezogen auf die vermutete Ermordung des Herulerkönigs Heinrich von Alt-Lübeck am 22. März 1127 und der Ermordung von Meinfried im gleichen Jahr muss man sich mit den Gedanken befassen, ob hier ein Zusammenhang besteht. Fakt ist, dass so der gesamte ostelbische Heidenraum massiv geschwächt wurde und danach nur deutlich sachsenfreundlichere Machthaber folgten. So in in der Brendanburg (Brandenburg) mit dem wohl zweifelsfrei christlichen Pribislaw-Heinrich. Da Pribislaw dem jungen Otto, Sohn des Grafen Albrecht des Bären die Zauche zum Patengeschenk gemacht haben soll, müsste er um 1125 bereits im Besitz des Gebietes gewesen sein. Und genau hier könnte auch der Grund von Meinfrieds Ermordung liegen, der offensichtlich auch über die Zauche herrschte und diese ostelbische (!) Schenkung nicht anerkannte. Erst eine Ermordung Meinfrieds sollte den Weg frei machen, doch dafür musste man noch einmal 20 Jahre bis zum Wendenfeldzug warten. Zuvor befand sich die Zauche eben noch weiter auf heidnischem Gebiet.


Pribislaw Heinrich rechts neben Otto I. - Möglicherweise wurde er mit einer unehelichen Tochter von Albrecht dem Bären verheiratet, der dafür als Erbe seines Landes eingesetzt wurde

Pribislaw-Heinrich schloss nach dem Traktat des Heinrich von Antwerpen einen Erbvertrag mit Albrecht dem Bären, nach dessen Inhalt der Askanier ihm in der Herrschaft über das Land der Heveller nachfolgen sollte. Das war ebenfalls erst nach dem Tode von Meinfried möglich, weswegen das Mordmotiv durchaus ein sächsisches gewesen sein könnte.

Und so kam es auch, wie es vertraglich vereinbart wurde: Nur drei Jahre nach dem Wendenkreuzzug starb 1150 Pribislaw-Heinrich und dessen Witwe Petrissa übergab die Brandenburg an Albrecht den Bären. Diese Petrissa wäre vielleicht eine Norwegerin oder könnte aus Bayern stammen, was als Gemahlin nur Sinn macht, wenn Pribislaw-Heinrich die gleiche Sprache beherrschte. All das befeuert auch erneut einen Wikingerhintergrund der Brendanburg, wo sich schon Waräger, Heruler und Stodoranen aufgehalten haben. Altnordisch von "hrīsa" hergeleitet, könnte dieser Name auch von einer "unehelichen Tochter" eines gewissen Stammvaters erzählen. Auf die Situation von Pribislaw bezogen, der sein Reich so mir nichts dir nichts an die Askanier vererbte, könnte der Vater dieser "unehelichen Tochter" möglicherweise Albrecht der Bär gewesen sein! Nur so macht das ganze wenigstens für Pribislaw Sinn, der sonst ohne echte Gegenleistung dastehen würde.

Dessen Getreue wurden jedoch von den Stodoranen und Daglingern überrumpelt und verloren die Burg 1157 an den Schwager Pribislaw-Heinrichs, Jacza von Copnic. Halten konnte sich dieser nicht, er setzte sich in das Reich der Daglinger ab, wo er in die dänische Familie von Peter Wlast einheiratete.

Primärquelle: Wikipedia

Pribislaw - Sein Name und seine Bedeutung

Es ist verdächtig still um die Namensdeutung von Pribislaw. Entweder weiß man nichts darüber, will nichts darüber wissen oder überlässt dem Leser die Eigenrecherche. Die verfälschten Zitate in der Wikipedia von Annalista Saxo, oder der Annales Magdeburgenses kann jeder nachprüfen, soweit er bereit ist etwas Zeit zu investieren. An keiner einzigen Stelle in den Originaltexten ist irgendetwas über "Slawen" geschrieben, weshalb man sich die Autoren der Wikipedia der Geschichtsfälschung schuldig macht! Was zählt ist zuerst immer nur das Original und nicht die spätere wortverfälschte Neuzeitversion mit willkürlichen slawophilen Ausschmückungen. Nachrichten aus dem 12. Jahrhundert wurden zum Beispiel über Heinrich den Löwen nur so niedergeschrieben, wenn sie aus ostelbischen Gebiet berichten:

1158. Heinricus dux Sclavaniam cum exercitu intrcns, terram ferro et igne vastat.
1159. Heinricus dux proptermultiplicandam christianitatem constituendi et investiendi episcobos in Sclavania potestatem a cesare accepit.
1160. Heinricus dux terram Sclavorum hostiliter intravit, ferro et igne totem vastavit, principem eorum Niuclath qui et Nicolaus trucidauit, ipsos rebel/es sibi subiugavit. - - Heinricus dux episcopos in Sclavania ordinatos inoestiuit, Geroldum in Aldenburch, Evermodum in Raszisburch; Bernonem in Magnopolim, qui translaius estin Zuerinensem urbem,
1163. Heinrieus dux castrum Sclavorum Wertom obsidens ad deditionem coegit. - - - Heinricus dux congregationem in Lubeke clericorum instituit, ecclesiam ex lignis constructam in honore sancte Marie et sanctl Nicolai dedicari fecit. Ubi pads gratia principes Rugiane insule ad dedication em uenerunt

Damit kommen wir auf die Namensdeutung von Pribislaw zurück. Über dem deutschen Familienname Priebe wird zum Beispiel behauptet, dass er von Pribislaw oder Privislaw abgeleitet wäre. Daran lässt sich zunächst nichts aussetzen, doch dass er aus dem "slawischen Sprachgebrauch" stammen würde ist völlig falsch. Auch die angebliche Bedeutung dieses Namens wonach er "der an Ruhm wächst" bedeuten würde, ist falsch. Richtig ist hingegen, dass er im ostelbischen Raum und auch im übrigen Osteuropa verbreitet war. Ein wichtiger Hinweis zur Namensdeutung ist dabei, dass Pribislaw erst im 12. Jahrhundert östlich der Elbe aufkam und sich von dort nur ostwärts ausgebreitet hätte. Warum das so war hängt mit der Zurückdrängung des heidnischen Raumes zusammen, oder anders formuliert mit der Expansion des ostfränkisch-deutschen Reiches zusammen.


Albrecht der Bär - Für ihn war Pribislaw nur sein Vasall und genau das bedeutet auch sein Name!

Im deutschsprachigen Raum ist heute Pribislaw nicht mehr zu finden, es existieren nur noch Ableitungen, wie Priebe oder Priebke. Pribislaw trat jedenfalls nur zur Missionierungszeit als Name für ostelbische Oberhäupter in Erscheinung, wobei diese Leute überwiegend in einem Abhängigkeitsverhältnis zu benachbarten Fürsten des deutschen Kaiserreich standen. Das waren hauptsächlich Albrecht der Bär und Heinrich, der Löwe, die Mitte des 12. Jahrhunderts ihre Herrschaftsgebiete auf ostelbisches Gebiet ausdehnen wollten. Und zwar nicht, um in erster Linie Land zu annektieren, sondern es durch Vasallen zu beherrschen, um so regelmäßige Tribute zu generieren. In dieser Zeit tauchte nun der Name Pribislaw an der Ostgrenze zum umkämpften Ostelbien auf und zwar ausschließlich als Oberhäupter im Vasallenverhältnis. Für die Namensdeutung kommen wegen des dänisch-herulischen Hintergrundes Altnordisch oder Germanisch in Frage und aus Sicht der sächsischen Geschichtsschreibung Althochdeutsch oder sogar noch Altsächsisch.

Für Pribislaws Namensdeutung hinsichtlich seiner Ableitung als Priebe muss jedenfalls davon ausgegangen werden, dass er sich aus zwei Wörtern zusammensetzte, wobei das erste nur im Althochdeutschen als "probist" Sinn macht und zugleich perfekt in diese Zeit passt: Dieser Begriff steht für Vorsteher und Statthalter oder auch für Verwalter, Aufseher und Schutzherr. Die Endung "law" oder "lav" ist hingegen vom altnordischen "lāvarði" für Herr abgeleitet und taucht sogar komplett im Namen Knut Lavard auf, dem letzten König der Heruler, mit herulisch-dänischer Herkunft. Pribislaw bedeutet also nichts anderes als "Statthalter des Herrschers", was ihn als Vasallen eines fremden Oberhaupts ausweist. Und je weiter sich die Ostexpansion ausdehnte, wurden neue Vasallen gebraucht, weswegen nur zu dieser Zeit, sich dieser Name ausbreitete. Nach dem auch die letzten heidnischen Gebiete verteilt waren, wurden keine neue Vasallen mehr benötigt, der Name wurde als Familienname verdeutscht und verschwand im Original aus dem Sprachgebrauch.

Primärquelle. Wikipedia
https://ascanischealtmark.de/albrecht-der-baer-850-todestag/

Die Brendanburg und das nähere Umland

Die heutige Namensdeutung von Brandenburg hat sich mittlerweile von der slawophilen Erfindung des böhmischen Jesuitenpaters Bohuslaus Balbinus eines Brennabor verabschiedet, der um 1677 aus ethnisch-politischen Gründen deutschen Ortsnamen eine "slawische" Herkunft nachweisen wollte. Trotzdem halten heute noch immer Systemhistoriker an diesem Märchen fest und wollen die auf der Dominsel erbaute Brendanburg von "bran" für "slawisch" Sumpf oder Morast herleiten, vielleicht wäre sogar eine germanische Herleitung von "branda" für Brand möglich. Nichts von dem erklärt den ersten belegten Namen Brendanburg, der sich auch nur wegen den "Dan" im Namen für Dänen nur mit einem altnordischen Hintergrund erklärt. Die Dänen finden sich nach im ältesten Namen der Heveller als Hæfeldan oder Heveldun, was eine frühe Landnahme dänischer oder ranischer Wikinger im 9. Jahrhundert untermauert.

Das vorstehende Wort "bren" weist deshalb auch auf keine Herleitung von einem Brand, sondern muss auf die Burg bezogen sein, die zuerst den Dänen oder seinen Vasallen, den Herulern unterstand. Sinn macht deshalb nur die Herleitung von "bryne" für eine Brustwehr als Wall- oder Palisadenburg, hinter der sich die Besatzung verschanzen konnte. Dass damals solche Namen immer Burgbezogen gewesen sind, kann man auch an der umstrittenen Namensdeutung von Brünn ablesen, für das bisher keinerlei "slawische" Deutungsversuche Sinn machen. Ohne diesen Slawenunsinn braucht man diesen Namen nur vom Burgbau zwischen 1021 und 1034 herleiten, worauf Brünn zu seinen Namen kam und zwar als befestigter Ort. Auch dieser Name leitet sich von "bryne" her, denn zu dieser Zeit existierte noch lange keine glagolitische Sprache, weil die Missionierung noch kaum Fortschritte machte.


Brandenburg mit der Gotthardtkirche

Der Wikingerhintergrund der Brendanburg kann sogar mitten in der Stadt Brandenburg noch untermauert werden. So weist auch Parduin, als frühere Handwerks- und Kaufmannsiedlung im 12. Jahrhundert auf nordisch-deutsche Bevölkerung, denn das altnordische pardūn weist nur auf einen kirchlichen Hintergrund. Gemeint ist der vorkirchliche Prämonstratenser-Stift in diesem Ort, der namentlich für Vergebung und Ablass steht! Aus dem um 1100 auf dem nördlichen Havelufer entstandenen Parduin wurde immerhin die heutige Altstadt Brandenburgs, wo später noch die Gotthardkirche erbaut wurde.

In der näheren Umgebung der Brendanburg finden sich noch eine Reihe älterer Siedlungen, deren Namen man heute wie in vielen anderen ostelbischen Orten eine völlig falsche "slawische" Herkunft bescheinigen will. Wiederum bedient man sich hauptsächlich dem Machwerk des DDR-Slawisten Fischer, der zum Beispiel das frühere Stutzdorf "slawisch" als "Ort, wo es Hechte gibt" gedeutet hat, obwohl durch neuere archäologische Grabungen nur ein deutscher Siedlungskern bestimmt werden konnte! Für seine abstrusen Behauptungen führt er russische und polnische Bezugswörter ins Feld, obwohl zu dieser Zeit noch keinerlei polnische Sprache existierte! Der Name Stutz ist dazu bis heute nur ein deutscher Familienname.

Völlig wirr verfährt man heute auch mit dem heutigen Brandenburger Stadtgebietsort Saaringen, den man auf Biegen und Brechen eine "slawische" Deutung verpassen will. Der Ort wurde 1320 erstmals urkundlich als Sarringe erwähnt, als der brandenburgische Bischof Johannes von Thuchem das Dorf dem Domstift überschrieb. Slawisten schlagen hier eine Deutung für "hinter dem Fluss gelegen" oder "hinter dem See" vor, obwohl sich der Siedlungstyp eines Rundlings bereits mit dem althochdeutschen "ringa" beschreiben lässt. Das vorstehende "sar" wird beschreibt den Ort über das althochdeutsche "saro" als etwas Zusammengereihtes, womit der Name sich nur als äußerliche Ortsbeschreibung offenbart.

Auch das heute zu Brandenburg gehörende Wust will man "altpolabisch" mit Distel (!) deuten, als ob die Bewohner ihren Ort nach Unkraut benannt hätten. Wust wurde erstmals im Jahr 1324 urkundlich als Wuest erwähnt und lässt sich vom althochdeutschen wist für Nahrung oder Wegzehrung herleiten, was sogar auf eine Namensursprung von einem ehemaligen Gasthof hindeutet. Auch die "slawische" Deutung für Görden als ursprünglich curia Gorne (1307) leitete sich nur vom altsächsischen gorn für Trauer oder Klage ab, was auf einen Friedhof oder Ort eines verlustreichen Kampfes hindeuten könnte.

Primärquelle: Wikipedia
https://www.reiseland-brandenburg.de/poi...che/?no_cache=1

Potsdam und das nähere Umland

Das letzte Herrschaftsgebiet der nordischen Hæfeldan (Heveller) soll sich bis in die Gegend des heutigen Potsdam ausgedehnt haben. Erwartungsgemäß findet sich auf der entsprechenden Wikipedia-Seite der gleichgeschaltete "Slawen"-Unsinn über das Siedlungsgebiet vor 1000 Jahren, weshalb es an der Zeit ist auch die wahre Herkunft des Stadtnamens zu klären und zugleich die nähere Umgebung mit einzubeziehen.

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte am 3. Juli 993 in einer Schenkungsurkunde des Kaisers Ottos III. des Heiligen Römischen Reiches als Poztupimi was Karlheinz Hengst "altpolabisch" mit „Zugang" oder "Anlegestelle“ deutete. Hengst war zu DDR-Zeiten "Dipl.-Slawist" an der Karl-Marx-Universität Leipzig, wo er die vorgegebene "slawische" Leitgeschichte unters lernende Volk brachte.


Potsdam 1936 - Der erste erwähnte Name Poztupimi bedeutet sinngemäß "Ort bei den Wölfen"!

Die besagte Schenkung sollte an seine Tante erfolgen, die Äbtissin Mathilde von Quedlinburg. Das Dokument blieb wahrscheinlich vorerst wirkungslos, da aufgrund des offensichtlich mit dänisch-herulischer Unterstützung stattgefundenen ostelbischen Heidenaufstandes von 983 die deutsche Herrschaft bis an die Elbe zurückgedrängt worden war. Die Urkunde erwähnt die beiden Orte Poztupimi et Geliti, welche heute als Potsdam und Geltow gedeutet werden. Die genaue Namensherkunft gilt bisher trotz der Hengst-Theorie als "nicht geklärt". Heutige Slawisten wollen Poztupimi von den "slawischen" Wörtern pod und stupa ableiten, was man mit „unter den Eichen“ deutet. Eine andere Möglichkeit wäre die Ableitung von einem "slawischen" Personennamen Postapim.

Gehen wir jedoch auf das besagte Poztupimi des Jahres 993 ein, wo dieser Ort zusammen mit Geliti als Geltow schon existierte, könnte dieser schon vor 983 existiert haben und zwar als Eigentum des Kaisers, was seinem Vater schon gehörte, bevor dieser es 983 verlor. Bevor das geschah, erlebte der damals unterworfene ostelbische Raum die Auswüchse christlicher Missionsarbeit, die den Heiden zunächst nur ein Leben in weitestgehender Knechtschaft vorbestimmt hatte. Demzufolge motiviert sind die Heiden 983 gewesen, sich davon wieder zu befreien. Dieses Schicksal erlebten sicher auch Poztupimi und Geliti, wo jegliche christliche Missionsarbeit durch Abkehr vernichtet wurde. In dieser Zeit also ist dieser Name einer Siedlung gegeben worden, die sicher schon während der Missionszeit vor 983 entstand.

Was bedeutet also Potsdam wirklich? In Anbetracht der recherchierten Umstände kommt nur eine althochdeutsche, altnordische oder sogar germanische Deutung in Frage, als genau aus jenen Sprachen, die man zu dieser Zeit noch sprach und verstand. Poztupimi wird sich wohl aus drei Wörtern zusammensetzen, die sich wohl in ein Kompositum "po-stuph-imi" geteilt haben. Wie sonst auch steht lateinisch po für bei oder an, das nachfolgende stuph steht jedoch im althochdeutschen für einen Punkt oder Mittelpunkt, der zu īmi einem Wolf stand. Richtig gedeutet würde somit dieser Name "Ort bei den Wölfen" bedeuten, was sich wohl auch auf seine Abgelegenheit bezog. Der Wolfsname "īmi" ist jedoch altnordischer Herkunft und könnte als Synonym für die dort siedelnden Heiden verwendet worden sein. Dieser Wolfsbezug ist auch an Wikinger- und Herulerorten an der Ostsee bekannt, wo Lubmin oder Lübbenau in Wahrheit nach Wölfen benannt wurden und dort mit Wikinger und Ranen als Seewölfe gleichgesetzt wurden! Für das frühe Potsdam bedeutet das also nur, dass dort die Stodoranen bei den Deutschen als Wikinger wahrgenommen wurden.

Und das erwähnte Geltow?

Vor Ort gefundene Steinbeile und Gefäßscherben aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. lassen eine Besiedlung des Ortes schon seit der Steinzeit vermuten. Weitere Fundstücke aus Bronze geben Hinweis auf im 18. Jahrhundert v. Chr. vorhandene erste Handelsbeziehungen. Um die Havel überqueren zu können, wurde aus Pferdeschädeln eine Furt im Wasser gepflastert. Der Pferdeschädel im Gemeindewappen findet darin seine Erklärung. Der Fund zahlreicher römischer Münzen aus der Zeit Gordianus III. Pius lässt die Bedeutung des Havelübergangs als überregionaler Handelsweg erkennen. Die gesamte Gegend unterstand den Semnonen, von denen sich ein Teil vor den Hunnen absetzte, der Rest aber blieb. Aus diesen suebischen Verbänden gingen schließlich jene Hæfeldan hervor, die im 9. Jahrhundert einem dänisch-ranischen (herulischen) Wikinger-Clan unterstanden. Dieser machte sich als Stodorani einen Namen und herrschte auch über Geliti, dem späteren Geltow.


Der Stattname Geltow ist weder "slawisch" nach Blutwurst oder einen Dummkopf benannt, sondern einzig und allein nach einer damals bekannten Trinkerhalle (Gasthaus)!

Bisher will man den Ortsnamen wegen angeblicher Liutizen nur von Jelity oder Jelito herleiten, was so viel wie Dickdarm, Blutwurst oder auch Dummkopf bedeuten würde. Neben diesen lächerlichen Deutungen käme auch Jelity mit "lehmartig" in Frage - doch wie bei den anderen ostelbischen "Slawen"-Lügen, stimmt auch das über Geliti nicht. Im Althochdeutschen lässt sich hingegen dieser Name direkt von "gellita" herleiten, was für ein bauchiges Trinkgefäß steht. Geltow hatte also einen Namen nach einer früheren Trinkerhalle der Hæfeldan und nordischen Stodoranen bekommen! Das ist auch kein Einzelbeispiel, sondern damals auch von anderen Orten, wie zum Beispiel Wolgast als Hologast (=Gästehalle) bekannt.

Primärquelle: Wikipedia
https://www.maz-online.de/Lokales/Bilder...ach-dem-Krieg/1

Rathenows Burgwälle

Zu den frühen Siedlungsplätzen des Havellandes gehört auch die Gegend rund um Rathenow. Schon in prähistorischer Zeit war die Gegend um die heutige Stadt besiedelt. Wie anderswo im Havelland, wird auch dieses Siedlungsgebiet zu dem der Semnonen gerechnet, doch die Burgwälle bei Rathenow wären sämtlich "slawisch" gewesen wird auf der Wikipedia-Seite über Rathenow behauptet. Dazu gehörte auch der namentlich erwähnte Burgwall Stremmewiese, dessen Name vom altnordischen Wort "streyma" für strömen (= "Stromwiese") abgeleitet sein wird. Auf der verlinkten "Burgwall Stremmewiese" erfährt man jedoch etwas völlig anderes, als auf der Rathenow-Seite. Zunächst wird er erst als "slawisch" bezeichnet, doch das ändert sich später.

Der "slawische" Burgwall Stremmewiese wird zunächst zu vier nachgewiesenen Anlagen im Stadtgebiet Rathenows gerechnet, was wohl suggerieren soll, dass einfach alle Anlagen ebenfalls "slawisch" wären. Eine weitere Burg ist nach der Bebauung des Areals nur noch über archäologische Dokumentationen bekannt. Demnach befand sie sich im äußersten Südosten der Insel Stremmewiese, nur etwa 700 m vom Burgwall entfernt. Möglicherweise lag das an den früheren riesigen Überschwemmungen in dieser Gegend, die wohl Sumpf- oder Wasserburgen regelmäßig zerstört haben, worauf an anderer Stelle sie wieder aufgebaut wurde.

"Slawen" sind die Erbauer des Burgwall Stremmewiese ohnehin nicht gewesen. Entsprechend unverständlich drückt man sich darüber auf der Wikipedia-Seite aus:

Die Anlage soll 1929 erstmals als slawischer Ringwall beschrieben worden sein. Es soll sich um keine frühslawische Burg gehandelt haben. Mit anderen Worten hat man sich später revidiert, trotzdem spielt das heute keine Rolle mehr. letztlich ist das hier ohnehin egal, denn vor 1000 Jahren herrschten hier, wie in der Brendanburg nur nordische Stodoranen, die Rathenow sicher schon den Namen gaben.

Der Burgwall Stremmewiese ist etwa 110 mal 130 Meter groß und hat die Form eines ausgeprägt abgerundeten Dreiecks. Ein innerer und äußerer Burggraben sind erkennbar. Südlich des Ringwalls befand sich die Vorburgsiedlung, welche durch einen Vorwall und Abschnittsgraben beziehungsweise Abschnittsgrabenwall nochmals nach Süden gesichert war. Siedlungs- und Bebauungsstrukturen aus diesem Bereich wurden dokumentiert. Möglicherweise befand sich die Anlage eines Tores im Bereich der Vorburg. Der Burgwall soll um das Jahr 1920 mit Baggersand überspült worden sein. Aus diesem Grund sind die Strukturen bei Begehung nur noch undeutlich erkennbar. Deutlich zeichnet sich die Burg jedoch im Luftbild ab.

Im Jahr 1157 wurde auf dem Gebiet der heutigen Steckelsdorfer Gemarkung am Westufer der Havel der Burgwall „Alt Rathenow“ erwähnt, der als Ursprung der Stadt gilt. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes als „Ratenowe“ datiert auf den 28. Dezember 1216, als der Brandenburger Bischof Siegfried II. bei seiner Amtsübernahme dem Brandenburger Domkapitel seine Archidiakonatsrechte bestätigte. 1220 entsteht eine spätromanische Kreuzbasilika als Vorgängerbau der heutigen Sankt-Marien-Andreas-Kirche auf dem Kirchberg. Hier darf durchaus hinterfragt werden, ob an diesem Ort zuvor ein heidnisches Heiligtum stand, denn zur Missionszeit wurden immer dort Kirchen gebaut, wo christliche Missionare zuvor heidnische Kultstätten zerstört haben.


Der Burgwall im Luftbild von Osten
Gregor Rom, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-4.0

Der Burgwall „Alt Rathenow“ oder auch "Burgwall Steckelsdorf" soll erst im 11. Jahrhundert entstanden sein, als die Elbe wieder der Grenzfluss zum Heiligen Römischen Reich war. Die Anlage der Burg wird als unmittelbarer Vorläufer der Stadt Rathenow angesehen. Die Reste des Burgwalls liegen etwa 80 Meter westlich des Flusses Havel südwestlich der Stadt Rathenow in einer trockengelegten Niederung, welche vormals ein sumpfiges Feuchtgebiet war. Der Flurname lautet „Alt Rathenow“ beziehungsweise „Alte Hofstelle“. Der Burgstall ist oval.

In Nord-Süd-Ausdehnung hat er einen Durchmesser von 100, in Ost-West-Ausdehnung von 80 Metern. Es wird vermutet, dass die Anlage aus dem 11. Jahrhundert, also dem Hochmittelalter stammt und an einer Furt errichtet wurde. Eine heidnische Siedlung befand sich auf dem gegenüberliegenden östlichen Havelufer. Eine erste Beschreibung und Fundbegehung der Burg erfolgte 1929. Dabei wurden Keramiken und ein Spinnwirtel gefunden. Das gefundene Material wurde nach dem Wendenkreuzzug (1147) in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts datiert. Archäologische Funde auf den angrenzenden Flächen deuten auf eine frühdeutsche Besiedlung im 12. und 13. Jahrhundert hin, wobei die Funde über mehrere Hektar gestreut gefunden wurden. Vier Hofstellen konnten bisher unterschieden werden.

Die Toranlage befand sich im Norden der Burg. Diese war über eine Rampe von etwa 120 Meter Länge von Süden kommend im Uhrzeigersinn erreichbar. Mindestens zwei wassergefüllte Gräben umschlossen die Burg. Der äußere Graben trennte die Burg nach Westen von einer angrenzenden Sanderfläche, auf welcher eine frühdeutsche Siedlung nachgewiesen ist. Es wird vermutet, dass auf einer kleinen sandigen Anhöhe eine Kirche gestanden haben könnte. Vermutlich im 13. Jahrhundert wurde die Anlage aufgelassen, nachdem sich der Siedlungsschwerpunkt der Altstadt Rathenow etwa zwei Kilometer weiter nördlich gebildet hatte. Die gesamte Anlage wurde im 19. und 20. Jahrhundert durch Landwirtschaft und durch Deichbau stark beschädigt.


Rathenows Name leitet sich von einem dänischen Wikinger-Clan namens Rādan oder Rēdan ab, der vermutlich von Rügen stammt, was lange zum Jomsgau gehörte.

Nach Manfred Niemeyer (De Gruyter/2012) soll der Name des 1216 erstmals als Ratenowe erwähnten Ortes, aus dem "Slawischen" stammen und "Ort eines Mannes namens Raten" bedeuten. Angeblich soll dieser Name eine Variante von Ratibor sein, doch dieser ist nicht "slawisch" sondern altnordischer Herkunft. Das vorstehende "rati" leitet von "rāði" für Eber ab und das folgende "bor" für Sohn, Mann ("bǫrr, burr" = Bursche). Der Eber ist klar mit Freyr verbunden, womit Ratibor klar nordischer Herkunft ist. Und Ratenowe? Zunächst steht "owe" nicht für einen Ort, sondern für eine Flussaue, was sich von germanisch *awjō und dem althochdeutschen ouwa ableitet. Bleibt damit noch das ominöse "raten" zu deuten. Im Altnordischen lässt sich dieses Wort von "rāða" ableiten, was herrschen oder raten bedeutet. Im Gotischen wird es jedoch mit *rēdan und im Altsächsischen mit "rādan" übersetzt, womit sich beide Namen mit den Dänen, wie in der Brendanburg verbinden.

Handelt es sich bei diesen rēdan um eine besonderen Dänen-Clan? Wegen des dänischen Namens Rē für Rügen kommt das durchaus in Frage, doch insgesamt auf die Zeit bezogen, gehörte Rügen lange Zeit zum Jomsgau, weswegen erneut bestätigt werden könnte, dass die Dänen vom Jomsgau aus ihr "Vendland" mittels Ringburgen kontrollierten! So vom Burgwall Stremmewiese oder dem Burgwall Alt-Rathenowe aus und zwar so lange, bis das Havelland nach dem Wendenkreuzzug endgültig an das Kaiserreich fiel.

Primärquelle: Wikipedia

Babelsberg und Umgebung

Heute zu Potsdam gehörig, hat man auch Babelsberg eine absurde "slawische" Siedlungsgeschichte angehängt. Die erste Ansiedlung auf dem Gebiet des heutigen Potsdamer Stadtteils Babelsberg war das auf einer Erhebung in der Nutheniederung gelegene Dorf Neuendorf, wodurch sich die spätere Bezeichnung Nowawes erklärt. Der Ort lag südlich einer 77 Meter hohen Erhebung, die Buberow hieß und "slawisch" mit „Ort, wo es Biber gibt“ gedeutet wurde. Daraus entwickelte sich der deutsche Name Baberberg, der später nur noch Babelsberg genannt wurde.

Das Dorf Nowawes: Willkürlich diesem Ortsnamen eine "slawische" Herkunft anzudichten, verbietet sich schon durch die Entstehungsgeschichte. Verantwortlich für den Bau der Kolonie war zunächst der Oberst und spätere General Wolf Friedrich von Retzow, der sich schon bei der Trockenlegung des Oderbruchs bewährt hatte. Der Bau der Kolonie erfolgte 1751 bis 1754 in zwei Bauabschnitten. In den Jahren 1764 –1767 wurde sie von General Heinrich Wilhelm von Anhalt erweitert, denn Retzow war im Siebenjährigen Krieg gefallen. Die Ausführung des Baus übernahm der Oberhofbaurat und Baumeister Heinrich Ludwig Manger. In der Anfangsphase führte die Kolonie den Namen „Etablissement bei Potsdam“, dann „Böhmisch Neuendorf“. Die spätere Bezeichnung Nowawes ist eine Abwandlung des böhmischen Nová Ves und bedeutet neues Dorf. Ursprünglich ist nova jedoch lateinischer Herkunft für neu und das nachfolgende wes indogermanischen Ursprungs, was als *u̯es für Wohnort steht. Die germanische Variante wazō wird davon ableitend mit Bewohner übersetzt. Nowawes umfasste nach dem Ende der Bautätigkeit auf etwa 72 Hektar Fläche 210 Häuser für 420 Familien. Dort lebten 1767 bereits 1000 Kolonisten. Zunächst waren zwei Drittel aus Böhmen, nach dem zweiten Bauabschnitt aber nur noch zehn Prozent. Die Einwanderer aus Böhmen und Mähren hatten das Recht auf tschechischsprachigen Schulunterricht und Gottesdienste in der Friedrichskirche (also auch auf tschechischsprachige Lehrer und Pfarrer). Das Interesse daran und die Durchführung derselben verschwanden aber innerhalb weniger Jahrzehnte. Warum das sowa lag vor allem auch an der schlecht ausgeformten Sprache, die der Glagoliza-Liturgie entstammte. Deutsche haben erst diese künstliche Rumpfsprache im 19. Jahrhundert soweit verbessert, dass sie überhaupt als Schrift gelehrt werden konnte.


Das 1849 fertiggebaute Schloss Babelsberg (1937) als Namensgeber

Völlig verquer ist auch die "slawische" Namensdeutung von "Buberow" für einen 77 m hohen Hügel, als angeblich "Ort der Biber". Af diesem Hügel werden jedoch niemals Biber gelebt haben, den schon Kinder wissen, dass Biber nur an Flüssen leben, also genau so wie man in der Wikipedia darüber schreibt: Der Biber ist ein semiaquatisches Säugetier, das heißt sein Lebensraum sind fließende und stehende Gewässer und deren Uferbereiche. Buberow muss deshalb eine völlig andere Bedeutung haben. Ableitend vom germanischen *bu für wohnen und *berō für Braunbär, war "buberō" nur ein Hügel, der im frühen Mittelalter bekannt für seine Bären war. Daraus wurde der deutsche Baberberg, der erst im 20. Jahrhundert im Dritten Reich in Babelsberg umbenannt wurde. Der heutige Ortsname stammt vom Schloss Babelsberg ab.

Von Potsdams eingemeindeten Orten sticht auch Sacrow mit einer lächerlichen Namensdeutung heraus. Nur als "Sacro" wurde der Ort im Landbuch Kaiser Karl IV. von 1375 erstmals erwähnt. Man behauptet heute, dass er "slawisch-polabischer" Herkunft sei und „hinter Gebüsch“, oder „Hinterm Busch“ bedeuten soll. Auch nach Bodenfunden soll es eine "slawische" Siedlung sein, doch das ist nur eine willkürliche Behauptung, kein einziger dieser Bewohner war ein "Slawe". Statt "slawischer Herkunft besitzt Sacrow einen althochdeeutschen Namen, der von sac für Getreidesack abgeleitet ist und konform mit der Bauerngeschichte dieses Ortes ist.


Primärquelle: Wikipedia

Luckenwalde und das Dorf Dike (1174)

Bisher wird behauptet, dass seit dem späten 7. und 8. Jahrhundert "eingewanderte Slawen" sich in Brandenburg und der Niederlausitz angesiedelt hätten. Doch wer wirklich kam, dass waren auf der Flucht vor den Awaren nach Westen drängende sclavenische Ostvandalen ("Sclavi), deren herrschende Kasten teilweise schon von Mönchen der Ostkirche die Glagoliza-Liturgie kannten.

Das vergleichsweise dünn besetzte Gebiet um Plane, Nieplitz und Nuthe tritt später als pagus Ploni oder „Plane-Gau“ in den Quellen auf und gehörte wahrscheinlich zum Siedlungsgebiet der Heveller.
Bis zum Beginn der hochmittelalterlichen Ostsiedlung im 12. und 13. Jahrhundert und noch weit darüber hinaus prägten suebische Clans und ostvandalische Sclavenen die lokale Geschichte. Als "Wenden" bezeichnet sind sie in Luckenwalde bis in die frühe Neuzeit, ins Jahr 1542, belegt.


Luckenwalde - Der Name ist althochdeutscher und germanischer Herkunft und benennt eine "Wendenburg"

An der Stelle, an der heute Luckenwalde liegt, soll der "slawische" Ort Lugkin existiert haben, doch nach Berghaus (Geographisch historisch Statistisches Landbuch der Provinz Brandenburg) hieß dieses Dorf in Urkunden des Jahres 1174 Dike, Dycce oder Dicke. Für Berghaus wäre das ein "altslawischer" Name, obwohl er sich im Althochdeutschen klar von dicka für Dickicht ableitet und zuerst als niederdeutsches Wort angesehen wurde. Doch "Slawen" kannte zu dieser Zeit niemand, dieser Unsinn begann erst mit Herders willkürlichen Umdeutungen im 18. Jahrhundert. Letztlich weist dieser niederdeutsche Name nur auf die Landnahme deutscher Siedler hin! Berghaus wusste auch, dass das Jüterboger "Vasallen-Geschlecht" Rochow eine Burg Luch im Walde erbaute, die wieder 1217 zuerst erwähnt wird. Berghaus deutete Luch mit "Sumpfwiese", obwohl er selbst zu bedenken gibt, dass es noch blicken oder schauen bedeutet und so auf die wachende Funktion einer Burg weisen würde.
Letztlich ist auch das eine Sackgasse, denn der Name geht über das althochdeutsche *lūchan auf das germanische *lūkan für drehen zurück, was eine andere Bezeichnung für Wenden ist. Wir sind also bei den Beinamen der Wenden für Umgedrehte oder Abgewendete, womit Missionierte und wieder abgefallene Apostaten gemeint sind. Das angebliche "slawische" Lugkin ist nur eine Übergangsvariante, was vom germanischen *lūkan abstammt.

Wahrscheinlich im frühen 10. Jahrhundert stand schon vor dem Burgbau der Rochower eine hölzerne Burg mit Wall, Palisadenzaun und drei wasserführenden Gräben, womit die Rochower nur die Burg der Wenden ausgebaut haben. Der innere Durchmesser dürfte etwa 60 bis 80 Meter betragen haben. Um das Jahr 1007 geriet Lugkin unter die Vorherrschaft des expandierenden Herzogtum Gnesen der Daglinger. In der Mitte des 12. Jahrhunderts gelangte die Wendenburg unter die Vorherrschaft der Wettiner. Dies geschah während des Wendenkreuzzugs von 1147, der allerdings in Gebieten weiter nördlich geführt wurde. Die Burg wurde geschleift und durch neue Anlagen in Stein ersetzt.

Das Wendendorf Dike übernahm später den Burgnamen und wurde über Lukenwolde zu Luckenwalde. Diese erste urkundliche Erwähnung der Burganlage als Lukenwolde ist auf den 28. Dezember 1216 datiert, als der Brandenburger Bischof Siegfried II. bei seiner Amtsübernahme dem Brandenburger Domkapitel seine Archidiakonatsrechte bestätigte. Sie bildete das Zentrum eines Burgwardbezirks. Der noch heute existente Marktturm war ein Teil jener Burganlage.

Im Jahr 1285 kaufte das Zisterzienserkloster Zinna den Ort, die Burg sowie weitere elf umliegende Dörfer. Bis dahin waren diese im Besitz der magdeburgischen Ministerialen von Richow (Rochow). Der Ort wurde als Oppidum (befestigte Marktsiedlung) bezeichnet. In den folgenden Jahrzehnten verfiel die Burg. Die Mönche nutzten das Baumaterial, um daraus die Johanniskirche zu errichten. Luckenwalde lag am Kreuzungspunkt zweier wichtiger Straßen. Der Salztransport aus Halle in Richtung Berlin lief über Luckenwalde.

Daneben begann man in Luckenwalde verstärkt und erfolgreich, Bier zu brauen und zu verkaufen. Laut Theodor Fontane schien das Nuthefließ nur dazu da zu sein, „um in die Bottiche und Braupfannen zu fließen“. Dies führte zu einer Beschwerde durch die Stadt Jüterbog, welche sich in ihren Stadtrechten beschnitten sah. Der Streit um das Bier hatte eine lange Fehde mit Jüterbog zur Folge, der laut Fontane „am liebsten handfest auf allen Kirchweihen“ ausgetragen wurde und Jüterboger Spottverse hervorbrachte wie: „Lieber die Rute, als Luckenwalde an der Nuthe.“

Der Erzbischof Gunther von Magdeburg bestätigte jedoch am 9. Januar 1430 das Brau- und das Handelsrecht: „die mögen brauen, wenn sie wollen, verkaufen und allerlei Handwerksleute haben in aller Maße, wie die Städte umblang gelegen, haben und tun mögen.“ Damit erhielt Luckenwalde erste Stadtrechte, blieb aber im Volksmund weiterhin das Dorf, Flecken oder Städtlein. 1471 wird erstmals ein Bürgermeister erwähnt. 1540 erhält Luckenwalde sein erstes Stadtwappen. Aus dem Jahr 1492 ist eine Leinewebergilde und 1556 eine Weinherreninnung, aus dem Jahr 1559 eine Schuhmacher-, Pantoffelmacher, Lohgerber-, Schneider- und Schmiedegilde überliefert.

Laut Chronik lebten noch 1542 Wenden in der Jüterboger Vorstadt. Sie hatten keine Bürgerrechte, mussten aber wie die deutschen Luckenwalder dem Kloster Zinna Abgaben leisten. 1553 endete durch die Reformation das Klosterleben, die sogenannten „Jüterboger Lande“ gingen vorerst an das Erzstift Magdeburg. 1562 erhielt Luckenwalde das Privileg eines zweiten Marktes. Im Jahr 1608 gründete sich die Brauereiinnung. Im Jahr 1616 lebten in der Stadt rund 600 bis 700 Einwohner. Ein Rathaus wurde 1663 gebaut, doch schon 1674 durch einen Brand mit allen darin befindlichen Akten vernichtet.

Primärquelle: Berghaus, Geographisch historisch Statistisches Landbuch der Provinz Brandenburg
Wikipedia