In der irischen Mythologie war Mag Mell ein mythisches Reich, das durch heldenhaften Tod bzw. Ruhmestaten erreichbar ist. Die moderne Schreibweise Magh Meall,wird dabei mit "Ebene der Freude" gedeutet.
Anders als die Unterwelt in einigen Mythologien war Mag Mell ein angenehmes Paradies, das entweder als eine Insel weit westlich von Irland oder als ein Königreich unter dem Ozean identifiziert wurde. Mag Mell ähnelte jedoch den Gebieten des Elysiums in der griechischen Mythologie und war wie dessen Gefilde nur wenigen zugänglich. Darüber hinaus wurde Mag Mell, wie die zahlreichen anderen sagenhaften Inseln, die angeblich vor der Küste Irlands lagen, in keinem überlebenden mythologischen Bericht ausdrücklich als Ort des Lebens nach dem Tod bezeichnet.
Mag Mell wird eher als paradiesischer Ort dargestellt, der von Gottheiten bevölkert ist und gelegentlich von abenteuerlustigen Sterblichen besucht wird. In seiner Inselgestalt wurde es von verschiedenen irischen Helden und Mönchen aufgesucht, was die Grundlage für Abenteuermythen oder "Echtrae" bildete, wie sie von Myles Dillon in seinem Buch Early Irish Literature definiert wurden. Diese andere Welt ist ein Ort, an dem Krankheit und Tod nicht existieren. Es ist ein Ort der ewigen Jugend und Schönheit. Hier vereinen sich Musik, Kraft, Leben und alle lustvollen Beschäftigungen an einem Ort. Hier währt das Glück für immer, niemand braucht etwas zu essen oder zu trinken. Es ist in mancher Hinsicht eine Art irisches Äquivalent zum griechischen Elysium oder zur Walhall der Nordleute.
Die Legenden besagen, dass sein Herrscher der fomorische König Tethra, häufiger aber Manannan mac Lir, der Sohn des Meeresgottes Lir ist.
Mag Mells Faszination währte von der vorchristlichen Ära bis in die christliche Zeit hinein. In späteren Geschichten ist das Reich weniger ein Bestimmungsort im Jenseits als ein irdisches Paradies, das Abenteurer erreichen könnten, wenn sie von Irland aus nach Westen reisen. Sie erkunden normalerweise viele andere fantastische Inseln, bevor sie ihr Ziel erreichen und nach Hause zurückkehren (oder weiter segeln). Zu diesen Reisenden zählen St. Brendan, Bran mac Febal ( in Die Reise des Bran) und Mael Dúin.
Die Deutung zu König Thetra: Der Name Tethra kommt vermutlich vom Proto-Indogermanischen Wort *tet(e)ro für „quakendes, plapperndes Geräusch“, ein Synonym für Wasser, speziell dem Meer. Wegen dieses Meeres-Namens wird er oft mit Manannan mac Lir gleichgesetzt. Die Fische des Meeres wurden „Tethras Herden“ genannt.
Eine Skulptur des Meeresgottes Manannan Mac Lir: Sein Name weist über Manu oder Mani auf Marduk. In Irland wird er als blondgelockter Mann, der auf einem Wagen über das Meer gleitet beschrieben. Zu seinen magischen Gegenständen gehören ein Schiff, das kein Segel braucht, einen Umhang, der ihn unsichtbar macht und ein Schwert, das nie sein Ziel verfehlt.
Tethra führt zusammen mit dem einäugigen Balor und Indech das Heer der Fomori in der Zweiten Schlacht von Mag Tuired. Er besitzt das "singende Schwert" Orna, das ihm Ogma entreissen konnte. Nachdem er in diesem Kampf gegen die Túatha Dé Danann fällt, wird er der Herrscher von Mag Mell, einem Hüllwort für die Keltische Anderswelt. Manannan mac Lir, der ebenfalls in dieser Funktion genannt ist, war also entweder sein Mitregent oder sein Alter Ego. Als weiterer König von Mag Mell wird Goll mac Duilb in der Erzählung von Laeghaire Mac Crimhthainn genannt.
Wegen Tethras indogermanischer Namensherkunft, darf auch Mag Mell so gedeutet werden: Das indogermanische *magʰ steht zum Beispiel auch für Magie, Magier oder Zauberer, ja es kommt sogar die Übersetzung für Maschine (!) in Frage. Das indogermanische *magʰā für jung bestätigt sogar diese Insel als Ort der ewigen Jugend und Schönheit! Das indogermanische *mel würde jedoch die gesamte Insel als "magische Mühle" beschreiben, wie sie etwa als Sampo aus dem Kalevala bekannt ist. Sampo entspricht jedoch nichts anderem als einem Asen-Dilmun.
In der altirischen Mythologie war Emain Ablach (auch: Síth Emna, Apfelinsel) ein paradiesisches Eiland vor der Küste von Alba, womit Schottland unter seinem alten gälischen Namen gemeint ist. Die Insel Emain Ablach war der Wohnort des altirischen Meeresgottes Manannan mac Lir, als Sohn des Lir, einer älteren Meeresgottheit. Der Name einer bedeutenden Stadt oder Metropole auf Emain Ablach lautete Cruithín na Cuan.
Emain Ablach, das stark an die "Apfelinsel" Avalon erinnert, wird in verschiedenen Sagen und Legenden erwähnt. So beginnt Bran mac Febail, der Held einer, im 9. nachchristlichen Jahrhundert schriftlich fixierten Sage namens Imram Brain ("Die Fahrt des Bran") seine Reise in die Anderswelt, nachdem ihm eine mysteriöse Frau einen silbernen Zweig mit weißen Blüten geschenkt hat, welcher von einem der Apfelbäume von Emain Ablach stammt. Der betörende Gesang dieser Frau, deren Lied von der Herrlichkeit jenes Ortes kündet, bewegt Bran zu seiner Suche und einem Besuch bei Manannán mac Lir. Auch im TÍR TAIRNGIRE wird Emain Ablach erwähnt, und zwar als "Insel der Frauen".
Die Isle of Arran - Tatsächlich lässt sich Emain Ablach als Insel des Manannan mac Lir mit keiner einzigen natürlichen Insel gleichsetzen, Arran wird jedoch darauf hinweisen, dass sich in seiner Nähe ein Dilmun-Standort der Asenzeit befand.
Obwohl Emain Ablach in christlichen Zeiten allgemein als mythischer Ort betrachtet wurde, hat es wiederholt Versuche zu seiner geographischen Lokalisierung gegeben. So wurde im Sanas Cormaic (Cormac´s Glossar, 9. Jahrh.) behauptet, es sei mit der Isle of Man identisch. Allerdings sprechen die alten Überlieferungen der Manx dagegen, in welchen die "Apfelinsel" als fernes Eiland erwähnt wird. Auch die schottische Insel Arran wurde bisweilen mit Emain Ablach gleich gesetzt.
Aus atlantologischem Blickwinkel sind Spekulationen darüber erlaubt, ob es sich bei Emain Ablach (vergleichbar mit Meropa und anderen Atlantiden der Hellenen, dem Atlaintika der Basken, oder den sagenhaften Atlantikinseln Aztlán, Samah-tumi-whoo-lah und Taláwaitíchqua alt-amerikanischer Völker) um die mythisierte Reminiszenz an eine der verschwundenen Inseln der vermuteten, primhistorischen Welt des Atlantikraums handelt, die auch dem platonischen Atlantisbericht zugrunde liegen könnte. Dagegen spricht jedoch dass man Manannán mac Lir nicht mit Atlas gleichsetzen kann.
Die "Fortunate Isles" oder "Isles of the Blessed" (griechisch :, makérron n'soi) wurden als halb-legendäre Inseln im Atlantischen Ozean vermutet, wo sie als winterlose irdische Paradiese beschrieben werden. Sie wurden von den Helden der griechischen Mythologie bewohnt, womit sie auch mit Götterinseln gleichgesetzt werden können. Die verwandte Idee von Brasilien und anderen Inseln aus westeuropäischen Mythen sind manchmal mit dem griechischen Hintergrund der Inseln im westlichen Mittelmeer vermischt: Sizilien, die Äolischen Inseln, die Ägadischen Inseln oder andere kleinere Inseln Siziliens. Später wurden die Inseln im Westlichen Ozean in der Nähe des umlaufenden Flusses Oceanus verortet und dort mit Madeira, den Kanarischen Inseln, den Azoren, Kap Verde, Bermuda und den Kleinen Antillen verknüpft.
Nach der griechischen Mythologie waren die Inseln denjenigen vorbehalten, die sich dreimal für die Wiederverkörperung entschieden hatten, und so schafften, als besonders rein genug beurteilt zu werden, um alle drei Male Zugang zu den Elysischen Feldern zu erhalten. Ein Merkmal der Glücklichen Inseln ist die Verbindung mit dem Gott Cronus. Der Kult von Cronus ist mit Sizilien verbunden und hat sich wohl von dort aus ausgebreitet, insbesondere in die Nähe von Agrigent, wo er verehrt wurde. In einigen Gebieten war er mit dem Kult des phönizischen Gottes Baal verbunden.
Der Hera-Tempel von Agrigent - Hera ist als Mutter von Zeus mit der Göttermutter Ištar gleichzusetzen Berthold Werner, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-3.0
Die Glücklichen Inseln wurden von Gelehrten auch gegenüber von Sizilien in Libyen und Mauretanien nahe des Flusses Salex vermutet, was auffällig an einem Fluss östlich von Agrigent erinnert, der als Salso bekannt ist. Diese Namen lassen sich auf das globale Sal-Baum-Phänomen beziehen, der immer für einen himmelhohen mythischen Baum auf einer Insel steht. Er entspricht somit einem Weltenbaum, der sich wiederum von einer der berühmten vier Himmelssäulen der Asenzeit ableitet. Nach diesen Sal-Bäumen wurden wiederum Flüsse benannt, vor denen zeitweise Dilmun-Systeme standen. Die Glücklichen Insel beziehen sich also auf zwei von vier Dilmun-Systeme der Asenzeit, die als "Nanna", "Danu", "Vati" und "Ea" bekannt wurden. Im Mittelmeer galt das vor Sizilien besonders für "Nanna", doch auch für "Danu", wonach etwa der sizilianische Fluss Platani benannt sein könnte.
Diese standen auch vor der Küste Iberiens, was er in seiner Vita von Sertorius festhielt. Nach Angaben von Seeleuten wurden sie ein paar Segeltage vor Hispania gesichtet. Auch das war nur noch eine Erinnerung an eine Zeit, wo Dilmun-Systeme vor dem Tejo oder dem Duero standen und die angelandeten Ahnenkontingente sie mit megalithischen Anlagen für ihre Kulte mit tonnenschweren Felsen als Dolmen (= "Steintisch") nachbildeten.
Konventionell sollen beide "Glückliche Inseln" durch eine sehr schmale Meerenge getrennt sein und sollen sich angeblich 2.000 Kilometer (1.250 Meilen) von Afrika entfernt befinden. Sie werden auch die "Inseln der Seligen" genannt. [...] Darüber hinaus herrscht auf den Inseln eine stürmische Luft, die aufgrund des Klimas und der moderaten Veränderungen in den Jahreszeiten heilsam ist. Die Nord- und Ostwinde, die aus unserem Teil der Welt wehen, stürzen in den unergründlichen Raum und zerstreuen sich aufgrund der Entfernung und verlieren ihre Kraft, bevor sie die Inseln erreichen, während die Süd- und Westwinde, die die Inseln umhüllen, manchmal weiche und intermittierende Schauer in ihren Zug bringen, sie aber größtenteils mit feuchter Brise abkühlen und den Boden sanft nähren.
Plinius der Ältere fügte in seiner 'Naturgeschichte" eine weitere Beschreibung hinzu – dass sie "reich an Früchten und Vögeln aller Art" sind – das unerwartete Detail "Diese Inseln sind jedoch sehr verärgert über die erschütternden Körper von Monstern, die ständig vom Meer umgeworfen werden". Der Monsterbezug ist zugleich ein Verweis zu den von unverstandenen Dilmun-Systemen abgeleiteten "Monstern", zu denen auch die Drachenlegenden gehören.
Primärquelle: Wikipedia Stiehler, Diener und Krieger
Der sitzend dargestellte Rhadamanthys ist als einer der Herrscher über Elysion überliefert
Das Elysion „das Selige“; lateinisch das Elysium, in späterer Schreibweise auch Elisium, oder campus Elysius, ist in der griechischen Mythologie jene „Insel der Seligen“ im äußersten Westen des Erdkreises, die vom Okeanos umflossen wird. Auf diese „Elysischen Gefilde“ werden jene Helden entrückt, die von den Göttern geliebt wurden oder denen sie Unsterblichkeit schenkten. Manche glaubten, in diesen Inseln die Kanarischen Inseln zu erkennen. Heute werden außerdem Madeira, die Azoren und Kap Verde als weitere Möglichkeiten in Betracht gezogen. In der Biogeographie werden sie gemeinsam mit dem aus der griechischen Bezeichnung abgeleiteten Begriff Makaronesien zusammengefasst. Letztlich lässt sich jedoch keine natürliche Insel mit Elysion gleichsetzen, wenn sie ein Göttersitz war.
Walter Burkerts Buch, in dem er Elysion mit dem Motiv des Dilmun gleichsetzte
Der griechische Dichter Hesiod bezieht sich in seinem Didaktikgedicht Werke und Tage auf die "Inseln der Blest". Walter Burkert stellt in seinem Buch Griechische Religion den Zusammenhang mit dem Motiv des fernen Dilmun fest: "So wird Achilles auf die Weiße Insel transportiert und wird zum Herrscher des Schwarzen Meeres, und Diomedes wird zum göttlichen Herrn einer adriatischen Insel." War Elysion ein Dilmun als Göttersitz, dann befand sich dieser Göttersitz nicht nur im Abzu (Persischer Golf), sondern auch im Schwarzem Meer und in der Adria. Nach Stiehler (Diener und Krieger) ist ein Dilmun der untere abtrennbare Teil eines Welteneies gewesen, der meistens vor Flussmündungen abgesetzt wurde und Flusswasser zu Soma aufbereitete.
Spätere Dichter, wie Vergil, verlegten das Elysion in denjenigen Teil der Unterwelt, in den die von den Totenrichtern für würdig befundenen Frommen und Gerechten einzogen. Dieser Ort wurde demnach von Hades, dem Gott der Unterwelt, regiert und dieser ist mit dem ägyptischen Osiris gleichzusetzen. Sie war somit nicht mehr Teil der Inseln der Seligen. Die "Inseln der Seligen" wurden vom thebanischen Dichter Pindar auf eine einzige Insel reduziert und schmückte sie mit schattigen Parks aus, in denen sich die vermeintlichen Bewohner sportlichen und musikalischen Zeitvertreib hingaben.
Ganz im Gegensatz zum Tartaros handelt es sich dabei um paradiesische, rosengeschmückte Wiesen, auf denen ewiger Frühling herrscht, und wo ein nektarähnlicher Trank aus einer Quelle der Lethe ewiges Vergessen aller irdischen Leiden ermöglicht. Lethe ist einer der Flüsse in der Unterwelt. Man glaubte im alten Griechenland, wer vom Wasser der Lethe trinke, verliere seine Erinnerung vor dem Eingang ins Totenreich. Nach einer anderen Überlieferung mussten die Seelen aus dem Fluss trinken, damit sie sich nicht mehr an ihr vergangenes Leben erinnerten, um wiedergeboren zu werden. Lethe ist nach Hesiods Theogonie eine Tochter der Eris und diese ist die Schwester des Ares. Der auf Elysion fließende "nektarähnliche Trank" war nichts anderes als das Soma oder der heilige Met der Asen.
Menelaos und Helena, Kadmos, der Gründer von Theben, sowie Peleus und Achilleus sollen sich dort neben anderen Helden befinden und sich die Zeit im Schatten von Weihrauchbäumen mit Reiten und Turnen, Würfel- und Lautenspiel vertreiben. Der Bruder des Minos, Rhadamanthys, herrscht über diese Ebene der Ankunft oder elysischen Gefilde, einen paradiesischen Ort, an den auch Kronos gebracht wurde, als er vom Honig berauscht geschlafen hatte und so von Zeus gefesselt werden konnte. Den Orphikern zufolge – die vieles anders erzählen – ist er dort als Gatte der Rhea und als König bekannt.
Primärquelle: Wikipedia, Stiehler, Diener und Krieger
Burotu - Das Südseeparadies des Schlangengottes Degei
Um einen weiteren Beinamen des „Nanna“-Dilmuns handelt es sich bei Burotu, die schwerpunktmäßig als Götterinsel am meisten auf den Fidschi-Inseln bekannt ist und dort für das Paradies steht. Das lässt sich wieder mit eurasischen Mythenmotiven vergleichen, wozu noch die höchste Fidschi-Gottheit Degei passt, die als Schlange überliefert, der Schöpfer der Welt, der Menschheit und der Früchte (= Nutzpflanzen) wäre.
Die Schlangengottheit Degei kam einst in einem Ei auf die Erde...
Gleichzeitig fungierte Degei noch als Totenrichter, wo er die neuen Seelen Verstorbener die Tore Cibaciba oder Drakulu der Unterwelt durchqueren lässt. Anschließend werden sie entweder in das Paradies Burotu entsandt oder verschwanden in Murimuria, was ebenfalls zur Unterwelt gezählt wird. Das Fantastische an Murimuria ist dabei das Fährmannmotiv, das wir schon vom altgriechischen Fährmann Charon kennen. Und wie über den Styx, musste auch dieser Fährmann die Seelen über eine Wasserfläche bringen, wobei der Seelenweg als „Sala Ni Yalo“ bezeichnet, namentlich bereits mit dem weltweiten Salbaum-Phänomen verbunden ist.
Das alles ist jedoch nur der Anfang einer Fidschi-Mythologie, die sich mit vielen weiteren Details auffällig mit den bekannten Elementen der Dilmun-Technologie verknüpfen lassen. So weiß man noch, dass die Seelen unverheirateter Männer den Seelenweg „Sala Ni Yalo“ nicht überleben, wo sie entweder der „Großen Frau“ nicht entkamen oder vom Monster Nangganangga getötet wurden, dessen auffälliger Name sich wohl von „Nanna“ ableitet. Diese Erkenntnis gewann man nur dadurch, weil angeblich niemals die Seele eines Unverheirateten zurückgekehrt sei. Im Gegensatz dazu überlebten die Seelen Verheirateter, wenn sie einem Pandanusbaum standhielten, dessen ursprünglich malaiischer Name sich als Himmelssäule über den „Danu“-Dilmun deuten lässt. Eine letzte Hürde dieser Seelen war zudem noch ein bewaffneter Riesenmörder, der vielleicht in Wahrheit den Kuppelverschluss eines Dilmuns verkörpert.
Welche Seele der Verheirateten am Ende durchkam, sie wurde in jedem Falle von Degei gerichtet. Wer dabei in der Gunst Degeis stand, wurde gewarnt, nicht den See zu überqueren und gelangte direkt nach Burotu. Alle anderen Seelen wurden nicht gewarnt, worauf diese sämtlich den See mit einem Boot zu überqueren wollten, doch am Ende immer kenterten. Die Seelen der Insassen sinken darauf auf den Boden von Murimuria, wo sie entweder belohnt oder zu für Europäer ungewöhnliche Strafen verurteilt wurden. So wurden zum Beispiel nicht tätowierte Frauen von Geistern gejagt, die mit scharfen Muscheln ihre Haut aufrissen.
Degei soll sich angeblich erst frei bewegt haben, bevor er sich später in eine Schlange verwandelte. Das soll dabei so ausgesehen haben, als wäre ein Ringelschwanz mit der Erde verwachsen. Ist diese Erde aber ein Dilmun gewesen, ist die Schlangengottheit Degei nur vom Äußeren einer Himmelssäule abgeleitet. In einem Schöpfungsmythos über Degei, wo er vielsagend Ndengei genannt wird, begann hingegen alles im Zwielicht einer Wasserwelt, wo es nur einen Inselort der Götter gab! Keiner wusste welche Insel das war, aber sie schwamm am Rande der Welt und konnte manchmal nur bei Sonnenaufgang gesehen werden. Auch Ndengei war als Schöpfer ein Schlangengott und das Oberhaupt aller über Fidschi wirkenden Götter. Wenn er sich zum Beispiel im Schlaf wälzte, löste das Erdbeben aus. Als Schöpfer der Fidschiinseln gilt jedoch nur sein Sohn Rokomautu, der sie ähnlich wie Maui vom Meeresgrund heraufholte.
Und wie schon die Namensvariante Ndengei erahnen lässt, war ein Dilmun-System auch als Weltenei auf Fidschi bekannt, denn als Degei die Menschheit erschuf, soll er dafür in einem Ei zurückgekehrt sein. Eine weitere Funktion war die des Regenmachers, denn wann sich auch immer Degei schüttelte, soll düngender Regen (!) auf die Erde gefallen sein, der köstliche Fruchtbäume oder eine ergiebige Yamsernte begünstigte. Auch das lässt sich mit einem Dilmun verbinden, wobei der düngende Regen sich weniger auf das Soma, sondern mehr auf das herausgefilterte fruchtbare Schlammwasser bezog, dass vielleicht schon mit Keimlingen versetzt über das umgebende Land verteilt wurde. Gleiches gilt noch für Degeis unersättlichem Hunger, der ihn befähigte die gesamte Welt aufzunehmen oder zu verschlucken, nur diese Szene erzählt immer nur, dass sich ein Dilmun immer wieder zu einem Weltenei vereinigen konnte.
Ob nun „Nanna“ als Pilotu oder Burotu Spuren in der Südsee hinterließ, sie erklären zugleich, warum Mythologen diese Götterinsel selbst zwischen den Fidschi-Inseln vermuten. So setzte man die herrschende Aalgottheit über Pulotu mit der Schlangengottheit Degei gleich, obwohl die Fidschis selbst keine Schlangen kennen. Ein natürlicher Hintergrund dieser Mythen ist also auszuschließen. Degei schwebte jedenfalls vor Beginn der Schöpfung mit seiner Götterinsel am Rande der Welt, die nur bei Sonnenaufgang sichtbar wurde. Das lässt sich noch als im Himmel angestrahlter Ort interpretieren, weswegen hier sicher vom „Lanka“-Habitat (Langi) erzählt wird.
In diesem Schöpfungsmythos war Degei nicht allein, ein weiblicher Falke (auch als Habicht oder Taube beschrieben) namens Turukawa befand sich an seiner Seite und soll ständig über den weiten Ozean geflogen sein. Der Falke verschwand eines Tages und hinterließ Degei ein verlassenes Nest, in dem sich zwei Eier befanden. Degei erhitzte diese Eier so lange, bis aus ihnen zwei winzige Menschen schlüpften, ein erster Mann und eine erste Frau. Der Schlangengott zog sie groß, lehrte sie und gab ihnen gezüchtete Nahrungspflanzen, wie den Bananenbaum mit. Nur Taro und Yams behielt er noch zurück, denn beide Pflanzen sind nur mit Hilfe von Feuer genießbar, was die Götter erst für sich behielten.
In der Menschen-Nahrungspflanzen-Kombination wird zuerst von „Nanna“ und einem geflügelten Wächter erzählt, wobei zwei Eier für zwei Welteneier als Dilmun-Systeme stehen werden. Von diesen ersten Menschen stammen jedenfalls die Vorfahren des Fidschivolkes ab und Degei nahm sie eines Tages auf eine Reise zur Insel Lautoka mit, wo er für sie das erste Dorf Viseisei gründete. Auch Inseln, wie Viti Levu soll Degei erschaffen haben, doch am Ende zog er sich unter den Nakavadra-Bergen zurück, wo er über die Seelen der Verstorbenen richtete. Seine drei Söhne haben den Menschen den Vuga Hartholzbaum und das Soma symbolisierende Kava hinterlassen, was zusammen nur von einer Himmelssäule erzählt.
Die Insel Matuku wurde früher Burotu genannt, die Übernahme des Namens verbindet sich mit einem früheren Standort der Götterinsel "Nanna" im Fidschi-Archipel
Ein Mythen Hot Spot Burotus liegt im südöstlich Seegebiet Fidschis, wo das Paradies vor der Insel Matuku gelegen, spätestens vor 1000 Jahren im Meer versank. Die Insel Matuku wurde früher selbst Burotu oder Burotukula genannt und ist die südlichste, der Yasayasa Muala-Inseln. Ihrem Mythos nach ist diese Insel immer wieder verschwunden und nach langen Kava-Sitzungen wieder aufgetaucht. Kava symbolisiert jedoch nur das Soma der Asen, womit wir wissen, für was Burotu wirklich stand. Wenn also über Burotu immer wieder himmelhohe Dampfsäulen beobachtet wurden, wird man ähnliches über den großen Vulkan von Matuku gesehen haben, was dieser Insel am Ende ihre Burotu-Namen einbrachten.
Gegen eine Identifizierung als reale Insel spricht zumindest die Überlieferung, wonach einfach alles außer ihren hellhäutigen Frauen rot gewesen wäre. Dazu zählten auch rote Bäume, die sich wohl sämtlich von früher im roten Licht gebadeten Himmelssäulen ableiten. Obwohl hellhäutig beschrieben, soll es sich bei den überlieferten Frauen um unsterbliche Geister handeln, was sie als Asen oder sogar weibliches Ahnenkontingent identifizieren könnte. Für letzteres spricht ein recht ungewöhnliches Phänomen, wonach im Dorf Makadru ein Burotu genannter Clan existiert, in dem ausschließlich Mädchen geboren werden. Gleiches wird auch dem mythischen Burotu nachgesagt, das offensichtlich nur deshalb vor den Fidschi-Inseln auftauchte, um sie mit hellhäutigen Frauen zu besiedeln.
Wie alt der Dorfname Makadru auch ist, rein namentlich weist er mit Kadru auf einen altindischen Mythenhintergrund, die dort als Gemahlin von Kashyapa (Enlil) überliefert ist. Kadru selbst steht für Ištar, die mit Enlil zusammen Ninurta zeugte. Dazu menschliche Kar-Kriegerkasten, die beide nachfolgend über die Welt verteilten. Auf Matuku könnte davon der Ort Qalikarua an der Ostküste erzählen. Möglichweise stehen diese beiden Asen auch hinter den Urahnen der Makadru-Einwohner, die ihre Abstammung von einem Loanimatalevu und seiner Frau Di Vuna herleiten, wobei sich Vuna mit „Nanna“ deuten lässt. Makadru und der Inselname Kadavu bedienen sich hingegen einem Kata-Hintergrund, der mindestens einen weißen Kata-Clan auf den Fidschis bestätigen könnte.
Wann auch immer dieser Clan ankam, auf Kadavu gibt es bis heute Menschen, deren Vorfahren von nirgendwo her eingewandert wären. Kadavus höchster Vulkan Nabukelevu trägt dazu einen „Nanna“-Namen, wobei er als „nabuk“ bekannt, heute mit Betrunkenheit übersetzt wird. Ähnliche Asenspuren finden sich noch vor der Ostküste Matukus, wo man die Insel Nayanuyanu, als ein letztes Überbleibsel des versunkenen Burotu hält. Auf ihr soll noch ein magischer Baum namens „Duibana“ stehen, der dort der Sage nach, vom weiblichen Geist Yadi Vusonitokalau als Bund von Zweigen verschiedener duftender Bäume fallen gelassen wurde, um so rechtzeitig vor Tagesanbruch nach Burotukula zurückzukehren. Das alles weist auf eine pazifische Weltenbaumvariante in Bezug auf „Nanna“ hin, der als wichtigster Schöpfungsort zu dieser Zeit entweder von Ištar oder schon ihrer Tochter Nanše befehligte wurde.
Primärquelle: Stiehler, Von Nanabosh bis Nanamariki
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20.04.2021 19:35 (zuletzt bearbeitet: 20.04.2021 19:38)
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