Inti's Sonneninsel und die Sumerer am Titicacasee


Die Insel des Sonnengottes Inti - 10 km vor dieser Insel wurden am Riff Khoa Opferrituale durchgeführt. Möglicherweise deshalb, weil bei diesem Ort die Gottheiten Manco Cápac und Mama Ocllo "aus" dem See kamen

Schon vor den Inka existierten mehrere große Reiche in den Anden, besonders rund um den Titicacasee, wo auch das Reich Tiwanaku entstand. Der Staat Tiwanaku existierte wahrscheinlich zwischen dem 5. und 12. Jahrhundert und entwickelte sich zu eines der größten und einflussreichsten Reich in den Anden. Sein Zentrum war das Titicaca-Becken, ein einzigartiges Ökosystem mit einem «Binnenmeer» auf 3'800 m über dem Meeresspiegel. Zur Zeit der spanischen Eroberung Südamerikas lebten dort schätzungsweise eine Million Menschen. Ob das der Eigenname dieses Reiches war, ist jedoch nicht gesichert.

Für dessen Entstehung wird heute ein Felsenriff mitten im Titicacasee verantwortlich gemacht. Dazu trug eine bemerkenswerte Entdeckung von Wissenschaftlern um Christophe Delaere von der University of Oxford , die sie im Tititcaca-See gemacht haben. In der Zeitschrift «Proceedings» der Nationalen Akademie der Wissenschaften der USA berichten sie von einer außergewöhnlichen rituellen Kultstätte mitten im See, der etwa 15-mal grösser als der Bodensee ist und sich zwischen Bolivien und Peru befindet. Dort hätten die Forscher zeremonielle Relikte gefunden, die Aufschluss darüber geben, wie dieses Reich Tiwanaku entstanden sein soll und seine Macht sicherte.


Aus dem Titicacasee geborgene Artefakte

Religion und Rituale werden als die wesentlichen Faktoren angesehen, um die Stabilität eines frühen Reiches zu gewährleisten. Mit Zeremonien und Opfergängen festigte die herrschende Klasse ihre Macht, belohnte oder bestrafte die Bevölkerung. Die sensationellen archäologischen Funde im Titicacasee geben nun erstmals Aufschluss über diese Kulte in Tiwanaku. Die Wissenschaftler bargen zahlreiche hochwertige Objekte, darunter eine Lapislazuli-Puma-Figur und andere Miniatur-Steintiere, Keramik-Puma-Räuchergefässe und Goldschmuck, wie gravierte Blätter, ein Medaillon und ein L-förmiges Stück, das mit Puma- und Kondor-Silhouetten verziert ist. Offenbar wurden extra ausgeschmückte Lamas in pompösen Zeremonien geopfert, Gottheiten wurden mit Gold und Keramikminiaturen besänftigt.

Unterwasser-Archäologen hatten beschlossen, das Khoa-Riff zu erkunden, nachdem Amateurtaucher dort eine Reihe von antiken Gegenständen gefunden hatten. Das Riff befindet sich in mehr als fünf Metern Tiefe rund 10 km vor der nordwestlichen Spitze der Sonneninsel (Isla del Sol), der vermeintlich Sitz des Sonnengottes Inti im Titicacasee. «Das Tolle an diesen Artefakten ist, dass sie über ihre Schönheit und die Qualität der Herstellung hinaus in einem ungestörten Kontext entdeckt wurden», sagte Christophe Delaere, der das Wissenschaftler-Team leitete, nach dem «Guardian». «Der Titicacasee hat die materiellen Güter vor der Zeit und dem Menschen geschützt. Nie zuvor wurden so viele Artefakte dieser Qualität entdeckt. Die Geschichte, die uns diese Objekte erzählen, ist aussergewöhnlich.»


Goldene Gefäße im Titicacasee entdeckt

Neben den Artefakten und Lamaknochen fanden die Archäologen auch die Überreste verbrannter Fische, von denen sie annehmen, dass sie während der Zeremonien gegessen wurden. Die Kohlenstoffdatierung von Holzkohle und Knochen an der Stätte ergab, dass die Opfer im Zeitraum zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert gemacht wurden, wie aus ihrem Bericht hervorgeht. Eine der Hauptfragen im Zusammenhang mit dem Staat Tiwanaku ist die Frage, wie er sich im ersten Jahrtausend so effektiv im Titicaca-Becken ausbreiten konnte. Charles Stanish, ein Anthropologe im Team, glaubt, dass Pilgerfahrten, die zu Zeremonien führten, ein entscheidender Bestandteil der Staatsstruktur waren. Durch Rituale, Religionen und «übernatürliche Bestrafungen» förderte der Staat den inneren Zusammenhalt und hielt Rebellen im Zaum.

Die Autoren der Studie finden es nicht überraschend, dass die Herrscherkaste von Tiwanaku ausgerechnet das Riff mitten im Titicacasee für ihre aufwändigen Zeremonien nutzte. Von dort aus haben die Teilnehmer einen Panoramablick auf den See und die spektakulären umliegenden Berge. «Rituale und Religionen waren auch schon früher von grundlegender Bedeutung. Sie sind keine Erfindung unseres Zeitalters», so Stanish. «Dadurch wurde das Leben der Menschen, wurden die Wirtschaft und die gesamte Gesellschaft strukturiert.»

Die Frage ist also warum war das Khoa-Riff 10 km vor der Insel des Sonnengottes Inti so enorm wichtig für die Opferrituale Tiwanakus? Laut dem Mythos kamen einst Intis Sohn und Tochter aus dem Wasser des Titicacasees. Der Sonnengott Inti war einst unzufrieden über die Menschen und schuf das Geschwisterpaar Manco Capac und Mama Ocllo. Er gab ihnen ein goldenes Zepter und befahl ihnen, die Welt zu zivilisieren, ein Königreich zu finden und den Sonnenkult einzuführen. Manco Capac und Mama Ocllo entstiegen dem Titicacasee und schlugen den Weg nach Norden ein. Dabei diente ihnen das Zepter des Sonnengottes zum Auffinden des idealen Ortes, um ihr Imperium zu gründen. Schließlich trennten sich die Geschwister. Manco Capac ging nach Norden und Mama Ocllo nach Süden. Sie riefen die Einwohner in der Talregion zwischen Pisaq und Ollantaytambo, dem Tal von Cusco, zusammen und wurden sofort als übermenschliche Wesen anerkannt. Nach einer langen Wanderung, auf dem Berg Huanacauri ankommend, versank das Zepter, unweit von dem Ort, der später die Huaptstadt Cusco sein sollte, im Boden. Dort ließen sich Manco Capac und Mama Ocllo nieder. Manco Capac befahl seinem Gefolge, sich im Hochtal niederzulassen, das fortan Hanan-Cusco hieß. Mama Ocllo dagegen befahl ihrem Gefolge, sich im Tal niederzulassen, welches von nun an Hurin-Cusco genannt wurde. Manco Capac brachte den Männern bei, das Land zu bearbeiten und Bewässerungskanäle zu bauen. Mama Ocllo lehrte die Frauen zu nähen, zu kochen und Stoffe zu weben... Soweit der klassische Mythos über diese übermenschlichen Wesen.

Kamen jedoch wirklich Manco Cápac und Mama Ocllo nur aus dem Wasser des Titicacasees? Ausgerechnet zwei Sensationsfunde mit sumerischen Schriftzeichen stürzt die bisherige menschliche Frühgeschichte am Titicacasee ins Chaos. Übersetzt berichtet der sumerische Text auf dem Pokotia-Monolithen von der Ankunft von Manco Cápac und Mama Ocllo in Verbindung mit einem besonderen Stern, der seine Position änderte, erlosch und an anderer Stelle wieder aufleuchtete. Damit werden Manco Cápac und Mama Ocllo eher vom Himmel herab gekommen sein, wie es zuvor schon Inti mit seiner Goldenen Scheibe im Titicacasee tat. Weiter wird berichtet, dass einst ein Schöpfergott Putaki am Titicacasee herrschte, der über eine Orakelstätte Verordnungen und Regeln in dem alten Andenreich verbreitete. Ist also Manco Cápac mit diesem Schöpfergott Putaki identisch, wenn von beiden auf den gleichen Pokotia-Monolithen auf protosumerisch berichtet wird?

Nur eines ist sicher: Wegen der sumerischen Schrift am Titicacasee kann hier keine konventionelle These aufgestellt werden, wonach die Sumerer mit Schilfbooten oder sonstigen Nussschalen vor 7000 Jahren über die Ozeane nach Südamerika fuhren! Putaki muss zudem mit einer sumerischen Gottheit identisch sein, die auch dort als Stammvater der Menschheit galt: Und dafür kommen nur Enki und sein Sohn Marduk in Frage, die ihren Mythen nach Menschen erschufen.[...]


Primärquelle: https://www.bluewin.ch/de/news/wissen-te...see-233777.html
https://www.youtube.com/watch?v=UO-7iXyD...neGeheimnisseTV

Unterwasser-Ruinen im Titicacasee

Warum wurde in dem Manco Cápac Mythos behauptet, dass er mit seiner Schwester "aus" dem See kam? Ist es vielleicht so gewesen, dass hier das Wissen um eine versunkene heilige Stätte mit einfloss, die sich heute auf dem Seeboden befindet? Immerhin wurden schon die Ruinen eines antiken Tempels von internationalen Archäologen im Titicacasee entdeckt. Es gab dazu Mythen über eine mögliche Metropole, die um den See herum gebaut wurde, von ihr wurden 1956, nach ersten archäologischen Unterwasserforschung erste Überreste gefunden, die auf die Existenz von weiteren Gebäuden hindeuteten. Niemand weiß jedoch heute aus welchen Gründen diese Stadt im Titicaca versank.


Megalithische Unterwasserruinen im Titicacasee

Professor Ruben Vela vom Archäologischen Institut Tiahuanaco entwickelt eine Hypothese, um die Herkunft der gefundenen Relikte zu verstehen: "Diese Ruinen sind heilig. Ihr Bau deutet auf einen Tempel am See hin, der der Treffpunkt einer religiösen Wallfahrt gewesen wäre, die sehr wichtig war. "Andere Forscher haben diese Theorie ergänzt, indem sie argumentieren, dass die versunkenen Ruinen eine Erweiterung der Wände des Sonnentempels sind, der sich im Norden auf einer Insel im früheren Titicaca befand.

Nach Untersuchungen, die 1966 von einer Gruppe argentinischer Taucher durchgeführt wurden, gab es Wände und Einfriedungen in U-Form, wobei das offene Ende zur Mitte des Sees zeigte. Sie fanden auch eine asphaltierte Straße (!) von etwa 30 Metern Länge in perfektem Zustand, ähnlich wie die berühmten "Inka-Straßen" , die in verschiedenen Teilen Perus zu finden ist. Davon lässt sich jedoch so eine These ableiten, wonach die Inka überhaupt nicht die Erbauer des ihnen bisher zugerechneten Straßennetzes sind, sondern nur ihre Nutzer, die es nur unterhalten haben. Die Vorlage befindet sich zumindest im Titicacasee, dessen Pegel über die Jahrtausende Schwankungen unterlag.


Das Chinkana-Labyrinth auf der Isla del Sol
Bild Jimmy Harris

Weiter gibt viele Versionen, die sich auf die verlorene Stadt Atlantis in den Tiefen des Titicacasees beziehen, und die Existenz einer Gruppe von heiligen Labyrinthen - bekannt als Chinkanas - von mehreren Kilometern, die einst als Verbindung zu Cuzco und Machu Picchu gedient haben könnten. Während die Bewohner der Sonneninsel nur ungern Auskunft über die Ruinen geben, haben verschiedene Untersuchungen wie Cousteau und andere Forscher, in den Ruinen Gold, Gefäße und Gebäude aus archaischer Zeit gefunden, den Glauben an die Existenz einer verlorenen Stadt gefördert.


Die nachgespielte Ankunft von Manco Cápac und Mama Ocllo mit einem Schiff - woher wird nicht verraten. Von Gelehrten als real existierende Personen gehalten, würde man so zugeben, dass Manco Cápac vom Himmel kam, geschickt von seinem angeblichen "Vater" Inti.

Diese Chinkana-Stätte ist ein Labyrinth aus Steinen, das einst als heiliger Komplex für Priester, der Inka- und Vorinkazeit war. Etwa 300 Fuß vom Chinkana-Labyrinth entfernt befindet sich der Heilige Felsen, der in Form eines Pumas gestaltet wurde. In der Nähe sind zwei große Fußabdrücke auf dem Boden ausgehöhlt. Diese Fußabdrücke wurden angeblich vom Sonnengott Inti hinterlassen, als er mit seiner Gemahlin Mama Killa auf die Insel kam und Manco Cápac zur Welt brachten. Doch das widerspricht den Mythos um seine Herkunft. Die Legende der Ayar-Brüder besagt, dass vier Brüder mit ihren vier Frauen aus einem Fenster namens Capatoco gekommen wären, dem "zentralen Fenster" eines "Tempels mit drei Fenster" auf dem sogenannten Tamputoco-Hügel. Dieser hätte sich in einer "Höhle" namens Paucartambo befunden, die nichts mit der heutige spanischen Kolonialstadt zu tun hat. Die mythische "Höhle" Paucartambo wurde noch Paccarectambo, Paccarec Tambo, Paccarictambo, Paccaric Tambo, Paqariq Tambo oder Paccaritambo genannt und der angebliche "Drei-Fenster-Tempel" mit "Haus der Produktion" gedeutet. Damit lässt sich dieser Ort als göttlicher Schöpfungsort mit einem großen Loch (=Tampu T'uqu) deuten, der sich nach Gelehrten in der Mitte des Titicacasees befand und dort überflutet worden wäre. Die vier Inti-Söhne mit ihren Frauen hatte ihr Vater, der Sonnengott Inti geschickt, um die Menschen zu zivilisieren, die bisher sehr wild gelebt hätten.

Auf der Südseite der Insel liegt Yumani. Dies ist die Hauptstadt der Insel und ist für seine der "Inka-Treppe" berühmt, eine Steintreppe mit 206 alten Stufen, die zu einem Hügel hinauf mit einem heiligen Brunnen führt, dem man nachsagt, dass er ein Jungbrunnen wäre.

Primärquelle: https://www.peru-explorer.com/puno/lake_titicaca_ruins.htm
https://www.flickr.com/photos/jimmyharris/3852087436
https://www.livinginperu.com/manco-capac...no-documentary/

War Manco Cápac ein "Wandergott"?

Den existierenden Mythen am Titicacasee nach war Manco Cápac nicht die einzige Gottheit, die aus dem Titicacasee gekommen sein soll. Die Rede ist von Viracocha, der ebenfalls im Titicacasee ankam und deshalb in Mythen gern als sein Geburtsort bezeichnet wird. Danach soll dieser von Urcos aus in das Cuzco-Tal „gewandert“ sein, wo er zuerst die Gottheit Alcavicca erschaffen hatte.


Mythisch gehört Manco Cápac zu den sogenannten "Wandergöttern" und wir können sicher sein, dass sein goldener Wunderstab, für mehr stand, als eine dekadente Gehhilfe. Er dürfte viel mehr auf das Innere seines Göttersitzes als Weltenei weisen, wo beide Hälften von einer Metallsäule zusammengehalten wurden

Doch da in Südamerika noch weitere "Wandergötter" bekannt sind, lief diese Geschichte kaum so ab, sondern wird nur durch die Interpretation eines menschlichen Mythenerzählers entstanden sein. Kein Ase wanderte jemals durch ein wildes Gebirgstal, weshalb Alcavicca schon vor Viracocha in dieser Andengegend herrschte. Das kann man noch von einer Szene herleiten, wonach Alcavicca von Viracocha gebeten wurde, aus dem Boden hervorzukommen, was ihn als „Unterirdischen“ beschreiben würde.

Eine Berufung von Alcavicca durch Viracocha wird hingegen auf eine damals vorherrschende Götterhierarchie verweisen, was nach den Überlieferungen die Inka zum Anlass nahmen in das Cuzco-Tal zu expandieren. Da sich Viracocha schon in der Vorinkazeit nachweisen lässt, verwundert auch eine ähnliche Version von Manco Cápac nicht, der als erster mythischer Herrscher der Inka gilt. Seine Erscheinung ist zudem identisch mit dem Bild des Wandergottes Viracocha, der ebenfalls mit einem besonderen goldenen Stab, allerlei Wunder vollbringen konnte. Als er nach Chacha im heutigen Peru gewandert sein soll, wollten die dortigen Bewohner diesen Gott zuerst steinigen, worauf sich Viracocha auf die Knie fallen ließ und flehend seine Arme in den Himmel streckte. Daraufhin füllte sich der gesamte Himmel drohend mit Feuer, worauf die Bewohner angsterfüllt ihn um Verzeihung baten. Die gewährte ihnen der Wandergott auch, worauf er dreimal mit seinem Stab an den Himmel klopfte und so das Feuer löschte. Bis dahin sind die Felsen in Chacha so mürbe und bröselig wie „Kork“ geworden. Das erinnert noch an das spektakuläre Bild der Caatinga, deren schwarz gefärbte Felsen großflächig von einer erodierten Brandsteinschicht überzogen sind. Viracochas Stabmotiv kennt man zudem noch von vielen weiteren Gottheiten und sogar vom biblischen Moses, dessen Stab sich in eine Schlange verwandeln konnte und ihn als Instrument göttlicher Macht diente.

Manco Cápac reiste mit Stab und seinem Gefolge aus vier Brüdern und ihren Schwestern als Ehefrauen in das Tal von Cuzco weiter, über das bereits Alcavicca über ein „Gualla“ genanntes Bauernvolk herrschte. Unter den Schwestern war Mama Huaco (= Mama Ocllo) dabei, die von Viracocha beauftragt wurde, die Menschheit zu regenerieren. Dazu sei noch bemerkt, dass die gesamte Gruppe nach Pedro Sarmiento de Gamboa aus einem „Fenster“ eines „Tambotoco“ genannten Felsen stammte, der sich in der Nähe des Titicacasees befand. Damit unterscheidet sich zwar diese Version von der klassischen Variante, wonach Tambotoco ein Tempel war, doch im Grunde erzählen beide Varianten von einem im Titicacasee stehenden Dilmun, aus dem schon Viracocha und Alcavicca kamen. Entstiegen sind diese sicher nicht den sichtbaren "drei Fenstern" ihres Dilmuns, denn in der Regel wurde dort während der Somaaufbereitung nur Filterschlamm und Salzschlick herausgespült.

Diesen Göttersitz hat man als Tempel mit drei Fenstern auf dem Machu Picchu nachgebildet, mit dem selbst Inti als Sonnengott im Titicacasee stand und zwar etwa dort, wo das Ruff Koah sich befindet und Manco Cápac "gleichzeitig aus dem Wasser kam. Die Sonneninsel (Isla del Sol) gilt deshalb im Titicacasee nicht nur als Ankunftsort Manco Cápacs, sondern noch für mindestens drei weitere Gottheiten, die alle unter anderen Namen in der Alten Welt gewirkt haben. Mindestens ein größerer Clan muss wegen den sumerischen Schriftzeichen von Mesopotamien zum Titicacasee transportiert worden sein, der dort sicher eine wichtige Rolle bei der Errichtung megalithischer Anlagen besaß.

Primärquelle: Stiehler, Von Nanabosh bis Nanamariki

Die Rolle des göttlichen Cápac-Clans

Vom Sonnengott Inti bekam Manco Cápac den gleichen goldenen Stab, wie er schon allen anderen "Wandergöttern" nachgesagt wurde. Ein Stab, der Wunder vollbringen konnte, ist konventionell gedacht kein "Zauberstab", sondern bezog sich auf einen göttlichen Schöpfungsort, der als "Haus der Produktion" bisher gedeutet wird. Es gab jedoch noch andere Aufgaben, wo dieser Stab hilfreich war. Manco Cápac wurde beauftragt mit Hilfe dieses Stabes in der Nähe des Titicacasees eine Stadt zu gründen.


Cuzcos Gründungsmythos wird bis heute falsch nachgespielt - Manco Cápac gründete nicht eine Stadt, sondern nahm bereits eine existierende Stadt Cuzco in Besitz. Sie war der Hauptort des Gottes Alcavicca, einen Zeitgenossen von Viracocha

Bevor sie Alcavicca erreichten, standen Manco Cápac und sein Gefolge angeblich auf dem Berg Huanacauri, von wo sie das gesamte Tal von Cuzco überblickten. Bei Alcavicca endlich angekommen, erklärten sie ihm, dass Inti sie geschickt hätte, die Stadt und das Tal in Besitz zu nehmen, was nichts anderes bedeutet, als dass Cuzco schon existierte und nicht von Manco Capac gegründet wurde!

Danach folgte die Szene, wo Manco Capac den Menschen im Cuzco-Tal Maiskörner übergab, die er aus der „Höhle von Tambotoco“ mitgebracht hätte, womit wieder nur sein Dilmun als "Haus der Produktion" gemeint ist. Diese Maiskörner sollen nach heutiger Auffassung für den Beginn des Maisanbaus im Cuzco-Tal stehen, nach einer anderen Version soll es hingegen Mama Huaco gewesen, die das erste Maisfeld dort pflanzte. Damit besaß sie im globalen Maßstab die gleiche Rolle, wie Ištar, die zusammen mit Manco Capac den Untertanen von Alcavicca die Kunst der Landwirtschaft beigebracht hätten. Und ähnlich wie Alalu soll später auch Alcavicca (Allcahuiza) gegen seine Entmachtung gegen Mayta Capac rebelliert haben, denn Cuzco soll eher erobert, als friedlich übernommen worden sein.

Dass wir damit die zuerst siedelnden Gualla in Cuzco mit einem Kata-Clan gleichsetzen können, gelingt über Catachillay, einer heiligen Quelle der Inka, nach der die Plejaden bei den Inka so benannt wurden. Wer sagt aber, dass dieser Quellenname nicht schon vor den Inka existierte? Fakt ist jedenfalls, dass die herrschende Inka-Dynastie von einer Kar-Kriegerkaste abstammen muss, denn ihrem Mythos nach wurde der erste Mensch „Inkari“ genannt!

Mayta Cápac soll nach heutiger Ansicht als vierter Cuzco-Herrscher der Inka um 1290 n.Chr. geherrscht haben, was auf die göttliche Einführung des Maisanbaus nicht wirklich passt. Bisher gilt, dass 2008 die ältesten südamerikanischen Spuren von angebauten Mais in Ekuador gefunden wurden und auf ein Alter von 5300 Jahren datiert wurden. Also weit jenseits jeglicher Zeitparameter, wo die Inka oder irgendjemand ihrer unmittelbaren Vorfahren herrschten.

Der Fundort Loma Alta gilt zugleich als einer der ältesten bekannten Siedlungen im Westen Ecuadors. Nach Scott Raymond von der University of Calgary (Kanada), sind das seinerzeit die ältesten Beweise für Maisanbau gewesen, die in Loma Alta in Keramiktöpfen gefunden wurden. Wir können also zwingend davon ausgehen, dass der Maisanbau in Cuzco eben nicht erst von den Inka eingeführt wurde, sondern schon lange vor ihrer Ankunft in diesem Tal wuchs. Solche Maisfunde, wie in Loma Alta sind schon deshalb selten, weil jedes organische Material zerfällt, sobald feuchtes Klima herrscht.

Primärquelle: Stiehler, Von Nanabosh bis Nanamariki
https://www.incatrailmachu.com/en/travel...pire-cusco-peru

Die Fuente Magna: Nammu am Titicacasee


Die Fuente Magna erzählt eine völlig andere Weltgeschichte

Der Magna-Brunnen und der Pokotia-Monolith sind zwei archäologische Stücke, die von der heutigen Wissenschaft nicht erklärt werden können. Und zwar in konventionellem Sinne. Wer Sumerer am Titicacasee akzeptieren muss, der müsste theoretisch eine primitive Hochseefahrt vor mindestens 5000 Jahren für gegeben halten. Das Museum für Edelmetalle, bekannt als das Goldmuseum, das sich in der Calle Apolinar Jaén in der Altstadt von La Paz befindet, schützt in seinen Mauern zwei Ahnenstücke, die dieses spektakuläre Rätsel enthalten.

Der erste umstrittenste archäologische Fund in ganz Amerika ist die Fuente Magna-Schale, die 1960 ungefähr in der Nähe der Stadt Chua gefunden wurde. Sie wurde von einem Bauern entdeckt, der es als Gefäß benutzte, um seinen Schweinen Wasser zu geben. Die Geschichte zeigt, dass die Fuente Magna von der Familie Manjón in die Hände von Maks Portugal Zamora oder Max Portugal (1907-1984) überging, einem autodidaktischen Archäologen und bolivianischen Künstler, der sich für die Tiwanacota-Kultur begeisterte und versuchte, die Schriften zu entziffern, ohne zu wissen, dass es sich um sumerische Stiche handeln könnte.

"Die Steinschale Fuente Magna ist eine Art Zusammenfassung mehrerer bekannter Symbole: Figuren des alten Tiwanaku, Elemente wie der Kondor, der Puma, die Schlange. Die bereits beschriebene zentrale Figur und die fünf Räume mit Themen der 'qellqas'. Der Brunnen muss zu Beginn der Kolonialzeit als Übergangswerk strukturiert gewesen sein, um mehrere wichtige Elemente der Kultur vor der Eroberung oder als Kopie einer anderen älteren Quelle zu bewahren ", schrieb Max Portugal in einem Aufsatz über das Gefäß.

Nur sehr wenige Menschen zu dieser Zeit konnten Keilschrift lesen, ein Schriftsystem, das zuerst von den alten Sumerern Mesopotamiens 3500-3000 v. Chr. entwickelt wurde. Doch es gibt für diese Schrift keine nachvollziehbare Entwicklungsgeschichte, ihre ersten Zeugnisse zeigen einfach eine fertige ausgeklügelte Schrift, die man in Mesopotamien als eine Erfindung Enmerkars zugeordnet hat. Das war kein Mensch, sondern ein Ase, der mindestens über 400 Jahre in Mesopotamien geherrscht haben soll. Diese Keilschrift wird heute als der wichtigste kulturelle Beitrag der Sumerer als Gemeinschaft angesehen, obwohl die Erfindung dieser Schrift durch Enmerkar ein göttliches Werk wäre. Zentrum der Keilschriftforschung ist die wichtige sumerische Stadt Uruk, in der man um 3200 v. Chr. die Keilschrift so einführte, als hätte sie jemand in fertigem Zustand den Gelehrten beigebracht.


Jorge Torrico - Nach ihm wird auf der Schüssel die sumerischen Geburtsgöttin Nammu als Nia abgebildet. Damit könnte die Schüssel insgesamt als Schöpfungsgefäß angesehen werden

Der Leiter der Abteilung für Kulturerbe des Bürgermeisteramtes von La Paz, Jorge Torrico, bestätigt, dass die Fuente Magna umstritten ist, weil sie die bisherige Geschichte im Rahmen akademischer Studien wissenschaftlich widerlegt. Jedenfalls sagte er, dass die Gravuren in diesem Brunnen sumerisch sind. "Es ist umstritten, weil es unter diesen sumerischen Stichen, die bewiesen sind, bereits zum Zeitpunkt seiner Entdeckung etwas beispielloses ist", sagt er.

Die Schale muss strengen wissenschaftlichen Studien unterzogen werden, da die gravierte Schrift auch deshalb ein Novum ist, denn die Inka haben selbst nur eine Knotenschrift genutzt, für die man nichts in Tontafeln ritzen musste! Das Gefäß enthält jedoch die sumerische Keilschrift und morphologische Gravuren wie ein Frosch, die in dieser Region als Zeichen der Fruchtbarkeit interpretiert werden, "aber wenn wir in Situationen eines sumerischen Kontextes sprechen, entspricht es der Göttin Nía", sagt Torrico. Ni-ash entspricht Nammu oder Nía und war die erste Gottheit und der Ursprung des Ganzen. Sie war die Göttin der Geburt der Sumerer. Diese "Göttin der Geburt" geht in Prinzip auf Ištar und ihre Tochter Nanše zurück, die beide sich in der Menschenschöpfung betätigten. Und noch etwas ist bemerkenswert: der Vorname von "Mama Ocllo" wird sich direkt von der sumerischen Göttin Mamma (Mami) ableiten, auch diese ist mit Ištar identisch.

Primärquelle: https://www.ahoraelpueblo.bo/el-misterio...a-controversia/
https://twitter.com/jorgetorricoarc

Der Pokotia-Monolith - Wurde die Pukará-Kultur von Sumerern begründet?

Der später gefundene Monolith namens Pokotia hat Inschriften und Muster auf der Vorder- und Rückseite der Statue, die auch Gravuren aufweisen, die der sumerischen Kultur zugeschrieben werden. Für den Archäologen Jedú Sagárnaga Meneses gehören die beiden lithischen Stücke nach seinen Studien zur Pucará- oder Pukará-Kultur, einer Kultur der mittleren Prägung (1400 bis 550 v. Chr.), die sich im nordwestlichen Becken des Titicacasees, im heutigen Departamento Puno in Peru, entwickelte. Nach den sumerischen Schriftzeichen zu urteilen, besitzt diese Kultur einen sumerischen Hintergrund. Es darf also auch die Frage gestellt werden ob Pukará als Name ursprünglich aus Mesopotamien mitgebracht wurde.


Der Pokotia-Monolith mit seinen sumerischen Schriftzeichen

"Sowohl der Brunnen (Fuente Magna) als auch dieser Monolith haben Inschriften, die ziemlich eigenartig und selten sind, es hat nicht an jemandem gefehlt, der sagt, dass es eine sumerische Schrift ist, dann begannen viele Leute zu spekulieren, dass die Sumerer, Wikinger, Osmanen, Altaischtürken hierhergekommen sind (Bolivien), in einem Bereich der Spekulation, der keine Grundlage hat, Wer eine solche Schrift versteht, die ihren Ursprung in Mesopotamien hat, hat die vermeintlichen Schriften, die nicht aus diesen Kulturen stammen, nicht interpretieren können", sagt der Archäologe.

Nach Sagárnagas Forschung sind der Monolith und die Fuente Magna nicht die einzigen Stücke, die auf bolivianischem Territorium entdeckt wurden, da anscheinend in vorspanischer Zeit, als Tiwanaku expandierte, die Orte der Pucará-Kultur erreicht wurden und von dort aus die Stücke in die Umgebung gebracht wurden. Für Sagárnaga wies diese Schrift nur darauf hin, dass die Pucará begannen, eine Art Schrift zu erfinden, weil nur die beiden Stücke, die diese Inschriften haben, von diesem Ursprung sind. Tatsächlich wurde diese schon als sumerische Schrift übersetzt. Die Inschriften wurden vom amerikanischen Epigraphiker Clide Winters als protosumerische piktografische Schrift interpretiert und ähneln jener Schrift, die früher am Fuente Magna-Brunnen gefunden wurden. Laut den Übersetzungen der Inschrift wird von einer Gottheit Putaki erzählt, dessen Name im zweiten Teil mit Enki verknüpft werden kann. Putaki wird als Stammvater der Menschen bezeichnet, wie es auch von Enki und seinem Sohn Marduk bekannt ist. Der Potaki-Monolith wird auch für das zentrale Monument für das Orakel von Putaki gehalten, von wo aus Regeln und Verordnungen kund getan wurden. Oder mit anderen Worten: Hier wurde der Wille von Putaki durchgesetzt.

Die Rückenzeichen auf dem Monolith wurden auch mit der piktografischen Schrift Quellca übersetzt, sie berichten von der Ankunft von Manco Capac und Mama Ocllo aus den Wassers des Titicacasees. Dabei erschien ein neuer Stern am Himmel, neben dem Kreuz des Südens. Danach wurde der Stern immer kleiner und verschwand am Nachthimmel. Danach wurde er am Horizont zwischen zwei Bergen gesehen und begann am dritten Tag des vierten Monats zu leuchten. Der Stern hatte also drastisch seine Position verändert und leuchtet an Ende auffällig auf. Er steht im Kontext zur Ankunft von Manco Cápac und Mama Ocllo, es könnte sich also bei dem Stern um den Himmelssitz von Inti gehandelt haben, von wo aus sie auf die Erde kamen und im Titicacasee wasserten!

Und was könnte Pukará auf sumerisch bedeuten? Laut den sumerischen Vokabeln leitet sich dieses Wort mit hoher Wahrscheinlichkeit von P-kar-ra ab, was "flüchtig" bedeutet. Die Frage ist also erlaubt, ob Sumerer samt ihres Gottes Putaki vor Jahrtausenden an den Titicacasee flohen und ob davon ein entsprechender Mythos am Titicacasee erhalten blieb. Möglicherweise ist das völlig anders gemeint, als gedacht, denn der wichtigste geflohene Gott im Andengebiet war Viracocha, der einst aufs Meer hinaus floh: Entsprechend seiner spanischen Schreibweise „Huiracocha“, lässt sich das über dem spanischen „huira“ für „Flucht“ bestätigen, was so von seinem unrühmlichen Ende am Titicacasee erzählen könnte. Einer Legende zufolge soll er ausgerechnet von einem Aymara-Herrscher namens Kari besiegt worden sein, worauf Viracocha mit seinem Familien-Clan über das Meer fliehen musste. In diesem Sinne kann Huiracocha als der „Aufs Meer Geflohene“ gedeutet werden. Kari hingegen vermittelt nichts anderes, als dass ganz Südamerika längere Zeit von Ninurtas Kar-Kriegerkasten kontrolliert wurde. Wie auch immer Viracocha Südamerika verließ, dafür wird er weder ein Floss oder einem Schilfschiff gebaut haben, sondern allein ein komplettes Dilmun-System. Untermauert wird diese These vom peruanischen Linguisten Alfredo Torero, der „cocha“ von Qucha herleitend, die Gottheit als Wira Qucha mit „Sonne des Sees“ übersetzt. Das wiederum lässt sich mit einer anderen Deutung ergänzen, wonach sich Pukara aus zwei sumerischen Wörtern zusammensetzt, pu 2 steht für einen Brunnen und kar für eine Hafenstadt, wobei kar2 noch für leuchten steht. Insgesamt könnte also mit Pukara zuerst ein weißer leuchtender Göttersitz im Titicacasee gemeint sein, der sich mit der Ankunft sumerischer Gottheiten verbindet. Und das zu einer Zeit, der zur Flucht von Viracocha führte.

Primärquelle: https://www.ahoraelpueblo.bo/el-misterio...a-controversia/
Stiehler, Von Nanabosh bis Nanamariki