Die "Tasche" der Götter als Wasserkessel


Quetzalcoatl mit der sogenannten "Tasche" der Götter (La Venta)

Regelmäßig wird immer wieder das Thema der vermeintlichen "Göttertasche" präsentiert, ohne das wirklich neue Erkenntnisse hinzukommen. Das einzige, was bis jetzt feststeht, ist folgendes: Die Darstellung dieses Objekts ist ein globales ikonografisches Phänomen, wobei die Träger meistens als Mischwesen dargestellt werden. Auf beiden Seiten des Atlantiks, also in der Alten und Neuen Welt, sind diese sogar geflügelt, teils mit menschlichen Gesicht, teils tierisch. Der oben menschlich gezeigte Quetzalcoatl hat dabei noch einen Helm auf und in seinem Rücken richtet sich eine riesige Götterschlange auf. Auch in der Alten Welt kennt man solche Schlangen, wie etwa die Midgard-Schlange, deren Gift angeblich Thor tötete.

Was stellt also diese vermeintliche "Tasche" dar, wenn sie einen globalen Hintergrund hat? Dazu sei schon bemerkt, dass diese Fragestellung schon beantwortet, dass auf beiden des Atlantiks die gleichen Gottheiten gewirkt haben und identische Kulte hinterlassen haben. Der wichtigste ist dabei der globale Schlangenkult, der auf die Schöpfungszeit der Asen zurückgeht. Und diese war einerseits mit mit der Abschöpfung von Erdenwasser als supergereinigtes Soma verknüpft und andererseits mindestens mit der Erschaffung von Nutzpflanzen und Nutztieren für eine ebenfalls erschaffene Menschheit. Von der Somaabschöpfung stammte unmittelbar die Ikonografie von gehörnten oder gekrönten Himmelsschlangen ab, teils in roter oder in weißer Farbe beschrieben. Sie ähnelten quasi den natürlichen Wasserhosen, doch zur Dilmun-Technologie gehörte neben einem auf drei bis vier Standbeinen stehenden Dilmun noch eine Himmelsscheibe, die das Soma in einer wirbelnden Dampfsäule aus den Dilmun absaugte. Dilmun und Himmelsscheibe stellen die jeweiligen Hälften eines Welteneies als Gesamtsystem dar, von dem insgesamt vier als Welteneier existierten.


Kubera stand in Indien für das vergöttlichte "Nanna"-System, dessen Himmelsscheibe als "Pushpaka" bekannt ist. Man beachte die Attribute Kuberas: Die rechte Hand hält eine Schüssel als Wassergefäß und die linke umklammert eine Schlange, die mit jener identisch ist, die sich im Rücken von Quetzalcoatl auftürmt. Eine Himmelsschlange, die für die Somaabschöpfung der Asen (Asuras) steht.

Der "Soma trinkende Indra" war also nichts anderes als ein mythischer Mundschenk, der den amphibischen Asen auf ihren Habitaten im Orbit das Süßwasser (Soma) brachte. Sein Dilmun war das "Vati"-System, was hauptsächlich vor den Küsten des Bengalischen Golfes stand. Dieses Meer ist quasi mit dem mythischen "Milchozean" gleichzusetzen, aus dem die Hindugötter ihr Soma gewannen. Indras Himmelsscheibe wurde als weißer Himmelselefant bezeichnet, wobei sein Rüssel die Somaabschöpfung symbolisierte. Sein "Vati"-System ist jedoch nicht das erste was vor Indiens Flussmündungen stand, denn wie anderswo in der Welt war das zuerst "Nanna", was man in Indien als Kubera vergöttlichte.


Der geflügelte Wächter von Veracruz (Mexiko): In seiner Hand hält er ein Gefäß, dessen Inhalt der sogenannte "Göttertrank" war: Soma (Amrita)

Zu einem Dilmun-System gehörte auch immer ein geflügelter Wächter und genau deshalb hatte man die Träger der "Göttertasche" auch geflügelt abgebildet. Sie haben die gesamte Somaabschöpfung und den Dilmun insgesamt überwacht und zwar später auch, um eine feindliche Übernahme, der später verfeindeten Asenfraktionen zu verhindern. Die "Göttertasche" stellte deshalb nichts anderes als eine Gefäß voller Soma dar, dass für die Asen so überlebenswichtig war, dass sie in ihren Konflikten hauptsächlich um den Besitz der somaschöpfenden Dilmun-Technologie kämpften.

Primärquelle. Stiehler, Diener und Krieger

Hintergrund Weltenbaum



In einem neueren Video auf YouTube wurde schon einmal vermutet, dass die "Tasche" der Götter ein Portalöffner in eine andere Dimension wäre, wobei der dargestellte "Baum des Lebens" als Dimensionstor gedeutet wird. Das ist natürlich Unsinn, den der "Baum des Lebens" ist mit dem Weltenbaum identisch und steht für eine Himmelssäule aus Soma - gereinigten Fluss- oder Seewasser. Enkis "Wasserhaus" reinigte als Dilmun dieses Wasser. Es wurde danach von einer Himmelsscheibe abgesaugt, weswegen auf dem Bild darüber eine geflügelte Sonne mit einem Ase in der Mitte über dem Lebensbaum abgebildet wurde. Die außenstehenden geflügelten Gottheiten stehen zugleich für zwei Wächter der Somaschöpfung, die inneren Gottheiten für die Reinigung des Wassers.


Der Wacah Chan der Maya, von ihm tropfte der Nektar herab, der in der Alten Welt als Göttertrank für Soma, Amrita oder dem Met der Asen stand. Es ist immer der gleiche Hintergrund, der auf die weltweite Somaschöpfung der Asen zurückgeht.

Der Lebensbaum war in der Alten sowie in der Neuen Welt bekannt. Bei den Maya wurde er "Wacah Chan" genannt, von dem massig der Nektar der Götter herabtropfte. Mit einem natürlichen Baum ist er also nicht vergleichbar, weswegen eine Gottheit als Stamm dargestellt wird, die den Baum als Himmelssäule aus Soma selbst erzeugte. Diese Himmelssäule wurde vor Eridu auch als "drehender Himmelsbolzen" beschrieben, denn vor dem Euphrat standen abwechselnd "Nanna" und "Ea" als Dilmun-Systeme.


Wurde fälschlich als "zerhackter Weltenbaum" im Tamoanchan interpretiert - tatsächlich zeigt es einen dreibeinigen Dilmun (oberer Teil), der sich von einem zweiten tierisch dargestellten Teil abtrennt. Dieser tierische Teil stand als himmlischer Jaguar für eine Himmelsscheibe.

Dieses Bildnis spiegelt das Wissen über Tamoanchan wieder, dem mythischen Ursprungsort der mesoamerikanischen Urbevölkerung. Tamoanchan steht damit für die Erde als "Unterwelt", den die "Obere Welt" gehörte als Himmel immer den Asen. Es ist deshalb auch gleichzusetzen mit Aztlan der "Weißen Stadt". Beide Begriffe beschreiben einen Dilmun, wobei Tamoanchan, als "Ort des nebligen Himmels" sich noch direkt auf die Somaschöpfung bezieht, denn ein Wasser in Dampf verwandelnder Dilmun war während der Reinigungsphase ständig von Dampfwolken umgeben. Tamoanchan gilt zugleich als Ort, an denen Menschen erschaffen wurden und ist damit mit "Ea" gleichzusetzen, der noch "Nudimmud" genannt als "Menschenschöpfer" gilt. Gleich drei Manifestationen von Tamoanchan sind bekannt:

1. als "Höhle", in der der erste Mann und die erste Frau erschaffenen wurde. Diese "Höhle" steht für das Innere eines Dilmuns.

2. als "Brunnen", nahe dem niemand seine Notdurft verrichten durfte, was sich auf generell auf einen Ort der Reinheit bezog. Menschliche Siedler wurden fliegend von diesem Ort weggebracht, was sich offenbar auf das Absetzen eines Ahnenkontingents an den Küsten Mesoamerikas bezog. Als "Brunnen" steht Tamoanchan klar für einen Dilmun.

3. Es wurde noch als Ort beschrieben , an dem die "gelehrten Männer", ... Tlaltecuin und Xuchicahuaca, ... neue heilige Bücher schrieben: Die Zählung des Schicksals, Das Buch der Jahre und das Buch der Träume. Tlaltecuin ist offenbar mit Tlaltecuhtli identiisch, das als mythisches "Seemonster" sicher ebenfalls für ein teilbares Weltenei steht. Denn so wurde seine Teilbarkeit beschrieben:

Quetzalcoatl und Tezcatlipoca teilten es in ihrer Schlangenform in zwei Hälften: Sie warfen eine Hälfte nach oben, um den Himmel und die Sterne zu schaffen, und warfen die andere Hälfte, um die Erde zu werden. Die untere Hälfte steht dabei für einen Dilmun auf der Erde und die obere Hälfte für eine Himmelsscheibe, die schalenförmig nach ihnen gewölbt war.

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Marduk und der Pinienzapfen



Ein gutes Beispiel für die Klärung der angeblichen Göttertasche ist Marduk, der hier geflügelt dargestellt eine dieser Utensilien trägt. Archäologen in Mesopotamien haben diese Göttertasche von Anfang an als Lebenswassertopf gedeutet, was besonders bei Marduk zutrifft. Dieses Lebenswasser hatte er als Soma in seinem "Danu"-Dilmun selbst gebraut und wurde anschließend von einer Himmelsscheibe abgesaugt und zu den Asen-Habitaten in den Orbit transportiert. Deswegen wurde er auch als geflügelt dargestellt, was die Fähigkeit symbolisiert, fliegend seinen Standort wechseln zu können.

Ein Dilmun stellte dazu immer den unteren Teil eines Welteneies dar. Und so lässt sich auch der Pinienzapfen als Symbol eines Welteneies deuten, der bisher banal nur als Fruchtbarkeitssymbol gedeutet wird. Tatsächlich galt die Pinie noch als Lebensbaum, der zur Asenzeit aus einer Himmelssäule aus abgesaugten Somadampf bestand.


Der sogenannte Adlerkopf-Dämon mit Lebenwassertopf und Pinie - Es lässt sich wegen seines Wächtersymbols weitestgehend mit Ninurta verknüpfen, der im Alten Ägypten als falkenköpfiger Sokar bekannt war.

Offiziell ist man bisher mit den Deutungen sehr nahe der Wahrheit gekommen. Obwohl vollständig erklärende Texte zu diesen Objekten äußerst selten sind, verknüpfte man die "Göttertaschen" mit Reinigungsritualen, die in Wahrheit auf die Reinigung von Euphratwasser zu Soma zurückgehen.

Die akkadischen Namen "banduddû" für "Eimer" und mullilu für "Reiniger". umschreiben nichts anderes als einen Dilmun für die Somaschöpfung. In einem angeblichen Ritual soll der Pinienzapfen in den Eimer mit Wasser getaucht worden sein, bevor er geschüttelt wurde. Damit ist das Reinigungsritual gemeint, doch eine Person oder ein Gegenstand wurde nicht gereinigt. Einzig das Flusswasser wurde zu reinem Dampf erhitzt, der zurückgebliebene fruchtbare Lehm wurde an der Küste und der salzige Schlick wieder dem Meer zurückgegeben.

Als weiteres Rätsel werden auch die sogenannten "Armbanduhren" sumerischer Gottheiten angesehen, wozu sogar Gilgamesch gehört, der zuweilen auch als menschlicher Herrscher von Uruk gedeutet wird. Doch wenn man weiß, dass sich hinter Gilgamesch nur der berühmteste Totengott der Erde verbirgt, ist auch dieses Utensil der Asenzeit nur mit der Somaschöpfung verbunden. An jedem Armgelenk getragen, symbolisieren diese Objekte keine Zeitmesser sondern insgesamt die zwei Sonnenräder eines Dilmun-Systems. Diese wurden jedoch nur dann für Zeitzeugen sichtbar, wenn sich das Dilmun-System als Weltenei in zwei gleich aussehende Teile trennte: In den auf Standbeinen stehenden Dilmun selbst und in eine ähnlich geformte Himmelsscheibe, die wegen ihrer Wölbung nach innen auch als Himmelsschale verstanden wurde.

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Der Abkallu als "Mundschenk"

Geht es nach einer früheren Ansicht, beschreibt der archaische Titel "Mundschenk" einen unmittelbar dem jeweiligen Herrscher nahestehenden Untergebenen, der mit wichtigsten Aufgaben betraut wurde. Er soll ihm sogar eine vorgekosteten Wein gereicht haben, um die Gefahr zu minimieren, dass der über ihn stehende Herrscher nicht vergiftet wurde. Eine solche Szene wurde über Alalu festgehalten, der vom vor ihm stehenden Anu einen Becher mit einem Getränk gereicht bekam. Diese symbolische Geste erzählt jedoch etwas völlig anderes, als von einem Wein reichenden untergebenen Anu, der Alalu einmal stürzen sollte. Unter den Asen (=Anunnaki) war ein anderes Getränk wesentlich wichtige, es war das sogenannte "Lebenswasser", was als Göttertrank auf der Erde auch als Soma oder Amrita bekannt wurde. Ohne dieses besondere Getränk hätten die Gottheiten ihre Unsterblichkeit verloren. Gemeint ist jedoch das ständig auf ihren Himmelssitzen benötigte Süßwasser, was sie auf ihren vier auf der Erde gelandeten Dilmun-Systemen aus den Mündungsgebieten gr0ßer Flüsse oder Süßwasserseen absaugten, reinigten und in den Himmel zu ihren Habitaten transportierten.


Ein geflügelter Abkallu (Abgal) mit einer vermeintlichen "Göttertasche" - Sie steht für ein Schöpfungsgefäß für Soma und identifiziert einen Abkallu noch als Mundschenk innerhalb der Götterhierarchie.
Zunkir, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-4.0

Weil man bevorzugt einen Abkallu oder Abgal als vermeintlichen "Weisen" mit einer "Göttertasche" darstellte, wurde dieser auch als "Wissensträger" gedeutet, wobei sich in der Tasche dieses "Wissen" befunden haben soll. Also ähnlich dem gespeicherten Wissen auf einem heutigen Laptop. Doch diese Vorstellung muss abgelehnt werden, diese Gottheiten bedurften keinerlei "Wissensspeicher", der wie ein Teekessel aussah. Setzen wir den sumerischen Namen Ab-gal aus Einzelwörtern zusammen, kann man gal mit Becher übersetzen und ab mit Kuh übersetzen. bezogen auf die Wunderkühe in Nordeuropa und Indien oder die "Kuhgöttin" Inanna, ist mit dieser Kuh nur ein Schöpfungsort der Götter gemeint, womit ein "Becher der Kuh" ein Schöpfungsgefäß darstellt. Der Wasserbezug des sumerischen "ab" setzt sich noch in den Begriffen ab2-za-za für einen Wasserbüffel (=Stier), dem Abzu (ZU.AB) als Urmeer (=Persischer Golf als früheres Süßwasserbinnenmeer) oder ab-baki fort, womit das schilfbestandene Küstengebiet Südmesopotamiens gemeint ist.

Die paarweiser Zuordnung eines Abkallu (Abgal) zu einem jeweiligen Herrscher - Und damit ist kein menschlicher Herrscher gemeint - ist dazu ein sicherer Beleg, dass dieser "Becher"-Titel eher eine Umschreibung eines Mundschenks ist. So wurde dieser Titel auch als Beiname für die Götter Ea und Marduk verwendet, die auf ihren irdischen Göttersitzen hauptsächlich Soma für die Versorgung ihrer orbitalen Habitate schöpften. Enki fast immer auf "Ea" (="Wasserhaus") und Marduk hauptsächlich auf "Danu" und zuletzt auf "Nanna". Wenn wir also die englische Deutung von Abkallu für "Experte" betrachten, dann lässt sich das ohne Probleme auf einen Mundschenk übertragen, der auf den jeweiligen Schöpfungsorten (=Dilmun) das Soma aus Wasserdampf destillierte.

Die angeblichen "Sieben Weisen" sind deshalb als Titel der damals herrschenden Anu und den Gottheiten Alalu, Utu, Enki, Enlil, Ninurta und Marduk zu betrachten, die über sie als himmlische Somaschöpfer erzählen. Bisher werden sie so gedeutet:

Uanna, "der die Pläne für Himmel und Erde vollendete" - damit ist nur Anu gemeint.

An-Enlilda, "der Zauberer der Stadt Eridu" - Hier wird der göttliche Architekt Enlil genannt, dem die gesamte Asen-Technologie zugeschrieben wurde.

Utuabzu, "der in den Himmel auffuhr" - Hier wird Utu benannt, der "Sonnengott", der vom Abzu (=Persischer Golf) in den Himmel aufstieg und das abgeschöpfte Soma zu den Habitaten transportierte.

Die anderen Titel sind allgemeiner gehalten:

Uannedugga, "der mit umfassender Intelligenz ausgestattet war" - Das waren eigentlich alle Asen, doch Marduk wurde immer als der Intelligenteste von alle gehalten

Enmedugga, "dem ein gutes Schicksal zugeteilt wurde" - Hier ist eher Enki gemeint - denn der Name kann im Sumerischen auch mit "der über ein Gefäß mit göttlicher Kraft herrscht" übersetzt werden: Damit kann nur Enki auf "Ea" gemeint sein.

Enmegalamma, "der in einem Haus geboren wurde" - Genaugenommen ist damit ein auf der Erde in einem Dilmun geborener Ase gemeint - was alle nicht auf der Erde geborenen Gottheiten ausschließt. Von den benannten Gottheiten sind auf der Erde nur Anu (Sohn von Inanna und Ninurta), Utu (Sohn von Ištar und Alalu) , Ninurta (Sohn von Ištar und Enlil) und Marduk (Sohn von Ištar und Enki) geboren. Wenn wir die anderen benannten ausschließen, ist wohl Ninurta gemeint.

Enmebulugga, "der auf Weideland aufgewachsen ist" - Wenn es es nur "Weideland" zu seiner Zeit gab, bleibt nur Alalu übrig.

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Warum Abkallu und Adapa das Gleiche bedeuten

Der erste dieser legendären Abkallu ist als Oan/Oannes (sumerisch) oder Uanna/U-An (akkadisch) bekannt. Bei ihm handelte es sich um Anu, als dieser als Mundschenk für Alalu wirkte. Das war er solange, bis Anu seinen Großvater stürzte und ihn vor ca. 12000 Jahren auf die Erde verbannte. Nach der Rückkehr Anus Mitte des 6. Jahrtausends v.Chr. wurde dieser begnadigt und musste nun seinerseits als Mundschenk für Anu dienen. Man sieht also, dass der Mundschenktitel austauschbar war. Fast jeder Ase, der Soma auf einen Dilmun braute, war irgendwann auch als Somaschöpfer aktiv, womit dieser das Soma aus dem Dilmun absaugte ("abschöpfte") und in den Orbit transportierte.


Anu als Oan - Er gilt als Mundschenk Alalus und ist zugleich als Oan, der erste erwähnte Abkallu. Abkallu (Abgal= "Kuhbecher" oder "Wasserbecher") bedeutet das Gleiche wie Mundschenk.

Auf einigen Keilschriftinschriften wurde Oan der erste Abkallu "Adapa" an seinen Namen angehängt, es sagt also nichts anderes aus, das Anu ein Mundschenk war. Borger merkte dazu an, dass es schwer zu glauben ist, dass dieser "Adapa" derselbe ist wie der mythische Fischer Adapa aus dem Adapa-Mythos ist, der als Sohn des "Gottes Ea" überliefert ist. Mit "Ea" ist jedoch nur der Göttersitz Enkis als Dilmun (="Wasserhaus") gemeint und dessen einziger Sohn ist uns als Marduk bekannt. Es lässt sich also extrahieren, dass Marduk auf "Ea" geboren wurde und nicht wie Sitchin einst behauptete, dass er von seinem Chaosplaneten "Nibiru" stammt. Anu wurde hingegen als Sohn von Inanna und Ninurta auf "Nanna" geboren und zu dieser Zeit, stand noch kein "Ea"-Dilmun auf der Erde.

Nach Kvanvig betrachtet 2011 das "Adapa"-Phäomen so, dass Adapa einer oder ein Name eines der Apkallu wäre. Der Wahrheit kamen sie also sehr nahe, den indogermanisch übersetzt, bedeutet Adapa "Wassermann" und stellt ein eigenes Sternbild am Nachthimmel dar. In diesem Sinne ist auch an Kvanvigs Deutung wonach Adapa ein Beiname wäre nichts falsch, denn es ist nichts anderes als eine weitere Entsprechung für einen Mundschenk!

Der 7. Apkallu namens Utuabzu (=Utu als Mundschenk), der in den Himmel aufgefahren sein soll (im Bit Meseri) ähnelt dem dem Adapa-Mythos von Adapa, der wegen einer von Anu angebotenen Götterfunktion ebenfalls den Himmel besuchte. Er sollte nur das angebotene "Lebenswasser" (=Soma) trinken, was dieser jedoch wegen Enkis Rat ablehnte. Mit anderen Worten: Adapa, der hier als Marduk vor Anu stand, hat es ausgeschlagen für Anu als Mundschenk zu wirken, oder geschweige Soma zu brauen. Enki, der ihn zuvor sagte, dass das angebotene "Lebenswasser" vergiftet sein würde, hatte eigentlich nur erzählt, dass dieses Soma verunreinigt war und zu dieser Zeit kein gereinigtes Soma mehr auf Anus Himmelssitz ("Lanka") verfügbar war. Dieser Mythos war also eine Episode aus dem Devasurakrieg, die gegen Anu rebellierenden Asen, dessen Himmelshabitat nicht mehr mit Soma versorgten. So richtig interessant ist dieser Thematik aber nur, wenn wir berücksichtigen, dass Utu in Indien für den Soma trinkenden Indra stand und einer der Hauptprotagonisten des Devasurakrieges war.

Wird also von einem Adapa erzählt, dann ist dieser zugleich ein Apkallu gewesen, ein Unterschied zwischen beiden Titeln lässt sich kaum noch herausarbeiten. Es gelingt jedenfalls nicht, wenn man Oannes in der griechischen Version nur als jenen beschreibt, der "alles Wissen der Zivilisation an die Menschen weitergibt" und mit jenem Adapa vergleicht, der "mit breitem Verständnis" ausgestattet, um "die Pläne des Landes" offenbarte. Das hat alles nichts mit der Mundschenk-Thematik als Abkallu zu tun.


Ein weitere Darstellung von Anu als Oan (Oannes)

Trotz einiger klarer Parallelen zwischen den Adapa-Geschichten und dem ersten und letzten Apkallu stellt Kvanvig schließlich fest, dass der Name, der für den ersten Apkallu verwendet wird, sowohl in Berossus als auch in der Uruk-Königsliste angegeben ist - das ist Uan, hinter dem sich nur Anu verbirgt.

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Die "Uruk-Liste" bis zur "Sintflut": Die ersten fünf benannten Abkallu

Gehen wir davon aus, dass ein "Abkallu" (Abgal) eine Gottheit (Ase) in der Funktion eines Mundschenks benennt werden einige sogar in der "Uruk-Liste der Könige und Weisen" aus der Zeit von 165 v. Chr. aufgelistet, die 1959/60 im seleukidischen Tempel von Anu in Bit Res entdeckt wurde. Der Text bestand aus einer Liste von sieben Königen und den dazugehörigen Weisen, gefolgt von einer Notiz über die "Sintflut" umd von acht weiteren "König"-Abkallu-Paaren. Es wird bisher eine chronologische Auflistung angenommen.


Anu steht mit Wasserkrug als Abkallu (Mundschenk) vor Alalu - Alalu entspricht Alulim, dem ersten auf der Erde wirkenden Asen, der später von Anu auf die Erde gestürzt und auf die Erde verbannt wurde.

1. Paar: Während der Herrschaft von Ayalu (Alulim) war Adapa Abkallu, der zu dieser Zeit sich mit Anu als Uan verbindet. Es handelt sich um jene Epoche, bevor Alalu von seinem Enkelsohn Anu gestürzt wird.

2. Paar: Während der Herrschaft von Alalgar, dem König, war Uanduga Abkallu. Einer konventionellen Sichtweise anhängend, deutete Sitchin den auf Alulim folgenden Alalgar sogar als „Oberleutnant“ Enlils um, der für ihn als Pilot fungierte. Tatsächlich wird es sich nur um einen Beinamen von Enlil handeln, der als göttlicher Architekt alle Dilmun-Systeme baute. Alalgar kann im Indogermanischen als „al-al-kar“ mit „Himmelsaltar der Kar“ übersetzt werden, was alle Dilmun-Systeme technisch den kosmischen Kar-Clan (Enlil, Ninurta) unterordnet. Im Sumerischen kann Alalgar (a-lal-gar) mit "Sitz des Honigwassers" übersetzt werden, eine typische Umschreibung für einen Ort, wo die Asen gereinigtes Süßwasser von der Erde abschöpften: einen Dilmun. Enlil war also nach dem Sturz Alalus neuer Schöpfer auf "Nanna", der väterlicherseits als Großvater von Anu angesehen werden kann. Dieser ist Alalgar (Enlil) als Mundschenk Uanduga zugeordnet, hinter dem sich wieder nur Anu verbirgt. Das an seinem Namen angehängte duga setzt sich im Sumerischen wohl aus "du" für gehen und kommen und "ga" für Milch zusammen. Diese "Milch" entspricht wiederum dem Soma, womit Anu dieses ständig als Mundschenk von "Nanna" absaugte und in den Himmel zu den drei orbitalen Habitaten transportierte.

3. Paar: Während der Herrschaft von Ameluana, dem Dilmun-Besitzer, war Enmeduga Abkallu (Mundschenk). Zuerst befassen wir uns mit Enmeduga. Er weist namentlich deutlich auf Enki, der in Indien als Shiva über den Himmelsstier Nandi gebot. "En-me" bedeutet sumerisch "Herr der göttlichen Kraft". Enki könnte also längere Zeit für "Nanna" (Namensbezug zu "Nandi") als Mundschenk fungiert haben, bevor er auf "Ea" seinem eigenen Dilmun wechselte. Ameluana ist noch als En-men-lu-ana bekannt und soll 43000 "göttliche Jahre" (Mondjahre 3583) geherrscht haben. "En-men" bedeutet sumerisch "Gekrönter Herrscher", lu steht für männlich, weswegen sich ana wohl auf Anu bezieht. Anu fungierte also als Nachfolger von Alalu sogar als Soma brauender Schöpfer auf "Nanna", dessen Inhalt diesmal von Enki abtransportiert wurde. Interessant ist dabei, dass nach der Rückkehr Anus von der inzwischen vereisten Heimaltwelt Asar Mitte des 6. Jahrtausends v.Chr. tatsächlich ca. 3500 Jahre vergingen, bis er im Devasurakrieg um 3000 v.Chr. seinen Tod fand.

4. Paar: Während der Herrschaft von Amegalana, war Enmegalama Abkallu (Mundschenk). Amegalana ist als En-men-gal-ana überliefert, alles deutet darauf hin, dass es sich bei diesem Namen erneut um den gekrönten Gottkönig Anu auf "Nanna" handelt. Für Enmegalama ist wiederum Enki deutbar. Der "Herr der göttlichen Kraft" ist mit dem sumerischen galam-a verbunden, was "künstliches Wasser" (=Soma) bedeutet.

5. Paar: Während der Herrschaft von Enmeušumgalana, war Enmebuluga Mundschenk. Diesmal bezieht sich der "Herr der göttlichen Kraft" auf ein zerbrochenes (sum. bul) Schiff oder Wagen (u5), dass Milch (ga) transportierte. Wir können deshalb das Gefährt dieses Mundschenks auch als Himmelswagen oder Teil des Welteneies deuten, mit dem das Soma in den Himmel transportiert wurde. Enmeušumgalana beinhaltet den Drachenname "ušumgal" als "Giftspeier". Er bezieht sich wohl auf die Reinigung eines Dilmuns, der das gefilterte Substrat (Salzschlick und Schlamm) wieder ins Meer abführte. Auf an-a endend ist wohl diesmal kein Anu gemeint, sondern er bezieht sich wegen des Drachenbezuges auf Ištars Charakter als Tiamat, wobei das Namensende im Sumerischen mit Himmelswasser zu übersetzen ist.

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Die Abkallu von Dumuzi und Enmeduranki


Dieses Götterpaar soll für Dumuzi und Inanna stehen. Das ist jedoch höchst zweifelhaft, denn Inanna war die Gemahlin von Ninurta. Ist jedoch Dumuzi als Sohn Enkis nur Marduk, wird die weibliche Person eher für seine Schwester Nanše stehen.
Françoise Foliot, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-4.0

Bevor die von Ziusudra angekündigte "Sintflut" über Mesopotamien hereinbrach, haben noch zwei weitere Schöpferpaare das Soma aus dem Wasser von Euphrat und Tigris destilliert und in den Himmel abtransportiert. Beim vorletzten Paar vor der Flut diente dem Dumuzi ein Mundschenk namens Anenlilda. Dumizu ist relativ einfach zu identifizieren, denn als Sohn Enkis benannt, ist damit nur Marduk gemeint. Als "Gottheit der Hirten" bestimmte er über alle Himmelswächter und als "Lieferant von Milch" war er ein Soma brauender Ase, der auf einem Dilmun diente. Der ihm zugeordnete Mundschenk Anenlilda ist wohl Anu gewesen, denn der erste Teil dieses Namens ist schon als "an-en" mit "Herr des Himmels" zu übersetzen. Das nachfolgendende "lil-da" erweitert im Sumerischen seinen Titelnamen um "Sturm", womit er insgesamt mit "Herr des Himmels und Sturms" zu deuten ist. Die Dumuzi als "Gemahlin" zugeordnete Inanna stand nur für seine zugeordnete Wächterin, die seinen Dilmun als „Enamtila“ („Haus der Schöpfung“) schützte.

Beim letzten Schöpferpaar war Utuabzu (Utu) als Mundschenk dem Somabrauer Enmeduranki zugeordnet, hinter dem sich erneut Enkis Sohn Marduk auf "Ea" oder "Danu" verbergen wird. Sein Name bedeutet "Herr der göttlichen Kraft von Dur-an-ki", wobei "Dur-an-ki" als "Treffpunkt von Himmel und Erde" übersetzt wird oder wörtlich als "Band von oben und unten"! Das weist nur auf einen Dilmun über dem das "Band zwischen Himmel und Erde" für eine Himmelssäule aus abgesaugten Somadampf steht und immer regelmäßig beobachtet werden konnte.[/b] Als Beiname von Enmeduranki wird En-men-dur-ana angesehen.

Ein Mythos in semitischer Sprache erzählt von Emmeduranki, der später von den Göttern Shamash und Adad in den Himmel gebracht wurde und die Geheimnisse des Himmels und der Erde lehrte. Insbesondere wurde Emmeduranki die Kunst der Weissagung beigebracht, wie zum Beispiel, wie man Öl auf Wasser inspiziert und wie man Botschaften in der Leber von Tieren und einige andere göttliche Geheimnisse erkennt. Dieser Mythos ähnelt jenem von Adapa, dem einst Anu dort verunreinigtes Soma (=Lebenswasser) zum Trinken anbot.

Von Enmedurana ist bekannt, dass er 21000 göttliche Jahre herrschte, was auf Mondjahre umgerechnet eher für 1750 Jahre stehen wird.

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Nungalpirigal - Der Abkallu (Mundschenk) von Enmerkar


Der Abzu (Apzu) und seine noch heute sichtbaren göttlichen Spuren für seine einst künstliche Öffnung in der Straße von Hormuz. Diese wurde in Katar auf einer Himmelskarte als Felsbildnis verewigt!
Quelle: Stiehler, Diener und Krieger

Bis heute wird diskutiert, für was die biblische Sintflut steht. Sie ist allein auf Mesopotamien bezogen definitiv keine Weltflut gewesen, sondern bezog sich auf die Rettung des verschlammten Abzu (="Schlangensumpf") als Meer. Nach dieser Rettung wurde aus dem vormaligen Süßwasserbinnenmeer ein Meeresarm des Indischen Ozeans. Als sich die Flut in den Abzu ergoss - der heutige Persische Golf - wurde nur der Pegel des Ozeans hergestellt, der über eine künstliche Öffnung der Asen in der Straße von Hormuz nachfolgend in das Seebecken als riesige Schlammflutwelle hereinbrach. In Ur konnte ein 10 m dicke Schlammflut nachgewiesen, unter der sich frühe Siedlungsreste nachweisen lassen. Je weiter man diesem Flutzeugnis im Landesinneren nachforschte, um so geringer wurde die Schichtstärke dieser Schlammflut.

Das besondere an der Flut war jedoch, dass sich diese Ereignisse mit dem letzten Machtkampf von Alalu gegen Anu verbinden lassen, der just zu dieser Zeit um seinen alten Göttersitz "Nanna" kämpfte und die Gelgenheit der geplanten Flut nutzte um diesen Dilmun samt dem darauf befindlichen Enlil zurückzuerobern (Anzu-Mythos). Alalu konnte sogar noch Marduks Göttersitz "Danu" erobern, doch dann unterlag er gegen Ninurta und trotz der Flucht von "Nanna" unter Ištar konnte dieser später durch Marduk zurückgeholt werden und ging später als "Arche Noahs", als heute rund gedeutetes Schiff in das AT ein.

Mit dem Tod Alalus durch Ninurta und dem wieder zurückeroberten "Nanna"-Dilmun begann ein neue Phase in der Somaschöpfung, denn Enmerkar steht für Ninurta, womit diesem "Nanna" anvertraut wurde und ein Mundschenk namens Nungalpirigal die Abschöpfung übernahm. Laut einem Mythos hätte ihn noch Ištar vom "Himmel" nach E'ana herabgebracht, was sich namentlich mit einem "Haus des Himmels" verbindet, was als Tempelanalage in Uruk stand. Nungalpirigal hätte nun eine "bronzene Leier" nach der Technik von Ninagal gefertigt, die von Anu in das "Haus" seines "persönlichen" Gottes "gelegt" worden sei. Wer diesen banal geschilderten Mythos wörtlich nimmt, kann ihn jedenfalls so nicht erklären.

Hier geht es jedenfalls nicht um ein metallenes Musikinstrument, sondern um ein göttliches Gefäß, in dem sich ein Mechanismus drehte und deutlich zu hören war. Wir müssen so nicht einmal den Namen Nungalpirigal erklären, der bereits im Kontext mit Anu verbunden ist, denn dass was als vom Himmel kommende "bronzene Leier" beschrieben wurde, die bereits zu Ištars Zeiten nach E'ana herabkam, war nur der himmlische Teil vom "Nanna"-Weltenei, der das Soma aus dem "Haus des Himmels", als Dimun absaugte. E'ana war nur ein weiterer Beiname von "Nanna" zur Herrschaftszeit Anus. Als Anu die "bronzene Leier" in sein "Götterhaus" gelegt hätte, drehte sich gleichzeitig das Sonnenrad auf der Unterseite seiner Himmelsscheibe und eine schwankend wirkende Somadampfsäule wurde in das Innere hineingesaugt. Von weitem sah das aus, als würde jemand einen himmlischen "Leierkasten" drehen, es war also nur eine banal interpretierte Beobachtung vor der Küste, ohne zu verstehen, was die benannten Gottheiten wirklich trieben.

Anus Beiname als Nungalpirigal lässt sich im sumerischen mit "Großer Becher (nun-gal) des Großen Löwen (piriŋ)" deuten, was sich namentlich auf auf seine "bronzene Leier" als glockenförmige Himmelsscheibe bezog.

Primärquelle: Wikipedia
Stiehler, Diener und Krieger