Die Eburoviken (lateinisch Eburovices) werden bisher als "keltisch-gallischer Volksstamm" kategorisiert, der im Gebiet der unteren Seine und Loire siedelte. Sie gehörten als Teilstamm zum größeren Verbund der Aulerci. Die Eburoviken werden erstmals schriftlich von dem römischen Feldherrn Gaius Iulius Caesar in seinem Bericht De Bello Gallico über seine Kriege in Gallien genannt. Sie hatten im Jahr 56 v. Chr. ihren Senat getötet, weil dieser gegen den Krieg war. Sie schlossen sich der Revolte der Veneller an.
Évreux war die frühere Hauptstadt der Eburoviken - Ihr Name identifiziert sie als ursprünglich wanische Kriegerkaste, die Freyr folgte
Die Eburoviken siedelten südlich der Seine. Das Gebiet ihrer civitas bildet heute den Hauptteil des Départements Eure. Ihre Hauptstadt war Mediolanum Aulercorum, das heutige Évreux, wo archäologisch für die römische Kaiserzeit ein Theater und eine Stadtmauer nachgewiesen sind. Benachbarte Stämme den Eburoviken waren die Veliocasses, die nördlich der Seine lebten, die Lexovier im Nordwesten und die Karnuten, die südlich der Avre siedelten.
Warum sie auch immer später mit den Aulerci verbündet waren - es dürfte nur ein Zweckbündnis gewesen sein - ihr Name lässt sich ableitend vom germanischen *ebura und *wīga mit „Krieger des Ebers“ übersetzen. Damit sind sie als Nachfahren einer Kar-Kriegerkaste unter Freyr (Ninurta) identifiziert, dessen mythisches Reittier ein Eber war. Kar-Kriegerkaste bedeutet zugleich, dass sie mehr mit den Karnuten verwandt waren, als heute bekannt. Bisher wird der Name der Eburoviken mit "diejenigen, die die Eibe erobern" fehlgedeutet, was zugleich gegen einen Eigennamen spricht.
Auf dem Gelände von Gicacum wurde auch die Statue des Jupiter Strator gefunden, der mythisch auf Romulus, einem Sohn des Mars zurückgeht.
Ihr Hauptheiligtum befand sich an der Stelle, an der sich heute das Dorf Vieil-Évreux befindet, das von Archäologen als Gisacum identifiziert wurde. Es liegt östlich von Évreux auf einem Plateau und war nach der Lokalgottheit Gisacus benannt, der offensichtlich höchsten Gottheit der Eburoviken. Ansonsten verehrten die Eburoviken noch römische Gottheiten, wie Apollo (=Horus), Jupiter (=Zeus/Marduk), Merkur (=Anubis), Mars (=über den thrakischen Ares ebenfalls Anubis), Herakles (Thor) und Minerva (Isis). Gisacus war einer von drei Stadtgöttern, die in den Tempeln der Stadt verehrt wurden. Er wurde unter der römischen Herrschaft mit Apollon gleichgesetzt. Unbekannt ist jedoch, für wem er vorher stand. Der Name könnte also auch wegen des Ebernamens für einen westeuropäischen Beinamen Freyrs stehen. Der Name weist zugleich auf einen Schöpfungsort ihrer Ahnen: das germanische *gis (idg. *gʰeis) steht für einen sich öffnenden Mund und das indogermanische *akᵘ̯o für einen Wasserkessel. Damit wird ein geöffneter Dilmun beschrieben, aus dessen Inneren die Ahnen der Eburoviken als Kar-Kriegerkaste stammen.
Im dritten Jahrhundert n.Chr. hatte dieser Vicus römische Bäder, Tempel, ein Forum und ein Theater. Gegen Ende des dritten Jahrhunderts wurde der Vicus zugunsten von Mediolanum (Aulercorum), heute Évreux 6 Kilometer im Tal des Flusses Iton, verlassen.
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Corseul war der Hauptort der Coriosoliten Rundvald, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-4.0
Westlich der Redonen befanden sich die Coriosoliten, die man bisher recht militä-risch mit „die Armee“ deutet. Das kann zwar schon für ihre Herkunft aus einer Kriegerkaste sprechen, ihre Namensvariante Cariosuelites präzisiert aber noch so weit, dass sie als Nachfahren einer Kar-Kriegerkaste angesehen werden müssen. Die offizielle Deutung des Namens kommt ihrer wahren Herkunft sehr nahe: Proto-Indogermanisch *kóryos wird dieses Wort mit Heer oder "Volk unter Waffen= übersetzt. Die Bedeutung des zweiten Elements ist jedoch unklar. Der Wortteil "soliten" weist jedoch im Indogermanischen über das lateinische "solidus" auf einen Vasallenstatus, womit sie Untertanen eines benachbarten Stammes wären. Pierre-Yves Lambert hat vorgeschlagen, corio-solit-es als "diejenigen, die Söldner kaufen (oder verkaufen)" zu interpretieren, indem er eine gallische Wurzel solitu- für "Kauf/Gehalt von Söldnern" deutet. In Gallien könnte aus dem Wort soldurio nachfolgend tsoliturio[/b für [b]Leibwächter, loyal, ergeben entstanden sein. In Verbindung mit der gallischen Wurzel sūli für "Sehen" deutet damit alles daraufhin, dass sie ursprünglich die Funktion von Wächtern hatten, wie sie allen Kar-Kriegerkasten nachgesagt werden kann.
Einer ihrer Orte ist zunächst als Cancal noch als Gefäßname erkennbar, über dessen weißer Hülle eine Dampfwolke (idg. „kāl“) zu sehen war. In ihrem Hauptort Corseul wurde sogar eine Weiheschrift der Đirona gefunden, die mit Sirona gleichgesetzt als Heilgöttin verehrt wurde. Dargestellt mit einer Schlange, wird ihr Name mit „erhabener, großer Stern“ übersetzt, was wir auf Ištar (=Kybele) bezogen, mit ihrem Sternensymbol verknüpfen können.
Ob nun als Đirona oder Sirona, beide benennen am Namensende wieder „Nanna“, woraus noch das Ahnenkontingent der Cariosuelites stammt. Beide Göttinnen stehen für Nanše, die in Altägypten als Isis bekannt wurde. Diese zog Anubis groß, der später unter vielen Beinamen über große Teile der Welt herrschte. Die Römer haben die meisten seiner Beinamen mit Mars gleichgesetzt.
Cherbourg wurde vor Jahrhunderten schon mal Ċiriċeburh genannt, womit sie wohl einen Namen trug, der von der Zauberin Circe abstammte.
Auf den Namen der Coriosoliten soll sich sogar der erste Name Cherbourgs beziehen, das Coriallo genannt, von der Inbesitznahme der Halbinsel Cotentin durch Kar-Kriegerkasten erzählt. Ausgehend von einem Ort namens Coriallum soll er sich zum heutigen Cherbourg verändert haben, wobei man vermutet, dass „cher“ von den Silben „kjarr“ oder „ker“ für „Moor“ oder „Sumpf“ abstammt. Diese Herleitung muss ja nicht falsch sein, denn die Kriegerkasten der Asen-Clans haben ihre befestigten Machtzentren nicht nur auf strategisch günstigen Bergen errichtet, sondern für Wasserburgen noch entsprechende Sumpfgebiete genutzt. „Kjarr“- oder „Ker“-Sümpfe sind eben jene Moornamen, die diese Wasserburgen schützend umschlossen. In der nachrömischen Zeit nannte man Cherbourg auch Ċiriċeburh, wahrscheinlich von Circe abgeleitet, einer griechischen Göttin, die auf einem göttlichen "Webstuhl" Menschen in zahme Tiere verwandeln konnte. Die Sage weist auf "Nanna", wo alle Haustierrassen gezüchtet wurden.
Das Stammesgebiet der Curiosoliten umfasste noch die heutigen bretonischen Orte Kankaven, Kersaout, Sant-Brieg und Saint-Malo. Die Curiosoliten werden erstmals schriftlich von dem römischen Feldherrn und Autoren Julius Caesar in De Bello Gallico genannt, seinem Bericht über seine Kriege in Gallien. Nach der Eroberung durch das Römische Reich wurde das Stammesgebiet der Curiosoliten Teil der Provinz Gallien. Es gehörte zu der von den Römern mit Aremorica bezeichneten nordwestlichen Küste Galliens. Die bedeutenden Städte der Curiosoliten nach der römischen Eroberung lagen außer bei Kersaout (Corseul) noch im Raum um St. Malo als Aleth mit seinem Zugang zum Meer. Aus dem zerstörten Aleth entstand Reginca, ein Name der sich von Heimdalls Beinamen Regin ableitete. Schon vor Ende der Römerzeit hieß sie wieder Aleth.
10 v.Chr. wurde auch die Stadt Corseul als Civitas neu gegründet, der römische Name lautete vermutlich Fanum Martis (lateinisch für „Tempel des Mars“). Fanum Martis lag in der römischen Provinz Lugdunensis und war lange Zeit eine bedeutende gallisch-römische Stadt, in der fünf Römerstraßen endeten.
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die megalithischen Reste der Osismer Festung Camp d’Artus
Im Großraum Brest befand sich noch das recht große Stammesgebiet der Osismer, wo sie mit dem sicher falsch betitelten Camp d’Artus, eine eindrucksvolle Megalithanlage hinterlassen haben. Obwohl früher ihr Hauptort als Vorgium bekannt war, ist es nur der heutige Name Carhaix, der ihnen eine Abstammung von einer Kar-Kriegerkaste belegt. Vorgium will man hingegen von „worra“ für Säule herleiten, was auf dem Gesamtkontext bezogen, von einer Himmelssäule erzählt.
eine Rekonstruktion des Camp d’Artus. Der Name Camp d’Artus stammt aus dem Volksglauben und bezieht sich auf riesige Granitblöcke und Reste von Befestigungsanlagen, die für eine Residenz des sagenhaften Königs Artus gehalten wurden
Ähnlich lassen sich auch die Osismer übersetzen, die von einer Esche („ōsis“) und Ambrosia („mer“) hergeleitet, ebenfalls eine Himmelssäule beschreiben. Das gallische Ethnonym Ostim(i)i wird wörtlich mit "das Letzte", das heißt "das entfernteste Volk" gedeutet und deshalb für "diejenigen, die am Äußersten der Armorikanischen Halbinsel wohnen" gehalten. Ostim(i)i wäre jedoch so nicht als Eigenname zu verstehen. Kein Volk der Erde bezeichnet sich als die "Letzten", bezogen auf die gesamte Bretagne. Das ist einfach zu weit hergeholt. Aus dem indogermanischen *ōs für Eschen und Ebereschen (!), Speerschaft oder sogar Schiff und dem zugeordneten *dem für Kuh, wird mit Ostimi nichts anderes beschrieben, als der Schöpfungsort der Osismer, wobei die Eberesche auf Freyr weist, dessen mythisches Reittier der Eber war. Auf den Münzen der Osismer ist ebenfalls ein Eber abgebildet.
Wer die Megalithanlage für die Osismer erbaute beschreibt die Gemeinde Châteaulin, die direkt am Mündungstrichter der Aulne liegt. Den Flussnamen leitet man von „Abona“ her, was nach Bona oder Buana benannt, erneut für eine Muttergottheit steht, die sich von „Nanna“ ableitet. Mit all ihren Namensvarianten stand sie noch für die Gemahlin des Nechtan.
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Die Veneller (lateinisch Venelli) werden immer noch als "keltischer" Volksstamm beschrieben, obwohl nie ein "keltisches" Volk existierte. Mit den Venetern, Redonen und Osismiern waren sie einer der Stämme, die seit der Bronzezeit an der Küste im Nordwesten Frankreichs ansässig waren. Sie besiedelten die Halbinsel Cotentin. Als ihre nächsten Verbündeten werden die Esuvier genannt. Die Veneller werden manchmal auch Unelli genannt. Birkhan hält aus etymologischen Gründen wegen der Wurzel *wen für lieben und wegen der Form O'uéneloi bei Claudius Ptolemäus (Geographike Hyphegesis) Vénelli für korrekter. Trotzdem blieb die Etymologie des Ethnonyms Uenelli weiter im Dunkeln.
Montsenelle ist nach den Venellern benannt
Die Deutung für ueni ist jedoch grundsätzlich richtig. Indogermanisch von *u̯en für Veneter hergeleitet, wird jedenfalls ein Bezug zu den Venetern in der Bretagne hergestellt, womit sie vielleicht ein abgetrennter Stammesteil sein könnten, der auf Cotentin zurückblieb. Der zweite Namensteil weist zunächst auf ihren früheren Hauptort, bevor die Römer Cotentin eroberten. Dieser war das Oppidum von Mont Castre, in der Nähe von Montsenelle. Letzterer Name beschreibt einen Hügel, der von Veneller bewohnt wurde. Das indogermanische *u̯en wird jedenfalls mit dem germanischen *wana gleichgesetzt, womit auch die Veneller eine wanische Herkunft haben und einst von den Kar-Kriegerkasten Freyrs (Ninurta) abstammen. Das wird durch ihren zweiten Namensteil bestätigt, der von *elē̆i hergeleitet auf ein Hirschgeweih weist. Es könnte also Cernunnos gemeint sein, der auch mit Hirschgeweih dargestellt wurde.
Die Veneller werden erstmals schriftlich vom römischen Feldherrn Gaius Iulius Caesar in De Bello Gallico genannt, seinem Bericht über seine Kriege in Gallien. Sein Legat Publius Licinius Crassus unterwarf die Veneller im Jahr 57 v. Chr. Doch schon im Folgejahr rebellierten sie unter ihrem Anführer Viridovix gegen die römische Herrschaft, erlitten aber gegen Quintus Titurius Sabinus eine vernichtende Niederlage.
52 v. Chr. sandten sie dem von Caesar in Alesia eingeschlossenen Vercingetorix ein Hilfskontingent von mehreren Tausend Mann.
Nach der Eroberung durch das Römische Reich wurde das Stammesgebiet der Veneller Teil der Provinz Gallien. Es gehörte zu der von den Römern mit Aremorica bezeichneten nordwestlichen Küste Galliens.
Carentan hieß früher Crociatonum und beschrieb einen Schöpfungsort der Veneller-Ahnen
Der bedeutendste Ort der Veneller vor der römischen Eroberung lag wohl etwa 17 km westlich des heutigen Carentan, welche letztere Stadt unter dem Namen Crociatonum in der römischen Kaiserzeit zunächst als neuer Hauptort der Veneller fungierte und in späterer Zeit in dieser Rolle durch Cosedia (heute Coutances) abgelöst wurde. Cosedia lässt sich vom germanischen *kōsō für Rechtsstreit herleiten, was auf einen frühen Richtersitz (idg. *sed für Sitz) hinweist. Der nachfolgende Name Coutances hat eine römische Herkunft von Constantius.
Crociatonum (griechisch: Κροκιάτονον) oder Cronciaconnum wird heute von Crocq für Landsporn, i für von, aton als Ortsname und um für Stadt gedeutet. Einen Sinn ergibt das nicht wirklich, weswegen eine indogermanische Deutung helfen wird. Vom indogermanischen *kroku für Pflock und dem germanischen *tonna für Tonne oder Fass, wurde der Hafen nach einem Gefäß mit einer Säule benannt, was wohl den Schöpfungsort der Veneller beschreibt. Das spätere Carantan ist ein anderer Name, weist jedoch ebenfalls noch auf eine Kar-Kriegerkaste.
Saintes mit dem Ruinen seiner römischen Vergangenenheit - Der Ort ist nach den Santonen benannt
Südlich des bretonischen Karnak dehnte sich das Stammesgebiet der Santonen aus, deren Name vom germanischen „sanþa“ (santha) hergeleitet, vor allem für Gerechtigkeit und Wahrheit steht. Getrennt in „san-ta“ entsteht jedoch im Germanischen ein erhellender Sinn, wo „san“ für einen Wächter (Hirte) steht, der sich auf „ta“ einen Mond (sanskr. „tha“) bezieht. Dazu passt auch das germanische *sunda für Meer und Sund als Bezug zu ihrem Siedlungsgebiet.
Ihre Stammesbezeichnung ist heute noch im Namen der Stadt Saintes (zur Römerzeit Mediolanum Santonum) zu finden. Ihre Hauptstadt war das Oppidum von Pons bis zum Ende des zweiten Jahrhunderts v. Chr. Sie handeln mit Salz und gewinnen es aus Küstengebieten, die jetzt weit im Landesinneren liegen.
das visuell rekonstruierte Oppidium von Pons
Der Santonensitz Charente weist diesen Stamm als Nachfahren einer Kar-Kriegerkaste aus, die zur Asenzeit das Gebiet zwischen der Mündung der Charente und der Garonne kontrollierte.
Im Jahr 60 v. Chr. stimmten die Santonen zu, das gesamte Volk der Helvetier aufzunehmen, das von einer Invasion durch Germanen bedroht war, und planten, sie an der Mündung der Gironde anzusiedeln, die sie damals beherrschten. Bei Caesar (bellum gallicum I,10) ist dazu ein Hinweis zu finden, dass die Helvetier 58 v.Chr. planten, in das „Land der Santones“ einzuwandern, ohne dass klar würde, ob man gewaltsame Landnahme plante oder ob ältere Verträge eine friedliche Ansiedlung vorsahen. Deswegen wurde noch eine alternative Herkunftstheorie aufgestellt, dass es sich bei den Santonen schon um Vorfahren der Helvetier handeln würde. Der offizielle Forschungsstand bevorzugt jedoch nur die Abstammung von Ureinwohnern an der Charente. Caesar vereitelte diese Umsiedlung in dem er die Santonen und benachbarten Pictonen unterwarf.
Ganz im Sinne ihrer kriegerischen Herkunft stellten die Santonen für das gallische Entsatzheeres 52 v. Chr., das Vercingetorix in Alesia befreien sollte, ein Kontingent von 12.000 Kriegern.
Ahnenhalle
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05.12.2021 11:05 (zuletzt bearbeitet: 12.06.2023 19:47)
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