Der Große Schlangenberg in Ohio


Der Great Serpent Mound steht für einen vorzeitlichen Schlangenkult, der einem Weltenei entstammte

Zwischen dem Einzugsgebiet des oberen Mississippi und dem Eriesee gelegen, kann der US Staat Ohio ein außergewöhnliches Zeugnis der Asenzeit vorweisen, der als „Great Serpent Mound“ bezeichnet, sich weltweiter Berühmtheit erfreut. Was man jedoch inzwischen über ihre Erbauer herausbekommen hat, ist kaum der Rede wert, denn man konnte sich bis jetzt noch nicht einmal auf einen bestimmten Zeitraum seiner Erbauung einigen. Recherchen rund um den „Great Serpent Mound“ lassen jedoch erkennen, dass es sich bei der dargestellten Schlange nur um das Symbol eines regionalen Ahnenkultes handelt, was gleichzeitig von einem Weltenei als Schöpfungsort erzählt. Um zu klären, ob sich der „Great Serpent Mound“ auf einen Dilmun-Standort im Eriesee oder vor dem Mississippi bezieht, muss man sich mit den Mythen der Ureinwohner beschäftigen und wer von diesen Stämmen beanspruchte zuerst in Ohio gesiedelt zu haben.

Inzwischen schließt man sich Thesen an, dass die Erbauer des „Great Serpent Mound“ der sogenannten „Adena-Kultur“ angehörten, die beginnend um 1200 v.Chr. noch während der späten Asenzeit begann. Nach den bisher untersuchten Holzkohlefunden wird eine Erbauung um 381 v.Chr. erwogen, während um 1070 n.Chr. nur eine erneute Instandsetzung erfolgte.

Nach Frank Joseph erzählten die zu den Sioux gerechneten Mandan, als ältester recherchierbarer Stamm dieser Gegend, dass als Erbauer des „Great Serpent Mound“ nur jenes Volk in Frage kommt, was noch unmittelbar vor ihrer Ankunft das heutige Ohio bewohnte. Die bis heute am „Great Serpent Mound“ gefundenen Skelettreste werden jedenfalls als „einzigartig“ bezeichnet, womit sie keinesfalls von den Vorfahren der Mandan stammen werden. Nach den Mandan soll es sich bei diesen Volk um Überlebende einer Flutkatastrophe im Golf von Mexiko handeln. Damit lassen sich sogar die Mounderbauer von einem „Nanna“-Kontingent vor dem Mississippi herleiten, die einst flussaufwärts nach Ohio zogen.


Eine Arikara-Frau aus dem 19. Jahrhundert

Dass die Vorfahren der Mandan mit den Mounderbauern mindestens längere Zeit zusammenlebten, belegen ihre praktizierten Okipa-Rituale, wo mit einem Sonnentanz die Errettung vor der Urflut gefeiert wird. Diese Rituale hat man in allen Präriestämmen durchgeführt, was wieder mindestens eine gemeinsame Herkunft nahelegt. Dazu zählen noch die benachbarten Arikara, die zuerst zu ihren traditionellen Feinden gehörten.

Primärquelle: Stiehler, Von Nanabosh bis Nanamariki
https://woub.org/2017/08/18/celebrate-qu...-serpent-mound/
Wikipedia

Die Arikara und ihr Schöpfergott Nishanu Natchitak

Die Arikara wurden von den Assiniboine als panána bezeichnet, leider existiert keine Deutung, was dieses Wort bedeutet. Doch es gibt Hinweise, dass sich dieser Name vom wichtigsten Schöpfungsort der Asen ableitet: Nanna Bereits namentlich auf eine ehemalige Kar-Kriegerkaste hinweisend, nannten die Arikara ihren obersten Schöpfergott Nishanu Natchitak, wobei der erste Namensteil noch als Nesaru überliefert ist. Kein Zufall dürfte es deshalb sein, dass „Nishanu“ lautsprachlich auf Anu weist, wobei das vorstehende „nis“ auf „nes“ bezugnehmend, sicherlich seinen Dilmun als Göttertempel benennt. Ausgerechnet unter diesen Namen soll er aus Sicht der Arikara die „Riesen“ erschaffen haben, die sich jedoch ihm gegenüber als respektlos erweisen sollten. Es folgte die Schöpfung der Menschen und eine gigantische Flut in denen er die Riesen ersäufte. Alles Szenen also, die uns schon in den Mythen der Alten Welt begegnen.

Für amerikanische Verhältnisse erschuf diese Gottheit aus dem Maiskorn auch eine „Mutter Mais“, die die erschaffenen Menschen und Tiere aus einer vor der Flut verschlossenen Unterweltshöhle herausführte. Damit ist wieder nur eine göttliche Höhle gemeint, die dem Inneren eines Dilmuns entsprach.

Nach ihrem Schöpfungsmythos stammen die Arikara nicht von einem Mississippi-Ahnenkontingent ab, sondern aus dem Osten, weshalb ihr Ahnenkontingent von der amerikanischen Ostküste her kommen wird. Der Nesaru-Mythos beinhaltet zudem die Motive des göttlichen Wirbelwindes und einer helfenden Eule (=Wächterinnen-Motiv), die mit ihren Flügeln den Weg für die Menschen durch den Wald ebnete. Er endet vor den „Logen der Menschen“ mit dem Erscheinen eines ausgewachsenen Zedernbaums, der offensichtlich die Funktion eines Lebensbaums übernahm.

Doch wie kam die Kunde von einem Zedernbaum nach Amerika zu den Arikara, wenn dieser nur in der Alten Welt im Mittelmeerraum und im Himalaya vorkommt? Damit muss man auch den Gedanken akzeptieren, dass das Eulenmotiv ebenfalls aus der Alten Welt stammt und für Inanna steht.

Ist die unterschiedliche Herkunft von Mandan und Arikara ganz sicher als Grund für ihre ursprüngliche Feindschaft anzusehen, können die Arikara sogar noch eine weitere bemerkenswerte Parallele zur Alten Welt aufweisen, wo etwa ihr Name offiziell mit „Gehörnte“ gedeutet wird. Er leitet sich von ihrem Brauch ab, zwei aufrechte Wapati-Hörner ins Haar zu stecken. Das lässt sich wieder mit den Stier- und Hirschkulten in der Alten Welt vergleichen, wo sie als Fabeltiere meistens das „Nanna“-System verkörperten.


Ein gehörnter Arikara Schamane

Demzufolge wurden neben den Arikara auch die Pawnee von den nördlich benachbarten Assiniboine als „panána“ gerufen, was sich dort als Begriff für Lügner einbürgerte. Bezogen auf Chatiks, der Eigenbezeichnung der Pawnee, könnte dieser Name sogar auf eine Kata-Vergangenheit weisen. Doch „Panána“ ähnelt noch jenen „Pahana“ genannten „weißen Bruder“, der die Hopi bei ihren vorzeitlichen Wanderungen durch Altamerika anführte. In ihren Mythen wird zudem ein besonderer Schlangenhügel namens „Tokchii“ erwähnt, der als „Wächter des Ostens“ ursprünglich von einem früheren Dilmun-Standort erzählen wird. Der bei den Arikara und Mandan verbreitete Brauch Erdhütten zu bauen, dürfte sicher mythisch motiviert gewesen sein, wenn ihre Vorfahren aus einer „göttlichen Höhle“ stammten. Das Ahnenkontingent der Mandan kann deshalb laut ihrer Sprachverwandtschaft mit den Winnebago vom Michigansee stammen, wo es von ihrem Namen her aus Marduks (Manitu) „Danu“-Dilmun stammt.

Primärquelle: Stiehler, Von Nanabosh bis Nanamariki
https://artblart.com/tag/arikara-shamans/

Die Weltenei-Ikonografie zwischen Ohio und New Hampshire

Erzählt die gesamte Ikonografie des „Great Serpent Mound“ nur von der Ahnenherkunft früherer Präriebewohner, können wir endlich verstehen, warum die Schlange angeblich ein Ei „würgte“ und ihr Schwanz in einer Spirale endet. Letzteres verdeutlicht zunächst den Ursprung einer Himmelssäule in einem wirbelnden Sonnenrad, während das schon von Gelehrten als Sonne gedeutete Ei nur den Ursprung dieser Himmelsschlange aus einem Weltenei symbolisiert.


Zwei Krieger der Pawnee - Sie kannten eine Sonnengottheit Sakuúru und eine Mondgottheit Páh, die zugleich als Schöpfer des ersten Jungen und des ersten Mädchens gelten. Der Polarstern wurde Karariíwari genannt und besaß eine Wächterfunktion.

Die Pawnee kannten zudem noch einen Schlangen-Mythos, der recht deutlich von einem Somatransfer erzählen könnte. In Mittelpunkt standen dabei ein Abendstern und ein Morgenstern, die nichts mit den uns bekannten Himmelskörpern zu tun haben. Das erkennt man bereits an der Passage, wo der Abendstern dem Morgenstern „auflauerte“. Dazu kam noch, dass der Abendstern dem Morgenstern „Dinge in den Weg legte“, um ihn so zu behindern, dass er nicht näher kommen konnte. Das lässt sich vielleicht noch irgendwie mit ihren natürlichen Bahnen verknüpfen, doch in diesem Mythos erreichte der Morgenstern tatsächlich einmal das „Haus des Abendsterns“. Zuvor soll der Abendstern noch „die Erde geöffnet haben“, worauf „das ganze Wasser vom Himmel in den Mund der Großen Schlange fiel“!

In Bedrängnis gebracht, soll daraufhin der Morgenstern sogar noch einen Feuerball in dem noch geöffneten Schlangenmund geworfen haben, was praktisch der Ikonografie des „Great Serpent Mound“ entsprechen könnte. Die recht zusammenhanglos wirkende Feuerballszene könnte also nur von einem Weltenei erzählen, wenn es als komplettes Dilmun-System (=„Haus des Abendsterns“ plus Morgenstern als Himmelsscheibe) wieder recht spektakulär seinen Standort wechselte.

Im alten Griechenland lässt sich dieser mythische Schlangenhintergrund auch mit den Ophion-Kulten der Pelasger vergleichen, die als Cattuzer überliefert ebenfalls „Nanna“ entstammten. Auch sie verwendeten das Symbol einer Schlange, in deren Maul sich ein Weltenei befand. Mit Hilfe dieses Hintergrundes können wir noch den Brauch der Adena-Leute verstehen, sogenannte „heilige Kreise“ als Erdwerke zu errichten, die ähnlich den alteuropäischen Kreisgrabenanlagen im Mittelpunkt ihrer Ahnenkulte standen.


Der "Mystery Stone" als Weltenei

Im US Bundesstaat New Hampshire wurde bereits 1872 in Meredith ein eiförmiger Stein gefunden, denn man bisher nur schwer deuten kann, was er symbolisiert. Doch angesichts des Great Serpent Mound kommt nur eine Identifizierung als Weltenei in Frage. Der Stein ist etwa 4 Zoll (100 mm) lang und 2,5 Zoll (64 mm) dick, dunkel und eiförmig und trägt eine Vielzahl von geschnitzten Symbolen. [1] Schnitzereien auf einer Seite des Steins zeigen eine Ähre und mehrere andere Figuren. Die andere Seite ist abstrakter, mit umgekehrten Pfeilen, einer Mondform, einigen Punkten und einer Spirale. Der Fundort am Lake Winnipesaukee befindet sich auf dem früheren Stammesgebiet der Abenaki, von denen der See seinen Namen hat.


Der Lake Winnipesaukee hat seinen Namen von den Abenaki
Mt. Major, Wikimedia Commons, CC BY 3.0

War der riesige See ein Schöpfungsort? Fakt ist, dass die Abenaki aus dem sogenannten Goldenen Zeitalter - der Asenzeit - einen Tool-ba (Tôlba) genannten Schildkrötengeist, als Onkel des Schöpfers Gluskab kannten. Dazu noch Pla-ween-no einen weiteren Schildkrötengeist, als Mutter von Gluskab. Die Schildkröte symbolisiert weltweit den Dilmun der Asen, weswegen beide Schildkrötengeister für unterschiedliche Dilmun-Systeme stehen werden. Auch Gluskap muss als Weltenei gedeutet werden, wobei dieser als Oodzee-hozo für ein Wesen ohne Beine stand, dass Berge, Täler und Flüsse erschuf. Nach Überlieferungen soll sich Odzihozo in einem See in einen Felsen verwandelt haben, der wohl nur einem Weltenei ähnelte. Schöpfer Gluskap soll auch die A-senee-ki-wakw erschaffen haben, eine Rasse von Steinriesen, als erste Menschen. Doch Gluskab zerstörte diese später, weil sie andere Tiere zermalmten und die Erde mit ihrer großen Größe verletzten. Gluskabs Hund Mool-sem entspricht wohl dem Hund von Hades in der Alten Welt, die bei in Ägypten für Osiris und dem Hundegott Anubis stehen. In diesen Sinne ist der Stern Sirius als Hundestern in der Neuen Welt auch als "Wolfsstern" bekannt!

Die Abenaki kannten mit Kisosen dem "Sun-Bringer", eine Sonnengottheit als Adler, dessen Flügel sich öffneten, um den Tag zu erschaffen, und geschlossen, um die Nacht zu verursachen. Er dürfte zugleich für einen geflügelten Wächter stehen, der mit Psônen als Snow-Bringer" als Adler-Geist, der Schnee macht, indem er seine Flügel öffnet, noch eine weitere Manifestation hatte. Und auch die Weltenschlange als Midgard fehlte bei den Abenaki nicht. Kita-Skog oder Pita-skog genannt, steht für eine gehörnte Schlange, die gegen den Pa-don-gi-ak kämpfte. Der Name Kita-Skog ordnet diese Schlange einem Dilmunsystem der Ki zu.


Primärquelle: Primärquelle: Stiehler, Von Nanabosh bis Nanamariki