Cunnersdorf - nach "Cunradis" benannte Dörfer

Cunnersdorf kommt als Toponym fast nur in Ostsachsen und überwiegend an der Elbe vor. Schaut man sich die Theorien an, nach was oder wem diese Dörfer benannt wurden, kommt in erster Linie der Name Konrad in Frage. So wurde Cunnersdorf bei Bannewitz zuerst im Jahre 1299 als Cunratesdorf urkundlich erwähnt und mit "Dorf eines Conrad" gedeutet. Weil bereits mehrere Dörfer dieses Namens existierten wurde es als Cunnersdorf bei Kaitz eingetragen. Ein erster Kondrads-bezug weist Cunnersdorf bei Ebersbach auf, es befindet sich fünf Kilometer von der Radeburg im Landkreis Meißen entfernt. Der Name "Rade" kommt in diesem Gebiet noch in den Toponymen Radebeul und Radeberg vor, sowie im Hydronym der Röder wieder. Die Röder wurde 1790 als Räder-Fluss oder kurz Die Räder verwendet, was auf eine Herkunft von Rad schließen lässt. Warum ein Fluss überhaupt nach einem Rad benannt wurde, wird nicht erklärt, man handhabt das ganze noch als Theorie.


Cunnersdorf in der Sächsischen Schweiz - Von Cunradis hergeleitet, wurden alle Bewohner von Dörfern dieses Namens als wendisch-germanische Eber-Clans, vandlaischer Abstammung beschrieben. Es ist zugleich jenes Gebiet in dem die Silinger siedelten, die sich nach Freyr als Yngvi benannten. Dessen Reittier war bekanntlich ein Eber

Dass die Röder als Flussname keine größere Rolle für die Namensgebung spielt, erzählt uns Cunnersdorf als Ortsteil von Borsdorf bei Leipzig. Dieses Cunnersdorf wird erstmals im Jahre 1350 als Wüstung Cunradisdorf und 1378 als Conratsdorf erwähnt. Auch diesen Ortsnamen deutet man mit „Dorf eines Konrad“ und legt noch die heutige banale Namensdeutung nach, wonach Konrad "kühner Ratgeber" bedeuten würde. Es wird nicht angegeben wer sich diesen banalen Unsinn für den deutschen Familiennamen Konrad sich ausgedacht hatte, aber das ist einfach nur Unsinn. Doch bevor wir Konrad richtig deuten, schauen wir noch bei den anderen Cunnersdörfern nach, ob dort irgendeine Etymologie aus der Reihe tanzt. Cunnersdorf bei Dresden wurde 1350 als Kunradsdorf erwähnt, wiederum meint man ein Konrad wäre als örtliche Größe der Namensgeber gewesen. Im Jahr 1378 wird der Ort als Kunstorf oder Conradisdorff bezeichnet. Cunnersdorf bei Glashütte wurde gar von fränkischen Siedlern gegründet, die erste urkundliche Erwähnung war am 14. April 1404 in einem Lehnbrief als Conradsdorff. Vermutung, weil der Beleg fehlt: Einer der Siedler hieß Konrad.

Für Cunnersdorf als Ortsteil von Gohrisch in der Sächsischen Schweiz gibt es keine Etymologie-Theorie, in der Nähe befindet sich ein Katzberg, der angeblich nach einer erlegten Wildkatze benannt ist und der Gohrisch als Felsen, der einen sorbischen Namen tragen soll und nur "Berg" bedeuten würde. Es wird jedoch so sein, dass der Felden erst nach der Gründung des dorffe Gorusch im 1437 seinen heutigen Namen erhielt. Die Katzberg-Etymologie ist sicher nur Volksetymologie und wird vom Ortsnamen Kaitz für das Cunnersdorf bei Bannewitz deutlich in Frage gestellt. Das Dorf Cunradisdorf bei Löbau wurde 1221 erstmals urkundlich erwähnt, heute wird es Obercunnersdorf genannt. Gleiches gilt auch für ein anderes Obercunnersdorf westlich der Elbe, das 1350 als Conradisdorf bei Klingenberg erstmals urkundlich erwähnt.

Cunnersdorf als Ortsteil von Hainichen liegt weit westlich der Elbe in Mittelsachsen und wurde angeblich erneut nach einem Konrad benannt und wurd im Jahr 1322 als „Cunradisdorf“ erwähnt. Cunnersdorf als Ortsteil von Hohnstein wurde 1430 als Kunerstorff erwähnt. Cunnersdorf als Ortsteil Kamenz wurde als 1225 als Cunratesdorf erwähnt und Cunnersdorf als Ortsteil von Ottendorf-Okrilla wurde 1350 erstmals als „Kunratsdorf“ erwähnt und wiederum von irgendeinen Konrad hergeleitet. Cunnersdorf als heutiger Stadtteil von Pirna wurde 1352 erstmals als „Cunrisdorf“ erwähnt, es fällt wie Kunerstorff etwas aus der Konrad-Etymologie heraus.

Und jetzt folgt ein Cunnersdorf, was Bände gegen den "Slawen"-Unsinn im ostelbischen Raum spricht: Wendisch-Cunnersdorf, dass 1317 erstmals als Conradisdorf sclavicalis urkundlich erwähnt und in diesem Dokument dem Löbauer Gericht zugewiesen. Das wird einfach kommentarlos so aufgelistet, obwohl das ostelbische Wendenland angeblich von "Slawen" bewohnt gewesen wäre. Doch mit den "sclavicalis" sind nur die zugewanderten ostvandalischen Sclavenen gemeint, die offenbar der mittleren Elbe hochgewandert sind. Mit im Gepäck ihre Gottheiten, wozu auch Radegast gehörte.

Bezogen auf die am häufigsten vorkommenden Varianten Conradisdorf und Cunradisdorf dürften all diese Dorfnamen einen wendisch-germanischen Hintergrund haben und keinen "deutschen", wie Wikipedia behauptet. Hier wird einfach wieder vermieden darzulegen, dass statt erfundenen "Slawen" nur ostvandalische Sclavenen und Ostheruler vom Balkan nach Ostelbien zurückgewandert sind. Radegast lässt sich als "Eber"-Gottheit deuten, was Freyr, als Sonnengottheit entspricht. In diesem Sinne wird zwar noch das germanische *radura mit Himmel und das altnordische rǫðull mit Sonne gedeutet, es ist jedoch nur das niedrhochdeutsche rāði für Eber, nachdem Radegast benannt wurde. Er bildete zudem mit Hors einer eher weiblichen Mondgottheit ein Götterpaar.


König Conrad I. - Sein Name bedeutet laut Germanisches und Altnordisches Wörterbuch "Sohn des Ebers" und nicht "kühner Ratgeber"! Er beschreibt ihn quasi als Nachfahre von Freyr, womit Familien-Clans mit dem Namen Konrad immer einen wanischen Hintergrund haben.
Frank Winkelmann, Wikimedia Commons, CC-BY-3.0

Setzt man diesen Hintergrund gegen die aktuelle alberne Etymologie von Konrad, muss dieser völlig anders gedeutet werden und zwar ableitend vom germanischen *kuni für Sohn und rāði für Eber. Konrad bedeutet also nicht "kühner Ratgeber" - keine Mutter der Welt, weiß von ihrem Kind, ob er ein "kühner Ratgeber" werden würde, das weiß man erst wenn er sich im Leben so bewährt hat - sondern "Sohn des Ebers", was zugleich ein idealer Herrschername göttlicher Abstammung war (König Konrad I. und Kaiser Konrad II.). Im Gegensatz zu diesem Namen steht Cunradis als Toponym, denn es muss auf die Bewohner dieser Dörfer bezogen, mit *kuni für Stamm oder Geschlecht übersetzt werden, womit sie mit "Clan des Ebers" übersetzt werden müssen. In Relation zu den Verhältnissen im Wendenland gesetzt, sind die Bewohner Nachfahren der Wanen, die sich nach der Asenzeit in Stämmen wie den Vandalen formierten oder den östlich der Elbe siedelten Silingern angehörten. Und so ist auch der Familienname Konrad mit all seinen Varianten entstanden, er ist präzisiert ein wanisch-vandalischer Familienname aus der vorchristlichen Zeit Mitteleuropas, wobei sich in Ostelbien am längsten das Heidentum hielt.

Primärquelle: Wikipedia

Nach Freyrs Eber benannt: Radeberg, Radeburg und Radebeul


Radebeul - Die Stadt trägt einen Ebernamen, der zweite Teil des Namens geht auf *bēl für weiß zurück. Der Ort sollte nach den Willen seiner Gründer von Freyrs "weißen Eber" bewacht werden.

Warum sollte Radeberg nach der Röder (Räder) benannt sein, wenn Radebeul nicht an diesem Fluss liegt. Geht man auf die offizielle Radebeul-Seite der Stadt, wird dort behauptet der Stadtname würde entweder von einem "slawischen" Namen Radebyl oder dem deutschen Namen Radbold als Eigenname abgeleitet sein. Obwohl es nach Ansicht nur noch Volksetymologie wäre, steht immer noch bei Wiktionary folgendes: Der Name Radebeul hängt mit einem Rad und einem Beil zusammen, beide finden sich zusammen auf dem alten Siegel. Das Rad ist heute noch Bestandteil des Stadtwappens. Folgende Schreibweisen sind belegt: 1366 Radebeil, 1370 Radebul, 1593 Radewel, 1600 Rödebeul, 1614 Redelbar, 1618 Rodewell eine Namensverwandtschaft zu Radeburg und Radeberg lehnt man bisher ab.


Das alte Radebeuler Wappen zeigt ein Sonnenrad und ein darunter befindliches Beil - Es hat tatsächlich mit dem germanischen Namenshintergrund zu tun, nur eben nichts mit den Namen selbst. Das heutige Stadtwappen müsste also einen weißen Eber zeigen und keine Weintrauben und ein weißes Rad

Kommen wir auf die wahre Bedeutung von "Cunradis" zurück, wo "Radis" ein Ebername ist und für Freyr als Sonnengottheit steht. Der Eber war sein Reittier und wurde auch in direkt zum Namensgeber zahlreicher deutscher Toponyme, wie eben auch bei Ebersbach bei Radeburg. Im Altnordischen Wörterbuch (G.Köbler) bedeutet das niederhochdeutsche rāði eben nur Eber. Wenn man also heute behauptet es wären Personennamen wie Radbold oder Radebyl, dann leiten sich diese Namen von einer Namensvariante des Ebers ab. Rund um Radeberg, Radeburg und Radebeul muss also ein Clan Freyr verehrt haben.


Radeberg - Heute meistens durch seinem gleichnamigen Bier bekannt, bedeutet der Name Eberberg und man trinkt sozusagen das Bier von Freyr, dessen Göttertrank Met die Vorlage für Bier ist

Der Flussname Röder oder Räder leitet natürlich nicht von einem Rad ab, sondern ebenfalls vom altnordischen rāði für Eber ab, die Röder - 1140 als Redera fluvium belegt - ist quasi sinnidentisch mit einen "Ebersbach". Und die heutige Gemeinde ist in vergangener Zeit überpräsent gewesen, sie bestand zuerst aus Niederebersbach und Ober- und Mittelebersbach.


Radeburg - trägt einen Ebernamen, der sich wiederum auf Freyr bezieht

Wenn sich Radeberg und die Radeburg von der Röder herleiten, müssten sie quasi mit Eberberg oder Ebersburg gedeutet werden.

Primärquelle: Wikipedia
http://www.koeblergerhard.de/an/an_b.html

Briesen und die Brisinger


Briesen bei Thorn (1939) - Der erste überlieferte Name lautete Vambresia. Der Name könnte sich wegen des Freya-Hintergrundes auch von *brasna für Metall und dem indogermanischen *bʰres für "Krach machen" ableiten. Das vorgesetzte "vam" könnte zwar für Leib stehen, wir können es jedoch auch auf das indogermanische *u̯em zurückführen, mit dem sich der gesamte Name mit "Feuerspeiende(r)" übersetzen lässt. Es könnte also tatsächlich Freyas fliegender Wächter gemeint sein.

Von ehemals mehreren Dörfern mit den Namen Briesen sind heute nur noch wenige, davon eines in der Mark Brandenburg übriggeblieben. Alle anderen gingen im 2. Weltkrieg für das deutsche Volk verloren. Mit der verstärkten willkürlichen Umdeutungen alter germanischer Namen aus der heidnischen Zeit Ostelbiens zu "slawischen" Namen, wurde zugleich die uralte Geschichte alteuropäischer Völker ausgelöscht und stumpfer banaler Unsinn verbreitet. Ein Beispiel ist der Dorfname Briesen, der außer in der Mark Brandenburg insgesamt in folgenden Gegenden vorkommt:

Briesen bei Cottbus
Briesen bei Czarnikau
Briesen an der Dahme
Briesen bei Kostschin
Briesen bei Thorn (Westpreußen)
als Adlig-Briesen in Westpreußen
als Deutsch-Briesen in Westpreußen
als Groß-Briesen bei Brandenburg
Groß-Briesen bei Lübben

Folgenden Mischnamen müssen noch hinzugefügt werden:

Briesenhorst (Ostbrandenburg)
Briesenitz (Westpreußen)
Brisenigk
Brieskow bei Frankfurt an der Oder
Ober-Briesnitz


Adlig-Briesen in Hinterpommern - Es wurde zur Zeit des Deutschen Ordens Bryse genannt

Geht es nach der der heutigen "slawischen" Umdeutungen von Briesen in der Mark Brandenburg müssen alle diese Namen mit "Birkendorf" übersetzt werden. Doch so banal wurde nur selten ein Dorf benannt. Für die Bewohner dieser Gebiete - für Briesen wurde sogar das 6. Jahrhundert veranschlagt - zählten andere Motive einen Ort einen bestimmten Namen zugeben. In der Regel versprachen sie sich von einem bestimmten Namen Schutz und Gedeihen ihres Ortes, warum sie gern Wächtermotive wählten.

Der Name Briesen ist auf dem ersten Blick kein Wächtername, er erschließt sich jedoch über das Brisingau (Brisingowe) östlich der Saale, der dort jegliche Diskussionen über "slawische" Sorben ad absurdum führt. Wer auch immer diesem Gau diesen Namen im Jahre 1000 im HRR gab, der wusste, dass man dort Freya verehrte. Ihr berühmter "Halsschmuck" Brīsingr oder Brisingamen (an. Brīsingame) war der Namensgeber, wobei die Brisinger als Vorbesitzer dieser Halsschmuckes angesehen werden.


Brösen bei Danzig (1904) - Der Name könnte eine Variante von Briesen darstellen.

Was war jedoch dieser "Halsschmuck" wirklich und warum wurde er zum Namensgeber von mehreren Dörfern? Als erste Antwort kommt tatsächlich eine banale in Frage. Man wollte dem Dorf einen Namen geben, der sich mit etwas Schönen und Schmückenden verbindet, wofür nach alter Vorstellung nur der Halsschmuck von Freya in Frage kommt. Und guter Vergleich sind Namen, wie Schönwalde, Schönfeld oder Schönheide. Laut Grimm leitet sich der Halsschmuckname von "brisen" für Durchstechen ab, doch das ist wohl unvollständig, denn er endet auf "inger" oder "ingamen", was klare Verweise auf Yngvi alias Freyr sind. Wenn wir also die Brisinger als Vorbesitzer dieses ominösen Halsschmuckes identifizieren wollen, dann müssen sie Yngvi, (Ingwio, Inga) unterstanden haben. Das Wort brīsingr wird jedoch im Altnordischen noch mit Feuer übersetzt, weswegen es weit weniger ein Halsschmuck gewesen sein kann. Wenn wir wissen das Freya eine fliegende Wächterin war, dann dürfte der "Halsschmuck" für ihren geflügelten Wächter gestanden haben, der feurig im Himmel funkelte, nicht weil er einen primitiven Verbrennungsantrieb besaß, sondern sich hauptsächlich das Licht der Sonne auf seinen metallischen Rumpf brach. Über die Vergleichende Mytholgie kann man jedoch recherchieren, dass Freya (Inanna) unter einem anderen Namen im Devasurakrieg mindestens einmal spektakulär abstürzte. Dieser Absturz könnte der eigentlich Grund gewesen sein, dass Freya einen neuen geflügelten Wächter brauchte, um die Regenbogenbrücke Bifröst zu bewachen. Wegen den Vorbesitzern, den Brisingern könnte ihr neuer geflügelter Wächter von Yngvi stammen, denn danach zunächst Loki in Auftrag Odins raubte. Sie ist womöglich nur eine andere Variante jener Sage, wonach Loki das Federkleid Freyas stahl. Die Sage geht jedoch so aus, dass Heimdall diesen nie gezeigten Halsschmuck Loki wieder abnahm, womit er in den Besitz eines geflügelten Wächters gekommen sein könnte.

Vergleichende Mythologie: In Griechenland ist eine Lokalgottheit namens Brizo auf der Insel Delos überliefert. Sie gilt dort als "Beschützerin der Seefahrer". Man opferte ihr daher nichts, was aus der See kam, sondern nur Landtiere und Früchte. Ihre Orakel verkündete sie, wie Trophonius, im Traum. Die Insel Delos ist noch als jene Insel bekannt, wo einst Poseidons künstliche Insel auf vier diamantenen Säulen stand. Sie war zugleich der Geburtsort, wo Leto den Apollon gebar, aber auch dessen vermeintliche Schwester Artemis. Als Jagdgöttin kann sie wieder über Diana mit Freya verknüpft werden. Brizo war demzufolge niemand anderes als Inanna (Freya).

Primärquelle: Wikipedia

Keine "slawische" Herkunft: Potschappel


Potschappel wurde eine "slawische" Namensherkunft angedichtet, doch das ist falsch.

Der seltsame Name Potschappel soll nach der Ansicht der GfN (Gesellschaft für Namensforschung ein "unzweifelhaft slawischer (altsorbischen) Herkunftsname". Doch wenn man sich den Beitrag auf ihrer Seite darüber durchliest, wird alles Mögliche für die Deutung herangezogen, außer einer Herkunft aus dem germanischen, altnordischen oder althochdeutschen. Nach dem DDR-Germanisten kommen nur altsorbische Namen in Frage., doch diese sind ja nach Vorstellung staatlicher DDR Historiker mit "slawischen" Namen gleichzusetzen.

Nur das ist Unsinn - Die Sorben sind nie irgendwelche "Slawen" gewesen, einer ihrer höchsten Götter war Thor. Und so kommt es auch, dass man entweder einen auf einen Storch bezogenen Namen vor sich hat, oder er würde "in die Hocke gehen, sich ein bißchen hinkauern" bedeuten. Sie vorzustellen, dass niemand seinen Ort so nennt, weil er so überhaupt nichts aussagt oder bedeutet, kam bisher niemand. In der Wikipedia steht über Potschappel: Die Grundform Počapli leitet sich vom urslawischen Wort počapno͂ti ab, das sinngemäß mit “etwas hingehockt, leicht hingekauert” bedeutet und somit auf die Lage vor dem Kerbtals Plauenscher Grund verweist. Verwandte Ortsnamen finden sich vor allem in Tschechien (vgl. Potschapl, Počaply).

Auch das ist falsch und vollkommener Unsinn. Die Geschichte von Poschapel im Gau Nisan war nachweislich nur mit der deutschen Ostsiedlung in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts verknüpft, als Nisan bereits königliches Tafelgut war. Im Jahr 1206 wurde Potschappel gemeinsam mit Dresden und Wurgwitz erstmals urkundlich erwähnt. In der Urkunde kam der Name „Tidericus de Potshapel“ vor. Zu der Zeit war Potschappel ein Zeilendorf mit Gutsblöcken und Parzellen.


Potschappel bei Dresden - Der Name ist germanischer Herkunft, bevor der Ort durch die Steinkohle an Bedeutung erlangte, wurde dort zuerst nur Most aus Obst gebraut. Da Potschappel von den Pflaumenbergen umgeben ist, wurden dafür wohl Pflaumen verwendet

Für die Namensdeutung kommt eben nur Potshapel in Frage, der aus zwei Namensteilen besteht. Einem Pot als Gefäß und seinem vermeintlichen Inhalt: Äpfel. Noch heute betont niemand bei dem Begriff Apfel das "f" im Namen, im Erzgebirge wird er nur "Äppl" genannt. Potshapel könnte also mit "Apfelpott" übersetzt werden, ein Hinweis, dass dort und auch in den böhmischen Orten nur Most früher gebraut wurde. Genaugenommen geht der Name auf das Germanische zurück, wo *pot für Trank steht und *sapa für eingekochten Mostsaft, dazu noch von *pelten (pel) für einpfropfen und veredeln. Und wegen den umgebenden Pflaumenbergen (!) wurden dafür hauptsächlich Pflaumen verwendet, möglicherweise sogar Pflaumenwein und Pflaumenschnaps hergestellt.

Primärquelle: Wikipedia
http://www.koeblergerhard.de/germ/germ_k.html

Keine "slawische" Herkunft: Toppschädel


Die Kirchentüre von Toppschädel (1955), Ober und Niedertoppschädel wurden erst nach Choren und danach zu Mochau eingemeindet und gehören seit 2016 zu Döbeln

Nordwestlich von Nossen lagen einst die heute eingemeindeten Dörfer Nieder- und Obertoppschädel. Auch ihnen bescheinigte die GfN eine zweifellos "slawische" Namensherkunft, die wir hier zu Grabe tragen werden. 1334 und 1336 als Tupschol und Tupschol parvum festgehalten, sind das auch jene Namen, die für die Namensdeutung maßgeblich sind. Dieser verformte sich über Tubschel und Tupshal 1470 zu Topschedil und schließlich 1506 zu Topschedel. Die bisherigen Deutungen gingen nur davon aus, dass es sich um einen altsorbischen Bewohnername handelte, kein einziger berücksichtigte die deutsche Ostsiedlung und die Erstbenennung im 14. Jahrhundert! Wenn also ein "Altsorbe" gemeint ist, dann nur ein heidnischer Hermundure, der von Franken als Sorbe bezeichnet wurde.

Bereits Gustav Hey (1893) lag mit seinem Rekonstrukt eines Berufsnamens *Toposadły für Fettschmelzer daneben. Später wurde eine bloße spätere Anlehnung an das deutsche Wort Schädel angenommen, obwohl sich das nicht mit den zuerst bekannten Namen Tupschol vereinbaren lässt. Auch die vorgebrachten Herleitungen zu böhmischen Namen wie Tupadly (3 Dörfer) passen nicht vollständig, denn der zweite Namensteil "adly" kann nicht mit "schol" verknüpft werden. Diese Dorfnamen lassen sich nur mit Taupadel südöstlich von Delitzsch verbinden. Ausgangsbasis bleibt eben immer Tupschol und nicht das wesentlich spätere - schon umgeformte - Tupschedel.

Über Walter Wenzels (2016) Vorschlag kam schließlich die These zu stande, dass Tupschal für "stumpfsinnige Wanderer" stehen würde, dass wirkt in etwa so überzeugend, wenn man ein Ei als Würfel ohne Kanten beschreibt. Niemand kommt also auf die Idee einen Ort nach "stumpfsinnige Wanderer" zu beschreiben, wobei diese ohnehin nicht an einem Ort verweilen!

Ausgehend vom germanischen *dup für Höhlung oder einen Topf und einer vorausgehenden älteren Wortvariante für das deutsche Wort Sole für salzhaltiges Wasser muss Tupschol wohl mit "Salztopf" gedeutet werden, wo man anfangs Salz aus Wasser gesiedet hatte. Wo dieses salzhaltige Wasser in Toppschädel herkommt ist zwar noch ungeklärt, es könnte sogar eine heute verborgene Höhle mit Salzwasser gemeint sein, was man zum Salzsieden verwendete.


die ehemalige Burg Doblin

Weil Ober- und Niedertoppschädel seit 2016 zu Döbeln gehören, noch eine Bemerkung zu dieser Stadt, die angeblich sich in einer Region befand, die seit dem 8. Jahrhundert "slawisch" besiedelt wäre und der Name vom "altsorbischen" Wort Doblin abstammt. Dieser wäre wieder von einer Person namens Dob abgeleitet. Doch solche Deutungen sind völlig falsch. Rings um Döbeln lebten immer nur semnonische Clans, suebischen Ursprungs, wo später noch ostvandalische Clans hinzukamen. Namensgeber war die Burg Doblin an der Freiberger Mulde, die auf einer ursprünglichen Wallanlage mit dreieckiger Holz-Erde-Mauer aus der Heidenzeit entstand. Die Wallanlage geht also entweder auf die Semnonen oder gar Hermunduren zurück, die beide einen suebischen Hintergrund haben. Die Burg existiert heute nicht mehr, doch der Name leitet sich vom indogermanischen *dʰeub her und ist mit *dubno verknüpfbar, was "Weltenkönig" bedeutet. Ein Titelname, der sich auf den Anführer semnonischer Clans bezog und auf jenes "lin" endet, was im niederhochdeutschen als hlīn für schützen steht. Dieser Name ist mit Dobruena verknüpfbar, einem Onkel des Warägerfürsten Waldemar (Wladimir) und Dubynja, einem Heros der altrussischen Zeit, der statt mit Waffen nur mit einer Eiche kämpfte. Die Eiche ist insofern interessant, dass sie als heiliger Baum des Gottes Perun gilt, womit Dubno ein Beiname von ihm wäre. Perun ist anders, wie heute behaupet kein "slawischer" Gott, sondern wurde zumindest manchmal als Indra identifiziert. Als Titelname lässt er sich jedoch auch auf andere Asen übertragen.

Primärquelle: https://www.onomastikblog.de/artikel/nam...sche-ortsnamen/
https://www.deutsche-digitale-bibliothek...QFWGFN4MSANVJV2
http://www.doebeln-entdecken.de/doebeln/burg.html

Keine "slawische" Herkunft: Kuhschnappel


Kuhschnappel nahe Zwickau - Der Ort ist relativ sicher nach einer früheren Trinkerhalle im 15. Jahrhundert benannt

Kuhschnappel liegt im Erzgebirgsvorland des Landkreises Zwickau, der Stadtname von Zwickau ist vom germanischen *swi- für drehen, mit "Wendengau" zu übersetzen. Er bestätigt noch einmal, dass der der Wendenbegriff von den Annalisten überwiegend für Apostaten verwendet wurde. "Wenden" ist also definitiv kein "slawisches" Ethnonym.

Der durch den Ort fließende Kuhschnappelbach nach dem Ort Kuhschnappel benannt, der jedoch früher andere Namensformen hatte. Su wurde das Waldhufendorf Kuhschnappel im Jahr 1460 zuerst als „Consnapel(e)“ erwähnt. Behauptet wird, dass dieser Ortsname auf das Sorbische im Sinne des "Slawischen" zurückgeht, also von dem unaussprechlichen "Kóńc na pólje", was "Das Ende vom Feld" bedeuten soll. Ein Ortsname an dem jeder Ortsgründer "zuerst" denken würde, um sein Dorf so zu benennen. Oder anders ausgedrückt: Die Herleitung und der angebliche Namenssinn sind vollkommen falsch.

Im Gegensatz zum sich direkt nördlich anschließenden Ort Tirschheim war Kuhschnappel nicht nach Grumbach, sondern nach Lobsdorf gepfarrt und geschult. Auch Tirschheim klären wir hier.

Laut GfN wurde der Name Consnapele auch schon "slawisch" mit "Pferdeschwemme" gedeutet, "Das Ende vom Feld" überzeugte wohl niemanden. Doch auch die "Pferdeschwemme" ist Unsinn. Für Consnapele kommt im 15. Jahrhundert nur eine lateinisch-althochdeutsche Deutung in Frage und zwar von lat. concavus für hohl und gewölbt und ahd. napho für ein Trinkgefäß. In Kuhschnappel dürfte also zuerst eine Trinkerhalle (Kneipe) gestanden haben.

Die im Umfeld von Kuhschnappel benannten Dörfer haben natürlich auch keine "slawische" Vergangenheit. Tierscheim wurde im Jahr 1390 als „Tirßheim“ erwähnt, es leitet sich althochdeutsch von "turs" für Riese, Gigant, aber auch Teufel her, was auf eine typische missionarische Namensgebung verweisen könnte. Es muss jedoch angenommen werden, dass der Ort „Tirßheim“ älter sein könnte, als das Kloster Remse. Die Ortsgründer sind sicher keine Christen gewesen. Den Ortsnamen hat man ausgerechnet im Jahr 1166 im Zusammenhang mit dem 1143 gegründeten Kloster Remse erwähnt!

Primärquelle: http://www.koeblergerhard.de/ahd/ahd_d.html

Keine "slawische" Herkunft: Zuckelhausen bei Leipzig

Das etwa sieben Kilometer südöstlich vom Zentrum Leipzigs gelegene Zuckelhausen ist heute ein Leipziger Stadtteil. Das Dorf war bis zu seiner Vereinigung mit Holzhausen im Jahre 1934 eine selbstständige Gemeinde.


Der Name althochdeutsche Name von Zuckelhausen erzählt von einem Dorf missionierter Wenden

Zuckelhausen entstand im 6./7. Jahrhundert in dem von semnonisch und hermundurischen Clans besiedelten Gebiet als Rundangerdorf und wurde in der Deutschen Ostsiedlung von deutschen Zuwanderern besiedelt. Im 12. Jahrhundert wurde die noch heute erhaltene Kirche als romanischer Saalbau errichtet. Die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes unter dem Namen „Zschukolosa“ stammt aus dem Jahre 1335. Den Ortsnamen versucht man heute eine "slawischen Namenslegende anzudichten. Entweder von sorbisch (im Sinne eines "slawischen" Hintergrundes für „Leute, die roden“ oder direkt "slawisch" für „trockenes Gereut“, „dürre Lehde“ abgeleitet sein. Dass alles ist natürlich falsch, nichts davon lässt sich mit dem erst benannten Namen Zschukolosa verbinden.

Die Namensentwicklung ist folgende gewesen: 1335 Zschwkolosa; 1341/43 Heinricus de Zukelosen; 1350 in Zcuckelosen; 1377 Czockelosen; 1384 Czukelosen; 1451 Zcuglosen; 1544 Zcuckelhausen. Für die Namensdeutung kommt nur das Althochdeutsche in Frage, wo sich der Name ursprünglich von zuogilosēn ableitet, was für Zugewendete steht. Und zwar für Zugewendete im Sinne der Missionsarbeit, wo es für des Gegenteilt für heidnische Apostaten steht. Heinricus de Zukelosen war offensichtlich ein missionierter Clananführer in der Leipziger Gegend, wo er als "Wende" von der Kirche unterstützt wurde, das Christentum zu verbreiten. Bereits um 1200 wurde ein die erste Kirche von Zuckelhausen errichtet und war das Ergebnis der hier erfolgreichen Missionsarbeit.

1377 gelangte Zuckelhausen in den Besitz des Augustiner-Chorherrenstifts (Thomaskloster), unter dessen Verwaltung es bis zur Reformation und der damit einhergehenden Säkularisation stand.

Weil Zuckelhausen heute zu Leipzig gehört, lohnt sich noch ein Blick auf die falsche "slawische" Etymologie der heutigen sächsischen Großstadt. Laut Wikipedia wird heute von Leipzigs Name und Gründungsgeschichte das verbreitet: Um das Jahr 900 wurde an beiden Ufern der Parthe eine angeblich "slawische" Siedlung angelegt, wie Grabungen von Herbert Küas im Gebiet des heutigen Matthäikirchhofs bestätigten. Was auch immer gefunden wurde: Es ist nur Clans zu zuordnen, die einen suebischen Hintergrund hatten.

Erstmals erwähnt wurde Leipzig 1015, als Thietmar von Merseburg von einer urbs Libzi berichtete (Chronikon VII, 25). Die Stadt soll auf Sorbisch und Polnisch Lipsk heißen und wird mit „Lindenort“ übersetzt. Um 1015 wurde jedoch nicht mal in Krakau oder Gnesen "polnisch" gesprochen. Es gab auch kein polnisches Reich, sondern nur das Herzogtum Gnesen, angeführt von den nordischen, vermutlich schwedischen Daglingern. Als Gründungsjahr der Stadt gilt sogar erst das Jahr 1165, in dem Markgraf Otto der Reiche von Meißen dem Ort an der Kreuzung der Via Regia mit der Via Imperii das Stadtrecht und das Marktrecht erteilte.


Der von Thietmar von Merseburg festgehaltene Name urbs Libzi für das spätere Leipzig ist nicht "slawischer" Herkunft, sondern beschreibt die Bewohner dieses Ortes als Nachkommen des Ziu (Tuisto), der die höchste suebisch-semnonische Schöpfergottheit war

Doch was bedeutet urbs Libzi wirklich, wenn es nie "Slawen" gegeben hat und sich hinter den Sorben nur hermundurische oder semnonische Clans verbergen? Libzi setzt sich aus zwei Silben zusammen, zum einen aus lib, was vom germanischen *laiba abgeleitet für Nachkommen steht. Wessen Nachfahren die Bewohner von urbs Libzi gewesen sind - und diesem Ort auch diesen Namen gaben - erklärt nur der zweite Wortteil "zi", der sich von Ziu herleitet und die höchste Gottheit suebischer Clans war. Ziu ist die abgeleitete Kurzform von Tiusto, dem Schöpfungsgott, dem die Sueben gefangene Krieger opferten. Leipzig bedeutet also nicht "Lindenort", diesen banalen Unsinn darf man entsorgen.

Primärquelle: Wikipedia
http://www.koeblergerhard.de/germ/germ_l.html

Ziethen als Cithene oder Sithene

Östlich der Elbe befinden sich noch heute ein größere Anzahl von Dörfern, die sich im Deutschen auf Ziethen wandelten. Sie wurden erst lautsprachlich erfasst und ähnlich auf Urkunden niedergeschrieben. Nach diesen Ortschaften haben sich wieder zahlreiche Bewohner benannt, weshalb sich Ziethen auch als Familienname verbreitete. Die bisherige Deutung, wonach jeder Ort nach dem "slawischen" Wort "sit" für Binse benannt wurde, ist falsch, denn die heidnischen Ortsgründer haben sich von ihrer Namensgebung Schutz und Gedeihen ihrer Siedlung erhofft! Allein von Binsen konnte niemand etwas erwarten.

Die heute Ziethen genannten Dörfer befinden sich zugleich in jenem Gebiet, was schon im Mittelalter als Wendenland bezeichnet wurden. Der Begriff Wende ist jedoch ursprünglich kein Ethnonym sondern es entwickelte sich erst ausgehend für Apostaten zu einer Art von Ethnonym, die von heutigen Slawisten mit ihrem willkürlich erfundenen "Slawen" assoziiert werden. "Wenden" entstammt jedoch der Missionierungszeit, man wendete sich unter Zwang dem Christengott zu und wendete sich ab, wenn die Missionare mit Ritterschutz abzogen.


Groß-Ziethen in der Schorfheide. Der Name geht auf Cita einen semnonischen Beinamen von Frea (Frigg) zurück und dieser leitet sich sogar von der vedischen Sita, als Göttin der Landwirtschaft (Ackerfurche) her. Hermundurische Sorben kannten sie als Cica

Ziethen im Landkreis Barnim Brandenburgs entstand in jenem Gebiet, was einst von den germanischen Stodoranen beherrscht wurde. Und wie schon erwähnt, wird hier der Name vom Binsengras hergeleitet. Ziethen bei Anklam im Landkreis Vorpommern-Greifswald ist sogar 1136 als Sitne belegt. Es lässt sich vom althochdeutschen sīta für "Rand" herleiten, das wäre jedoch eine Banaldeutung und diese sind in der Regel alle falsch. Heute wird behauptet der Name wäre vom Ursprung her slawisch und würde "Getreideland" bedeuten. In der Papstbulle von 1140 wurde dieses Ziethen als Castrum Sithem genannt. Die letzte Silbe "hem" geht auf das germanische *hemila für Traghimmel oder Thronhimmel zurück und wird mit "Sit" auf Cita, einer Namensvariante Cicas bezogen. Unter diesem Namen war eine sorbische Göttin östlich der Elbe bekannt, die als Fruchtbarkeitsgöttin mit Freya assoziiert werden kann. Auch sie gilt als Fruchtbarkeitsgöttin. Doch die Himmelswächterin Freya kommt nicht wirklich dafür in Frage, wenn sich namentlich die vedische Sita, als Göttin der Landwirtschaft anbietet. Genaugenommen ist sogar die Göttin der gepflügten Felder, des Ackerbaus und der Feldfrüchte. Damit bekommt die "slawische" Deutung für Sitne als "Getreideland" einen göttlichen Unterbau, womit "Sitne sich auf Cita und Sita zurückführen lässt.


Auch Ziethen bei Anklam geht als Sitne über Cita auf die vedische Sita zurück (Ölbild Bernhard Peters, 19. Jahrhundert)

Das nordostelbische Ziethen bei Lauenburg im Kreis Herzogtum Lauenburg (Schleswig-Holstein) wurde zuerst Cithene erwähnt, auch dieser Name geht auf Cita (Sita) zurück, wobei "hene" wohl auf das altnordische *-henni zurückgeht, was Köbler mit einem Blick und Schärfe verbindet. Das alles lässt sich als Wache interpretieren, womit man sich von Cita Schutz und Gedeihen erhofft hatte. Gleiches dürfte auch für Ziethen bei Kremmen gelten. Kremmen wird als belegtes Cremmene heute "slawisch" mit "Kieselstein" (!) gedeutet, was natürlich völlig falsch ist. Für wie dumm werden eigentlich die Ortgründer heute von den Slawisten gehalten? Diese nichtssagende absurd banale Deutung gehört für immer entsorgt! Das belegte Cremmene setzt sich aus dem niederhochdeutschen *-menni für Volk und kremja über krumsi für Rabe zusammen. Dieses "Rabenvolk" oder diese "Rabenmenschen" haben sich nach einem Raben als weißes Totemtier benannt. Hugin und Munin waren als Raben Odins zuerst weiß! Die gleichen Namensverhältnisse finden wir übrigens auch bei Klein-Ziethen nahe Krummensee, wo das Dorf zuerst als Crummense belegt ist. Der nahe "Krumme See" ist alsso als "Rabensee" und der Ort mit "Rabenvolksee" zu übersetzen. Die Ortsgründer und Namensgeber entstammen semnonischen Clans. Ein weiteres Klein-Ziethen befindet sich noch nördlich des Krämerwaldes bei Oberkrämer, der Wald selbst ist als Cremm(en)er Forst bekannt und muss mit "Rabenwald" übersetzt werden.


Groß-Ziethen bei Kremmen - Kremmen bedeutet nicht "slawisch" Kieselstein (!), sondern benennt als früheres Cremmene "Rabenmenschen", was sich direkt auf die früheren suebischen Semnonen-Clans in Brandenburg beziehen lässt. Es ist kein natürlicher Rabenvogel benannt, sondern ein weißer Rabe als Totemtier und Wächter Odins

Groß-Ziethen als Ortsteil von Ziethen im Landkreis Barnim (Brandenburg) wurde als im Jahr 1275 erstmals als villam Cythene, auch über diesen Ort wird der "slawische" Binsen-Unsinn verbreitet. Oder auch Großziethen als Ortsteil von Schönefeld (Brandenburg) was 1348 als Cythen erwähnt wird und ein weiteres Kleinziethen, dass heute ebenfalls zu Schönefeld gehört und erstmals 1375 als parva Cziten erwähnt wurde. In den ehemaligen deutschen Reichsgebieten östlich der Oder-Neiße-Grenze finden sich noch drei weitere Orte, die früher Ziethen genannt wurden.

Primärquelle: Wikipedia
https://www.koeblergerhard.de/an/an_k.html
https://schorfheide-portal.de/schorfheide-orte/ziethen/
https://www.artnet.com/artists/bernhard-...ekD4sWlXvEbOGw2

Tornow und das "slawische" Märchen vom Dornbusch


Tornow bei Teupitz - Egal welcher Ort, der "Tornow" heißt, er ist nicht nach irgendwelchen Dornengestrüpp benannt, es ist zudem ein althochdeutscher Name.

Bis heute wird uns in der Wikipedia das Märchen aufgetischt, dass jeder Ort, der östlich der Elbe Tornow heute heißt, "slawisch" nach Dornengestrüpp benannt wurde. Gleiches müsste natürlich für das bekannte Adelsgeschlecht Tornow (Tornau, Tornauw) östlich der Elbe angenommen werden, die Güter in Mecklenburg und in der Neumark Hinterpommerns und Ostbrandenburgs besaßen. man schließt eine Herkunft zum gleichnamigen Tornow bei Fürstenberg nicht aus, der erste Vertreter dieses Adelsgeschlechts ist jedoch erst 1217 als Erwinus de Tornowe belegt, sie erwarben Güter bei Deutsch Krone und Wittenhagen. Wie das mit Tornow bei Fürstenberg jedoch zusammenhängen könnte, wird nirgends erklärt. Tornow als deutscher Familienname wird heute eine "slawische" Herkunft nachgesagt, doch schaut man in das Germanische Wörterbuch, dürfen wir solche absurde Thesen über die willkürlich erfundenen "Slawen" entsorgen. Und zwar mitsamt der "Dornenthese", wonach die Bewohner sich freiwillig im Dornengestrüpp niederließen und ihre gegründeten Orte sogar danach benannt hätten. Wenn man jedoch die Wahl hat, sucht man sich für die Ortsgründung idealere Bedingungen und die gab es zuhauf im ostelbischen Raum.

Außer diesem Tornow bei Fürstenberg, haben wir noch folgende Orte, die heute Tornow heißen:

Tornow (Calau), devastierter Ort bei Kittlitz, Landkreis Oberspreewald-Lausitz
Tornow (Eberswalde), Ortsteil der Kreisstadt Eberswalde, Landkreis Barnim
Tornow (Fürstenberg/Havel), Ortsteil der Stadt Fürstenberg/Havel, Landkreis Oberhavel
Tornow (Göritz), bewohnter Gemeindeteil der Gemeinde Göritz, Landkreis Uckermark
Tornow (Neuruppin), Wohnplatz der Stadt Neuruppin, Landkreis Ostprignitz-Ruppin
Tornow (Oberbarnim), Wohnplatz in Pritzhagen, Ortsteil von Oberbarnim, Landkreis Märkisch-Oderland
Tornow (Planebruch), Wohnplatz der Gemeinde Planebruch, Landkreis Potsdam-Mittelmark
Tornow (Teupitz), Ortsteil der Stadt Teupitz, Landkreis Dahme-Spreewald
Tornow (Wusterhausen/Dosse), Ortsteil der Gemeinde Wusterhausen/Dosse, Landkreis Ostprignitz-Ruppin
Halbinsel Tornow in der Havel, zur Stadt Potsdam gehörig, siehe Potsdam-Süd Hermannswerder

Auf dem Gebiet des Deutschen Reiches:

Tornow (Tarnów) im Landkreis Landsberg (Warthe) in Brandenburg
Tornow (Tarnawa) im Landkreis Weststernberg in Brandenburg
Tornow (Tarnawa) im Landkreis Crossen (Oder) in Brandenburg
Tornow (Tarnowo) im Landkreis Saatzig in Pommern

Im engen Zusammenhang mit der Namensherkunft steht auch die Tornow-Seen:

Tornowsee in der Ruppiner Schweiz in Brandenburg
Großer Tornowsee in der Märkischen Schweiz in Brandenburg
Kleiner Tornowsee in der Märkischen Schweiz in Brandenburg

Es gibt keinen Ort, der östlich der Elbe keine Nähe zu Gewässern besitzt und genau dieser Hintergrund ist es auch, der völlig gegen eine Auendeutung spricht und erst Recht gegen eine "Dornenaue", denn Dornengewächse weisen auf trockene Böden hin. Der ostelbische Raum war jedoch geprägt von Sümpfen, Seen und Urwäldern. Man suchte offene Orte auf, wo man sich zunächst vom Fischfang ernähren konnte, bevor man dem Urwald zu Leibe rückte. Das germanische *nau- und *nawe steht jedoch heute mit einem Koggentyp in Verbindung, den man etymologisch aus dem Lateinischen als "Nao" herleitet. Zur Zeit der Germania Magna gab es diesen Typ noch nicht und einen Ort nach einem solchen Schiff an inländischen kleinen Seen zu benennen, lässt sich nicht erklären. Der Fischerhintergrund ist also eine Sackgasse.


Sogar das galizische, östlich von Krakau befindliche Tarnów soll nach heutiger Ansicht eine Dornenstrauch-Etymologie haben, es wurde jedoch 1105 zuerst als Tharnow und 1229 als Tarnowo erwähnt, also zu Zeiten, als dieses Gebiet dem Herzogtum Gnesen der Daglinger gehörte. Unter allen danach festgehaltenen Schreibweisen war nie ein Tornow. Im Althochdeutschen bedeutet dieser Name "Verborgene" oder "Versteckte Aue". Beides stand wohl damals längere Zeit für schlechte Wegeverhältnisse, bezog sich also auf eine erschwerte Zugänglichkeit zu diesem Ort.

Etwas anderes ist es diese Namen vom althochdeutschen "nahe" für Gewässer herzuleiten, schließlich liegen sie alle in Wassernähe, inklusive den benannten Seen. Das vorstehende "Tor" leitet sich im Althochdeutschen über *tora von ouga für Sicht und Blick her, was eine uneingeschränkte Sicht auf eine Wasserfläche beschreibt! Wasserblick also und der Adelsname leitet sich von einem der ostelbischen Tornow-Ortsnamen her. Es ist also vollkommen lächerlich einen Seenamen wie den Tornowsee mit "Dornenstrauch" zu übersetzen, obwohl man zugibt, dass dieser See seinen Namen von einer ehemalige Tornow genannten Siedlung am See hätte, von wo man auf den See hinausschauen konnte. Die gleiche "Wasserblick"-Etymologie ist auch für den Großen und Kleinen Tornow-See in der Märkischen Schweiz anzuwenden, wobei der Große Tornowsee erst 1300 auf einer deutschen Urkunde lateinischer Sprache erstmals erwähnt wird.



Primärquelle: Wikipedia
http://www.koeblergerhard.de/ahd/ahd_t.html

Der Sonnengott von Dobrosin (Guttentag)


Die deutsche Stadt Guttentag 1907 - Ab 2008 trägt die Stadt wieder diesen Namen und ist offiziell zweisprachig. Ihr ältester Name Dobrosin benennt einen "alten Sonnengott", was die Gründer noch als Heiden ausweist

Benennen alte Ortsnamen, die mit "Dobro" beginnen, eine Sonnengottheit? In der Lausitz wird mit Dobrilugk der Sonnengott Lug benannt, was die Frage aufwirft, ob das auch bei der schlesischen Stadt Guttentag der Fall ist, die zuerst Dobrosin genannt wurde. Von den Anfängen der Geschichte des Ortes kann man ab etwa 1163 sprechen, als das Gebiet zum Herzogtums Oppeln unter den schlesischen Daglingern gehörte. Die erste urkundliche Erwähnung als Dobrosin stammt aus dem Jahre 1279. Heute wird verbreitet, dass der Stadtname die deutsche Übersetzung des polnischen Grußes für "Guten Tag" wäre, obwohl 1163 und auch 1279 noch kein polnisches Reich existierte und die herrschenden Daglinger auch keine polnische Sprache sprachen. Der erste Teil als "dobro" bezieht sich auf eine Gottheit, die im Indogermanischen als *dō auf die Gottheit Mitra (Mithras) weisen könnte, denn das nachfolgende *bʰrō steht für Hitze und sengend, was stimmig zu einer alten (sin = idg. *sen) Sonnengottheit passt. Bekanntlich kursierten noch weitere ähnliche Götternamen zur Gründungszeit von Dobrosin, so etwa Dobropan oder Dobrebog, die jeweils für bestimmte Gottheiten stehen und vor hundert Jahren den "Slawen" zugeordnet wurden. Doch das ist falsch, hier werden nur verschiedene Gottheiten als Sonnengottheiten beschrieben, die sonst als Pan oder wie bei Dobrebog als suebischer Biel (Bielbug) bekannt sind.

Für 1300 ist die Namensform Dobradin überliefert. Nach dem Aussterben der Daglinger im Jahre 1327 kamen das gesamte Oppelner Land und die Stadt Guttentag durch Erbfolgerecht an Böhmen. Das Stadtrecht erhielt Dobradin 1384 nach Magdeburger Recht. Aus dieser Zeit stammt auch das Wappen der Stadt, das in den wesentlichen Zügen auch heute noch besteht.

Mit Böhmen ging die Stadt 1526 an Habsburg über. 1574 wurde der Ort als Dobrodzin erwähnt und erst seit 1636 ist der Ort als Guttentag überliefert. Ob es sich hierbei um ein deutsch übersetztes Grußwort handelt, ist wegen des Sonnengotthintergrundes zweifelhaft, denn das althochdeutsche gutin benennt ebenfalls eine weibliche Gottheit, die auf das althochdeutsche tag bezogen, sie synonym als Sonnengottheit beschreibt. So setzte man das althochdeutsche tag laut Wörterbuch mit sunnūn- oder suono gleich, was wiederum [b]Sonne bedeutet!

In der Volksabstimmung in Oberschlesien 1921 über die weitere staatliche Zugehörigkeit wurden in Guttentag 1664 Stimmen (79,5 %) für den Verbleib bei Deutschland und nur 430 Stimmen (20,5 %) für den Anschluss an Polen abgegeben. Auch wenn der gesamte Stimmkreis Lublinitz mit knapper Mehrheit für Deutschland gestimmt hatte, fiel der größte Teil an Polen; Guttentag blieb dagegen deutsch und wurde darauf Kreisstadt eines neuen Landkreises Guttentag. Im Rahmen dieser Neugliederung wurde der Ort Mischline in den neuen Landkreis eingegliedert.


Eine Wehrmachtskolonne in Guttentag (1940), das Stadtbild ist deutsch.

Vor dem Krieg gegen Polen 1939 war die Umgebung der Stadt Aufmarschgebiet der deutschen Truppen unter General Reichenbach. Das Ende des Zweiten Weltkrieges begann für Guttentag am 21. Januar, als die Rote Armee die Stadt unter mehrstündigen Beschuss nahm und danach besetzte. Durch Beschluss der Sowjetischen Kommandantur wurde am 15. April 1945 der Ort mit seinen kaum 1050 verbliebenen Einwohnern gemäß dem Potsdamer Abkommen unter polnische Verwaltung gestellt. Der Name Dobrodzień wurde offiziell. Es begann die Zuwanderung polnischer Bevölkerung; die deutschen Stadtbewohner wurden in der Folgezeit größtenteils von der örtlichen polnischen Verwaltungsbehörde vertrieben.

Vor allem in den ländlichen Teilen der Gemeinde konnte sich eine starke deutsche Minderheit halten, der laut der letzten polnischen Volkszählung von 2002 25,3 % der Gemeindebevölkerung angehören, weitere 6,4 % bezeichneten sich als Schlesier. Am 4. Juli 2008 wurden in der Gemeinde zusätzliche amtliche deutsche Ortsnamen und am 13. Mai 2009 Deutsch als zweite Amtssprache eingeführt. Am 9. November 2009 wurden in Dobrodzień sowie in weiteren 24 Ortsteilen zweisprachige Ortstafeln aufgestellt.

Primärquelle: Wikipedia