Vorweg: Warum hieß der erste Sohn von Osiris "Anubis"? Antwort: Weil sein Vater Anu war und Osiris nur von Asari, als seinen Herrschertitel abgeleitet ist. Das lässt sich alles so nicht belegen meinen Sie? Direkt nicht, doch über die Vergleichende Mythologie schon. In der verhältnismäßig jungen Griechischen Mythologie entspricht Hades dem Osiris und dessen begleitender "Höllenhund" stellt eine Wächterkreatur dar. Tatsächlich geht genau dieser Hund auf den hundeköpfigen Gott zurück, der in Griechenland zu einem dreiköpfigen Höllenhund ausgeschmückt wurde. Nicht willkürlich oder ohne Bezug, sondern mit dem Wissensfragmenten aus dem Goldenen Zeitalter, wo Anubis anderen Ortes und anderem Namen auch als dreiköpfige Gottheit bekannt war.
Überliefert ist, dass Anubis aus dem Inzest zwischen seiner Mutter Nephthys und dessen Bruder Osiris gezeugt wurde. Diese Art Inzest zwischen Bruder und Schwester gab es unter den wenigen Gottheiten in Wahrheit nie, selbst wenn genügend Mythen darüber existieren. Hinter Nephthys verbirgt sich jedoch Inanna und hinter Osiris ihr Sohn Anu, weswegen die Zeugung von Anubis zwischen Mutter und Sohn stattfand. So etwas ist nicht nur nach menschlichen Maßstäben ein widerlicher Akt, der erbkranke Kinder entstammen könnten, sondern er auch unter den nichtmenschlichen Asen ein verachtenswerter Akt, denn er wurde von Inanna als Nephthys im Nachhinein zunächst geheim gehalten, wenn sie Anubis in einen Korb im Nil aussetzte und ausgerechnet zu Isis als Nanše ihrer Halbschwester gelangte, die Anubis danach aufgezogen hätte. Das alles geschah aus Angst vor dem betrogenen Seth, der bis dahin angeblich kinderlos gewesen wäre. Doch Seth steht für Ninurta, dem Vater von Anu, was sich noch in der Indischen Mythologie nachweisen lässt. Inanna, Ninurta und Anu wurden alle zusammen in Uruk verehrt, es war eine physisch nichtmenschliche Götterfamilie, die man nicht mit menschlichen Maßstäben werten darf.
Aug dem im Inzest zwischen Anu und seiner Mutter Inanna gezeugten Anubis geht also das mythische Motiv des im Korb ausgesetzten Kleinkindes zurück, die unter anderen Namen noch in anderen Mythologien Eingang fand. Und nein, so primitiv fand Inannas (Nephthys) Übergabe des neugeborenen Anubis an ihre Halbschwester Isis niemals statt. Erstens gab es nur eine kleine Zahl erdgeborener Asen und zweitens fand eine solche Geburt immer auf einem Dilmun statt, wofür im Falle von Anubis nur "Ea" in Frage kommt. Aufgewachsen ist er hingegen auf "Nanna", wo Isis als Nanše die gleiche Funktion bekommen hatte, wie zuvor ihre Mutter Ištar. Im Abzu befand er sich wohl nicht, sondern vor der westlichen Nilmündung
Trotz seiner Herkunft war Anubis später alles andere, als ein bereitwilliger Befehlsempfänger seines Vaters, seine erste Rolle war jedoch die eines Wächters, wie diese sonst Inanna besaß. In Bezug auf seinen bis heute verschollenen Kultort Kynopolis in Oberägypten, der einst nach Ptolemaios auf einer verschwundenen Insel im Nil lag (!), existierte das wahre Kynopolis nur im Inneren eines Dilmuns vor der Nilmündung unweit entfernt vor Buto, dem Phatnischen Nildeltaarm. Gleichzeitig befand sich zu dieser Zeit "Nanna" mit Isis als Nanše vor einem anderen Nilarm. Genau das suggeriert der mythische Korbweg auf dem Nil: der Geburtsort und das Versteck müssen nahe beieinander gelegen haben. Dazu kommt noch, dass Inanna noch als Wächterin von "Ea" galt, sie sich also besonders dort häufig aufhielt. Lange blieb die Geburt von Anubis nicht geheim, denn Seth hat seine Gemahlin deswegen verstoßen. Ausgerechnet Anubis soll es jedoch geschafft haben, beide wieder zusammenzubringen.
Kynopolis kann also nur mit dem Inneren von „Nanna“ gleichgesetzt werden und zwar als Ort, wo Anubis aufwuchs und von dort auch längere Zeit auf die Welt einwirkte. Ableitend vom indogermanischen „k̑un“ für einen Hund, ist noch heute Kuno ein beliebter Hundename, von dem sich auch Kunibert als Name eines Langobardenkönigs ableitet. Die gleiche Herkunft hat auch der Herrschertitel König, er leitet sich als „kununga“ von „kuni“ ab, weshalb als erster „König“ im europäischen Wera-Sprachraum nur ein Ase mit Hundebezug in Frage kommt: Anubis! Mit "Kunibert" wird tatsächlich ein "Weißer Hund" benannt, hinter dem sich wieder nur Anubis verbirgt. Dieser "Weiße Hund" ist dazu eine besondere Erscheinungsform des suebischen "Weißen Wolfes" als Totemtier, der sich immer nur auf Heimdall bezieht. Als dessen Mutter gilt im Alten Norden die "wölfische Ulfrun", hinter der sich wieder nur Inanna verbirgt.
Anubis hat nie eigene Nachkommen hinterlassen, dafür als Unterweltsgottheit mit die allermeisten Beinamen auf der Erde.
Teutates als Stammvater von ihm selbst erschaffenen Menschen, die über einen Wolf oder Hund (links) und einen Greifen (rechts) platziert wurden. Teutates ist mit Heimdall identisch, der für seine Zwecke eine weltweit "Kama" genannte Kriegerkaste erschuf
Herrschte Anu als vergöttlichter Taranis im 4. Jahrtausend v.Chr. über Alteuropa, dürfen wir uns zu Recht fragen, warum er sich nach dem Römer Lucan seine Herrschaft noch mit Teutates und Esus teilen musste. Bei Teutates handelte es sich um einen Götternamen, den die Römer mit Mars und Mercurius gleichsetzten. Auf Teutates und seinen Namensvarianten bezogen, benennen sie immer nur Anubis als Kriegsgott, der in Mitteleuropa noch viele weitere Namen hinterlassen hatte. In Griechenland geht Mars auf den thrakischen Ares zurück, zu dessen Attributen der Hund gehörte und zum anderen ist Mercurius mit dem griechischen Hermes identisch. Bemerkenswerterweise ist dieser als Götterbote genauso dargestellt, wie der altnordische Widdergott Heimdall. In diesem Sinne ist es also berechtigt, dass dargestellte gallische Kriegsgötter mit Widderhörner Teutates zeigen und mit Heimdall identisch sind, dessen nordische Namensvariante Heimdali ohnehin Widder bedeutet. Oder anders ausgedrückt: Teutates stellt als Widdergott Anubis als widderköpfigen Chnum dar, der als Menschenschöpfer bekannt war.
Teutates wiederum wird heute namentlich mit Stammesgott übersetzt, er erschuf also wie Mannus Menschen für seine Zwecke, auf Heimdall bezogen dessen Kama-Kriegerkaste, von denen die Treverer oder die Helvetier abstammen. Letzteres Volk, die Helvetier, nannte sich selbst Kama. Im Wörterbuch lässt *tēu als Grabhügel oder Geschwulst deuten und ist so noch mit Tuisto, als vergöttlichter Schöpfungsort verbunden. Wenn sich davon der Name Teutates ableitet, wird er als Schöpfungsgott benannt. Bei den Römern mit Mercurius und Mars gleichgesetzt, käme Teutates in seiner Schreibweise Touto-tati-s als Namensgeber der Toutonen in Frage, womit sich beide vermeintlichen Stämme als Gefolge von Anubis offenbaren. Bemerkenswert ist dabei, dass sie wohl als Nachfahren einer Kama-Kriegerkaste der Schweizer Stadt Cham im Kanton Zug ihren Namen gaben. Und das wird heute offiziell bestätigt: Die Helvetier haben ihr Dorf „Kama“ (!) genannt und das in einer Gegend, die seit 6000 Jahren als besiedelt gilt. Bei den Nantuates wurde Teutatis „Tuatis“ genannt, er war also überregional bekannt, wobei das Verbreitungsgebiet schwerpunktmäßig im Einzugsgebiet des Rheins lag und das von der Mündung bis zur alpinen Quelle.
Noch ein weiteres Bildnis des Gottes Teutates der Remer. (Musée Saint-Remi in Reims)
Doch auch im gallischen Nîmes war Teutates präsent. Eine Antwort gibt eine gallische Inschrift des Stadtnamens, die bisher mit „Bürger von Nîmes“ übersetzt wird. Doch als „toutios Namausatis“ gelesen, kann „toutios“ von Touto-tati-s hergeleitet werden, womit Nemausus für Teutates steht. Dien alpine Gottheit Latobius steht ebenfalls für Teutates, sein Beiname lautete "Toutates-Teutates". Weiter ist bekannt, dass die Lepontier am Lago Maggiore Teutates als oberste Gottheit verehrten, der regional als Tincus bekannt, noch mit Moccus, dem „Gott der Eberjagd“ verbunden ist. In Oberitalien wurde Pavia (langobardisch "Papia") früher Ticinum genannt, man sieht also nach wem diese Stadt benannt sein könnte. Bei den Alamannen hatte man Teutates wohl nur kurz "Tato" genannt. So stellt Dettingen ein spezielles alamannisches Namensphänomen dar, was gleich neunmal in Süddeutschland gegründet wurde. Bei einigen dieser Orte wird ein Tetto oder Tato als Gründer diskutiert, wobei dieser Tato sogar schon als Gerichtsstätte übersetzt wurde. Doch germanisch wird *tet oder *tatt mit Zitze (Brust) übersetzt, was auf den Schöpfungsort Ingwios weist. Ist jedoch mit Tato nur Teutates gemeint, hat man diese Orte nach Heimdall und Ingwio im Sinne von Schutzgottheiten benannt. Das benachbarte Herbrechtingen haben Alamannen sogar als villa Hagrebertingas nach Ingwios Reittier Gullinborsti benannt, einen borstigen (*hagra) Eber!
Dettingen unter Teck - Der Name leitet sich nicht von einem Ortsgründer "Tato" ab, sondern als Kurzform von Teutates. Er wird zusammen mit Yngvi (Ingwio) als Schutzgötter für die Siedlung benannt. Gleich acht weitere Orte tragen den Namen Dettingen in Süddeutschland
Die linksrheinischen Caeracates südwestlich von Mainz, haben ebenfalls Teutates geopfert. Auf der Spruneri-Karte über das antike Gallien von 1855 wird dieser Stamm jedoch Caracates genannt, als deren Nachbarn die Vangionen rund um Worms gelten. Von diesen Vangionen ist bekannt, dass sie Mercurius Toutenus verehrten, womit sie trotz ihres wanischen Namens - *u̯en-g̑onos lässt sich mit „wanisches Volk“ oder „Geschlecht“ übersetzen - Teutates alias Heimdall verehrt haben. So etwas lässt sich nur erklären, wenn sie von Treverern oder schon von ihren Vorfahren unterworfen wurden. Dafür sprechen noch die betont brutalen Rituale, mit denen sie Mercurius Toutenus opferten. So wurden die Opferwürdigen mit dem Kopf voran in einem gefüllten Kessel gehalten, bis dieser qualvoll erstickte, oder Teutates musste mit „schrecklichem Blut“ besänftigt werden. Jeder Kampf käme schließlich durch eine Eingebung von Teutates zu Stande. Doch so wird sicher bestätigt, dass die Rituale von Heimdalls Kriegerkasten eingeführt wurden und ihre Opfer zuerst nur Wanen waren. Später wurden wohl nur Gefangene der Vangionen geopfert.
Ahnenhalle
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17.10.2023 17:39 (zuletzt bearbeitet: 17.10.2023 17:40)
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