Auf dem ersten Blick wird uns der Name Lublin verraten, dass vom indogermanischen *lup hergeleitet, ein Wolfshintergrund für den Stadtnamen verantwortlich sein könnte. Doch wie sich später herausstellte, ist dem nicht so. Archäologische Funde belegen, dass hier schon vor 5000 Jahren Menschen siedelten. Das Siedlungsgebiet wurde jedenfalls der frühgermanischen Lausitzer Kultur zugeordnet, es handelte sich dabei an der mittleren Weichsel um Clans, die einen wanischen Hintergrund haben, aus denen sich später die Vandalen formierten.
Lublin 1915 a.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Lublin 1915 beim Einmarsch der Österreicher und Deutschen - Als ersterwähntes Lubelnia bedeutete der Ortsname soviel wie "Gepriesener Hirsch" oder "Gepriesene Hirschkuh", was auf wanisch-vandalische Ortsgründer weist
Die fassbare Vorgeschichte begann im 6. Jahrhundert mit einer Ansiedlung auf dem Hügel Czwartek, dessen Name mit "Donnerstag" übersetzt wurde. Man nimmt heute an, dass der Altstadtberg der Sitz der sogenannten "Lendianer" war. Sie verbindet sie noch mit anderen erfassten Stammesnamen dieser Zeit, die sich teilweise grundlegend von einander unterscheiden. Tatsächlich lassen sich diese "Lendianer" als belegte Lendizi mit der Etymologie von Lentschütz verbinden, was den Ort als "Sitz des Hirsches" benennt. Es ist der "Weiße Hirsch" als Totemtier alteuropäischer Clans, die ihre Herkunft mit ihm als Schöpfungsort verbinden. Die "Lendianer" sind deswegen als "Hirschleute" deutbar, was nur ein allgemeiner Beiname wegen ihres Hirschkultes wäre. Hirschkulte verbinden sich in Alteuropa mit Cernunnos, womit die "Lendianer" eine wanisch-vandalische Herkunft haben werden.
Die heutigen polnischen Herleitungsversuche für Brandrodung, Feld oder Land sind unstimmig, den die Grundlage soll ein altpolnisches Wort "lęda" sein, diese Sprache existierte jedoch nicht im 10. Jahrhundert. Gerard Labuda merkt an, dass die Waräger der Kiewer Rus ursprünglich eine bestimmte Stammesgruppe nannten, die sich um die Weichsel als Lendier ansiedelten und erst später im 11. und 12. Jahrhundert begannen, den Namen des Stammes auf die gesamte Bevölkerung des Herzogtums Gnesen anzuwenden und zwar wegen ihrer gemeinsamen Sprache. Dass heißt auf die indogermanische Hirsch-Etymologie bezogen, dass an der Weichsel kein einziger Clan eine "urslawische" Sprache benutzte, sondern alle nur gotisch-germanische Dialekte sprachen und die Herrscherkasten der Daglinger wegen ihrer deutschen Frauen sogar Althochdeutsch oder Altdeutsch.
Bezogen auf dem zuerst erwähnten Namen Lubelnia setzte dieser sicher aus zwei germanischen Wörtern zusammen. Der erste Wortteil von der Wortwurzel *luba für Lobpreisung und Dank und der zweite Teil als "elnia" vom indogermanischen *eln̥ oder *elənī für Hirsch, was auch die Hirsch-Etymologie der Lendizi untermauert. Die eigentliche Stadtgeschichte von Lublin beginnt mit der Errichtung einer Burganlage vor über 700 Jahren. 1198 wurde der Burgort erstmals als Lubelnia erstmals erwähnt. Man versucht ihn bisher von einen Personennamen *Lubla oder *Lubel abzuleiten, für dem es nirgendwo Belege gibt, wer das sein soll.
Nach dem Fall des Limes im Jahre 260 n. Chr. beherrschten die Alamannen das römische Dekumatland und damit auch das Neckarbecken bei Heilbronn. Funde aus einem Reihengräberfeld aus dem Rosenberg könnten noch aus alamannischer Zeit stammen. Schon im frühen 5. Jahrhundert zeigten sich die ersten christlichen Symbole aus linksrheinischem Gebiet in Heilbronn. In einem 1901 ausgegrabenen alamannischen Frauengrab befand sich das Beinkästchen von Heilbronn, das wohl durch Handel oder Raub nach Heilbronn kam. Ein weiteres bemerkenswertes Fundstück am Rosenberg ist eine Goldgriffspatha, die die damalige Oberschicht auszeichnete und relativ selten gefunden wurde.
Heilbronn 1914 a.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Heilbronn 1914 - Die Stadt ist nach einem umgewidmeten alamannischen Quellheiligtum benannt und bedeutet "Hirschbrunnen"
Julius Cramer zufolge war der Schweinsberg im Jahr 368 Austragungsort der Schlacht bei Solicinium zwischen den Truppen des römischen Kaisers Valentinian I. und den Alamannen. Unabhängig ob das tatsächlich zutrifft oder nicht ist der Schweinsberg ein wanischer Name und ist mit Freyas Kampfsau Hildisvini verknüpft. Der Schweinsberg ist also nach einem Eber als Totemtier benannt und stammt namentlich als Kurzform von svīntarr für Eber ab.
Nach der Schlacht bei Zülpich 496 ergriffen die Franken Besitz von dem Gebiet zwischen Rhein und Donau und damit auch vom gesamten Neckarraum. Sie errichteten Königshöfe, die dem Fränkischen Reich die wirtschaftliche Grundlage gaben und von denen sowohl die Christianisierung als auch die Gründung von Ausbausiedlungen ausgingen. Ein solcher fränkischer Königshof war vermutlich die erste größere Siedlung in der Heilbronner Innenstadt, im Bereich der heutigen Unteren Neckarstraße zwischen Brückentor und Lohtor. Der Königshof lag typischerweise nahe einem Neckarübergang und wohl auch auf einem Höhenzug, der die Siedlung vor dem Hochwasser des nahen Neckars schützte und den Bau von Befestigungsanlagen begünstigte. Der Heilbronner Königshof hat vermutlich bereits im 7. Jahrhundert bestanden, wenngleich die systematische Erschließung des ostfränkischen Raumes längs des Neckars erst zur Zeit der Karolinger im 8. Jahrhundert einsetzt.
Der zum Königshof gehörende Fiskalbezirk wurde im Westen vom Neckar begrenzt, im Norden von Stiftsberg und Nordberg. Im Osten erstreckte sich das zugehörige Land etwa bis Ellhofen, im Süden bis nach Horkheim. Die nächstgelegenen Königshöfe lagen in Lauffen und Ilsfeld sowie in Wimpfen.
Die Verkehrsinfrastruktur der Franken lehnte sich an das alte römische Straßennetz an. Sie schufen jedoch nach der Gründung des Königshofs in Heilbronn auch östlich des Neckars laufende Nord-Süd-Achsen. Die wichtigste war die so genannte Fränkische Heerstraße, die von Frankfurt über Heilbronn bis nach Italien führte.
In einer Urkunde aus dem Jahr 822 wird Heilbronn erstmals erwähnt. Der ostfränkische Hausmeier Karlmann aus dem Geschlecht der Karolinger bestätigte mit ihr eine Schenkung aus dem Jahr 741 zur Ausstattung des in jenem Jahr neu gegründeten Bistums Würzburg. In villa Helibrunna soll sich eine dem Heiligen Erzengel Michael gewidmeten Basilika befunden haben: … Seu et in ipso pago basilicam in villa Helibrunna in honore sancti Michahelis archangeli constructam, unacum appendiciis suis. … Vom Schreiber von Ludwig dem Frommen: Urkunde 822 XII 19; Staatsarchiv Würzburg WU 25/6
Seit 840 lag König Ludwig der Deutsche im Streit mit seinen kaiserlichen Brüdern um das Erbe seines Vaters, und er suchte, die innerdeutschen Alamannen für sich zu gewinnen. Er hielt deshalb am 18. August 841 in Heilbronn Hof und lud die Alamannen hierzu ein, um seine Macht anerkennen zu lassen. Anlässlich dieses einzigen belegten Aufenthalts eines karolingischen Königs in Heilbronn fand in einer vom König für Abt Gozbald ausgestellten Urkunde die Stadt als Ausstellungsort „Heilicprunno“ zum zweiten Mal Erwähnung: actum Heilicprunno palatio regio. Aus der Formulierung palatio regio kann zwar keine „Kaiserpfalz“ gedeutet werden, doch schon der Aufenthalt Ludwigs spricht für die überregionale Bedeutsamkeit des Versammlungsortes.
Der Name Heilicprunno oder Heilbrunna benennt einen Brunnen oder eine Quelle am Ort. Ob diese damals als heilig oder heilsam oder nur erfrischend angesehen wurde, lies sich bisher nicht klären. Der Grund dafür ist, dass mit "heli" nichts "heiliges" oder "heilsames" gemeint ist. Als namengebende Quelle wird heute der Siebenröhrenbrunnen genannte Kirchbrunnen nahe der Michaelsbasilika angesehen. Kirche und Brunnen scheinen in einem Zusammenhang zu stehen und zwar schon zur Zeit, als die Christianisierung der Alamannen einsetzte. Die ältere Forschung sah deshalb die Ursprünge der Kirche beim Brunnen in der Umwidmung eines älteren, vorchristlichen Quellenheiligtums. Der Name "Helibrunna" kann jedenfalls vom *h₁el für Hirsch hergeleitet und passt zur wanischen Herkunft der Alamannen.
Güglingen.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Güglingen an der Zaber - Der Name benennt einen wachenden Hirsch Yngvis, er gehört zu den wanischen Totemtieren
Zu den Hirsch-Toponymen gehört Güglingen an der Zaber. Schon in der Jungsteinzeit und zu Zeiten der Kelten und Römer war die Güglinger Gemarkung besiedelt. 1999 bis 2005 wurde bei ausgedehnten Grabungen des baden-württembergischen Landesdenkmalamtes in Güglingen eine römische Siedlung (vicus) freigelegt, die von etwa 120 bis 260 n.Chr. bewohnt war und aus über 30 Streifenhäusern mit Läden und Wohnräumen, einem öffentlichen Badehaus, einem Straßenheiligtum und zwei im Jahr 2002 entdeckten Mithräen, Heiligtümern des Mithras-Kultes, bestand. Es wird vermutet, dass die Siedlung eine Größe von 10 Hektar hatte.
Der Ort Güglingen wurde vermutlich im 4. oder 5. Jahrhundert zu Zeiten der alamannischen Landnahme gegründet. Während der Zeit der Stammesherzogtümer lag Güglingen im Herzogtum Franken. 1188 wird ein allodium in Gugelingen ("Eigengut in Güglingen") in einem Vertrag zwischen Kaiser Friedrich I. Barbarossa und König Alfons VIII. von Kastilien, in dem die Ehe zwischen Friedrichs Sohn Konrad und Alfons Tochter Berengaria vereinbart wurde, erwähnt. Wahrscheinlich handelte es sich um einen Hof mit zugehörigem Land. Es gehörte mit weiteren 29 staufischen Gütern zur Morgengabe der Braut. Allerdings wurde diese Ehe niemals in die Praxis umgesetzt.
Gugelingen benennt einen „wachenden Hirsch Yngvis“. Der Name lässt sich lait Wörterbuch germanisch von *gugg für spähen und *elha für Hirsch herleiten weswegen ein „weißer Hirsch“ mit in das Ortswappen gehören müsste. Vom weißen Hirsch versprachen sich die Gründer Schutz und Gedeihen ihres Ortes an der Zaber. Bisher will man den Namen nur von einem Personenname herleiten, der sich nirgendwo belegen lässt.
Kissingen 1920.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Bad Kissingen 1920 - Der Name geht auf einen heidnischen Clansitz zurück, der sich auf Ingwio (Yngvi) bezog und den Titel dieses Clanführers als Junghirsch
Die Herkunft des Ortsnamens Kissingen gilt bisher in der Geschichtsforschung als nahezu ungeklärt. Das angeblich Zugehörigkeitssuffix „-ing“ wurd bisher als Abhängigkeit einer Siedlung von einem Lehnsherrn oder Ähnlichem gedeutet und wäre in diesem Ortsnamen sekundär. Eine konsequente Schreibung mit der Endung gibt es erst ab dem 18. Jahrhundert. Den ersten Namensteil will man heute von einem keltischen Personennamen „Citus“, der angeblich durch das keltische Suffix „acum“ abgeleitet wurde. Dich all diese Deutungsversuche sind falsch. Für einen angeblichen "Citus" gibt es nirgendwo Belege, das wurde einfach willkürlich erfunden. Der angebliche "sekundäre" Suffix „-ing“ beschreibt richtig eine Zuordnung, denn er benennt primär einen alten Clansitz eines wanischen Clans, wobei er direkt Ingwio (Yngvi) benennt.
Kissingen Botenlouben.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Kissingens Burgruine Bodenlaube wurde 1206 zuerst Bodenlouben genannt. Der Name geht auf einen alten heidnischen Sitz zurück, wo ein Priester als "Bote" (Verkünder) wirkte, denn man noch als Zauberer oder Giftmischer bezeichnet. Die Herleitung gelingt über den althochdeutschen lubben (vergiften), lubbi (Gifttrank, Zauberei) und lubbāri für Zauberer.
Kissingen selbst, ist erstmals 801 als Chizzicha überliefert, wobei seine Namensvariante Kezzicha, für eine Herleitung von „Chiz“ als Kitz spricht, einem Clanführer mit Hirschnamen. Der im Stadtgebiet befindliche Sinnberg soll sogar nach offizieller Deutung nach der Ase Syn (!) benannt sein, die als Richterin und Torwächterin Friggs überliefert ist. Syn kann nur mit Inanna, als einzige weibliche Wächterin gleichgesetzt werden, die in der Halle Vingólf die Tore bewachte.
Vingólf soll sich „neben Walhalla“ befunden haben, doch es wurde noch als „Weinhaus“ gedeutet und mit Walhalla gleichgesetzt. Weiter ist Vingólf ein Wolfsname, womit Walhalla zeitweise als „Wolfsschiff“ Heimdall unterstand. Im Altnordischen ist Olf sogar mit Anu als Urahn verbunden. Trotzdem kommen als Gründer von Kissingen eher Nachfahren wanischer Marsingi in Frage, die wegen umliegender Wolfsbezüge von suebischen Clans bedrängt wurden. Es lässt sich daher nicht ausschließen, dass sie zu einem Klientelstamm der Hermunduren wurden, die ihnen Schutz gegen Gefolgschaft gewährten.
Von einer wanischen Kar-Kriegerkaste könnte der Ortsteil Garitz erzählen, wo bisher auf dem Altenberg eine Asenburg als „Fliehburg“ gedeutet wird. Wegen seiner Lage an der Fränkischen Saale wird sich darauf Kissingens alter Name Chizzicha beziehen, wo sich das althochdeutsche „icha“ von „iga“ abgeleitet und somit Inga (Yngvi) benennt. Bezogen auf „Chiz“ für einen Hirsch als Titel eines Clanoberhaupts, wäre damit Chizzicha mit „Ingas Hirsch“ zu deuten.
Lenczyca liegt in der sumpfigen Bzura-Niederung am alten Bett des Flusses, der hier eine scharfe Biegung nach Osten nimmt. Das Gebiet um Lenczyca war schon im 6. Jahrhundert besiedelt, die damalige Siedlung lag aber nicht auf dem Gebiete der heutigen Stadt, sondern bei einer herzoglichen Burg, deren Reste, genannt Schwedenschanze, bis heute erhalten sind. Das Siedlungsgelände befand sich nahe dem Dorf Tum, östlich von der heutigen Stadt, das von großen Sümpfen umgeben war.
lentschütz.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Lenczyca als Lentschütz im 2. Weltkrieg - Die ältesten Namenvarianten sind überwiegend mit "Sitz der Hirschkuh" zu deuten, womit dieser Ort eine frühe Ahnenkultstätte für lugische Clans war
Lenczyca war damals höchstwahrscheinlich die Hauptstadt eines heidnischen Stammesfürstentums. Es befindet sich nahe der von Ptolemäus erwähnten Germanenstadt Getidava, die heute bei Konin verortet wird. In dieser Gegend siedelten nach heutigem Forschungsstand Clans der Burgunden, Vandalen und Lugier. Es liegt zudem ein namentlicher Zusammenhang zwischen Lugiern und den frühen Namensvarianten von Lenczyca vor. In mittelalterlichen lateinischen Dokumenten wird Lenczyca als Lonsin, Lucic, Lunciz, Lantsiza, Loncizia, Lonsitia und Lunchicia bezeichnet. Im frühen 12. Jahrhundert hat Gallus Anonymus den Ort als "Lucic" bezeichnet, also genau zu jener Zeit, als die Daglinger über die Stadt herrschten. Den Wortwurzeln nach - besonders bei Lucic - lässt sich der erste Teil sicher auf die Lugier beziehen und der zweite Teil ist überwiegend mit Sitz (an. "sitja") zu deuten. Die anderen Namensformen können jedoch so nicht gedeutet werden, sie stehen jedoch sicher mit den Ahnenkulten der Lugier zusammen: So bedeutet die Wortwurzel *lō̆n im Indogermanischen nichts anderes als Hirsch, womit präzisiert eher eine weiße Hirschkuh gemeint ist. Lenczyca ist somit mit "Sitz der Hirschkuh" zu übersetzen, die von allen alteuropäischen Clans mit der Herkunft ihrer Ahnen verbinden.
Nach der Einführung des Christentums unter dem Daglinger-Herzog Miseko I. wurde die Stadt Sitz einer von sieben Kastellaneien, die das Herzogtum Gnesen bildeten. Misekos Sohn Boleslaw I.(Bolsleif) stiftete zu Anfang des 11. Jahrhunderts in Lenczyca eine Benediktiner-Abtei.
Nach dem Tode des Daglinger-Herzogs Boleslaw III. Schiefmund zerfiel das Herzogtum Gnesen in viele kleine Fürstentümer; die nominelle Hauptstadt Krakau lag weit von Gnesen und war heftig umkämpft durch Familien-Fehden. Die kirchlichen Behörden wählten daher Lenczyca zum Tagungsort der Synoden, die immer im Sommer stattfanden (insgesamt 30 bis zum 17. Jahrhundert). Die erste Gnesener Synode und Sejm fanden im Jahr 1180 in Lenczyca statt. Die Stadt kann daher mit Recht behaupten, Gnesens sommerliche Hauptstadt gewesen zu sein.
Im Jahre 1263 zerfiel das Herzogtum Lenczyca in zwei Kleinstaaten, die Fürstentümer Leczyca und Sieradz. Im Jahre 1267 erhielt Lenczyca das Stadtrecht vom Herzog Leszek II. dem Schwarzen. Eine große Blüte der Stadt kam aber erst unter Leszeks Neffen, dem letzten Daglinger-König, Kasimir III. dem Großen, der die bis heute existierende feste Burg und die Stadtmauer erbauen ließ.
Ellingen a.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Ellingen - Der Name bedeutet soviel wie "Ingwios Hirsch" und war wohl der Sitz eines wanischen Clans
Im nördlichen Großraum von Ingolstadt und zwar östlich der Altmühl finden wir heute die Stadt Ellingen, der man heute eine "keltische" Vorgeschichte nachsagt. Was für Kelten das gewesen sind, darüber schweigt man sich aus. Man kann das nur klären, welchem Volk unter welchem Eigennamen man hier das Etikett "keltisch" aufstempelte. "Kelten" gab es jedoch nie, es war nur eine griechisch-römische Fremdbezeichnung für barbarische Clans.
Im Ellinger Raum blieben von diesen Bewohnern Siedlungsresten, Ringwälle und Hügelgräber im Südosten der Stadt zurück. Etwa 2,5 Kilometer nördlich des Kernorts verlief auf der heutigen Gemarkung Ellingens zur Römerzeit der Rätische Limes, von dem heute noch das Kastell Ellingen (Sablonetum) erhalten ist.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Ellingen als „Elling“ am 1. Mai des Jahres 899. Die Entstehungsgeschichte Ellingens ist eng mit dem Hospital verbunden, das Walter von Ellingen und seine Frau Kunigunde gründeten. Der Deutsche Orden erhielt das Hospital 1216 als Lehen, daraufhin wurde Ellingen Sitz des Landkomturs der Ballei Franken. Da der Name Elling "Ingwios Hirsch bedeutet, müssen in diesem Großraum wanische Clans anwesend gewesen sein. Ein Machtzentrum befand sich vor der Ankunft der Römer westlich von Ellingen auf dem Flüglinger Bergplateau. Auch dieser Name ist mit Ingwio verbunden, wobei die Burg Flüglingen als erstbenanntes "castro Flugelingen" offenbaren könnte, dass es zu "Elling" und seinen Befestigungen einen namentlichen Zusammenhang gibt.
Flüglinger Berg.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Der Flüglinger Berg hinter Weißenburg - In vorrömischer Zeit war er wohl der Sitz einer wanischen Priesterkaste und möglicherweise den Markomannen angehörte Udo Tschimmel, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-4.0
Den alten Burgnamen "castro Flugelingen" namentlich richtig zu deuten, gelingt nur, wenn man sich vergegenwärtigt, dass dieser Berg offensichtlich der Sitz eines wanischen Clans war. Der offensichtliche Bezug zum "fliegen" weist auf das germanische *flugla für Vogel, womit auf diesem Berg, wie auf dem hessischen Vogelsberg ein heidnisch wanischer Priester agiert haben musste, der wanische Ahnenkulte durchführte. Der Berg insgesamt wurde also als Götterberg Ingwios angesehen, wo dann Clans aus der Umgebung ihre Ahnenkulte zelebrierten. Ein Schar- und Gruppenname dieser Zeit war *flukka und es ist überhaupt nicht auszuschließen, dass sich eine *flukka vom *flugla als Priestername ableiten könnte und für eine Priesterkaste stand. Die germanische Scharvariante *flugnā untermauert diese These.
Welchem Volk wanischen Clans an der Altmühl und bei Ellingen angehörten, lässt sich wohl nur eingrenzen, wenn wir die römische Eroberung des Raums Ellingen betrachten, der beiderseits des Mains nach der Zeitenwende eine Völkerwanderung auslöste: Es war die Abwanderung der Markomannen und Quaden nach Böhmen. Anders als heute behauptet handelte es sich bei den Markomannen eben nicht um frühere elbgermanisch-suebische Clans, sondern um wanische Clans die um 130 v.Chr. bereits am Main siedelten. Anders als die späteren Sueben, sind sie von Nordseeküste dem Rhein und dem Main aufwärts gezogen und haben dort ihr besetztes Siedlungsgebiet bis zur Römerzeit mittels befestigter Bergplateaus behauptet.
Ahnenhalle
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13.11.2023 18:18 (zuletzt bearbeitet: 23.08.2024 09:46)
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