Dilmun - Als Götterheimstatt beschrieben und als Handelsmacht interpretiert
Als Dilmun-Zivilisation interpretiert, will man heute eine angeblich gleichnamige Handelsmacht an der südlichen Golfküste installieren, die man auf 3200 v. Chr. – 600 v. Chr. datiert. Ihr wird unterstellt als wichtiges Handelszentrum die Handelsrouten im Persischen Golf kontrolliert zu haben, alles nur jedoch, weil dieser Name urkundlich belegt ist und in einem historischen Kontext hineingepresst werden soll. Was man aber völlig ignoriert, ist die Beschreibung dieses Dilmun genannten Landes als überlieferte Götterheimstatt, weswegen die Sumerer es nur als heiliges Land ansahen. Somit kann Dilmun auch nicht als angeblich älteste antike Zivilisation im Nahen Osten angesehen werden, sondern kann nur als Ort angesehen werden, der sich auch als Göttertempel bezeichnen lässt. Genaugenommen stand der Name Dilmun immer nur für sich selbst.
So stellt man sich momentan die Lage eines Dilmun genannten Handelsreiches vor, dass seine zweifelhafte Entstehung nur einem Dilmun-Standort verdankt. Karten Quelle: https://www.baharna.org/wiki/Dilmun
Gesichert ist, dass der Name Dilmun für einen Paradiesgarten im Gilgamesch-Epos verwendet wurde, der sich wieder auf den berühmten "Garten Eden" beziehen soll. Auf das Ende des 4. Jahrtausends v.Chr. datierte Tontafeln, stellen momentan den frühesten schriftlichen Beleg dieses Namens dar. Die Tontafeln wurden dabei in einem Tempel der Göttin Inanna in Uruk gefunden, die nach "Diener und Krieger", die einzige weibliche Wächterin der in Mesopotamien wirkenden Gottheiten war. Als Ase war ihre Aufgabe das zu schützen, was als Dilmun bezeichnet wurde, die wichtigste irdische Götterheimstatt der Asen war.
Weil dieser Begriff in späteren Jahrhunderten immer seltener wurde, leitet man heute davon ab, dass die Macht dieser Handelsnation wegen Piraterie schwand, bis es entweder den Babyloniern oder den Persern unterstand, wobei zu dieser Zeit natürlich offiziell niemand mehr die zentrale Südküste des Persischen Golfs als Dilmun bezeichnete.
Als Quelle des Dilmun-Begriffs gelten auch zwei Briefe aus der Herrschaftszeit von Burna-Buriash II.,von etwa 1370 v. Chr., wo sie während der Kassiten-Dynastie in Babylon aus Nippur geborgen wurden. Die Briefe sollen von einem Provinzbeamten namens Ila-ippaa aus Dilmun stammen und sollen an seinen Freund Enlil-kidinni in Mesopotamien gerichtet gewesen sein. Enlil-kidinni kann man aber mit der Gottheit Enlil gleichsetzen, der ausgerechnet in Nippur seine Kultstätte hatte. Der Inhalt wird zudem rein administrativ gedeutet, was jedoch auf den wahren Enlil bezogen, dem nicht widerspricht. Nach dem Ende der Kassiten-Dynastie verschwindet der Name Dilmun aus babylonischen Dokumenten und taucht nur noch bei den Assyrern um 1250 v.Chr. auf, wo der zu dieser Zeit regierende König auch über Dilmun und Meluhha geherrscht haben soll. Das kann jedoch keinesfalls stimmen, denn mit Meluhha ist das indische Gujarat mit der Halbinsel Kathiawar gemeint, worüber nie Assyrien herrschte und auch nie Tribut bekam. Etwas anders liegt es bei Dilmun, wo die Assyrer laut Inschriften Tribut bekam: Es dürfte sich dabei nur um eine Region am Abzu handeln, wo ein Dilmun öfters als Götterinsel stand.
Auf dem Cover von "Diener und Krieger", wird der sogenannte "Nanna"- Dilmun, als künstliche Götterinsel auf vier Standbeinen dargestellt.
Der Name Dilmun, wird auch als "Ort" beschrieben, "an dem die Sonne aufgeht" und ist als "Land der Lebenden", mit dem sumerischen Schöpfungsmythos verknüpft, wo der vergötterte sumerische Held der Flut, Utnapishtim (Ziusudra), von den Göttern das ewige Leben erhielt. Das wollte auch Gilgamesch erlangen, wo er auf Utnapishtims Rat in der Wüste nach einer besonderen Pflanze suchte, die ihm die Unsterblichkeit verschaffte. Er fand diese Pflanze sogar und zwar auf dem Grund eines Brunnens im Lande Dilmun, die ihm jedoch ausgerechnet ein Schlange wieder stahl. Was bis heute nicht begriffen wird: Dieser Brunnen ist ein Synonym für einen Dilmun, der nach "Diener und Krieger" auch als göttliche Süßwasserquelle angesehen werden darf. "Auf dem Grund des Brunnens" bedeutet also nichts anderes, als dass sich Gilgamesch im Inneren eines Dilmuns befand. Und wer sich dort befand war ohnehin unsterblich und suchte lediglich den Ort auf, wo die Asen ihr superreines Süßwasser aufbereiteten. Es passt also ohne weiteres, dass Thorkild Jacobsens Übersetzung der Eridu Genesis einen Dilmun auch als "Mount Dilmun" bezeichnet, den er als "weit entfernten, halbmythischen Ort" verortet. Ein Berg Dilmun lässt sich also auch ohne weiteres mit einem Urhügel der Schöpfung gleichsetzen, wie er so oft in den Mythen erwähnt wird. Der Untschied zu einem natürlichen Berg war aber der, dass er zuerst auf vier Säulen stand.
Eindeutig umschrieben wird auch ein Dilmun auf Enki und Ninhursag bezogen, als Ort beschrieben, wo die Schöpfung stattfand. Die Verheißung Enkis an Ninhursag, die Erdmutter wird auch bisher so übersetzt: Für [einen] Dilmun, das Ort des Herzens meiner Frau, werde ich lange Wasserwege, Flüsse und Kanäle schaffen, wodurch Wasser fließen wird, um den Durst aller Wesen zu stillen und Fülle in all das Leben zu bringen. Damit wird auch nichts anderes erklärt, als dass ein Dilmun zuerst nur massenhaft Süßwasser produzierte. "Schöpfung" also, die sich nur auf das Abschöpfen von Wasser aus dem Abzu bezog und in gereinigter Form so überlebenswichtig für die Asen war, dass diese Flüssigkeit auch als Lebenswasser bezeichnet wurde. Auch Ninlil, die sumerische Göttin der Luft und des Südwindes, war nur in einem Dilmun zu hause, sie war jedoch keine eigenständiger Charakter sondern nur Ištar unter einem anderen Namen, der für den vergöttlichten Windaspekt eines Dilmuns stand.
Im frühen Epos "Enmerkar und der Herr von Aratta" fanden die wichtigsten Ereignisse, die sich auf Enmerkars Bau der Zikkurats in Uruk und Eridu beziehen, in einer Welt statt, "bevor Dilmun besiedelt war". Das wird sich wiederum auf die die unmittelbare Umgebung eines Dilmuns vor der Arabischen Halbinsel im Abzu beziehen, dessen spektakuläre Erscheinung eine ungeheure Anziehungskraft auf die umliegenden Bewohner ausübte. Und wo sich eine hohe Bevölkerungsdichte bildet, dort entsteht auch immer Handel. Ob dabei eine gleichnamige Handelsmacht entstand ist zweitrangig, zuerst war ein Dilmun immer nur ein Ort, wo die Schöpfung der Asen stattfand.
Hufaidh ist eine mythische Insel, die in den Sümpfen des Südiraks existiert haben soll. Die legende dieser Insel ist bei den den Ma'dan- oder Marsh-Arabern bekannt.
Der britische Reisende Wilfred Thesiger - Die Legende von Hufaidh geht auf die von ihm besuchten Ma'dan zurück
Die Ma'dan erzählten dem Reisenden Wilfred Thesiger ("The Marsh Arabs") folgendes:
Auf ihr befinden sich Paläste und Palmen und Gärten von Granatäpfeln, und die Büffel sind größer als unsere. Aber niemand weiß genau, wo sie ist... Wer Hufaidh sieht, ist verhext, und niemand kann danach seine Worte verstehen... Sie sagen, dass die Dschinns die Insel vor jedem verstecken können, der in ihre Nähe kommt.
R. S.M. Sturges (Politischer Offizier in Qurnah 1920) teilte mit Thesiger eine mögliche Verbindung zwischen Hufaidh und dem biblischen Garten Eden. Sturges schrieb über die lokale Legende von "einer verlorenen Insel in den Sümpfen, die üppige Früchte trug und bewacht wurde . . . An bestimmten Nächten glänzte sie mit einer Strahlkraft, die über viele Meilen sichtbar war. Sie schien sich wie ein übergroßes Irrlicht zu bewegen und entging allen Versuchen, aufgespürt zu werden . . . Ich habe es selbst einmal gesehen – ein starkes diffuses Leuchten wie beim Vollmond direkt unter dem Horizont."
Thesigers Gastgeber Sadam erzählte zuvor: "Einer der Fartus hat sie vor Jahren gesehen, als ich ein Kind war. Er war auf der Suche nach Büffeln, und als er zurückkam, war seine Rede verworren, und wir wussten, dass er Hufaidh gesehen hatte." Er sagte weiter: "Saihut, der große AIbu Muhammad Scheich, suchte nach Hufaidh mit einer Flotte von Kanus in den Tagen der türkischen Herrschaft, aber er fand nichts. Als Thesiger einen skeptischen Kommentar abgab, sagte Sadam mit Nachdruck: "Nein, Sahib, Hufaidh ist in Ordnung. Fragen Sie jemanden, die Scheichs oder die Regierung. [b]Jeder kennt Hufaidh."
Der Atlantologie-Enzyklopädist Stelios Grant Pavlou bemerkt in seinem Beitrag über Hufaidh bei Atlantipedia.com abschließend: "Falls Hufaidh existierte, dürfte es die Trockenlegung der Marschen unter Saddam Hussein zerstört haben. Keine bekannte Altertumsforschung hat jemals etwas über diesen legendären Ort berichtet."
Dies scheint aber, was den ersten Teil seiner Feststellung betrifft, nur bedingt zutreffend: Sofern es sich bei Hufaidh nicht nur um ein mythisiertes Naturphänomen, sondern tatsächlich auch um den physischen Ursprung einer persistenten Überlieferung bezüglich einer von Menschen bewohnten Stätte handelt, so könnte die Entwässerung der Sümpfe - so katastrophal sie für die Ma'dan waren - es sogar erleichtern, archäologisch greifbare Spuren davon zu entdecken. Falls es jedoch nur eine regionale Legende von einem weißsilbrigen Asen-Dilmun vor der Küste Mesopotamiens ist, wird man niemals irgend etwas davon finden. Die Dschinns lassen sich als Schutzgottheiten mit den Asen gleichsetzen und wurden angeblich aus "rauchlosem Feuer" erschaffen, was wohl als Synonym für elektrische Energie angesehen werden kann. Gleichzeitig gelten sich meist als unsichtbar, was sich wohl später auf die Unauffindbarkeit von Hufaidh übertragen haben könnte.
Der koranischen Interpretation nach, lebten die Dschinn einst vor dem Menschen auf Erden Diese wurden tausende von Jahren von dem König Al Dschann regiert. Die ursprünglichen Dschinn seien von einer Armee von Engeln, unter dem Kommando Iblis, vertrieben worden, danach wurde die Erde mit künstlich erschaffenen Menschen besiedelt. Iblis, wird auch mit dem Wüstendämon Azazil (Asasel) identifiziert und später mit Satan verglichen. In der iranischen Mythologie gilt Iblis als Oberhaupt der gehörnt dargestellten Diw. Bei dem Ausdruck Diw handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Daeva. Die avestischen Daeva werden als abzulehnende Götter (= Asen) angesehen, die dann im Laufe der Zeit verteufelt wurden. Ursprünglich werden sie auch als feindlich gesinnte Könige gedeutet, welche aus den beiden Regionen „Mazandaran“ und „Tabaristan“ stammten, deren Bewohner auch „Weiße Dämonen“ genannt wurden, von Firdausi jedoch als übernatürliche Wesen und Nachkommen Ahrimans dargestellt werden.
12.04.2020 20:23 (zuletzt bearbeitet: 15.04.2020 18:02)
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