Herkunft und Name der Markomannen

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So sahen Marcomanni-Krieger aus, ihre Bezeichnung Marcomanus

Bisher wird behauptet, dass die Markomannen ein suebisches Volk der Germanen wären und Name würde sich vermutlich aus dem proto-germanischen *markō für „Mark, Grenze, Grenzland“ und *mann- „Mann, Mensch“ zusammensetzen. Die Frage, ob dann ein solcher Name ein Eigenname wäre, hat man sich bis heute nicht gestellt, doch genau darauf kommt es an, wenn man Thesen über diesen Volksnamen aufstellt. Diese unselige "Grenzmänner"-Deutung zieht sich ein roter Faden durch die Literatur, die dieses Volk thematisieren. Sie wären stammesverwandt mit den Sueben und sind bereits von Caesar 58 v.Chr. als Bestandteil von Ariovists Heer bezeugt. Letzteres ist jedoch schon ein Argument, dass ihr Name nicht "Grenzmänner" bedeutet und als Eigenname ohnehin nicht. Das "Grenz"-Thema ist jedenfalls bis heute aktuell.

Die Tatsache, dass ihr Name existierte, bevor die Römer Gebiete in der Nähe der Donau oder des Rheins hatten, wirft nunmal die Frage auf, an welcher Grenze sie lebten, um ihren Namen zu erklären. Weil das für ihre römischen Verhältnisse überhaupt nicht passt, wurden andere Thesen aufgestellt. Ihr Name könnte etwa eine frühere Abgrenzung zwischen den nordgermanischen Stämmen des Jastorfer Kulturkreises und denen der maximalen Ausbreitung der "Kelten" während der früheren und späteren Eisenzeit der Herrschaft der La Tène-Leute in ganz Europa widerspiegeln. Doch das ist Unsinn, solche Grenzen spielten in dieser Zeit kaum eine Rolle und erst recht nicht, wenn man unbestimmte "Kelten" ins Spiel bringt, die niemand von den heute als "Kelten" bezeichneten Stämmen als Volk kannte. Dieser griechisch-römische Fremdbegriff versperrt bis heute eine wissenschaftliche Aufarbeitung der alteuropäischen Völker. Zumindest könnte zutreffend sein, dass sie in Gegenden siedelten, die vorher von den Helvetieren und Taurikern bewohnt waren, aber später aufgegeben wurden.

Gegen eine "Grenzmänner"-Deutung ist auch dieses Ereignis: Der Geschichtsschreiber Florus berichtet, dass Drusus während seines Feldzugs von 12 bis 9 v.Chr. einen Hügel aus ihrer Beute errichtete, nachdem er die Tencteri und Chatti besiegt hatte, bevor er sich als nächstes den Cheruskern, Suevi und Sicambri zuwandte. Das deutet darauf hin, dass sie sich zu dieser Zeit nicht in der Nähe einer offensichtlichen Grenze befanden.

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Links im Hintergrund der Staffelberg, wo das Oppidum Menosgada stand. Die Bevölkerung begann abzuwandern, als die Marcomanni nach Böhmen zogen. Menosgada könnte also die Hauptfestung der Marcomanni gewesen sein

So richtig traten also die Marcomanni erst ab dem Jahre 9 nach der Zeitenwende in die römische Geschichte ein, das war also über ein halbes Jahrhundert später, als nach antiken Quellen eine als Marcomanni bezeichnete Stammesgruppe von den Römern im Rahmen der Drusus-Feldzüge (12 bis 8 v. Chr.) besiegt wurde. Und diese wich unter dem von römischen Autoren als rex (König) bezeichneten Marbod (lateinisch Maroboduus) ins heutige Böhmen aus. Von wo sie aus nach Böhmen eindrangen, ist enorm wichtig, denn die Orte die sie dafür aufgaben, erzählen eine Geschichte über sie, dass sie eben nicht suebischer Herkunft sind. Das gilt auch für altböhmische Orte, die auf markomannische Clans zurückgehen. Die Herkunft von Marbod ist heute eher geklärt, er wurde bei den Marcomanni im Maingebiet König und als rex bezeichnet.

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Die rekonstruierte Gegend um Menosgada

Im Maingebiet sind bereits zu dieser Zeit die Quadi den Marcomanni Untertan gewesen. Nach Caesar unterschieden sich die Marcomanni von den Sueben und siedelten nachweislich am mittleren Main, die Quaden eher nördlich davon in der Wetterau. Statt nach irgenwelchen unbestimmten "Grenzmännern", sind die Marcomanni nach Mani, dem wanischen Mondgott und nach Mannus dem Schöpfergott der Germanen benannt. Beide Gottheiten sind identisch und gehen bis auf Marduk zurück, der weltweit während des Goldenen Zeitalters noch weitere ähnliche Namen hatte: in Nordamerika zum Beispiel Manitu oder in Indien Mani. Und Mani gilt als Stammvater der Menschheit, auf ihn und Mannus geht der heute aktuelle Begriff Mensch zurück.

Marbod, altnordisch für „berühmter Kämpfer“ (mærr-bǫð), taugt nicht wirklich für die Deutung des Namens der Marcomanni, wir müssen daher marco als volles Wort ansehen. Im Germanischen hat *marka nicht nur eine Grenzbedeutung, sondern noch einen starken Bezug zu Silber und Gold. Mit *marō wird sogar ein Silberkraut bezeichnet. So gesehen lassen sich die Marcomanni mit „Silbermond“ deuten, was zum Kontext mondbezogener Stammesnamen am unteren Rhein passt. Zum Vergleich: Die Germani als Tungerer bedeuten Mondwölfe, der alte und ihr zweiter Name!

In ihrem Stammesgebiet zwischen Main und Donau existierte dazu eine uralte Stadt auf dem Staffelbergplateu, die nach Ptolemäus Menosgada oder Manusgada hieß. Der erste Name weist mit Menos auf den Mond und zweite mit Manus auf Mannus, dem Stammvater der Germanen. Nach heutiger Vorstellung wäre sie nach dem alten Namen des Mains als Moenus benannt, warum konnte auch Flussnamenspapst Greule nicht beantworten, er vermutete nur er würde "Fluss an dem man entlang läuft" bedeuten. Doch laut germanischer Deutung ist Menosgada mit „Mondburg“ zu übersetzen, womit er als Hauptort der Marcomanni in Frage kommt. Der Main als vormaliger Moenus wird daher nur Mondfluss bedeuten und seinen Namen von Menosgada erhalten haben. Nicht weil der Mond darüber scheint, sondern ein Mondfluss zum Schöpfungsort der Marcomanni (Singular früher Marcomanus) führte, der einst als mondähnlicher Dilmun (=Dolmen) auf vier Standbeine vor dem Rhein stand. Greule gab zur Etymologiefindung des Mains noch die ähnlich lautende Möhne an, die 1226 als erstmals Moyne schriftlich erwähnt wird. Das entspricht dem althochdeutschen Namen Moin, des Mains. Das bezugnehmende indogermanische mei ist mehrdeutig und bedeutet im ersten Fall kegelförmig oder auch pyramidenförmig, was wiederum einen Schöpfungsort beschreiben könnte. Dazu passt noch, dass das indogermanische *moini für Gemeinschaft oder Genossenschaft steht, also einen Ahnenclan beschreiben kann. Moenus und Moyne lassen sogar den Gedanken zu, dass noch der ganze Rhein einst so hieß und als Rhenus diesen Mondfluss auf Nebenflüsse verdrängte.

Um 40 n.Chr. sollen die letzten Bewohner von Menosgada ihre Stadt aufgegeben haben, was jux in jene Zeit fiel, als die Marcomanni ab 8 v.Chr. nach Böhmen abzogen. Die suebischen Clans haben bis dahin nie Menosgada erobert, was ebenfalls stimmig ist. So haben die Marcomanni bereits unter dem Suebenführer Ariovist im Elsass gegen die Römer gekämpft, sie sind also nur ihre Verbündeten gewesen. Auf die Alamanni bezogen, die das untere Maingebiet nach Süden ziehend durchquert haben, könnten die Ahnen der Marcomanni ihnen vielleicht vorausgegangen sein und ebenfalls von der Nordseeküste stammen. Es kann also nur eine Mani verehrende wanische Kriegerkaste gewesen sein, die den Staffelberg eroberte und ab 130 v.Chr. zum Oppidum ausbaute.

Von der Herkunft der Marcomanni könnte auch der heute verschollene Ort „Marklo“ berichten, wo heidnische Altsachsen ihren Ting abhielten. Er ist als zentraler Entscheidungsort ganz gewiss nicht mit „Grenzort“ zu übersetzen. Immerhin befand sich der von diesem Ort erzählende Missionar Lebuin selbst vor Ort und hat diesen Namen von den Altsachsen selbst erfahren. Dass auch im Althochdeutschen bekannte lōh steht zwar für heiliger Hain, doch es könnte dem niederhochdeutschen loh entsprechend, noch Hohlraum oder Kammer bedeuten. Beides lässt sich wieder mit einen Schöpfungsort als „Silbermond“ verbinden. Der erste Namensteil von Marcomanni ist sicher noch mit *marikō verknüpft, was die Knolle des Selleries als Eppich und Epffig benennt und so ursprünglich den Göttersitz Yngvis symbolisierte. Nicht von ungefähr sind so deutsche Eber-Familiennamen wie Eppich oder Epphardt als Wächternamen entstanden, die alle einen wanischen Hintergrund haben.

Primärquelle: Stiehler, Heimdalls Reich
Wikipedia

Marbods Markomannen ziehen nach Böhmen

Im Jahre 17 v.Chr. schlossen Sugambrer mit den Cheruskern und Sueben (Quaden) ein Bündnis, das die Römer zersprengten. Im Jahre 9 v.Chr. zog ein römisches Heer unter Drusus gegen die Sueben und Markomannen (Marcomanni). Die Lage wurde für diese außerordentlich gefährlich, zumal die Römer zwischen Rhein und Elbe ihre neue Provinz Germania mit Köln als Mittelpunkt einrichteten und von Süden her die Donau erreichten. Den am Main siedelnden Völkern drohte nun die Gefahr dreiseitig umklammert zu werden. Das erkannte Marbod, ein markomannischer Edler, der im römischen Heere gedient hatte. Er überredete sein Volk, die nun bedrohten Sitze aufzugeben und in das Bojerland auszuweichen, das schon größtenteils erobert war und wo sie sich besser ihre Freiheit bewahren konnten.

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Marbod als KI Version, basierend auf einer älteren Illustration - Abbilder von ihm aus römischer Zeit existieren nicht oder sind verschollen. Sein Name wird als "Große Krähe" gedeutet, möglicherweise ist das ein verliehener suebischer Titel seiner Verbündeten oder seine Herkunft war eher suebisch als markomannisch.

Zwischen 8 und 3 v.Chr. erfolgte der Zug aus dem Lande zwischen oberem und mittlerem Main und Donau in das Egergebiet, das im Zentrum liegende Menosgada auf dem Staffelberg war nachweislich ebenfalls von der Abwanderung betroffen, es gibt keinen Zweifel, dass hier ein markomannischer Zusammenhang vorliegt. Den Markomannen folgten die Quaden unter Tuder, die sie ostwärts überholten und Mähren und das nördliche Niederösterreich besetzten.

Noch vor der markomannischen Landnahme zeigen sich hermundurische Funde. Die Hermunduren, von denen die Römer wussten, dass sie auf die rechte Eibseite auswichen, suchten sich der Römerherrschaft zu entziehen. Es sind mehrere Stämme daran beteiligt. Das Verdienst Marbods ist es, diese Bewegung organisiert zu haben. Die Markomannen waren nur eines der Völker des Marbod, sie hätten allein nicht Böhmen besiedeln können.

Wie die Hermunduren, sind unter Marbods Führung die Markomannen mit den Quaden nach Böhmen-Mähren gezogen, das nun in seiner Gesamtheit markomannisch-hermundurisches Land wird, in dem zunächst durch die bedeutende Persönlichkeit Marbods die Markomannen die Führung inne haben. Diese waren im Gesichtsfelde der Römer, darum treten sie bei den römischen Schriftstellern besonders hervor. Auch die späteren Ereignisse kann man nun besser verstehen. Die Marsingen zum Beispiel können rein vom Namen zwischen Vogelsberg und Main als wanischer Ableger der Markomannen gedeutet werden.

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Der Hradischt bei Stradonitz - Das darauf existierende Oppidum der Boier wurde von den Markomannen zur Zeitenwende zerstört. Der Hradischt wird zwar heute mit "Burgberg übersetzt, leitet man ihn jedoch vom niederhochdeutschen rāði her, bedeutet er Eberberg, was auf einen wanischen Hintergrund hindeutet

Die Markomannen haben bei ihrer Ankunft in Böhmen bei Stradonitz ein altes Oppidum der Boier zerstört, was seit 120. v.Chr. rund 30 km westlich von Prag bei Nischburg auf 380 m Höhe existiert. Während des 4. Jh.v.Chr. sind die Bojer im Zuge ihrer großen Wanderbewegung vom mittleren Rhein nach Böhmen gekommen. Da zur Zeit Caesars Bojer-Clans nach Norikum übergetreten sind, Noreia belagert und sich dem Zuge der Helvetier angeschlossen haben, haben sie Böhmen bereits vor 58 v. Chr. begonnen das Land zu räumen. Hauptausschlagebend sind die Markomannen gewesen, die von ihren Machtzentren am Main aus über die Jahre den Drick auf die Bojer erhöht und nach der Zeitwenden größtenteils aus Böhmen vertrieben haben. Sie müssen eine gewisse Zeit am Plattensee gewohnt haben, wo man später die „Bojeröde" kannte und auch Ptolemäus hat noch die Bojer dort erwähnt. Sie sind dort in Kämpfe mit den Dakern verwickelt worden.

Maroboduus als Marbod gelang es, sich zum gemeinsamen König über Langobarden, Semnonen, Lugier und weitere kleinere Völker aufzuschwingen und vereinte in seinem Stammesbund in der Hauptsache Clans suebischer Herkunft. Diese Verhältnisse führten wohl auch dazu, dass er von den eigenen Kriegern als Maroboduus bezeichnet wurde, was heute mit "Große Krähe" gedeutet wird. Das dürfte eine Anlehnung am großen alteuropäischen Rabengott Lugus gewesen sein, nach dem sich die Lugier benannt haben.

Es stellte quasi einen Vorläufer des alamanischen Werdegangs dar, die sich als wanisches Volk mit suebischen Clans südlich des Mains vereinten, darunter auch der Stamm der Juthungen. So kurz Marbods Macht war, so bedeutend ist der daraus entstandene kulturelle Niederschlag gewesen. Tacitus betont die Wichtigkeit des Königssitzes für die Entwicklung des Gewerbes und Güterverkehrs. Der große archäologische Kreis der sich um Christi Geburt von Holstein bis zur Leitha erstreckt, ist durch die führenden Werkstätten in Marbods Monarchie zustande gekommen. Nicht Stammesgebiete können abgegrenzt werden, sondern der Einflussbereich des Kerngebietes einer politischen Macht wird sichtbar.

Primärquelle: Schwarz, Germanische Stammeskunde

Das Reich Marbods und sein Nachfolger Katwalda

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Arminius bittet vor dem Thron Marbods um Waffenhilfe. Marbod wurde mit einem Flügelhelm im 19. Jahrhundert dargestellt.

Dieses sich etwas plötzlich bildende Staatswesen der Markomannen verrät das römische Vorbild, Marbod hatte es kennengelernt. Den Römern schien die neue Macht gefährlich. Vom Rhein und von der Donau zogen von Tiberius gerufene 12 Legionen heran, die sich 6 n. Chr. in Böhmen vereinigen sollten, als ein gefährlicher, vielleicht von Marbod angezettelter Aufstand in Pannonien ausbrach. Marbod ließ die günstige Gelegenheit, die Römer zu vernichten ungenutzt und schloß Frieden mit ihnen.

Nachfolgend hielt er sich vom Bund des Arminius fern, so dass Langobarden und Semnonen abfielen und Marbods Macht abbröckelte. Vor Armin zog er sich 17 n. Chr. wieder nach Böhmen zurück. Da er aber auch den Römern unter Germanicus keinen Beistand leistete, blieb ihm römische Hilfe versagt als er selbst in Not geriet. Zwei Jahre später bemächtigte sich der von Marbod vertriebene Edle Katwalda, der bei den Goten Zuflucht gefunden hatte, des Sitzes Marbods. Er fiel wohl mit Unterstützung von Drusus dem Jüngeren mit einer bedeutenden Streitmacht in das Markomannenreich ein. Er gewann andere markomannische Adlige durch Bestechung für sich und konnte Marbods Königssitz erobern. Marbod musste ins Römische Reich fliehen und wurde in Ravenna festgesetzt.

Diesen Sturz Marbod haben die Römern sicher unterstützt, denn Tiberius rühmte sich in einer Rede seiner Ränke gegen Marbod. Dieser trat auf römisches Gebiet über und wurde in Ravenna interniert.

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Das Markomannenreich geriet relativ schnell nach Marbods Sturz unter den Druck der Hermunduren, die von Nordwesten her die Markomannen verdrängten, bis diese nach Mähren in ausweichen mussten und die Quaden bis in die Westslowakei


Katwalda wurde bald darauf unter Mitwirkung des Hermundurenkönigs Vibilius mit dessen überlegenen Heer vertrieben. Mit ihm kommen die hermundurischen Edle zur Führung. Die durch Marbod geschaffene politische Gemeinschaft blieb trotz der Kämpfe um die Führung zusammen. Die Gründung des Markomannenreiches ist ein Vorläufer und gutes Vorbild der späteren Großstammbildungen. Katwalda wurde von den Römern Forum Julium (Frejus) als Wohnsitz zugewiesen. Die Gefolgschaften beider wurden zwischen Marus (March) und Cusus (Waag) angesiedelt und der Quade Vannius als König eingesetzt. Das zeigt, daß es sich bei diesen Auseinandersetzungen auch um solche zwischen einer romhörigen und einer nationalen Partei gehandelt hat und dass die Römer bemüht waren, vor die Donaugrenze Schutzstaaten zu legen.

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Ein Krieger der Marcomanni

Die Herrschaft von Vannius über die Markomannen zeigt zu gleich auf, dass die Vormachtstellung der Markomannen vorbei war und seit Vannius abwechselnd Sueben und Markomannen führten. Im Jahre 50 n.Chr. stürzten ihn seine Neffen Vangio und Sido mit Unterstützung von Lugiern und Hermunduren unter Vibilius. Das quadische Reich dehnte sich über die Slowakei bis über die Gran aus.

Primärquelle: Schwarz, Germanische Stammeskunde

166: Der Markomannenkrieg beginnt

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Markomannische Krieger - Der Markomannenkrieg ab 166 war kein Krieg allein gegen die Markomannen, die zu dieser Zeit nur noch den Quaden hörig waren. Es war ein Bundeskrieg an dem wanische und suebische Völker gegen die Römer in den Krieg zogen.

Bis in die Zeit des Tacitus herrschten Könige aus Marbods und Tuders quadischen Geschlecht. Unter Marc Aurel aber mussten die Römer in fünfzehnjährigen abwechslungsreichen Kämpfen die Donaugrenze gegen den Ansturm verbündeter Donaugermanen verteidigen. Außer Markomannen und Ouaden waren Varisten, Hermunduren, Sarmaten (Jazygen), getische Bastarnen, langobardische Scharen und Vandalen beteiligt. Der durch die gotische Wanderung nach Südosteuropa ausgelöste Druck auf Burgunder und Vandalen hatte sich fortgepflanzt.

Die Feindseligkeiten begannen 166 und dauerten mit Unterbrechungen bis 180. Die Markomannen und ihre Verbündeten durchbrachen die Grenzsanlagen zwischen Vindobona und Carnuntum und drangen entlang der Grenze zwischen den Provinzen Pannonien und Noricum in das Römische Reich ein. Flavia Solva verwüsteten und erst kurz vor Aquileia an der Adria konnte dieser erste Ansturm gestoppt werden. Dem Geschichtsschreiber Eutropius zufolge kämpften die Truppen des Kaisers Marcus Aurelius drei Jahre lang in der Festung Carnuntum in Pannonien gegen die markomannische Eidgenossenschaft. Eutropius verglich den Krieg und Aurels Erfolg gegen die Markomannen und ihre Verbündeten mit den Punischen Kriegen. Der Vergleich war insofern passend, als der Krieg einen Wendepunkt markierte, bedeutende römische Niederlagen mit sich brachte und den Tod von zwei Kommandeuren der Prätorianergarde verursachte. Bemerkenswert war auch der zeitgleiche Aufstand germanischer Stämme im Römischen Reich bei Ravenna, wo einst Marbod im Exil starb. Es gelang ihnen, die Stadt in Besitz zu nehmen und länger zu halten.

Die Gegenschläge erfolgten von Carnuntum aus. Römische Stationen wurden schließlich über das Marchfeld bis an die Thaya vorgeschoben. Im Waagtale bei Trentschin, damals Laugariciwn genannt, lagernde Romer brachten auf einem Felsen eine Inschrift an. Böhmen und Mähren sollten als Provinz Marcomannia angegliedert werden. Aber der Nachfolger Marc Aurels - dieser hat seine Selbstbetrachtungen an der Granmündung geschrieben -, sein Sohn Commodus, schloß Frieden und verzichtete darauf, die Pläne seines Vaters auszuführen.

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Die Markomannen in Mähren und die Quaden zwischen der March und dem Waagtal in der Slowakei. Offenbar lautet sich der Name Mähren vom markomannischen Namen Mauringi ab, was von den Langobarden überliefert wurde. Der Name benennt am Ende Ingwio (Yngvi), hinter dem sich der Wanengott Freyr verbirgt

In diesen Kriegen treten uns die Markomannen im nördlichen Niederösterreich und Südmähren, die Quaden hauptsächlich in der Slowakei entgegen. Der Schwerpunkt beider Stämme ist also weiter nach Osten verlegt worden. Der führende Stamm sind die Quaden. Die Markomannen folgten ihnen wohl um 90 n. Chr., als die Quaden in den Kämpfen gegen die Lugier ihre Hilfe benötigten.

In Böhmen und Mähren gab es alte, waldarme Kulturlandschaften, in Nordböhmen an der Elbe und unteren Moldau, das Saazer Becken, die Gegend um Königgrätz, das Olmützer Becken, Südmähren, die in diesen Jahrhunderten dicht besiedelt und als die Wohngaue der verschiedenen Stämme anzusprechen sind. Das Gräberfeld vom Pičberge bei Dobrichowitz kann als markomannisch bezeichnet werden, und es ist nicht unmöglich, dass hier die Burg des Marbod gestanden hat. Das Abnehmen der Funde in den folgenden Jahrhunderten kann mit der Verlegung markomannischer Sitze nach Südmähren zusammengebracht werden.

Primärquelle: Schwarz, Germanische Stammeskunde

3. Jahrhundert: Die Markomannen als Föderaten

Um 215 rühmt sich der römische Kaiser Caracalla, das zwischen den Markomannen und Wandalen bestehende Freundschaftsverhältnis gestört zu haben. Was für Auswirkungen das hatte, ist nicht überliefert. Zwei Jahre zuvor hatte er in Rätien einen Feldzug gegen erstmals auftretende Alamannen unternommen, 214 zog er nach Osten gegen die Karpen, das bedeutet, dass er der Donau entlang abwärts zog und wohl tatsächlich auf der Höhe von Carnuntum Kontakt zu den Markomannen aufgenommen haben könnte. Danach wurde es ruhig bei den Markomannen, erst ab 310 begannen sie wieder die römische Reichgrenze zu überfallen, die 323, 357 und 374 widerholt wurden.

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Der Oberleiser Berg - Hier wird der Sitz Fritigils vermutet, als markomannische Königin vermutet, als unter ihrer Führung sie Föderaten im Römischen Reich wurden.

Gefährliche Kämpfe wurden 375 durch die Ermordung des Quadenkönigs Gabinius hervorgerufen. Die Quaden stellten damals gute Reiterheere auf, darin von ihren jazygischen Nachbarn beeinflußt. Um 395 ist von einer christlichen Markomannenkönigin Fritigil die Rede, während die Quaden zu dieser Zeit nicht mehr gefürchtet wurden. Die Markomannen sind damals auf römisches Gebiet übergetreten und wurden in Oberpannonien angesiedelt. Bischof Ambrosius empfahl zuvor Fritigil in einem Briefwechsel, ihren Ehemann zu überreden, mit den Römern Frieden zu schließen und sich und sein Volk den Römern zu unterstellen. Der erfolgreich abgeschlossene Vertrag ist der letzte bekannte Vertrag zwischen Rom und den Markomannen. Fritigil reiste im selben Jahr nach Mailand, um Ambrosius aufzusuchen. Dieser war jedoch schon verstorben, als sie dort eintraf.[5] Die um 400 von römischen Handwerkern erbaute Höhensiedlung Oberleiser Berg könnte möglicherweise Fritigils Residenz gewesen sei.

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Brünn mit dem Spielberg - Die Stadt wird heute gern als das lange gesuchte Eburodunum identifiziert und man nimmt wegen Ptolrmäus eine Existenz seit dem Jahr 150 an, womit die Stadt eine germanische Gründung wäre. Eine so benannte "Eberburg" wäre zugleich eine wanische Gründung, womit nur die Markomannen in Mähren in Frage kommen. Eine weitere Vermutung ist, dass nicht Brünn mit Eburodunum zu tun hat, sondern ursprünglich beim Oberleiser Berg stand. Auch das würde zur wanischen Herkunft der Markomannen passen. Möglicherweise wurde die markomannische Königin Fritigil unter dem Hügel Zuran bei Brünn begraben. Das würde bedeuten, dass sie wieder in das Land ihrer Ahnen zurückkehrte

Die um 410 niedergeschriebene Notitia dignitatum verzeichnet unter den militärischen Kommandanten in der Provinz Oberpannonien ohne Ortsangabe einen tribunus generis Marcomannorum. Carnuntum lag damals in Trümmern. So wird man im Wiener Becken, den Sitzen der Markomannen im nördlichen Niederösterreich gegenüber, diese als Föderaten aufgenommen haben. Als Aetius 433 Pannonien an die Hunnen abtrat, gerieten diese Markomannen unter hunnische Herrschaft. Sie sollen an der Schlacht auf den katalaunischen Feldern 451 teilgenommen haben. Auffallenderweise werden sie in der Vita Severini nicht mehr erwähnt. Möglicherweise ist der größte Teil der mit den Hunnen gezogenen Markomannen in Gallien auf den Schlachtfeld geblieben. Die verbliebenen Markomannen-Clans, sind ab dieser Zeit bei den Quaden aufgegangen, die im 7. Jahrhundert im germanischen Reich des Samo eine neue Blütezeit erlebten. Auf markomannische Clans dürfte in Mähren auch die Gründung von Brünn zurückgehen, was zuerst als Eburodunum bekannt wurde. Der befestigte Ort würde demnach Eberburg bedeuten. Königin Fritigil wird mit dem 1948 entdeckten Skelett einer vierzigjährigen Frau im Fürstengrab unter dem Hügel von Zuran bei Brünn in Verbindung gebracht.

Primärquelle: Schwarz, Germanische Stammeskunde
Wikipedia

Die Markomannen bis zum 9. Jahrhundert

Für die allermeisten Historiker endet die Geschichte der Markomannen mit dem Ableben ihrer letzten Königin Fritigil, weil sie danach als Volksname kaum noch überliefert sind. Sie sind jedoch weder ausgestorben, noch bei angeblich eingewanderten "Slawen" aufgegangen. Ihre Nachfahren waren jedoch das willkommene Ziel der römischen Kirche, wobei Mähren der auserkorene Wirkungsort der Ostkirche wurde. Hier prallten jedoch die Interessen der Ostkirche mit der ostfränkischen Reichskirche zusammen, die kurzerhand 870 den Griechen Method in Mähren gefangen nahmen. Auf Betreiben von Ludwig dem Deutschen wurde er als Bischof abgesetzt und verurteilt. Er verbrachte zweieinhalb Jahre in einem deutschen Kloster im Gefängnis – möglicherweise auf der Insel Reichenau oder in Ellwangen.

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Olmütz (1900) in Mähren hat entgegen heutiger Behauptungen einen germanischen Namen, die Gründerclans können also noch von den Markomannen und Quaden abstammen. Olmütz wurde von den Daglingern im Dagome ludex als Alemura erwähnt, Mähren gehörte dieser Zeit dem Herzogtum Gnesen an. Der Name bedeutet im Germanischen (ala-mura) "völlig ummauert".

Was heute als Kampf der Konfessionen dargestellt wird, war damals ein knallharter Machtkampf um die Aufteilung Europas zwischen den Kirchen. Niemand bezeichnete damals Kyrill oder Method als "Slawenapostel", dieses Volk wurde erst Jahrhunderte durch Herder erfunden. Der Wirkungsraum Mähren war zu dieser Zeit das Kerngebiet des Großmährischen Reiches, als Fortsetzung des Reiches des Franken Samo. Beides sind keine "slawischen" Reiche gewesen, sondern nur Stammesbündnisse, wie sie bereits seit den Markomannen existierten! Wir haben hier eine regionale Kontinuität in Mähren, die erst durch die Missionsarbeit der Kirchen gestört wurde.

Vorarbeit für die Missionierung Mährens leistete bereits die markomannische Königin Fritigil als Anführerin von Markomannen als römische Föderaten. In Mähren verbliebene Markomannen haben sich diesem römischen Einfluss entzogen, man glaubte weiter an Freyr und Freya, egal unter welchen weiteren Namen. Im 6. Jahrhundert herrschten die Langobarden über Mähren und ausgerechnet der künstliche Hügel von Zuran bei Brünn wird nun mit ihrem König Wacho in Verbindung gebracht. Für die verbliebenen Markomannen bedeutet das nun, dass sie als Untertanen zur Heerfolge verpflichtet waren. Böhmen erlebte bereits seit 400 einen Zuzug langobardischer und hermundurischer Clans.

Nach A. Berndt (1970) gibt es in Böhmen im 6. und 7. Jahrhundert germanische Gräber in großer Zahl, die nicht nur thüringischer und fränkischer Herkunft sein können. Über die Abwanderung der Markomannen aus Böhmen weiß man fast nichts. Sie können sich nach ihrer Christianisierung in beigabenlosen Gräbern verbergen. In Mähren gibt es markomannische Siedlungen aus der römischen Kaiserzeit, die Keramik des Prager Typs enthalten und dann nach Abzug der Markomannen weiterbestanden. Dort haben offenbar erste ostvandalische Rückwanderer zusammen mit Markomannen gewohnt.

Als germanischer Ortsname Mährens gilt Olmütz, es wurde laut Schröcke nach dem quadischen Personennamen Alamundis benannt, das zuerst erwähnte "Alemura" bedeutet im Germanischen jedoch "völlig umauert", was einen befestigten Ort beschreibt. Ende des 2. Jahrhunderts befand sich zuerst ein römisches Heerlager hier, das nördlichste bekannte in Mitteleuropa. Bis ins 5. Jahrhundert gab es eine germanische Besiedelung und erst im späten 7. Jahrhundert entstand eine Siedlung im heutigen Ortsteil Povel, die man den "Slawen" zu ordnete. "Slawen" also, die ihrem Ort einen germanischen Namen gaben. Um 830 wurde dieser Ort zerstört. Es entstand eine neue Burg auf dem Petersberg, die nach ihrer Größe vermutlich zu den wichtigen Burgen des Mährerreiches zählte. Mit anderen Worten, die Erbauer dieser Burg können als Nachfahren von Markomannen und Quaden angesehen werden, die zu dieser Zeit noch Heiden waren. Um diese Zeit kam bei den Franken eine neue Bezeichnung für die Bewohner Böhmens und Mährens auf. Als bereits 796 Karl der Große seine Heere durch Böhmen gegen die Awaren sandte, schreibt dazu Einhard, sie zogen per Behaimos, durch das Gebiet der Behaimi, der germanischen Einwohner Böhmens. Die Franken kannten nun mal keine "Slawen". Für 805 berichtet Einhard von einem Feldzug in das Land der Sclavi, welche Behaimi genannt werden, Sclavi ist der fränkische Annalisten-Name für ostvandalische Sclavenen. Das Chronikon Moissiacense berichtet vom gleichen Feldzug gegen die Beowinidi, die böhmischen Vandalen. Dabei wurde die Königshalle des langobardischen Königs Wacho noch angetroffen. Die Annalen Guelferbytani schreiben, die Grenze des feindlichen Gebietes lag bei Kaaden und die Kämpfe begannen erst dort (A. Berndt 1970).

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Iglau in Mähren 1940, die Stadt wurde zur Zeit Karls des Großen von germanisch-deutschen Bewohnern erbaut, die nach Einhard von den alten Bewohnern Mährens abstammen. Damit sind nur die Markomannen gemeint. Der Name der Stadt ist bisher unklar, ausgerechnet auf der tschechischen Wikipediaseite will man ihn den Langobarden zuordnen und von einem "Igelbach" herleiten. Sind es Markomannen gewesen, könnte die Stadt zuerst nach Fritigil benannt sein. Das vorgesetzte "frit" von *friþu für Schutz fiel später weg, geblieben ist "Igil" aus dem Iglau wurde.

Erst im 9. Jahrhundert wurden drei Kirchen in Olmütz gebaut, es ist das sichtbare Zeugnis, dass zu dieser Zeit Mähren das Ziel von konkurrierenden Missionaren wurde. Olmütz wurde im Jahr 1017 erstmals schriftlich erwähnt, als Mähren Teil des böhmischen Staates der Premysliden wurde. Diese Herrscherkaste führt ihre Herkunft auf Krok, als Krak zurück, das sind Rabennamensvarianten, abgeleitet vom nordischen Helden Hrolf Kraki, hinter dem sich Heimdall als Rabengott Lugus verbirgt. Den Premysliden wird zwar eine vandalische Herkunft von Schröcke nachgesagt, sie dürfte jedoch auch lugisch sein, denn an der Warthe und oberen Weichsel herrschten sie über vandalische Clans. Kraki war als Rabenname zugleich der Namensgeber von Krakau. Als erster Herrscher der Premysliden gilt Vladislav I., dessen Name im Germanischen von *walta und dem niederhochdeutschen lāvarðr hergeleitet, "Gewendeter" oder "Gedrehter Herr" bedeutet, womit er als Missionierter bezeichnet, kein Heide mehr war.

Ein anderes Zeugnis der germanischen Siedlungskontinuität findet sich in der Gründungssage von Iglau: „ Als Karl der Große gegen die Awaren zog, traf er an dem Flüßchen Iglawa einige tausend Deutsche, Abkömmlinge der alten Bewohner Mährens, die da ein Städtchen zu bauen begannen. Der Kaiser unterstützte dieses Werk" (A. Berndt 1970).

Primärquelle: Schröcke, Germanen - Slawen
Wikipedia

Die Marcomanni und Beomani

Nach Schröcke haben "Kelten" in Böhmen auffallend wenig geographische Namen hinterlassen. Den Grund dafür vermutet er, dass sie bereits 60 v.Chr. besiegt und vertrieben wurden und die Markomannen erst 9 v.Chr. nach Böhmen zogen. In der Zwischenzeit lag Böhmen nach Tacitus wüst. Deshalb sah es Schröcke als erstaunlich an, dass der Name des vertriebenen Stammes der Bojer nicht auf die eingewanderten Markomannen überging, sondern erst auf mehr als 500 Jahre später eingewanderte Ostvandalen, die von den Chronisten Sclavi (von Sclavenen), Boemi, Boemani, Boemanni, aber auch Beowinidi, als böhmische Winidi = Vandalen, benannt wurden. Schröcke stellte darauf fest, dass nach 600 Jahren die Namen Boemi, Boemanni und dann Bajiwarii von den Bojern abstammen würden zweifelhaft wäre. Doch Tacitus war 98 n.Chr. der Name Böhmens bereits als Bohemum bekannt, auf der Karte des Ptolemäus erscheint er zweimal.

Wie passt das alles zusammen?

Um 98 befanden sich die Markomannen als Marcomanni bereits in Bohemum, es muss also zunächst die Frage gestellt werden, für was dieser Begriff stand und ob er sich von einem Eigennamen ableitet. Tacitus wusste wohl um die Boier, weswegen die Silbe "bo" auf "Boia" zurückgehen wird. Dieser Begriff steht im Lateinischen noch für einen Halsring, der bei westrheinischen Völkern als Torques bekannt ist, aber insgesamt bereits seit dem 3. Jahrtausend v.Chr. in Europa verbreitet war. Es war als kein primär "keltischer" Halsschmuck, sondern geht auf wesentlich ältere Clans in Europa zurück. So haben ihn auch die Skythen verwendet und die Boier haben im 8. Jahrhundert v.Chr. die rheinische Burbacher Region erreicht, von wo sie im 4. Jahrhundert wieder nach Osten Richtung Böhmen aufbrachen. Und wenn schon das Wort Boia im Lateinischen für Halsring Eingang fand, dann geht das sicher auf den Boiereinfall in Oberitalien zurück. Und so etablierte sich der Begriff Boiohaemum für das Heimatland der Boier, wobei das lateinische haema für Blutvergießen steht. Er kam just nach jener Zeit auf, als die Marcomanni nach Böhmen eindrangen und im Kampf eroberten. In Boiohaemum wurde also das Blut der Boier vergossen und das ist auch als Hintergrund für diesen Namen anzusehen.

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Bei Tuchlovice in Böhmen existierte bis nach 400 eine Siedlung, die man den Markomannen noch zuordnete. Eine Zeit also, wo die Masse der Markomannen schon lange in Mähren ansässig waren.

Der Name des Stammes der eingewanderten Ostvandalen taucht zum ersten Mal bei Einhard als Boemani auf: „quae Germaniam incolunt", die Germanien bewohnen. Als Name des Landes finden sich Bohemum bei Tacitus, Baias im 7. Jahrhundert, Boiohemum, althochdeutsch Behaim und andere. Was bei Einhard jedoch fehlt, ist der eindeutige Bezug, dass mit den Boemani Ostvandalen gemeint sind, Schröcke bezog ihn nur auf die Zunahme ostvandalischer Artefaktfunde in Böhmen, dass heißt, der Name kann auch älter sein, wofür die Namensendung "mani" spricht. Von den Markomannen als Marcomanni, oder im Singular als Marcomus, kennt man ebenfalls mehrere Schreibweisen, es sind mit "mani" oder "manni" keine Männer, gemeint, sondern zuerst ihr Stammvater Mannus und der mit ihm identische Mani, als Mondgott. Deswegen bedeutet Germani Mondwölfe, Marcomani Silbermond-Leute und Boemani (Boemanni) lässt sich entweder vom indogermanischen *bʰō abgeleitet als Manis Verkünder deuten, was zur Mondburg Menosgada auf dem Staffelberg passt oder indogermanisch als "Mondhaus"-Leute, was ein Ahnenname wäre. Letzteres wäre auch ein Hinweis, dass die Boier ursprünglich aus Osteuropa stammen und von dort die vedischen "Mondhaus"-Mythen mitbrachten. Im gleichen Großraum der Boier machten sich übrigens auch die Alamanni mit ihrem Namen erstmals bemerkbar und auch deren Name bedeutet nicht "alle Männer", sondern beschreibt als "Manis Halle" eine Halle der Asen und das als Schöpfungsort ihrer Ahnen.

Die Vielfalt ähnlicher Namen entstand durch die wechselnden Besitzverhältnisse in Böhmen und Mähren. Nachdem die Markomannen das Blut der Boier vergossen haben, kamen Langobarden ins Land, die sich wegen ihrer unterschiedlichen Herkunft nicht mit den Markomannen vermischten. Das ist laut Schröcke aus den Gräberfunden in Böhmen ersichtlich. Dieses Vermischungsverbot - in Italien hielten die Langobarden bis zum 7. Jahrhundert daran fest - änderte sich erst mit der Ankunft ostvandalischer Clans. Ob die sich tatsächlich selbst Beomani bezeichnet haben, darf bezweifelt werden. Hier haben die Franken sicher einen älteren Namen nur weiterverwendet. Betrachtet man die bekannten auf Yngvi bezogenen Namen der Vandalen, wie die Silinger oder Hasdinger ist das sowieso nicht vorstellbar.

Von den bisher sehr spärlichen Siedlungsresten der Markomannen aus Böhmen ist noch eine Siedlung bei Tuchlovice, ca. 35 km westlich von Prag bekannt, die von 200 bis nach 400 bestand. Anfangs wurden Pfostenbauten von 3,5 x 6,5 m mit First- und Mittelpfosten oder von etwa 3,8 x 4,5 m errichtet. Später trat Eisengewinnung in 1 m hohen Schachtöfen hinzu, die Schlackenabstiche und Windzufuhren hatten und in Reihe aufgestellt waren. Die Keramikreste zeigen Verwandtschaft mit Funden aus dem mittleren Elbegebiet. Ein Gefäß hat zahlreiche Verwandtschaften im Gräberfeld von Prestovice.

Primärquelle: Schröcke, Germanen - Slawen

Thiudiske - Die Sprache der Markomannen

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Der Abt Hrabanus Maurus

Noch nach dem Zerfall des Reiches Karls des Großen und nach mehreren Teilungen, die bereits 843 in die Sprachgrenze einmündeten, wurden der ostfränkische Reichsteil und seine Bewohner als Germanien und Germanen bezeichnet. 860 wird zum ersten Male die Sprachbezeichnung lingua Theodisca auf das Volk der westgermanischen Stämme übertragen „gens Theodisca... in lingua sua " (Weisgerber, L. 1953).

In der Zeit Ludwigs des Frommen entwickelte sich das Kloster Fulda besonders unter seinem Abt Hrabanus Maurus (* 776 in Mainz, 822-837 Abt in Fulda, 847 Erzbischof in Mainz, gestorben 856) zu einem Mittelpunkt der Bewahrung ostfränkisch-germanischer Identität. Dort wurden das Hildebrandslied und die Merseburger Zaubersprüche in Stabreimen, wahrscheinlich der Heliand und das Wessobrunner Gebet althochdeutsch „ in amor Germanicae lingua ", in Liebe zur germanischen Sprache, und die Volksrechte der Stämme des östfränkischen Reiches aufgezeichnet.

Von Hrabanus stammt eine (verlorene) Schrift mit der Aufzeichnung der Runen. In der Vorrede findet sich zum ersten Male die Gleichsetzung „ in linguam Theotiscam vel Teotonicam ". In einer der überlieferten Fassungen heißt es: „Die Buchstaben, die die Markomannen, die wir Nordmänner nennen, benutzen, haben wir unten aufgeführt. Von diesen leiten sie ihre Sprache her, die sie die Thiudiske nennen. Mit diesen zeichnen sie ihre Lieder, Gesänge und Weissagungen auf" (K. Rexroth 1978).

Thiudiske ist jedoch nur eine Variante des altniederfränkischen "diutisc", von dem sich das Wort deutsch ableitet soll. Wegen dem Stammvatergott Teutates ist das eher falsch, denn es ist zusammengesetzt aus Thiu als Ziu und dieser war als Tuisto der Schöpfer von Mannus, dem "Stammvater der Germanen". Der primäre Schöpfungsort für die Ingaevonen, Hermionen und Istaevonen stand vor der Rheinmündung und hier war Thiu hauptsächlich als Tuisto bekannt. Das markomannische Thiudiske weist ebenfalls auf die Rheinmündung, es dürfte zudem älter sein als das altniederfränkische "diutisc".


Primärquelle: Schröcke, Germanen - Slawen

Markomannisches Erbe: Die "Markomannie" in Mähren

Es wurde bereits früher über die Herkunft des Namens gestritten, als man mit höflichen Anreden in altdeutscher Schrift Bücher schrieb. Und wenn Rede und Widerrede aufeinander prallten, dann vergingen mitunter Jahre. Dieser heute unglaublich zeitintensive Aufwand gehört seit dem Internet und seinen Suchmaschinen mittlerweile der Vergangenheit an. Und trotzdem stammen noch viele Quellen aus der internetlosenzeit, so man mitunter seltene Bücher nutzte, die es wegen geringer Auflagen nicht mehr gibt. Viele der alten Schriftsteller hätten womöglich völlig andere Bücher geschrieben, wenn sie in einem Internet schnell ihre Quellen vergleichen konnten, doch ihnen blieb nur das zeitaufwendige Lesen in den Bibliotheken, Stichworte und Zitate niederschreiben und dann mit eigenen Gedanken das auszuwerten.

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Die Markomannen in Böhmen und Mähren. Am Marus/Margus siedelten entweder die Quaden oder nachfolgend die Markomannen, er war nie ein "Grenzfluss" und auch nicht für die Römer. Im Egerland hatte man auf dieser Karte "Marobudum" eingetragen, der vermutete Hauptort von Marbod. Als weiterer Standort von Marbods Burg wird auch Budweis diskutiert.

So war das auch bei der Suche nach der namentlichen Herleitung des Landesnamens Mähren, worüber sich schon Ernst Schwarz Gedanken machte. Und dieser hatte die Markomannis dort lokalisiert, wo die Markomannen zwischen Main und Donau gesiedelt hätten. Doch nicht weil sie zuvor kaum so heißen konnte, weil bis dahin unbekannt, sondern nach dem unglücklichen Markomannenkrieg es Rückkehrer gegeben hätte. Bemerkenswert ist dabei, dass zur gleichen Zeit die suebischen Quaden zur den suebischen Semnonen auswandern wollten, die Markomannen jedoch nichts dergleichen beabsichtigten. Warum auch, sie sind eben doch keine Sueben gewesen, selbst wenn das heute noch immer behauptet wurde, obwohl Caesar bereits die Unterschiede kannte!

Nach Schwarz wurde das von Markomannen und Quaden aufgegebene Land in Süddeutschland niemals menschenleer, ein Teil dieser Völker blieb immer zurück. Wieviele Kinder auch eine Familie hatte, nur der erstgeborene Sohn erbte den Hof, alle weiteren Söhne mussten in die Ferne ziehen. Unbekannt ist nur, ob das auch bei den Markomannen so war, wenn sie sich nach Caesar deutluch unterschieden haben von den Sueben. Unmittelbar nach dem Abzug der Markomannen gab es eine wichtige Nachricht. L. Domitius Ahenobardus, der Befehlshaber an der oberen Donau, hat kurz vor Christus Geburt auf der Suche nach einer neuen Heimat für umherirrende Hermunduren bemerkt, „die sie ihr Land aus einem unbekannten Grunde verlassen hatten" und nun unter seinen Schutz nahm und in einem Teil des Markomannenlandes ansiedelte. Das Land war also tatsächlich leer und die Markomannen hatten ihre Heimat nun in Mähren, wo sie sich länger behaupteten als heute behauptet.

Da wir von Tacitus hören, dass Hermunduren den Markt von Augsburg mit ihren Waffen besuchen durften, also mit den Römern in sehr freundschaftlichen Beziehungen standen, wird das Land nördlich der Donau im Raume Augsburg von diesen Hermunduren besetzt worden sein. Dadurch wäre nach Schwarz die Lage der Markomannis gesichert, obwohl die Hermunduren niemals ihr Land so benannt hätten, geschweige ihn als älteren Namen übernommen hätten. Es spielte auch keine Rolle, ob Germanen bei den Römern Schutz gesucht hätten, denn das war an den germanischen Grenzen des Römischen Reiches sowieso kein Einzelfall.

Etwas anderes ist zu behaupten, dass angeblich zurückkehrende Markomannen zu dieser Zeit ihren Namen aufgegeben hätten, weil sie dem hermundurischen Bund beigetreten wären. Dafür gibt es erstens nirgends Hinweise und wenn man schon das behauptete, warum sollte nun ausgerechnet im Land der Hermunduren, der Name "Markomannis" überlebt haben? Schwarz verhedderte sich danach zwischen weiteren Vermutungen und brachte noch suebische Juthungen ins Spiel, die sich aus älteren suebischen Clans hinter der oberen Donau formiert hatten. Doch das hat alles nichts mit Markomannen zu tun und es spielt auch keine Rolle, ober einige wenige markomannische Clans an den oberen Main zurückgekehrt wären.

Für Marian Ulmann (1694-1765) war die Sachlage woher Mähren seinen Namen her hatte klar, es war die alte "Markomannie" der Markomannen und die älteste Schreibform, die davon überlebte war zuerst Mahren oder Alt-Mahren. Alle bis dahin vorgeschlagenen Thesen lehnte er ab, es kommen weder Herleitungen von Pferden als "Mähren" in Frage, noch "Slawen" oder der Fluss March. Letzterer ist 892 als hermanische Maraha, 1002 als germanische Maraaho und 1025 wieder als Maraha belegt. Und falls doch ein Bezug zu den Markomannen zur Maraha existierte, dann in späterer Ableitung zum Landesname Mahren, als Kurzname Markomannie. Tacitus, der den Fluss bereits als "Marus" kannte, lebte zu einer Zeit, wo sich die Markomannen schon über ein halbes Jahrhundert in Mähren befanden. Falsch ist es daher diesen Namen von vom indogermanischen *móri für „Meer, stehendes Gewässer“ herzuleiten, es handelt sich schließlich um einen Fluss und dieser wurde außer Marus noch Margus genannt. Nicht weil er Grenze bedeutet, denn er wurde zu beiden Uferseiten von Markomannen bewohnt! Dass heißt "Margus" wird von "Marcos" abgeleitet, eher eine Ableitung von Markomannen sein.

Primärquelle: Schwarz, Germanische Stammeskunde
Wikipedia

Mähren und die Morawanen

Johann Gottfried Herder gilt bis heute als der Erfinder eines "slawischen" Volkes, doch das Wort "Slawe" wurde schon vor ihm verwendet und zwar in Bezug auf die Sklavinen. Marian Ulmann (1694-1765) verwendete es im Verbund mit den Slawinern von wo sich das deutsche Wort Schlawiner für einen Taugenichts ableitet. Für Wiktionary stammt dieser Begriff nur von den Slowenen im 19. Jahrhundert ab, es ist jedoch wegen Ulmanns Buch mindestens ein Jahrhundert älter. Die Slawiner können aber trotzdem aus Slowenien stammen, wo nach Schröcke ebenfalls ostvandalische Clans ankamen. Das alte Slowenien wurde von Byzanz aus missioniert und man kannte die Sklavinen als Sklavinoi bereits. Und wie bei Wikipedia richtig steht, wurden diese Sklavinen in alter Zeit auch als Slawinen bezeichnet.

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Amberg vor dem Mariahilfberg - Berechnungen der Koordinaten des Ortes Marobudum zufolge, soll die von Ptolemäus erwähnte Burgstadt des Marbod mit der Lage von Amberg übereinstimmen. Doch ein solcher Name wird dort nie erwähnt. 1034 als „Ammenberg“ erstmals erwähnt, soll dieser Name bereits seit 750 im Gebrauch sein und man glaubt das der Name "Berg" oder "Burg des Ammo" bedeuten würde, obwohl einer solche Namensgeber nie belegt ist. Stattdessen dürfte „Ammenberg“ etwas völlig anderes bedeuten und sich aus drei Wörtern als "am-men-berg" zusammensetzen: "Am Mondberg". Das wiederum deutet tatsächlich auf einen Ort hin, der wie Mensgata auf dem Staffelberg einmal markomannischen Clans gehörte. Der Mariahilfberg dürfte demnach als Mondberg ein Götterberg gewesen sein

Die Sklavinen sieht man heute Bezeichnung für "frühe Vorfahren der Südslawen" an und tauchen in den byzantinischen Texten seit dem 6. Jahrhundert auf. Jenes Jahrhundert also, wo in Osteuropa sich eine neue Invasion ankündigte, diesmal der Awaren, die ebenfalls von den Hunnen abstammen. Die Awaren drückten erst auf ostvandalische Anten, die sich teilweise mit ihnen verbündeten und dann mit den Awaren auf die Sklavinen drücken. Die Sclavinen blieben nicht und wichen Richtung Mitteleuropa aus, sie drangen bis nach Ostelbien vor, weitere Clans zogen nach Böhmen und Mähren und in Südosteuropa setzten sie sich in verschiedenen Gebieten auf dem Balkan fest. Die ungarische Tiefebene fiel an die Awaren und Mähren wurde ihn botmäßig, bis der Franke Samo kam und die Mährer zum Aufstand gegen die Awaren führte.

Ulmann zeichnet in seinem 1762 erschienen Buch Alt-Mahren nach, wie die "Slawiner" oder "Slawen" in die "Markomannie" nach Mähren kamen und seit dieser Zeit das Land Mahren nannten. Man lebte friedlich zusammen und es gab noch so viele Markomannen zur Lebenszeit von Marian Ulmann (1694-1765), dass man sie an der Grenze nach Böhmen und Schlesien antraf. Der erste Name der altmährischen Bevölkerung lautete 855 bei den Franken "Marahenser" und das war noch 864 und 869 so.

Byzantinische Texte unterschieden zumeist die Sklavenoi von den Anten und den Wenden, doch alle drei Gruppen sind jedoch miteinander verbunden gewesen. Nach Schröcke war das ihre ostvandalische Herkunft, was sicher auch die "Wenden" betraf, deren Hintergrund ist jedoch erst während der Missionierungszeit in Osteuropa entstanden. Wer "gewendet" wurde, war missioniert und wenn sich dieser wieder vom Christentum abwendete, war er ein ketzerischer Apostat, der Ziel von Schwertmissionen wurde. Sklavinen (Sklavenen) standen noch in Konkurrenz zu den Anten, es war ein Verhältnis, wie zwischen Hermunduren und Langobarden. Dass die "Slawiner" friedlich mit den Markomannen zusammenlebten lag wohl auch an dem Umstand, dass beide Völker wanischer Herkunft sind. Und so tauchte bald ein gemeinsamer neuer Name als Morawanen auf, denn man heute als Moravia nur noch vom Flussnamen herleitet. Doch um 892 hieß der Fluss noch immer Maraha in Ableitung von den "Marahensern". Die "Morawanen gehen auf die nur von Plinius genannte Flussnamensvariante Morus zurück, aus der lateinisch schreibende Annalisten den Landesnamen Moravia machten. Ein Name, den man noch mit einem mährischen König um 690 namens Marothus oder Morawod zu verbinden suchte, Belege dafür gibt es nicht oder heute nicht mehr. Und falls es ihn doch gab: Der von Ulmann erwähnte Morawod ist sicher nicht "slawisch", sondern weist im zweiten Teil auf Wodan (Wotan). Mit einer "slawischen" Namensherkunft hat das also überhaupt nichts zu tun, alle schrieben zu dieser Zeit nur Lateinisch. Und mitten drin stellt sich nun die Frage, ob der Name Morawanen ein Eigenname wäre, was insgesamt nicht mehr geklärt werden kann. Nächsten kommt sicher nur ein Bezug zum Regnum Vannii in Frage und nicht die gemeinsame wanische Abstammung der Markomannen als Marcomani und ostvandalischern Sklavinen. Das ist einfach zu lange her. Ihren Nachfahren wurde die Glagoliza als Kirchenliturgie beigebracht, die erst Ende des 18. Jahrunderts und im Verlaufe des 19. Jahrhunderts mit Hilfe deutscher Gelehrter zu einer neuen Kunstsprache ausgestaltet wurde.

Primärquelle: Ulmann, Altmahren
Wikipedia

Der Mondwald (Luna silva) und die Markomannen

Einst gab es einen Mondwald als Luna Silva, der von Ptolemäus erwähnt wurde. Zu seiner Zeit saßen die Markomannen schon in Mähren und es fragt sich, ob dieser Mondwald einen markomannischen Hintergrund hat, wenn wir doch den Namen der Namen der markomannen mit einen Silbermond, ihren vermeintlichen Hauptort auf dem Staffelberg als Menosgata mit Mondburg und auch Amberg als ehemaliges "Ammenberg" mit "Am Mondberg" gedeutet als Marobudum lokalisiert wurde. Die antiken Mond-Toponyme ziehen sich vom oberen Main bis nach Mähren hinein und es sicher kaum abwegig die Frage zu stellen, ob sie im Zusammenhang mit den Markomannen stehen könnten. Und deren Herrschaftsgebiet in Mähren kannte keine Grenze bis zur Donau. Wer den von Ptolemäus erwähnten Luna silva nur in Mähren sucht ist falsch beraten, er darf ihn auch in Niederösterreich nördlich der Donau suchen.

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Der Manhartsberg im Mondwald (Luna silva) - Hier könnte ein großer markomannischer Clan als "Mondhorde" seinen Sitz gehabt haben. Ein Beiname könnte sogar Teracatriae gelautet haben, was im Indogermanischen als tērā-k̑atₑro mit "Sternkämpfer" übersetzt werden kann.

Grundlage für die Suche ist eine Stelle in den statistischen Tabellen des Ptolemäus. Gelegentlich der Abmessung des Donaulaufes von der Mündung eines Nebenflusses bis zu der des jeweilig nächsten spricht er von einem von Norden herkommenden Fluß, der am Mondwalde (Luna silva) vorüber fließt. Die Stelle wurde bisher sehr verschieden gedeutet. Nach der Erläuterung des bayrischen Gelehrten Buchner in einer 1839 in München erschienenen Festschrift sei der Luna silva oder Mondwald sei nichts anderes als der Manhartsberg und leitet sich von mäne = luna und hart = silva ab. Der Fluss sei die Kamp (Campus) und in der großen Ebene. Zwischen dem Manhartsberg und der Donau hätten dazu einst Bayern gewohnt...

Doch diese sind so nicht auf der Spruneri Karte von 1855 eingetragen, nördlich des Luna silva finden sich die Teracatriae und selbst Juthungen hätten dort gesiedelt. Der Name ist jedoch schon zurecht in Klammern gesetzt worden, sie hatten dort nie ihre Sitze, sondern immer nur nördlich von Rhätien an der oberen Donau. Der Luna Silva mit dem Manhartsberg liegt nördlich der Donau und "Manhart" lässt sich genauso gut als Mondhorde deuten, was ein Clanname der Markomannen gewesen sein könnte. In diesem Sinne könnten demnach auch die Teracatriae nur ein Clan der Markomannen gewesen sein, der außerdem noch als "Mondhorde" bezeichnet wurde.

Primärquelle: https://www.zobodat.at/pdf/Jb-Landeskde-...8_0037-0071.pdf

Markomannische Stämme: Zumi, Sudini und Sibini

Während der Markomannenkriege führte Ballomar oder Ballomarios (140 n. Chr. – 170-180 n. Chr.) die Markomannen an, es war die größte Machtentfaltung seit Marbod. Ballomar, sein Name ist keineswegs "keltisch", wie heute behauptet wird, führte noch weitere 11 Stämme gegen das Römische Reich, die nach diesem Krieg kaum noch in Erscheinung traten. So die Sudini, Zumi oder Sibini, östlich des Gambreta-Waldes (auch Gabreta Silva). Ballomar, den man lächerlicherweise auf der englischen Wikipediaseite "keltisch" mit "großes Glied" deutet, ist vielmehr germanischer Herkunft und dank seiner Darstellung als berittener Krieger, bedeutete der zweite Namensteil wohl Pferd, ableitend von *marha. Das vorstehende "ballo, ist vom germanischen *bala- abgeleitet, womit der Name "Weißer" oder "Glänzender Reiter" bedeutet. Weiß war die Farbe der Asen, weswegen er sicher noch einen typischen Flügelhelm als Anführer trug. Insgesamt gesehen ist dieser Name als göttlicher Titel für einen Anführer anzusehen, die Silbe "bal" ist die bestimmende von Balder.
(Baldur)

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Budweis in Böhmen - Der zuerst erwähnte Name benennt einen "Weißen Boten", womit das heidnische Dorf sicher ein Verkünderort von Nachfahren der Markomannen war.

Ballomar wird erstmals von Cassius Dio erwähnt, als er nach dem Durchbruch des Limes mit seinen Verbündeten, die Langobarden und Ubier, Friedensgespräche mit dem Statthalter von Pannonien, Marcus Jallius Bassus, führte. Ballomar führte zuvor in den Jahren 167-170 n. Chr. die große germanische Invasion Richtung Italien an, was zuvor nur das Heer der Kimbern unter Boiorix erreichte. Ballomar besiegte eine Streitmacht von 20.000 römischen Legionären bei Carnuntum, zerstörte Opitergium (Oderzo) und belagerte Aquilea. Ballomar könnte die Figur in Episode XXV über die Säule des Marcus Aurelius sein, der sich im Namen der Markomannen Marcus Aurelius ergibt. Die Datierung dieser Episode stammt aus der Zeit um 172 n. Chr.

In den Friedensverhandlungen im Jahr 167 soll Ballomar, der König der Markomannen, zwischen elf Verhandlungspartnern vermittelt, die jedoch namentlich außer den Langobarden und Ubiern nicht weiter erwähnt werden. Die ins Reich eingedrungenen Völker zogen zwar wieder ab und verpflichteten sich zur Ruhe, was die Markomannen garantieren sollten, die Unruhen an der Grenze hielten jedoch weiter an, bis Mark Aurel sie schlagen könnte. In einer Offensive eroberten die Römer 172 die Region Mähren (Mahren), womit die ebenfalls feindlich gesinnten Sarmaten von den Quaden abgeschnitten waren, und unterwarfen schließlich bis ins Jahr 174 die Markomannen und Quaden. Rund um die Markomannen siedelnden Stämme sind hauptsächlich durch Ptolemäus bekannt. Unstimmigkeiten kamen später über den Gambreta-Wald auf, der auf der Spruneri Karte für den Böhmer- und Bayrischen Wald steht. Er wurde auch schon als Thüringer Wald gedeutet, doch das lag wohl daran, dass sich das Thüringer Reich einst bis zur Donau bei Regensburg ausdehnte. Der Gambreta-Wald scheint namentlich auf die suebisch-langobardische Muttergöttin Gambara zu weisen. In Böhmen drangen dazu im 2. Jahrhundert massiv Langobarden ein.

Ein großer Teil des Gambreta-Waldes wurde noch Jahrhunderte später um 1000 als Sweinahgowe bezeichnet: "Schweinegau". Dieser Name steht sicher noch im Zusammenhang mit dem nahen Sauwald südlich der Donau im heutigen Oberösterreich. Beide Name weisen auf ein Land, was von Eberclans bestimmt wurde. Östlich des Gambreta-Wald hat man die zum Beispiel die Sudini platziert und äußerte dabei die Vermutung, dass sie die eigentlichen Namensgeber der Sudeten sind, die mit Wildschweingebirge übersetzt werden und deren höchster Gipfel der Keilberg einen Ebernamen besitzt. Die Sudini könnten sich daher vom germanischen su-dēna herleiten, was mit "Ebersitze" übersetzt, auf die wanische Herkunft der Markomannen weist. Ein weiterer Ebername dürften deshalb auch die Zumi dastellen, die man nördlich des Erzgebirges als Sudeten vermutet. Wegen dem germanischen *mi für mindere, dürfte ihre Bedeutung gering gewesen sein.

Im Süden des Gambreta-Waldes hat man noch die Sibini lokalisiert, die vom indogermanischen sibbōn hergeleitet mit "Verbündete" übersetzt werden können. Sie sind zwar wie viele Stämme, die von Ptolemäus erwähnt wurden, mit einem Fragezeichen versehen, doch ausgerechnet hier im Raum des später gegründeten Budweis wird ebenfalls der Sitz von Marbod vermutet. Bevor das namensgebende Dorf 1251 als Budoywicz 1265 zur Königsstadt Budwoyz ausgebaut wurde, hat es also noch nicht den Namen eines angeblichen Höflings von König Otakar getragen. Seit wann dieses Dorf existierte ist nicht bekannt. Den Namen hat man bisher als "slawischen" Namen zu deuten versicht, ohne jedoch ihn zu übersetzen. So was gelingt auch nur, wenn man das Althochdeutsche und Niederhochdeutsche für den zuerst verwendeten Namen Budoywicz verwendet. Und dieser bedeutet ableitend vom niederhochdeutschen *bʰud und althochdeutschen wiz "weißer Bote", was auf einen heidnischen Verkünderort hindeutet. Nicht auszuschließen ist auch eine Verbindung zu Ballomar, den "weißen Reiter"!

Primärquelle: Wikipedia