Die Anten - Name und Herkunft

Die Anten... Ihr Name wurde früher vom germanischen *antja mit "Riesen" gedeutet. Was man diesem Volk bis heute niemals nachweisen konnte ist eine "slawische" Identität. Um irgendwie einen Kontext beizubehalten, wären sie jedoch "frühslawisch" gewesen. Die Anten werden heute als spätantiker Volksstamm nördlich des Schwarzen Meeres verortet, der ursprünglich wohl aus der südlichen Ukraine zwischen Dnjepr und Don stammte. Spätestens im 6. Jahrhundert tauchten sie auf der Balkanhalbinsel auf und wurden laut Ulmann von den Römern Limiganten oder Limitanten genannt. Den Namen Anten, die noch als Antes, Antae und Antai überliefert sind, versucht man mitunter möglicherweise aus dem Mittelpersischen abzuleiten, was sinnlos „am Ende befindlich“ bedeuten soll. Gleiches lässt sich auch aus dem Indogermanischen ermitteln. Damit käme jedoch kein Eigenname in Frage und auch die ältere Deutung für "Riesen" spricht dagegen.

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Expansion vandalischer Clans bis die Awaren in Osteuropa einfielen

Die Antes wurden erstmals 518 in den historischen Aufzeichnungen erwähnt und fielen irgendwann zwischen 533 und 545 in die Diözese Thrakien ein. Die Antes hatten ähnliche, wenn nicht sogar identische Bräuche und Kultur wie die Sclaveni. Nach Schröcke sind Anten und Sclaveni miteinander verwandt und ostvandalischer Herkunft. Die Sclaveni saßen beiderseits am Pripjat und die Anten davon südöstlich davon bis in die Schwarzmeersteppen hinein. Ihre hinterlassenen Artefakte sind germanischer Art (Fibeln usw.) und gehen auf die vandalische Przeworks Kultur zurück. Das heißt ihre Clans breiteten sich zuerst vor den Gotenzug an den Dnjepr nach Südosteuropa und Osteuropa bis in die östliche Ukraine aus und wurden später von Hunnen und Awaren in die westlichen Schwarzmeersteppen zurückgedrängt. Damit kommen wir wieder auf eine germanische Namensgebung zurück, wo uns *andja für "Frühere" und "Uralte" sie namentlich mit ihren Ahnen verbindet. Ihr ganzer Name setzte sich womöglich aus zwei Wörtern zusammen, das erste steht für Ahne und lässt sich vom germanischen *ana- bis auf das ältere indogermanische *an- zurückführen und das zweite Wort verbirgt sich hinter "ten", "tes" und "tai". Die Anten wurden zuerst als "Antes" bezeichnet, "tes" ist näher, als alle anderen Formen.

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Rekonstruierte Krieger der Anten, nach Waffen und Rüstungsfunden

Ausgehend, dass es ein Eigenname ist, kommt kein indogermanisches *anti̯os für die von "Gegenüber" in Frage. Im Krieg erfährt man Völkernamen, besondern wenn bei den Römern Gefangene gemacht wurden. Deswegen kommt nur eine eine Präzisierung des Ahnenwortes in Frage, also wessen Ahnen sie waren. Und mit "tes" sind wir nahe an den Zwittergott Tuisto, dessen zweiteiliger Schöpfungsort auch vor der Weichsel in der Danziger Bucht stand. Das indogermanische *dis- für "entzweien beschreibt die Spaltbarkeit eines Welteneies in zwei Teile. Der untere Teil stand als *di̯ēus genannter "Himmel" auf vier Standbeine und aus seinen Schöpfungskammern im Inneren stammen die Ahnen der Vandalen, als wanische Kriegerkaste.

Der Name Anten bedeutet also soviel, wie "Tuistos Ahnen" oder "Himmelsahnen", beide Varianten sind damit als Eigennamen erklärbar.

Primärquelle: Schröcke, Germanen-Slawen
Stiehler, Heimdalls Reich
Wikipedia

Die Anten unter König Boz

Der gotische Historiker Jordanes berichtet in seinem Werk "Über den Ursprung und die Taten der Getae", in dem er über den Stamm der Venetier berichtet, dass sie je nach Clans und Ort unterschiedlich genannt werden, und zwar hauptsächlich Sclaveni und Antes. Jordanes berichtet auch, dass während der Zeit des ostgotischen Königs Hermanaric (gestorben 375 oder 376) die Antes ihm unterworfen waren:

"Diese [Venetier] stammen, wie wir schon zu Beginn unserer Darstellung, nämlich in der Aufzählung der Stämme, gesagt haben, von derselben Wurzel und stehen jetzt [im Jahre 551, der Zeit der Abfassung des Textes] unter drei Namen: den Venetiern, den Antes und den Sclaveniern. Obwohl sie jetzt wegen unserer Sünden überall wüten, haben sie sich damals alle der Macht Hermanarics unterworfen.

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Ein vandalischer Krieger, die nicht berittene Kriegerelite der Anten dürfte ihm geähnelt haben

Das erste Auftreten der Anten im Schrifttum findet sich in der Gotengeschichte des Jordanes (551) (A. Heine 1985) noch das:
„Nach der Besiegung der Heruler rückte der nämliche Hermanarich gegen die Veneter ... Diese, die, wie wir am Anfang unserer Darstellung auseinandergesetzt haben, von einem Stamm entsprossen, haben jetzt drei Namen: Veneter, Anten und Sklavenen (XXIII)."

„ Weiter nach innen 'zu liegt Dacien, das von steilen Gebirgen ... geschützt ist. Links von diesen, wo die Grenze nordwärts geht, von den Quellen der Vistula (Weichsel) ab über ungeheure Strecken sitzt das zahlreiche Volk der Veneter. Mögen auch ihre Benennungen wechseln nach ihren verschiedenen Stämmen und Wohnsitzen, die hauptsächlichen Namen sind doch die der Sclavenen und Anten. Die Sclavenen haben das Land von der Stadt Novietunum und dem sog. Mursianischen See (Neusiedler See) bis zum Danaster (Dnjestr), im Norden bis zur Vistula (Weichsel) inne. Statt in Städten wohnen diese in Sümpfen und Wäldern. Die Anten dagegen, die tapfersten unter ihnen, wohnen an der Krümmung des Pontus (Schwarzes Meer) vom Danaster zum Danaper (Dnjepr) (V)".

Auch der byzantinische Historiker Prokop von Cäsarea, der mit Vertretern der Sclavenen und Anten persönlich bekannt war, weist auf ihre ethnische Verwandtschaft hin:"… Beide haben eine einzige Sprache, die völlig barbarisch ist. Und in ihrem Aussehen unterscheiden sie sich in keiner Weise voneinander, denn sie sind alle groß und sehr stark, und in Körper und Haar sind sie nicht zu hell oder rot, und sie neigen keineswegs zur Schwärze, aber sie sind alle ein wenig rötlich. Ihre Lebensweise ist grob und unprätentiös, wie die der Massageten, und wie diese sind sie beständig mit Schlamm bedeckt, obwohl sie am wenigsten verräterisch und bösartig sind, aber selbst in ihrer Einfachheit behalten sie das hunnische Temperament. Und die Sclavinier und Anten hatten in alten Zeiten denselben Namen. Denn beide werden von alters her "Sporen" genannt, gerade weil ich glaube, dass sie das Land um ihre Behausungen zerstreut bewohnen.

Dieser Begriff "Sporen" ist sehr wichtig, denn es war sicher ein älterer Eigenname, der ihre Herkunft mit dem vandalischen Quellgebiet der Weichsel verbindet. Prokop von Cäsarea hat diesen Namen falsch übersetzt, er bedeutet nicht "Sporen" im Sinne von im Wind verbreiteten Pflanzensamen (so etwas wird niemals zum Eigennamen eines Volkes), sondern ist germanisch und leitet sich vom altnordischen spori für Raben ab. Diese Bedeutung dürfte also der Däne Jordanes gekannt haben, obwohl er selbst die Anten und Sclaveni als "Sporen" nicht kannte. Der Rabenname erzählt uns im oberen Weichselgebiet schon von suebischen Lugiern, die besonders westlich der Weichsel alle vandalischen Clans unterwarfen, danach folgte das suebische Rabenvolk der Langobarden. In der Zeit dazwischen muss also eine Ostexpansion vandalischer Clans erfolgt sein, die später zum Zusammenstoß mit den Greutungen führte. Das von den Goten in Galizien aufgegebene Land wurde besetzt. Anten und Sklavenen stellten im Gebiet der ehemaligen Wohnsitze der Goten Bügelfibeln aus Bronzeguss her, die den glatten Silberblechfibeln der Goten gleichen. Diese Fibeln wurden nicht paarweise wie bei anderen germanischen Stämmen getragen, sondern hatten als Einzelstücke an der Frauentracht eine andere Funktion.

An den Quellen der Weichsel und östlich davon befindet sich seit Alters her das Kernland der Vandalen, was man heute wissenschaftlich gern als Przeworsk-Kultur bezeichnet. Die Vandalen haben in Galizien nie ihr Land aufgegeben, wurden aber später Vasallen der Hunnen und ein großer Teil von ihnen zog schon vor der Ankunft der Hunnen schon gegen das Römische Reich und mit nachfolgend noch einmal mit den Hunnen erneut gegen Rom. Vor den Hunnen erfolgte jedoch schon eine größere vandalische Ostexpansion, Richtung Pripjatz und nordöstlich davon. Im Schwarzmeerbogen haben vandalische Kriegerclans die örtliche Bevölkerung unterworfen, die hauptsächlich einen älteren getischen Hintergrund hatte. Ihre Ahnen sind bei den Massageten zu suchen.

Die südöstlichsten Clans im nordwestlichen Schwarzmeerbogen wurden im 4. Jahrhundert nur dort als Antes bekannt und diese hatten einen Anführer namens Boz, Bosh oder Booz. Möglicherweise war für Jordanes das altsächsische Wort *bôso für Edler die Vorlage. Er wird heute wegen weniger Quellen als historisch "legendäre" Gestalt angesehen. Jordanes schreibt, dass König Hermanaric der Greuthungi, Mitglied der Amali-Dynastie, es schaffte, eine große Anzahl von Stämmen in Europa zu unterwerfen und er soll schließlich die Anten unterworfen haben. Jordanes stellt auch fest, dass die gotischen Stämme regelmäßig Raubzüge in das Gebiet der Sclavenen unternahmen. Cassiodor nannte Hermanerich "Herrscher aller Nationen Skythiens und Germaniens", sein Name leidet sich wie Armin von Irmin ab, einem Beinamen Heimdalls und er könnte nur ein Titelname sein.

Der von Jordanes beschriebene Antenführer Boz lebte 200 Jahre vor dem Autor, was nicht unbedingt heißen muss, dass es nur eine sagenhafte von Jordanes ausgeschmückte Gestalt war, wie heute kommentiert wird. Wir müssen nur an Burebista denken, der sich ebenfalls einen bleibenden Namen machte, 200 Jahre sind nichts dagegen. Jordanes erwähnt auch den Tod des Anten Führers Boz, zusammen mit seinen Söhnen und siebzig Ältesten. Den Sieg über die Antes errang der Anführer der Ostgoten Vinitarius aus dem gotischen Königshaus der Amaler. Die vorherrschende Version ist, dass nun Vinitarius zu Ehren des Sieges über die Venetier den Spitznamen Hermanar erhielt. Und wird es von Jordanes beschrieben: "… Er [Vinitarius] befreite sich allmählich von ihrer Macht [den Hunnen] und versuchte, seine Stärke zu demonstrieren, zog mit seinem Heer in die Grenzen der Antes, und als er dort einzog, wurde er in der ersten Schlacht besiegt, aber später begann er, entschiedener zu handeln und kreuzigte ihren Gottkönig mit seinen Söhnen und siebzig Ältesten, um mit den Leichen der Gekreuzigten einzuschüchtern und die Furcht der Unterworfenen zu verdoppeln. Vinitarius stammt von den altgermanischen Name Vinidari und Vinithari ab und kann mit "Heerführer der Veneter" übersetzt werden, was Fragen über die Herkunft der Greutungen aufwirft. Man hat sie immer den Goten zugerechnet, hiermit käme sogar eine vandalische Herkunft oder vandalische Komponente bei den Goten in Frage.

Es wird angenommen, dass der Anten-Führer Boz in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts starb und zwar vor 375-376 als Hermanarich das Zeitliche segnte. Der Zusammenstoß der Antes unter Boz mit den Greutungen unter Vinitaria fand nach Schlussfolgerungen von Archäologen am linken Ufer des Dnjepr statt, in einem Gebiet dass an das Herrschaftsgebiet der Goten angrenzte. Im Wohngebiet der Anten nördlich des Schwarzen Meeres und in der Ukraine, außerdem bei Sarata Monteoru in Rumänien fanden sich ihre Bügelfibeln in Brandgräberfeldern zusammen mit Keramik des Prager Typs (J. Werner 1960). Sie werden in das 6. bis 7. Jahrhundert gestellt und sind den ostgotischen Fibeln, den langobardischen und besonders den gepidischen ähnlich, die im Fuß in einen Tierkopf auslaufen. An Stelle des Tierkopfes erscheinen bei den ostvandalischen Fibeln männliche Köpfe.

Primärquelle: Schröcke, Germanen-Slawen
Wikipedia

Mezameros - Die Anten als Vasallen der Oströmer

Die Nachwanderung der Anten und Sklavenen in die von den Goten verlassenen Steppengebiete erfolgte aus den Waldgebieten, die nördlich an diese anschließen, aus Weißrussland bis zum Oberlauf des Dnjepr. Aus diesen Gebieten fielen die Stämme bald in das byzantinische Reich ein. Bis zur Mitte des 6. Jahrhunderts wurde die Grenze Ostroms an der Donau nur gelegentlich, vielleicht zu Beutezügen, überschritten. Im Jahr 518 griffen die Anten erstmals selbstständig oströmisches Gebiet an. In der Regierungszeit Justinians I. sind dann weitere Angriffe in den 30er Jahren des 6. Jahrhunderts belegt. 525 wurden die Anten von Germanos, dem Vetter Kaiser Justinians (527-565), vernichtend geschlagen. Justinian ließ die Befestigungen an der Donau ausbessern und verstärken und legte sich in diesem Zusammenhang den Siegerbeinamen Anticus zu.

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Die Stadt Silistra könnte jener Ort gewesen sein, wo die Anten das Kastell "Turris" von Justinian bekamen. Der Name leitet sich vom römischen Namen Durostorum ab. Und ausgerechnet dieses Kastell ließ Justinian wieder instand setzen, damit es sofort seiner Funktion gerecht wurde. Ca. 26 Jahre später haben es die Awaren 586 zerstört und auch das fällt mit dem Niedergang der Anten als unabhängiges Volk zusammen.

Im Jahr 537 rekrutierte Justinian 1.600 berittene Söldner von Sclaveni und Antes, um die Rettung von Belisar in Italien gegen die Ostgoten zu unterstützen. Prokop stellt fest, dass die Sklavenen und Antes in den Jahren 539/40 "einander feindlich gegenüberstanden und in den Kampf verwickelten", wahrscheinlich ermutigt durch die traditionelle Taktik der Römer des "Teile und herrsche". Prokop und Jordanes berichten von zahlreichen Überfällen von "Hunnen", Sclavenen, Bulgaren und Antes in den Jahren 539–40 n. Chr. Etwa 32 Kastelle wurden überfallen und 120.000 römische Gefangene wurden verschleppt. Nach diesen Zwistigkeiten zwischen Anten und Sklavenen und einer Niederlage der Anten wurden diese teilweise in der am Nordufer der Donau gelegenen Stadt Tursis angesiedelt und erhielten Goldzahlungen für den Grenzschutz, den gegen die Bulgaren übernahmen. Diesen fielen bereits 540 bis 542 in das oströmische Reich ein und drangen bis zum Hellespont vor. In den Jahren 555 und 556 führte der von den Anten abstammende Dabragezas die römische Flotte auf der Krim gegen persische Stellungen an.

560 wurde das Reich der Anten von den Awaren zerstört. In den langobardischen Annalen wird dieses Reich wohl als Antaib erwähnt, das nach dem Kontext der Mitteilung zwischen der Donau- und der Ostseeküste lag. Schröcke schreibt über die Zerstörung des Antenreiches, dass es die Chasaren gewesen wären, doch diese sind erst hinter den Awaren in Südosteuropa aufgetaucht und haben sich zunächst auf die Eroberung der Krim konzentriert. Der oströmische Grenzschutzbezug der Anten hinterließ jedenfalls die von Ulmann erwähnten neuen Beinamen der Anten: Limiganten oder Limitanten. Der Volksname wurde einfach mit dem römischen Wort Limes für „Grenzweg" verbunden.

Die Anten betrieben, nachdem sie an der oströmischen Grenze sesshaft geworden waren, Ackerbau und Viehzucht. Ihre Gesellschaft war patriarchalisch und stammesrechtlich organisiert. Sie erfüllten ihre Vertragspflichten gegenüber Ostrom, bis ein Großteil ihrer Clans in den östlichen Grenzräumen zu Beginn des 7. Jahrhunderts (um 602) ein Opfer der Expansion der Awaren wurden, tatsächlich fand der kriegerische Kontakt zwischen Anten und Awaren schon um 560 statt, als sie von den Awaren angegriffen wurden. Es war der Auftakt zu ihrem Niedergang als unabhängiges Volk.

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Ein abgebildeter Helm der Anten und Sclavenen: Ganz oben eine Vogelabbildung, bei der man an einem Adler denken könnte. Doch es könnte auch ein Rabe sein, denn beide vandalische Völker nannten sich früher selbst Sporen, was altnordisch Raben bedeutet.

Im "Strategicon" von Kaiser Mauricius, dem letzten byzantinische Kaiser der Justinianer, wird noch über die gemeinsame Lebensweise und die Sitten der Sclavenen und Antes berichtet. Über ihre ethnische Verwandtschaft wird jedoch nichts mehr gesagt. Das basierte auf die gegensätzlichen Interessen beider vandalischer Völker, was besonders durch das Erscheinen hunnischer Awaren ausgelöst wurde. Während die Slavenen (Sclaviner) noch nicht unmittelbar betroffen waren, haben die Antes zunächst sich erfolgreich gewehrt und behauptet. Doch man verlor in geplünderten Grenzgebieten zu den Kutriguren eine größere Zahl an Gefangenen an die Awaren. Als Sohn und Nachfolger des Idarizios war Kelagastos um 561 ein führender Vertreter der Anten. Dessen Bruder Mezameros war ebenfalls ein Anführer der Anten und reiste zu den Awaren gesandt, um diese Gefangenen auszulösen. Als oströmischer Verbündeter und Untergebener von Kaiser Justinian hatte Mezameros bis dahin versucht die Sclavenen wieder in ein gemeinsames konföderales Reich zu vereinigen. Doch die Awaren hatten unter Khagan Bayan I. das verhindert, ein gemeinsames Reich vandalischer Völker wäre wesentlich schwerer zu besiegen. Bei den Gesprächen erschien Mezamir als "großmäuliger Prahler", der arrogant und unüberlegt sprach. Doch seine Stellung und sein Können war bekannt, weswegen er auf Anraten des Kutriguren-Khans von den Awaren getötet wurde.

Prokop von Cäsarea beschreibt in seiner Geheimen Geschichte die Antes als einen der Hauptbeteiligten an den Raubzügen und Plünderungen des Oströmischen (Byzantinischen) Reiches zur Zeit Kaisers Justinian I. (527-565): Daher blieb kein einziger Ort, kein einziger Berg, keine einzige Höhle oder irgend etwas anderes auf römischem Boden ungeplündert, und viele Orte wurden nicht weniger als fünfmal geplündert. Die letzten Angriffe unter Justinian fielen wohl bereits in jene Zeit, als die Anten für die Awaren in den Krieg zogen. Das letzte Mal, dass die Antes von Theophylakt Simokatta erwähnt wurden, war im Jahr 602: "Inzwischen schickte der Kagan, nachdem er die Nachricht von den Überfällen der Römer erhalten hatte, Apsychus mit einem Heer und befahl die Ausrottung des Stammes der Antes, die mit den Römern verbündet waren. Der Name der Antes wird zuletzt im Jahr 612 im Ehrentitel von Kaiser Heraklius (575-641) in Quellen erwähnt. In der offiziellen Geschichtsschreibung wird an der dieser Stelle, die Geschichte der Awaren für beendet erklärt, doch das ist historisch gesehen falsch, denn als Vasallen der Awaren machten sie sich nun unteren anderen Namen einen Ruf. Sie wurden also keineswegs von den Awaren "ausgerottet".

Primärquelle: Schröcke, Germanen-Slawen
Wikipedia

Die Neuformierung der Anten westlich des Dnjepr

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Die Ausdehnung der Anten bis zum 4. Jahrhundert, danach folgten Rückschläge durch die Greuthungen und später die Unterwerfung durch die Awaren. Was übrig blieb lag im Dauerkampf mit den Chasaren und zuletzt den Petschenegen

Bevor die ostvandalischen Anten von den Awaren in ihren Sitzen nordwestlich des Schwarzen Meeres unterworfen wurden, hatten sie als Verbündete Ostroms im 6. Jahrhundert westlich des Dnjepr große Gebiete unter ihre Kontrolle gebracht. Ihnen wird heute sogar die Gründung von Kiew nachgesagt, bevor dieser Ort im 10. Jahrhundert von den Warägern erobert wurde. Kiew wäre damit eine vandalische Gründung. Ende des 6. Jahrhunderts war dieses Reich am Ende, nach der Ermordung von Mezameros wurden die Anten den Awaren botmäßig und ihre Clans wurden im Antengebiet zwei Jahrhunderte später in Byzanz den "Uglici" und "Tiwerici" zugeordnet. Sie blieben also weiter in ihren Sitzen, während die Awaren im 7. Jahrhundert Richtung Pannonien vordrangen. Begleitet nun von Kriegerhorden der Anten, die sie in der Regel als Vorhut voraus schickten.

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Eine germanische Fibel der Anten (7. Jahrhundert)

Gegen die vandalischen Uglici und Tiwerici unternahmen die den Awaren folgenden Chasaren schon 602 einen Kriegszug. Nach weiteren Kriegszügen der Chasaren riefen die Anten zwei Jahrhunderte später die Waräger zu Hilfe, die sich aus ihrem im 8. Jahrhundert gegründeten Aldogaborg (Staraja Ladoga) und Holmgård (Ruriks Hügelfestung, heute Nowgorod) kommend 864 in das bereits bestehende Kiew festsetzten und nun Känugard nannten. Die von Schröcke benannten Uglici deutet man in "Ostslawen" um, obwohl sie ihre Sitze genau dort hatten, wo zuvor westlich des unteren Dnjepr die Anten ihre Sitze hatten. Der Stammesname Uglici stammt von einem Ort, der von den byzantinischen Chronisten Theophanes dem Bekenner und Nikephoros I. von Konstantinopel Oglos oder Onglos genannt wurde. Es ist also kein Eigenname dieses Volkes in den westlichen Schwarzmeersteppen.

Etwas anders verhält es sich mit den Tiwerici, die in frühen ruthenischen Manuskripten kurz erwähnt werden, wobei 863 die früheste und 944 die späteste Erwähnung ist. Die Primärchronik des Laurentinischen Codex (die älteste Abschrift) wird erwähnt, dass sie am Dnjestr und an der Donau bis hinunter zum Schwarzen Meer lebten. Der Hypatische Codex ersetzt den Dnjestr durch den Dnjepr. Die Twer-Chronik erwähnt sie im Jahr 883 und erwähnt ihren Kampf gegen Askold und Dir, hinter denen sich die altnordischen Namen Haskuldr oder Höskuldr verbergen. Eine Reihe von Manuskripten erwähnt im Jahr 885, dass sie mit Helgi (Oleg) von Holmgård (Nowgorod) kämpften. Sie werden als Teilnehmer an Helgis Expeditionen im Jahr 907 und an Ingvarrs (Igor) Expeditionen im Jahr 944 erwähnt.

Vom bayerischen Geographen werden Uglici als Unlizi erwähnt, als "populus multus" beschrieben und hatten 418 Gords-Siedlungen. Die Uglici kämpften lange gegen die Kiewer Fürsten Helgi, Ingvarr und Sveinald (Swjatoslaw Igorewitsch) um ihre Unabhängigkeit, bis ein Kiewer Feldherr Sveinaldr(Sveneld) um 940 ihre Hauptstadt Peresechen bei Orhei, im heutigen Moldawien eroberte. In der Mitte des 10. Jahrhunderts zollten die Uglici dem Warägerlande von Sveinaldr Tribut. Als Uglici wurden dieser Teil der Anten zuletzt in den 970er Jahren erwähnt. Damit kommen wir noch einmal auf Peresechen bei Orhei zurück, denn die Gegend war lange von den Gegend besiedelt, es folgten getische Bastarnen und auch die Karpen und von Geten abstammende Goten haben in Bessarabien gesiedelt. Wie die Anten haben auch die Uglici über altgetische Clans geherrscht, die Verhältnisse sind also geblieben und nur die Oberherrschaften haben sich immer wieder verändert.

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Eine von einer Figurine der Anten rekonstruierte junge Frau

Auf der russischen Wikipediaseite hat man den Namen der Uglici als "protoslawisch" gedeutet, was man gerne mit der vandalischen Przeworsk-Kultur verknüpft. Der Name Ulichi wäre als Wilzi/Wulzi der "militärische" Name dieses Stammes und bedeutete "Wölfe" (*vъlci/*vьlci) und wäre ein Name "totemistischen Ursprungs"!. All diese Ethnonyme würden demnach den Mut und die Kriegslust des Stammes bis hin zu Grausamkeit betonen. Die Wahrheit mit dem Totemtieren ist jedoch eher, dass sie die Machtverhältnisse und die Herkunft besser erklären. Als wölfische Ulichi hätten diese Anten zunächst einen germanischen Namen, die hauptsächlich suebischer Herkunft sind. Für vandalische Clans erklärt sich das nur, dass große Teile und die Herrschaft suebischer Lugier und suebischer Langobarden im sogenannten Rabenland im oberen Weichselgebiet gerieten. Das ist bekannt, unbekannt ist hingegen, ob getisch-gotische Clans der Greuthungen den Wolf als Totemtier führten. Und das ist sehr wahrscheinlich, wenn ein Herrscher der Greuthungen Thiudimir hieß, was "Tuistos (Zius) Wolf (= an. īmir)" bedeutet.

Vor Einfällen der Pecenegen (Petschenegen) 895 zogen sich die Anten an den Oberlauf des Dnjepr zurück (J. Marquart 1903). Zu Zeiten des Kaisers Herakleios (610-641) sind diese Anten noch direkt bezeugt, sie wurden jedoch schon zeitgleich als Duleben bekannt. Konstantin VII. Porphyrogennetos beschreibt in seiner De Administrando Imperio, dass Anfang des 7. Jahrhunderts der byzantinische Kaiser Heraklios die Duleben und die Chorwaten (Nachfahren der Goten) zur Abwehr der Awaren auf den Balkan gerufen habe. Der Name Duleben blieb weiter in Gebrauch und der Name Anten verschwand aus dieser Region. Von den Duleben sind Hortfunde und Brandgräberfelder mit Schläfenringen und Keramik des Prager Typs bekannt, all das geht wieder auf die vandalische Przeworsk-Kultur zurück. Und auch bei den "Duleben" bleibt die Frage, ob es ein Eigenname oder zuerst eine byzantinische Bezeichnung ist. Einer Theorie nach sollen sie ihren Namen von einem "Prinz Duleb" als Märchengestalt haben, wesentlich konkreter sind Thesen, diesen Namen vom germanischen *daud-laiba herzuleiten, sprachlich sucht man die Herkunft sogar offiziell in der vandalischen Przworsk-Kultur. Und wer nun denkt, ob das alles wäre irrt. Wie Schröcke gibt es noch weitere Gelehrte, die das Volk der Duleben von den Anten abstammend deuten und sich unter diesem Namen weiter im Krieg mit den Awaren befanden. Völlig überflüssig ist jedoch die Vermengung mit "slawischen" Unsinn, hier sind immer nur die benachbarten Sclavenen gleicher Kultur und Sprache gemeint, einfach alles dreht sich immer nur rund um das vandalische Kulturgebiet Przeworsk, in dem seit Kyrill und Method die griechisch-lastige Glagoliza-Liturgie verbreitet wurde. Deuten wir letztlich die Duleben als germanisch-altnordischen Eigennamen, wird sich auch dieser als Kurzvariante von Tuisto und *laiba für Nachfahren ableiten, er entspricht also dem der Antes als "Tuistos Ahnen"!

Primärquelle: Schröcke, Germanen-Slawen
Wikipedia

Die Anten als Tiwerici und Limiganten

Es gab diejenigen der Teile der Anten, die als Vasallen der Awaren zurückblieben, wie etwa die Ulichi (Uglihi), oder die in Bessarabien sitzenden Tiwerici. Über das Schicksal ostvandalischer Stämme im weiten Ostraum erfahren wir auch etwas aus der von Paulus Diakonus (A. Heine 1986,1,13) verfaßten Geschichte der Langobarden. Nachdem die Langobarden ihre Sitze an der Niederelbe verlassen hatten, mit der Masse ihres Stammes elbaufwärts bis Böhmen gezogen waren, nahmen sie „Anthaib, Banthaib und Burgundhaib" in Besitz, die Länder der Anten, Vandalen und Burgunden in den von den Goten verlassenen Gebieten, d.h. sie errichteten über diese eine lose Oberherrschaft. Dort waren sie einem Überfall der Bulgaren ausgesetzt (A. Heine 1986,1,17), die damals östlich der am Pripjat und Bug sitzenden Anten wohnten. Das Intermezzo der Langobarden hatte insofern Auswirkungen, dass nun Clanführer der Anten, Wolfsnamen trugen und sicher mit zum Wolfsnamen der Ulichi (Uglihi) beitrugen.

Inwieweit die Tiwerici sich bereits den Kriegszügen der Awaren angeschlossen haben, wird nirgends behandelt, möglicherweise weil ihr Beitrag als "awarischer" angesehen wurde oder unter anderem Namen geschah. Die Tiwerici wurden früher als "russischer" Stamm angesehen, doch das hat eher mit ihrer späteren Unterwerfung durch die Waräger zu tun. Ihr Name variierte stark, sie sind noch als Tiwerzer, Tjewerci oder Tirwici überliefert und 985 waren sie noch dem Byzantinischen Reich unter Konstantin VII. tributpflichtig. Die Versuche der Waräger unter Helge sie bereits 885 zu unterwerfen, hatten noch keinen Erfolg, sie schlossen sich den Kriegszügen Helges eher freiwillig an. Zur Herrschaftszeit von Konstantin VII. nahm Byzanz wieder eine Führungsrolle im östlichen Mittelmeer ein, selbst die Kiewer Rus geriet in den Focus byzantinischer Machtpolitik, die Ostkirche durfte nun offiziell missionieren und verbreitete mit griechisch-kyrillischer Schrift die Glagoliza-Liturgie in Osteuropa. Der Name der Tiwerici wurde bis heute nicht richtig gedeutet, einmal würde es "unzähliges Volk" oder ein anderes mal "slawisch" als "Gruppe von Rindern" (!) gedeutet. Beides passt nicht wirklich, wenn es ein Eigennamen ist, dann der Bezug zu einer Rinder- oder besser Stiergruppe einen anderen Hintergrund. Das liegt auch daran, dass niemand mehr sie germanisch deuten will. Und wiederum kommt nur eine Bezug zum germanischen *tīwaz in Frage. Über *teiwa hergeleitet, geht der Name auf Ziu zurück, was auf einen starken suebischen Einfluss hindeutet. Der zweite Teil des Namens ist als *wiraz angehängt und bedeutet Männer. Ein Ahnenname als "Zius Männer" also, wie jener der Antes.

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Ein spektakuläres Artefakt, das man Anten zuordnete, mit vier Swastikas einen Ring eher brütender Vögel und in der Mitte vier kleinere Ringstrukturen um eine größere Ringstruktur. Symbole die von der Herkunft ihrer Ahnen erzählen werden. Bei den Vögeln könnte es sich wiederum um Raben als "Sporen" handeln. Doch noch etwas fällt auf: Der Vogelring ist schon auf einem Trinkbecker aus dem 4. Jahrhundert v.Chr. abgebildet, der angeblich thrakisch-getischer Herkunft wäre. Doch auf diesem Trinkbecher ist auch Odins achtbeiniges Streitross abgebildet!

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Am oberen Rand der Vogelring - Das weist darauf hin, dass die Anten und Sclavenen einen womöglich höheren Getenanteil hatten, als vandalische Clan im oberen Weichselgebiet

Im 6. Jahrhundert übernahmen Kriegerhorden der Sklavenen und Anten den Grenzschutz für das Byzantinische Reich an der unteren Donau. Aus der Verbreitung der Keramik wurden Wanderwege erschlossen. Eine ältere Keramik vom Prager Typ ist verbreitet in Richtung der Einwanderung in den Gebieten am Dnjestr, der unteren Donau, östlich der Karpaten, in der Slowakei, in Böhmen und Mähren, östlich von Oder und Neiße und in dem Elbe-Saale-Gebiet bis in das Havelland. Die Keramik vom Sukov-Szeligi-Typ, die sich vom Prager Typ nur unwesentlich unterscheidet, findet sich in der Richtung der Rückwanderung ihrer Träger von der Weichsel über Pommern, das Havelgebiet, Mecklenburg bis Ostholstein. Sie wird den Obodriten zugeordnet und bei diesen handelt es sich um zurückgewanderte Ostheruler. Damit kommen wir auf dem Rinderbezug der Tiwerici zurück, denn diese hatten offensichtlich ein größeren Anteil ostherulischer Clans, die vom Asowschen Meer aus vor den Hunnen und noch einmal vor den Awaren nach Westen abwanderten und dort sich mit den Anten als Tiwerici neu formierten. Heruler, Ostheruler und der davon abstammende edelfreie mecklenburgische Adel hatten immer nur den Stier als Totemtier und später ein Stierwappen verwendet.

Mit den Anten an der oströmischen Grenze, die Ulmann als von den Römern genannte Limiganten und Limitanten noch kannte, kommen wir nun auf eine Episode zurück, die Ulmann beleuchtete. Spätestens mit dem Erscheinen der Awaren an der oströmischen Grenze an der unteren Donau ist der Schutz durch die Anten und Sclavenen für die Oströmer zusammengebrochen und man hat nichts mehr gehört von diesen Grenzschützern. Doch Ulmann kannte das spektakuläre Schicksal der Limiganten, die der Donau hoch nach Mähren (Mahren) gewandert wären. Zunächst wären sie noch im Temeschburger Banat ansässig, wanderten jedoch unter ihrem Anführer Babak oder Babais weiter, bis sie Mähren erreichten und sich dort niederließen. Man hatte Babak zuvor schon den Goten (Greuthungen) und Anten zugeordnet, doch es dürfte sich beim ihm als Babakum einfach nur ein früherer Herrscher der Goten gehandelt haben, während Babak in Mähren den Anten als Limiganten angehörte. Babakum hätte schon 437 die Stadt Singidunum nahe dem heutigen Belgrad überfallen und die Anten hatten Turris 560 bekommen, zuvor ist nichts bekannt, dass sie schon im 5. Jahrhundert an der unteren Donau saßen. Wer wirklich Singidunum im 5. Jahrhundert eroberte, sind die Hunnen 441 gewesen. Die Awaren kamen mit den Sclavenen erst 584 nach Singidunum , um es auszuplündern. Zu Beginn des 7. Jahrhundert kamen sie erneut, diesmal wurde die Stadt noch niedergebrannt.

Primärquelle: Schröcke, Germanen-Slawen
Stiehler, Heimdalls Reich
Ulmann, Alt-Mahren

Die Anten auf dem Balkan

Die Nachfolger der West- und Ostgoten in ihren Reichen in Südosteuropa waren die Ostvandalen, die in den ersten erhaltenen Abschriften des Jordanes (K. Zeuss 1837) Winidi genannt werden mit ihren 2 Stämmen, den Anten und Sklavenen. Nestor nennt alle Stämme der Ostvandalen, die im Warägerreich wohnten, Slowenen, deren Wortwurzel "weni", die gleiche ist, wie bei den Ingaevonen, ob nun wani, weni oder vini, es sind immer Clans wanischer Herkunft gemeint, aus denen sich in Osteuropa die Vandalen formierten. Der Name Slowene ist deshalb ein Eigenname, doch die bisherige Deutung von einem Name Solvende hergeleitet für angeblich "nach Süden Gewanderte" ist falsch und wegen am Ilmensee siedelnden "nördlichen" Slowenen unstimmig. Der zweite Teil des Namens bestätigt ihre wanische Herkunft und der erste Teil "slo" hat eine andere Bedeutung. Wegen seiner späten Namen Erscheinung, kann man ihn sicher althochdeutsch deuten und dafür kommt slahta in Frage und bedeutet Geschlecht oder Stammbaum, was ihn so auf jeden Fall als Eigennamen bestätigt.

Expansion der Ostvandalen.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Diese Karte sollte früher einmal die Expansion der "Ostslawen" darstellen. Ausgehend vom Kulturgebiet der vandalischen Przeworsk Kultur sind hier nur ostvandalische Clans gemeint. Neuere Karten zeigen entweder keine Expansion mehr und wenn doch, dann stammen sie aus Osteuropa mit bisweilen umgekehrter Richtung.

508 überfiel Herzog Theodo von Bayern mit einem Heer aus Bayern, Franken, Kärntnern, Krainern, Vandalen, Hunnen und Awaren die römischen Provinzen Pannoniens. Sein Sohn Theodo II. vertrieb die restlichen Römer. Dabei wurde Vindobona zerstört. Die eroberten Gebiete wurden geteilt: Hunnen und Awaren erhielten das Land östlich der Enns und Pannonien, und die Vandalen erhielten Steiermark, Kärnten, Krain, Kroatien, Dalmatien, Sclavonien und andere spä¬ter Winden genannte bewohnte Gebiete unter bayrischer Oberhoheit (J. Valvasor 1689). Von diesen Vandalen wurde noch 737 berichtet. Möglicherweise waren damals Vandalen beteiligt, die um 400 nicht mit nach Westen gezogen waren. 336 waren Vandalen zum ersten Male nach Krain gelangt.

Nach Prokop verwüsteten Anten und Sklavenen 546 und 547 den Balkan bis nach Thessaloniki. 552 setzten sie mit Hilfe der Gepiden über die Donau (K. Zeuss 1837), gelangten nach Krain und Kärnten und wurden dort seßhaft. Damit in Verbindung stand auch die Einwanderung der sog. "Alpenslawen", hinter denen sich hauptsächlich ostvandalische Clans verbergen. Ihr Weg führte durch die Provinz Pannonia bis nach Noricum und dort sind sie mit den "Karantanen" identisch, der Name beschreibt sie als Anten (Antanen) in den Bergen (Kar)!

Primärquelle: Schröcke, Germanen und Slawen
Siehler, Heimdalls Reich

Die Anten als Karantanen in den Ostalpen

551 werden die Awaren zum ersten Mal genannt, als ihnen Byzanz die Ansiedlung in Moesien gestattete. 556 eroberten sie Sirmium an der Grenze der römischen Provinzen Moesia I und Pannonia II. Sie waren die Verbündeten der Langobarden bei der Vernichtung des Königreichs der Gepiden im Jahre 568. 595 führte der bayrische Herzog Tassilo einen Feldzug gegen sie, er wurde in einem zweiten 596 besiegt. Hier traten ostvandalische Clans der Anten als "Karantanen" als Verbündete der Awaren auf, unter deren Oberherrschaft sie standen. Die Bezeichnung Carontani wurde nachweislich im 7. Jh. durch den Geographen von Ravenna in seiner Cosmographie erstmals erwähnt, die spätere Form Carantanum für das Gebiet der Karantanen ist vor dem Jahr 800 durch den Geschichtsschreiber Paulus Diaconus belegt. Carantanum wurde latinisiert zu Carinthia, das vorgesetzte "car" steht laut der Wikipedia indogermanisch für Felsen. Das folgende "antanen" hat man bis heute nicht als Namensvariante der Anten erkannt, obwohl sie zuerst von den Awaren überwunden wurden. Ein Teil blieb, andere Teile zogen botmäßig als Vasallen mit. Davon zog ein Teil der Donau hoch und formierte sich als "Mora-Wanen" (="Wanen an der Maraha") in Mähren, was ab dieser Zeit unter awarischer Botmäßigkeit stand. Die awarische Herrschaft führte 623 zum germanischen Aufstand des Franken Samo.

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Karnburg wurde als früherer Hauptort der Karantanier im Zollfeld angesehen

Gegen Ende des Römischen Reiches entstand in Kärnten ein Limes aus Kastellen zur Verteidigung gegen Norden. Dahinter lag die Provinzhauptstadt Noricums, Virunum (Karnburg). Die Langobarden besetzten mit ihrem Einfall nach Italien 568 auch Kärnten und diese Kastelle und räumten es bei Einbruch der Slowenen um 590 wieder. Im Jahre 596 stießen die Bayern bis dorthin vor, wurden aber von vandalischen Slowenen und Awaren zurückgeschlagen. Virunum war dann Herzogssitz dieser Slowenen und vor den Toren Virunums fand am Fürstenstein der Thing mit der Herzogswahl statt. Zu dieser Zeit wurde das heutige Osttirol und Kärnten in historischen Quellen als Provincia Sclaborum bezeichnet, was nicht, wie heute in der Wikipedia behauptet, "Land der Slawen" bedeutet. Es bedeutet "Land der Sclavenen"!

Im Gebirge nördlich der Heerstraße aus Pannonien über Laibach nach Aquileia hatten sich versprengte germanische Reste der Völkerwanderung geflüchtet (G. Graber 1942), die von vandalischen Slowenen aufgesogen wurden. Dort war noch um 1900 zum Unterschied vom bayrischen und ostvandalischen Rofendach mit Firstbaum das Sparrendach üblich. 611 wurde der bayrische Herzog Garibald II. bei Linz von den Karantanen besiegt. Die Awaren ließen sich im großen Becken zwischen Alpen, Dinariden und Karpaten nieder. Dort trafen sie nach Schröcke schon Ostvandalen an, die wie die Slowenen (=Sclavenen) schon aus den Gebieten östlich der Karpaten gekommen waren. Sind sie jedoch schon Untertanen der Awaren gewesen, haben sie in den Ostalpen die gleiche Rolle, wie in Mähren gespielt. Sie haben eine den Awaren botmäßige Herrschaft gegründet, die später Karantanien genannt, "Berge der Anten" bedeutet.

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das ostvandalische Reich unter Herzog Wallucus als Winedorum. Die ethnische Bezeichnung als "Winidi" ähnelt dem alten Namen der Langobarden als Winiler als Rabenvolk (!), die zuvor hier geherrscht haben, bevor sie nach Italien abzogen

602 überfielen Langobarden zusammen mit den Awaren und den von diesen unterworfenen Ostvandalen (Anten und Teile der Sclawenen als "Slowenen") das byzantinische Istrien (J. Mal 1939). Die große Heerstraße von Sirmium nach Italien führte im Norden um Istrien herum und an Aquileia vorbei. Nachdem die Ostvandalen des Samoreiches (620-660), von Fredegar Winidi genannt, erfolgreich gegen die Awaren gekämpft hatten, konnten sich auch die Karantanen von der awarischen Oberherrschaft befreien (Valvasor 1689). Der Karantanenfürst Walluk trat dem germanischen Samoreich als Konföderierter bei. Er wird bei Fredegar (IV. 72) „Wallucus dux Winedorum", Herzog der Vandalen, aus der „marca Winedorum" genannt. Der karantanische Name Wallucus zeigt noch einmal auf, wie wir die Anten als ostvandalisches Volk zu verstehen haben. Der zweite Namensteil "lucus" bezieht sich auf die Lugier und demzufolge Lugus, dem alteuropäischen Rabengott, siehe die Rabenartefakte der Anten und ihr gemeinsamer alter Name Sporen, denen sie mit den Sclavenen hatten. Das vorgesetzte "wal" steht als germanisches *wala noch für mächtig, gewaltig und gewählt. Er ist also als "Erwählter Rabe" ein Titelname der Anten als Karantanen, dass heißt, er könnte auch innerhalb der antischen und sclavenischen Clanstruktur häufig für einen Clanführer verwendet worden sein. Diese wurden immer gewählt. Von Prokop stammt dieses Zitat: "diese Nationen, die Sclaveni und die Antes, werden nicht von einem Mann regiert, sondern sie haben von alters her unter einer Demokratie gelebt, und folglich wird alles, was ihr Wohlergehen betrifft, sei es zum Guten oder zum Bösen, dem Volk zugeschrieben."

Die von den Karantanen besetzten Gebiete lagen abseits der großen Straßen und waren wohl deshalb sowohl für Awaren wie für Langobarden strategisch weniger von Interesse. 664 flüchtete sich ein aufständischer Sohn des langobardisehen Herzogs von Friaul, Arnefrit, zu den Slowenen: „fugit ad Sclavorum gentem in Carnuntum quod corrupte vocitant Carantanum "(Paulus Diaconus, Geschichte der Langobarden V, 22, Alteine 1986), also zu den Sclavi in Carnuntum, die nach Diaconus fälschlich Karantanen genannt werden. Tatsächlich sagt das eher aus, dass in Karantanien auch sclavenische Clans ihre Sitze hatten. Über das Aussehen der Karantanier gibt es genügend Überlieferungen. In der Chronica Sclavorum schreibt Helmold über die Wenden: "Diese Männer haben blaue Augen, rötliche Gesichter und lange Haare". Und Prokop schrieb, dass die mit den Anten verwandten Sclaveni "alle groß und besonders kräftig sind, ihre Haut ist nicht sehr weiß, und ihr Haar ist weder blond noch schwarz, aber alle haben rötliches Haar".

Primärquelle: Schröcke, Germanen und Slawen
Stiehler, Heimdalls Reich
Wikipedia

Die Karantanen als fränkische Vasallen

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Das Herzogtum Karantanien - Aus den ostvandalischen Anten in den Ostalpen wurden Deutsche

743 wurden die Awaren vom Karantanenherzog [b]Boruth (738-749) und den zu Hilfe gerufenen Bayern besiegt. Dafür wurden die Karantanen von den Bayern abhängig und beteiligten sich 796 an den Vernichtungskämpfen gegen die Awaren. („ Sclavi, qui dieuntur Quarantani", H. Wolfram 1979). Zu dieser Zeit umfaßte Karantanien die Täler des Pustertales östlich ab Innichen, von Drau, Mur, Mürz bis zum Salzachtal. Erst nach der Ausbildung des Althochdeutschen etwa im 8. Jahrhundert sind sprachliche Beziehungen der Bayern mit den in die Alpen eingewanderten Ostvandalen nachweisbar (E. Schwarz 1924).

Die Herzöge nach Boruth waren sein Sohn Cacacius (Gorazd), Priwizlauga, Cemicas, Ztoimar (750-752), Cheitumar (Hotimir) (752-769). Dazu eine Namensdeutung: Boruth bedeutet von *burō- und *hrōþa hergeleitet "berühmter Beschützer", was sicher ein im Kampf gegen die Awaren erworbener Ökelname war, Cacacius (Gorazd) bedeutet im Indogermanischen soviel wie "Alleinherrscher" und sein anderer Name Gorazd ist ebenfalls aus dem Indogermanischen und leitet sich von *g̑ʰerēdʰ- für "Gieriger" ab, was sich hauptsächlich auf einen Wolfsnamen bezog. Priwizlauga leitet sich im Germanischen von *brīwaz (heftig bewegen) und *laugi für Blitz oder Flamme ab. Ein erworbener Kriegsname, der ihn möglicherweise als umtriebigen berittenen Befehlshaber beschreibt. Ztoimar ist ein Wolfsname, vom indogermanischen *stomen hergeleitet bedeutet Ztoimar "Wolfsmaul" und Cheitumar bedeutet als Hotimir vom germanischen *hōd abgeleitet, soviel wie "Wachender Wolf". Cemicas bedeutet im Indogermanischen von "kem(i)kas" hergeleitet "weißgrauer (=silber?) Hirsch".

Cacatius und sein Neffe Cheitmar (Hotimir, gest. 769) haben als fränkische Vasallen regiert. Bischof Vergilius von Salzburg ließ beide entführen, um ihnen eine christliche Erziehung zu ermöglichen, wahrscheinlich im Stift Herrenchiemsee. Cheitmar (Hotimir) trat 752 erstmals als karantanischen Statthalter in Erscheinung, einige Jahre später rief er das Salzburger Chorepiskop Modestus (!!) zur Missionierung seiner Ländereien und ließ in der Nähe seiner Residenz in Karnburg, im heutigen Maria Saal die Marienkirche errichten. Das war zugleich der Beginn der Verbreitung der Glagolizaliturgie in den Ostalpen. Nach Cheitmar (Hotimir) Tod im Jahr 769 kam diese Missionsbewegung vorübergehend zum Erliegen; sie wurde ab etwa 772 unter Fürst Valhun (Valtunk) wieder aufgenommen. Einer der christlichen Nachfolger Valhuns war wahrscheinlich der selige Domitian von Karantanien, der zur Zeit Karls des Großen lebte und um 802 starb.

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Herzog Domitian - Er gilt karantanischer Herkunft und regierte Karantanien als Herzog für die Franken - Der unten aufgespießte Kopf sagt zugleich aus, dass er seine "Heiligkeit" im Krieg erwarb und zwar hauptsächlich bei Schwertmissionen!

Da Cheitumar nach seiner Entführung zum Christentum übertrat, brachen mehrere heidnische Aufstände zwischen 765 und 769 aus. Nach Cheitumar folgt 772-784 Valhun (auch Waltunc), der nach einem Siege Tassilos III. im Jahre 772 über die Karantanen eingesetzt wurde. Sein Titelname Valhun könnte als "Erwählter Hunne" auf einen awarischen Hintergrund weisen. Nach dem Sturz Tassilos gelangte Karantanien unmittelbar unter fränkische Hohheit, behielt aber eigene Herzöge. Gemäß der Grenze zwischen den Erzbistümern Salzburg und Aquileia wurde 811 das Gebiet südlich der Drau zum Herzogtum Friaul geschlagen. Doch vom Gebirgseintritt der Drau nach Westen waren die Kämme der Karawanken und Karnischen Alpen die Grenze gegen Süden, eine Grenze, die noch heute besteht.

Die im Norden davon wohnenden Karantanen wurden als Angehörige des Regnum Theodiscum und des Deutschen Reiches Deutsche. Der Herzogsstuhl bei Maria Saal gehörte zu ihrem Herzogtum Karantanien und nicht zu den südlich dieser Grenze wohnenden ostvandalischen Slowenen, die damals zeitlich verschiedene politische Zugehörigkeiten zu den Marken Friaul und Krain hatten. Das Gebiet nördlich davon war im folgenden Markgrafschaft. 817 erhielt der minderjährige Sohn Ludwigs I., Ludwig II., Bayern und Karantanien. Die östlichen Marken mit Karantanien übertrug Ludwig II. 856 seinem Sohn Karlmann, der sie schon vor 876, dem Todesjahr von Ludwig II., an seinen unehelichen Sohn Arnulf weitergab. Im 9. Jahrhundert umfaßte Karantanien Kärnten und Steiermark und die ostvandalisch besiedelten Gebiete und reichte im Norden bis an die Donau.

Primärquelle: Schröcke, Germanen-Slawen

Karantanen im Herzogtum Kärnten

876 wurde Kärnten Herzogtum im karolingischen Ostreich, dem Vorläufer des Regnum Theodiscum, das zum Unterschied vom Imperium Romanum mit Einschluß der ostvandalischen Slowenen und Böhmen nur Germanen umfasste. Die Böhmen und Slowenen wurden in diesem Regnum Theodiscum, auch als Regnum Teutonicum bezeichnet, das 887 als solches chronistisch zum ersten Male erwähnt wurde, nicht als Fremde, Eroberte und Unterdrückte angesehen. Auch die Wahl des Sohnes von Karlmann, Arnulf von Kärnten, 887 zum Deutschen König unterstreicht dies.

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Arnulf von Kärnten, nach einer älteren Urkunde. Sein Wolfsname ("eifriger Wolf") passt nicht wirklich zu den merowingischen Karolingern. Er ist jedoch außerehelicher Herkunft, die Herkunft seiner Mutter Liutwind ist ungewiss

Die im Zuge der Christianisierung unterworfenen und integrierten Ostgermanen wurden, nachdem sie ihre Lingua Sclavinia zugunsten der Lingua Theodisca abgelegt hatten, später ebenso als Deutsche bezeichnet. Im Falle der Slowenen behielt jedoch ein Stamm der Ostgermanen im Reich seine Sprache und sein Recht. Das wurde als bemerkenswert gefunden. Nur der Adel nahm bald die deutsche Sprache und das deutsche Recht an, die Glagoliza wurde also geduldet, was sich Jahrhunderte später mit dem Entstehen des aggressiven Panslawismus auf Kosten deutschen Staatsgebietes und Volksteile rächen sollte.

Abgesehen von den Volksrechten der Slowenen, die innerhalb des Herzogtumes Kärnten weitergalten, waren die im ostfränkischen Reich lebenden Sclavi rechtlich den Bayern seit dem Capitulare missorum Karls des Großen von 789 gleichgestellt, wie es die Raffelstedter Zollordnung von 903 festlegt mit „Bavari vel Sclavi istius patriae". Auch beim inneren Landesausbau wurden sie gleichberechtigt seit Karl dem Großen z.B. in der Oberpfalz beteiligt. Jedoch müssen nach den Ranshofener Konstitutionen Herzog Heinrich II. von Bayern von 989 und 995 straffällige Sclavi zum Unterschied von Bayern des Landes verwiesen werden (A. Riedler 1934).

Der Einschub im Schwabenspiegel, der auf eine ältere Vorlage des 11. Jahrhunderts zurückgeht und dieses alte Recht und die Herzogseinsetzung durch das Thing der Freien, die Veca beschreibt, wurde schriftlich niedergelegt, weil nach 1000 mehrere Kärntner Herzöge aus Schwaben stammten (B. Grafenauer 1993) und weil 1360, als Rudolf II. Herzog von Kärnten wurde, er dabei die Einsetzungsbräuche änderte, nachdem schon 1335 die Herzogseinsetzung zum Fürstenstein bei Karnburg verlegt worden war (U. Steinmann 1967).

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Das Herzogtum Kärnten (1000)

Das Herzogtum Kärnten hatte um 1000 seine größte Ausdehnung. Es reichte von Istrien bis Steyr und vom Semmering bis Lienz und zur Mark Friaul. Ein Herzog von Kärnten, Arnulf, wurde 887 König des Ostreiches und 896 in Rom zum Kaiser gekrönt (t 899). 887 erschien Arnulf auf dem Reichstag in Tribur mit slowenischen Kriegern (cum manu valide Noricarum et Sclavorum). „Nirgend hört man von einer aprioristischen, rechtlichen und sozialen Zurücksetzung der Slowenen". Für die Freiheiten der sclavenischer Clans in den Alpen und den Anten als Karantanen sprechen Rechtsbräuche, die sie als ihr vandalisches Erbe mitgebracht hatten. Die nach den Ostvandalen in das große Karpatenbecken eingewanderten Ungarn übernahmen von diesen viele Lehnwörter aus dem täglichen Leben und aus Recht und Verwaltung (z.B. Ispan-Zupan, Gespan, Komitats vorstand).

Primärquelle: Schröcke, Germanen-Slawen

Vandalen in Kärnten

Die altüberkommenen Rechtsbräuche der Sclavenen und Anten waren die einzigen aus vorfeudaler urgermanischer Zeit, die bis ins hohe Mittelalter erhalten blieben. Sie blieben in Kraft, bis das karantanische Kärnten an die Habsburger kam, erst dann wurden sie verdrängt. Es waren dies Rechtsbräuche, die vandalische Clans schon vor Beginn ihrer großen Wanderungen auf dem Gebiet der Przeworsk-Kultur ausübten, insbesondere das Recht der freien Herzogswahl mit gegenseitiger Verpflichtung beider Teile durch das Thing der Freien.

Dieses Zeremoniell fand bis in das hohe Mittelalter vor der Verlegung zum Fürstenstein bei Karnburg auf dem Zollfeld bei Maria Saal in Kärnten statt und wurde vielfacher Beschreibung für Wert befunden. Die vandalische Abstammung der Slowenen soll heute noch unter ihnen bekannt sein. Allein im Telefonbuch von Villach lassen sich auf Anhieb 10 Personen mit Namen Vandaller finden. Auch den Hofnamen Wandaler gibt es noch heute in Kärnten, z. B. bei Grades im Metnitztal.

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Der in Wien geborene österreichische Ringer Ernst Wandaller - Sein Name stammt noch von den Vandalen in Karantanien ab

Wie bei den Nordgermanen vor der Auswanderung gliederte sich das vandalisch-karantanische Land militärisch in Tausend-, Hundert- und Zehnerschaften. Aus den Tausendschaften wurden im Warägerreich Provinzen Rußlands. Die Führer dieser Einheiten wurden gewählt. Der Tausendschaftsführer vertrat den Herzog auf dem Thing (Veca). Bei den vandalischen Clans, die in Berührung mit den Awaren kamen, trat das awarische Fremdwort Zupan für militärische Führer auf, das sonst unbekannt war. Die alten Einteilungen waren noch in bayrischer Zeit in den karantanischen Gebieten vorhanden. Bei der Gründung des Klosters Kremsmünster 777 schenkte Herzog Tassilo dem Kloster eine „ decaniam Sclavorum", den Kirchenzehnten von 10 Freien. Dabei wurde die Grenze der Dekanie umritten. Diese Dekanien wurden in Kärnten, Krain und Teilen Tirols als Gerichtsverwaltungsbezirke der Grafschaften übernommen.

Bei der Gründung des Klosters St. Georgen am Längsee in Kärnten 1002 werden in der Urkunde neben bayrischen Zeugen auch solche aufgeführt, die nach slowenischem Recht leben: „Istiautem sunt Sclauenice institutionis testes: Hartuuich, Chazili, Penno, Johannes, Egozi, Sizo, Reginprecht, Arn, Wolfram, Jenizi, Gappo, Ezcho, Uitislau, Wolfhart, Sigishart", wobei zu beachten ist, dass diese Sclavi Freie waren und möglicherweise aus sozial gehobenen Positionen stammten, denn sonst wären sie nicht in einer so wichtigen Urkunde aufgeführt worden. Neben typisch ostgermanischen Namen finden sich auch bei West- und Nordgermanen gebräuchliche Namen, ganz wie bei allen anderen ostvandalischen Clans, ein Hinweis auf den späten Beginn der Glagoliza-Verfälschungen in den ostgermanischen Sprachen.

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Namensträger Joachim Wandel, Ritterkreuzträger aus Schlochau in Westpreußen, Staffelkapitän 5./Jagdgeschwader 54. Erzielte insgesamt 75 Luftsiege, von denen alle wahrscheinlich im Westen stattfanden. Dazu gehörten 16 Nachtsiege mit einer Bf 109. Sein Name leitet sich als Kurzvariante von den Vandalen ab

Neben den Bräuchen für göttliche Verehrung von Quellen und Bäumen und für Gerichtsversammlungen im Freien unter Bäumen, besonders unter Linden, waren es besonders die Bräuche bei der Wahl und Einsetzung des Herzogs, die an vorfeudale demokratische Verfassungen in Germanien erinnern. Linden galten zudem als Lebenbäume und in ihrer Nähe wurden gern Trinkerhallen für Trankopfer gebaut.

Derartige alte Verfassungen sind nur noch in der demokratischen Selbstregierung der Siebenbürger Sachsen (H. Schröcke, 1987), niedergelegt 1224 im Goldenen Freibrief des ungarischen Königs Andreas, erhalten und dort in Teilen bis zum österreichisch-ungarischen Ausgleich 1867 in Kraft geblieben. Da der karantanische Adel mit Übernahme der Lingua Theodisca wie auch die Vertreter der Kirche nach deutschem Recht lebten, standen sie nicht mehr unter slowenischem Recht und nahmen nicht mehr an der Veca teil. Veca leitet sich vom indogermanischen *u̯eik für Gerichtsort ind Heiligtum ab.

Primärquelle: Schröcke, Germanen-Slawen

Edlinger - Karantanische Wehrbauern

Bei der Verleihung des Herzogtums Kärnten 1286 an Graf Meinhard übertrug er das Richteramt auf dem Zollfeld erblich an das Edlingerbauemgeschlecht des Herzogsbauern in Blasendorf (E. Klebel 1940). Dass das Thing auf dem Zollfeld sehr alt war, geht aus dem Namen des Ortes Rotheis, verdeutscht aus Rotisce = Schwurplatz, Malstatt, Gerichtsstätte hervor (J. Mal 1939).

Die Edlinger waren freie Wehrbauern und ihr auf Ingwio bezogener Name (Ingwios Edelfreie) weist auf einen wanischen Hintergrund, in Karantanien (Kärnten) auf vandalische Clans. Die karantanischen Edlingerhöfe sind in einem Streifen nördlich der Drau von Villach bis Bleiburg siedlungsgeschichtlich nachgewiesen, einzelne gab es u.a. bis nach Cilli und in die Wochein, südöstlich der Julischen Alpen.

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Bauerntracht in Kärnten aus dem Mölltal, karantanische Edlinger, ostvandalischer Herkunft haben ebenfalls eine graue Bauerntracht getragen.

Die gleiche Rechtsstellung wie die Edlinger hatten in Friaul die langobardischen Arimannen, die 1280 vom Kaiser für den Bischof von Aquileia mit der Gleichsetzung „arimani seu edlingi" bezeugt wurden. Diese Arimannen hatten Eigenbesitz und waren Wehrbauern, die in Dekanien (Zehnerschaften) angesiedelt waren. Da nach dem Einzug der Langobarden 568 nach Oberitalien Kärnten 590 von den Edlingern geräumt wurde und die nachfolgenden Slowenen (Sclavenen) und Karantanen (Anten) mit den Langobarden kämpften, übernahmen die Slowenen (Sclavenen) wahrscheinlich diese Rechtsinstitution der Edlinger samt Namen. Die Edlinger waren dann die staatstragende Schicht des Herzogtums Karantanien und saßen auf späterem Königsboden. Die Rechtsinstitution samt ihren Bewohnern wurde von der späteren bayrischen Oberhoheit übernommen und beibehalten (E. Klebel 1942). Da auch im alpenslawischen Bereich nördlich der Alpen in Dekanien siedelnde Sclavi bezeugt sind, war den Karantanen diese von den Langobarden übernommene Einrichtung nicht fremd. Die Arimannen der Langobarden sollen nach heutiger Ansicht schon bei der Invasion der Langobarden existiert haben, das heißt sie gab es sicher schon immer als freie Kriegerkaste, es wird also der langobardische Eigenname ihrer Kriegerkaste gewesen sein. Trotzdem will man bisher diesen Namen nur mit "Mann der Armee" auf der englischen Wikipedia-Seite übersetzen, was viel zu modern ist für diesen Namen. Armee geht auf das leiteinische armāre zurück und die Langobarden sprachen bei ihrer Invasion in Italien kein Lateinisch. Deswegen dürfte Arimanni aus dem Niederhochdeutschen stammen, dem ursprünglichen Sprachraum der Langobarden. Es setzt sich ursprünglich aus ar-īm-manus zusammen und bedeutet "verfügbarer Wolfsmann", der bei Einbestellung aller langobardischen Stammeskrieger den Kern des Heeres stellte. Suebische, also auch langobardische Heerführer wurden Herjōlfr (Heerwolf) genannt. Und genau die Funktion der Arimanni war auch die Funktion der Edlinger, wenn sie von ihrem Herzog gerufen wurden.

Das Thing der Herzogseinsetzung wurde geleitet von einem von den Freien gewählten Richter eines Edlingergerichtes, dessen Vorsitzender dann erblich der Herzogsbauer in Blasendorf war. Vor der Einsetzung wird der neue Herzog in die karantanische Bauerntracht eingekleidet. Er kommt in Begleitung von vier Schwurhelfern mit den beiden Tieren an der Hand, einer Stute und einem Ochsen, zum alten Herzogstein auf der Westseite des damals noch nicht vorhandenen, erst 1268 für die Einsetzung von Herzog Rudolf IV. angebauten Fürstensteins, der heute stets abgebildet wird. Der Bauer auf dem Stein stellt fünf Fragen. Die Begleiter antworten und schwören. Der Bauer nimmt die Tiere und räumt den Stein. Der Herzog setzt sich auf diesen und schwört. Dann erfolgt die Huldigung und die Lehensvergabe (U. Steinmann 1967).

Diese Herzogseinsetzung ähnelt Vorgängen bei einer germanischen Gerichtsstätte oder den Ritualen der Königskrönung im Regnum Theodiscum. „Das Betreten oder das Besteigen eines Steines ist nur in Geltung und Reichweite germanischen Kultureinflusses zu finden und besonders im germanischen Norden bei der Königswahl und bei Gerichtssitzungen allgemein in Übung gewesen. Der Schwur auf dem Stein ist als älteste Form des germanischen Eides bezeugt". Das Umreiten des Steines ist eine uralte Form der Besitzergreifung. Die graue windische Tracht der Bauern war im germanischen Teil seines Reiches z.Zt. Karls des Großen die übliche (G. Gräber 1949).

Primärquelle: Schröcke, Germanen-Slawen

Vandalen im Regnum Theodiscum

Das 1806 untergegangene erste Deutsche Reich wurde in der Nachfolge des ostfränkischen Reiches von Heinrich I. als Regnum Theodiscum gegründet und später Regnum Teutonicum genannt. Mit der Kaiserkrönung König Ottos I. im Jahre 962 entstand eine Personalunion des Rex Theodiscum mit dem Kaiser, dem Imperator Romanum. Das Regnum Theodiscum und das Imperium Romanum waren zwei unterschiedliche Rechtsinstitutionen. Der Gebietsstand des letzteren wechselte und griff z.T. weit über den des Regnum Theodiscum hinaus, das anfangs nur das Gebiet der germanischen Stämme zwischen Maas, Mosel, Elbe und Saale und bis in das hohe Mittelalter nur germanisch-deutschen Volksboden umfasste.

Bereits ab 929 gehörte Böhmen und mindestens seit König und Kaiser Arnulf auch das Herzogtum Karantanien dazu. Da die Boemanen und die Karantanen als Germanen angesehen wurden, umfasste das Regnum Theodiscum nur germanische Stämme. Die sprachlichen Unterschiede zwischen der Lingua Sclavinia der Böhmen und Karantanen und der Lingua Theodisca, dem Althochdeutschen, kamen auch in der gegenseitigen Benennung mit dem Empfinden von ethnischen Unterschieden zum Ausdruck. Aber Einhard schrieb, die Lingua Sclavinia sei „paene similes", sei der seinen sehr ähnlich.

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Trixen in Kärnten - Der Name erzählt von einem Anführer der Karantaner und seinem Clan, der den Franken Gefolgschaft leistete

Siedlungstechnisch begann der Zusammenschluss germanischer Stämme mit vandalischen Clan hauptsächlich unter bairischer Führung. Zuerst entstand im Kernbereich der ersten Siedlungen südlich der Donau im Legionslagers Regensburg der bairische Herzogssitz. Von diesem Kernbereich aus schritt die Besiedlung nach Süden, Osten und Südosten fort und erreichte um 550 den Alpenrand. Sie reichte mit Reihengräbern im 7. bis zum Beginn des 8. Jahrhunderts zur Traun und erreichte bis zum 10. Jahrhundert die Enns. Dort traf sie auf die von Nordosten gekommenen Ostvandalen und von Süden gekommenen Slowenen und Karantanen, deren nordwestlichsten Gräberfelder im Kremstal südlich der Traun bei Michelsdorf liegen. Während die Beigabensitte in den bairischen Gräbern infolge der Christianisierung im 8. Jahrhundert endet, bestatteten diese noch bis in das 10. Jahrhundert mit Beigaben (M. Pertlwieser 1980).

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Das Wappen der Familie Truchsen - es dürfte ein Rabenwappen sein.

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Auch die veränderte Variante der Familie Truchsen zeigt eher einen Raben, als eine andere Vogelart - Der alte Rabenname "Sporen" der Anten und Sclavenen schlug sich also auch in karantanische Familienwappen nieder.

Vandalische Toponyme in den Ostalpen werden bis heute als "alpenslawische" Namen erklärt. Doch mit den heutigen Wörterbüchern ist man in der Lage solche Behauptungen zu widerlegen. Der Pyhrnpass in Österreich zum Beispiel will man heute entweder "keltisch" oder "alpenslawisch" deuten. Schaut man aber auf den Ort Pyhra bei St. Pölten wäre dieser Name mittelhochdeutsch und würde sich von pirche für „Birken“.
ableiten. Dann haben wir noch das österreichische Pyhrabruck nahe zur böhmischen Grenze, oder Pyhrafeld bei Wang in Niederösterreich. In Urkunden der Jahre 1190–1259 wird der Pyhrnpass als pirdononis genannt, was „spitzer Berg“ bedeuten soll und bei der Stiftung des Klosters Gleink durch den steirischen Markgrafen Otaker ist in einer Urkunde vom pirno monte die Rede. Die heutige Form wird seit etwa dem 16./17. Jahrhundert genannt. Mit der Erstbenennung im 12. Jahrhundert kommt als zeitlich nächste Sprache nur das Althochdeutsche in Frage. Und wir uns das althochdeutsche Wort birin betrachten, dann sich alle diese Namen nur Bären-Toponyme. Es sind also keine "slawischen" Namen.

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Karantanisches Trixen - Der Ort war der Sitz eines Edlen der Karantanen, dessen Name mit dem Rabenwappen verknüpft werden kann.

Ein wesentlich interessanteres Toponym ist dagegen Trixen, was heute im Slowenischen mit Trušnja übersetzt wird. 822 wird es in Karantanien zuerst Truhsna genannt und 1106 hieß es Truhsina. In die Herkunft dieser Ortsgründer lässt sich bis zu den Anten in der Schwarzmeersteppe zurückverfolgen. Zunächst mit ihrem Wappen, dass einen Raben zeigt, womit wir wieder eine Verbindung zu ihrem alten Namen Sporen für Raben herstellen. Und möglicherweise lässt sich dieser Name mit über das germanische *þrūh für Bohren mit einem Beinamen des Raben als "Bohrer" (bora, bori = Rabe) verbinden. Wegen des in Trixen nachweisbaren und namensgebenden Adelsnamen Truchsen wird jedoch eher der Sitz eines Truchsess benennen, dessen Etymologie bis in das 10. Jahrhundert zurückreicht. Er wird gleichgesetzt mit dem noch älteren Titel eines Mundschenks und über "Gefolgschaft leistender" übersetzt. Letztere dürfte sich auf die Karantanen beziehen, die im 9. Jahrhundert den Franken Gefolgschaft leisteten.

Primärquelle: Schröcke, Germanen-Slawen
Wikipedia

Karantanische Toponyme - Althochdeutsch übersetzt

Slawisten haben sich tatsächlich Mühe gegeben, alles was zu "slawisch" erklärt wurde, einem anderen Sinn zugeben, als was er im Germanischen oder im Althochdeutschen bedeuten könnte. Dabei war man auch erfinderisch und deutete die einfachsten althochdeutschen Namen in "Slawische" um. Hervorzuheben ist dabei der Slawist Heinz Dieter Pohl, der karantanische Toponyme zusammentrug und nicht erkannte, dass es keine "slawischen" Ortsnamen sind. Besonders auffällig sind dabei Namen die nach Pohl eine banale Deutung haben oder nach einem "slawischen" Personennamen benannt wären.

Um aufzuzeigen, wie in vergangener Zeit willkürlich umgedeutet wurde, folgen nun einige karantanische Ortsnamen, die je nach Ersterwähnung althochdeutsch oder wenn älter germanisch übersetzt werden.

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Ferlach - Es war der einst der Sitz eines karantanischen Clanführers, der namentlich auf den Rabennamen bora ("Bohrer") zurückgeht

Beginnen wir mit Ferlach was im 12. Jahrhundert entstanden sein soll. Die älteste urkundliche Erwähnung als Vörelach stammt aus dem Jahr 1246. Der Ortsname spielt auf die umliegenden Föhrenwälder an. Der slowenische Name Borovlje soll ebenfalls "Leute am Föhrenwald" bedeuten. Hergeleitet vom althochdeutschen bora für Bohrer und wala* für Wahl, benennt dieser Name den Sitz eines Erwählten, der auf "Bohrer" bezogen einen Rabentitel besaß. Siehe Trixen und das Rabenwappen der Familie Truchsen.

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Köttmannsdorf ist nach einem wölfischen Clanführertitel als Hotemer (Hothmer) benannt, es ist ein germanischer Name!

Ein anderer karantanischer Ortsname wäre Köttmannsdorf als Kotmara vas. Seit der Landnahme des Gebietes durch die Karantaner im 6. Jahrhundert und der Errichtung des karantanischen Staatswesens im 7. Jahrhundert ist das Gebiet der Sattnitz (slow. Gure) und Köttmannsdorf (Kotmara vas) eng mit der slowenischen Kulturgeschichte verbunden. Köttmannsdorf wurde erstmals 1142 als Kotmansdorf urkundlich erwähnt, dessen Name angeblich vom Personennamen Hotemer (Hothmer) abgeleitet wäre. Und damit endet schon slawophile Umdeutung, denn dieser Name ist ganz klar germanisch und bedeutet "Schützender Wolf" und ist ein Clanführertitel. Der slowenische Name Kotmara vas ist also nur eine lautliche Ableitung davon.

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Das karantanische Ludmannsdorf ist zuerst ein heidnischer Verkünderort gewesen, der für seine Trinkopfer bekannt wurde.

Bei Ludmannsdorf in Karantanien liegt trotz eines heutigen slowenische Namens überhaupt kein "alpensalwischer" Hintergrund vor, dieser wurde von Pohl offensichtlich frei erfunden. So existierte bereits im 12. Jahrhundert noch ein weiteres Ludmannsdorf nahe dem niederbairischen Landshut. Es wurde 1140 als Schenkung des Kloster Weihenstephan erwähnt, was zuvor einen Albert von Ludmannsdorf gehörte. Ludmannsdort war jedoch nur der Zuordnungsname, dieses Besitzer Albert. Ludmannsdorf in Karantanien wurde hingegen 1141 erwähnt. Der Zusammenhang beider identischer Name erklärt das althochdeutsche Wort lūten für besingen, preisen, krähen und verkünden (künden) und genau diese Herleitung beschreibt den Ort als heidnischer Verkünderort, denn man zu dieser Zeit gern an das nächstbeste Kloster verschenkte, damit es besser missioniert werden konnte. Der slowenische Name Bilčovs für das karantanische Ludmannsdorf beschreibt im Althochdeutschen einen ähnlichen heidnischen Hintergrund. Von bīl* für Zaubermacht und koph* für ein Gefäß (Trinkgefäß), wurden in diesem Ort heidnische Trinkopfer durchgeführt, es dürfte also damals auch eine bekannte Trinkerhalle dort gestanden haben.

Primärquelle: Wikipedia
Stiehler, Heimdalls Reich

Schiefling

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Schiefling bedeutet Eibenhaus und das ist althochdeutsch

Weitere Beispiele aus der Liste karantanischer Ortsnamen zeigen auf, wie lächerlich es ist zu behaupten, dass die "slowenische" Kulturgeschichte irgendetwas mit einem "slawischen" Volk zu tun hat. Karantaner waren nur ostvandalische Anten, deren Sprache von der Kunstsprache Glagoliza beeinflusst wurde. DasGleiche gilt für jene ostvandalischen Clans der Sclavenen, deren Name sich zu Slowenen wandelte. Das "Wenen" blieb, es geht auf die Wanen zurück, von denen die Vandalen abstammen.

Schiefling als Škofiče

Der Name wurde zuerst als „Schüflich“ in einer Schenkungsurkunde des Kärntner Herzogs Ulrich III. im Jahr 1256 erwähnt: „septem mansus sitos in villa Schüflich“ = sieben Bauernhöfe wurden dem Kloster Reun bei Graz übertragen. Der slowenische Name Škofiče ist althochdeutscher Herkunft. Von skof* hergeleitet werden Scheunen, Schuppen oder Schober benannt. Und möglicherweise gab es zuerst eine "villa Schüflich" als erstes großes Gutshaus, was aus Eibenholz gebaut wurde. Das angehängte slowenische "iče" lässt sich als althochdeutsches īgo für Eibe ableiten.

Rosegg als Rožek

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Roseggs Name ist germanischer Herkunft

Auf dem ersten Blick ist Rosegg ein germanischer Name. Rosegg (Rasek) wurde im Jahr 1106 erstmals urkundlich erwähnt, als der Patriarch Ulrich I. von Aquileia die Pfarre Ras dem Chorherrnkapitel des Stifts Eberndorf schenkte. Schon im Jahr 875 jedoch tauchte der Flurname Ras, als der Bischof Arnold von Freising ein Bauerngebäude gegen eines in Werida (Maria Wörth) eintauschte, zum ersten Mal auf. Im späten 12. Jahrhundert erbaute Rudolf von Ras auf einem Hügel die Burg Rosegg (heute ein Bestandteil des Rosegger Tierparks) und nannte sich Rudolf de Rasek. Der Flurname Ras geht bis auf das Germanische zurück und von *razna abgeleitet, ist nur ein bestimmtes Haus in der Flur gemeint, es ist sicherlich das beschriebene Bauerngebäude von 875 gemeint. Es liegt damit nicht einmal eine Glagoliza-Variante im Slowenischen vor, ein slowenischer Name im Sinne einer Zweisprachigkeit ist also vollkommen überflüssig.

Hohenturn als Straja vas

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Hohenturn bedeutet als Straja vas im Althochdeutschen "Hexendorf"

Vom 10. bis zum 6. Jahrhundert v. Chr. befand sich nahe Dreulach eine hallstattzeitliche Höhensiedlung. Später stand dort ein römischer Wehrturm, der um 200 n. Chr. zerstört wurde. Hohenthurn wurde 1253 als Göströsdorf erstmals urkundlich erwähnt. Seit dem 6. Jahrhundert sind die Karantaner in dieser Gegend, die nachfolgend den Glagoliza-Missionaren der Ostkirche ausgesetzt waren. Der Name Göströsdorf bedeutet im Althochdeutschen "Gasthausdorf", der Wortbestandteil "rös" ist als "ras" der gleiche wie bei Rosegg. Das vermeintlich slowenische Straja vas hat hingegen einen ganz besonderen Name aus der heidnischen Zeit: "Hexendorf". Das althochdeutsche stria* steht für Hexe, im Slowenischen hat man daraus "es ist alt" gemacht. Dazu noch eine Ergänzung zum slowenischen Dorfname "vas". Es leitet sich sicher vom althochdeutschen waso (germ. *was) für Scholle, Rasen oder feuchte Wiese ab. Und manchmal ist es auch so, dass im Slowenischen nur banales genommen wird wie im Fall von Eberndorf.

Gösselsdorf als Goselna vas

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Gösseldorf - an der Stelle wo die Kirche heute steht, stand wohl ein heidnischer Tempel oder eine Trinkerhalle

Und wenn wir schon auf das Heidentum stoßen, dann gehört auch Gösselsdorf dazu, was althochdeutsch von gōz für Opferschale und selihūs für repräsentatives Gebäude hergeleitet, einen heidnischen Tempel beschreibt. Und dieser dürfte in der Regel dort gestanden haben, wo man später die Filialkirche hl. Antonius und Lambert errichtete. Der slowenische Name ist hier nur eine glagolitische Variante, ansonsten würde der Name ohne Sinn und Hintergrund "Geigendorf" bedeuten.

Primärquelle: Wikipedia