Ankunft am Neusiedler See

Wurde das alte Carnuntum nach der Quellgöttin Karnuntina benannt, bestätigt das nichts anderes, als dass dieser Ort von den Nachkommen einer Kar-Kriegerkaste gegründet wurde. Und wie schon in "Diener und Krieger" beschrieben, wurden auch die Kreisgrabenanlagen in der Wachau schon von unter Kar-Kriegerkasten errichtet, womit der gesamte Großraum im 5. Jahrtausend v.Chr. eine Zäsur in den bestehenden Machtverhältnissen erlebte. War das Land bisher nur dünn von Kata-Verbänden eines größeren Clans besiedelt, änderte sich das jetzt soweit, dass alle in der Wachau befindlichen Menschen unter der Kontrolle einer Kar-Kriegerkaste kamen. Woher diese kam, erklärt sich im Umfeld Carnuntums, wo sich südlich davon der Neusiedler See, mit sauberen Süßwasser befand. Das Umfeld dieses Sees und von dort über die Donau hinweg bis in die Wachau hinein, muss sich das Clangebiet dieser Kar-Krieger ausgedehnt haben, die unmittelbar nach ihrer Ankunft die Wachau mit Kreisgrabenanlagen für ihre neu eingeführten Ahnenkulte errichteten. Die dort südlich in die Donau einmündende Leitha, wurde noch im Altungarischen nur „Sár“ genannt, was zur Asenzeit nur Schar oder mit anderen Worten Clan bedeutet.

Die in der Wachau errichteten Kreisgrabenanlagen, stellten wie sonst in Europa auch keinerlei militärische Befestigung dar, weshalb die Kar-Kriegerkaste ihren Sitz in einer wesentlich leichter zu verteidigenden Gegend errichteten. Entsprechend zur Nähe zum früheren Scarabantia, kommt dafür nur der Hainburger Braunsberg in Frage, von wo aus man im 5. Jahrtausend v. Chr. das flache umgebende Land hervorragend beherrschen konnte. Südlich der Leitha (Sár) begann früher auch die Karantanische Mark, die ihren Namen von der Präsenz von Kar-Kriegerkasten bekommen hat. Aus dem "Nanna" -Dilmun stammend, geschah das zu einer Zeit, als dieser auch unter den Namen "Sakar" Kar-Kriegerkasten über die Welt verteilte, um für Anu die damals noch Alalu unterstehenden Kata-Clans zu unterwerfen.


Der strategisch günstige Braunsberg wurde vor 7000 Jahren von einer Kar-Kriegerkaste besetzt.
Bild von Geof für Wikimedia Commons, CC-BY-SA-3.0-migrated


Warum der größte Dilmun der Asen überhaupt im Neusiedler See gestanden haben muss, erklären sich durch seine unterirdischen Mineralwasservorkommen, die auch die größten von ganz Europa sind. In der Römerzeit ist der See zudem als „Lacus Peiso“ oder „Pelso“ überliefert, was indogermanisch von „pēi“ von einem Dämon hergeleitet, lautsprachlich jenes „mon“ beinhaltet, was auf Mond oder Dilmun verweist. Um diesen Dilmun als Dämon lässt sich wieder eine entsprechende Wortfamilie gruppieren, wo „peis“ für blasen, auf eine künstliche Himmelssäule weist, „pəi“ (schützen) den Wächter benennt oder „pōi“ für ein Trank, Gefäß und Mundschenk (!) steht. Für die Etymologie Pannoniens lässt das auch eine Herleitung von „Pōi-nana“ zu, was später noch von „Pan-nana“ ersetzt wurde. Ähnliches lässt sich auch über den früheren Seenamen „Pelso“ recherchieren, was als „pel“ für gießen, fließen und fliegen steht oder wiederum ein Gefäß beschreibt, das erwärmt wurde und gleichzeitig erklärt, wie ein Dilmun das irdische Süßwasser reinigte.


Die vom Braunsberg aus herrschende Kar-Kriegerkaste kam mit einem Dilmun an, der nächstens nur im Neusiedler See gestanden haben muss. Die größten unterirdischen Mineralwasservorräte Europas werden wie eine Einladung für die Asen gewesen sein, die vor 7000 Jahren hier gelandet sein müssen.
Bild von Hansueli Krapf, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-3.0

Im gleichen Jahrtausend wurden Europas Kata-Clans auch in anderen Gegenden unterworfen, so in der Gegend rund um den Natternberg bei Deggendorf, wo die entsprechende Kar-Kriegerkaste im Rheintal-Bodensee ankam oder im Elbe-Saale-Gebiet, wo die diese Kar-Kriegerkaste von der Elbe aus nach Mitteldeutschland vordrangen und auch dort Kreisgrabenanlagen errichten ließen. In Pannonien lassen sich zudem Kata-Clans auch an der Drau und der Save (Sau) nachweisen, deren Nachkommen in den Cornocates und Catari (Katharer) aufgingen. Die Nachfahren der Kar- Kriegerkasten blieben zumindest namentlich bei den Karantanen in Erinnerung, denen bis heute eine "slawische" Herkunft angedichtet wird.

Quelle: Stiehler; "Diener und Krieger"

Sopron als Sakarbantia (Scarbantia)


Soprons (Ödenburg) römische Mauerreste, als es von den Griechen Sakarbantia genannt wurde. Der Name geht auf "Sakar", dem Schöpfungsort der wanischer Kar-Kriegerkasten zurück

Eine der frühesten Erwähnungen der Siedlung stammt aus den Aufzeichnungen Geographia des Ptolemaios unter dem Namen Scharbantia bzw. altgriechisch Skarbantia, nach Quelle auch Sakarbantia. Damit trug die Stadt nahe des Neusiedler Sees einen Namen, der als Beiname des sumerischen Mondgottes "Nanna" bekannt war.

Dass dieser Name einen Weg nach Europa fand lag daran, der er für einen seinen Standort wechselnden Schöpfungsort der Asen stand. Der Namenszusatz "bantia" ist sogar rein namentlich mit Lugalbanda verknüpfbar, einen sumerischen Nebencharakter von Ninurta. Im Indogermanischen steht *sak für heilig, einem Gott gewidmet oder einem Priester oder Priesterin. Aus "Sakar" stammen nicht nur die Wanen (Kar-Kriegerkasten), sondern sogar der Name der Altsachsen.

Die Römer nannten sie noch immer Scarbantia. Dazu muss man feststellen, dass die bei Wikipedia vorgestellte Etymologie für "Scarbantia falsch ist, wenn sie noch als als altgriechisches "Sakarbantia" festgehalten wurde. Er leitet sich also nicht von einem "keltischen" Wortstamm scarb bzw. scara ab, was heißt übersetzt zerstreut oder abgesondert heißen würde. So entstehen keine Ortsnamen und besonders in der Antike wurden sehr viele Städte nach Schutzgottheiten benannt. Banta will man sogar aus dem Illyrischen herleiten, was dort Ort oder Siedlung bedeuten würde. Nach anderen Angaben will man Scarabantia von dem illyrischen skarb (Spitze, Stachel) und bantia (Ort, Siedlung, Festung), also etwa Burgsiedlung in Spornlage deuten.

Laut Vollmer's Mythologie aller Völker war Banta in der indischen Mythologie ein Beiname der Wineta. Sie war eine der vier Töchter des Daksha, welche angeblich mit dem Kasyapa (=Enlil) vermählt waren. Die andern hiessen Aditi, Diti und Kadhruwa. Winneta beklagte sich, dass sie keine Kinder bekomme, da gab ihr Kasyapa zwei Eier zum Ausbrüten: nach 5000 Jahren ward sie ungeduldig, zerbrach das eine, und siehe, es war, erst halb gebildet, darin Arun, die Dämmerung, der Wagenführer der Sonne; nach neuen 5000 Jahren kam aus dem zweiten Ei Vishnus Reitvogel der Garuda hervor. Winneta ward die Sklavin (Dienerin) ihrer Schwester Kadru, weil sie eine Wette an sie verloren hatte. Sie behauptete, dass die Sonnenrosse weiß seien, doch sie wurden durch die Schlange der Schwester bedeckt und sahen in diesem Blickwinkel schwarz aus. Mit den zwei Eiern Kasyapa (Enlil) sind zwei Welteneier gemeint. Eines davon stand für Wineta, mit der sich auch die anderen Namen verbinden: Aditi, Diti und Kadhruwa verbinden. Wineta stand dabei für "Nanna", dass in Indien in Besitz den Asuras "Aditi" und in Besitz der Suryas "Diti" hieß. Die mit Kasyapa vermälte Kadru (Kadhruwa) stand in Mesopotamien für Ištar.

Auf Sakarbantia bezogen, stand damit "Sakar" unter Ištar und Enlil im Neusiedler See, als Himmelswächter wurde Vishnu (Ninurta) mit seinem geflügelten Garuda benannt. Interessant ist der Name Wineta auch deshalb, dass an der Südküste eine bis heute verschwundene Stadt Vineta den gleichen Namen trug. Nordwestlich des See sollen die Azali gesiedelt haben, westlich davon setzten sich Boier aus Böhmen fest. Die Boier (Boii, Boji) haben einen wanischen Hintergrund stammen aus dem Siedlungsraum der Bucinobanten, der heute als alamannischer Teilstamm angesehen wird. Dieser dürfte sich jedoch zur Zeit des Auftretens der Alamannen nur ihnen angeschlossen haben. Für die Bucinobanten und Boier kann also eine gemeinsame identische Herkunft in Frage kommen. Das bekannte kreisrunde Schild der Bucinobanten könnte zudem ihren Schöpfungsort darstellen. Die Ankunft dieses Boier-Verbandes am Neusiedler See - die anderen zogen nach Italien - könnte also auch eine Rückkehr an dem Ort ihrer Ahnen gewesen sein.

Stiehler, Diener und Krieger