Germanische Lemovier, die man später Linonen nannte

Der von den Franken als Vasall eingesetzte Herulerfürst Witzan hatte sie besiegt und war ihr neuer Herrscher: die Linonen. Wikipedia und die von ihr bemühte slawophile Geschichtsfälschergemeinde behaupten, dass die Linonen ein "elbslawischer" Stamm wären, was natürlich wie wir wissen, nur eine willkürliche Erfindung ist.

Tacitus zählte in seiner Germania die Lemovier als Lemovii auf und siedelte sie westlich von rugischem Gebiet an. Die Rugier hatten damals Rügen, die Odermündung und die Küstengebiete Mecklenburgs und Vorpommerns besiedelt. Einigen Handschriften der Germania wird auch die Schreibweise Lemovier entnommen. Rugier und Lemovier würden sich durch runde Schilde, kurze Schwerter und Gehorsam gegenüber ihren Königen auszeichnen.


Hiddensee ist angeblich nach dem germanischen Lemovierkönig Hettel (Heodin) benannt. In Wahrheit handelte es sich bei ihm um Odin, aus der mittleren Asenzeit

Das ursprüngliche Gebiet der Lemovier dürfte jenes gewesen sein, was man heute den herulischen Abodriten zuschreibt: die südliche Ostseeküste und das dahinter sich ausbreitende Mecklenburg. Gerade noch ein paar Verse der Widsith werden herangezogen, um zu erfahren, dass der lemovische König Ethel oder Heoden die Tochter des rugischen Königs Hagen entführt und dieser dann nach Hiddensee übersetzt, um dort um seine Tochter Hilda zu kämpfen. Heoden ist im Kudrunlied Hettel, nachdem auch Hiddensee benannt ist, er fand also aus wesentlich ältere Zeit Eingang in nordische Sagen.

Offensichtlich wurden die Lemovier auch Glomman genannt, was vom altnordischen Wort glammi abstammt und Wolf heißt. Dort findet sich auch Rogaland, die vermutete Heimat der Rugier.

Mehr weiß man offensichtlich nicht über diesen Stamm. Es gibt weder eine Vernichtungs-, Exodus- oder Assimilierungsgeschichte der Lemovier. Das sie dann aber weiter existiert haben, sollte jeden einleuchten. Sie waren zumindest die Hauptbetroffenen, als die Heruler vom Schwarzen Meer zurückkamen, und in Mecklenburg begannen sich auszubreiten. Während an der Peene, sich eine rugisch-herulische Stammesgrenze bildete, wurden die Lemovier immer weiter nach Westen zurückgedrängt. Auch hier waren es fränkische Missionare und Kaufleute, die in Ostelbien in Kontakt zu den Lemoviern kamen und ihnen einen ähnlichen Namen gaben: die Linonen... Im germanischen heißt diese Bezeichnung ausgehend vom Wort linōn die "Biegsamen" oder "Nachgiebigen".

Wikipedia weiß nichts genaues und erst recht nichts, wie man dieses Wort slawophil erklären könnte. Immerhin wird das linonische Siedlungsgebiet als Linagga erklärt, was unzweifelhaft germanisch ist. Agga = Akka, aus dem später Acker wurde. Die Vorsilbe "lin" hat es jedoch in sich, denn sie weist eher in eine mythische Herkunftsrichtung, als sie einfach nur als Nachgiebige zu deuten. Das altnordische "linr", was ebenfalls nachgiebig und biegsam bedeutet, lässt sich dort von "linnr" für Schlange, Baum und Feuer herleiten, was den Namen "Linonen" mit der Asenzeit verbindet. Ein Schlangenname, der im Hinblick auf den berühmten Lindwurm auch als Drachenname gedeutet werden darf. So gesehen ist der "Linagga" auch als Drachenland deutbar und nicht mit irgendeiner bestimmten Region gleichzusetzen. Auf die untere Oder, dem ursprünglichen Siedlungsgebiet der Lemovier bezogen, wird vielmehr ein Bezug zu einem Dilmun-Standort vor der Odermündung im Stettiner Haff hergestellt. Der Name der Lemovier lässt sich recht einfach über Lehm und Wasser als Schlammleute übersetzen, was sie nur vordergründig mit dem Schwemmland einer Flussmündung verbindet. Denn wenn sie auch als Linonen aus Linagga bezeichnet wurden, entstammen ihre Vorfahren von einem Drachenort, der selbst wieder als Dilmun Flusswasser von Schlamm reinigte. Ein Drachenacker ist also nichts anderes, als die Hinterlassenschaft eines Dilmuns.

Das Siedlungsgebiet der Lemovier/Linonen erstreckte sich im 9. Jahrhundert entlang der Elbe von Wehningen nördlich Dömitz bis Lenzen. Die zurückkehrenden Heruler werden sie dabei immer weiter Richtung Elbe gedrängt haben. Hier beherrschte dann die im 10. Jahrhundert errichtete Burg Lenzen einen bedeutenden Elbübergang und namentlich das auch so aus dem Germanischen her so benennt. Dem Germanischen Wörterbuch nach können wir diesen Namen von "luhna" für stilles Wasser und "sinþa" für Weg herleiten.


1224 hieß der Ort Lubicz, später auch Lubitze (1328) oder Lubisse (1377). Der Ortsname wurde aus dem germanischen Wörter "lu" für Lauer und "bisa" für Wisent abgeleitet, wo man an der Elde damals solche Tiere jagen konnte. Einen "slawischen" Ortsgründer des Namens "Lubec" hat es nie gegeben!

Im Norden begrenzte die Elde (ein indogermanischer Name) das Siedlungsgebiet, ausgenommen die Gegend um Parchim sowie von Lübz bis zum Südende des Plauer Sees. Dort saßen die germanischsprachigen Stämme der Smeldinger und Bethenzer. Im Osten trennte ein Waldgebiet zwischen Ture und Pritzwalk die Linonen von den Dossanen um Wittstock/Dosse, im Süden ein Rodahn genanntes, ausgedehntes Waldgebiet von den Briezanen/Nieletzi um Havelberg.


Und auch der Name Grabow, früher Grabowe, an der Elde ist nur germanischer Herkunft. Das Wort Graba bedeutet Grab oder Graben und die Endung owe bedeutet Aue. Grabow bezeichnet also einen Ort, wo man Verstorbene beerdigt hat, ein "Gräberfeld" also

Für die Durchquerung des Rodahn benötigte ein Reisender zwei Tage. Dem archäologischen Befund nach befand sich der Siedlungsschwerpunkt der Linonen im Gebiet zwischen Grabow und Putlitz. Germanische Burgen finden sich in Frehne, Mankmuß, Pinnow, Stavenow, Dallmin, Dambeck, Brunow, Wulfsahl, Marnitz und Muchow. Ob die Lemovier/Linonen auch auf der linkselbischen Seite, also im heutigen Landkreis Lüchow-Dannenberg siedelten, ist ungeklärt. Auf jeden Fall tranken sie wie alle Stämme Ostelbiens ihr Gerstenbier.


der Dambecker See in Mecklenburg - ausgerechnet neben einer bronzezeitlichen Burgwallanlage auf dem Ostufer wird die spätere nur wenige hundert Meter entfernte Kratzeburg als "slawisch" bezeichnet. Sie ist jedoch nur den Nachfahren der Lemovier zuzuordnen. Gleiches gilt auch für den angeblichen "slawischen" Namen des Dambecker Sees, der sich nur vom germanischen "Dam" für Damwild und "bek" von "bak" für Wassergefäß herleitet. Sinngemäß erzählt der Name nicht nur von einem Hirschsee, sondern deutet in Bezug auf die Burgwallanlage sogar an, dass dieser See eine besondere Bedeutung in den Kulten eines früher hier ansässigen Asen-Clans hatte.


Marnitz in Mecklenburg. Zuerst als "Merniz" überliefert, leitet es sich nicht von einem "altslawischen Wort" mirŭ für Frieden ab, sondern vom germanischen mēra, was für ansehlich oder bedeutend stehend sich auf die Burg Marnitz bezog. Das nachfolgende niz entstammt dem germanischen nista für Nest, was das Dorf zur Burg zugehörig beschreibt. Der ursprüngliche Name der Burg Marnitz dürfte also nur Mera gelautet haben. Ursprünglich wurden die Reste der Burg Marnitz auch als wendischer Burgwall bezeichnet, die sich ursprünglich nur mit den "Sclavi", als Heiden verknüpfen lassen.

Im Jahr 808 sind Lemovier/Linonen, herulische Abodriten und die Smeldinger vom fränkischen Abodriten-Vasall Thraso abgefallen und zu dem dänischen König Göttrik übergelaufen. "Fremdvölkische" waren sie ja auch nicht, sondern wie eben die Lemovier/Linonen germanischsprachige Heiden. Karl der Jüngere marschierte mit einem fränkischen Heer zur die Elbe, überquerte sie auf einer Brücke und verwüstete das rechtselbische Siedlungsland der Linoen und Smeldinger. Danach kehrte das Heer unter Verlusten wieder nach Sachsen zurück. Auch 809 waren Thrascos Truppen nicht in der Lage die Linonen zu bezwingen.

Nachdem die Franken 810 sogar das Kastells auf dem Höhbeck durch einen Angriff der mit den Linonen verbündeten freien Heruler verloren, marschierte im Jahre 811 nochmals ein fränkisches Heer gegen die Linonen auf, um das rechtselbische Grenzland unter Kontrolle zu bringen. Auch dieser Feldzug brachte kaum Erfolg, denn 812 wurden unter Beteiligung der herulischen Abodriten unter Thrasco schließlich drei Heerscharen in die Priegnitz entsandt, um dort erneut Linonen und verbündete freie Heruler zu unterwerfen.

In den Nachrichten für die Jahre 839 und 858 begegnen wir die Linonen in den Schriftquellen dann wieder an der Seite der Abodriten. Zunächst entsandte Ludwig der Fromme ein sächsische Heer gegen Abodriten und Linonen, dann Ludwig der Deutsche, ohne dass ein Bündnis zwischen Linonen und Abodriten überliefert wird, auch wenn ein solches nahe liegt. Jedenfalls wurden die Linonen als eigenständiger Verband wahrgenommen. Der Bayerische Geograph bezeichnet sie Mitte des 9. Jahrhunderts als „populus“. Letztmals werden die Linonen für das Jahr 877 in den fränkischen Quellen erwähnt, als sie dem ostfränkischen Herrscher die geschuldete Tributzahlung verweigerten. Aus dieser Textpassage wird von der Forschung neuerdings abgeleitet, dass es sich bei den Linonen nicht um einen Stamm mit eigener Organisations- und Herrschaftsstruktur, sondern um die tributpflichtigen Bewohner einer Elbregion gehandelt haben könnte, in deren Gebiet die Franken zur Beitreibung des Tributes eine rudimentäre Verwaltungsstruktur geschaffen hatten.

Der angebetete Gott der Linonen heißt übrigens Volos., der auch Veles genannt wird. Er wurde als Velinas oder Velenas, dem Jägergott oder Gott der Toten und des Viehs auch in Litauen verehrt, wo von Nordgermanen geführte Baltenstämme siedelten. Volos oder Veles wird als aufrechtstehender Wolf dargestellt, der einen Stab trägt. Damit dürfte sich auch ein Kreis schließen, denn wie hieß es eingangs: Die Lemovier wurden auch nordisch Glomman genannt, was Wolf heißt! Volos kann daher mit den Odin begleitenden Wölfen gleichgesetzt werden.


Primärquellen: E. Schwarz, Germanische Stammeskunde
allsherjargode.beepworld.de
Wikipedia

Die Retschanen als Nachfahren der Lemovier

Östlich von Warthe im Boitzenburger Land siedelten einst die Lemovier bis zur Oder. Auch diesem Stamm hatte man eine restlose Abwanderung zur sogenannten Völkerwanderungszeit unterstellt. In diese Region um Warthe wären später "westslawische" Stämme eingedrungen, wobei das Boitzenburger Land von den sogenannten Retschanen besiedelt worden wäre. "Slawen" hat es jedoch nie gegeben, weswegen die Retschanen für jemand anderes stehen werden, die noch mit den suebischen Lemoviern in Verbindung standen.


Liebenwalde - Als "Levenwalde" erwähnt, existierte hier zur Heidenzeit eine Burg, die um 1200 die Askanier neu errichteten.

Bisher will man den Namen von "slawisch" reka für Fluss herleiten, doch es kommt nur eine althochdeutsche oder germanisch-altnordische Deutung in Frage. Das althochdeutsche "rezina" zum Beispiel, würde einen Verband beschreiben, der Oberkleider, wie bei einer Mönchstracht trug. Das würde auf eine Zeit hindeuten, wo die barbarische Landbevölkerung in Kontakt mit ostfränkischen Missionaren stand. Das althochdeutsche "rezza" legt zugleich nahe, dass diese Kleidung scharlachrot oder purpur eingefärbt war, was auf eine gehobene Kaste - vermutliche Kriegerkaste - hindeutet. Ingesamt war das vorgebliche Siedlungsgebiet nur dünn besiedelt und sind auch keinerlei Adelsfamilien oder Fürsten der Retschanen bekannt. Das lässt auch die Vermutung zu, dass es diese Retschanen als "westslawischen" Stamm überhaupt nicht gegeben hat und alles was über sie geschrieben wurde, nur auf Mutmaßungen beruht.

Klar ist auch, dass es sich bei den Retschanen nicht um einen Eigennamen handelt, sondern um eine Bezeichnung, die erst relativ spät schriftlichen Eingang als "Riaciani" fand. Dieses Wort wird einfach unhinterfragt an den vorgeblichen Stammesnamen angehängt, obwohl er über das lateinische "racia" (=Laugensalz) auf Leute weist, die sich mit der Leinenproduktion (Flachs) beschäftigten, vorgeblich dabei dem Beuchen, was für das alkalische Abkochen mit oder ohne Druck in der Textilveredelung steht. In der bäuerlichen Flachsverarbeitung wurde das Beuchen in geschlossenen eisernen Kesseln (sogenannten Bäuchkesseln) oder in bedeckten Holzbottichen ausgeführt. Das Laugensalz gewann man im Mittelalter aus Buchenholzasche, was außer zur Waschlaugenherstellung auch zur Glas­produktion verwendet wurde. Dafür wurden die alten Buchenwälder in Mitteleuropa massiv abgeholzt.

Ein Teil des Retschanengebietes soll nach dem Wendenkreuzzug von 1147 den Pomoranen unterstellt worden sein, die unter Lehensherrschaft des Herzogtum Gnesen der Daglinger standen. Bei den Pomoranen handelt es sich in der Regel um skandinavisch-rugische Wikinger-Clans, die sich ebenfalls als Ranen (Seeräuber) betätigten. Das Retschanengebiet selbst geriet unter der Herrschaft des Askaniers Albrechts des Bären.

Nach der Unterwerfung des oberen Havellandes und der Uckermark kamen markgräfliche Ministeriale in das Retschanenland, die Burgen und befestigte Häuser zur Herrschaftsfestigung errichteten. Auf dem heidnischen Burgwall bei Liebenwalde errichteten sie eine neue Burg, welche folglich für Jahrhunderte den Verwaltungsmittelpunkt des Retschanenlandes bildete. Am Nordrand der Werbellinschen Heide wurden die befestigten Häuser Kannenburg, Jordansdorf, Vietmannsdorf und der Wartturm am Kölpinsee errichtet.


Der Grimnitzsee ist nach dem Odinsnamen Grīmr benannt, wobei sich der See auch als Schlangen- oder Drachensee (nitz=nest) darstellt.

Am Nordufer der Finow, am Werbellinsee und am Grimnitzsee entstanden die gleichnamigen Burgen mit jeweils dem Namen Steinvorde (Steinfurt), sowie die Burg Breden. Die bisher "slawische" Namensdeutung des Werbellinsees lässt sich wesentlich besser durch eine germanische ersetzen, wo wir den den See von "werbil" hergeleitet mit Wirbelsee übersetzen können. Gleiches gilt auch für den Grimnitzsee, der von "Grīmr" hergeleitet, den Seenamen mit einen Odinsnamen verbindet.

Im Vertrag von Landin 1250 wurde schließlich das Uckerland, das Land der unterworfenen Ukranen, mit dem markgräflichen Besitz im Retschanenland zusammengelegt, wodurch der Grundstein der späteren "Uckermark" gelegt wurde.

Primärquelle: Wikipedia

Daleminzier - Germanische Lemovier in der Sorabica



Bei starkem Niederschlag oder Schneeschmelze gibt es noch heute die Möglichkeit, den vormals Heiligen See zu lokalisieren, wo sich das Hauptheiligtum der Glomaci (=Daleminzer) befand. Tatsächlich identifizieren sie sich mit diesem Namen als lemovische Clans, mit identischen Eigennamen! Man findet sogar den Namen "Glomuzi" an der Gana. In der frühen Bronzezeit wurde bereits der "Wolfssee" für religiöse Riten verwendet, worauf ein versenkter Schatz aus Armreifen schließen lässt.

In der alten nach dem Vogelbeerbaum (la. Sorbum) benannten Sorabica lassen sich noch weitere germanische Überraschung herausarbeiten, deren Hintergründe man auf entsprechenden Wikipedia-Seiten herauslesen kann. Gemeint sind die die sogenannten Daleminzier, die Wikipedia im slawophilen Verdummungskontext verweilend, als "Slawen" bezeichnet. Das Stammesgebiet umfasste das Meißener Land und die Lommatzscher Pflege zwischen der Elbe und dem Raum um Döbeln und Mügeln, reichte aber auch auf die östliche Elbeseite ins Großenhainer Land herüber.

Wikipedia schreibt weiter: "Nach Thietmar von Merseburg rührte der Name von den Deutschen her. Dabei wurde offensichtlich der historische Name „Dalmatien“ auf diese slawische Gruppe bzw. Region übertragen." Dabei ist anzumerken, dass Thietmar von Merseburg niemals über "Slawen" schrieb. Es ist also eine ganz bewusste Falschinformation, die von den verantwortlich Autoren aufgetischt wird! Bei den Überlegungen der Gelehrten zur Etymologie des Stammesnamens beeinflusste besonders diese bekannte Stelle in Thietmar von Merseburgs (975-1018) Chronik: in provintiam, quam nos Teutonice Deieminci vocam us, Sclavi autem Glomaci appellant (Thiet. lib. I, 3,5). Die Behauptung, Deleminci (d.i. Daleminci) sei die deutsche und Glomaci dagegen die Bezeichnung der Sclavi für das ein und dasselbe Ethnikon, hat sich bis in die unmittelbare Gegenwart gehalten und natürlich auch in der einschlägigen historischen Literatur ihren Niederschlag gefunden.

Schaut man jedoch im Germanischen Wörterbuch nach, kann man das ganze präzisieren, beide Namen stehen in Beziehung, haben jedoch eine unterschiedliche Ethymologie. Insgesamt verdeutlichen noch einmal den gemeinsamen spätgermanischen Hintergrund. Der erste Wortteil "Dale" bezieht sich auf das germanische Wort "dala", was Tal heißt! Der zweite Wortteil "min" entstammt vordergründig dem germanischen Wort "mainī" , was Gemeinschaft, Genosse oder Teilnehmer bedeutet. Mit anderen Worten werden hier germanischsprachige Clans beschrieben, die sich bevorzugt in Täler ansiedelten, "Talbewohner" eben. Es ist quasi eine germanische Bezeichnung für vermeintlich Außenstehende, die den tatsächlichen Eigennamen dieser Clans nicht kannten.




Das tausendjährige Meißen im Jahr 1929 - Unterhalb der um das Jahr 929 von König Heinrich I., dem Burgenbauer, gegründeten Burg „Misni“ soll es angeblich ein Dorf Meisa und ein gleichnamiger Bach gegeben haben. Bis heute versucht man "Misni" darauf zurückführen, doch das lässt sich nicht belegen. Den Namen hat wohl Heinricht I. gegeben, fü dem weder das Dorf noch der Bach irgend eine Rolle spielte

Diese im nördlich Erzgebirgsvorland die Flusstäler bewohnenden Clans nannten sich aber selbst Glomaci (Glumaci) nach dem zentralen Heiligtum Glomuci, einem seit 1845 verlandeten Quellteich bei Lommatzsch bzw. Paltzschen. Es waren aber auch die Lemovier, die im Widsith als Glommas bezeichnet wurden! Und Glomman heißt nichts anderes als "Wolf". Damit sind wir auch wieder bei den ostelbischen Wolfsorten von Gera bis Lübeck, deren Namen mindestens auf einen heidnischen Odinskult weisen. Diese Wolfs-Clans dürften deshalb zur einer der wohl südlichsten Gruppe der Lemovier gehört haben! Und abgesehen von Siedlungsinseln im nördlichen Ostelbien, die in anderen Stämmen aufgingen oder sich mit weiteren Kleinstämmen vereinigten, dürfte hier die größte Lemoviergruppe der spätgermanischen Zeit existiert haben!


Die Mark Meißen mit dem Gau der Talbewohner (=Daleminzier)

In der Beschreibung des Bayrischen Geographen aus der Mitte des 9. Jahrhunderts werden diese Lemovier auch als Talaminzi bezeichnet und als östliche Nachbarn der hermundurischen "Soarben" bezeichnet. Die Zahl die Zahl ihrer civitates (Siedlungseinheiten, Gefilde) mit mindestens einer zentralen Burganlage – wird mit 14 angegeben. "Nachbarn" bedeutet zugleich Abschied zu nehmen von der irrigen Idee, die Ebereschen- oder Vogelbeerbaumleute (=Sorbum) in vier Stämme und weitere Kleinstämme zu unterteilen, die entweder eine andere Herkunftsgeschichte haben oder auf umbenannte Hermunduren-Clans östlich der Saale zurückgehen

Ein fränkisches Heer durchquerte 805 auf ihren Weg nach Canburg in Böhmen das Gebiet der lemovischen Glomaci, dass von Karl den Jüngeren, einen Sohn Karls des Großen geführt wurde. Vom Werinofeld / Warnenfeld (Hwerenofelda) kommend, marschierte man das als "Demelchion" bezeichnete Gebiet. Die lemovischen Clans wehrten sich unter ihren Stammesführer Smela gegen diesen Durchmarsch, wurden aber geschlagen. Smela ist ein germanischer Personenname und bedeutet der "Schlagende".


Boxer Max Schmeling als Fallschirmjäger im 2. Weltkrieg - Sein Name ist aus dem germanischen "Smela" entstanden. Und sein Name "der Schlagende" war tatsächlich Programm...Interessant ist, dass ein berühmtes deutsches Adelsgeschlecht den Namen Schmeling in Pommern trug. Das Geschlecht erscheint erstmals urkundlich am 30. November 1283 mit Smelingus miles welcher bereits um 1250 von Herzog Barnim I. mit der Burg Gülzow belehnt wurde. Am 28. September 1905 wurde Max Schmeling in Klein Luckow bei Strasburg in der Uckermark geboren, also in unmittelbarer Nähe zu Pommern...In der Uckermark siedelte aller Wahrscheinlichkeit ebenfalls ein lemovischer Stammesrest, die in der spätgermanischen Zeit Ukrer genannt wurden.

Im August 856 zog der ostfränkische König Ludwig II. mit seinem Heer zunächst durch Sorabien, deren Herzöge zu ihm stießen und überwand anschließend in einer Schlacht die Glomaci ( jetzt als "Dalmatas" beichnet), die ihm Geiseln stellen und Tribut zahlen mussten, um von dort aus durch das Land der Böhmen zu ziehen.


Riesa stammt vom germanischen Dorfnamen Ris(z)owe. Die germanische Namensendung "owe" steht wieder für Aue (Flussaue) und "ris" für reißend. Es dürfte nichts anderes, als eine Anspielung auf bis heute auftretende Überschwemmungen durch die Elbe sein

880 versuchten die lemovischen Glomaci zusammen mit germanischen Clans aus Böhmen und Sorabien nach einer Niederlage der Sachsen durch die Normannen in Thüringen einzufallen und suchten die den Thüringern ergebenen "Sclavi" an der Saale mit Raub und Brand heim. Sie konnten jedoch von Poppo, dem Herzog der Sorabischen Mark, zurückgeschlagen werden.


Mügeln wurde zur spätgermanischen Zeit als Befestigung eingezeichnet. Der Name Mogilina setzt sich aus dem germanischen Wort mūga zusammen, was Erdaufwurf heißt. "Lina" ordnet diese Wallburg wohl den Linonen zu, die ebenfalls von den Lemoviern abstammen! Die Reste dieser Wallburg befinden sich im heutigen Mügelner Stadtteil Baderitz. Sie wurde zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert als Ringwall erbaut

Nach weiteren Kriegen mit Konrad I. zog Heinrich I. um 908 gegen die lemovischen Glomaci ins Feld, die gegen ihn die Magyaren zur Hilfe holten. Endgültig unterworfen und als Markgrafschaft Meißen ins Reich eingegliedert wurde dieser Lemovierstamm erst 928/29 nach der Zerstörung ihrer Hauptburg Gana, die durch archäologische Ausgrabungen bei Hof-Stauchitz an dem kleinen Fluss Jahna mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit lokalisiert werden konnte.


Die Reste der lemovischen Glomaci-Burg Gana bei Hof-Stauchitz

Gana ist ein germanisches Wort und bedeutet Lärm, Schreien oder Gähnen. Die Lemovier wurden schließlich auch die "Bellenden" bezeichnet, was Bezüge zu Wölfen und Hunden aufweist. Mogilina (Mügeln) wurde 984 erstmals erwähnt, als Herzog Boleslav aus dem Miseko-Reich der Daglinger mit seinem Heer durch sorbisches Gebiet zog, die Burg Meißen besetzte und so bis nach Mogilina (Mügeln) maschierte. Die Glomaci in Mügelns Umgebung erlebten 1003 erneut einen Einfall aus dem Herzogtum Gnesen, wobei das Heer Boleslavs die Stadt Strehla und die Lommatzscher Pflege mit Verwüstungen und Brandschatzungen überzog. Dann erreichten seine Vorausabteilungen die Tore von Mügeln, denen eine kampflose Übergabe verwehrt wurde. Ein Elbehochwasser verhinderte dann das Übersetzen des Heeres, um Mügeln zu erobern und Boleslavs Truppen waren gezwungen auf ostelbisches Gebiet abzuziehen.

Die Burg Liubusia (Liubusua), von der Thietmar von Merseburg und die Quedlinburger Annalen berichten, soll von 10000 Menschen bewohnt worden sein und 12 Tore gehabt haben. Sie wird heute an der Rauhen Furt der Elbe, etwas nördlich der Stadt Meissen verortet, wo der Burgwall von Löbsal mit ihr identische wäre. Bei den Ausgrabungen auf dem Bergsporn fand man neben den Burgmauerresten auch Nachweise für einen Fachwerkbau. Der Name leitet sich vom indogermanischen *lup für Wolf und „bus“ für wohnen ab. Ein erneuter "Wolfsort", der die Bewohner mit den Glomaci (Glomman=Wolf) gleichsetzt. Löbsal hat zwar heute nur noch 40 Einwohner, aber Wikipedia vergißt auch hier nicht eine erfundene „slawische“ Ortsgeschichte aufzutischen. Auch dieser Name weist von *lup hergeleitet auf einen weiteren heidnischen Wolfsort. Die Endung „Sal“ stammt hier von „sala“ ab, was im germanischen Haus heißt.

Primärquelle: Wikipedia
Kunstmann, Beiträge zur Geschichte der Besiedelung Nord- und Mitteldeutschlands mit Balkanslaven

Veles und die Welataben

In der Gegend rund um das heute sächsische Gana herrschte herrschte einst der Stamm der Glomuzi, der ein zentrales Heiligtums an der Gana (Fluss) unterhielt. Ihr Name steht als Eigenname mit den Glomman genannten Lemoviern in Verbindung und auch dieser lässt sich vom altnordischen Wort glammi für Wolf herleiten.


der wölfische Veles mit Stab - Er ist kein "slawischer" Gott der "Wilzen", die suebischer Herkunft sind. Seine Ikonografie leitet sich als Totengott von Anubis ab. Die wenigsten heutigen Interpretationen zeigen ihn mit Wolfskopf, doch nur die ist die richtige

Die später östlich der Elbe auf dem alten Gebiet der Lemovier festgestellten Linonen opferten zudem einem Gott namens Volos oder Veles, der dem litauischen Jäger- und Totengott Velinas (Velenas) entsprach. Dieser galt noch als Totengott und Gott des Viehs. Volos selbst wurde als aufrechtstehender Wolf mit einem Stab dargestellt, was zum einen der Ikonografie von Anubis ähnelt und andererseits den Wolfshintergrund von Heimdall bedient.

Für die suebischen Lemovier und Linonen würde das bedeuten, dass sie von Heimdalls Kama-Kriegerkasten an der unteren Oder abstammen. Die suebischen Lemovier zogen später nach Westen Richtung Elbe ab und deren Nachfahren wurden von den Franken als Linonen bezeichnet. Im Germanischen könnte dieser Name zwar vom Wort linōn für die „Biegsamen“ oder „Nachgiebigen“ hergeleitet werden, doch er wird zuvor auf das altnordische linnr für Schlange zurückgehen und diesen Stamm Schlangenkulte zuschreiben.

Nach diesem Wolfsgott und dem mythischen Unterweltsfluss Vīl wurden un Mitteldeutschland noch die Havel und die Welna als Nebenfluss der Warthe benannt. Dazu kommt noch das Ethnonym der Velatabi (Welataben) als Eigenname der an der unteren Oder siedelnden Lemovier. Diese Velatabi konnte noch nie jemand einordnen, denn als Eigenname erzählt er nur von der Herkunft ihrer Ahnen. So ist dem altnordischen Unterweltsfluss Vīl als Wela das Wort tabla als „tab“ zugeordnet, was für Tafel oder Altartafel stehend, einen „Tisch“ auf vier Beinen (=Dolmen) vor der Odermündung beschreibt: Es ist der Schöpfungsort und Dilmun „Nanna“.


Boxlegende René Weller zu seiner besten Zeit - Sein Name bedeutet tatsächlich Kämpfer und hat einen uralten suebisch-schwäbischen Hintergrund

Heute werden die Welataben zwar richtig den suebischen Wilzen als ostelbischen Stamm zugeordnet, die fränkische Bezeichnung Wilzen wurde jedoch bisher gern mit "Wilde" gedeutet, was kein Eigenname wäre. Im Hinblick auf dem Unterweltsfluss Vīl, dürfte dieser deshalb der älteste fassbare Name für die Oder gewesen sein und dieser leitete sich ab vom Wolfsgott Veles. Wie ein Missing Link erklärt nun Odins "Bruder" Vili, dass sich hinter ihm keine Hypostase sich von ihm verbirgt, sondern nur ein wölfischer Begleiter, der mit seinen Wölfen Geri oder Freki verbunden ist. Für die suebischen Lemovier und Linonen kann sich deshalb hinter Veles nur Heimdall verbergen, Sohn der wölfischen Ulfrun. Und dazu passt wiederum, dass der "weiße Wolf" das wichtigste Totemtier der Sueben war.

Da der Bayerische Geograph die Wilzen von den Hevellern unterscheidet, ist man bisher der Auffassung, dass es sich um zwei unterschiedliche Völker auf suebischen Boden handelt. Das ist falsch, es handelt sich nur um die gleichen suebischen Clans, die ihre Eigennamen mit Veles verbunden haben. Entsprechend den Welataben (Velatabi) dürften sie sich selbst nur als "Wela" bezeichnet haben.

In diesem Sinne ist es deshalb richtig, wie man heute den deutschen Familenname Weler deutet: Der Nachname Weler ist ein altgermanischer Name, der auf das althochdeutsche Wort „wela“ (oder „welha“) zurückgeht, was „Keiler“ oder „Kämpfer“ bedeutet. Es handelt sich um einen sehr alten Familiennamen [...] Weiter wird dort noch behauptet, dass er ist das Resultat einer Etymologie aus dem althochdeutschen "wela" ist, was so viel bedeutet wie "mächtig" oder auch "stark" bedeutet. Das ist schon richtig, doch ursächlich beruht diese mächtige Stärke auf die suebische Wolfsgottheit Veles, die Odins "Bruder" Vili entsprechen wird. Fast richtig ist es dehalb „Weler“ als häufigen deutschen Familienname auf einen Urahn Wiler bzw. Wilbalde zurückzuführen, die ebenfalls wieder bei Vili enden werden. Wilbalde kann man sogar als Variante von Balder ansehen.

Von Weler gibt es noch verschieden Schreibweisen, wie Waler, Weller, Voler, Wöller und Wöhler. Für die erwähnten Wölker und Weber kommen noch andere Hintergründe in Frage.


Primärquelle: Stiehler, Heimdalls Reich
https://oldworldgods.com/slavic/slavic-god-veles/
https://www.igenea.com/de/nachnamen/w/weler

Linagga - Das alte Stammesgebiet der Linonen

Die Linonen, heute fälschlich als „westslawischer Stamm“ bezeichnet, haben Veles als Volos verehrt, womit sie nicht nur Perun gekannt haben, sondern noch ihr Clangebiet nach dessen Schlangenhintergrund benannten: Linagga. Wenn wir also berücksichtigen, dass die Linonen als Lemovier von der unteren Oder aus an die Elbe zogen, weisen Hydronyme, wie der Werbellinsee nur auf dieses Schlangenvolk. Für die Zeit des Jordanes war das nichts Besonderes, denn wer Schlangenkulte praktizierte, der wurde als Barbar oder Heide angesehen.


Templin wird namentlich ein germanischer Mondhintergrund nachgesagt, doch eher als Silbermond, als "Sichelmond". Der Silbermond ist ein Synonym für einen Schöpfungsort der Ahnen

Ist also ein linonischer Hintergrund selbst bei Templin oder dem nahen Großen Gollinsee erkennbar? Laut dem offiziellen Forschungsstand leitet man Templin vom germanischen „tempen“ her, was wieder mit „timpe te“ für Silbermond verknüpft sein kann. Das indogermanische „temp“ steht dabei für dehnen oder spannen, das germanische „dem“ und „dempan“ für dampfen oder rauchen. Wir kommen also gleich aus mehreren Richtungen einer Dilmun-Deutung näher, wonach sich so viele Stämme als ihrem Schöpfungsort benannt haben. Ableitend vom indogermanischen „temp“ für Tempel als Silbermond, kann so nur der Schöpfungsort der Linonen gemeint sein.


Der Werbellinsee - Er hat keinen "slawischen" Namen, sondert leitet sich aus dem Niederhochdeutschen her. Erst 1247 als apud warbellinum belegt, leitet er sich von verpill für ein "Gefäß für Getränke", was ein Synonym für einen See mit trinkbaren Süßwasser wäre. Die Endung "lin" ordnet diesen See den Linonen in ihrem Linagga genannten Gebiet zu.

Und wie sieht es am Gollinsee aus? Dort hätte man den See nach dem Ort benannt, obwohl Hydronyme in der Regel immer älter sind. Die derzeitige „slawische“ Etymologie wurde natürlich von Slawisten erfunden, die behaupten, dass „golina“ für eine kahle, nicht von Bäumen bewachsene Stelle stehen würde. Doch wenn wir davon ausgehen, dass Gollin einen linonischen Schlangenhintergrund hat, muss „gol“ für etwas völlig anderes stehen. Indogermanisch kommt deshalb nur *geulos in Frage, was mit Trinkbecher und längliche Tasche übersetzt wird. Der Gollinsee ist tatsächlich länglicher Natur und würde ihn dem alten Stammesgebiet der Linonen zuordnen. Mit anderen Worten: Der Ortsname Gollin ist nach dem See benannt und nicht umgekehrt.


Der längliche Gollinsee - Er ist nach einer glänzenden schimmernden Schlange benannt und befand sich im Linagga genannten Stammesgebiet suebischer Linonen

Dabei dürfte dieser See bei den Ahnenkulten noch eine besondere Bedeutung gehabt haben, denn *geulos steht noch für eine Kugel, was an ein Weltenei denken lässt. Wegen der hundertjährigen dänischen Zugehörigkeit des Wendenlandes als Vindland (bis 955) bietet sich noch eine zeitnahe Etymologie an. Vom altnordischen gulr (idg. *g̑ʰolh₃o) hergeleitet, kann dieser See, wie der Werbellinsee als „glänzende“ oder „schimmernde Schlange“ gedeutet werden. Zu diesen beiden Seen muss noch der längliche Großdöllner See bei Templin gezählt werden, der auf „dellin“ zurückgehend, entweder „lange“ (germ. *del) oder „leuchtende (idg. *dʰel) Schlange“ bedeutet.

Primärquelle: Stiehler, Heimdalls Reich
http://niehold.de/wordpress/ferienhaus-a...insee-gollin-i/

Die Linonen und die Turcilingi

Ist der Schlangenhintergrund der Linonen mit den Turcilingi verbunden? Angesichts europaweiter Schlangenkulte und Schlangengottheiten, kämen als Namensgeber die Turcilingi (siehe Jordanes), südlich der pommerischen Ostseeküste in Frage, die als „obskurer“ germanischer Barbarenclan beschrieben sind. In der Fredegar-Chronik werden sie nur als Torci beschrieben, was natürlich die Frage aufwirft, wie nun die Endung „lingi“ zu werten wäre.


Der berühmteste Skire aller Zeiten: Odoakar wird in Rom die Krone überreicht. Die Turcilingi sind die vorherrschende Kriegerkaste der Skiren gewesen.

Das indogermanische *tork beschreibt jedenfalls etwas Windendes, Herumwälzendes oder Drehendes und könnte so mit dem lateinischen torquēs für den bekannten „keltischen“ Halsschmuck in Verbindung stehen. Nur den „Kelten“ hat man sie als Clan noch nie zugeordnet. War es also überhaupt ein Eigenname dieser Leute, oder nur eine Beschreibung dieser Leute, wegen ihres Halsschmuckes? Im Germanischen ist dieser Name nicht wirklich deutbar, wobei Herwig Wolfram die Turcilingi zumindest als Herrscherkaste der Skiren ansah, oder setzte sie mit den Lemoviern gleich. Am Ende liegt wohl die Wahrheit in der Mitte und die Skiren wurden wohl von suebischen Lemoviern unterworfen.

Und wie immer man das heute sieht, die Kategorisierung „ostgermanisch“ muss durch wanisch bei den Skiren ersetzt werden, denn ihr Name leitet sich unmittelbar von Freyrs „Diener“ Skīrnir als „Strahlender“ ab, der für Freyr um Gerda warb. Doch wie schon erwähnt ist damit Inanna gemeint und können deshalb ihre Mutter Aurboða mit Ištar gleichsetzen, deren nordischer Name mit „Gebieterin des Schlamms“ übersetzt, sich so treffend mit ihrem Dilmun verbindet. Skīrnir, der ihr erst mit dem Zauberstab oder Schwert „Gambanteinn“ drohen musste, damit sie sich mit Freyr liierte, befand sich wohl im oberen Teil eines Welteneies, denn seine Waffe, kann auch mit „Feuerrute“ übersetzt werden, womit sie einer feurigen Plasmasäule aus dem Sonnenrad entsprach. Daraus wurde im Mythos die sogenannte Waberlohe, eine ringförmige Feuerwand, die Skirnir auf dem Weg zu Gerda durchdringen musste. Dort angekommen musste er erst mit dem Tode ihres Vaters Gymir drohen, der als „Meerriese“ für „Nanna“ im Besitz von Alalu stehen wird, womit letztlich um den Besitz dieses Dilmuns, als Schöpfungsort gekämpft wurde. Mit diesem Hintergrund kann Skirnir nur für Enlil stehen, dem Schöpfer „Nannas“. Gerdas „Bruder“ Beli stand hingegen für Alalu, denn dieser Riese wurde von Freyr mit einem Hirschgeweih getötet, was Alalus Tod durch Ninurta (=Cernunnos) entsprach. Für die Skiren bedeutet das, dass sie nur wanischer Herkunft sind, wozu noch der Name ihres bekanntesten Anführer Odoakar passt.

Für die nach Yngvi (Ingwio) benannten Turcilingi würde demnach passen, dass sie ein Beiname der Skiren sind, die selbst wieder von Skirnir (=Vanr) als wanische Kriegerkaste erschaffen wurden. Es ist also grundverkehrt zu behaupten, dass die Turcilingi irgend etwas mit Thüringern zu tun haben, wenn diese überwiegend von suebischen Hermunduren abstammen. Neben Yngvi als Ingi, wird deshalb nur noch ihr Schöpfungsort als Torkel (idg. terk) bezeichnet und das beschreibt eine Kelter, wo aus Sicht der Asen Wasser zum „Göttersaft“ Soma gereinigt wurde.

Primärquelle: Stiehler, Heimdalls Reich