Die Weichsel-Veneter als Vandalen

Bisher werden die Wandalen (Vandali, Vandili) als "ostgermanisches Volk" erklärt, das zwischen Oder, Warthe und Weichsel verortet, just die gleichen Landschaften bewohnte, in denen nach der Forschung auch die Weichselveneter gesiedelt hätten. Obwohl als Veneter bezeichnete Stämme auch die Bretagne, Wales oder Oberitalien bewohnten, wurden nur die Weichselveneter und Veneter an den Ostseeküsten von fränkischen Missionaren in Wenden umbenannt und zwar aber nur jene, die sich vom Heidentum abgewandt hatten. Bis zum baltischen Kurland hoch, wurden auch Städte, wie Windau (Ventspils) nach ihnen benannt und zwar Zeit aufeinanderfolgender Schwertmissionierungen im Baltikum. In dieser Form wird zudem belegt, dass sich auch der Begriff Winden als wendische Namensvariante etabliert hatte. Bevor jedoch die Franken die östlichen Veneter nur noch als Wenden bezeichneten, wurden einige ihrer Vorfahren im Römischen Reich unter den Namen Vandali bekannt und ihnen mehrere Stämme zugeordnet. Ein direkte Gleichsetzung zwischen Wenden und Vandali ist also schon zeitmäßig nicht möglich.


Einer früheren Vorstellung nach (1855) saßen die Wandalen als Vindili und Vandili an der Ostsee, doch auch im Osterzgebirge saßen früher bis zum Riesengebirge die Vandalici. Dazwischen die Silingi und Lygii (Lugier), die ebenfalls den Wandalen zugerechnet werden. Die Venedae wurden hingegen nach Masurien verortet. Veneter und Vandalen entstammen zwar einer unterschiedlichen Etymologie, sind jedoch beide namentlich mit den Ahnenkulten der Alteuropäer verknüpft.

Plinius (23-79 n.Chr.) bezieht sich in seiner Naturalis historia auf Aussagen von Skandinaviern, dass in dem Land Aeningia (östlich der Ostsee, größer als Skandinavien) an der Weichsel die Sarmatae, Venetae, Skiren und Hirren wohnten, wobei ihr Land am östlichen Ufer begann. Tacitus 58 n.Chr. - 120 n.Chr.) erwähnt in seiner Germania am östlichen Rand Germaniens die Peucini, Venedi und Fenni, bei denen er nicht sicher sei, ob er sie den Germanen oder den Sarmaten zurechnen solle. Seine Lokalisierung der Venedi beschränkt sich auf „zwischen Fenni und Peucini“. Claudius Ptolemäus kannte hingegen nur eine Venedische Bucht, die nach den Völkern der Uenedai der unteren Weichsel benannt wurde. Bisher geht man davon aus, dass Ptolemäus mit den Venedai nur einen baltischen Stamm benennt, doch wie schon die indogermanische Herleitung von nētr zu nāter bestätigt, werden mit den Venetae oder Venetern nur alteuropäische Stämme bezeichnet, die nach ihrem Schlangenkult benannt wurden. Begriffe also, die ihrem praktizierten Ahnenkult entstammten und auch dafür sorgte, dass sich dieser Name mit keinen ethnischen Hintergrund vereinbaren lässt.

Jordanes erwähnt um 550 in seiner Darstellung der Geschichte der Goten (Getica 23, 119) sowohl die Aesti als auch die Venethi. Wie wenig er über diese Namen wusste bezeugt auch seine Behauptung, dass die Goten unter ihrem König Ermanarich die Venethi, Anten und Sclaveni (griechisch Sklavinoi) geschlagen hätten, was im Prinzip nur ihre Wanderung an das Schwarze Meer erklären soll. Denn hinter den Sclaveni verbargen sich nur Heiden und die Anten bleiben namentlich von anto für Grenze und Rand hergeleitet unfassbar. Mit anderen Worten: Jordanes arbeitete nur mit Fremdbezeichnungen für heidnische Völkerschaften.

Als mögliche venetische Verbände werden die 5 Stämme der Lugier sowie die Charini oder Harier diskutiert, die ausschließlich im 1. Jahrhundert erwähnt werden und teilweise auch als Vandalen bezeichnet wurden. Sie sind Teil der sogenannten Przeworsk-Kultur. Archäologisch will man heute die Venether mit der "Memelkultur im Kurland" verbinden, die eisenzeitliche Handelskontakte mit Skandinavien unterhielt. Für die Weichselveneter ist also nicht nur die Weichsel als Visula (nach Pomponius Mela, 44 n.Chr. im dritten Buch der Chorographia) ein prägender Strom, sondern auch die Memel, die früher und heute noch unter anderen Namen, wie etwa Nemunas, Neman, Atmath oder Ruß bekannt ist.

Neben den unsinnigen Versuchen die Weichselveneter heute als "Slawen" zu identifizieren, kommt für die Forschung eben doch nur die Przeworsk-Kultur in Frage, wo wir die Veneter und Vandalen völkisch gleichsetzen können. Das bisher ermittelte Siedlungsgebiet wird heute auch mit dem Gebiet der sarmatisch-skythischen Zarubinets-Kultur (Sarubinzy) verknüpft, wo man heute die früheren Bewohner zwischen dem 3. Jahrhundert v. Chr. und dem 1. Jahrhundert n.Chr. mitunter als "protoslawisch" bezeichnen will. Das südliche Gebiet wurde jedoch zeitlich den Bastarnae zugeordnet und auch die Ostgoten eroberten das Gebiet bis zum Dnjepr.

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Die Namensdeutung der Vandalen

Erzählen uns also die Namensvarianten der Vandalen etwas über ihre Herkunft? Nach Plinius dem Älteren und Tacitus siedelten Vandalen in den ersten Jahrhunderten nach Beginn der christlichen Zeitrechnung östlich der Oder und südlich der damals dort siedelnden Burgunden. Schauen wir uns jedoch auf Kartenwerken das Gebiet der Burgunder an, sind diese derart von den Vandalen und ihren zugeordneten Stämmen umgeben gewesen, dass entweder die Burgunder ebenfalls den Vandalen angehört haben, oder der Name der Vandalen generell für alle ostelbischen Bewohner als Oberbegriff verwendet wurde. Er würde also etwas aussagen, was auf alle Stämme dieses Großraums zutrifft, unabhängig davon, in welchem Verhältnis sie zu den Vandalen als Stamm standen. Das lässt auch die Option offen, dass alle bisher den Vandalen zugeordnete Stämme eher eigenständig waren und einer anderen Grundordnung angehörten.

Vereinzelte Aussagen zu einer angeblichen Herkunft aus Skandinavien in späteren Quellen sind archäologisch nicht gesichert und eher im Zusammenhang mit fiktiven Herkunftsgeschichten (Origo gentis) zu sehen. Bisweilen ordnete man die Vandalen auch in gegensätzlicher Richtung den Lugiern zu oder wurden mit ihnen gleichgesetzt

Im 2. Jahrhundert sind immerhin weitere Teilstämme der Vandalen belegbar, so etwa die Silingen in Schlesien und die Asdingen oder auch Hasdingen im späteren Ungarn und Rumänien, von wo sie während der Markomannenkriege ins Römische Reich eindrangen. In welchem Verhältnis diese Stämme untereinander und zu einem vandalischen Gesamtkontext hatten, ist jedoch unbekannt. Ihrem ausgesprochen kriegerischen Wesen nach, könnte jedoch mindestens ein Stamm einer Kriegerkaste aus der Asenzeit entstammen, worauf mindestens die Asdingen (Hasdingen) in Pannonien hindeuten.


Ein vandalischer Schildbuckel aus einem Grab der Hasdingen in Panonnien (Herpálypuzta). Darauf ist deutlich eine Schlange abgebildet, die auf einen zugehörigen Ahnenkult hindeutet
Bild Wolfgang Sauber, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-3.0

Die Etymologie des Namens deutet man bisher mit dem germanischen Verb "wand", was nach dem Germanischen Wörterbuch gleich mehrere Deutungen ermöglicht. Doch man diese auch sieht, ein rechter Sinn entsteht so nicht, weswegen Vandili oder Vindili aus zwei Wortteilen bestehen muss. Die germanische mythologische Figur von Aurvandil als "glänzender Wanderer" spielt vielleicht auch eine Rolle, nur richtig gedeutet hat man dieses Wort ebenfalls nicht. Die wohl der Wahrheit am nächsten kommende Theorie ist immerhin, dass mit Aurvandil der Ort eines Herkunftsmythos gemeint ist, woher die vandalischen Könige stammen würden. Oder genauer präzisiert: die Vorfahren der Vandalen aus einem Ort namens Aurvandil, der quasi im Zentrum ihres Ahnenkults stand.

In Aur-van-dil(i) getrennt lässt sich dieser Name durchaus mit einem aktuellen Germanischen Wörterbuch deuten, der von "aura" für Wasser und Erde hergeleitet, schon einmal die These von einem realen Ort untermauert. Nach altnordischer Deutung steht "aur" auf für etwas hinteres oder unteres, was diesen Ort auch einer Unterwelt zuordnen könnte. Das altnordische "vanr" ordnet diesen Ort auch den Gott der Wanen zu und erklärt gleichzeitig, woher das germanische "wann" für ein "eirundes Gefäß" stammt. Das bisher noch in keiner Vandalen (Vandili)-Etymologie erläuterte "dili" beschreibt schließlich auch, welches "eirunde Gefäß" in der Unterwelt gemeint ist, den es kann recht unzweideutig von dila oder dilō hergeleitet mit Brustwarze gedeutet werden, was äußerlich Aur-van-dil recht eindeutig als Dilmun identifiziert! Für die Vandalen als Vandili bedeutet das nichts anderes, als das sie einen Herkunftsnamen getragen haben und ihre Vorfahren Ahnenkontingenten angehörten, die aus diesen Dilmun stammten.

Beschreiben Vandali oder Vandili nur die Herkunft bestimmter Verbände aus einem unterweltlichen Asenort, ist damit auch geklärt, dass sich jeder Stamm östlich der Elbe als "Vandali" bezeichnen konnte, weshalb sie ursprünglich nur einem Asen-Clan angehörten, der an der Oder- oder Weichselmündung entstand. Handelte es sich dabei um angekommene Kriegerkasten, könnten sie ältere Asen-Clans unterworfen haben, was auch ihre namentliche Verbreitung zwischen den diesen Flussmündungen belegt.

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Aurvandill - Der mythische Hintergrund der Vandalen

Wer nach Aurvandill recherchiert erfährt tatsächlich nicht viel, denn als Held beschrieben erscheint er nur in der Skáldskaparmál, dem dritten Teil der Edda. Und je nachdem in welcher Schrift sie niedergeschrieben wurde, existieren gleich mehrere Namensvarianten, wo man in Alteuropa neben dem altnordischen Aurvandill, noch die altenglische Variante Ēarendel, das langobardische Auriwandalo oder auch das althochdeutsche Orenti oder Erentil kennt. Als Schauplatz dieses Mythos gilt Élivágar in Jötunheim, wo Aurvandill von Thor gerettet, in einem Korb durch die elf eisigen Flüsse getragen wurde. Ein Motiv dass wir auch auch aus der Sage um den Schmied Wieland kennen, wo ihn der auf Seeland hausende Riese Wadi durch den Sund trug. Wadi selbst steht in der Asenzeit für den Dilmun "Vati" im Kattegat, weswegen der Gedanke naheliegt, dass auch Thor mit Aurvandill sich auf einen Dilmun bezieht.

In diesem Sinne kann immerhin auch das Detail gedeutet werden, wonach aus dem Korb eine Zehe von Aurvandill herausschaute und im eisigen Flusswasser abfror. Thor brach sie schließlich ab und warf sie in den Himmel, wo er seit dieser Zeit als Stern "Aurvandils tá" herableuchtete. Möglicherweise entstand diese Erzählung aus großer Entfernung zu einem Dilmun-Standort in der Ostsee, wo die Zehe eine in den Himmel zurückkehrende Himmelsscheibe der Asen darstellte.

Die Geschichte über den geretteten Aurvandill erzählte Thor sogar der Zauberin Gróa, der Frau des Aurvandill. Vor Freude vergaß sie jedoch die Zaubersprüche, die Thor von einer Verletzung heilen sollten. In seinem Kopf steckten noch die Scherben von Hrungnirs "Weißen Stein", wobei dieser ebenfalls ein eirundes Dilmun-System symbolisieren könnte.

Neben der viel einfacheren Deutung von Aurvandill als Dilmun, wird diese Identifizierung in der angelsächsischen Tradition gestützt wo Glossen das Wort earendel (Arendel) mit „Glanz“,„Lichtstrahl“ und „Morgenstern“ übersetzt wird. Auf die letztere Deutung weist auch die Etymologie des Namens hin. Das germanische "Auza-wandilaz" leitet sich aus dem indogermanischen h₂eu̯s für „leuchten“ ab, wobei es bei Köbler auf "ōus" zurückgeht, was neben Ohr auch für Mund steht. Das erinnert insgesamt auch an den Riesen Mundilfari, dessen Sohn Mani zum Mondgott wurde.

Das germanische Auza für Morgenstern entspricht auch dem altindischen Uśanā, dem altgriechischen Heōios und Heōsphoros sowie dem lettischen Auseklis. Ob es sich jedoch überhaupt um einen Morgenstern handelte, wird bisher nur vermutet, denn es bisher nirgends ein beleg dafür zu finden. Der Name "Aurvandils tá" weist zudem daraufhin, dass vom Kontext der Geschichte her ausgerechnet nur "tá" als seine Zehe zum Sternenname wurde, was im Sanskrit als Tha für den Mond steht.

Eine recht deutliche Identifizierung von Aurvandill als Dilmun erzählt auch sein Aufenthaltsort Élivágar, wo sich elf namentlich bekannte Flüsse aus dem Brunnen Hvergelmir in den leeren Raum ergossen, bevor dort die Welt (Erde) entstand. Hvergelmir (altnordisch Hvergelmir), auch Hwergelmir, galt damit nach der nordischen Mythologie als jene Quelle, die alle Flüsse der Welt mit Wasser speiste. Sie liegt unter dem Weltenbaum Yggdrasil, der die Schöpfung in seiner Gesamtheit verkörpert, und ist die Heimat vieler Schlangen, wie Goin und Moin und des schlangenartigen Drachen Nidhöggr. Der Brunnen Hvergelmir ist damit auch als Dilmun zu deuten, dessen himmlischer Träger Nidhöggr zugeordnet ist. Auf den Schlangenhintergrund beziehen sich wieder die Ahnenkulte der Alteuropäer und benannten sich auch als Veneter danach.


Der Kessel von Gundestrup symbolisierte als Ganzes auch Hvergelmir, der insgesamt für einen Dilmun der Asen stand

Altnordisch wird heute Hvergelmir über hverr als „Kessel, heiße Quelle“ gedeutet, oder nach John Lindow als heißer Quellkessel, was perfekt einen Dilmun beschreibt. Der Name Hvergelmir gilt jedoch als nicht besonders alt, sehr viel älter ist hingegen die Bezeichnung als Mutter aller Flüsse und Schlangenhort in der Landschaft am Weltenbaum. In der Forschung ist man im Allgemeinen davon überzeugt, dass Lärad nur eine Variante von Yggdrasil darstellt und beide Bäume miteinander identisch sind. Weltenbäume symbolisierten zur Asenzeit Himmelsbäume oder Himmelsschlangen (Midgardschlange) die wiederum dem Soma der Asen bestanden. Die drei Quellen unter dem Weltenbaum Yggdrasil, Hvergelmir, der Urdbrunnen und Mimirs Brunnen will man zwar auf eine mythische Quelle zurückführen, doch diese stehen vielmehr für alle Dilmun-Systeme der Asen im Alten Norden Europas.

Kurt Schier verband die mythischen Brunnen mit dem Schöpfungsbericht der Völuspá und weiterer eurasischer Weltschöpfungen, die allesamt aus dem Wasser heraus erfolgten (Wasserkosmogonie). Das beschreibt zugleich den Dilmun als Schöpfungsort, wo Wasser durch Erhitzen zu Soma gereinigt wurde und als weiterer Schöpfungsort, wo Pflanzen, Tiere und auch Menschen erschaffen wurden. Das Motiv eines Weltenbaums , an dessen Fuße die Quelle liegt, entspricht damit einem Dilmun, über dem eine Himmelssäule aus Soma beobachtet wurde. Nachfolgend wurde dieses Motiv zu einem Weltenbaum in der Mitte eines Urmeeres umgedeutet, von dem angeblich alle Flüsse abgehen. Hvergelmir wäre in diesem Fall nichts anderes als eine andere Form des Urmeeres, das am Anfang aller Zeiten war und den Zustand des Chaos verkörpert. Oder mit anderen Worten: Hvergelmir stand auch für den ersten Dilmun der Asen, der auf der Erde landete.


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Wandalische Stämme: Die Diduni


Das Stammesgebiet der Diduni

Die Diduni oder Dunii werden als germanischer Stamm, vom Geographen Claudius Ptolemäus im 2. Jahrhundert erwähnt wurde. Sie wohnten offenbar in der Nähe der Asciburgius-Berge, die den nördlichen zentralen Teilen der Sudeten in Schlesien entsprechen. Nach Ptolemäus waren sie Teil der größeren Lugii-Stammesgruppe, die wiederum den Wandalen zugeordnet wurde. Die Diduni sind mit der Stadt Lugidunum verbunden, die Ptolemäus in der gleichen Gegend ihres Stammesgebietes platzierte. Obwohl sich bisher Siedlungsspuren nur bis in das 7. Jahrhundert zurückverfolgen lassen, soll sich aus Lugidunum das spätere Liegnitz als ehemalige Stadt der Lugii (Lygier) entwickelt haben.


Kalisch 1902 - Die früher auch russisch beherrschte Stadt trägt einen Namen aus einer Zeit, als noch die Wandalen zwischen Oder und Weichsel herrschten und sie als Calisia bekannt war.

Etwas weiter östlich existierte um das Jahr 150 n. Chr. bereits Calisia, aus dem sich später die Stadt Kalisch entwickelte. Ptolemäus ordnete neben Calisia (Calesia) auch Hegetmatia (südlich der mittleren Bartsch eingezeichnet) und Budorgis (Budorigum) an der Oder als Ortschaften den Diduni zu, deren Stammesname bisher noch nirgends gedeutet wurde. Der Karte nach lag nahe dem heutigen Berun auch die antike Stadt Leucaristus.

Leitet man den Stammesnamen als überlieferten Eigennamen vom germanischen "di-dūna" her, wird ein "saugender Berg" oder "saugende Burg" benannt, was einen Dilmun als Schöpfungsort beschreibt. Zur Asenzeit wird damit auf ein Standort im Stettiner Haff gedeutet, von wo aus auch die Ahnen der Diduni der Oder hochzogen. Die bisherige Deutung, wonach das Ethnonym als di-dun-i "aus der Festung (stammend)" bedeutet, kommt dem noch entgegen. Denn dafür fehlt bis heute eine entsprechende reale Festung, weshalb diese viel eher den Herkunftsort ihrer Ahnen beschreibt.

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https://www.historyfiles.co.uk/KingLists...barianLugii.htm
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Wandalische Stämme: Die Helisii


Vom Stammesnamen der Helisii wurde auf der Spruneri-Karte von 1855 auch eine Variante als Elysii eingetragen und kreuzte dort regelrecht das Stammesgebiet der Diduni. Auf anderen Germania-Karten, wie zum Beispiel die von Harper and Brothers (1849), werden die Elysii unterhalb der Diduni auf dem linken Ufer der Weichsel verortet.


Die Elysii oder Helisii links der Weichsel

Obwohl auch die Helveconae an der linken unteren Weichsel mit "Hel" beginnen, geht man für die Helisii bisher von der Vorstellung einer Lautverschiebung aus, die sich über s und sh zu h vollzog. Das ältere erste Element wäre demnach sel-, was im Indogermanischen für ein Kriechtier wie die Schildkröte steht. Man geht bisher von der Vorstellung aus, dass diese Schildkröte ein Totemtier gewesen sein könnte, oder als Metapher angesehen wird, dass der Stamm der Helisii für den Kampf eine Rüstung oder auch ein gewölbtes rundes Schild, ähnlich eines Schildkrötenpanzers nutzte. Die Schildkröte als Totemtier lässt sich jedoch global mit einen Dilmun verknüpfen und taucht auch in einem entsprechenden Mythos ("Ninurta und die Schildkröte") über Enki auf.

Für die Weichsel und die Helisii bedeutet das nichts anderes, als dass auch ihre Vorfahren einem Dilmun entstammten, der in der Danziger Bucht vor der Mündung der Weichsel stand. Und dieser Bucht ragt immerhin auch die Halbinsel Hela hinein, was auch für die Variante spricht, dass sich das Ethnonym Helisii zuerst vom germanischen "heli" als "hēla" ableitet, was laut Wörterbuch im Altenglischen als Höhlenloch (healoc) gedeutet wird. Gleichzeitig umgibt dieser Name mit Versteck oder Geheimnis noch eine Aura, die wir mythologisch auf Hel aus der Asenzeit beziehen könnten, die dort als Herrscherin über Helheim gilt. Obwohl Helheim als Hölle oder Unterwelt gedeutet wird, könnte damit auch das untere Weichselland gemeint sein, nach der sich neben den Helisii auch die Helveconae benannt haben könnten.

Tacitus beschrieb die Helisii (oder Elisii) als einen von mehreren Stämmen, die zusammen die Föderation der Lugii bildeten, die selbst auch als Teil der Suevi-Konföderation angesehen wurde. Die Suevi (Suebi) werden als eine Konföderation im ostelbischen Großraum angesehen, die sich im ersten Jahrhundert nach Christus zusammengeschlossen haben. Sie umfasste die Stämme der Alemannen, Angeln, Hermunduri, Langobarden, Marcomanni, Quadi, Semnones und Warini und vielleicht auch die Heruler. Zu den Lugii werden die Harii, Helveconae, Manimi und Naharvali gerechnet, die allesamt auch wieder den Vandalen angehörten.

Primärquelle: Wikipedia
https://www.historyfiles.co.uk/KingLists...rianHelisii.htm
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Wandalische Stämme: Die Silinger


Kultort der Silinger und ihrer Vor- und Nachfahren: Der Berg Zobten

Die Silingen (auch Silinger, Sillingen, lateinisch Silingae) werden bisher als "ostgermanischer Teilstamm der Vandalen" bezeichnet, der südlich der Havel überwiegend auf niederschlesischem Gebiet siedelte. Nach einer These soll sich von diesem Ethnonym der Landschaftsname Schlesien ableiten. Diese Hypothese wurde 1830 von der schlesischen Lehrerin Ignatia Imsieg aufgestellt.

Einer anderen Hypothese nach leitet sich der Name von einem Berg oder dem Fluss namens Ślęza ab. Der Berg wird deutscherseits Zobten oder Zobtenberg genannt und gilt seit der Jungsteinzeit als heiliger Ort heidnischer Stämme der Lausitzer Kultur. Zeitlich siedelten damit auch die Angehörigen eines frühen Asen-Clans um den Berg herum, der eine megalithische Anlage hinterließ. Diese werden als Jungfrau mit dem Fisch, Bär und Eber gedeutet und tragen alle die Swastika als Symbol eines Sonnenkults. Insbesondere der Eber könnte dabei auf eine Verehrung von Freyr hindeuten, dessen Reittier ein Eber war. Bisher geht man davon aus, dass diese Kultstätte auf dem Zobtenberg während der Bronzezeit entstand. Nach Tacitus wurde hier das germanische Götterpaar Alcis verehrt,was er ca. 98 n. Chr. in seinem Werk Germania erwähnt. Es wird auch angenommen, dass der Zobten jener Berg ist, von dem bereits Thietmar von Merseburg als früheres heidnisches Heiligtum berichtet hatte, von dem sich der Name des Gaues Slensane herleite. Aus dem Jahre 1148 ist der Berg als mons silecii überliefert.

Nach heutigem Forschungsstand wurde der Zobtenberg bereits von den Clans der sogenannten "Lausitzer Kultur" als für kultische Zwecke genutzt, was man bisher auf 1300 v.Chr. datiert. Damit lässt sich auch durchaus feststellen, dass im Grunde immer nur die gleichen Menschen am Zobtenberg wohnten und seit der Asenzeit nur von unterschiedlichen Kriegerkasten beherrscht wurden.

Mit dem Hintergrund der Asenzeit wird sich der Name der Silinger aus zwei Wörtern zusammensetzen, wobei sich das vorstehende "sil" in erster Linie vom indogermanischen "sel" für Saal ableitet. Auf die Asenzeit bezogen, wurden die Heimstätten verschiedener Asen oder Riesen ebenfalls Säle genannt, weswegen das nachfolgende Ing(ae) diesen Saal nur dem germanischen Gott Ingwio (Yngvi) zuordnet. Bis heute werden diese Namen als Beinamen von Freyr angesehen, weswegen die Silinger oder Silingen auch seine Gefolgsleute sein können. Oder auch als Nachfahren einer Kriegerkaste, die zuerst Ingwio unterstand. Der ihm gehörige Saal lässt sich damit auch als Dilmun (vor der Oder) identifizieren, aus dem ursprünglich die Vorfahren der Silinger als Kriegerkaste eines Asen-Clans stammten. Dazu passt auch, dass Ingwio über einen Wagen verfügte, mit dem er das Meer überqueren konnte.

Das auf dem Zobten verehrte Götterpaar Alcis will man heute namentlich mit Elche als allgemeiner Hirschname deuten, was sie mit jenen Hirschen verbinden würde, die der nordischen Mythologie zufolge an den Knospen des Weltenbaums labten. Auf diesem Weltenbaum basieren weltweit wohl die allermeisten Schlangenkulte, weswegen das mehrdeutige indogermanische "sel" im Falle des Namens Ślęza den Berg auch als Schlangenberg bezeichnen könnte und sich so ebenfalls mit einen Saal (sel) als Dilmun-Synonym verbindet. Dieses Götterpaar ist bei den Vandalen einmal als Raos und Raptos und zweitens als Ambri und Assi überliefert. Das erste Paar wird bisher mit pfahlförmigen, möglicherweise ausgehöhlten Holzidolen verknüpft, die quasi ähnlich der Irminsul einen doppelten Säulenkult belegen könnten. Das zweite Paar weist mit Ambri auf ein Querholz ("am"), was mit einem Kochprozess ("bri") in Verbindung steht, während Assi mit Esche gedeutet, bereits deutliche Weltenbaumbezüge vorweisen kann ("Weltenesche"). Besonders Ambri könnte damit auch als kultischer Kessel gedeutet werden, der sich ursprünglich von einem Dilmun ableitet. Mit diesem Hintergrund lässt sich schließlich der Zobtenberg zweifelsfrei als Ahnenkultstätte für die im Umland siedelnden Clans identifizieren, was auch für alle Nachfahren, wie die der Silinger gilt.


Mit Freyr (Ingwio), dem Gott der Wanen lässt sich insgesamt auch "Vandali" als Beiname der Wanen deuten und im ersten Teil auch davon herleiten

Einige Übersetzer älterer Quellen beziehen sich auf die Geographike Hyphegesis von Claudius Ptolemäus im 2. Jahrhundert. Auf südliche Silinger soll auch der ältere Name der Sudeten als Vanadalici oder deutsch den "Vandalenbergen" zurückgehen.

Gemeinsam mit den vandalischen Asdingen fielen die Silingen 406 in Gallien ein. Sie zogen weiter nach Spanien und ließen sich dort in der Provinz Baetica (etwa das heutige Andalusien) nieder. Nach entscheidenden Niederlagen in den Kämpfen mit den Westgoten, schlossen sich die verbliebenen Reste der Silinger den Stammesführern der Asdingen an.

Unter der Führung Geiserichs zogen sie später gemeinsam mit Asdingen und Alanen nach Afrika und errichteten dort das bis 533 bestehende Reich der Vandalen.

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https://picclick.de/Freyr-mit-Eber-Figur...3413648241.html

Die Slensanen - Nachfahren der Silinger

Stellt man sich die Frage nach dem Verbleib der Silinger, wird man heute unweigerlich mit den Slensanen konfrontiert. Obwohl diese nach ihrer Ankunft aus dem Nichts das gleiche Heiligtum, wie die Silinger auf dem Zobtenberg verehrten, werden sie heute als "westslawischer" Stamm bezeichnet, der im Bayrischen Geographen erstmals erwähnt wurde. Das geschah in der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts im 2. Teil des Bayerischen Geographen wo sie als Sleenzane bezeichnet über 15 (XV) Siedlungen geherrscht hätten. Nirgendwo steht jedoch im Bayerischen Geographen, dass dieser Stamm um 500 nach Niederschlesien gekommen wäre!

Die Verehrung des gleichen Heiligtums auf dem Zobtenberg erklärt man sich heute mit Resten von Silingern, die bei Ankunft der Slensanen noch im alten Stammesgebiet zurückgeblieben wären und sich anschließend mit den Neuankömmlingen vermischt hätten. Mit anderen Worten: An was auch immer diese Slensanen zuvor glaubten muss so unbedeutend gewesen sein, dass sie sofort das Heiligtum der Silinger zu ihrem eigenen machten. In Böhmen werden die Slensanen jedoch auch als Silingové bezeichnet, was sie auch namentlich mit den Silingern verbindet.

Kann man also nicht eher von der Vorstellung ausgehen, dass es sich bei den Slensanen nur um einen anderen Namen der Silinger handelt? Wie schon erwähnt lassen sich zwar die Silinger relativ einfach als Stamm deuten der Yngvi (Freyr) diente, nur eben nicht in welcher Funktion. Damit stellt sich die Frage, was der Name der Sleenzane aus dem Bayrischen Geographen bedeutet, wenn dieser ebenfalls germanisch-indogermanischen Ursprungs wäre. Klar ist dass sich das Ethnonym aus zwei Wörtern zusammensetzt, womit wir "slen" und "san" herleiten müssen. Im Germanischen Wörterbuch bietet sich zwar slēnō für "träger Mensch" an, die altnordische Variante wird jedoch als slāni mit "langer Schlingel" übersetzt. Berücksichtig man dabei, dass slangi (germ. slangō) für Schlange steht, könnte sich der "lange Schlingel" ebenfalls auf eine Schlange beziehen. Das germanische "san" ist wesentlich einfacher zu übersetzen, denn es wird nur als Senn, Senner oder Hirte bezeichnet, was insgesamt auch als Wächter verwendet werden kann! Insgesamt könnten damit die Slensanen auch als "Wächter der Schlange" gedeutet werden, was sie auf der Asenzeit bezogen als Kriegerkaste ausweist.


Breslau 1930 - Die Stadt entstand rund um eine wandalische Burg auf der früheren Dominsel

Im Endeffekt gab es also keinerlei "slawische" Slensanen, sondern die gleichen Silinger haben sich einen neuen Namen zugelegt, der sie direkt als Wächter ihres heiligen Zobtenberges ausweist. Das Stammesgebiet der Slensanen erstreckte sich dabei über die Slenza (Lohe) bis zur Oder, wo rund um die früher befestigte Dominsel Breslau entstand. Schon im 6. Jahrhundert sollen sie dort eine Burganlage errichtet haben, was sicher auch wegen des später errichteten Doms ein weiteres Heiligtum umfasste. Denn überall dort, wo man Heiden missionierte, war es meistens üblich die ersten Kirchen auf ihre zerstörten Heiligtümer zu errichten. Erst vier Jahrhunderte später ging die Eigenständigkeit der Slensanen zu Ende, als Wartlieb (Wratislaus) die Burg und das Umland seinem böhmischen Herrschaftsbereich einverleibte. Er gehört zu den Nachfahren einer böhmischen Kriegerkaste (Boemannen), die sich unter Pramysil einen Namen machte und heute fälschlich als "slawische Przemysliden" dargestellt werden. Es ist also lächerlich zu behaupten, dass Breslau eine "slawische" Gründung wäre, wenn es nach dem Burgbau der Slensanen auf der Dominsel nachfolgend vier Jahrhunderte lang diesen wandalischen Nachfahren unterstand.

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Wandalische Nachfahren: Die Trebowanen


Das sogenannte "Piastenschloss" von Liegnitz (1920) steht auf dem Grund einer wandalischen Burg der Trebowanen. Das Schloss wurde unter den Daglingern erbaut

Als unmittelbare Nachbarn der Slensanen werden heute die Trebowanen angesehen, wobei sich ihr Herrschaftsgebiet rund um Liegnitz und Jauer befunden haben soll. Ausgerechnet Liegnitz also, das als Lugidunum bekannt, schon nach den wandalischen Lugiern benannt worden war. Das Liegnitzer Schloss geht zurück auf eine am Flussübergang über die Katzbach gelegene Burganlage, die die Hohe Straße vom Wartheland über Glogau nach Böhmen sicherte. Die Trebowanen errichteten hier um das 11. Jahrhundert eine Holz-Erde-Befestigung auf einem künstlichen Hügel. Östlich wurde später ein weiterer Burgwall angebaut, und die Burg wurde Sitz einer "frühpiastischen" Kastellanei, die 1175 urkundlich belegt ist. "Frühpiastisch" bedeutet jedoch nur, dass die Daglinger unter ihrem Herzog Miseko zu dieser Zeit über Niederschlesien herrschten.


Auch Jauer besitzt ein Piastenschloss, womit einst auch dieser Ort zum Daglinger-Herzogtum gehörte. Der Name kann vom indogermanischen "u̯orā" hergeleitet werden, was auf eine Burgwacht der Trebowanen hindeutet.

Neben Liegnitz will man heute die Stadt Jauer als belegbares Jawor als von "Slawen" gegründeten Ort darstellen. Der Name der Stadt in der heutigen polnischen und gleichzeitig der alten deutschen Schreibweise erscheint erstmals in einem Dokument vom 12. April 1177 und soll angeblich "slawisch" für "Ahorn stehen oder nach einer heidnischen Göttin Javara benannt sein. Wegen einer früheren Burganlage der Trebowanen, könnte sich der Name auch vom indogermanischen "u̯orā" (germ. "warō") ableiten, was für Wache steht. Noch 1750 wurde der Name Jawor auch in der durch Friedrich II dem Großen veröffentlichten Verordnung für die schlesischen Einwohner genutzt. Nach polnischer Ansicht kommen für diese "Slawen" nur die Trebowanen in Frage. Das Gebiet war bereits vor dem Jahr 1000 bewohnt, was durch die vielen Urnenfunde in der Stadt und im benachbarten Dorf Altjauer bezeugt wird. Das genaue Datum für die Stadtgründung Jawors nach dem Magdeburger Recht ist unbekannt, jedoch ist für das Jahr 1242 für Jauer ein Pfarrer Valentinus belegt, der als Zeuge einer Schenkungsurkunde für das Kloster Trebnitz auftrat. Der Name des Klosters und auch die Nahe Stadt Trebnitz im Katzengebirge sollen sich ebenfalls auf die Trebowanen beziehen.


Das Kloster Trebnitz - Möglicherweise wurde es während der Christianisierung auf einem zerstörten Heiligtum der Trebowanen errichtet.


Trebnitz (1935) - In der Nähe der Stadt, an den Hängen des Katzenbergs, fand man ein Frühmenschen-Lager.

Das Gebiet der Trebowanen soll nach Westen bis zum Ostufer des Bober und dort flussaufwärts bis nach Löwenberg gereicht haben, nach Osten haben sie hingegen bis zur Lesna (Schweidnitzer Weistritz) geherrscht und nach Süden reichte ihr Einfluss bis zu den östlichen Bergen des Eulengebirges. Ihr Territorium lag damit auf dem wandalischer Lugier-Verbände, weswegen die Trebowanen (lat. Trebouane) nur ihre Nachfahren seinen können. Namentlich lassen sie sich damit, wie die Wandalen auch von den Wanen herleiten, was aus sie als Nachfahren früherer Asen-Clans ausweist. Welcher Kaste sie entstammten vermittelt das indogermanische Wort "dʰrebʰ" (germ. "drēpi") was für töten, zermalmen und zerbrechen steht, was sie recht sicher als burgenbauende Kriegerkaste ausweist und gleichzeitig den Wandalen zuordnet.


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Wandalische Nachfahren: Die Opolini (Opolanen)

Aus dem früheren Machtbereich der Wandalen wurden zur Schwertmissionierungszeit auch die sogenannten Opolanen fassbar, die im Bayrischen Geographen jedoch zuerst als Opolini erwähnt werden. Das geringe Wissen über diesen Stamm hat man bisher nur im Sinne slawophiler Geschichtsfälscher ausgewertet. So wird bis heute behauptet, dass dieser Stamm ein "westslawischer" wäre, obwohl es sich genauso gut um Nachfahren eines spätwandalischen Verbandes handeln kann.


Oppeln ist nach den Opolini benannt bei denen es sich um Nachwahren der Wandalen handelte. Das Piastenschloss erzählt von Oppelns früherer Zugehörigkeit zum Daglinger-Herzogtum unter Miseko I.

Der Herrschaftsbereich der Opolini wird heute unterhalb der Glatzer Neiße und unterhalb der Malapane vermutet, wobei sie auch an beiden Ufern der Oder in Oberschlesien gesiedelt hätten. Nach dem Bayrischen Geographen sollen sie 20 "civitates" (Siedlungen und Erdburgen) bewohnt haben. Eine der bekanntesten Siedlungen der Opolanen war auf der Pascheke-Insel Ostrówek in der heutigen Stadt Oppeln, die 1968 bei Ausgrabungen entdeckt wurde.

Ab 875 gehörte das Gebiet zum Machtbereich des Großmährischen Reiches, 907 dann zu Böhmen. Um 990 gehörte der Volksstamm der Opolanen wie ganz Schlesien zum Daglinger-Herzogtum Miseko I. 1039 fiel es wieder an Böhmen, 1050 zurück an die Daglinger. Dort wurde es dann 1138 Bestandteil des Herzogtums Schlesien. 1179 wurde auf dem Gebiet der vorherigen Opolanen das Herzogtum Oppeln gegründet. Westlich dieser Siedlung der Opolanen wurde die neue Stadt Oppeln (heutige Altstadt) zwischen 1211 und 1217 durch Herzog Kazimir I. angelegt. Neben Oppeln gehörte auch die erst Holzburg von Tost (Toszek) zum Machtbereich der Opolini und wurde auch so von den Daglingern unter Miseko genutzt. Erst im 15. Jahrhundert wurde die 1430-1433 von Hussiten zerstörte Burg mit Backstein neu errichtet.


Unter schwarz-weiß-roter Reichsflagge: Die oberschlesische BurgruineTost

Als Kultplatz der Opolini gilt der Sankt Annaberg auf dem sich ein vorchristlicher Kultplatz (!) befand. Vorchristlich bedeutet jedoch auch, dass die Opolini, wie die Slensanen auf dem Zobten einen mindestens wandalischen Kultplatz nutzten. Der Hügel wurde zuerst als Chelmberg bekannt, auf dem zur Missionierungszeit eine Holzkapelle zum Heiligen Georg errichtet wurde. Daraufhin bürgerte sich für den Chelmberg der Name Georgenberg ein, bis dieser durch den Kirchenbau der Heiligen Sankt Anna (= angebliche Großmutter von Jesus) nur noch Annaberg genannt wurde. Die Bezeichnung Chelmberg ist jedoch noch im späten Mittelalter belegt: Die Klosterchronik aus dem Jahre 1665 verzeichnete „Conventus Sanctae Annae in Monte Chelm“; die Bezeichnung monte Chelm wurde auch in einem Visitationsbericht von 1679 verwendet.


Heute als St. Annaberg bekannt, existierte auf dem Chelm schon zu vorchristlicher Zeit ein Kultplatz und Schrein, wo Wandalen und ihre Nachfahren die Opolini möglicherweise die Ase Hel verehrten

Der Name der Opolanen wird heute als Ableitung des "slawischen" Begriffs Opole erklärt, was als spezielle Form der Selbstverwaltung für die Besteuerung verwendet wurde. Doch im Bayrischen Geograph sind sie zuerst als Opolini erwähnt, was ein aus zwei Wörtern zusammengesetztes Ethnonym darstellt. Im Indogermanischen wird dabei op mit "Diener der Obrigkeit" übersetzt, die auf das ebenfalls indogermanische "olī̆nā" für Hand, Ellenbogen und Kampfeifer bezogen, sie als Kriegerkaste ausweist. Wem die "Opolī̆nā" dienten könnte womöglich der Chelmberg klären, dessen Name Chelm ebenfalls mit Hügel gedeutet wird. So gesehen wäre die Bezeichnung "Chelmberg" oder "Monte Chelm" unsinnig, wenn Chelm schon alleine für Hügel steht. Es sei Chelm entstammt einem mehrdeutigen Wort aus "vorchristlicher Zeit", wo sich etwa im Germanischen "helma" für Sturmhaube oder Helm anbietet. Ein Vergleich dieses Hügels mit einen Helm bietet sich jedoch nicht wirklich an, weswegen die Herkunft bei "hel-ma" zusuchen sein wird. Damit kämen wir, wie bei den Helisiern und den Helvekonen bei Hel an, die offensichtlich ein große Rolle bei den Vorfahren der Wandalen spielte. Die heidnische Wallfahrt zum Chelm muss jedenfalls den frühen Missionaren ein großes Dorn im Auge gewesen sein, dass sie den Berg ausgerechnet dem Heiligen Georg als "Zerstörer von Götzenbildern heidnischer Tempel (!)" weihten.

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So gut wie unbekannt: Die Boberanen

Im Prinzip an die Silinger und Trebowanen angrenzend, werden heute die sogenannten Boberanen an den Ufern des niederschlesischen Flusses Bober vermutet. Es ist also relativ klar, dass man den Namen vom Fluss herleiten möchte, der in der Regel immer der ältere Name ist. Im Jahr 1005 ist jedoch der Name bei Thietmar von Merseburg als Pober belegt. Danach schlug er sich in jedoch in Ortsnamen als Bobersberg nieder. Bisher will man den Namen fälschlich "slawisch" als Biberfluss deuten, der erheblich ältere Name muss jedoch vom indogermanischen Pober abgeleitet sein und hat so eine wesentlich andere Bedeutung. Zusammengesetzt aus pō-bʰer, steht zunächst pō für Trank, Trinken und sogar Mundschenk (pōnein), weshalb der gesamte Name noch aus der Asenzeit stammen wird. Bei der letzten Herleitung steht eben das mehrdeutige bʰer hauptsächlich für ein Gefäß, was zur Asenzeit auf einen Dilmun-Standort im Stettiner Haff hindeutet.


Bunzlau in Niederschlesien - Die Stadt steht auf einem der ältesten Siedlungsgebiete Alteuropas. Die Gründung der Stadt geht als Bolezlauez auf den Daglinger "Boleslaus den Langen" zurück.

Am Pober/Bober wird heute in Bunzlau auch ein Sitz dieses Stammes oder Clans vermutet. Im sogenannten Prager Dokument aus dem Jahr 1086, werden bei der Beschreibung der Grenzen des Prager Bistums gleich fünf schlesische Stämme oder Clans auflistet, darunter auch Schlesische Kroaten ("altera Chrouati"), die im Glatzer Ländchen vermutet werden. Unabhängig davon wer sich wirklich hinter den "Schlesischen Kroaten" verbirgt (möglicherweise sogar nur ein Ableger der Wislanen), werden neben den Slensanen als Zlasane (Silinger), Trebowanen, Dedosizen und Pschowanen (Psouane) auch die sogenannten "Pobarane" erwähnt.

Rund um Bunzlau am Bober wurde im Verlaufe der Zeit ein umfangreiches uraltes Siedlungsgebiet erforscht, was zugleich belegen wird, wie uralt der Flussname sein wird. Älteste menschliche Spuren werden bisher auf 10000 Jahre datiert, womit sie auf die Asenzeit bezogen als Hinterlassenschaften eines uralten Kata-Clans gedeutet werden können, der im Prinzip immer die gleiche Gegend bewohnte. Umbrüche erlebte dieser nur, wenn dieser von späteren Kriegerkasten unterworfen wurde. Unzweifelhaft können so diese "Boberanen" so auch den Wanen und Wandalen zugeordnet werden, die jedoch ursprünglich den Dienerkasten (Kata) entstammen werden.

Bisweilen existieren heute auch Stimmen, das der Name der "Poberane" mehr auf einen Stamm der an der Ober (Obra) in der ehemaligen Reichsprovinz Posen hinweisen könnte. Doch das beschreibt schon keine Grenzen des Bistums Prag mehr.

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Stiehler, Diener und Krieger

Die Dadosanen, auch Dadosizen genannt

Ausgerechnet am mittleren Bober, der schon als Grenze der Boberanen, Trebowanen und Slensanen gilt sehen slawophile Historiker heute noch das Stammesgebiet eines weiteren "westslawischen Stammes", der seinen Vorbewohnern entsprechend jedoch erneut als wandalische Nachfahren angesehen werden muss. Sie sind namentlich als Dadosanen und Dedosizen überliefert, was zumindest schon aussagt, dass es sich beim vorgesetzten Wort Dedo um jenes Objekt handeln muss, was entweder steht oder von Wächtern gesichert wurde. Demzufolge lässt sich das vorstehende Dedo auch vom indogermanischen "dʰētē̆r" abgeleiten, was für Schöpfer steht! Ein stehender (sistā=sizen) Schöpfer oder auch ein bewachter (germ. san) beschreibt jedoch immer nur einen Dilmun als Schöpfungsort.


Glogau an der Oder wird als Sitz der Dedosanen angesehen, die noch zu den Nachfahren der Vandalen gezählt werden müssen

Das Gebiet der Dadosanen soll sich im westlichen Niederschlesien zwischen Bober und der Oder in der Gegend von Glogau ausgedehnt haben. Trotzdem gilt das noch nicht als gesichert, denn es wird auch eine Burg Ilva erwähnt, die sich auf dem heutigen Stadtgebiet von Sprottau befindet und zwar an der Einmündung der Sprottau zum Bober (Pober). Alternativ wird auch die Gegend um das niederschlesische Halbau vorgeschlagen, was jedoch als gegründetes "halbes Dorf an der Czirne" nichts mit dem polnischen Nachkriegsnamen Iłowa zu tun hat.


Auch Sprottau wird den Dadosanen zugerechnet, die hier ihre Burg Ilva erbaut hätten

Auch eine Lage entlang des Bobers von der Burg Ilva wird heute nur wenig befürwortet, weil hier im Jahr 1086 ein direkt benachbarter Stamm der Pobrane siedelte, die heute als Boberanen interpretiert werden. Doch wie schon der Flussname Bober (Pober) verrät, beschreibt er namentlich eher einen Dilmun-Standort zur Asenzeit vor der Oder, weswegen Dedosanen und Boberanen so auch als Nachfahren früherer Asen-Clans beschrieben werden. Das schließt natürlich mit ein, dass auch sie als Nachfahren der Wandalen gelten, die selbst wieder den Wanen entstammen.

Die Dadosanen tauchen als Stamm schon verhältnismäßig früh in einer schriftlichen Quelle auf. In der Beschreibung des Bayerischen Geographen aus der Mitte bzw. dem Ende des 9. Jahrhunderts werden sie als Dadodesani genannt. Ihnen werden um 845 zwanzig Burgen zugerechnet, darunter Chobienia (Köben) an der Oder. Als Stammesburg bezeichnet wurde Chobieni im Jahr 850 erbaut und wurde um die Wende des 9./10.Jahrhunderts wieder verlassen. Weitere Burgen der Dadosanen werden in Urschkau (heute zu Raudten gehörend), nahe Lüben vermutet, dazu noch in Ölschen, Priedemost (Vorbrücken), Groß Gräditz und Obisch bei Gramschütz und Kleinitz.

Thietmar von Merseburg beschreibt für das Jahr 1000 eine Begegnung des Daglinger Herzogs Boleslaus Chrobry, dem Tapferen mit dem deutschen Kaiser Otto III. auf dessen Reise zur Heiligsprechung des Adalberts von Prag in der Burg Ilva an der Grenze des Gebietes der Diadesisi. Für das Jahr 1015 berichtet er von einer Schlacht zwischen Deutschen und Truppen des Miseko-Herzogtums im Gebiet der Diadesisi. Im Jahr 1086 werden schließlich die Dedosize ein letztes Mal in einer Grenzbeschreibung des Bistums Prag in der Chronica Boemorum des Cosmas von Prag erwähnt.

Danach erscheinen die Dadosanen nicht mehr in schriftlichen Quellen.

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Die wandalischen Harier (Arii)

Laut heutiger Ansicht werden die westlich der oberen Weichsel verorteten Arii oder Harier als "altgermanischer" Stamm beschrieben, der Teil des wandalischen Lugier-Vernades war. Nach dem römischen Geschichtsschreiber Tacitus gehörten diesem Verband neben die Harii auch die Helvekonen, Manimern (Omanni), Halisionen (Helisii) und Nahanarvalern an. Sie werden als die fünf Hauptstämme der Lugier zwischen Weichsel und Oder angesehen, obwohl in diesem Großraum sicher noch mehrere kleinere Stämme siedelten, die sich nicht so einfach auf die Lugier (Lugii) beziehen werden.

Tacitus berichtet dazu:

„ceterum Harii super vires, quibus enumeratos paulo ante populos antecedunt, truces insitae feritati arte ac tempore lenocinantur: nigra scuta, tincta corpora; atras ad proelia noctes legunt ipsaque formidine atque umbra feralis exercitus terrorem inferunt, nullo hostium sustinente novum ac velut infernum aspectum; nam primi in omnibus proeliis oculi vincuntur.“

„Dagegen übertreffen die Harier die kurz zuvor aufgezählten Stämme nicht nur an Stärke, sondern sind außerdem furchtbar anzusehen und helfen ihrer angeborenen Wildheit noch durch künstliche Mittel und günstigen Zeitpunkt nach. (Denn) schwarz sind die Schilde und die Oberkörper bemalt; finstere Nächte wählen sie zum Kampf, und so jagen sie schon durch die grauenhafte, schattenhafte Erscheinung des gespenstischen Heeres Schrecken ein, da kein Feind dem entsetzlichen, gleichsam infernalischen Anblick standhält; denn zuerst werden in allen Schlachten die Augen bezwungen.“
– Tacitus: Germania 43, 4

Natürlich dürfen wir annehmen, dass Tacitus niemals selbst einen Harier (Arii) selbst gesehen hatte, was wieder die Frage aufwirft, woher er dieses Wissen hatte.


Kein Bild wie dieses lässt sich am besten mit einer Kriegerkaste der Asen verknüpfen. Und nach allem was man weiß entstammen auch die Harier einer Kriegerkaste, die zuerst als Kar-Kriegerkaste an der Weichsel herrschte.

Diese kurze Erwähnung bei Tacitus lässt der modernen Forschung großen Interpretationsspielraum. Während einige ältere Forscher die Harii mit dem Vandalenstamm der Charini gleichgesetzt haben, gingen andere davon aus, dass „Harii“ kein eigener Stamm, sondern nur eine Bezeichnung für die Krieger der Lugier gewesen sei. Wir haben also einen deutlichen Hinweis darauf, dass die Harier oder Arii einer Kriegerkaste der Asenzeit entstammten. Arii ist zudem ein globaler Begriff und stand auch für eine weitverbreitete polynesische Adelskriegerkaste im Pazifik.

Von Sprachwissenschaftlern wird der Name mit dem gotischen Wort für Heer, als harjis, und mit den Einherjern der germanischen Mythologie in Verbindung gebracht, womit auch ihr Name der Asenzeit entstammt. Auf die erwähnten Charini bezogen, könnten sie auch auf eine frühere Kar-Kriegerkaste hinweisen, deren Name sich durch Lautveränderung nur wenig veränderte.

Tacitus’ Beschreibung der Harier als „feralis exercitus“, als „Totenheer“, wollte man zudem mit der alten germanischen Vorstellung vom Odin geführten Wilden Heer verknüpfen, doch neuere textkritische Forschungen scheinen allerdings darauf hinzudeuten, dass die frühere Konjektur, die das in den Tacitus-Handschriften stehende Wort alii („die anderen“) zu <H>arii konjiziert und damit die darauffolgende Passage explizit auf diesen Stamm bezog, nicht mehr ohne weiteres haltbar ist. Philologen weisen außerdem auf den topischen Charakter der besonders bildlichen (ekphratischen) Beschreibung hin, der auf eine eher rhetorische Funktion der Passage hindeutet. Ein "Totenheer" zur Asenzeit würde aber nichts anderes als ein Kriegerkaste im Totenreich beschreiben, was aus Sicht der unsterblichen Asen immer nur für die Erde stand. Zur Einherjer-Herleitung führte Lindow aus, dass nach Ansicht mehrerer Gelehrter, dem ganzen ein alter Odin-Kult zu Grunde liegen könnte, der sich auf junge Krieger bezog, die eine ekstatische Beziehung mit Odin eingingen und so der Name der Harii etymologisch mit dem -herjar-Element von einherjar verbunden werden kann. Simek ergänzte dazu, dass man, seit diese Verbindung weit verbreitet war, "diese offensichtlich lebenden Armeen der Toten als religiös motivierte Kriegerkasten interpretiert, die zur Bildung des Konzepts des Einherjars sowie der Wilden Jagd geführt haben". Damit wird jedoch nichts anderes untermauert, dass auch an der Weichsel ein Krieger-Clan herrschte, der entweder einer Kar-Kriegerkaste entstammte oder zumindest namentlich so definierte.

Die Herkunft der Harier wird heute auch mit den Hari in Schleswig-Holstein an der unteren Elbe verknüpft, wo sie namentlich in Orten wie Harrislee, Negenharrie und Großharrie herauszulesen wären. Doch wie am Rhein und anderen großen Strömen Alteuropas herrschten dort zur frühen Asenzeit überall Kar-Kriegerkasten, weil sie als Wächter von Dilmun-Standorten auftraten und zugleich örtliche Kata-Clans unterwarfen, die weitestgehend mit den Wanen gleichgesetzt werden können. Die Harier an der Weichsel standen als für eine Kar-Kriegerkaste, die zuerst an der Weichselmündung ankam und danach dem Strom und seine Nebenflüsse hochzog.

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Die Naharvali


der zweigeteilte Gabelsee ( Goplo,1939) war der heilige See der Naharvali, wo sich auch ein heiliger Hain ihres Gottes Lucus befand. Die polnischen Soldaten stehen dabei auf dem sogenannten "Mäuseturm"

Laut der Germania Magna Karte von Spruneri wurde die Gegend um den Gabelsee (Goplosee) zur Siedlungszeit der wandalischen Naharvali "Naharv lucus" genannt. Lucus steht im Lateinischen für einen "einer Gottheit geheiligten Wald" oder auch nur "Licht", was wieder Querverweise zu gleichnamigen Gottheiten erlaubt, die wie Lugh oder Lucifer lauten. Ein solcher Ase wird zu dieser Zeit auch der Namensgeber der Lugii gewesen sein, dem die Naharvali als Stamm angehörten. Mit diesem Namen kommt dem Gabelsee und dem angrenzenden Naharv lucus noch eine erweiterte Bedeutung zu, wo sicher auch die zweigeteilte Form es Sees zum mythologischen Kontext der Ahnenkulte gehörte.

Vom Prinzip her bestätigte das auch Tacitus, der folgendes über die Naharvali erfuhr:

„Bei den Nahanarvalern zeigt man einen Hain mit einem altertümlichen Kult. Vorsteher ist ein Priester in Frauentracht, aber die Götter sollen nach römischer Auffassung Kastor und Pollux entsprechen. Dies ist nämlich das Wesen der Gottheit, ihr Name ist Alken. Es gibt aber keine Götterbilder, kein Anzeichen für einen ausländischen Kult; doch verehrt man sie als Brüder, als junge Männer.“

– Tacitus: Germania 43,3[1]

Ohne Götzen und der Bezug auf ein Zwillingsbrüderpaar bleibt aber nur der zweigeteilte See als heiliger Ort übrig, wobei die vielleicht weibliche Gottheit Alken für eine Muttergottheit steht, die Zwillinge hervorbrachte. Rein vom Namen her könnten diese als Mischwesen in Hirschgestallt verehrt worden sein, die wiederum zur "Weltenbaum-Mythologie und zum Umfeld von Quellheiligtümern gehören. Zur Asenzeit lässt sich das deshalb mit einem teilbaren Wassergefäß gleichsetzen, wobei die Brüder für je eine Hälfte stehen. Das ganze entspricht wiederum dem Symbolismus eines teilbaren Welteneies, was letztlich den See auch als zwischenzeitlichen Dilmun-Standort ausweisen könnte. Weil sich Dilmun-Standorte auch in anderen Seen nachweisen lassen, käme durchaus auch der 12 km lange Gabelsee in Frage, was wiederum auch die Frage beantworten könnte, woher die Lugier insgesamt abstammen werden. Denn wenn dem so ist, stammen die Naharvali von einer ursprünglich aus "Nanna" stammende Kriegerkaste ab, die ursprünglich einem "Lucus" (Lugus) genannten Ase diente.


Das Stammesgebiet der Naharvali und ihr heiliger Hain am Gabelsee (Goplo), der dem Ase Lugus geweiht war

Der von Tacitus geschilderte Kult der Naharvali um die Alcis-Brüder beschreibt sie damit als unmittelbare Nachfahren einer Kriegerkaste, die später im Verband der Wandalen aufgegangen sei. Den göttlichen Zwillingen wird dazu auch eine geflügelte Wächterrolle zugeschrieben und sind auch unter anderen Namen in weiteren Stämmen bekannt gewesen: So als mythische Stammesanführer Ibur und Aio beziehungsweise Aggi und Ebbi bei den Langobarden, als Raos und Raptos bei den Wandalen und die anglischen Brüder Hengest und Horsa bei denen sogar noch deutlich im Namen eine Pferdegestalt durchscheint. Sie alle werden mit den Dioskuren ("Söhne des Zeus") verglichen, stehen jedoch namentlich und geografisch nur für bestimmte Dilmun-Standorte in Europa.

Der gleichgesetzte Begriff der Lugier beschreibt dabei diesen Verband als Anhänger des Lugus, der nicht mit dem Wanen-Hintergrund der Wandalen mit Freyr und Yngvi gleichgesetzt werden kann. Als "Herr der Ingaevonen" untermauert er auch, warum einige die Naharvali mit den Asdingen gleichsetzen. Sein Bezug zu Freya spiegelt sich auch in den Götterpaaren Dianus und Diana und Liber und Libera wieder, wobei Diana in Gnesen als wanische Devana verehrt wurde, wo ihr Partner der Unterwelt und Totengott Nyja oder Niya war. Damit lässt sich dieser Eber reitende Nyja nur als Freyr (Yngvi) interpretieren, wobei sein Name als ursprüngliches "Na" sicher mit dem Stammesnamen der Naharvali (Nahanarvali) verbunden ist. Gleiches kann man auch bei Diana oder Devana herauslesen.

Primärquelle: Castritius, Die Vandalen: Etappen einer Spurensuche
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Die Manimi - oder auch Manimen

Als Nachbarn der Naharvali werden die Manimi als "altgermanischer Stamm" angesehen und werden als einer der mächtigsten Stämme dem wandalischen Stammesverband der Lugier zugeordnet. Doch bereits namentlich gibt es Unterschiede, denn anders als Wandalen, Lugier und Naharvali haben sie sich nach dem Mondgott Mani benannt, was sie nicht als Anhänger Freyrs (Yngvi) ausweist. Ihre Zuordnung zu den wandalischen Lugiern muss deshalb jedoch nicht falsch sein, denn Mani steht als Mannus für die Herkunft der Ingwäonen, deren Ahnen Tuisto, als vergöttlichtes teilbares Weltenei entstammten. Mit dieser Herleitung können die Manimi auch ein Beiname der Lugier sein, denn sie beschreiben den Herkunftsort ihrer Ahnen.

Möglicherweise beschreibt jedoch der Bezug auf Mani noch einem tieferen Sinn, wenn wir ihn mit Mannus gleichsetzen, der auch als Stammvater der Hermionen galt. Damit können die Manimi einer lugischen Kriegerkaste entstammen, die mythisch zuerst Lugus diente, dem alteropäischen Rabengott. Es wird also eher ein Gegensatz zu den die Wanen unter Freyr (Yngvi) sichtbar. Auf die lange Asenzeit bezogen, könnten deshalb die Manimi erst die bestimmende Kriegerkaste der Lugier gewesen sein, die erst später in eigene Stämme zerfielen.


In Naumburg am Bober wurden Gräber nach kimbrischer Art gefunden, die man mit der Herkunft der Manimi verknüpfte


Auch Sagan wurde zur Kaiserzeit einst mit kimbrischen Funden mit den Manimi in Verbindung gebracht

Vermutungen zu Folge wurden die Manimen auch schon vom griechischen Geographen Strabon unter dem Namen Atmonoi benannt und sollen einen Zweig der ebenfalls "altgermanischen" Bastarnen darstellen. Auch als "Ostgermanen" gezeichnet, liest sich jedoch aus ihrem Namen auch Ištar oder Astarte heraus, womit auch sie grundsätzlich einem Asen-Clan entstammen. Von Claudius Ptolemäus wurden sie als "Lougoi Omanoi" erwähnt, was sie wieder den Lugiern zuordnet. In früherer Zeit versuchte man sie von Christian Gottlieb Reichard in die Gegend von Naumburg, unterhalb von Sagan zu verorten, weil man dort Gräber nach "kimbrischer Art" fand. Das ist insofern aber nur soweit interessant, dass dort einmal die Ambronen und Kimbern der Oder hoch zur Mährischen Pforte zogen und auf ihrem Weg sich einige Verbände ansiedelten. Ein ambronischer Verband, soll ja auch zwischen oberer Weichsel und oberer Oder zurückgeblieben sein. Ziehen wir also den Ki-Hintergrund der Manimi und den Ki-Hintergrund der Kimbern zusammen, könnten Gräber nach kimbrischer Art durchaus als Hinweis gewertet werden, dass die Manimi erst mit den Kimbernzügen an die Oder kamen und sich von dort mindestens bis ins Wartheland ausbreiteten. An der Bober bei Sagan verortet, würde aber auch bedeuten, dass die wandalischen Boberanen die Nachfahren der Manimi sein werden.

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Die Hekvekonen

Man könnte fast behaupten, dass man außer über ihren Namen nichts weiß. Bekanntlich werden sie den Lugiern als Teilstamm zugeordnet und werden auf verfügbaren Karten immer nördlich der Naharvali platziert. Die Grenzräume variieren jedoch, an der Weichsel, manchmal nördlich des Gabelsees (Goplo) wo Lucus (=Lugh) von den Naharvali verehrt wurde oder noch weiter nördlich, wo sie quasi deckungsgleich in das alte Stammesgebiet der Skiren verortet werden. Der Name der Skiren wird bis heute als die "Reinen" gedeutet, was sich ganz sicher auf die Nachfahren einer Kriegerkaste bezog, die zur Asenzeit das Gebiet der Danziger Bucht kontrollierte.

Vom Namen der Helvekonen sind einige Varianten überliefert, es reicht jedoch bei weitem ihre am meisten überlieferte Form zu klären. Wie bei den Helisi bezieht sich der erste Namensteil noch auf Hel, der verbannten Tochter Lokis, die in der Unterwelt in Helheim wirkte. Ihre Bindung an die Weichsel würde dieses Helheim an die Mündung dieses Flusses verlegen, wo in die Danziger Bucht vom Westen her die Halbinsel Hela hineinragt. Im Germanischen kann der zweite Namensteil von "wakōn" für wachen hergeleitet werden, was die Helvekonen als "Wächter Hels" und somit Helheims beschreiben würde. Vor der Weichsel wird deshalb auch ein Dilmun der Asen gestanden haben, der für das eigentliche Helheim stand.


Auch Elbing könnte als Elving nach einem gleichnamigen Stamm der "Elwing" benannt sein, der ein Beiname der Helvekonen sein könnte

Heute wird sogar diskutiert, dass sich auch der Stadtname Elbing von einem Küstenstamm der "Elwing" ableiten könnte, wo die Stadtnamensvariante Elving die Vorlage wäre. Auch der Fluss Ilfing, der als Namensgeber Elbings gilt, weist in diese Richtung, wobei "ing" noch auf Yngvi (Ingwio), als Freyr hinweist.

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Stiehler, Diener und Krieger