Die Missionierung des Herzogtums der Daglinger



Europa um 900 - Östlich der Elbe-Saale Linie herrschten die Sclavi (!) - Wenden, unter denen alle damaligen Heidenstämme zusammengefasst wurden. Genaugenommen betrifft das bei den Wenden nur die missionierten Heiden, während die heidnischen Sclavi aus Sicht der Kirche weiter als Sklaven gejagd und verkauft werden durften

Im Buch Schwertmission von Kamp/Koker wurde in einem Beitrag von Felix Biermann der Chronist Thietmar von Merseburg (975-1018) in einem Zusammenhang mit einem "piastische Polen" gesetzt, was es niemals gegeben hat. Nach Eduard Mühle, Die Piasten fand die Erwähnung einer mittelalterlichen Piasten-Dynastie nach allen verfügbaren erst im 16. Jahrhundert Eingang in die Literatur, was erneut bestätigt, dass es sich bei diesen "Piasten" um eine erfundene Legende des Benediktinermönches Gallus Anonymus handelte. Vermutungen nach handelte es sich bei diesem Pseudonym in Wahrheit um den Bischof Otto von Bamberg, der das heidnische Pommern christianisierte. Das Land war zuvor an Herzog Boleslaus III. Schiefmund gefallen, bei dem es sich um einen Neffen von Kaisers Heinrich IV. handelte. Er war also nicht nur deshalb kein "polnischer" Herzog, weil zu dieser Zeit noch kein Land oder Königreich "Polen" existierte, sondern er verwandtschaftlich zumindest als halber Deutscher gilt! Seine Mutter Judith hat ihm also auch keinen "polnischen" oder "slawischen" Namen gegeben, sondern einen althochdeutsch-lateinischen, weshalb alle anderen heute existierenden Namen keine zeitgenössischen sind, sondern als spätere Erfindungen abzulehnen sind.


Europa 962 - Zwischen mittlerer Oder und mittlerer Weichsel hat sich ein neuer Machtbereich etabliert, der tributpflichtig des Ostfränkischen Reiches war. Es war das Herzogtum der Daglinger unter Dago Miseko

Völlig falsch ist es deshalb auch heute zu behaupten, dass die Kaiserschwester Judith mit Wladislaus I. Herman einen "Polenherzog" geheiratet hätte, wo doch zu dieser Zeit auch keinerlei polnische Sprache existierte. Die Grundlage dieser Sprache wurde zu dieser Zeit erst als Glagoliza-Liturgie auf dem Land verbreitet und erst im späten Mittelalter mit Hilfe von Deutschen zu einer neuen Sprache ausgestaltet. Wladislaus I. Herman war der Bruder von Boleslaus II., dem Kühnen, der das Reich der Daglinger Mitte des 11. Jahrhunderts bis zum Rurikenreich im Osten ausdehnte. Nach Westen kam er mit seinem Expansionsdrang mit dem deutschen Kaisern in Konflikt und kaschierte sein Raubzüge geschickt als Unterwerfung und Missionierung heidnischer Stämme. Um 1070 war das Verhältnis des tributpflichtigen Boleslaus so zerrüttet, dass ihm ein kaiserlicher Feldzug aus Sachsen drohte. Bei den Sachsen führte dieser Plan zum Aufstand, was letztlich Boleslaus insofern ausnutzen konnte, den Tribut an das Kaiserreich und Böhmen zu verweigern. Unbekannt sind die Bedingungen, unter welchen angeblich Boleslaus II. 1076 zum König über das Warthe-Weichselland wurde und welchen Titel er in Wahrheit trug. Bereits 1079 musste er sein Land Richtung Ungarn verlassen, nachdem er seinen Kritiker den Bischof Stanislaus von Krakau am Alter zusammenhieb und ist auch nur zwei Jahre später im ungarischen Exil verstorben. Sein Bruder Wladislaus wurde als Herzog der Daglinger sein Nachfolger.

Boleslaus und Wladislaus gelten mit zwei weiteren Geschwistern als Kinder des Daglingers Kasimir I. Karl, der die Rurikiden-Prinzessin Maria Dobronega aus Känugard (Kiew) geehelicht hatte. Man sprach die gleiche gotisch-nordische Sprache, wie auch ihre späteren Söhne. Niemand war "slawischer" oder "polnischer" Herkunft, weshalb später auch keinerlei sprachliche Barriere existierte, als Wladislaus die deutsche Kaiserschwester Judith heiratete. Völlig falsch ist es auch heute zu behaupten, dass Kasimir ein "polnischer" Name wäre, wenn dieser schon vor der Existenz Polens verwendet wurde. Bisher will man den Namen so deuten: "mir" soll sich von dem altslawischen Wort Mir für „Frieden“ oder „Welt“ herleiten. Der Bestandteil "kasi" wäre von kazać für „stiften“ oder „befehlen“ abgeleitet oder auch von kazić für „zerstören“. Davon ableitend will man den Namen mit „Friedensbringer“, „Weltbeherrscher“ oder auch „Unruhestifter“ übersetzen. Ähnlich mit will man übrigens auch den "altslawischen" Namen Wladimir mit „Friedensherrscher“ oder „Weltherrscher“ deuten, doch in beiden Fällen und bei weiteren Namen die aus "imir" enden liegt man falsch, denn sie beziehen sich sämtlich auf den nordischen Riesen Ymir, aus dessen Körperteilen laut Schöpfungssage die Welt entstand. So kam es dass sein Name auch als Synonym für die Welt wurde. Auf Kasimir bezogen kommt deshalb nur Weltherrscher in Frage, wobei "kas" dem indogermanischen "k̑ās" für herrschen entspricht!

Nach heutigem Forschungsstand war die Herrschaftszeit von Kasimir I. Karl geprägt von ständigen heidnischen Aufständen gegen seine Missionierungstätigkeit. Daran beteiligten sich regionale Eliten, die wiederum Herrscherkasten heidnischer Stämme angehörten. Bei diesen Stämmen handelte es sich in der Regel westlich und östlich der Weichsel um Nachfahren wandalischer Stämme. Besonders östlich gab es auch noch einen gotischen Einschlag, der bis zu den Ruriken am Dnjepr reichte. Diese teilweise direkt von Kriegerkasten der Asenzeit abstammenden Verbände wehrten sich nach Kräften gegen die Missionierungsraubzüge Kasimirs, der die Reserven des Daginger-Herzogtums zunehmend erschöpfte. Um 1037/38 brach ein Aufstand gegen Kasimir aus, der die nur auf wenige Orte beschränkte Missionsarbeit vieler Jahrzehnte vernichtete. Selbst der Breslauer Bischof musste fliehen, danach wurde auf einem zerstörten Wallabschnitt der Breslauer Burg ein neuer heidnischer Tempel errichtet!

Gnesen 1939.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Gnesen 1940 - Im Dom ruhen die Gebeine der Daglinger, die Bronzetüre des Doms ist unter anderem mit Wikingerschiffen verziert. Rein namentlich - und das ist wegen der jungen polnischen Sprachgeschichte besonders absurd - will man den Namen Gnesens vom "polnischen Wort "gniazdo" für Nest herleiten, weil sich dort laut Gründungssage ein weißer Adler in einem Baum niederließ. Tatsächlich beinhaltet diese Sage nur ein Mythenmotiv aus der Asenzeit, denn auch in der Weltenesche Yggdrasil saß ein namenloser Adler. Der Zeuge dieses Motivs, ein gewisser Lech hat danach auf einen Hügel Gnesen gegründet, doch wenn wir an die Lugier denken, wird schnell klar, von wem der Name Lech abgeleitet sein könnte, falls er nicht komplett erfunden wurde. Die Region um Gnesen, Posen und Kruschwitz gehörte den wandalischen Naharvali und auch sie haben hier die gleichen Ahnenkulte praktiziert, wie andere Nachfahren früherer Asen-Clans

Für Dago Miseko, dem Begründer des Daglinger Herzogtums in Gnesen und am Gabelsee bei Kruschwitz bedeutet das um 960 nichts anderes, als dass diese Gegend nur von wandalischen Heiden besiedelt war und er in mühevollen Kleinkriegen sein Herrschaftsgebiet sichern musste. Seine erste urkundliche Erwähnung fällt 962 oder 963 auch mit zwei Niederlagen gegen ein heidnisches Heruler-Heer unter der Führung des sächsischen Grafen Wichmann II. zusammen. Der Neffe des Sachsenherzogs Hermann Billung hatte dabei keinerlei sprachliche Schwierigkeiten ein heute angeblich als "slawisches" bezeichnetes Heer zu führen. Nur drei Jahre später unterstellte 966 Dago Miseko sein Herzogtum dem Vatikan als „Terra Petri“, was zugleich aussagt, wie zu dieser Zeit sein Machtbereich genannt wurde und soll ab dieser Zeit begonnen haben das Land zu christianisieren. Doch in Gnesen selbst stand unter seiner Herrschaft nie eine christliche Kirche. Niemand sprach auch von einem "Polen" und das blieb auch lange unter seinen Nachfahren so. Obwohl auch Posen als frühe Hauptstadt von Dago Miseko gilt, hatte offensichtlich Gnesen einen weitaus höheren Stellenwert, denn im Dom sollen auch die Gebeine der Daglinger ruhen. [...]

Dago Miseko als Herrscher über die Licicaviki

Was auch immer Slawisten bisher über Dago Miseko geschrieben haben, diente nur dem Ziel seiner Polonisierung. Wie kläglich das ganze immer wieder scheitert, kann man an seinen angeblichen Vorfahren ablesen, obwohl nach Eduard Mühle nur Miseko "ziemlich unvermittelt in die Geschichte eintrat". Er wäre aus einer in Abgeschiedenheit entwickelten Stammesgesellschaft plötzlich herausgetreten und konnte wie aus dem Nichts ein riesiges Territorium zwischen Oder und Weichsel erobern, doch seine Untertanen über die er herrschte, nannten sich nicht Polen oder Polanen, sondern sind als Licicaviki überliefert! Die offizielle Forschung hat über Dago Misekos Gefolgsleute nur Hypothesen aufgestellt, die den Namen nicht erklären werden.


Die Licicaviki als Gefolgsleute von Dago Miseko im 10. Jahrhundert - Der Name ordnet diese Gefolgsleute den Wikingern (Viki) zu!

Als Quelle dieses überlieferten Namens gilt der Sachse Widukind von Corvey der folgendes niederschrieb: Misacam regem, cuius potestatis erant Sclavi qui dicuntur Licicaviki, duabus vicibus superavit fratremque ipsius interfecit, predam magnam ab eo extorsit und ins deutsche übersetzt: König Misaca (Miseko), der über die Sclavi, genannte Licikaviki herrschte, wurde zweimal besiegt, sein Bruder wurde getötet, große Beute fiel von ihm ab. Real führte diese zwei Niederlagen das heidnische Heer unter dem sächsischen Grafen Wichmann II. herbei und auch ihm wurde nachgesagt, dass er für den Tod von Dago Misekos Bruder verantwortlich wäre.


Rein namentlich will man bis heute vom Dorf Lebus, die sogenannten Leubuzzi als weiteren "westslawischen" Stamm ableiten. Doch von den erstmals als "Lebusana" überlieferten Stamm hergeleitet, handelte es sich ursprünglich um einen Wächternamen (sana), wobei "leub" indogermanisch für ein Gefäß steht. Wir haben es hier also um die Nachfahren einer Kriegerkaste aus der Asenzeit zu tun.

Die Licicaviki deuten polnische Forscher bisher als verzerrten Namen Leubuzzi, die rund um die Einmündung der Warthe in die Oder verortet werden und zwischen 960 - 965 von Dago Miseko unterworfen wurden. In Folge dieser Unterwerfung wären zu dieser Zeit auch die drei Burgen der Leubuzzi zerstört worden. Logisch erschließt sich das jedoch nicht, warum man ausgerechnet diese Heiden mit den Licicaviki gleichsetzen will, die im Kontext gesehen gegen Dago Miseko gekämpft haben. Weil das andere wohl ähnlich sehen existieren noch weitere Theorien, wovon eine sogar behauptet, dass es sich um eine Namensableitung von Misekos sagenhaften und dazu unbelegten Großvater Lestek handeln würde. Auf ihn würde sich der Namensteil "aviki" als Geburtsname beziehen und die Licic auf ein Weichselvolk namens Litzike. Das Ganze ist jedoch nur den Theorien über die Herkunft der sogenannten "Weißen Serben", als Chrobaten entnommen. Ähnlich verhält es sich auch die Licicaviki als Kleinstamm in Pommern oder in der Lausitz zu deuten, die Kriegergefolge für Dago Miseko räumlich und auch zeitlich nicht in Frage kommen.

Unabhängig all dieser Deutung fällt jedoch bei diesem Gefolgenamen jedoch sofort auf, dass das am Namensende befindende "viki" für Wikinger stehen wird. Sinngemäß ist also der Frage nachzugehen, ob die Licicaviki für "Wikingerleute" stehen. Setzen wir das vorstehende Licica mit dem von Kaiser Konstantin VII. überlieferten Namen der Litzike (ausgesprochen als Licike) gleich, der als Weichselvolk interpretiert wird, können sie auch als Stamm über "viki" den Wikingern zugeordnet werden, womit recht zweifelsfrei der Wikingerhintergrund von Dago Miseko untermauert wird. Der Geburtsname "aviki" seines ihm zugerechneten Großvaters Lestek würde also nichts anderes bedeuten, als "ein Wikinger". Vom vorstehenden "licica" könnte aber auch das polnische Wort "lisica" abstammen, was bei Wiktionary mit "bewaffnete Stierköpfe" übersetzt wird! Eindeutiger lassen sich Wikinger mit Hörnerhelmen wohl nicht beschreiben.

Nur drei Jahre später nach Dago Misekos Niederlagen um 962/963 bereiste Ibrahim ibn Jakub das Herrschaftsgebiet von Dago Miseko und traf eine wieder aufgebaute Heeresmacht an, die er als "Druzyna" überliefert hat. Der elitäre Teil soll aus 3000 berittenen "Gepanzerten" bestanden haben, "von denen das hundert 10000 andere aufgewogen" hätte. Sie erhielten Sold und wurden mit regelmässig mit Kleidung, Ausrüstung und neuen Rossen versorgt. Die "Druzyna" bezeichnete Elite von Dago Miseko entsprach jedoch auch namentlich der "Druschina"-Elite der Rurikiden, weshalb ihre Existenz sicher den engen Beziehungen beider Wikingerreiche zu verdanken ist! [...]

Primärquelle: Wikipedia
Mühle, Die Piasten
Stiehler, Diener und Krieger

Die frühe Landnahme der Daglinger


Durch die Landnahme des Wikinger-Clans der Daglinger entstand um 960 entstand wie um Känugard (Kiew) und Naugard (Nowgorod) ein neues Herrschaftsgebiet, dass von Beginn an missionierende Mönche der byzantischen Ostkirche antraf. Belegt ist, dass an der oberen Weichsel Kyrill und Methodos persönlich missionierten, womit durchaus Kontakte zu Dago Miseko existiert haben könnten. Wenn nicht über ihn, doch zumindest über ihre Jünger, die in ganzen Ostrogard eifrig die vorgegebene Glagoliza-Liturgie verbreiteten. Gemessen an den späteren heidnischen Aufständen muss das viel böses Blut erzeugt haben, dazu kamen aber noch die Schwertmissionen der Daglinger - Wikingerraubzüge der Licicaviki unter dem Denkmantel der Christianisierung.


Der Wikingerort Truso (Druso) an der Weichselmündung. Der nahe Elbing existierende Hafen war für seinen Bernsteinhandel berühmt

Wie die Daglinger den Weg in die Ostsee fanden, erzählt sicher Truso an der Weichselmündung, was an der Bernsteinstraße liegend Reichtum jenen versprach, der das Küstenhinterland beherrschte. Von diesem Ort aus konnten man mit Wikingerschiffen die Weichsel bis nach Kujawien hinabfahren, von wo man aus jenes Seengebiet erreicht, wo man relativ schnell in die Gegend von Kruschwitz und Gnesen kommt. Diese Gegend hat man Jahrhunderte vor der Ankunft der Daglinger den Helvekonen und Naharvali zugeordnet, weswegen sie hier auch nur ihre Nachfahren angetroffen haben.

Der andere, jedoch wesentlich längere Weg nach Gnesen war über die Oder möglich, wo sich um 965 auf Wollin eine weitere Wikingerstadt befand. Möglichweise damals als Weltaba oder Jumne(ta) bekannt, soll er zu jenen Orten gehören, die für das verschwundene Vineta gehalten werden. Wer also die Oder aufwärts fuhr gelangte über die Warthe und ihren Nebenfluss die Kleine Warthe bis in die Gegend von Gnesen, wo sich die Quelle der Welna befindet. Möglicherweise bietet sich hier ein namentlicher Zusammenhang zu Weltaba auf Wollin an, wo etwa die Welna als heutiger Warthe-Nebenfluss früher auch für die untere Oder und Warthe verwendet wurde. Weiter wäre es deshalb auch keinesfalls abwegig, dass im Quellgebiet der Welna ein Quellheiligtum der Asenzeit stand, denn die Gegend gilt seit der Steinzeit als besiedelt. Der Name dieses Flusses lässt sich indogermanisch auch als Totenfluss (u̯el-wel) deuten, womit er dort endete, wo zur Asenzeit ein Dilmun vor der Odermündung stand. Weltaba könnte deshalb ebenfalls diesen Ort beschreiben.

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Lässt sich die frühe Burg Gnesens den Daglingern zuordnen, wird der um 945 geborene rothaarige Dago Miseko auch nur dort geboren sein.

Während der Zwischenkriegszeit (1919–1939), besonders aber seit 1948 erbrachten Ausgrabungsarbeiten den Beweis der Existenz eines Burg-Komplexes, der schon während der Jahre 940-41 erbaut wurde. Den Quellen zufolge befand sich auf dem "Lech" genannten Hügel vorher ein heidnischer Tempel, der als Anbetungsort des Gottes Nyja diente. Die Zerstörung dieses Tempels wird jedoch erst auf 1040 und 1050 datiert, womit dieser Ort unter Dago Miseko und seinen Söhnen und Enkeln noch weiter ein heidnischer blieb! Für ein Machtzentrum, wo man im späteren Dom die Gebeine der Daglinger aufbewahrte, stellt sich deshalb die Frage, ob die 940 errichtete Burg bereits vom Wikinger-Clan, den "Licivaviki" erbaut wurde. Dago Miseko soll zudem erst 945 geboren sein, womit er in dieser neu errichteten Burg in Gnesen geboren sein könnte. Für die Landnahme der Daglinger bedeutet das jedoch, dass sie bereits zwanzig Jahre früher unter den Vorfahren von Dago Miseko erfolgte. Bereits zu dieser Zeit musste man sich Kruschwitz am Gabelsee (Goplosee) bemächtigt haben, womit man die Bernsteinstraße zur Ostsee und zu den Rurikiden am Dniepr kontrollierte.

Auf dem Gebiet der ersten Burgsiedlung Gnesens wurde gegen Ende des 10. Jahrhunderts eine Kirche erbaut, die im Jahre 1000 dann zur erzbischöflichen Hauptkirche (Archikatedra) erhoben wurde. Und doch existierte noch ein halbes weiteres Jahrhundert der heidnische Tempel auf dem "Lech"-Hügel, was die angebliche Christianisierung des "Misekorici" genannten Landes relativiert. Denn wenn wir dazu noch den Hügelnamen "Lech" vom altnordisch "leg" herleiten, wird dieser als Grabstätte (!) beschrieben und wurde bekanntlich ja auch so genutzt, bis die Gebeine der Daglinger im Dom unterkamen. Was war das also für eine Gottheit Nyja, die man dort unter den Daglingern anbetete?

Nach bisheriger Ansicht gilt Nyja oder auch Niya als Gott der Unterwelt und deutet ihn als Äquivalent von Charon. Weiter soll er auch einen Bezug zu "bösen Vögeln" (navund) die Schwangere belästigen, zu "fließen" (n'u) und einem Boot (navis) haben, was ihn insgesamt auch mit dem Element Wasser verbindet. Er wurde zusammen mit Devana verehrt, die wiederum als Variante der römischen Diana angesehen wird. Von Johannes Longinus ist folgendes über Niya überliefert:

Sie nannten Pluto Niya, und betrachteten ihn als den Gott der Unterwelt und den Wächter und Beschützer der Seelen, wenn sie den Körper verlassen. Ihm beteten sie, dass die Einführung nach dem Tod zu besseren Orten im Untergrund sein würde. Für diese Seelen wurde der wichtigste Tempel in der Stadt Gnesen gebaut, zu dem die Pilger von allen Seiten kamen.

Darüber hinaus befand sich auf der Spitze des Tempelhügels ein periodisch gefülltes Wasserbecken, womit betont wurde, dass nach theologischer Sicht die Welt einen heiligen "aquatisch-chtonischen" Charakter hätte. Ein Unterweltgott, der in einem Tempel mit einem Wasserbecken verehrt wurde, symbolisierte jedoch zur Asenzeit nur einen Asenort als Dilmun, die temporär auch vor der Mündung der Oder und der Weichsel standen. Die ankommenden Daglinger fanden also auf dem Hügel einen Wallfahrtsort umliegender Stammesgebiete vor, was sie wiederum dazu annimierte hier auch ihre erste Burg zu errichten. Das mehrte nicht nur ihre Macht, sondern sicher auch ihre materiellen Reserven. Für ihre Nachfahren muss das ganze noch so lukrativ gewesen sein, dass sie den Tempel noch ein halbes Jahrhundert neben der christlichen Kirche stehen ließen. An dieser Stelle ist es deshalb auch erlaubt die Frage zu stellen, inwiefern der Tempel von Niya oder Nyja eine Rolle bei der Etymologie Gnesens spielte, wo doch das indogermanische "nes" für Tempel und Götterwohnung steht und das vorstehende "gʰe" zuerst als Verstärkungspartikel diente. Wenn wir weiter berücksichtigen, dass auch die Endung "nō" für hinan steht, beschreibt ein "gʰe-nes-nō" nichts anderes als einen großen Tempel auf dem Hügel! Wir bekommen damit auch Zugriff auf die Herkunft des wandalischen Fürstentitels Knes (urgermanisch), womit sich Gnesen auch als vormaliger wandalischer Fürstensitz offenbart. Bemerkenswert ist dabei, dass alle Knesen in Mittel- und Osteuropa von den Stämmen immer nur gewählt wurden. Im 10. Jahrhundert von den Daglingern erobert, wurde er zugleich deren Hauptsitz! Wir können es also drehen und wenden, wie man will: Der Name Gnesen ist germanisch und bezeichnet einen uralten Stammessitz, der zugleich Ort eines weithin bekannten Ahnenkultes war.[...]

Primärquelle: Wikipedia,
Stiehler, Diener und Krieger
von Weltzien, Wikinger aus genealogischer Sicht

Die Glaubenswelt der Daglinger

Archäologisch unbestreitbar existierte in Gnesen und Herzog Dago Miseko keine christliche Kirche, der Erbau fällt erst in die Herrschaftszeit von Boleslaus "Chrobry" zwischen 992 – 1025, wobei er die letzten beiden Jahre ein vom Papst anerkannter gekrönter König gewesen sein soll, dem zuvor ein Machtpoker um den Status dieses Herzogtums vorausging. Nirgendwo ist zudem belegt, dass der auch als Bolsleib (=Hauserbe) oder Bolsma genannte Sohn von Dago Miseko bei seiner Geburt um 965 oder 967 schon getauft war, denn wenn die Daglinger schon um 940 die Gegend zwischen Gnesen und dem Gabelsee bei Kruschwitz kontrollierten, haben sie Norwegen zu einer Zeit verlassen, als dort die Christianisierung noch nicht einmal eingesetzt hatte. Diese soll nach heutiger Ansicht erst um 970 begonnen haben und um 1000 seinen Höhepunkt erreicht haben, also genau zu jener Zeit, als unter Boleslaus "Chrobry" in Gnesen die erste christliche Kirche entstand. Man kann deshalb durchaus davon ausgehen, dass noch lange Verbindungen in die alte norwegische Heimat der Daglinger bestanden und so auch die Christianisierung des Herzogtums Misekorici begünstigten.

Boleslaus Chrobry a.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Boleslaus Chobry mit einem typischen Wikinger-Schnauzbart

Von was also Boleslaus (Bolsleib) König geworden ist war nicht "Polen", sondern von seinen Licicaviki genannten Wikingern kontrolliertes Herrschaftsgebiet, dass sie keinesfalls nach den unterworfenen Polanen benannte. Es war eben nur das Misekorici der Licicaviki-Wikinger, dass er als "Terra Petri" der päpstlichen Christianisierung öffnete. Und wenn schon der Papst sein Königstum legitimierte, dann muss das auch mit einer nachträglichen Taufe verbunden gewesen sein, die Dago Miseko wohl nie selbst erfuhr. Zu seiner Zeit verehrte man in Gnesens Heidentempel Freyr (Yngvi) und Freya als Niya (Nyja) und Devana, deren örtliche Namensvarianten der Glaubenwelt der wandalischen Naharvali entstammten. Der Hintergrund des Daglinger Ahnenkultes und jener der Naharvali-Nachfahren war also ein identischer, wobei letztere Freyr auch als Lucus verehrten. Das erzählt uns die Region um den Gabelsee (Goplo) bei Kruschwitz, die als "Naharv lucus" auf der Karte von Spruneri (1855) erscheint.

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Als Boleslaus Krakau und das gesamte Chrobatien erobert, erhielt er so nicht nur seinen Beinamen Chrobry, sondern wird auch den Wanda-Hügel gesehen haben, der namentlich auf die Wandalen weist. Es soll sich um den den Grabhügel Tochter Wanda des legendären Wandalen-Herzogs Krak handeln. Im 7. Jahrhundert aufgeschüttet belegt er zugleich, dass zu dieser Zeit noch die Wandalen hier herrschten! Die von Wincent Kadlubek beschriebene wandalische Herkunft von Krak - er war selbst Bischof in Krakau zur Zeit, als das Misekorici noch lange nicht "Polen" genannt wurde - ist heute überhaupt kein Grund ihn als "legendären polnischen Herrscher" aufzulisten, wenn zu seiner Zeit vor dem 7. Jahrhundert (!) noch keinerlei Polen existierte!

Boleslaus Ökelnamen "Chrobry" hat man mittlerweile auch vom gotischen „Hrouber“ für Räuber hergeleitet, was womöglich das wahre Wesen der Licivaviki als Wikinger offenbart. Polonisierer haben diesen verformten Begriff als Tapferer eingeführt und findet sich heute auch so in der Wikipedia wieder. Mit der wahren Herkunft hat das aber nichts zu tun, denn bei genauerer Betrachtung weist dieser Begriff eher auf die Chrovát-oi oder Chrobaten, wie die Wislanen auch genannt wurden. Wie dieser Beiname entstanden sein könnte, wird das Land der Wislanen erzählen, die auch als "Weiße Chrobaten" bekannt rund um Krakau siedelten. Um 990 oder spätestens um 999 wurde Krakau von den Licicaviki unter Boleslaus erobert, dass zuvor Böhmen unterstand. Von dort stammte auch die Mutter von Boleslaus "Chrobry", die als Dubrawka bekannt, die Tochter von Böhmens Herzog Boleslaus, des Grausamen war. Im Ergebnis dieser Ereignisse lässt sich "Chrobry" mit den unterworfenen "Chrovát-oi" verknüpfen, womit dieser Eigenschaften beschreibende Ökelname den Daglinger als Bezwinger der Chrobaten ausweist. Dieser Prozedere kennt man noch aus der Zeit römischer Kaiser, die sich ebenfalls Beinamen, nach eroberten Völkern oder Regionen gaben und zur Missionierungszeit der Wikinger auch die Nordländer erreichte. Letztlich ist also für "Chrobry" weder Räuber noch Tapferer stimmig, sondern basiert auf dem Eroberungszug der Daglinger zur Unterwerfung der Chrobaten an der oberen Weichsel.

Möglicherweise wurde dieser Name nach römischer Tradition von Boleslaus auch in seinem päpstlichen Königstitel geführt, sicher ist jedoch, dass danach in Gnesen eine christliche Kirche errichtet wurde, was mitten in Heidengebiet sicher seinen Preis hatte, also nicht ohne päpstlichen Hintergrund geschah. Man weiß heute, dass der Totengott Nyja (Freyr) eine Umdeutung in Gnesen erfuhr und in der neuerbauten christlichen Kirche als Heiliger Wojciech angebetet wurde. Hinter diesem Namen verbirgt sich jedoch nur der Missionar Adalbert von Prag, womit wohl auch geklärt ist, welche Rolle er und sein Bruder Sobebor bei der beginnenden Christianisierung rund um Gnesen spielte. Sobebor hatte sich just in dem Moment Boleslaus angeschlossen, als dieser Chrobatien für die Daglinger erobert hatte.

Die Adalbert von Prag geweihte Kirche hatte aber noch eine weitere Brisanz. Der Prager Bischof galt als enger Freund von Kaiser Otto, dem III. der ein eifriger Befürworter der Pläne Adalberts wurde, das gesamte Ostrogard (Ostland) für die Reichskirche zu missionieren. Damit begann ein Wettlauf mit der byzantinischen Ostkirche, die bei den Rurikiden bereits missionarische Erfolge verzeichnen konnte. Nach dem Tode Adalberts bei den Pruzzen nutzte das Boleslaus in dem er die Hinterlassenschaften von Adalbert barg und als sogenannte "Heilige Reliquien" politisch ausspielte. Das Ganze gipfelt im sogenannten "Akt von Gnesen", wo durch die Gründung des Erzbistums Gnesen durch Kaiser Otto, des III., eine frühdeutsche Zukunft zwischen Oder und Weichsel verhindert wurde.

Primärquelle: Wikipedia

Warum Boleslaus unter Otto III. kein König wurde


Ohne dem gewaltsamen Tod des Adalbert von Prag wäre 1000 v.Chr. keine christliche Kirche in Gnesen entstanden und nachfolgend auch kein Erzbistum, was die Macht der Reichskirche beschränkte.

Stellen wir uns vor, dass der mit Kaiser Otto III. befreundete Adalbert von Prag so freundlich, milde und gerecht wie sein Vorgänger, der Sachsen stammende beliebte Thietmar gewesen wäre und womöglich auch etwas anders bei den Pruzzen aufgetreten wäre, hätte ihm wohl nicht das Los des Märtyrers ereilt und die ganze folgenschwere Errichtung eines Erzbistums von Gnesen wäre nie geschehen. Das Bistum Gnesen wäre mit Breslau und Posen weiterhin ein Teil des Erzbistums Magdeburg geblieben und von dort aus wären die eroberten Ländereien der Licicaviki-Wikinger missioniert worden, womit sich auch die frühdeutschen Elemente der Reichskirche endgültig durchgesetzt hätten. Der an sich schon tributpflichtige Boleslaus, der Chrobate (Chrobry) wäre ein Herzog für Otto III. geblieben und hätte sich im Dienste seiner Ostmissionen gestellt und das Heilige Reich deutscher Nation nur noch nach Osten erweitert. Eine solche Machfülle der Reichskirche wollten der Vatikan und die Ostkirche zwar verhindern, doch mit einem noch lebenden Adalbert von Prag wäre das wohl nicht mehr gelungen. Und wie die Geschichte es zeigte, zog Boleslaus sogar nach Kiew um die Thronverhältnisse der zerstrittenen Rurikiden in seinem Sinne zu ordnen, das ganze hätte jedoch auch im Auftrag Otto, des III stattfinden können, womit die Ostmission der Reichskirche bis zum Dnjepr missioniert hätte.

Doch weil Adalbert von Prag weniger liebenswürdig wie Thietmar war, haben die Pruzzen einen Bischof erlebt, der am Rande einer fordernden Schwertmission agierte. Das Ergebnis war wütender Widerstand und der Tod des Bischofs. Seine Überreste ließ Boleslaus bergen und kam so Otto, dem III. näher, dass er diesen als "dominus" Herrn aufwertete und gleichzeitig mit Gnesen ein eigenständiges Erzbistum gründete. Das Hauptziel der Daglinger war jedoch zu dieser Zeit keinerlei Tribut an Otto, dem III. und seine deutschen Nachfolger zu zahlen, wofür jetzt Boleslaus die Reliquien des getöteten Bischofs Adalbert verwendete.

Nach den hagiographischen Quellen ist Otto III. nach Gnesen aufgebrochen, um die Reliquien Adalberts zu bekommen und nach Thietmar von Merseburg war das Ziel der Reise am Grabe des hl. Adalbert (orationis causa) zu beten. Die Reliquien Adalberts befanden sich zu dieser Zeit in Gnesen, weshalb Boleslaus den deutschen Kaiser auch hier nur erwartete. Um das Weihnachtsfest 999 brach Otto III. von Rom nach Gnesen auf, was er erst viele Wochen später im folgenden Jahr erreichte. Bereits im schlesischen Eulau wurde Otto III. vom entgegenkommenden Boleslaus abgefangen und durch das Misekorici der Daglinger nach Gnesen geleitet. Auf dieser Reise ritt man ganz gewiss nicht stumm nebeneinander, weil man sich nicht verstand, sondern sprach die gleiche Sprache, weil zu dieser Zeit noch keine "polnische Sprache" existierte.

Otto zog barfuß in Gnesen ein und wurde vom deutschen Bischof Unger von Posen an das Grab des heiligen Adalbert geleitet. Otto errichtete für Adalbert einen Altar und gründete in Gnesen eine Kirchenprovinz, der die drei Bistümer Kolberg, Krakau und Breslau unterstellt wurden. Otto III. gab Boleslaus eine Kopie der Heiligen Lanze. Der Herzog der Daglinger schenkte dem Kaiser dafür eine Armreliquie des hl. Adalbert. Die drei namentlich genannten deutschen Bischöfe Poppo von Krakau, Johannes von Breslau und Reinbern von Kolberg wurden zwar dem Erzbistum Gnesen unterstellt,doch die Gründung des Erzbistums Gnesen wurde ohne die Zustimmung des Posener Bischofs Unger durchgeführt. Die verweigerte Zustimmung des Ortsbischofs zur Gründung eines Erzbistums bedeutete kirchenrechtlich ein Veto. Doch hatte der Einspruch Ungers in der Praxis keine Bedeutung. Thietmar erzählt mit deutlicher Kritik (ut spero, legittime), dass der Kaiser das Erzbistum errichtet habe. Die negativen politischen Folgen waren also schon damals für Bischof Unger absehbar. Denn so entzog sich das Wikingerreich der Licicaviki auch der deutschen Reichskirche, was nachfolgend die Verbreitung der Glagoliza-Liturgie begünstigte.


Die Kirchengewalt in Europa - Das Gebiet des Misekorici unterstand zwar nicht der Ostkirche, trotzdem haben dort Kyrill und Methodos ihre erfundene Glagoliza-Liturgie verbreitet

Nach Thietmar von Merseburg habe Otto Boleslaus vom tributarius (Tributpflichtigen) zum dominus (Herrn) erhoben, was ihn von den Tributen befreite und nicht als Aufwertung zum König angesehen werden kann. Damit hatte Boleslaus sein wichtigstes Ziel erreicht und war jetzt mit den anderen Grafen des Kaiserreichs ebenbürtig. Aus Sicht des Kaisers war das Misekorici jetzt Teil des Reichgebietes, auch wenn es kirchenpolitisch aus Sicht der Reichskirche bald ein absehbares negatives Eigenleben entfaltete. Für Otto III. blieb Boleslaus nur ein "Bruder und Mithelfer des Imperiums“ und "Freund und Genossen des römischen Volkes", was definitiv nicht mit einer unbestätigten Königswürde zu vergleichen ist. Es werden auch keinerlei kirchliche Akte oder Zeremonien erwähnt, womit wir uns auch von der Vorstellung verabschieden können, das Boleslaus jemals ein König war, seine unmittelbaren Nachfolger waren ebenfalls nur Herzöge.

Bekannt ist jedenfalls auch, dass Boleslaus die neu errichtete Kirche des jetzt "Heiligen Adalbert" (Wojciech) fertig bauen ließ und seine Legende im Sinne der beabsichtigten Christianisierung mit dem Unterweltgott Nyja (Freyr) synchronisiert wurde. Die Mission des Adalbert fand jetzt mit einem Kahn in das Jenseits statt, in das man aufsteigen musste. Ihn begleiteten 30 Krieger, die für den Mondzyklus stehen, der Mond selbst steht wieder Mondgötter, die sich von der Präsenz "Nannas" vor europäischen Flussmündungen herleiten.


Primärquelle: Wikipedia

Dago Miseko und das Christentum

Wie kamen also die Daglinger unter Dago Miseko zum Christentum, wenn sie selbst nur in Gnesen an Freyr und Freya als Nyja und Devana glaubten? Es wird zudem nicht einmal berichtet, dass sein Machtbereich das Ziel von Missionaren war, was womöglich an den herrschenden Wikinger-Clan den Licicaviki lag, die nichts vom Christentum wissen wollten.

Der etwas später geborene Chronist Thietmar von Merseburg (975-1018) hat die Einführung des Christentums auch nur als Liebesgeschichte erzählen können, doch ein Augenzeuge war er nicht. Nach ihm wurde Dago Miseko durch seine angeblich christliche böhmische Frau, die "premyslidische" Herzogstochter Dubrawka (schon um 977 gestorben), vom Christentum überzeugt. Doch Beheim, so der alte Name Böhmens, wurde zu dieser Zeit erst selbst missioniert, weshalb die Tochter vom Herzog Boleslaus, des Grausamen ganz sicher alles andere als "bibelfest" war. So wurde erst 993, ein Jahr nach dem Tode von Dago Miseko das Kloster Breunau in Prag von bayrischen Mönchen errichtet. Erst im 13. Jahrhundert war man in der Lage Ableger in Braunau und Politz zu gründen, weswegen zu dieser Zeit die Landbevölkerung sicher noch heidnischen Ahnenkulten anhing. So lebten christianisierte Boemi als reichsunmittelbare Teutonici neben böhmischen Sclavi, die sich noch immer einer Christianisierung erwehrten. Diese Situation war noch dem Umstand geschuldet, dass sich die führenden böhmischen Gaufürsten erst 872 taufen ließen, aber erst 895 tributpflichtig wurden und weitgehend von Bayern aus beherrscht wurden. Für die Landbevölkerung sagt das nichts aus, die christliche Missionierung blieb wohl nur auf wenige Städte beschränkt.

So war Drahomíra von Stodor, die väterliche Großmutter von Dago Misekos Gemahlin Dubrawka selbst eine Heidin und auch ihre vermutliche Mutter trug mit Biagota einen Namen, der sie als Gotin bezeichnen könnte. Auf eine Intrige oder direkt angeordneten Befehl von Drahomíra von Stodor geht wohl auch die Ermordung von Ludmila zurück, der ersten christlichen Fürstin in Böhmen. Sie wurde schon mit 14 jahren mit Herzog Borwieg verheiratet, der sich 872 mit seiner Frau taufen ließ. Er gilt als Nachfahre des Fürsten Pramysil, der noch ein Waräger gewesen wäre. Heute als "Bořivoj I." in der Wikipedia zu finden, wäre er "der erste historisch belegte böhmische Herrscher aus der Dynastie der Přemysliden", die mindestens ein regionale und im Namen slawisierte Kriegerkaste der Boemi war.


Zu den Vorfahren von Dago Misekos Ehefrau Dubrawka gehörte auch Libussa, als Stammmutter der Přemysliden, die über ihren Vater Krok als wandalischer Krak, wahrscheinlich wandalischer Herkunft ist.

Pramysil ging als "Přemysl der Pflüger" in die Christianssage ein, wo dieser vorzeitliche Herrscher in Nordböhmen die Tochter eines Korkontenfürsten namens Linbucha als Wahrsagerin Libussa gefreit hätte. Nach der Sage wurde nach der Hochzeit des Pflügers mit der Wahrsagerin die Stadt Prag gegründet und Beheim (Böhmen) von der Seuche befreit und alle Fürsten Böhmens sollen fortan dem Geschlecht von Pramysil entstammen. Real existierte Prag schon sehr länger als Siedlungsort und auch Herzog Borwieg hatte seinen Sitz nur auf einer Burg in Schalow. Nach der ausführlichen Cosmas-Fassung der Christiansage war Libussa keine Wahrsagerin, sondern eine Richtertochter, die im Mittelpunkt eines Rechsstreits um die rechtmäßige Nachfolge ihres Vaters "Krok" stand. Dieser in Böhmen weithin geachtete Richter "Krok" eröffnet jedoch eine namentliche Verbindung zum Wandalenherrscher "Krak" an der oberen Weichsel im 7. Jahrhundert, auf dem der Name der Stadt Krakau zurückgeht. So gesehen könnte es sich bei Libussa auch um seine Tochter Wanda gehandelt haben, womit die "Přemysliden" eher eine wandalische Kriegerkaste waren, die im 7. Jahrhundert auch über Böhmen "richteten" (herrschten).


"Richter" Krok und seine drei Töchter. Ist er mit dem Wandalenherrscher "Krak" identisch, entstammte das nachfolgende Geschlecht der "Přemysliden" einer wandalischen Adelskaste.Von "Krok" sind sogar drei Töchter überliefert, zu denen "Kazi, die Ärztin", die mit Heilkräutern verschiedene Krankheiten zu kurieren wusste und auch "Teta, die Priesterin" gehörte, welche einen heidnischen Kult im Land eingeführt hatte!

Damit kommen wir wieder auf die angeblich christliche Gemahlin von Dago Miseko zurück, die wandalischer Herkunft sein könnte. Diese „sann, da sie sah, dass ihr Gemahl noch im vielgestaltigen Irrwahne des Heidentums befangen war, emsig und besorgt darauf, wie sie ihn zu ihrem Genossen im Glauben machen könnte". So brach sie angeblich aus taktischen Gründen Dago Misekos zuliebe die Fastenzeiten, „tat mit Absicht zeitweilig Übles", bis der Herzog, „der vordem den Herrn eifrig verfolgt hatte, in sich ging, indem er auf wiederholtes Vermahnen der geliebten Gattin das Gift des angeborenen Unglaubens von sich gab und in der heiligen Taufe den ererbten Sündenmakel abwusch", worauf auch sein Land das Christentum übernahm: „Alsbald folgten die bis dahin schwachen Glieder des Volks ihrem geliebten Herrn und Haupte, und alle legten das hochzeitliche Kleid an und wurden unter Christi Jünger gezählt".

Wann dieses christliche "alsbald" wirklich geschah muss daran gemessen werden, wann in Gnesen die erste Kirche entstand, deren erster Erzbischof mit Gaudentius von Gnesen ein Bruder des getöteten Adalbert von Prag gewesen wäre. Sich festzulegen ist mit Vorsicht zu genießen, denn der Bau der christlichen Kirche des "Heiligen Adalbert" im jahre 1000 war sicher noch nicht vollendet, als schon kurz nach 1000 Gaudentius verstarb. Hinweisen zufolge soll er zuvor noch Dago Misekos Sohn Boleslaus Chrobry exkommuniziert haben, was vielleicht erneut seinem fragilen Glaubenshintergrund geschuldet war, wenn zeitgleich noch Nyjas (Freyr) Heidentempel noch fast ein halbes Jahrhundert weiter bestand.

Primärquelle: Wikipedia

Dago Miseko und die Frage seiner Taufe


Der kursierenden nordischen Legende nach stammen die Vorfahren von Dago Miseko aus dem Teilkönigshaus Ringerike in Norwegen, nordwestlich von Oslo, während er selbst nach dem festgestellten Burgbau von Gnesen sicher nur dort geboren wurde. Von Gnesen aus eroberte Dago Miseko mit seinem Bruder Sigibur und seiner Schwester Atheit das Gebiet das Wartheland zwischen Oder und Weichsel. Er erlebte aber auch Rückschläge besonders im Westen, wo er gegen die Sachsen nicht nur wichtige Schlachten verlor, sondern auch seinen einzigen Bruder Sigibur. An das Misekorici genannte Herzogtum fiel unter seiner Herrschaft auch Pommern, wo er von Wollin aus über die Odermündung herrschte. Möglicherweise auch aus dem Grund, weil über die Oder, Warthe und Welna seine Vorfahren in das Umland von Gnesen gelangten, es unterwarfen und auf einem der sieben Hügel dort ihre Burg um 940 erbauten.

Alle Nachkommen der Daglinger trugen weiterhin nordisch-gotische oder auch althochdeutsche Namen. Neben Miseko und Sigibur lauteten diese Bolko, Swentibold, Swatana, Gunzelin, Geira, Astrid, Agnes und Heinrich. Boleslaus oder Wratislaus sind schon lateinisierte Varianten aus dem geläufigen Sprachgebrauch christianisierter Adelsfamilien, Wlademir als Waldemar sind Varianten nordischer Ymir-Namen. Die spätere slawisierte Namensendung "law" stammte vom ursprünglich vom gotischen "laiba" und "leib" ab, was Sohn, Erbe oder Spross bedeutet.

Bereits unter Dago Miseko wurde nicht nur Pommern sondern auch Gebiete östlich der Weichsel von seinem Licicaviki-Wikingern unterworfen und seinem Herzogtum angeschlossen. Uneins ist sich hingegen die Forschung, wann und wo sich Dago Miseko nachträglich taufen ließ. Als Orte werden Gnesen, Köln, Regensburg, die Piasteninsel im Lettberger See (Lednica) oder auch Rom genannt, doch das könnte genauso gut bedeuten, dass diese auch überhaupt nicht stattfand. Wenn überhaupt könnte das nach den Annales Jordani aus dem 11. Jahrhundert im Jahr 966 stattgefunden haben, in einer Phase also, wo Dago Miseko nach seinen Niederlagen ein Bündnis zu Otto, dem I. suchte, möglicherweise mit dem Hintergrund, sich an Graf Wichmann II. zu rächen, durch dessen Feldzug sein Bruder Sigibur umkam.


Die "Piasteninsel" im Lettberger-See (Lednica) bei Posen - Auf ihr wurde angeblich Dago Miseko getauft.

In der engeren Wahl befindet sich auch die sogenannte "Piasteninsel" im Lettberger See bei Posen, auf der unter Dago Miseko ein Burgwall mit einem 500 m Umfang erbaut wurde. Der Bau soll noch vor 966 erfolgt sein und könnte ähnlich wie am Gabelsee (Goplo) bei Kruschwitz ein Heiligtum der Naharvali mit einbezogen haben, deren Vorfahren seit der Steinzeit die Insel nutzten. Um 963 oder 964 mit Holz erbaut, wurde zur gleichen Zeit auch eine 6 m breite und 170 m lange Holzbrücke nachgewiesen, die diese Insel mit dem Festland verband. Es war jedoch nicht die älteste Anlage auf der Insel, denn auf ihr wurden auch steinerne Reste eines Saalbaus mit Kapelle aus dem 9. Jahrhundert entdeckt, deren Bauzeit zwischen 865 und 885 datiert wird. Wem dieses frühe Missionierungszentrum zugeordnet werden kann ist nicht sicher, es dürfte aber ein ostfränkisches gewesen sein, denn nach dem Teilungsvertrag von 843 wurde die Ostgrenze des Ostfränkischen Reiches an der Weichsel definiert.


Eine der wenigen Karten definiert die Ostgrenze des Ostfränkischen Reiches unter Ludwig den Deutschen an der Weichsel, womit das frühe Missionierungszentrum im Lettberger See auf die Kirche seines Reiches zurückgehen wird.

Das Machtzentrum der Daglinger im Lettberger See (Legnica) wurde im Jahr 1038 von einer böhmischen Heerschar verbrannt, die seit dem Jahr 990 auf Rache sannen, denn zu dieser Zeit hatten die Daglinger das vormals zu Böhmen gehörende Schlesien erobert. Der Rachefeldzug gelang auch deshalb, weil das "Misekorici" zu dieser Zeit keinen Herzog besaß und durch die Kriege von Miseko Lambert zerrüttet in Agonie niederlag. Auch nur Miseko II. genannt handelte es sich bei ihm um einen Enkel Dago Misekos, der 1025 die Herrschaft über die Licicaviki übernommen hatte. Sein Herrschaftsbeginn wird mit seiner Krönung zum König verknüpft, die Königswürde wurde ihm jedoch später von Kaiser Konrad verweigert.


Primärquelle: Wikipedia

Miseko Lambert und der Zusammenbruch des Herzogtums um 1034

Als um 990 Dago Misekos Enkel Miseko Lambert als zweiter Sohn von Boleslaus geboren wurde, war weder Dago Miseko, noch sein Sohn Boleslaus ein "polnischer König", wie es bisher bei Wikipedia geschrieben steht. Und zu dieser Zeit stand auch noch keine christliche Kirche in Gnesen, weswegen es auch fraglisch ist, ob Miseko Lambert bei Geburt getauft wurde. Das einzige Heiligtum in Gnesen war zu dieser Zeit der Niya-Tempel, wo Freyr und Freya unter anderem Namen (Niya und Devana) verehrt wurde. Miseko Lamberts Mutter Emnilda war bereits die dritte Ehefrau von Boleslaus und war die Tochter einer sächsischen Adligen und des Sorbenfürsten Dobromir. Dobromir war eine Ymir-Namensvariante, wobei sich das vorstehende "dobr" sicher vom indogermanischen dōpi für Taufe herleitet. Der mit einer sächsischen Adligen verheiratete Sorbenfürst war also schon bei Geburt getauft und hatte seiner Tochter Emnilda erlaubt, Dago Misekos Sohn Boelslaus zu ehelichen. Ob überhaupt Dobromir ein Sorbenfürst war ist umstritten, denn er gilt auch als "Mitglied einer sächsischen Grafenfamilie", was das ganze Slawengefasel über ihn ohnehin obsolet machen wird. Seine Herkunft will man heute auch wegen seines Namens Dobromir klären, der angeblich auf den heidnischen Hawelfürsten Tugumir hindeuten soll. Doch auch dieser Name ist nur eine Ymir-Namensvariante, wobei das vorstehende "tug" vom germanischen tugō für Fürst abgeleitet ist. Das lässt auch die Aussage zu, dass an der Havel ein germanischsprachiger Fürst herrschte, wobei der Flussname ähnlich der Welna im Wartheland als Totenfluss gedeutet werden kann! Wir können also so immer den gleichen mythologischen Hintergrund der Asenzeit erkennen, weshalb auch raumübergreifende Ehen möglich waren, die ohnehin keine Sprachbarrieren zwischen Daglingern, ostelbischen Fürsten und sächsischen Adligen kannten.

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Miseko Lambert - Als Herrscher über das Daglingerreich gehörte er immer nur zum deutschen Kaiserreich

Der Ernennung Miseko Lamberts zum Nachfolgeherrscher der Daglinger ging zuvor die Enterbung seines älteren Halbbruders Bezprym voraus, was dieser jedoch nie akzeptierte. Unter seinem Vater Boleslaus nahm Miseko Lambert an den Kriegen gegen Kaiser Heinrich II., die jedoch eher kräftezehrend als erfolgreich waren. 1013 wurde der noch junge Miseko Lambert zu Friedensverhandlungen in Merseburg entsandt. Um den Frieden zu festigen, heiratete er Richeza, die Tochter des lothringischen Pfalzgrafen Ehrenfried Ezzo. Ein Ereignis was erneut keinerlei Sprachbarrieren belegt und ihm gleichzeitig seinen Beinamen Lambert einbrachte. Richeza stammte über ihre Mutter Mathilde von den Liudolfingern (Ottonen) ab, über die väterliche Familie der Ezzonen möglicherweise von den Karolingern. Diese Eheverbindung war wohl schon im Jahr 1000 in Gnesen zwischen Misekos Vater Boleslaus und Kaiser Otto III. verabredet worden, um das Geschlecht der Daglinger, das sich gerade lehnsmännisch an das Reich gebunden hatte, durch verwandtschaftliche Bindungen noch enger an das Reich zu binden. Nach dem frühen Tod Ottos III. 1002 und den veränderten Beziehungen des Reiches zu den Daglingern durch Heinrich II. wurde die Hochzeit immer wieder verschoben, bis Boleslaus 1012 die Hochzeit einforderte und Miseko mit Brautgeschenken in das Reich schickte, wo sich Richezas Familie mit Heinrich II. um die ottonischen Erbgüter stritt. Heinrich nutzte die Gelegenheit, um einen Ausgleich mit den Ezzonen zu erzielen und in Merseburg einen zeitweiligen Frieden mit dem Herzogtum der Daglinger auszuhandeln. Die Hochzeit zwischen Richeza und Mieseko fand Pfingsten 1013 in Merseburg statt. Anwesend waren sowohl Heinrich II. als auch Boleslaus.


eine der sehr unterschiedlich ausfallenden Richeza-Darstellungen - rechts am Rand der Daglinger Miseko Lambert mit einen typischen Wikinger-Schnauzbart, wie er etwa auch von den normannischen Wikingern unter Herzog Rollo bekannt war.

1014 kam es zu erneuten Spannungen zwischen dem Kaiser und Boleslaus, worauf Miseko Lambert zunächst gefangen genommen wurde. Er wollte zunächst vermitteln, konnte aber den Ausbruch neuer Kämpfe 1015 nicht verhindern. An diesem Abschnitt des Krieges beteiligte er sich vor allem mit Plünderungen in Böhmen. Nach dem endgültigen Frieden zwischen dem Reich und den Daglingern, der 1018 in Bautzen geschlossen wurde, unterhielten Richeza und Miseko enge Kontakte zum deutschen Königshof. 1021 nahmen sie an der Weihe des Doms zu Bamberg teil. Nach dem Tod von Boleslaus, der sich angeblich nach Heinrichs Tod 1024 selbst zu einem König erhoben hatte, wurde Richeza an der Seite Misekos Königin des Daglingerreiches und galten ab dieser Zeit mit anderen deutschen Königen gleichgestellt. Unter Kaiser Heinrich II. war somit das Daglingerreich ein Teil des Ottonenreiches, den die Gefolgschaft Misekos als König galt nur Heinrich, dem II., als deutscher Kaiser.

Bei den Daglingern brach jedoch nachfolgend durch den enterbten Bezprym ein Machtkampf aus, der zur Vertreibung Misekos aus dem Wartheland führte. Dessen Name lässt sich vom indogermanischen "bʰēso" für Raubvogel und "prₑmo" für Anführer herleiten, was ihn quasi so auch als Raubritter der Licicaviki beschreiben könnte. Über diese Zeit der Thronwirren zwischen ihrem Mann und dessen Brüdern Bezprym und Otto (!) fehlen genaue Quellen. Die Brauweiler Chronik gibt an, Richeza habe 1031 Misekos Königskrone an Konrad II. übergeben und eine wichtige Rolle bei der Vermittlung eines Friedens zwischen dem Daglingerreich und dem Kaiserreich 1033 gespielt. Beides wird heute als nicht glaubwürdig angesehen, doch unbestritten geschahen die Thronstreitigkeiten innerhalb des Kaiserreiches und unter der Herrschaft Kaiser Konrads.


Als oberster Herrscher des Misecorici galt immer nur der deutsche Kaiser, womit es als Königreich unter Miseko Lambert nur mit den anderen deutschen Königreichen des Kaiserreichs gleichgestellt war.

Die ältere Geschichtsschreibung gab Miseko den Beinamen „der Faule“, da unter seiner Herrschaft bereits das Daglingerreich zerfiel, was Dago Miseko und Boleslaus durch Kriegszüge erobert hatten. Schon am Anfang von Misekos Herrschaft forderte Kaiser Konrad II. die Krönungsinsignien zurück, da Misekos Krönung ohne dessen Zustimmung erfolgt sei. Aus Sicht des Kaiser war also dessen Königswürde nicht legitim! Als Miseko sich weigerte, schlossen sich sein älterer Halbbruder Bezprym, sein Bruder Otto und die Familie der Stiefmutter seines Vaters, Oda von Haldensleben, sich dem Kaiser an.

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Oda von Haldensleben

Konrad führte 1029 einen ersten erfolglosen Feldzug gegen das Daglingerreich, der ihn bis in die Lausitz führte. Miseko versuchte dem Zusammenschluss seiner Gegner 1028 und 1030 mit präventiven Schlägen gegen Sachsen und Thüringen zuvorzukommen, erzielte jedoch kaum Erfolge. Ein zweiter Angriff Konrads beendete dagegen im September 1031 die Daglinger-Herrschaft in der Lausitz. Den Zusammenbruch der Herrschaft Misekos löste aber erst der gleichzeitige Angriff des Rurikidenfürsten Jarisleif der Lahme aus, in dessen Gefolge Bezprym zurück ins Land kam. So in die Zange genommen floh Miseko zu Herzog Udalrich von Böhmen, der mit dem Kaiserhaus verfeindet war. Noch im gleichen Jahr konnte der spätere böhmische Thronfolger Břetislav I. die Daglinger aus seinem Herzogtum in Mähren vertreiben und diese Provinz endgültig mit der Krone Böhmens verbinden. Bezprym herrschte ab November 1031 über das Wartheland und gab die Krönungsinsignien an den Kaiser zurück. Damit war das Daglingerreich wieder auf dem Stand eines Herzogtums zurückgeworfen - innerhalb des Kaiserreichs unter Konrad II. Das zeigt zugleich aus, dass bis heute das Reich von Miseko Lambert zu keiner Zeit ein selbständiges war, sondern immer ein Teil des Kaiserreichs war!

Miseko Lambert starb 1034 und Richeza floh zu ihrer Familie zurück, möglicherweise erst nach einem kurzen Versuch, ihren Sohn Kasimir auf dem Thron zu halten. Doch aufgrund der neuen Machtverhältnisse zu Kaiser Konrad II., war das nicht mehr möglich, die jetzt herrschenden Daglinger unter Bezprym sollen zudem alles andere als christliche Wikinger gewesen sein.

Primärquelle: Wikipedia

Kasimir Karl

Nach dem Tode Miseko Lamberts im Jahre 1034 mussten entweder sofort, oder erst drei Jahre später der minderjährige Sohn Kasimir mit seiner Mutter Richenza das Misekoreich verlassen, was jetzt eher heidnisch von Bezprym geführt wurde. Zu dieser Zeit war das Reich für die katholische Kirche verloren und sie dürfte auch ihren Teil dazu beigetragen haben, dass der neue deutsche Kaiser Heinrich III. das Herzogtum wieder für die Kirche zurückeroberte, obwohl es seit den Ottonen ohnehin immer zum Kaiserreich gehörte. Das Daglinger Herzogtum entsprach zu dieser Zeit nur einem heidnischen Wikingerfürstentum, was allein durch Raub, Tribut und Beute über eine verarmte Landbevölkerung herrschte. Immer höhere Abgaben und Leistungen zum Unterhalt der herzöglichen Gefolgsleute und der Druzyna wurden den Narhavali-Nachfahren abgepresst und zwar noch immer unter den Deckmantel einer vorgeblichen Missionierung. Tatsächlich stellte die sich immer nur als willkommene Schwertmissionierung dar, denn die Landbevölkerung blieb weiter bei ihren heidnischen Ahnenkulten, was auch die weitere Existenz des Niya-Heiligtums in Gnesen belegt. Um 1037/38 brach ein heidnischer Aufstand aus, der die katholische Kirche aus dem Misekoreich vertrieb. So musste auch der Breslauer Bischof fliehen, worauf die wandalische Bevölkerung auf einem zerstörten Wallabschnitt der Breslauer Burg einen neuen heidnischen Tempel errichtet!

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hatte eine deutsche und Daglinger-Herkunft: Herzog Kasimir Karl, der Urenkel von Dago Miseko

Das Chaos wurde schließlich durch den böhmischen Herzog Břetislav I. ausgenutzt, der 1038 mit heidnischen Pomoranen und Pruzzen in das Wikingerland einfiel und die wichtigsten Machtzentren niederbrannte. Er erbeutete so auch die Gebeine des Heiligen Adalbert und anderer Heiliger aus den Kathedralen der Daglinger, die er nach Prag verschleppte. Die Erzfeindschaft zwischen den dynastischen Kriegerkasten Böhmens und des Misekorici wurde vertieft, als der böhmische Herzog auch noch Schlesien und das mittlere Weichselland mit Chrobatien annektierte. Pommern und Masowien fielen von den Daglingern ab und verselbstständigten sich.

Kasimirs Mutter, eine Nichte von Kaiser Heinrich III. war, erhielt für eine erfolgreiche Rückkehr in das jetzt wieder heidnische Misekorici vom deutschen Kaiser Heinrich III. Unterstützung mit Geld und 500 deutschen Panzerreitern. So war es möglich erst 1041 zuerst eine Burg im Odergrenzgebiet des Misekorici zuerobern, von wo aus man etappenweise das gesamte Land bis nach Kujawien wieder für das Kaiserreich zurückgewann. Mit Kasimirs Sieg kehrte auch die katholische Kirche in das Wikingerland zurück, weshalb er später dafür auch „Kasimir der Erneuerer“ genannt wurde.

Um sein Vorgehen aus östlicher Richtung abzusichern ging er ein Bündnis und eine enge verwandtschaftliche Bindung mit dem Rurikidenfürsten Jarisleif den Lahmen in Känugard (Kiew) ein, indem er dessen Schwester Maria Dobroniega heiratete und seine eigene, jüngste Schwester Gertrud mit Jarisleifs Sohn Isjaslaw I. vermählte. Seine andere Schwester Richeza heiratete aus gleichem Grunde den ungarischen Thronfolger Béla I. Ingegerd, Mutter von Isjaslaw I. war eine Tochter von Olof II. von Schweden und Estrid von Mecklenburg!

1046 lud Kaiser Heinrich III. die Herzöge Kasimir I. von Polen, Bretislav I. von Böhmen und Zemuzil von Pommern nach Merseburg zu einer Unterredung ein, um die Verhältnisse im Osten seines Reiches zu regeln. Dabei wurde die Tributpflicht Pommerns an das Misekorici unter Kasimir Karl erneut festgesetzt. Wer also so etwas festsetzen konnte herrschte auch über all die benannten Herzogtümer!

Mit Hilfe der Rurikiden gelang es Kasimir Karl 1047, den masowischen Fürsten Meczlaus (auch Maso, Maslao) abzusetzen, der zuvor versucht hatte, seine Herrschaft auf das Misekorici auszuweiten. Schlesiens wurde hingegen von Kasimir 1050 mit Waffengewalt zurückerobert, was ganz gewiss mit der Zustimmung von Kaiser Heinrich III. geschah. 1054 wurde auf dem Hoftag zu Quedlinburg Schlesiens Oberherrschaft durch Kasimir Karl vom Kaiser und den böhmischen Herzog bestätigt. Eine diplomatische Bedingung war allerdings eine jährliche Tributleistung des Misekorici an Böhmen. Kasimir verlegte seine Hauptstadt nach Krakau, da es im Gegensatz zu Gnesen wenig zerstört war.

Der zur Hälfte deutsche Herzog Kasimir Karl starb am 28. November 1058.

Primärquelle: Wikipedia

Boleslaus II. als Nachfahre von Deutschen, Daglingern und Rurikiden

Als Kasimir Karl seine Gemahlin Maria Dobroniega in Känugard (Kiew) ehelichte, konnte er sich mit ihr problemlos in nordisch-gotischer Sprache verständigen, denn auch sie entstammte dem Geschlecht nordischer Waräger, die nach Fürst Ruriks Herrschaft auch als Rurikiden bezeichnet wurden. Es soll sich bei ihr um eine außereheliche Tochter von Valdamarr Sveinaldsson (Wladimir I.) handeln, dessen Mutter Helena 920 in Pleskau geboren wurden und ebenfalls die Tochter von Warägern war.


Die Warägerin Helga als Helena bei der Taufe in Konstantinopel war die Mutter des Fürsten Valdamarr Sveinaldsson (Wladimir I.) und gilt als Gemahlin von Fürst Ingvar (Igor)
Bild Sergei Kirillov, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-3.0

945 wurde wurde Helgas Gemahl Fürst Ingvar von den Drewlanen getötet, die man heute bei Wikipedia als "ostslawischen Stamm" vorsetzt und ihren Namen von einem "slawischen" Wort "drewo" für Baum oder Holz herleiten will. Für die Herleitung kommt aber nur das indogermanische Wort "dreu̯ə" für Baum in Frage. Man kann eben das belegbare Indogermanische nicht einfach als "slawisch" bezeichnen! Zudem ist im Indogermanischen auch die Herleitung über dreu̯o möglich, was "treu" bedeutet. Laut dem Wörterbuch Köblers können sie auch als Vertraute bezeichnet werden, die sich mit einem Treueschwur an den Rurikiden gebunden haben und zwar auch in Hinsicht eines gemeinsamen Glaubenshintergrundes. Dieser Glaube kann nur ein ursprünglicher gewesen sein, denn die Rurikiden mit an den Dnjepr gebracht haben und nicht jener, der erst später aus Byzanz hereingetragen wurde. Obwohl es sich bei den Drewlanen auch nur um einen weiteren warägischen Clan handeln könnte, werden ihnen auch archäologische Stätten wie in Owrutsch oder Malyn zugerechnet. Als ihr Hauptort gilt Iskorosten, das heutige Korosten. Den Namen will man vom nordischen "í skárpsteina" für "auf dem spitzen/schroffen Fels" herleiten, weil der Ort auf einem Granithügel erbaut wurde. Das überzeugt jedoch nicht wirklich, denn wenn wir den Hintergrund nicht außeracht lassen, dürfte sich Iskorosten eher als Stützpunkt einer "eisernen (is(ana)) Schar (kōrr) zu Pferd (hross) ableiten. Eine gepanzerte Kriegerkaste also, die als Waräger über das Umland herrschte.

Als die Drewlanen Fürst Ingvar (Igor) töteten, war es also nicht der angeblich unterworfene Stamm, durch den er getötet wurde, sondern um ehemalige Gefolgsleute, die einen Machtkampf unter den Rurikiden austrugen.

Ingvars Witwe Helga rächte den Tod ihres Mannes grausam. Sie ließ Boten aus Iskorosten lebendig begraben oder in einem Badehaus lebendig verbrennen und ihre Stadt nachfolgend mit weiteren Städten dem Erdboden gleichmachen. 5000 Waräger als Drewlanen sollen zudem am Grabhügel Ingvars massakriert worden sein. Es ist also falsch zu behaupten, dass erst danach die "Drewlanen" von der Kiewer Rus unterworfen wurden, wenn das Land um Isokorosten schon zuvor einem wärägischen Gefolgs-Clan unterstand.


Herzog Boleslaus II. mit einem Flügelhelm aus der Asenzeit beim Einzug in Kiew (Känugard). Gleich zweimal intervenierte er in das Rurikidenreich um seinen Onkel Izjaslaw wieder auf den Thron zu setzen. Dessen Gemahlin Gertrud war die Schwester Kasimir Karl

Boleslaus II. wurde demzufolge als Helgas Urenkel 1042 geboren und übernahm 1058 als Herzog das wieder von Kasimir Karl vergrößerte Misecorici. Er machte sich besonders als Förderer der wieder zurückgekehrten katholischen Kirche einen Namen, nutzte aber auch jede Gelegenheit in den Krieg zu ziehen, wobei er sich hauptsächlich in Ungarn und im Rurikidenreich engagierte. Gleich zweimal setzte er den Sohn von Fürst Jarisleif den Lahmen wieder auf den Thron der Rurikiden, der heute nur als Isjaslaw bekannt sicher ebenfalls einen altnordischen Namen hatte. Schließlich hieß auch seine nordisch-deutsche Gemahlin Ingegerd und stammte zu Hälften aus Schweden und Deutschland. Möglicherweise lautete er Isleifr (Isleifur), was "Eiserner Erbe" bedeutet und von seinen Darstellungen in metallener Rüstung untermauert wird.


Isjaslaw oder besser Isleifr, als Sohn des Ruridikenfürsten Jarisleif den Lahmen

Der Legende nach soll er jedoch beim letzten Feldzug gegen das Rurikidenreich solange gezögert haben, bis ein päpstlicher Legat ihn 1076 vom Herzog zum König über das Misecorici erhob. Einen Beleg dafür gibt es jedoch nicht, denn als er 1079 für immer von Krakau nach Ungarn floh, folgte sein Bruder Wladislaus wieder nur als Herzog der Daglinger nach.

Primärquelle: Wikipedia

Dago Miseko im "Dagome Iudex"


Nach dem Tod seiner Frau Dubrawka 977 ehelichte Dago Miseko noch im gleichen, spätestens im darauffolgenden Jahr die Sächsin Oda von Haldensleben, die Tochter von Dietrich, Markgraf der Nordmark. Dieser soll er mit Zustimmung des Vaters, nach Art eines Wikingers aus dem Kloster Kalbe an der Milde entführt haben. Das Kloster befand sich in einem Ort Calvo im Bistum Halberstadt. Wahrscheinlich war dies Kalbe an der Milde, wo es Flurnamen Lorenzkirchhof und Nonnenwerder gab. Das Laurentiusklosters wurde nach Thietmar von Merseburg durch aufständische Abodriten zerstört.


Auf diesen Seiten befindet sich das "Dagome Iudex" in dem von Dago Miseko als Dagome berichtet wird.

Oda, ihre Söhne sowie ihr Ehegatte, erscheinen in einem Dokument 80 bis 90 Jahre später, bekannt als Dagome Iudex. Diese Referenz aus dem 11. Jahrhundert wird heute von den Historikern als erstes Dokument des "Staates Polen" unter den "Piasten" angesehen. Das Dagome Iudex (auch Dagone iudex) ist ein Regest, also die Zusammenfassung des Inhalts einer älteren Urkunde, die entsprechende Originalurkunde ist verloren gegangen.

Das Dokument aus dem 10. Jahrhundert wurde nach dem in den Anfangsworten erwähnten Iudex (Herr, Richter) Dagome benannt. Ob nun Herr Dagome oder Dagone, damit wird nur Miseko als Dago Miseko bestätigt. Nachlesen kann man das auch über die frühen Besitzverhältnisse Pommerns, was lateinisch als "longum mare" beschrieben (‚entlang des Meeres‘) ebenfalls im Dagome Iudex erscheint, handelt von der Schenkung Pommmerns um 990 an den Papst von „Dagome und Ote“, die für Dago Miseko und Oda von Haldensleben stehen. Dabei dürfte sich das Dagome auf "dago" für "strahlend" und "me" für die ersten beiden Buchstaben von Mesco beziehen, einer weiteren belegten Namensvariante des Daglingers. Gemäß einer Hypothese wurde Dago Miseko (lat. Mesco) bei seiner Taufe auf den „christlichen“ Namen Dagobert getauft, obwohl sein christlicher Taufname nicht überliefert ist. Das könnte jedoch auch bedeuten, dass er nie getauft wurde, sein diskutierter Taufort ist nicht wirklich belegbar.

Der italienische Kopist des Dagome Iudex, dem die mittelosteuropäischen Vorgänge des 10. und 11. Jahrhunderts zu den Völkern und Herrschern dieser Region völlig verschlossen waren, soll jedoch beide Namen verkürzend zu „Dagome“ zusammengefasst haben, so die Theorie. Zusammengefasst ja, aber das als unbelegbaren "nicht überlieferten Taufnamen" auszulegen ist tatsächlich Unsinn. Was bleibt ist bisher nur der Hauptname Dago. Sein Ökelname Miseko bedeutet wohl "großer Krieger"und lässt sich vom germanischen "mē" (groß) und dem altnordischen "seggr" (Krieger) herleiten.

Das eigene Land wurde von Dagome und Ote „Schinesge“ genannt, was man heute als Name des "frühen polnischen Piastenstaat" interpretiert. Der Name beschreibt jedoch nur ihre Hauptstadt Gnesen, weswegen wir diese "polnische Piasten"- Interpretation vergessen können, ein Staat "Polen" wird ohnehin nirgends erwähnt! So liest man es auch bei Wikipedia: "Da man weiß, dass Ote sich auf Oda von Haldensleben bezieht, nimmt man an, dass Dagome Mieszko I. [Miseko] war und es sich um das Gebiet des Herzogs der Polanen, dem späteren Polen, handelt, obwohl dieser Name nicht erwähnt ist." Wir halten also fest: Dago Miseko war kein "Herzog der Polanen", sondern nur Herzog von Gnesen und dem dazugehörigen Land!

Dem Text nach wird es aus dem Dagome Iudex so übersetzt: "...dem Heiligen Peter eine ganze Stadt namens Schinesghe geschenkt haben mit allen Ländern, die sich innerhalb seiner Grenzen erstrecken [...]. Richtig übersetzt wird damit das Reich von Dagome als "Gnesen mit allen Ländern beschrieben", wobei man nachfolgend diese Länder beschreibt.

Durch seine zweite Frau Oda (gestorben 1023) „ward die Schar der Jünger Christi" Daglingerreich „vergrößert", ähnlich wirkte nach Thietmar von Merseburg Emnildis, die Gemahlin von Dago Misekos Sohn Boleslaus Chrobry, auf ihren Gatten ein. Die historische Entwicklung dürfte Thietmar von Merseburg damit allerdings nur unvollkommen beschreiben. Der Einfluss frommer Frauen auf kriegerisch-raue Wikinger (Licicaviki) war angesichts fortbestehender Heidentempel sicher wesentlich geringer. Wesentlich interessanter ist jedoch die sprachliche Kontinuität immer wieder nach Gnesen kommender deutscher Ehefreuen der Daglinger. Wegen den verwandtschaftlichen Bindungen stehen deutsche Frauen heute für die Anbindung des Misekorici an das Kaiserreich, das spätestens seit Otto III. auch als Teil dessen angesehen wurde. Seine Schwertmissionen gegen herulische Lutizen (=Leute) und heidnischer Wolliner erweiterten nicht nur das Dagalingerreich, sondern auch das Kaiserreich, sowie das gewaltsam missioniertes Gebiet für die Kirche.

Primärquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dagome_Iudex

Über "Wojewoden" und die erste Aufteilung des Herzogtums der Daglinger


Statue von Wladislaus Herman in einer Rüstung, die einem Rurikidenfürsten ähnelt.

Nach der Vertreibung seines Bruders Herzog Boleslaus II. (Bolsleib II.) durch den polnischen Adel und die Kirche wurde Wladislaus I. Herman der jüngere Sohn von Herzog Kasimir I. Karl und der Maria Dobroniega neuer Herzog in Krakau. Unter Wladislaus blieb das Herzogtum mit Böhmen Teil des Kaiserreiches und nahm wieder Tributzahlungen für den Besitz Schlesiens an Böhmen auf. Er war "kein aktiver Monarch" (Wikipedia), die tatsächliche Macht soll ein "Wojewode" Sieciech in den Händen gehalten haben. Der Begriff "Wojewode" oder "Wojwoda" wird heute als vergleichbarer Titel mit dem eines germanischen Herzogs angesehen, oder anders beschrieben: Es war nur ein anderer Name dafür. Denn anders als die unsinnige Behauptung das ein Wojewode "ein slawischer Heerführer- bzw. Herrschertitel" wäre, wird mit "wode" laut Germanischen Wörterbuch nur Wodan als "wōda" benannt"! Eine ursprüngliche "Wojewodschaft" war also nichts anderes als ein heidnisches Herzogtum im Warthe-Weichselgebiet. Das vorstehende "woje" oder "woj" leitet sich vom Indogermanischen "u̯oi" ab, was diesen Herzogtitel mit "Berufener Wodans" übersetzt".


Laut Wikipedia handelt es sich hier um die Rüstung eines "Wojwoden", der als Titel auf wodansgläubige Rurikiden zurückgeht.

Wer war also dieser Wojewode Sieciech? Sieciech stammte wahrscheinlich aus dem Starza-Clan an der mittleren Weichsel und spätestens seit 1090 "Berufener Wodans" (Wojewode) für Wladislaus I. Herman. Ob das überhaupt sein richtiger Name ist, darf bezweifelt werden.Sein Name spiegelt sich auch in den altnordischen Wörtern "sjōt" für Schar und Sippe wieder und endet im Altnordischen auf "sig" für Kampf. Sein Namen würde also entweder eine Kriegerschar beschreiben, oder als Einzelperson und Anführer einer Kriegerschar. Sieciech herrschte für die Daglinger im eroberten Pommern. 1092/1093 zog er mit Boleslaus (Bolsleib) III. Schiefmund gegen Böhmen. 1093 unterdrückte er die gegen ihn gerichtete Opposition und kerkerte den Herzogssohn Zbigniew in seiner nach ihm benannten Burg Sieciechów an der Weichsel ein. Die Burg, war wohl gleichzeitig auch der Stammsitz des Starza-Clans.

1097 war Sieciech gezwungen, Zbigniew freizulassen, unterlag zwischen 1098 und 1100 der Opposition um Wladislaus Söhne Zbigniew und Boleslaus, verlor seine Ämter und wurde verbannt. Nach seiner Rückkehr spielte er offenbar keine politische Rolle mehr. Entgegen der früheren Meinung, Sieciech habe zersetzende Positionen gegen die Daglinger vertreten, überwiegt heute die Meinung, dass ihm an der Stärkung des Herzogtums gelegen war. Bemerkenswert sind Sieciechs Münzprägungen auf seinen Namen. Er war vermutlich Stifter des Regularkanoniker-Klosters in Sieciechów und der St. Andreaskirche in Krakau. Sein Sohn oder Enkel, Sieciech der Jüngere, war Mundschenk am Hofe von Boleslaus III. und pilgerte 1122 nach Saint-Gilles. Der Titel "Mundschenk" entstammte der Asenzeit und wurde auch so in Griechenland (Ganymed) und in Mesopotamien (Anu, Alalu) verwendet.

Dass die Christianisierung des Daglinger Herzogtums auch im 11. Jahrhundert noch wesentlich geringer war, als heute dargestellt, kann man auch am ersten Eheschluss von Wladislaus I. Herman mit einer Heidin ablesen, die angeblich nach "slawischen" Ritus abgehalten wurde. Wir können jedoch vom tatsächlichen Hintergrund her davon ausgehen, dass es nur ein regionaler Ritus war, der sich auf Freyr, Freya oder Wodan (Odin) bezog. Der daraus hervorgegangene Sohn Zbigniew erhielt dabei einen Namen, der bis heute völlig falsch, ja geradezu lächerlich unsinnig übersetzt wird. Das schreibt Wikipedia darüber: Zbigniew, latinisiert Sbigneus, ist ein polnischer männlicher Vorname slawischer Herkunft, der sich aus den beiden Wörtern „zbyć“ (zu zerstreuen) und „gniew“ (Zorn) zusammensetzt. Mit anderen Worten ein "Zorn Zerstreuender", was vielleicht als Friedensstifter gedeutet werden könnte. Solche Namen machen jedoch nur Sinn, wenn er sich in solchen Dingen bewährt hätte und nicht als Geburtsname, wo man noch nicht weiß, was aus ihm wird. Deswegen muss er völlig anders aus dem Germanischen oder Altnordischen hergeleitet werden, getreu dem Sprachgebrauch der Daglinger. Vom germanischen "spek" und "nefō" als "Speknef" hergeleitet bedeutet dieser Name ganz im Sinne eines Neugeborenen "Beachtlicher Nachkomme"! Das altnordische "speki" steht dazu noch für Weisheit und Verstand, was wohl aus den Augen der Eltern gesehen ein gut gemeinter Wunsch für ihren Sohn war. Mehr ist da nicht, also absolut keine "slawische" Herkunft.

Ein Friedensstifter war Herzog Zbigniew (Speknef) ohnehin nicht, denn vor der Aufteilung des Herzogtums kam es schon zu Kriegen mit seinem Halbbruder Boleslaus (Bolsleib) Schiefmund, dem das ihm unterstehende Schlesien von seinem Vater weggenommen wurde und an ihm übergeben wurde. Boleslaus holte sich das Land mit Gewalt zurück. Der Wojewode Sieciech begann die Söhne des schwachen Wladislaus I. Hermann zu unterstützen, was im Jahre 1097 zu einem verschärften Konflikt und 1099 zur anschließenden Gewaltenteilung des Herzogtums führte. Zbigniew bekam als Herzog von Gnesen als das Warthe-Weichselland mit Kujawien zugesprochen, während der jüngere Boleslaus Schlesien und das obere Weichselland erhielt. Sein Titel dürfte also nur Herzog von Schlesien und Krakau gelautet haben. Wladislaus I. Herman übernahm als „Senior“ Masowien und die Oberherrschaft über das gesamte Daglinger Herzogtum. Nach offizieller Leseart wurde Wladislaus I. Herman nur deshalb nicht König, weil er sich als Herzog dem Kaiser unterstellte. Als Teil des Kaiserreiches hätte er also nur König werden können, wenn der Kaiser zugestimmt hätte.

Nach dem Tode von Wladislaus I. Herman im Jahre 1102 erhielt Zbignew auch das Herzogtum Masowien. Die Beziehungen zwischen den Brüdern blieben weiter angespannt. Die Eroberungsversuche des weitgehend noch heidnischen Pommerns gingen auch unter Boleslaus III. weiter. Geschickt konnte er damit auch die Position von Zbignew schwächen, den als die Pommeranen selbst Kriegszüge unternahmen traf das nur dessen Machtbereich. 1106 musste Zbigniew die Lehnsherrschaft von Bolesaus anerkennen, bis er 1107 aus dem Herzogtum Gnesen ganz vertrieben wurde und zu Kaiser Heinrich V. flüchtete.

Primärquelle: Wikipedia

Boleslaus Schiefmund

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Boleslaus Schiefmund in einer Darstellung, die immer noch einem Rurikidenfürsten ähnelt.

Im Jahre 1109, während eines neuen Krieges der Daglinger gegen Böhmen (Beheim), kehrte Zbignew mit einem Heer in das Herzogtum der Daglinger zurück. Zbigniew hatte endlich die Unterstützung des deutschen Kaisers Heinrich V. und des Herzogs Svatopluk von Olmütz erhalten, die zeitgleich gegen König Koloman von Ungarn Krieg führten. Doch dieser Feldzug nach Schlesien 1109 scheiterte, Zbignews Heer wurde bei Hundsfeld unweit Breslaus geschlagen. Boleslaus Schiefmund schloss trotz des Erfolges Frieden, um absehbare weitere Kriege mit dem Kaiser zu vermeiden, erklärte sich zur Zahlung eines Tributs von 500 Mark Silber jährlich an Kaiser Heinrich V. und 1110 zum Abschluss einer Allianz (amicicia) mit ihm bereit. Das Geld dafür holte er sich aus den Thronwirren in Böhmen zurück. Nach der Ermordung des böhmischen Herzog Svatopluk am 21. September 1109 brachen dort Nachfolgekämpfe, um Vladislav I., dem neuen Herzog von Böhmen aus. 1111 konnte er diesen zum Verzicht für den Tribut für den Besitz Schlesiens zwingen, den die böhmischen Herzöge von den Daglingern seit 1054 jährlich erhielten.

Nach dem kaiserlichen Friedensschluss der Daglinger, soll sich Boleslaus Schiefmund mit Zbignew ausgesöhnt haben, doch als dieser in das Herzogtum zurückkehrte, wurde er von Boleslaus Schiefmund als Hochverräter angeklagt, eingekerkert und am Ende geblendet. Zbignew starb und aus Vorsicht gegenüber des Kaisers und der Kirche unterzog sich Boleslaus einer öffentlichen Buße, wodurch er weiter allein über das gesamte Herzogtum herrschen konnte. Sein Erfolg basierte aber auch auf die Unterstützung seiner Ritterschaft, den Rurikiden und Ungarns, die schon 1107 bei Zbignews Vertreibung aus dem Herzogtum geholfen haben.

Den Frieden mit Böhmen und dem Kaiser sicherte Boleslaus mit der Heirat von Solomea von Berg-Schelklingen ab. Danach begann er mit erneuten Feldzügen gegen Pommern, wo er zuerst Pommerellen zwischen 1113–1116 unterwarf. Danach kehrte er mit seinen Daglingern in das Lebuser Land zwischen Oder und Spree 1115/1119 zurück, das Kaiser Heinrich V. ihm im Kriegszug von 1109 zunächst abgenommen hatte und es als Lehen dem Erzbistum Magdeburg unter Erzbischof Adalgod von Osterburg übergeben hatte. Bei seinen Kriegszügen gegen Pommern 1119/21 verwüstete er das Land und nahm anschließend die pommersche Hauptstadt Stettin ein. Der Pommernherzog Wartislaus I. musste mit Tribut und Heeresfolge die Oberhoheit der Daglinger anerkennen und sich verpflichten, sein Land der christlichen Missionierung zu öffnen.

In der Hoffnung Machtkämpfe zwischen den führenden Familien-Clans der Daglinger zu vermindern, teilte Boleslaus Schiefmund zusammen mit der Einführung der Senioratsverfassung das vergrößerte Herzogtum unter seinen vier Söhnen auf, was zunächst zu weiteren Gebietserweiterung führte. Die Familien-Clans wurden über Schlesien, Masowien, Kujawien, dem mittleren Weichselland und dem ursprünglichen Herzogtum Gnesen verteilt, denen mitunter bedeutende Herzöge nachfolgten. Sehr bemerkenswert war zur Herrschaftszeit von Boleslaus Schiefmund ab 1131 die Veränderung der Kirchengewalten in seinem Herzogtum. Nach dem Ausbruch des Schismas durch die Doppelwahl von 1130 Boleslaus und des Gnesner Erzbistums unter dem Einfluss des Kardinals Aegidius von Tusculum auf die Seite Papst Anaklets II., erneuerte Norbert von Xanten, Erzbischof von Magdeburg, die alten Ansprüche und ließ sich von Papst Innozenz II. 1131 das Bistum Posen und 1133 alle Bistümer im Daglinger Herzogtum, einschließlich auch der geplanten Bistümer unterstellen: „Inter Albiam et Oderam: Stetin et Lubus, ultra Oderam vero Pomerana …“ Erst 1136 wurde Gnesen wieder als Erzbistum bestätigt.


Norbert von Xanten - Unter ihm wurden mehrere Jahre alle Bistümer des Daglinger Herzogtums dem Erzbistum Magdeburg unterstellt

Durch Boleslaus gute Beziehungen zu den Babenbergern und Staufern kam es 1125 zur Vermählung des ältesten Sohns Wladislaus, mit Agnes, der Tochter des Markgrafen Leopolds von Österreich. Als Kaiser Heinrich V. 1125 starb, versuchte Boleslaus die Huldigung Lothars von Supplinburg zu umgehen, musste diese aber 1135 zurückwirkend nachholen. Für das Herzogtum bedeutet das nichts anderes, als das es weiter dem Kaiserreich unterstand. Und diese und auch in nordischer Richtung vermählten sich auch seiner Töchter: Richeza heiratete Prinz Magnus, dem Thronfolger und Sohn König Niels' von Dänemark und eine andere Tochter 1132 Konrad, Graf von Plötzkau, der 1130 mit der sächsischen Nordmark belehnt wurde.

Boleslaus Eingreifen in die ungarischen Thronstreitigkeiten 1132 verwickelte sein Herzogtum in Kriege mit Ungarn und Böhmen, deren Herrscher 1134 Kaiser Lothar III. als Schiedsrichter wählten. In dieser Situation musste Boleslaus auf dem Hoftag zu Merseburg 1135 dem Kaiser für Rügen und Pommern zu huldigen und so die kaiserliche Lehnshoheit für diese Gebiete anerkannte. Den rückständigen Tribut von zwölf Jahren musste er ebenfalls bezahlen, den er nach dem Tode Kaiser Heinrichs V. 1125 zu entrichten aufgehört hatte. Zudem musste er seinen Krieg gegen Ungarn und Böhmen beenden. Also wie man es auch wenden mag: Was auch immer Boleslaus Schiefmund zu seiner Herrschaftszeit unternahm, am Ende musste er sich der kaiserlichen Gewalt beugen, wie jeder anderer deutscher Herzog. Nach seinem Tode zerfiel sein Herzogtum in die Herzogtümer seiner Söhne über die nicht, wie geplant ein Ältester als Senior von Krakau aus herrschte. Diese Herrschaftszeit der Daglinger-Nachfahren währte bis 1295, bis dahin war auch weiterhin keinerlei Rede von einem Königreich oder Land namens "Polen". Es fehlte nicht nur der König, sondern ein "polnisches" Volk, weshalb auch kein einziger Herzog zu dieser Zeit ein "polnischer" war! [...]

Primärquelle: Wikipedia

Nordische Stadtnamen im Herzogtum Gnesen: Znin

Zahlreiche archäologische Funde zeugen im heutigen Stadtgebiet von vorzeitlichen Handelskontakten. Möglich wurden sie durch die Bernsteinstraße, die von der Adria durch Schlesien und Kalisch bis zur Ostsee führte. Zwischen dem heutigen Bahndamm und dem Ufer des Großen Znin-Sees, auf der rechten Seite des Flusses Gąsawka, sind Elemente des Walls erhalten geblieben, die als Überreste einer frühmittelalterlichen Festung aus dem 6.-8. Jahrhundert n.Chr. angesehen werden. Die Entwicklung der Siedlung im Raum Znin war auf die ausgezeichnete geographische Lage und die topographischen Bedingungen mit Verteidigungsmerkmalen zurückzuführen.


Znin wurde unter den Daglingern neu umgebaut und sein Name erzählt im Altnordischen von der erfolgreichen Missionierung der Bewohner. Die Stadt kam 1772 unter preußisch-deutscher Verwaltung und trug zwischen 1941 und 1945 den deutschen Namen Ditfurt

Zu Beginn des 11. Jahrhunderts wurde unter der Herrschaft der Daglinger in Gnesen eine neue räumliche Anordnung der Siedlung gebildet. Sie umfasste drei Elemente: auf der Halbinsel eine Festung (Sitz der Macht und der administrativen und militärischen Verwaltung) und eine Vorburg mit der handwerklichen und militärischen Bevölkerung und auf Ostrów ein Markt mit einer Trinkerhalle und einem Ort der Anbetung. Der Standort des christlichen Tempels an diesem Ort ist mit Spenden an die Kirche einschließlich des Platzes und der Markteinrichtungen verbunden. Für Znin bedeutet das, dass die Umgestaltung des Ortes in die beginnende Missionierungszeit des Umlandes fiel.

Im Herzogtum Gnesen nahm die Bedeutung von Znin als Verkehrsknotenpunkt zu. Die Verwaltung der Daglinger ließ sich in einer Festung inmitten der Feuchtgebiete am Ufer des Großen Znin-Sees nieder. Zu dieser Zeit übte Znin vor allem eine militärische Funktion aus. Es kontrollierte den Übergang über die Gąsawka und blockierte gleichzeitig Eindringlingen den Weg ins Land. Die größte Bedrohung ging zu dieser Zeit von Böhmen aus. In der Festung hatte der Kastellan, ein Vertreter der Staatsmacht und der Leiter der Festung ihre Residenzen. Dies beweist die wichtige administrative Funktion von Znin.

In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts war Znin bereits Eigentum der Kirche. Dies wurde in der Bulle von Gnesen bestätigt, die Papst Innozenz II. am 7. Juli 1136 an Metropolit Jakob von Znin ausstellte. Es ist das älteste Dokument, das eine Erwähnung von Znin in der Formulierung provincia de Znein foro enthält. Die Namensdeutung muss sich also auf Znein beziehen.

Die Bulle erwähnt noch 29 Siedlungen im Wartheland, die Eigentum der Kirche sind. Die Bulle würde damit nach polnischer Ansicht die Existenz einer "slawischen" Familie und territoriale Gemeinschaft aus der Stammeszeit der sogenannten Opolanen in der Region um Znin. In der 2. Hälfte des 9. Jahrhunderts erwähnt der Bayerische Geograph 20 "civitates" (Siedlungen und Erdburgen) der Opolini, die jedoch heute viel weiter südlich in Oberschlesien verortet werden. Bei ihnen handelte es sich natürlich nicht um "Slawen", sondern um Nachfahren lugischer und vandalischer Clans. Die älteste Erwähnung von Znin als Stadt stammt aus dem Jahr 1284 (Gründung der erzbischöflichen Münzstätte).

Der Name von Znein als späteres Znin ist offensichtlich erst während der Umgestaltung des Ortes entstanden, den er leitet sich vom altnordischen snūna für "eine Wendung nehmend" ab. Das bezog sich nicht auf den handwerklichen Umbau, sondern auf die christliche Missionierung der errichteten Kirche, denn es ist auf snūning für Umkehr und Buße bezogen. Die 1136 erwähnten 29 Siedlungen sind sicher auch deshalb Eigentum der Kirche gewesen, weil sie sämtlich als christianisiert galten und darin eine Kirche erbaut war.

Primärquelle: Wikipedia

Nordische Stadtnamen im Herzogtum Gnesen: Sieradz

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Sieradz in Russisch-Polen - Der ursprüngliche Name Vererad oder Sirorad entstand zur Zeit, als das Herzogtum Gnesen unter den Daglingern expandierte

Sieradz liegt an der Warthe, etwa 60 km südwestlich von Lodsch und 140 km nordöstlich von Breslau. Erste feste Siedlungen auf dem Gebiet des heutigen Sieradz bestanden bereits im 6. bzw. 7. Jahrhundert. Ende des 10., Anfang des 11. Jahrhunderts wurden hier Märkte abgehalten. Im 12. Jahrhundert entstand unter dem letzten Daglinger-König Kasimir III. der Große eine Ziraz genannte Burg mit vorgelagerter Stadt. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1136, wo sie in der Gnesener Bulle wo Ziraz auch als Zeraz erwähnt wird.


Letzter direkter König aus der nordischen Daglinger-Linie: Kasimir der Große (30. April 1310; † 5. November 1370) Er hatte zwei Brüder, die im Säuglingsalter starben, und drei Schwestern: Kunegunda, Elsbieta und Jadwiga. Die Namen Jadwiga und Kunegunda sind althochdeutscher Herkunft, Elsbieta (=Elsbeth) nach bisheriger Ansicht hebräisch-biblischer Herkunft

Das Stadtrecht wurde dem Ort zwischen 1247 und 1255 verliehen. Eine genaue Bestimmung ist nicht möglich, da die eigentliche Urkunde verloren gegangen ist. Das Stadtrecht wurde vermutlich nach Magdeburger Recht vergeben. Nach dem 13. Jahrhundert kamen viele Siedler aus Schottland und den Niederlanden die Burgstadt. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde Ziraz (Sieradz) Sitz eines eigenen Herzogtums. Von dem Herzog Lezko und seiner Gattin Grîfine soll sich das Volk abgewendet haben, nachdem bekannt geworden war, dass das Herrscherpaar um 1278 Lurche und Nattern als alternative Ernährungsergänzung verzehrten.

Im Mittelalter wurde die Stadt von den Mongolen während aller drei mongolischen Überfälle auf Polen, Böhmen und Deutschorden angegriffen. Ende des 14. Jahrhunderts wurde die hölzerne Burg durch ein gemauertes Schloss ersetzt. 1445 wurde hier Kasimir IV. Andreas zum König von Polen gewählt.

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Sieradz (Ziraz) 1941, der Stadtname lautete nun verdeutscht Schiratz. Ziraz soll auf Vererad oder Sirorad zurückgehen, sie sind keine "slawischen" Namen

Der Name: Der Name der Stadt soll von dem Namen Sirad oder Sierad, dessen frühere Form nach einigen Etymologen Vererad war, und nach anderen Sirorad. Vererad oder Sirorad enden beide auf -"rad", was beide auf das altnordische rāði für Eber zurückgeht. Der Hintergrund: Die Gegend war einst von vandalischen Clans (Przeworsk-Kultur) besiedelt, der Eber war das Reittier von Freyr und wurde in vielen Varianten auch direkt als Titel für einen vandalischen Clanführer verwendet. Kein Vandale hatte jemals den Titel "Fürst" verwendet. Das vorgesetzte "vere" für Vererad stammt vom altnordischen vera für Aufenthalt. Bei Sirorad lässt sich "siro" vom altnordischen sær für sehend ableiten. Der Ort war demnach schon vor dem Bau der Burg ein alter Wachposten des Herzogtums Gnesen und zwar im Gebiet eines vandalischen Clans.

Ab dem zwölften Jahrhundert wurde der Name des Dorfes in lateinischer Sprache als Siradia aufgezeichnet. 1136 wurde der Name als Ziraz geschrieben, 1241 als Chirask, 1261 (bereits eine Stadt) Seradz, 1280 Syrad und 1284 Siraz. In den nächsten Jahrhunderten wurde der Name in zwei Varianten verwendet: Siradz und Sieradz. Im Jahr 1154 erwähnte der arabische Geograph Al-Idrisi in seinem Buch Das Buch Roger Sieradz' Namen als Sradja unter anderen Städten des Herzogtums Gnesen: Krakau, Gnesen, r(a)t(i)-slaba (Breslau), Lenczyca (Lentschitza) und Santok als S(i)tnu.

Primärquelle: https://www.herder-institut.de/digitale-...tails/3678.html
Wikipedia