Das althelvetische Oppidum von Finsterlohr

Das gesichert nordöstlichste althelvetische Machtzentrum befindet sich in der Tauberregion zwischen Tauberbischofsheim und Rothenburg. Heute ist es als Oppidum von Finsterlohr bekannt und gilt somit als die größte althelvetische Anlage auf dem Gebiet der sogenannten "Helvetiereinöde". Im Umfeld befinden sich weilerartige Siedlungen sowie Gräber, besonders in der Gegend von Lauda-Königshofen. Die späten Funde der Althelvetier unterlagen bereits suebischen Einflüssen, die von Nordosten her auf die althelvetischen Clans drückten.

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Das auf einem Hochplateau strategisch günstig gelegene Oppidum Finsterlohr ist vergleichbar mit dem Oppidum Menosgada auf dem Staffelberg.

1929 stellte Kurt Bittel bei Grabungen im Nordwesten des Oppidums Finsterlohr die Reste eines Zangentores fest. Der Tordurchgang bestand demnach aus zwei je 3,5 m breiten Torflügeln sowie einem begehbaren Übergang. Auf einer Schautafel ist das Tor anhand einer Rekonstruktionszeichnung für das Oppidum von Manching illustriert.

Im Zuge eines Straßenbaus wurde im Jahr 1973 ein Teil des Hauptwalls und des Vorwalls untersucht. Dabei zeigte sich am Hauptwall eine aus drei Perioden bestehende Baugeschichte. Da die Konstruktion der ersten Mauerphase nur eine begrenzte Lebensdauer besaß, wurde sie in der Periode II mit einer „Variante des echten murus gallicus“ ersetzt, jedoch ohne die typische Steinverblendung. Die letzte Phase des Hauptwalls bestand aus einer Pfostenschlitzmauer, die seit 2008 auf zwölf Meter Länge in voller Höhe rekonstruiert und in den archäologischen Lehrpfad eingegliedert ist. Der Vorwall hatte hingegen nur eine Bauphase. Bei archäologischen Untersuchungen in den Jahren 2007 und 2008 konnte im Osten des Hauptwalles die Existenz eines weiteren Tores mit ebenfalls mehreren Bauphasen bestätigt werden.

Das Oppidum Finsterlohr genannt existierte als befestigte, stadtartig angelegte Siedlung der ab ca. 450 v.Chr. nehe der Stadt Creglingen. Archäologische Untersuchungen haben bisher nur in sehr beschränkten Umfang stattgefunden. Seit 2007 wird die Anlage jedoch wieder untersucht. Beeindruckend ist der Hauptwall, der sich um die ganze Anlage herumzieht. Der hier herrschende Clan hat die Anlage noch durch einen Vorwall geschützt. Innerhalb der 123,5 ha großen Befestigungsanlage liegt der gleichnamige Weiler Burgstall. Der teilweise noch gut sichtbare Wall ist der Rest mächtiger Befestigungsanlagen aus Erde, Holz und Stein.

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Ein "Regenbogenschüsselchen" der Althelvetier - Es zeigt außerhalb auf dem Gefäßboden eine Triskele, womit das gesamte bronzene Gefäß einen Schöpfungsbezug erhält. Es symbolisiert quasi das zentrale Element des Schöpfungsortes der Althelvetier, wo sich einst ein "Sonnenrad" drehte. Rechts sind in der Schüssel die gleichen runden Objekte abgebildet, wie bei den "Cup and Ring - Motiven. Sie symbolisieren im Goldenen Zeitalter einst sichtbare Himmels- und Göttersitze
Numisantica, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-3.0-NL

Trotz großflächiger landwirtschaftlicher Nutzung und der Bodenabtragung während des Straßenbaus konnten kaum Funde gemacht werden, die auf eine Besiedlung hinweisen könnten. Zürn betont hierbei den stellenweise bereits nach 30 cm anstehenden Fels. Angesichts des relativ häufigen Auftauchens von Regenbogenschüsselchen und Siedlungsbefunden im Umkreis des Oppidums wurde auch schon vermutet, dass es sich bei dieser Anlage um eine reine Verteidigungsanlage für Notzeiten gehandelt haben könnte. Feldbegehungen in den letzten Jahrzehnten haben an verschiedenen Stellen im Oppidum Lesefunde erbracht und damit Fundbild einer Besiedelung bestätigt, die den Althelvetiern zugeordnet werden muss.

Primärquelle: https://www.keltenland-bw.de/keltenland/region-taubertal/
https://www.mainpost.de/regional/main-ta...en-art-10244902
Wikipedia
Stiehler, Heimdalls Reich

Der Heidengraben als „Elsachstadt“

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Die Grabenstettener Halbinsel aus der Luft, wo das Oppidum Heidengraben entstand

Im ausgehenden 2. Jahrhundert v.Chr. entstand in der Schwäbischen Alb ein neues althelvetisches Machtzentrum, was heute als Heidengraben oder "Elsachstadt" bezeichnet wird. 1930 setzte Paul Reinecke die Stätte von Ptolemäus in seiner Geographie mit einer Stadt namens Riusiava in Süddeutschland gleich. Dies wurde später von Rolf Nierhaus unterstützt. Möglicherweise hat Ptolemäis nur Höre-Sagen weiterverarbeitet, denn er wurde erst 50 Jahre nach Aufgabe dieser Stadt geboren.

Der Heidengraben (früher auch Haidengaben) liegt in den Gemeinden Grabenstetten, Hülben und Erkenbrechtsweiler in den Landkreisen Reutlingen und Esslingen in Süddeutschland. Die Gegend gilt seit dem 3. Jahrtausend v.Chr. als besiedelt, Clans hinterließen im 2. Jahrtausend v.Chr. ein Grab. In der Eisenzeit hinterließen althelvetische Clans Grabhügel mit ihren typischen Holzkammern. Von den folgenden Jahrhunderten blieben althelvetische Siedlungsreste genau in jenem Gebiet gefunden, wo später das althelvetische Machtzentrum Heidengraben entstand. Die Grabenstettener Halbinsel war bereits einige Jahrhunderte vor der Anlegung des Oppidums besiedelt. In der Nähe des heutigen Burrenhofs gibt es Gräber aus der Zeit um 1000 v. Chr. und einige noch heute sichtbare Grabhügel, die aus der Zeit um 500 v. Chr. stammen. Es gab bis 50 v.Chr. eine fast durchgehend althelvetische Besiedlung, die nur zwischen 250 v.Chr. und 150 v.Chr. für ca. 100 Jahre pausiert hätte. Mit der Etablierung dieses Machtzentrums setzte ein Handel mit den Römern ein. Eine große Anzahl von Scherben römischer Amphoren aus den Jahren 130 bis 90 v.Chr. weist darauf hin, dass eine beträchtliche Menge römischen Weins importiert wurde. Dies impliziert die Existenz einer reichen Elite, die sich diese Luxusgüter leisten konnte.

Warum und wann genau die Siedlung aufgegeben wurde, bleibt unklar. Es scheint, dass die Bewohner es in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. verließen, aber es gibt keinen Hinweis auf irgendwelche Gründe. Diese Datierung passt zur Aufgabe anderer Oppida in dieser Epoche und dürfte einen überregionalen Hintergrund haben, wofür das Vordringen suebischer Clans nach Südwestdeutschland in Frage kommt. Nur 8 Jahre zuvor besiegten im Gebiet des heutigen Elsass bei Mülhausen die Römer unter Cäsar das riesige Heer von Ariovist. Offenbar entstand im Heidengraben nun eine Bedrohungslage durch die entkommenen Sueben, die zur Aufgabe des Oppidums führte. Die Schwäbische Alb wurde erst 85 n. Chr. römisch. Wenn es ein Bedohungslage gab, dann wird sich nicht von ihnen ausgegangen sein.

Mit einem Teil befindet sich das Oppidum auf einem Hochplateau der Schwäbischen Alb am steilen Steilhang Albtrauf, der sich bis zu 400 m über das Vorgebirge erhebt. Dieses Gebiet ist als Grabenstettener Halbinsel bekannt. Die Höhe über dem Meeresspiegel beträgt etwa 700 m. Damit haben die Althelvetier dieses Gebietes eine typisch gut zu verteidigende Ortslage gewählt, wie wir sie bereits von der Heuneburg oder dem Ipf kennen. Das Oppidum Heidengraben ist mit fast 17 Quadratkilometern eine der größten befestigten Siedlungen auf dem Gebiet althelvetischer Clans. Die Siedlung wurde um 120 v. Chr. auf der Vorderen Alb errichtet und gliedert sich in zwei in ihrer Funktion unterschiedliche Areale. Den Kernbereich bildet die seinerzeit offenbar dicht besiedelte „Elsachstadt“, die durch zusätzliche Wälle geschützt war. Der einfach umwallte Außenbereich der Anlage wurde wohl hauptsächlich landwirtschaftlich genutzt. Seine Blütezeit erlebte der Heidengraben zwischen 120 und 50 vor Christus. Zahlreiche Funde aus dieser Zeit belegen weitreichende Fernhandelsbeziehungen bis zum Mittelmeer. Grabhügel und Siedlungsfunde zeigen jedoch, dass das Gebiet des Heidengrabens schon Jahrhunderte zuvor genutzt wurde.

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Das visualisierte Zangentor vor Erkenbrechtsweiler

Die äußeren Befestigungsanlagen machen dieses Oppidum sogar zum größten bekannten auf dem europäischen Festland. Die 2,5 km langen Mauern nutzen den Steilhang strategisch, um dieses große Gebiet zu schützen, das entweder von einer Mauer oder einer steilen Steilküste umgeben ist. Die Mauern trennen den inneren Bereich vom Rest des Plateaus und trennen ihn auch in drei Abschnitte, die schwer zu befestigen oder zu überwachen sind. Vor der Mauer befand sich ein Wassergraben. Der teilweise noch etwa 3 m hohe Wall hat acht Tore und stellen Varianten eines Zangentors dar. Eines von ihnen besitzt einen 35 m langen Eingang und ist eines der größten und am besten erhaltenen Tore seiner Art.

Die innere Befestigungsanlage im Südwesten, "Elsachstadt" genannt, markierte wahrscheinlich den Kern der Siedlung und umfasst etwa 153 Hektar. Er ist von einem Teil der Außenmauer und einem weiteren inneren Wall mit einem Doppelgraben und drei Toren umgeben. Über die inneren Siedlungsstrukturen ist jedoch nicht viel bekannt, da die Gebäude aus Holz bestanden und das Gebiet seit Jahrhunderten der Erosion ausgesetzt ist und landwirtschaftlich genutzt wird. Nur die Elsachstadt war offenbar auch in Richtung Steilhang befestigt. Insgesamt sind heute etwa ein halbes Dutzend Mauersegmente sichtbar, die in der Länge von einigen hundert bis über 1.000 m variieren. Es handelt sich um sogenannte Pfostenschlitzmauern aus Steinen, Holz und Erde.

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Von den bisher gefundenen Artefakten, ragt nur dieser Achsnagel heraus, mit einem maskierten Gesicht. Maskierte Gesichter beziehen sich auf Gottheiten

Das auffälligste Artefakt vom Heidengraben ist ein Achsnagel. Auf den eisernen Bolzen aus Bronze ist ein Oberkörper mit Kopf aufgegossen, ein Stirnband hält das strähnig zurückgekämmte Haar. Die dämonische Gestalt sollte offenbar nicht nur rein mechanisch, sondern auch auf magische Weise Rad, Wagen und Fahrer vor Unheil bewahren. (2. bis 1. Jahrhundert v. Chr.)

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Primärquelle: Wikipedia
https://www.verein-keltenwelten.de/kelti...ches-zangentor/
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhal...d273fee048.html

Das Oppidum Altenburg-Rheinau

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Das Oppidum Altenburg-Rheinau - Nördlich dieses Oppidum begann nicht nur das Gebiet der Althelvetier, sonders es wurde noch ein Stamm namens Ticlingi auf der Spruneri-Karte (1855) eingetragen. Der Name bezieht sich deutlich auf auf Yngvi (Ingwio)
Al-qamar, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-3.0

Quasi auf dem Weg der Althelvetier liegend, als diese in die Westalpen abzogen, entstand Mitte des 2. Jahrhunderts unterhalb des Rheinfalls nahe der späteren Stadt Schaffhausen ein größeres Oppidum mit einer Schanze. Sie umfasste zwei beiderseits des Rheins gelegene Halbinseln, die durch Abschnittswälle und eine Pfostenschlitzmauer zu einem über drei Quadratkilometer großen Areal verbunden waren. Es wird davon ausgegangen, dass diese Siedlung bis um 15 v. Chr. weitgehend verlassen wurde und zwar unter dem Eindruck der römischen Expansion in den Alpen.

Die Ausgrabungen erfolgten unter wissenschaftlicher Leitung von Franz Fischer in den Jahren 1972 bis 1975 und 1977. Zahlreiche Importe aus dem Mittelmeerraum, aber auch Funde aus den germanischen Gebieten im Norden belegen die Bedeutung der Nord-Süd-Route, die beim Oppidum über den Rhein führte. Gefunden wurden Regenbogenschüsselchen der Latènezeit, und der Altenburger Eber, ein Bronzeanhänger mit einem Eber und ein bronzenes Stierköpfchen, die als schönste Kleinkunstwerke den Althelvetiern zugeordnet werden müssen. Sie sind im Archäologischen Museum Colombischlössle ausgestellt.

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Der "Altenburger Eber" - Er symbolisierte Yngvis (Freyr) göttliches Reittier Gullinborsti

Neben umfangreichen Keramikfunden wurden Bronze-, Eisen- und Glasverarbeitung nachgewiesen. Hinweise auf Werkstätten und nur wenige Waffen lassen darauf schließen, dass es sich vorrangig um eine Gewerbe- und Handelsniederlassung handelte. Die Waren wurden per Schiff über den Rhein und die Rhône aus dem Mittelmeerraum – hauptsächlich Wein, wie die Funde von bislang mehr als 14.000 Amphorenfragmenten nahelegen – hierher transportiert, entladen, verarbeitet und weiter gehandelt.

Im Sommer 2022 hat das Landesamt für Denkmalpflege weitere Ausgrabungen auf der Altenburger Halbinsel Schwaben durchgeführt. Drei kleine Grabungsflächen brachten Pfosten von Gebäudegrundrissen und große Vorratsgruben zutage. Die Gruben wurden nach dem Ende ihrer Nutzungszeit verfüllt und enthalten eine Vielzahl von Funden wie Gewandnadeln, Wagenteile und Keramikgefäße, die Auskunft über die Alltagskultur und das Leben der Menschen in der späten Eisenzeit geben. Vom weiteren Verlauf der Grabung und der Auswertung der gewonnenen Daten erhoffen sich die Archäologinnen und Archäologen, neue Hinweise auf die Wirtschaft und den Handel in der Siedlung zu bekommen.

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Dieser Stier symbolisierte das älteste wanische Totemtier.

Es gilt inzwischen als sicher, dass die gesamte Halbinsel Schwaben auf einer Fläche von rund 230 Hektar besiedelt war. Schätzungen zufolge lebten bis zu 5.000 Menschen in diesem oberrheinischen Oppidum.

Primärquelle: https://www.keltenland-bw.de/keltenland/...enburg-rheinau/
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Machtzentrum auf dem Ehrenbürg

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Die Ehrenbürg in Mittelfranken, östlich der Regnitz - Auf ihr befand sich ein riesiges befestigtes Oppidum, das womöglich zu den Althelvetiern gezählt werden muss.

Östlich des Taubertals im heutigen Mittelfranken ragt die Ehrenbürg in den Himmel und lockte bereits um 9500 v.Chr. erste Clans an. In der Spätbronzezeit ca 1300 v.Chr. wurde der Berg zum ersten Mal nachweislich befestigt. Neben dem westlichen Satteleinschnitt, der heutigen Hauptzufahrt, wurde eine zweischalige Steinmauer nachgewiesen. Diese Mauer wurde von einem langsamen Schwelbrand zerstört. Im 9. Jahrhundert v. Chr. wurde auf ihren Ruinen eine Pfostenschlitzmauer errichtet, die ebenfalls wenig später in einem Schwelbrand zugrunde ging. Verbindungen zwischen Funden aus dem Umland und solchen von der Ehrenbürg weisen Letzterer einen zentralörtlichen Charakter für das westliche Albvorland und das mittlere Regnitztal zu.

Während der Präsenz althelvetischer Clans zwischen Main, Schwarzwald und oberer Ister (Donau) wurde das Hochplateau abermals befestigt. An der Hauptzufahrt ist eine 6,6 m breite und vermutlich ca. 3 m hohe Steinmauer nachgewiesen , deren Nachbau vor Ort besichtigt werden kann. Zu dieser Zeit waren vermutlich die gesamte Fläche der beiden Gipfel Walberla und Rodenstein und der dazwischen liegende Sattel vollständig von einer Befestigung umgeben.

Der von Schlaifhausen zum westlichen Haupttor im tiefsten Satteleinschnitt heraufführende Weg diente vermutlich schon seit der späten Bronzezeit als Hauptzufahrt zur Befestigung. Mit ca. 36 ha befestigter Fläche gehörte damals die Ehrenbürg zu den größten Anlagen in Süddeutschland, übertroffen nur noch vom Glauberg (ca. 40 ha) in der Wetterau und der Houbirg bei Happurg (ca. 100 ha). Ob die Befestigungen auf dem südlichen Gipfel, dem Rodenstein, ebenfalls in die frühe Latènezeit gehören, ist unbekannt.

In zahlreichen Arealen vom Gipfel der Ehrenbürg, über den Sattel bis zum Gipfel des Rodensteins wurden durch Ausgrabungen, aber besonders durch Magnetometerprospektion etwa 20.000 Gruben entdeckt, die vermutlich als Speicher- oder Kellergruben dienten. Damit ist eine für diese Zeit extrem dichte Innenbesiedlung der Anlage nachgewiesen. Die Schätzungen der Bewohnerzahl liegen im Bereich mehrerer tausend Menschen – am realistischsten ist eine Zahl von etwa 3000.

Funde aus dem Mittelmeerraum belegen wie bei anderen althelvetischen Machtzentren die überregionale Bedeutung dieser Großsiedlung. Neben Fragmenten von Situlen der späten Golasecca-Kultur, stechen besonders Scherben eines polychromen Glas-Aryballos – ausgestellt im Archäologiemuseum Oberfranken in der Burg Forchheim – und einer in Ton kopierten Schnabelkanne hervor. Die Ehrenbürg gehört somit durch Größe und Kontakte zusammen mit dem Glauberg in der Wetterau zu den wichtigsten Großsiedlungen im südlichen Mitteleuropa. Zu Anfang des 4. vorchristlichen Jahrhunderts wurde sie wie alle anderen gleichzeitigen Befestigungen Oberfrankens verlassen. Auch das passt zur Abwanderung althelvetischer Clan, die zuerst im Osten und Norden begann.

Primärquelle: Wikipedia

Waren "Kammerstein"-Berge Sitze der Althelvetier und ihrer Kama-Kriegerkaste?

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Virtuelle Rekonstruktion der Burg Kammerstein um 1530. Im Vordergrund die Vorburg, im Hintergrund die Hauptburg. Der große ummauerte Bezirk im Vordergrund ist der damals genannte Wolfsgarten. Der Name Wolfsgarten hat einen klaren schwäbischen (suebischen) Bezug!

Zwischen Cham in der Oberpfalz und Cham in der Schweiz befindet laut grober Luftlinie heute das Kammersteiner Land, eine Autobahnraststätte ist z.B. danach benannt. Hat also der Berg und der später danach benannte Ort einen Bezug zu den Althelvetiern, wenn in nördlicher Richtung die Ehrenbürg eines ihrer Machtzentren war? Im Jahr 1235, als Kaiser Friedrich II. aus Italien nach Deutschland kam, nannte sich der Reichsministeriale Ramungus (I.) nach der auf königlichem Gut gelegenen Burg Kammerstein „Ramungus de Kamerstein“. Dies ist zugleich die erste urkundliche Erwähnung des Ortes. Das Bestimmungswort des Ortsnamens kamere, kamer (mittelhochdeutsch) bezeichnet ein sogenanntes Kammergut, doch wenn die Burg älter ist und die Althelvetier sich selbst Kama nannten, könnte von ihnen dieser Ortsbegriff abstammen. Ein Bergkamm also auch, weil sie wie auf der Erhrenbürg und anderen Orten sogar jahrhundertelang ihre Sitze hatten. Man leitet heute den Kamm vom mittelhochdeutschen kambe und kamp, althochdeutschen kamb und germanischen *kamba her und ist seit dem 10. Jahrhundert belegt. Mindestens, denn wenn wir die Zusammenhänge zwischen der oberpfälzischen Chamb und der Stadt Cham betrachten, gibt es noch ältere Belege, die auf Sitze von Kama-Kriegerclans hinweisen.

Muss also Kammerstein zu den hinterlassenen Spuren der Kama gezählt werden? Bisher wird der Landschaftsname nur mit der urkundlich erwähnten Burg Camerstain verbunden. Ihr Erbauer Ramungus de Camerstain stammt als Ramugus von Schwabach aus dem nahen Schwabach, der sich später nach seiner erbauten Burg umbenannte. Camerstain muss deswegen schon als Bergname und Kama-Sitz existiert haben, womit das umliegende Land einem früheren Kata-Clangebiet angehörte. Die Herkunft dieses Ramugus von Schwabach kann also nur im nahen Schwabach geklärt werden, was nach der Schwabach als Hydronym benannt wäre. Greule wollte es lediglich als Fließgewässer deuten, obwohl als Namensgeber suebische Clans in Frage kommen. Für die Herleitung listete er ältere Namen der Schwabach auf, so etwa „Suabaha“ oder „Suapaha“, wo er bei beiden „aha“ mit Fließgewässer gleichsetzte. Die Flussnamensvarianten sind jedoch erst im 11. Jahrhundert festgehalten, weshalb die Schwabach bereits 2000 Jahre früher zur Asenzeit einen ähnlichen Namen getragen haben könnte. Nur eben mit einer anderen Bedeutung. Ohne Zweifel sind mit Suapa suebische Clanführer benannt, von dem sich der deutsche Familienname Schwab ableitet. Die Sueben als Schwaben verehrten ebenfalls Heimdall, dessen Kriegerkasten jedoch Lautveränderungen unterlagen, denn besonders nach Osten und Nordosten wandelte sich das Grundwort von Kama zu Kema und aus solchen Sitzen entstanden wieder entsprechende Sitze, wie das mehrfache Kemnath oder sogar Chemnitz, was wieder Anschluss an Kamenz findet. Es lässt sich also kaum abstreiten, dass die Kama-Kriegerkaste in Mitteleuropa dominant gewesen war.

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Perchtholdsdorf in Niederösterreich ist nicht nur nach Perchta benannt, sondern in der Nähe befindet sich noch eine weitere Burg Kammerstein

So gesehen haben alle älteren Kammer-Toponyme einen Kama-Hintergrund, wie etwa auch in der Steiermark mit Unter- und Oberkammern. Die Burg Kammerstein (Herrschaft Kammern) in der Steiermark könnte jedenfalls ein Hinweis sein, wie weit die Kama nach Südosten vordringen konnte. Das verdeutlicht noch eine weiter östlich liegende Burg Kammerstein bei Perchtoldsdorf, die einen Bezug zu Perchta (Ištar) aufweist. Und selbst die mittelalterliche Aufteilung von Herrschaftsbereichen in Gütern, wie das Chamer Gut oder Kammergut, könnte schon in der vorrömischen Asenzeit begonnen haben. So ist dieser „Gut“-Begriff im Germanischen mit einem Trankopfer verknüpft.

Primärquelle: Stiehler, Heimdalls Reich
https://hdbg.eu/burgen/detail/burgstall-kammerstein/184
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Das Glauberger Machtzentrum

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Der Glauberg - Es ist nicht wirklich sicher, ob hier die Althelvetier herrschten oder es sich um ein rivalisierendes Reich nördlich von ihnen handelte

Etwas nördlich des unteren Mains existierte auf und rund um der Glaubergs ein vorzeitliches Machtzentrum, dass wegen einer besonderen Steinfigur eine direkte Verbindung zum Heiligenberg bei Heidelberg aufweist. Sie wird als "Keltenfürst" interpretiert, obwohl man weiß, dass sich die Bewohner nicht selbst als Kelten bezeichneten und auch nicht den wesentlich modernen Herrschertitel "Fürst" verwendeten. In neueren Beschreibungen wird deshalb dieser unwissenschaftliche Titel mit Anführungszeichen dargestellt. Und das muss solange bleiben, bis man den tatsächlichen Titel kennt.

Was auch hinterfragt werden muss, ist die Identität, denn anstatt eines Herrschers könnte schon wegen des "Keltenkopfes" vom Heiligenberg eher eine Gottheit dargestellt sein, als ein menschlicher Herrscher. Der Glauberg kann daher ein befestigtes Oppidum in Hessen darstellen, dass zu den Althelvetiern gehörte oder wegen seiner Unterschiede mit dem Heiligenberg zusammen ein eigenständiges Reich darstellte, dessen äußere Grenzen noch erforscht werden müssen. Geologisch gesehen ist der Glauberg, ein Höhenzug (271 m ü.d.M.) am Ostrand der Wetterauebene, ein Basaltsporn des Vogelsbergs. Er erhebt sich ca. 150 m über dem Umland, liegt zwischen den Flüssen Nidder und Seeme und gehört zur Gemeinde Glauburg.

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Die Topografie des Glauberges - Es war ein überregionales Machtzentrum seit Mitte des 5. Jahrtausends v.Chr., der Name kann heute aus dem Indogermanischen (idg. *gleu) hergeleitet, mit Bergsitz übersetzt werden
Rouven Meidlinger, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-4.0

Die Hügelkuppe bildet ein fast horizontales Plateau von 800 mal 80–200 m. Sein südwestliches Vorgebirge ist als Enzheimer Köpfchen bekannt. Im Nordwesten fällt der Glauberg steil zum Niddertal hin ab und ist im Süden mit hügeligem Mittelgebirge verbunden. Auf dem Plateau befand sich ein kleiner Staudenteich, der nicht durch Quellen, sondern einfach durch Oberflächenabfluss gespeist wurde. Der Hügel ist von Quellen und fruchtbarem Land umgeben, also ideales Siedlungsland. Die Ausgrabungen dauern bis in die Gegenwart an, wobei ein multinationales Team einen vermutlich ehemaligen massiven Wall an der Festung ausgräbt, der derzeit nur durch Lidar sichtbar ist.

Seit 1000 v.Chr. stieg die Bedeutung des Clauberges stetig an, seine Befestigungen wurden ausgebaut, es war der Sitz einer regionalen Herrscherkaste. Doch als die Römer das Rhein-Maingebiet beherrschten, war der Glauberg unbewohnt. Sind also die hier herrschenden Clans zuvor abgezogen, wie überall im Reich der Althelvetier? Die Glauberger Befestigungsanlagen erreichten einen Höhepunkt in Bezug auf Größe und Ausarbeitung um das 6. oder 5. Jahrhundert v. Chr. und blieben bis zum 2. oder 1. Jahrhundert v. Chr. in Gebrauch. Ihre Ausdehnung und Ausdehnung kennzeichnen den Glauberg als Teil eines Netzwerks von Befestigungsanlagen (oder Oppida), die den größten Teil Süd- und Westmitteldeutschlands umfassten. Damit passt die Aufgabe zu den Vorgängen im 1. Jahrhundert, wo die Sueben unter Ariovist bis in den Elsaß zogen und ein großer Krieg mit den Römern ausbrach. Zuvor hatten jedoch schon die Kimbern und Ambronen die Völker Mitteleuropas in Aufruhr versetzt, auch das trug mit dazu bei, dass die Helvetier ihre exponiertesten Machtzentren zuerst aufgaben und schließlich mit allem was sie hatten in die Westalpen zogen.

Bis zu diesem Exodus, wurde jedoch alles getan, um den Glauberg zur uneinnehmbaren Bergfestung auszubauen. Der nordöstliche Rand des Glauberger Hügels, wo der Abhang am wenigsten stark ist, wurde durch die Errichtung eines massiven Grabens und einer Böschung, die vielleicht ursprünglich ein Vorgebirge bildeten, von dem angrenzenden Gelände getrennt. Der südliche und nördliche Rand wurden ebenfalls mit Mauern befestigt. Zu den Mauertechniken gehörten Trockenmauern, der Murus gallicus, eine typisch Technik aus Holz und Stein und vielleicht auch Lehmziegel. Der kleine Teich auf dem Hügel hätte nicht ausgereicht, um die Wasserversorgung der Bevölkerung einer so großen Siedlung zu gewährleisten. Aus diesem Grund wurde im Norden ein Anbau mit zwei hangabwärts verlaufenden Wänden angebaut, der eine zusätzliche dreieckige Fläche von 300 x 300 m inklusive einer Quelle umschließt. An der Spitze dieses Anbaus befand sich ein riesiges Wasserreservoir von 150 x 60 m. Zu dieser Zeit war die Festung 650 m lang, fast 500 m breit und umfasste eine Fläche von 8,5 ha.

Mindestens zwei Tore, ein Haupttor im Nordosten und ein kleineres im Süden, ermöglichten den Zugang zum Innenraum. Sie sind ziemlich komplex und sollen einem möglichen Angreifer den Zugriff erschweren. Eine äußere Befestigung wurde jenseits des nordöstlichen Randes des Oppidums errichtet. Mauern oder Böschungen im Süden spielten wahrscheinlich keine defensive Rolle. Solche Siedlungen beherbergten wahrscheinlich Tausende von Einwohnern. Aus diesem Grund, kombiniert mit ihrer zentralisierenden wirtschaftlichen Rolle, werden diese Oppida manchmal als proto-urban bezeichnet. Dennoch ist wenig über die Besiedlung und andere Aktivitäten im Inneren des Geländes bekannt.

Bei einem Erkundungsüberflug im Jahr 1988 wurden Spuren eines großen Tumulus in einem Feld 300 m südlich des Oppidums entdeckt. Zwischen 1994 und 1997 wurde sie vom Archäologischen Landesdienst Hessen ausgegraben. Der Hügel (Hügel 1) hatte ursprünglich einen Durchmesser von fast 50 m und eine Höhe von 6 m. Er war von einem kreisförmigen Graben mit einer Breite von 10 m umgeben. Zu dieser Zeit muss es sich um eine äußerst visuell beeindruckende Anlage gehandelt haben. Der Tumulus enthielt drei Merkmale. In der Mitte wurde eine leere Grube platziert, vielleicht um potenzielle Plünderer in die Irre zu führen. Im Nordwesten befand sich in einer 2 x 1 m großen Holzkammer eine Bestattung, und im Südosten war eine Feuerbestattung in einer Art Holzbehälter untergebracht worden.

Die Toten beider Gräber waren Krieger, wie die Beigaben zeigen: Schwerter und Waffen. Die Kammer mit der Bestattung war sehr gut erhalten und nie geplündert worden. Aus diesem Grund wurde beschlossen, die gesamte Kammer en bloque zu entfernen und im Laboratorium des Staatsdienstes in Wiesbaden langsamer und sorgfältiger auszugraben. Zu den Funden aus der Hauptgrabkammer, die sorgfältig in Tücher gewickelt waren, gehören ein feiner Goldtorc und ein bronzener Röhrenkrug, der Met enthalten hatte. Ein zweiter Tumulus (Hügel 2), 250 m südlich, wurde später durch geophysikalische Untersuchungen entdeckt. Erosion und Pflügen hatten ihn völlig unsichtbar gemacht. Er war etwa halb so groß wie Hügel 1 und enthielt auch einen Krieger, begleitet von Waffen, einer verzierten Fibel und einem Gürtel sowie einem goldenen Ring. Die hohe Qualität der Grabausstattung sowie andere damit verbundene Merkmale deuten darauf hin, dass die Gräber die Ruhestätten regionaler Herrscher waren.

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Die Glauberger Kriegerstatue könnte wegen eines identischen Fundes auf dem Heiligenberg auch einen Kriegergott der regionalen Bevölkerung zeigen. Griechische Mäandermuster weisen über die Althelvetier auf eine hellenische oder hellenisierte Herrscherkaste. Die Blattkrone weist einen Bezug zum sogenannten "Grünen Mann" auf, hinter dem sich eine alteuropäische Interpretation von Osiris verbergen könnte.
Heinrich Stürzl, Wikimedia Commons, CC-BY-3.0

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Die Holzgerlinger Figur - Sie dürfte eine unbewaffnete Mondgottheit der Althelvetier zeigen

Große internationale Aufmerksamkeit erregte vor allem die Entdeckung eines äußerst seltenen Fundes, einer lebensgroßen Sandsteinstatue oder Stele aus dem 5. Jahrhundert v. Chr., die direkt außerhalb des größeren Tumulus gefunden wurde. Die Stele, die bis auf die Füße vollständig erhalten ist, zeigt einen bewaffneten männlichen Krieger. Es misst 186 cm in der Höhe und wiegt 230 kg. Er besteht aus einer Sandsteinart, die nur wenige Kilometer vom Glauberg entfernt vorkommt. Viele Details sind deutlich zu erkennen: seine Hose, die Tunika aus Kompositrüstung, der Holzschild und ein Kurzschwert in einer Scheide mit anthropomorphem Griff, das an seiner rechten Seite hängt. Heute will man die Glauberger Kriegerstatue gern mit der jüngeren Holzgerlinger Figur aus dem Jahr 380 v.Chr. vergleichen, doch diese trägt keine Waffen und wird als unbekannte "keltische Gottheit" angesehen. Dessen angebliche Blattkrone sieht dazu eher wie eine Halbmondhaube aus, es könnte also eine Mondgottheit der Althelvetier sein.

Primärquelle: Wikipedia
https://bawue.museum-digital.de/object/98

Die Steinsburg - Die Kama in Thüringen

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Der Kleine Gleichberg - Er war über ein halbes Jahrtausend von Althelvetiern besiedelt und außergewöhnlich stark befestigt.
Burnie13, Wikimedia Commons, CC VON 3.0

Der Kleine Gleichberg (641 m) bildet mit dem gegenüberliegenden Großen Gleichberg (679 m) ein „geologisches Zwillingspaar“. Beide Berge sind Basaltkegel mit vulkanischem Ursprung. Vermutlich entstand der Begriff Steinsburg wegen der großen Steinfelder, die das Bergplateau umgeben. Bereits Johann Wolfgang von Goethe erkannte den vulkanischen Ursprung dieser Steinfelder, der Basalt des ehemaligen Vulkanschlotes zerfiel durch Erosion zu den heute sichtbaren Blockmeeren, die ein typisches Kennzeichen zerfallender Vulkanruinen sind. Diese Basaltblöcke wurden in der Vorzeit zur Anlage von Trockenmauern verwendet, die das Oppidum schützen sollten. Insgesamt wurden drei Mauerringe errichtet, die ähnlich wie Stadtmauern den Berg umgaben. Die äußerste Mauer ist drei Kilometer lang und umschließt eine Fläche von 66 Hektar. Nur einige kurze Stücke dieser Mauern sind teilweise erhalten, die eingestürzten Teile lassen aber noch die alte Struktur erkennen.

Die Besiedlung der Gleichberge begann 8000 v.Chr. und setzte sich mit Unterbrechungen bis zum Mittelalter fort. In der Urnenfelderstufe der jüngeren Bronzezeit (1200 bis 800 v.Chr.) wurden auf beiden Gleichbergen erstmals Befestigungen errichtet. Seit Beginn der Vorrömischen Eisenzeit siedelten Clans in Südthüringen, die die Eisenverhüttung und -bearbeitung beherrschten. Siedlungs- und Grabfunde belegen einen Anstieg der Bevölkerung bis zum 6. Jh. Im größten eisenzeitlichen Grabhügelfeld Südthüringens im Merzelbachwald am Fuße des Großen Gleichberges wurden seit 1969 neun Hügel archäologisch untersucht. Die Rekonstruktion eines der Brandgräber ist im Museum zu besichtigen.

Zur Blütezeit des althelvetischen Reiches haben im 6. Jahrhunderts die hier herrschenden Clans eine befestigte Siedlung unterhalten, es begann eine Phase in der die größten Befestigungen auf dem Kleinen Gleichberg errichtet wurden. Die herrschenden Clans gestalteten am nördlichen Rand ihres Einflussgebietes die Steinsburg als politisches, wirtschaftliches und kultisches Machtzentrum aus. Davon zeugen – trotz umfangreicher Zerstörungen durch den jahrzehntelangen Basaltabbau künden noch heute gewaltige Wallreste, die einstigen Mauern erreichten ein Höhe von bis zu 5 m, die ohne Holzverbund aus aufgeschichteten Basaltblöcken errichtet wurden. Beeindruckend ist der Fundreichtum aus dieser Zeit, der für einen regen Handel auf den an den Gleichbergen vorbeiführenden Wegen vom Maingebiet in das Thüringer Becken spricht. Zahlreiche Werkzeuge, Geräte und Halbfabrikate aus dieser Zeit sind von der Steinsburg bekannt. Zu den bedeutendsten Produktionsfeldern gehören neben der Landwirtschaft das Schmiedehandwerk, die Holz- und Textilverarbeitung und die Töpferei. Modelle von Rennfeuer- und Töpferöfen sowie Drehmühlen belegen die Aufgeschlossenheit dieser Clans für technische Neuerungen aller Art.

Wie weit die Althelvetier nach Thüringen im 4. und 3. Jahrhundert v.Chr. vordrangen wird archäologisch durch Flachgräber an Werra, Saale und Orla belzeugt. Für Südthüringen sind die Gräberfelder von Unterkatz und Einhausen zu nennen. Unterkatz weist auf einen alteuropäischen Clanführertitel als Kats, hier siedelten einst noch Kata-Clans. Ein beim Bau der BAB A 71 ausgegrabenes und im Museum gezeigtes Körpergrab einer erwachsenen Frau zeigt die typische keltische Schmuckkombination aus Armringen und Fibeln. Beliebt waren auch die leuchtend bunten Glasarmringe aus ihren Werkstätten, von denen aus dem Gleichberggebiet zahlreiche Bruchstücke vorliegen. Für die Besiedlung waren vor allem die Flussübergänge wichtig, aber auch das Vorkommen von Bodenschätzen, wie Eisenerz, Kupfer und Salz. Im 2. und 1. Jahrhundert v.Chr. entstanden stadtähnliche Siedlungen, die Oppida. Dazu zählt die Anlage auf der Steinsburg mit 68 ha umwehrter Fläche. Die Tracht der vorherrschenden Clans spiegelt die Kastenangehörigkeit wider. Zur Bewaffnung gehörten Schwert und Schild, Lanze und Wurfspeer. Das Tragen von Panzer und Helm sowie der Kampf vom Streitwagen blieben einem herausgehobenen
Personenkreis vorbehalten. Über die Kleidung berichten antike Autoren: sehr auffallende, farbig gemusterte Jacken, weite Hosen und Mäntel mit buntem Würfelmuster, zusammen gehalten mit bronzenen und eisernen Fibeln.

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Unterkatz - 874 als Katza erwähnt, ist der Ort nach einem Kats genannten Clanführer eines Kata-Clans benannt. Hier wurde ein Gräberfeld aus der Zeit der Althelvetier gefunden

Um die Mitte des 1. Jh. v.Chr. wurde die Steinsburg von ihren einst mehreren tausend Bewohnern verlassen. Die gewaltige Anlage verfiel, der Berg überzog sich erneut mit Wald. Insgesamt haben also die herrschenden Clans über ein halbes Jahrtausend geherrscht, bevor sie wie die südlich von ihnen herrschenden Clans ihre Sitze aufgaben nach vermutlich Richtung Süden abzogen. In fast jeder anderen Richtung haben im 1. Jahrhundert v.Chr. die Sueben Landnahme betrieben. Der Druck suebischer Clans wird auch der Grund für die Aufgabe ihres Oppidums gewesen sein, die Jahrzehnte zuvor stattgefundenen Kimbernzüge haben vermutlich diese Gegend nicht berührt. Die Gleichberge werden von einigen Wissenschaftlern mit dem in der Geographie des Klaudios Ptolemaios erwähnten Ort Bikourgion gleichgesetzt. In der wissenschaftlichen und Heimatliteratur werden die Namen Kleiner Gleichberg und Steinsburg nebeneinander benutzt.

Bei der Abräumung großer Teile der Steinfelder für den Straßenbau (ab 1838) stieß man zufällig auf Metallgegenstände und andere Artefakte und erkannte später den keltischen Ursprung derselben. Der ab 1858 verstärkte Basaltabbau zerstörte bevorzugt die leicht erreichbaren unteren Mauerringe und förderte eine Unmenge von Funden zutage, von denen hauptsächlich die Metallfunde in verschiedenen Sammlungen erhalten worden sind. Auf Betreiben von Alfred Götze wurden zwischen 1902 und 1927 die Steinbruchbetriebe eingestellt. Im Jahr 1929 wurde das Steinsburgmuseum auf dem Sattel zwischen Großem und Kleinem Gleichberg gebaut, wo ein Großteil der Funde bis heute ausgestellt sind.

Die großflächigen Zerstörungen haben zur Bergung einer ungewöhnlich hohen Anzahl vor allem von Metallfunden geführt. Allerdings sind dabei oft die Fundzusammenhänge nicht beachtet worden. Außerdem enthalten die Altfunde wenig Keramikfunde, da Gefäßscherben im 19. Jahrhundert oft nicht aufbewahrt wurden. Untersuchungen der Fundumstände fanden bereits 1874 durch einen Römhilder Arzt statt. Im frühen 20. Jahrhundert erfolgten planmäßige Grabungen durch den Prähistoriker Alfred Götze. In jüngster Zeit wurden einige der erhaltenen Befestigungsreste konserviert, mussten aber teilweise hierzu auseinandergenommen und neu aufgeschichtet werden.

Primärquelle: https://www.verein-keltenwelten.de/wp-co...sburgmuseum.pdf

Der Schatz von Pratzschwitz in Sachsen

Im Oktober 2018 löste in Sachsen ein spektakulärer Fund Schlagzeilen aus: Am Rand der Kiesgrube in Pirna-Pratzschwitz wurde bei Baggerarbeiten erstmals in Sachsen Prunkschmuck entdeckt, den die Archäologen den "Kelten " zuordneten. Dabei handelte es sich um drei bronzene Gewandschließen (Fibeln), 480 Perlen aus Glas und Bernstein sowie ein Kettencollier aus 790 Ringen.

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Der in einem Krug gefundene Schmuck: eine Gewandschließe aus Bronze, verziert mit einem menschlichen Antlitz und einem Wolfs- oder Hundekopf. Letzteres symbolisiert ein entsprechendes Totemtier, ob nun als Wolf oder Hund, beides weist auf einem Kama-Hintergrund und damit auf Heimdall.

Der fast 2500 Jahre alte Schmuck ist von solch exzellenter Handwerkskunst, wie sie bisher in ganz Mitteleuropa nicht gefunden wurde. Nach umfangreicher Restauration wurde er erstmals bis zum 25. September 2018 im Stadtmuseum Pirna ausgestellt. Wo der Schmuck gefunden wurde, siedelte in der jüngeren Eisenzeit die sogenannte Bodenbacher Gruppe und deren Gebiet reichte weit nach Böhmen hinein. Nur rund 80 Meter von der Elbe entfernt, am Ende der uralten Handelsroute, die von Aussig in Böhmen nach Pirna führte. 500 v.Chr. bedeutet damit auch, dass die Althelvetier bis nach Böhmen vorgedrungen sein könnten oder zumindest von ihnen gefertigter Schmuck den Weg nach Pirna-Pratzschwitz fand.

"Der Schmuck war in einem Tongefäß verwahrt, das sich in einer etwa 1,80 Meter tiefen, symbolischen Grablege befand. Da die Kelten nie im heutigen Sachsen lebten, handelt es sich mit großer Sicherheit um den Schmuck einer keltischen, sehr angesehenen Frau, die aus dem Böhmischen in die Siedlungsgruppe eingeheiratet hatte", meinte der Archäologe Ingo Kraft (61). Der Wolf und der Hund als Totemtier weisen jedoch auch auf frühe Sueben, die ebenfalls diese Totemtiere verwendeten.

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Tetschen Bodenbach - In Böhmen gab es im 4. Jahrhundert v.Chr. Machtzentren der Althelvetier. Die sogenannte "Bodenbacher Gruppe" bestand aus althelvetischen Clans

Doch das größte Geheimnis kann auch Kraft nicht lüften. "Im Grab fanden sich keinerlei menschliche Überreste. Wir wissen nichts über das Schicksal der Besitzerin", bedauert Kraft. Mit anderen Worten: Der Schatz könnte eine völlig andere Geschichte erzählen. "Sie könnte in Böhmen gestorben sein - bei einem Besuch ihrer keltischen Heimat. Sie könnte in der Elbe ertrunken sein oder von Widersachern ermordet und beiseite geschafft." Die "keltische" Heimat dieser Herrscherin in Böhmen kann naheliegend den Boiern zugeordnet werden, die im 4. Jahrhundert v.Chr. aus dem Gebiet zwischen Rhein, Main und Donau nach Böhmen zogen. Damit stammen die Boier aus dem Gebiet althelvetischer Clans und sie selbst haben sich von ihnen im 4. Jahrhundert abgespalten und als neuen Stamm formiert. Auf ihren Zug spaltete sich noch eine weitere Gruppe ab und zog nach Oberitalien. Die hauptsächlich im Sudetenland siedelnde "Bodenbacher Gruppe" mit seinen Fundorten rund um Tetschen, können klar den Althelvetiern zugeordnet werden, die bisher immer der sogenannten Latènekultur zugeordnet werden. Die Funde zeugen insgesamt von einer kontinuierlichen Besiedlung während der Zeit der Lausitzer und der nachfolgenden Billendorfer Kultur. Wer dort konkret im Sudetenland herrschte ist unklar, ein Wolf oder Hund als Totemtier weist jedoch immer auf einen Kama-Hintergrund.

Primärquelle: https://www.tag24.de/nachrichten/regiona...hre-alt-2845181
Stiehler, Heimdalls Reich
Wikipedia

Althelvetier in Cham in der Oberpfalz

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Cham 1916 - Namensgeber war eine vorzeitliche Kama-Kriegerkaste der Althelvetier.

Alteuropa erlebte Mitte des 4. Jahrtausends v.Chr. einen Umbruch. Clans die bis dahin von wanischen Kriegerkasten geführt wurden, bekamen plötzlich Konkurrenz, eine neue Kriegerkaste drang in das Innere Europas vor. Im Einzugsgebiet des Regen begannen sie alle Kata-Clans unter ihrem Schutz stellten. Und zwar dauerhaft, ansonsten hätte sich dieser nach Regin benannte Flussname niemals erhalten. Wissenschaftlich wird diese Zeit mit dem Beginn der Chamer Kultur datiert, die ca. 800 Jahre andauerte. Südlich der Ister (Donau) hielt sich bis dahin die Altheimer „Kulturerscheinung“, die einige Erdwerke hinterlassen hatte. Sie werden heute als Siedlungsmittelpunkte angesehen, die man sicher für Ahnenkulte nutzte. Vorstellbar ist also, dass die Region rund um Altheim an der Isar noch immer von den Wanen beherrscht wurde, dessen Machtbereich sicher noch den gesamten Chiemgau umfasste. Davon künden nicht nur die Otokare als Adelsgeschlecht, sondern noch die Vindeliker, als Nachfahren der Wanen. Das Chamer-Clangebiet war auf Niederbayern im Einzugsgebiet des Regen beschränkt, der nordöstlich davon mit einem Kata-Clan im Elbe-Saale-Raum in Verbindung stand. Beide Clans haben Katzen-Toponyme hinterlassen, die sich auf Kats oder Kaz gerufene Clanführer bezogen.

In Cham in der Oberpfalz steht das bekannte Schloss auf einen Katzberg, er vermittelt mit seinem alten Namen nichts anderes, als das er der Sitz eines Kata-Clanführers als Kats war. Uralte Handelswege haben bereits zur Asenzeit Europa durchzogen und haben solche Katzenberge als alte Clansitze miteinander verbunden. So auch zwischen dem Chemnitzer Katzberg oder dem Katzenstein bei Harburg. Der Chamer Katzberg liegt dabei im Einzugsgebiet des Regen, der bei Regensburg in die Ister (Donau) mündet. Es gab also eine Zeit, wo ein Clan dieser Region auf dem Katzberg nicht nur seinen Sitz hatte, sondern noch den Regen nach einem Beinamen Heimdalls benannte. Oder weiter präzisiert: Der oberpfälzische Kata-Clan muss einst Heimdalls Kama unterstanden haben. Und dieser stammte sicher vom Natternberger Kata-Clan ab, der zuvor unter wanischer Herrschaft an der Ister und der Isar beeindruckende Kreisgrabenanlagen für ihre Ahnenkulte errichtete.

Dass die angekommenen Kama expandierten, kann man nicht nur am Katzenberg nahe Landau ablesen, wonach eine Katzenberg-Straße benannt ist, sondern noch an seinem heutigen Ortsteil Kammern, der nach den Kama einst Chambarn genannt wurde. Das germanische *barna wird mit Nachkommen oder Kinder gedeutet und das vorstehende Cham weist auf die Gegend um Cham zurück, wo sich der Stadtname vom Flussnamen Chamb ableitet. Bei Vergleichen zwischen anderen älteren Sprachen wird sogar die „cam“ Deutung in der Schottisch-Gälischen Sprache berücksichtigt, was dort für „einäugig“ (!) steht. An ihr kann man die Herkunft der Kama-Kriegerkaste aus „Nanna“ herauslesen, wobei „einäugig“ sogar auf Odin, dem Himmelsgott weist.

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Rund um Cham befindet sich uraltes Siedlungsgebiet, dass mindestens ein halbes Jahrtausend von Althelvetiern beherrscht wurde

Im Falle Chams haben Heimdalls Kriegerkasten den Kata-Sitz auf dem Katzberg besetzt, ein weiterer Sitz wird noch bei Chamerau entstanden sein, der erst im 12. Jahrhundert zur Burg Kamerau ausgebaut wurde. Zu den Hinterlassenschaften dieser Kriegerkaste müssen nahe Cham noch die Wallreste der Reichsburg Camma am Galgenberg gerechnet werden, deren Erbauung im späten 8. Jahrhundert vermutet wird. In der gleichen Zeit wurde in Chammünster noch ein Kloster errichtet, dass wegen des Marknamens Chamb oder Camma den gleichen Namen trug.

Mit der Herrschaft einer Kama-Kriegerkaste über den Chamer Katzberg an der Chamb, stellte diese Region eine frühe Ausnahme menschlicher Landnahme dar, denn der südlich des Regen (Reganus) befindliche Bayrische Wald blieb noch viele Jahrhunderte lang so gut wie unbesiedelt. Ptolemäus platzierte dazu die Parmaecampi im Einzugsgebiet des Regen, über die sonst nichts bekannt ist. Es dürfte jedoch ein Zusammenhang zum Flussnamen Chamb bei Cham vorliegen, womit sie als Nachfahren einer Kama-Kriegerkaste in Frage kommen. Nach der lateinischen Übersetzung von „parmae“ wird dieser Begriff für „leichter (vorgehaltener) Schild“ oder sogar für Gladiator verwendet. In beiden Fällen also ein Kriegerhintergrund und kein Eigenname eines Stammes, denn auch „campi“ (= lat. „campio“) bedeutet nur Kämpfer.

Südlich der Parmaecampi und zwar noch nördlich der Donau, werden noch die Vanduli von Ptolemäus erwähnt. Sie beziehen sich vom Namen her auf die Wanen und haben sich wohl aus den Clans der „Altmühl-Kulturerscheinung“ formiert. Das Gebiet der Vanduli am Nordufer der Donau grenzte jedenfalls an das der Vindeliker auf dem südlichen Donauufer und es stellt sich daher die Frage, ob Ptolemäus zu seiner Zeit nur die Vindeliker unter anderem Namen meinte, die südlich der Donau von den Römern unterworfen wurden. Die Stammesnamen suggerieren auf jeden Fall eine gemeinsame Herkunft, wobei man auf dem Territorium der Vindeliker über ihren Hauptort Manching (844 als Mandechingon belegt) zugleich einen Hinweis erhält, welcher Gottheit sie huldigten: Mannus, dem Stammvater der Ingaevonen! Der zuerst erwähnte Name Mandechingon lässt sich über das Althochdeutsche mit „Ingwios Kriegerhaus“ übersetzen, was sich sinngemäß am Hintergrund Walhallas anlehnt.

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Das bisher erkannte Chamer Kulturgebiet - Es reichte ab Mitte des 4. Jahrtausends v.Chr. bis nach Niederösterreich, wo wie in der Oberpfalz als Chamb, ein Fluss namens Kamp fließt. Für beide Flussnamen kommen die gleichen Namensgeber in Frage: Kama-Kriegerkasten.

Nach dem Auslaufen der Chamer Kultur, ihr wurden inzwischen mehrere Siedlungsplätze in Süddeutschland, Böhmen und Österreich zugeordnet, blieb die Gegend weiter besiedelt. Die Clans betrieben eine hochentwickelte Landwirtschaft. In der Bronzezeit war die Bevölkerung im Umland Chams mit offensichtlich ählichen Clans in Süddeutschlands und in Böhmen verbunden. Das ist erwiesen durch die Gleichartigkeit der Funde in beiden Gebieten. Ein Verbindungsweg soll durch die Cham-Further Senke geführt haben. Zeugnis dafür gibt ein Absatzbeil aus Böhmen und ein Randleistenbeil, das bei Pösing aus dem Regen gebaggert wurde. Dass im 1. Jahrtausend v.Chr. eine Kama-Kriegerkaste der Althelvetier in die Gegend von Cham vordrang, belegen nicht nur die hier gehäuft vorkommenden "Kam (Cham)"-Toponyme, sondern auch entsprechende Artefakte, wie zum Beispiel ein Bronzehalsring, der beim Kiesbaggern im Regen bei Chameregg entdeckt wurde. Bei Ausschachtungsarbeiten zu einem Anbau des Randsberger Hofes in Cham im Jahre 1972 wurde das Fundament der äußeren Stadtmauer freigelegt. Unter dem Fundament konnte Herbert Wolf eine bis zu einem Meter hohe Kulturschicht feststellen. Die ältesten aufgefundenen Scherben gehören der Hallstattzeit an. Sie sind die ersten sicheren Bodenurkunden dieser Kulturstufe in der südöstlichen Oberpfalz. Die später einsetzende Münzprägung orientierte sich an griechischen Münzen als nachgeahmte "Regenbogenschüsselchen".


Primärquelle: Stiehler, Heimdalls Reich
https://www.cham.de/_Resources/Persisten...f%C3%BChrer.pdf

Die Althelvetier in Böhmen

Ab Mitte des 4. Jahrhunderts v.Chr. wurden entweder einige Machtzentren der Althelvetier zwischen Main, Rhein und Donau aufgegeben oder verloren an Bedeutung. Diese Epoche fällt zusammen mit dem Auszug der Boier aus dem gleichen Gebiet Richtung Böhmen und wie schon über die Chamer Kultur ermittelt, führte dieser Auszug über die Charn-Further Senke und das Regental. Cham hat den Namen von namensgebenden Kama-Kriegerkasten, andere Kama-Kriegerkasten der Althelvetier haben später in der Schweiz das helvetische Cham gegründet.

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Kamnitz an der Linde - Das Toponym geht bis auch die Landnahme althelvetischer Kama-Clans als Boier in Böhmen zurück.

Die Kama-Kriegerkasten haben in Böhmen ebenfalls Spuren hinterlassen. Sie erreichten mit Sicherheit die Kamnitz (Kamenice) und gaben ihr ihren Clannamen, was wiederum dazu führte, dass man heute von "Kelten" in Böhmen spricht. Der Flussname wäre jedoch "slawisch" und genau das ist im Hinblick auf die althelvetische Kama und ihrer Herkunft von der Chamb und niederösterreichischen Kamp grundverkehrt. Stattdessen geht der Name auch auf *k̑emen für Hirsch zurück, womit die Kamnitz mit „Hirschwasser“ zu übersetzen ist. Hirschbezüge weisen noch auf Ahnenkulte und wanische Hintergründe hin. Untermauert wird das noch durch die Hirschensteine im Lausitzer Gebirge, wo sich das Quellgebiet der Kamnitz befindet. Die Landnahme der althelvetischen Kama-Clans könnte damit gewaltsam durch Unterwerfung wanischer Clans abgelaufen sein. Spätestens zur gleichen Zeit als althelvetische Clans als Boier in Böhmen ihr Reich eroberten, müssen diese Clans auch nördlich des Erzgebirges und in Schlesien einige Sitze errichtet haben. Zu ihren Herkunftsorten zählen noch die Elbe- und Odermündung, zieht man diesen Flüssen aufwärts kommt man nach Böhmen, Schlesien und Mähren.

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Die Ostroer Schanze - Ihre Erbauer dürften bei Kamenz als Kama-Kriegerkaste aus Böhmen stammen

Elbische Kama-Kriegerkasten haben zum Beispiel südwestlich von Nossen Spuren hinterlassen, wo sich nahe Euba bei Chemnitz der nächste Katzenberg befindet. Dazu kommt noch ein Katzberg innerhalb des Chemnitzer Stadtgebietes, der sich lautlich über die Jahrhunderte zu Kaßberg veränderte. Chemnitz selbst, leitet sich namentlich vom Fluss Kamenica (Chemnitz) ab, was dem Katzberg eine Kama-Kriegerkaste zuordnet. Im näheren Einzugsgebiet der Kamenica künden mit Carsdorf, Taura und Köthensdorf noch weitere Ortsnamen aus der Asenzeit, womit der Chemnitzer Katzberg der Sitz einer mit Lanzen bewaffneten Kama war. Für das östlich der Elbe liegende Kamenz kommen hingegen als Kama-Sitze die 2500 Jahre alte Schanze von Ostro und die Ringwallanlage „Komora“ (Senftenberg) in Frage. Ostro deckt sich zeitmäßig mit der Expansion der Boier in Böhmen.

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Der Kazin ist ein böhmischer Katzenberg bei Prag und vergleichbar mit dem Kaßberg (Katzberg) von Chemnitz oder anderen Katzenbergen in Süddeutschland. Sie weisen auf Sitze von Kata-Clans hin. Und das gilt als offiziell anerkannt: Es wurden Spuren einer älteren neolithischen Siedlung (Jungsteinzeit) gefunden, dazu noch eine befestigte "Hallstattsiedlung" aus der frühen Eisenzeit (Althelvetier). Forschungen zufolge hat es hier nie eine "slawische befestigte Siedlung" gegeben.

Einer der ältesten mythischen Orte ist zum Beispiel der rundliche Felsenhügel Kazín bei Prag, dessen Name auf eine angebliche Tochter von Krok zurückgehen soll. Ein Katzenberg womöglich, der nach einem alten Kata-Clan im böhmischen Becken benannt wurde. Der Prager Kazin ist namentlich mit dem Chemnitzer Katzberg als Kaßberg verbunden, jedoch keinesfalls wegen eines erfundenen "slawischen" Hintergrundes. Dass die Kama von Cham aus nach Böhmen vordrang, erzählt noch das alte böhmische „Kamnitz an der Linde“ und weitere Orte, die dem sächsischen Chemnitz ähneln. Dafür ziehen wir die bekannten regionalen „Kamenice“-Varianten heran, mit denen Böhmen noch heute überzogen ist. Gleich 23 Ortsnamen und drei Flussnamen sind noch bekannt, die mehrfach als „Kamienica“ (Kamnitz) bis nach Schlesien hinein vorkommen. So etwa als niederschlesisches Altkemnitz (erstmals als 1242 als Chemnice erwähnt), das um eine alte Kemnitzburg herum entstand. Mindestens 7 Orte und vier Flüsse wurden dazu in Schlesien als Kamnitz bezeichnet, wobei nahe dem zu Glatz gehörenden Kamnitz noch ein Katzenstein als späterer Bischofstein (Skály) gehört. Der rechte Nebenfluss der Glatzer Neiße wurde dazu Kamnitzbach genannt, was auf ein Pachtgebiet verweist.

Primärquelle: Stiehler, Heimdalls Reich
http://www.poklad.cz/vyletni-trasy/na-kazin-a-cukrak

Die Boier als althelvetischer Stammesteil

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Altkemnitz war in Schlesien der Stammsitze der Gotsche Schoff und das ist ein Uradelsgeschlecht, das in Schlesien und Böhmen ansässig war. Ihre Vorfahren könnten althelvetische Boier aus Böhmen gewesen sein

Fast man die böhmischen Boier als Althelvetier aus Süddeutschland auf, dann zog auch ein Teil der Boier als Althelvetier nach Italien. Über das weitere Schicksal der böhmischen Boier hat man verlautet, dass sie im 1. Jahrhundert v. Chr. von Markomannen und Dakern zum Teil verdrängt wurden und ihre Clans in den Markomannen und Dakern aufgingen. Hinterlassen haben sie auf jeden Fall ihren Kama-Eigennamen, sei es als Fluss- oder alten Ortsnamen. Von Böhmen aus breiteten sich die Boier nicht nur nach Schlesien hin aus, von wo sie im 3. und 2. Jahrhundert v. Chr. von vandalischen Clans zurückgedrängt wurden, sondern auch über das Erzgebirge nach Norden, wo Kama-Kriegerkasten bei Chemnitz und Kamenz (siehe die Schanze von Ostro) gelagert haben müssen.

In östlicher Richtung drangen sie nach Pannonien und die Karpaten vor, wo sie schließlich von Thrakern aufgehalten und im 2. und 1. Jahrhundert v. Chr. von Dakern zurückgeschlagen wurden. Im westlichen Pannonien und dem späteren Burgenland wurden die Boier unter Boiorix, dem König der Kimbern, der zu seiner Zeit vielleicht über einen Teil die Boier dieser Gegend herrschte, von den Dakern unter Burebista verdrängt, nachdem sie von ihm in einer Schlacht besiegt worden waren. Andere Boier kämpften in ihren Gebieten in Niederösterreich, dem nordöstlichen Oberösterreich und dem nördlichen Burgenland gegen die Kimbern und Ambronen, die sie erfolgreich abwehren konnten. Die Boier und der Name des Kimbernkönigs Boiorix werfen natürlich die Frage auf, was dieser Name wirklich bedeutet. Dafür kann primär nur das Indogermanische in Frage kommen, wobei Boiorix nur ein verliehener Titel sein kann, wenn die Kimbern von der kimbrischen Halbinsel stammen. Sein wahrer kimbrischer Name ist also unbekannt geblieben. Abzulehnen sind Eigenschaftsnamen, die das indogermanische *beu- suggeriert. Etwas anderes gilt für *bʰōi, was als häßlicher Mensch gedeutet wird. Man ist versucht ihn als Eigenname abzuleiten und doch dürfte er stimmig sein. Bhoi ist ein alter Menschenbegriff, bevor sich Mensch von Mannus, dem "Stammvater der Germanen" ableitend in jüngerer Zeit durchsetzen konnte. Und davon gab es noch weitere Begriffe, die bis heute erhalten geblieben sind. Das niederhochdeutsche Bhoi als alter Menschenbegriff wanderte zum Beispiel mit den Altsachsen nach England zurück, wo es zu Boy, für Junge wurde. Wir erhalten also bei Bhoi einen Bezug zu einem Jungvolk und wenn man auf die sogenannte "Völkerwanderung" schaut, es wanderten immer nur die Jungen eines Stammes.

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Die vermutlichen Züge althelvetischer Boier - Ihre Name bedeutet soviel, wie "erzeugter Mensch", Burbach ist als Ausgangsort überholt, die Boier kamen aus den süddeutschen Gebieten der Althelvetier. Interessanterweise kann auch der Name der Alamannen mit "erzeugter Mensch" gedeutet werden

Und über Bhoi für Menschen ist auch der kimbrische Titel Boiorix zu verstehen: "König der Menschen", was zugleich erklärt, warum die althelvetischen Boier sich gegen die Kimbern erfolgreich wehrten. Es ist also überhaupt nicht sicher, dass althelvetische Boier Untertanen der Kimbern wurden und erst Recht nicht, wenn sie diese besiegen konnten. Die Menschendeutung von Bhoi findet sich sogar in der Nordischen Mythologie wieder, wo Boer, als "Sohn" von Bure gilt und dieser wird als Vater von Odin und dessen Brüdern Wili und We angesehen. Das ist Schöpfungsmythologie. Bure oder besser Buri war ein Schöpfergott und Ymir, der kugelrund dargestellt wird, sein Werk als Weltenei. Odin und seine Brüder "zerteilten" Ymir, wobei er "getötet" wurde. Hier trennte sich aber nur die obere Hälfte von der unteren Hälfte eines Welteneies, wobei eine Hälfte Ymirs als "Hirnschale" zum "gewölbten Himmel" wurde. Diese untere Hälfte wurde zu Odins Göttersitz auf Erden und war zugleich jener Ort, wo er Menschen erschuf: Die Bhoi. Das verwandte *bʰeu steht für Geschlecht, Sprössling, Erzeugung und Geburt, die Bhoi wurden also künstlich von Schöpfergöttern erschaffen. Und so kommt es auch, dass man diesen Schöpfungsort laut Wörterbuch mit einer Wachsscheibe verglich: Er war hell und rund und stand wie Poseidons Göttersitz auf vier Säulen und wurde auch so an Europas Küsten als Dolmen auf Trägersteinen als gemeinsamer Ahnenort nachgeformt.

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Die Boier in Böhmen - Es handelte sich anfangs um nach Böhmen gezogene helvetische Jungkriegerclans, zwecks gewaltsame Landnahme

Caesar schrieb, dass sich zu seiner Zeit die Boier mit 32.000 Köpfen den Helvetiern bei deren Auswanderung angeschlossen hätten und zuvor zusammen Noreia belagert hätten. Das lässt darauf schließen, dass sich die Althelvetier als Kama und ihr böhmisches Jungvolk als Boier sich noch im Ostalpenraum bis in die Steiermark und in das südliche Burgenland, vielleicht sogar auf Teilen Kärntens und Salzburgs ausgebreitet hatten. Die Burg Kammerstein (Herrschaft Kammern) in der Steiermark könnte jedenfalls ein Hinweis sein, wie weit die Kama nach Südosten vordringen konnte. Die in der Schlacht bei Bibracte besiegten Boier wurden von Caesar um Gorgobina, im Gebiet der Haeduer in Gallien angesiedelt. Die genaue Lage von Gorgobina ist noch unklar. Es könnte das moderne Saint-Parize-le-Châtel oder La Guerche (Nièvre) sein.

In den letzten beiden Jahrzehnten der vorchristlichen Ära wurden die Boier durch die suebischen Markomannen aus ihrem böhmischen und ostösterreichischen Stammesgebiet nördlich der Donau verdrängt und größtenteils von diesen assimiliert. Während des Alpenfeldzuges des Tiberius wurden die Boier, neben weiteren 45 Stämmen im rätischen Teil des heutigen Baiern, als einer der letzten unterworfenen Stämme erwähnt. Der Name eines Limes-Grenzers um 278 n. Chr. lautet Boius, was schlicht der Boier bedeutet. Und das wird nichts anderes als "Mensch" bedeuten, dessen Ahnen aus einem silberweißen Göttersitz auf vier Standbeine stammten.

Primärquelle: Wikipedia
Stiehler, Heimdalls Reich

Althelvetische Boier in Oberitalien

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Das berühmteste Artefakt der Boier in Böhmen: der Kalksteinkopf von Kornhaus Scherowitz, der 1943 im damaligen Protektorat Böhmen und Mähren ausgegraben wurde. Dazu wurde noch eine Viereckschanze der Boier aus dem 3. Jahrhundert freigelegt.

Als die Auswanderung der Boier im 4. Jahrhundert v.Chr. nach Böhmen begann teilte sie sich in zwei Gruppen auf. Während die eine Gruppe nach Böhmen zog, wanderte die andere nach Norditalien. Als Auslöser der Abwanderung käme nach heutiger Vorstellung ein vermehrter Druck durch eindringende germanische Stämme in Frage, doch das passt nicht zur Zugrichtung nach Böhmen, was zu großen Teilen zur frühgermanischen Kultur gehörte. Es sei die Auswanderung nach Böhmen war von Anfang an eine gewaltsame Landnahme und deswegen kam man noch mit anderen Völkern, wie den Dakern in Konflikt.

Wie es dazu kam, kann nur vermutet werden. Interne Konflikte unter den althelvetischen Herrscherkasten gab es jedenfalls genug, wenn wir etwa das gewaltsame Ende von Pyrene betrachten. Und möglicherweise gab es auch zwei rivalisierende Gruppen unter den Althelvetiern, die zu getrennten Auszugsrouten führten. Möglicherweise leicht zeitversetzt und ohne die andere Gruppe zu informieren - es gab keine spätere Zusammenführung beider Gruppen - drang eine andere Gruppe nach Italien vor. Welche Route sie nahmen - vielleicht über den Brenner, weil sie bis weit südlich den Gardasees vordrangen - ist umstritten. Die Boier sind jedenfalls nur gekommen, um für sich selbst als besitzloser Stammesteil Land zu erobern, wodurch sie in Konflikt mit den Etruskern kamen. Ausgerechnet jetzt kamen den Etruskern ihre ärgsten Rivalen die Römer zu Hilfe. Bis dahin machten die Boier die etruskische Siedlung Felsina zu ihrem Hauptort Bononia, es ist das heutige Bologna.

Die Einmischung der Römern führte zum Kampf zwischen einem römischen Abgesandten und einem Boier-Oberhaupt, der dabei getötet wurde. Über die Römer und die Tötung ihres Anführers erbosten sich die Boier und sandten eine Delegation nach Rom, wo sie die Auslieferung des Römers verlangten. Aufgrund des Einflusses von dessen Familie, den Fabiern, wurde das verweigert, was für die Boier eine Provokation war. Und so kam es schließlich zur Eroberung Roms durch die Senonen und eventuell durch Teile der Boier, Insubrer und Lingonen um 390 v. Chr..

Danach siedelten sich die Boier im Gebiet nördlich des Apennins und südlich des Po bis zur Dreiergabelung des Po an und vermischten sich mit den dort ansässigen Etruskern. Es wurden Herrschergräber mit etruskischen Rüstungselementen und althelvetischer Bewaffnung gefunden. Die kulturelle Vermischung prägte auch die Ligurer, und durch den Handel mit den nördlich der Alpen gebliebenen Boiern gelangten Handelsgüter wie etwa Fibeln, die die Vermischung der beiden Kunststile aufwiesen, in althelvetische Boiergräber in Böhmen. Polybios beschreibt die Lebensweise der Boier in der Poebene wie folgt: "Sie lebten in Dörfern ohne Mauern, ohne überflüssige Möbel; denn da sie auf Laubbetten schliefen, sich von Fleisch ernährten und ausschließlich mit Krieg und Ackerbau beschäftigt waren, war ihr Leben sehr einfach, und sie hatten keinerlei Ahnung von Kunst und Wissenschaft. Ihr Besitz bestand aus Vieh und Gold, weil dies die einzigen Dinge waren, die sie je nach den Umständen überall mit sich herumtragen und verschieben konnten, wohin sie wollten. Sie betrachteten die Kameradschaft als von größter Wichtigkeit, da diejenigen unter ihnen die gefürchtetsten und mächtigsten waren, von denen man annahm, dass sie die größte Anzahl von Dienern und Gefährten hatten.

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Bologna um 1900, es war einst als Bononia der Hauptort der italischen Boier

Die archäologischen Zeugnisse aus Bologna und Umgebung widersprechen in einigen Punkten den Aussagen von Polybios und Livius, die sagen, dass die Boier die Etrusker vertrieben haben und vielleicht einige gezwungen wurden, das Land zu verlassen. Man kann eher annehmen, dass die Boier Felsinum weder zerstört noch entvölkert haben, sondern einfach eingezogen sind und durch Mischehen Teil der Bevölkerung geworden sind. Doch auch das ist nur eine Theorie. In der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts v. Chr. verbündeten sich die Boier mit anderen cisalpinischen Galliern und den Etruskern gegen Rom.

Die Vernichtung der Senonen war ein Anlass für die übrigen Stämme, einen gemeinsamen Angriff auf Rom zu unternehmen, der aber 225 v.Chr. im Fiasko von Telamon endete. Danach wurden die Boier und schließlich die Insubrer und die anderen Stämme befriedet und romanisiert. Ein gewisser Teil floh wohl zu ihren Verwandten in Mitteleuropa. Sechs Jahre später erhoben sie sich ein letztes Mal unter Hannibal gegen die Römer, aber nach der Rückkehr des Puniers nach Karthago wurde seine Armee aufgerieben und die Gebiete ein weiteres 216 v.Chr. töteten zuvor die Boier den römischen Feldherrn Lucius Postumius Albinus, dessen Schädel sie in eine Opferschale verwandelten.

Um 194 v.Chr. wurden die Boier 194 v. Chr. bei Placentia (dem heutigen Piacenza) und 193 v.Chr. erneut bei Mutina (Mordena) von den Römern gestellt. Publius Cornelius Scipio Nasica vollendete 191 v. Chr. die römische Unterwerfung der Boier und feierte dafür einen Triumph. Nach ihren Verlusten, so Strabo, verließ ein großer Teil der Boier Italien, sie kehrten einfach zu ihren Clans im Land der Althelvetier nördlich der Alpen zurück.

Primärquelle: Wikipedia
https://www.tresbohemes.com/2023/02/celt...ple-of-bohemia/

Die Kimberm kommen, die Helvetier wandern aus

Um 115 v. Chr. zogen die Kimbern und Ambronen von der kimbrischen Halbinsel kommend nach Süden vor. Nach ihrem Sieg über die Römer bei Noreia kamen sie um 111 v. Chr. ins heutige Süddeutschland, wo sich ihnen einige Stämme anschlossen. Weil sich ihnen die helvetischen Teilstämme der Tiguriner und Tougener anschließen, endet zugleich die Zeit der Althelvetier, denn damit beginnt ihre allgemeine Abwanderung in die westliche Schweiz. Als Hauptort der Tigoriner ist ihre Hauptstadt Aventicum (Avenches, südlich vom Murtensee) überliefert, sie wird jedoch erst von Tacitus im Jahr 69 als Hauptort der Helvetier erwähnt. Nach älteren Autoren soll der Name Aventicum von einer helvetischen Quellgöttin Aventia abgeleitet sein, was zum "Wasserhaus"-Namen der Helvetier passt. Der absolut interessantere Aspekt ist jedoch das Hochplateau des Bois de Châtel, wo das Oppidum Aventicum errichtet wurde. Châtel beschreibt eine Burg und die bezieht sich auf den Begriff "bois". Dieses Wort steht für Gebüsch und Junge (!), womit wir wieder bei der Etymologie der Boier sind!

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Der Bois de Châtel auf dem dem Helvetier ihren Hauptort Aventicum (Aventia) errichtet haben, der Höhenzug könnte nach ihrem Jungvolk den Boiern benannt sein.

Wir können also die These aufstellen, dass der Bois de Châtel nach dem Jungvolk (Boier) der Helvetier benannt wurde. Und gleichzeitig wurde dieser Ort der neue Hauptort der Helvetier. Damit kommen wir auf die Namensdeutung der Tiguriner zurück, die in Wahrheit nur die Kriegerkaste der Helvetier benennen könnten. Es darf also hinterfragt werden, ob die vier helvetischen Pagi nicht viel mehr nach den Kasten der Althelvetier benannt wurden.

Bei den Tougenern handelte es sich um einen Beinamen der Helvetier und bei den ebenfalls erwähnten Teutonen um Ambronen, die man nach ihrem Anführer Teutobod (Teutobochus) benannte.

Mit dem Auszug der Althelvetier aus Süddeutschland tritt zu Tage, dass sich dieses Volk aus vielleicht vier Stämmen oder Stammesteilen zusammensetzte. Neben den Tigurinern unter ihrem Anführer Diviko und Tougenerm gehörten ihnen noch die Verbigeni an, doch ein vierter Stamm wird namentlich nicht genannt. Für ihm kommen entweder die Boier als abgespaltenes Jungvolk oder die Parmaecampi in Frage. Letztere traten außerhalb ihres Siedlungsgebietes kaum auf, weswegen ihr Name eher unbekannt blieb. Anders die Boier, deren wahre Herkunft von den Althelvetier dem römischen Heeresführer Caesar nicht bekannt sein konnte. Gleich mehrere Jahrhunderte sind bereits seit ihrer Abspaltung vergangen.

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Die Tiguriner demütigen die gefangenen Römer bei Agen - Unter diesem Namen ist wohl ursprünglich die helvetische Kriegerkaste zu verstehen.

Die mit den Kimbern verbündeten helvetischen Clans fielen gemeinsam nach Gallien ein, unternahmen dort allerdings getrennte Züge. Im Jahr 107 v. Chr. gelangten die Tiguriner in das Gebiet der Volker (Volcae) im heutigen Südfrankreich. Unter ihrem Feldherrn Diviko (Divico) besiegen die Tiguriner bei Agen an der Garonne ein römisches Heer. Nach Caesars Überlieferung seien die gefangenen Römer nach der Schlacht zur Demütigung unter einem Joch hindurchgeschickt worden. Bei Livius wird diese Episode jedoch nicht erwähnt. Bei Orange schlugen die Tiguriner wieder gemeinsam mit den anderen Stämmen 105 v. Chr. ein weiteres römisches Heer.

103 v. Chr. teilten sich die Stämme auf, um die Poebene zu erobern. Während die Ambronen unter Teutobod westlich über die Provence vorstiessen, zogen die Kimbern und die Tiguriner östlich über den Brennerpass. Die Römer unter Marius konnten jedoch Teutobods Ambronen 102 v. Chr. bei Aix-en-Provence und 101 v. Chr. die Kimbern bei Vercellae abwehren und vernichten. Die Tiguriner konnten der Vernichtung entgehen und zogen mit ihrer Beute wieder nach Norden. Die Tiguriner bzw. die Helvetier blieben danach im kollektiven Gedächtnis Roms als starker und bedrohlicher keltischer Stamm erhalten.

Primärquelle: Wikipedia

Helvetische Verbigener und das Kastensystem

Die Verbigener werden bisher als ein Gau der Helvetier angesehen, sie siedelten zwischen Jura und Genfersee und hatten Urba (heute Orbe) als Hauptstadt. Sie werden nur von Caesar in dessen Werk De bello Gallico erwähnt, was nicht unbedingt für einen tatsächlich selbstständigen Stammesteil spricht. Sie nahmen wie die Helvetier an der großen Völkerwanderung von 58 v.Chr. nach Gallien teil. Nach der verlorenen Schlacht bei Bibracte floh ein Teil der Verbigener dem Rhein zu, um die alte Heimat zu erreichen, wurde aber von Caesar abgefangen.

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Veraltetes Wissen? In dieser Karte wurden noch die bekannten helvetischen "Stämme" eingezeichnet, doch moderne Wörterbücher identifizieren sie eher als unterschiedliche Kasten.

Wie die Tougener werden sie heute auf modernen Karten vernachlässigt. Auf Samuel Butlers karte von 1907 sind dagegen noch die vermeintlichen Stämme der Helvetier eingetragen, wobei die Tiguriner heute in der Gegend der Verbigener verortet werden. Letztlich ist das alles ziemlich dünn und die vermeintlichen Stämme können überhaupt nicht verortet werden, wenn ihre Namen ursprünglich nur die wichtigsten Kasten ihrer Clans benennen. Helveti wäre dabei als "Wasserhaus"-Leute der Ahnenname, was klar ein Eigenname wäre.

Den vermeintlich unbekannten, nicht genannten Stamm hat man bisweilen heute als Ambronen gedeutet, also jenes Volk, was unter Teutobod mit den Kimbern ins Römische Reich einfiel. Und selbst wenn es Reste sind, die sich einfach später den Helvetiern anschlossen, sind sie ursprünglich kein helvetischer Stamm. Nach der Niederlage bei Bibracte - die Helvetier wollten vom Neuenburgersee aus nach Westen ziehen und Land in Gallien bei den Santonen erobern und von den Römern geschlagen - flohen ca. 6000 Krieger dieses Stammes Richtung Rhein, doch bevor sie ihn erreichten, hatten Caesars Legionäre sie bereits eingeholt und gefangengesetzt. Sie wurden auch Urbigenes genannt und siedelten zwischen Genfer See und Jura, wo sich ihre Hauptstadt Urba befand. Ihr Name stammt aus der vorrömischen Zeit, doch was er bedeutet konnte bisher nicht geklärt werden, zumindest würde er sich vom Flussnamen Orbe ableiten, dem ihn die Anwohnern gegeben haben.

Das indogermanische *orbʰo oder *h₂orbʰo würde sie laut Wörterbuch als Abgetrennte bezeichnen, was ihre Zuordnung zu den Helvetiern fragwürdig erscheinen lässt. Stehen sie also für einen Stamm mit unbekannter Herkunft, der sich im einst unwegsamen Jura behaupten konnte? Caesars Verbigeni lassen sich jedenfalls von *u̯erb hergeleitet, mit Werfende oder Werfer-Leute übersetzen, was sich dem Wörterbuch nach auf ihren Wurfspieß bezog. Man nimmt heute an, dass sie von den Helvetiern unterworfen wurden, weshalb ihre Herkunft sogar im Südwesten Deutschlands vermutet wird. Doch im Indogermanischen bedeutet *orbʰo noch Erben, was das alteuropäische Erbsystem ins Spiel bringt. Demnach war es in Alteuropa überregional Brauch, dass der Erstgeborene alles erbte und alle später Geborenen leer ausgingen und auf Wanderschaft zogen. Die Helvetier könnten sich demnach aus vier Stammesteilen zusammengesetzt haben, was von den Griechen abstammen könnte: Die Kaste der Unfreien (Sklaven, Unterworfene), Herrscherkasten als Kriegerkasten und von Druiden geführte Priesterkasten. Unterteilen wir noch die Kriegerkasten in Erst- und Nachgeborene, hätten wir in der Tat vier größere Gruppen bei den Helvetiern. Demnach könnten die Tiguriner für die helvetische Kriegerkaste stehen und die Nachgeborenen sich als Boier (Jungvolk) bezeichnet haben, was ebenfalls ein Eigenname ist. Geht der Name der Tougener auf Tuisto zurück, könnten sie hingegen für die Priesterkaste stehen. In diesem Sinne benennen die Verbigener die Gruppe der Erstgeborenen als Erben.

Noch einmal die Kastentheorie im Überblick:

Helvetier ist als "Wasserhausleute" der Ahnenname als Eigenname.
Die oberste Kriegerkaste steht für die Tiguriner. Entsprechend von indogermanischen *dʰīgᵘ̯ hergeleitet, wird nicht nur ein Wall genannt, was sie als Verteidiger beschreibt, sondern auch einen Keil (!), was zur vorrömischen und römischen Zeit die bevorzugte Angriffsformation der besten Krieger war!
Die Kriegerkaste unterteilte sich dabei in Erstgeborene (Erben) als Verbigener und Zweigeborene als Jungvolk und damit als Boier.
Die Tougeni stellten hingegen die Priesterkaste.

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Der Neuenburgersee - An ihm siedelten sich die meisten helvetischen Clans an

Die am Neuenburgersee lokalisierten Verbigener werden bisher als Unterstamm der Helvetier bezeichnet und sind selbst namentlich mit ihnen verbunden. Ihr Name als ursprünglich Urbigeni überliefert, benennt sie nicht nur als Bewohner von Urba (heute Orbe), sondern lässt sie wie der Kantonname Ur als Stiername identifizieren, wobei man ihm noch Yngvi in seiner Kurzvariante „ig“ (von Inga) zuordnen kann. Er war also wanischer Herkunft, bevor die Helvetier diesen Stamm unterwarfen. Wie wir sehen, lassen sich daran noch heute wechselnde Herrschaftsverhältnisse vor den Römern nachweisen, sofern man anerkennt, dass Stier- und Eber-Toponyme mit den Wanen verbunden sind. Eine Sonderform des Stiers ist der kastrierte Stier als Ochse, mit ihm verbinden sich wanische Stämme, die vor langer Zeit von Heimdalls Kama unterworfen wurden.

Primärquelle: Stiehler, Heimdalls Reich

Die Unterwerfung der Helvetier

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Caesar trifft Diviko, er führte das helvetische Heer.

Bevor die Helvetier von Rom unterworfen wurden, hat der helvetische Clanführer Orgetorix einen westlichen Exodus in Richtung der Santonen in Aquitanien vorbereitet. Doch als die Helvetier loszogen, war Orgetorix bereits unter mysteriösen Umständen gestorben. Angeblich hatte man ihn des Strebens zu einem Königtum angeklagt, was unter den Helvetiern als Verbrechen galt. Das erlaubt wiederum Rückschlüsse, dass bis dahin noch nie ein Alleimherrscher die Helvetier und Althelvetier angeführt hatte. Als das Zeichen zum Aufbruch kam hätte die Masse der helvetischen Clans ihre Siedlungsgebiete komplett verlassen, ihre Wohnorte und Felder zerstört und seien mit allen Kriegern, Proviant und allen anderen Clanangehörigen in westliche Richtung gewandert, um neues Siedlungsgebiet zu suchen und gallische Völker zu unterwerfen.

Die Haeduer und Allobroger hätten Caesar und seine Legionen nun um Hilfe gebeten, da die Helvetier sie bedrohten und ihr Land verwüsteten. Caesar sei es gemeinsam mit seinen gallischen Verbündeten gelungen, die Helvetier und deren Verbündete 58 v. Chr. zur Entscheidungsschlacht bei Bibracte zu stellen und ihr Heer vernichtend zu schlagen. Caesar gibt dabei an, man habe im Lager der Besiegten Tafeln in griechischer Schrift mit Ergebnissen einer Volkszählung gefunden. Die Tafeln hätten eine namentliche Aufstellung und die Zahl derer enthalten, die aus der Heimat ausgezogen waren, und zwar getrennt nach Kriegern und ebenso nach Kindern, Frauen und Alten. Daraus hätte sich eine Zahl von 263.000 Helvetiern ergeben, ausserdem 36000 Tulinger, 14000 Latobriger, 23000 Rauraker und 32.000 Boier. Wehrfähig seien 92000 Männer gewesen. Nach Annahme der Kapitulation seiner Feinde liess Caesar ihnen Leben und Freiheit und ordnete an, die Helvetier, Tulinger, Latobriger und Rauraker sollten in ihr altes Siedlungsgebiet zurückkehren und ihre zerstörten Siedlungen wieder aufbauen, während die Allobroger sie am Anfang mit Getreide versorgen mussten. Nachdem auf Anordnung Caesars eine Volkszählung bei denen durchgeführt worden sei, die in die Heimat zurückkehrten, ergab sich eine Zahl von nur noch 110.000, wobei die Boier noch 11.310 Menschen gezählt hätten. Angeblich wären damit zwei Drittel der Stammesmitglieder dem Krieg zum Opfer gefallen.

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Der Mont Vully - Auf einem westlichen Sporn steht noch eine Verschanzung, die aus zwei geraden Wällen besteht

Letztlich konnten die Angaben Caesar von der Forschung nie bestätigt werden, wie bei anderen Völkerwanderungen blieben größere Teile dieses Volkes rund um den Neuenburgersee zurück. Es fanden sich außer in einem Oppidum auf dem Mont Vully keine Brandspuren im Siedlungsgebiet der Helvetier, die auf die von Caesar erwähnte Vernichtung helvetischer Siedlungen hinweisen würden. Im Gegenteil zeigen Siedlungen und Kultstätten der Helvetier im entsprechenden Zeitraum eine ungebrochene Kontinuität und Vitalität. Neuere Ausgrabungen am Kultplatz von Mormont haben dies bestätigt. Militärhistoriker haben zudem berechnet, dass der Tross der Helvetier mit 360000 Männern und Frauen sowie 8500 von Ochsen gezogenen Wagen inklusive der mitgeführten Viehherden130 Kilometer lang gewesen wäre und sich niemals in einer Kolonne auf einer damaligen Strasse hätte fortbewegen können. Der angebliche Exodus hatte also nicht stattgefunden, die Helvetier hatten nur einen Kriegszug gegen die Haeduer und Allobroger unternommen. Caesar hatte hier nur sehr viel dazu gedichtet.

Das Fehlen helvetischer Funde und Siedlungen in Südwestdeutschland im 1. Jahrhundert v. Chr. wird gelegentlich mit dem Auszug der Helvetier im Gallischen Krieg oder während der Kimbernzüge erklärt. Der daraus entstandene Begriff «Helvetier-Einöde» ist aber in der Forschung umstritten. Als Folge der Niederlage gegen Caesar liessen sich die militärisch geschwächten Helvetier in ein für sie günstiges Bündnis mit den Römern ein, die im Land der Bundesgenossen darauf zur Absicherung des Landes vor einem möglichen Einfall der Germanen zwei Militärkolonien in Augst und Nyon gründeten. Archäologische Funde zeigen, dass es nach der Zeit Caesars zu einer regelrechten Nachblüte der helvetischen Kultur in der Schweiz kam. Beide Umstände, foedus und kulturelle Blüte, sind Hinweise darauf, dass weder das Stammesleben noch die Bevölkerungszahl so drastisch reduziert wurde, wie Caesars Bericht vermuten lässt. Und das könnte auch die Boier in der Westschweiz bei Avenches betroffen haben, die sich hier dauerhaft niedergelassen haben.

Primärquelle: Wikipedia