Die polnische Aggression in Oberschlesien


Die Vertreibungen der Deutschen, die nach dem Versailler Raubfrieden unter polnische Zwangsherrschaft kamen, begannen unmittelbar nach Ende des 1.Weltkrieges.


Oberschlesien vor dem 1. Weltkrieg - Kein einziger Deutscher konnte sich zu dieser Zeit vorstellen, dass Teile seiner oberschlesischen Heimat unter Fremdherrschaft geraten sollten.

Das durch einen Bürgerkrieg geschwächte Deutsche Reich wurde von Polen gleich nach dem Versailler Diktat aggressiv angegriffen. Beide Staaten haben aus subjektiver Sicht weitgehende Forderungen in Bezug auf Territorien und Menschen an den jeweils anderen. Deutschland musste 1920 nach dem Raubdiktat von Versailles die Landesteile Westpreußen, Posen und Ost-Oberschlesien mit 2 Millionen deutschen Staatsbürgern an das neue Polen abgeben. Die polnische Delegation forderte sogar auf der Versailler Konferenz die Angliederung von ganz Oberschlesien, Ostpommerns, das gesamte Westpreußen einschließlich der rein deutschsprachigen Kreise, das Ermland und Masuren sowie das Memelland. Damit verlangt Polen mehr, als es seit 1772 in den drei Teilungen verloren hat.


Am 15. August 1919 erschossen deutsche Grenzschützer zehn Zivilisten in der Zeche Myslowitz. Polnische Freischärler eroberten mehrere kleine Städte in der Region und eröffneten den Bandenkrieg in Oberschlesien. Die Reichswehr zerschlug diese Banden innerhalb von zehn Tagen.

Durch den Verlust Ostoberschlesiens verlor das Deutsche Reich die Städte und Industriestandorte Kattowitz, Königshütte, Laurahütte, Myslowitz, Pleß, Ruda, Schwientochlowitz, Tarnowitz und Teile des Landkreises Beuthen. Zuvor hatte Polen beim „Höchsten Alliierten Rat“ der Sieger sogar ganz Oberschlesien gefordert. Im Juni 1919 gesteht der „Höchste Alliierte Rat“ den Deutschen gegen Frankreichs Stimme eine Volksabstimmung zu. Der polnische Bevölkerungsanteil in Oberschlesien versucht die Abstimmung mit vier Volksaufständen zu verhindern und die polnische Regierung lässt 11 Divisionen an der Schlesien-Grenze aufmarschieren.


Die 1920 im 2. Polenaufstand verbrannten Häuser deutscher Familien im oberschlesischen Anhalt. Insgesamt wurden 14 Häuser zerstört. In Loslau wurde ein Deutscher getötet und ein weiterer verletzt. Bei der kleinen Ortschaft Josefstal wurden bei einem Überfall zehn Erntearbeiter getötet. Insgesamt forderte der Aufstand mindestens 35 Tote und mehrere hundert Verletzte. Die Kämpfe wurden auf Betreiben der Siegermächte beendet, nachdem den Polen der Zugang zur vorläufigen Verwaltung und zu Sicherheitskräften zugesichert worden war.


Der Oberschlesische Selbstschutz auf dem Weg in den Kampf


Die Volksabstimmung findet statt, und Dank des seit 40 Jahren zugewanderten Anteils polnischer Gastarbeiter erreichen die Polen in Ostoberschlesien eine 60% Mehrheit. Der polnische Historiker Halecki schreibt dazu : „Auf diese Weise gewann Polen auch einen beträchtlichen Teil der reichen industriellen Landstriche." Die neue polnische Provinz Schlesien war der einzige, verhältnismäßig kleine Teil der wiederhergestellten Republik, der die Grenzen der Zeit vor den Teilungen überschritt.


Februar 1920: Die Franzosen als Siegermacht in Oberschlesien

In Oberschlesien begann der ganze Abwehrkampf gegen polnische Aggression und Bandenkrieg, erst als im Februar 1920 als französisches Militär unter dem General le Rond einrückte und damit eine propolnische Besatzungspolitik begann. Sogar eine große Anzahl polnischer Pfarrer kam aus anderen Ländern einschließlich Amerika nach Oberschlesien, um gegen Deutschland zu agitieren. Pfarrer Josef Kubis schickte eine Bittschrift an den Kardinal und an die Fürstbischöfliche Kurie in Breslau und bat um Hilfe wegen der Übergriffe der fremden Geistlichen.

Unter Wojciech Korfanty, einen ehemaligen Abgeordneten des deutschen Reichstages, wurde ein brutaler Kleinkrieg gegen die Deutsche Bevölkerung entfacht.Dabei leisten die Franzosen-Bataillone den Polen jede nur erbetene Hilfe. So wurde die deutsche Polizei aufgelöst und durch polnische Milizen(APO) ersetzt. Mit Knüppeln und Messer bewaffnet konnte jetzt ein entfesselter polnischer Mob deutsche Versammlungen stürmen. Prominente Deutsche werden auf offener Straße erschossen und mißhandelt. Gegen den polnischen Straßenterror schreiten die Franzosen nur ein, wenn sich Deutsche wehren und verhaften diese!
In den Korfanty-Banden tummelten sich polnische Aufrührer, die nicht aus Schlesien stammten.


Die Franzosen bei der Durchfahrt durch Gleiwitz

In Kosel und Oppeln sind die Gefängnisse von deutschen "Widerständlern" gefüllt, eingesperrt von den Franzosen. Nach den Raub des deutschen Elsaß-Lothringens, der Okkupation des Saarlands und Rheinlands und des Ruhrgebiets, wollten die Franzosen jetzt mithelfen das oberschlesische Industrieherz aus Deutschland herauszureißen und an den Polen zu verschachern. Wohl kalkuliertes Ergebnis dieses Terrors war dann auch die erwünschte Flucht der deutschen Bevölkerung aus ihrer Heimat! Besonders aber in Oberschlesien gelang das den Polen nicht so ,wie sie es sich erhofft hatten. Die Schlacht am Annaberg warf die polnischen Terrorbanden endgültig zurück.

Quelle: https://www.alamy.com/stock-photo/upper-silesia-1920.html

Die Schlacht bei Annaberg


Der Sankt Annaberg 1941

Im Vorfeld zur Schlacht bei Annaberg werden polnische Banden unter dem Terroristen Korfanty massiv mit polnischen Waffen ausgerüstet, geduldet und gefördert von der französischen Besatzungsmacht. Überall im oberschlesischen Konfliktraum drangen sie unter französischen Schutz in die deutschen Städte ein. Da und dort wurde versucht Deutsche in ihre Banden zu pressen. Wer sich weigerte wurde misshandelt und in Gefängnisse nach Polen verschleppt.

Die ohnmächtigen Proteste aus Berlin bewirken nichts bei den Franzosen und ihren Werkzeugen die polnischen Korfantybanden.


Korfanty mit Bandenmitglieder beim Komitee für den "Volksentscheid"

Nur ganz vereinzelt leisteten erste improvisierte deutschen Gruppen Widerstand. Zynisch monierte der Franzosengeneral Le Ronde:" Wenn die Deutschen nicht so hartnäckig wären, würde hier schon längst Ruhe sein." Die Deutschen hatten sich mit über 60% für den Verbleib der ostoberschlesischen Gebiete beim Reich ausgesprochen und jetzt mussten sie darum und auch um das ganze Oberschlesien kämpfen.
Angeführt wurde der deutsche lokale Widerstand von Albert Leo Schlageter, am 12. August 1894 in Schönau im Schwarzwald geboren. Von Oberschlesien erreichte ihn in seiner Heimat ein Telegramm, dass der Pole angreift. Sofort machte er sich nach Neiße in Oberschlesien auf den Weg.


Albert Leo Schlageter

In Neiße sind auch inzwischen ehemalige Kameraden aus dem vergangenen Weltkrieg zusammengekommen. Man hatte ein Lager besetzt, wo vorher deutsche Waffen auf Befehl der Franzosen zerstört worden waren. Aus halb verrosteten Teilen wurde ein Gebirgsgeschütz zusammengebaut. Immerhin besser wie nichts...50 Bergleute werden Schlageter zugeteilt.

Nördlich Bergstadt liegt der Annaberg, an dessen Hängen sich die Polen verschanzt hatten. Mit Hilfe eines Panzerzuges unternahmen sie von dort aus Überfälle gegen die Deutschen. Der Berg musste also erobert werden, um die polnische Gefahr zu eliminieren. Die Franzosen unter Le Ronde verbieten aber ein Vorgehen der Deutschen gegen die Polen. Sogar die deutsche Sozialistenregierung aus Berlin mischte sich wenig hilfreich in den Konflikt ein. Ein deutscher Major findet die passenden Worte für die Berliner Vermittler: "Das ist Verrat! Jetzt wo der Pole rennt wollen sie einen Waffenstillstand. Nicht mit uns! Sagen Sie das ihren sauberen Auftraggebern!" Und wendet sich mit den Worten "wollen unsere Landsleute an den Polen verschachern!" verächtlich ab.

Das Sturmbataillon Heinz, zu dem die Kompanie Schlageter gehört, hat Angriffsposition bezogen. Auch das notdürftig geflickte Gebirgsgeschütz wurde mitgeführt. Hinter ihnen lagen die Steinbrüche von Gogolin. Von dort aus wird das Freikorps Oberland den Sturm auf den Berg antreten. Trotz feindlicher Gegenangriffe die von der Kompanie Schlageter zusammengeschossen wurden, gelang der Sturm auf den Annaberg. Unbeschreiblicher Jubel herrschte auf den Berg, auf dem Turm der Michaeliskirche flatterte die schwarz-weiß-rote Fahne.

Die Polen waren zerschlagen, man jagte die Reste dieser Banden in die Flucht. Das Fernziel Korfantys Breslau war ausgeträumt. Die Franzosen griffen jetzt hilfreich für die Polen ein, um wenigstens etwas zum Nachteil Deutschlands zu erreichen. Mit Hilfe des ententehörigen Völkerbundes wurden Stadt und umgebendes Land Kattowitz an den Polen verschachert mit 85% aller Steinkohlevorräte, mit all seinen Zinn und Bleigruben, mit 67% der Roheisengewinnung und 50% der Bevölkerung. Deutschlands zweites Industrieherz wurde widerrechtlich im Sinne des Selbstbestimmungsrechts von den Franzosen zerstückelt!

Dank des Freikorps wurde noch Schlimmeres verhindert. Trotzdem war der Verlust Ostoberschlesiens auch ein Meilenstein für den späteren 2.Weltkrieg, ursächlich von den Franzosen herbeigeführt! Der Dank des Freikorps sah deutscherseits von der Regierung mit der totalen Entwaffnung und Auflösung an der neuen Grenze aus. Wer sich erneut für ähnliche Organisationen anwerben lies, wurden Geldstrafen bis zu 100000 Reichsmark angedroht.


Der oberschlesische Selbstschutz vor dem Sturm auf dem Annaberg


Bildmitte: Peter von Heydebreck. Seine Erfolge in den Kämpfen am St. Annaberg, der Sturm auf Kandrizin am 5. Juni 1921 führte dazu dass er als „Held vom Annaberg“ heroisiert und populär wurde.


Das Freikorps Oberland kurz vor der Auflösung im Juni 1921 - Wahrscheinlich handelte es sich auf diesen Foto um dieses besagte Geschütz der Kompanie Schlageter.

Am 6.Juli 1921 zogen noch einmal 2500 junge Deutsche stolz an ihrem Freikorpsführer Heinz Hauenstein vorbei. Dann zerstreute sich diese Truppe in aller Winde auf der Suche nach Arbeit und Brot. Diesen Deutschen gebührte damals zu Recht der Dank des Vaterlands.

"Polnische Aufstände" eine Militäroperation des Polnischen Heeres


Die kaltschnäuzige Einstellung Frankreichs zum im 1. Weltkrieg wieder entstanden Polen hatten sie immer so formuliert:
"Umso größer wir Polen auf Kosten Deutschlands machen, umso sicherer können wir sein, dass Polen Deutschlands Feind bleiben wird"


In Radzionkau unter deutscher Flagge. 1920 ermordeten polnische Diversanten zehn Deutsche in diesem Dorf.


Die Abstimmung fand am 20. März 1921 in sehr gespannter Atmosphäre statt, bei einer Wahlbeteiligung von 97%.Und das trotz des vorangegangenen Polenterrors, wo noch m April 1920 polnische Banden das von Protestanten bewohnte Dorf Anhalt im Kreis Pless niederbrannten und nur einige Tage später zehn Deutsche in der Kolonie Josefstahl bei Radzionkau ermordet wurden. Auf beiden Seiten verloren damals 3.000 Menschen auf gewaltsame Weise ihr Leben. In der Zeitspanne von 13 Monaten beweinte man täglich 7-8 Tote. Die Zahl der Verwundeten und Verstümmelten war um das Mehrfache höher. Daher war es verständlich, dass die Oberschlesier mit Sehnsucht den Tag der Abstimmung entgegensahen. Erwähnenswert wäre noch, dass im Tarnowitzer Bahnhof ein Panzerzug aus Polen einfuhr, der die Stadt unter Beschuss nehmen sollte, falls die deutschen Verteidiger sich nicht zurückziehen sollten.


Tarnowitz in Ostoberschlesien drohten die Polen mit zwei Panzerzügen zusammenzuschießen


Das Ergebnis: 59,6% der Oberschlesier votierten für einen Verbleib bei Deutschland, 40,4% für Polen. Über ein Drittel der Bevölkerung mit polnischer Muttersprache hatte für das Deutsche Reich gestimmt. Die deutschen Zeitgenossen übersahen aber in ihrem Jubel, dass Oberschlesien nach den Ergebnissen zwischen Deutschland und Polen geteilt werden sollte. Von den Siegermächten, besonders von den extrem deutschfeindlichen Franzosen wurde eine Übergabe großer Teile Deutschlands an Polen mit allen Mitteln angestrebt. Deshalb brachen auch die sogenannten "oberschlesischen Aufstände" aus, geschürt und unterstützt von Franzosen und dem polnischen Staat. Wie schon erwähnt, zählte dazu der berüchtigte Bandenanführer Korfanty.


Kattowitz 1921


französische Besatzertruppen im deutschen Kattowitz


Der französische Außenposten inmitten von Kattowitz (März 1921)

Wenn ein Drittel der abstimmungsberechtigten Polen für Deutschland votierte ist schon klar ersichtlich, dass die polnischen Aufstände in Oberschlesien kaum Unterstützung aus der polnischen Bevölkerung hatte. Es musste erst von außen interveniert werden und zwar mit Waffenhilfe und polnischen Militärs aus dem faschistischen Polen.


Der Oberkommandierende der Poleneinheiten war der Mörder Mathias von Brudzewo-Mielzynski - Der ehemalige Reichstagsabgeordnete Mielzynski erschoss am 21. Dezember 1913 in Nassenau seine Ehefrau, ihren Geliebten und seinen Neffen aufgrund einer ehebrecherischen Beziehung.

Der im Januar 1921 delegierte Oberkommandierende der Aufständischen Poleneinheiten, Mathias von Brudzewo-Mielzynski (Pseudonym „Nowina-Doliwa“), Oberstleutnant der Kavallerie im Polnischen Heer stammte aus Köbnitz in der Provinz Posen! Korfanty entließ ihn zwar am 22. April 1921. Seine Stelle nahm aber Kazimierz Zenkteller ein, Pseudonym „Warwas“, geboren in Wernersdorf im Kreis Grätz also ebenfalls aus der deutschen Provinz Posen kommend.

Befehlshaber der Arbeitereinheiten der Gruppe „Süd“ war Oberstleutnant Stanislaw Baczynski, Offizier des Polnischen Heeres und geboren in Lemberg. Die Abstimmung war für März 1921 angesetzt, er aber arbeitete bereits im Januar 1921 (!) den Operationsplan des Aufstandes aus. E wurde bereits im Dezember 1920 dafür von der Polnischen Militärorganisation nach Oberschlesien geschickt.

Kommandant der Gruppe „Nord“ war der in Posen geborene Befehlshaber im Großpolnischen Aufstand von 1918/19, Aloizy Nowak. Nach dem Ende des polnisch-sowjetischen Krieges wurde vom polnischen Heer Alojzy Nowak nach Oberschlesien verlegt. Er kämpfte unter dem Pseudonym "Neugebauer" und bildete die polnischen Banden mit aus.


Stabschef der Gruppe „Nord“ war Stanislaw Rostworowski, geboren in Krakau. Im Dezember 1920 wurde er vom Polnischen Heer nach Schlesien geschickt, wo er bis April 1921 Stabschef des Obersten Kommandos der Armee war.

Stabschef der Gruppe „Ost“ war der Oberleutnant Michal Grazynski, geboren in Gdow im galizischen Kleinpolen. Er beteiligte sich als Mitarbeiter und Anhänger des Faschisten Piłsudski aktiv an der Unterdrückung der Deutschen Ostoberschlesiens und der Polonisierung der ansässigen deutschen Industrie. Er setzte sich für die willkürliche Durchsetzung der polnischen Sprache in Ostoberschlesien ein, sowie für die Unterdrückung des deutschen Schulwesens und der deutschen Presse.


Einer der polnischen Panzerzüge...

Bronislaw Sikorski befehligte die Gruppe „Süd“; er stammte aus Koschmin in der Provinz Posen und nahm dort am Großpolnischen Aufstand teil. Er gehörte dem Polnischen Herr an und war Inspektor der Infanterie. Wlodzimierz Abramowicz, geboren in Krakau, diente im Polnischen Heer als Kommandant eines Panzerzuges; nach Oberschlesien kam er mit zwei Panzerzügen!

Roman Abraham, General im Polnischen Heer, gebürtig aus Lemberg, wurde 1921 vom Generalstab des Polnischen Heeres nach Oberschlesien abkommandiert, wo er der Vertreter von Korfanty wurde Henryk Krukowski, geboren in Warschau, war Major im Polnischen Heer und nahm an allen drei oberschlesischen Aufständen teil. Im dritten Aufstand war er Befehlshaber der Zersetzungseinheiten der Gruppe „Nord“. Leonard Krukowski aus Bartschin bei Schubin (Altburgund), südlich von Bromberg gelegen, war Befehlshaber im Großpolnischen Aufstand, Major im Polnischen Heer und Bataillonskommandeur im oberschlesischen Aufstand.

Adam Benisz, geboren in Neusandez, kämpfte in der Polnischen Legion, lieferte Waffen nach Oberschlesien und war Garnisonskommandant von Kandrzin. Zu den führenden Kräften gehörten auch Krzysztof Konwerski, aus dem Posener Gebiet kommend, Hauptmann im Polnischen Heer; nach Oberschlesien kam er im Dezember 1920 und war Befehlshaber der Gruppe „Harden“. Feliks Ankerstein, geboren in Piaski bei Bendzin, gehörte der Polnischen Legion an und ab 1918 dem Polnischem Heer. Er bereitete die militärischen Aufstandspläne für den Kreis Tarnowitz vor und befehligte die Teilgruppe „Butryn“.

Pawel Wicenty Chrobok, geboren in Myslowitz, war Oberst der Infanterie im Polnischen Heer. Rudolf Niemczyk aus Sosnowitz war Kommandeur des Kattowitzer Regimentes. Fransiczek Rataj, geboren in Posen, Oberstleutnant im Polnischen Heer, war Befehlshaber im Dritten Oberschlesischen Aufstand und zuvor bereits beim Großpolnischen Aufstand tätig; er war Kommandeur des Plesser Regimentes. Michal Zymierski, geboren in Krakau, Generalstabsoffizier im Polnischen Heer, designierter Chef der Expositur der Abteilung des Oberkommandos des polnischen Heeres in Sosnowitz ,war der eigentliche Befehlshaber des Ersten Oberschlesischen Aufstandes und Organisator der militärischen Unterstützung aus Polen. Im Mai 1945 wurde er zum Marschall von Polen ernannt.

Fazit: Es war am allerwenigsten ein Aufstand oberschlesischer Polen, sondern eine glasklare polnische Militäroperation! Die polnischen Divisionen standen an der Grenze bei Tschenstochau und im polnischen Teil des Kohlenbeckens. Von dort kam die militärische Unterstützung: Kader und Ausrüstung.

Der wirtschaftliche Verlust Ostoberschlesiens


Abstimmung in Oppeln, wo mehrheitlich für den Verbleib zum Deutschen Reich gestimmt wurde

Nur durch die vom polnischen Heer geplanten und von polnischen Heeresangehörigen durchgeführten "Aufstände" bekamen die Franzosen einen Grund, entgegen dem Abstimmungsergebnis Ostoberschlesien den Polen zu zuschanzen. 100000 Deutsche aus Ostoberschlesien verließen unmittelbar nach der diktierten Grenzziehung ihre Heimat, um nicht in einen deutschfeindlichen Staat zu leben.


In Königshütte stimmten 74,5 Prozent der Bewohner für einen Verbleib bei Deutschland

Die Teilung Oberschlesiens trennte ein gewachsenes deutsches Wirtschaftsgebiet. Sie trennte die ostoberschlesischen Hochöfen von den weiterverarbeitenden Betrieben und die auf deutscher Seite verbliebene Eisenindustrie von der nun "polnischen Kohle", die 9/10 der Vorkommen umfasste. 22 große Montanunternehmen wurden zerschnitten.

Deshalb erfolgte zwischen Polen und Deutschland am 15. Mai 1922 ein Abkommen, das die Verbindungen aufrechterhalten soll:

Zollfreie Ausfuhr ostoberschlesischer Eisenerzeugnisse zur Weiterverarbeitung nach Westoberschlesien für drei Jahre; Abnahme von 6 Millionen Tonnen oberschlesischer Steinkohle durch Deutschland für drei Jahre;
Gemeinsamer Betrieb des oberschlesischen Eisenbahnnetzes für 15 Jahre; Bestimmungen über Wasser- und Elektrizitätsversorgung; Zollfreier Veredelungsverkehr.


Französische Besatzer im deutschen Lublinitz - Bei der Volksabstimmung in Oberschlesien 1921 wurden im Kreis Lublinitz 15.453 oder 53,1 % der 29.132 Stimmen für den Verbleib bei Deutschland abgegeben, wobei die Stadt selbst mit 88 % für Deutschland stimmte. Das für Polen ungünstige Abstimmungsergebnis nahm Bandenführer Korfanty zum Vorwand, in der Nacht vom 2. auf den 3. Mai 1921 im nahe gelegenen Ort Czarny Las zum Dritten Schlesischen Aufstand aufzurufen. Schließlich wurde entschieden, dass Lublinitz wie das restliche Ostoberschlesien an Polen fallen solle, während ein Drittel des Kreises Lublinitz an den Kreis Guttentag angeschlossen wurde.

Nach dem Ablauf der Dreijahresfrist wurde der Wirtschaftsverkehr zwischen den beiden Teilen Oberschlesiens durch den polnisch-deutschen Zollkrieg erschwert. Polen gelingt es nicht, neue Absatzmärkte für die Kohle in Skandinavien und den baltischen Staaten zu erschließen, da die englische Kohle kostengünstiger ist. Die Eisen- und Stahlindustrie des jetzt "polnischen" Oberschlesien wird mit Hilfe amerikanischen Kapitals modernisiert (Silesia Consolidated Steel Corporation), befindet sich aber noch zu drei Vierteln in deutscher Hand.

Der polnische Staat drängt den deutschen Einfluss durch Übernahme von Aktienkapital zurück und orientiert die Erzversorgung auf heimische Vorkommen. Die ostoberschlesische Industrieregion wird zur Basis für den Aufbau des zentralpolnischen Industriegebiets in den dreißiger Jahren, sonst hatten die Polen ja nichts besonderes.

Insgesamt ist durch die Grenzziehung die ungünstige Verkehrslage Oberschlesiens zu den zentraleuropäischen Absatzgebieten verschärft worden, ganz besonders aber für das Deutsche Reich. Die Teilung der Region verstärkt den durch den Weltkrieg eingeleiteten Niedergang der Kohle- und Stahlerzeugung auf beiden Seiten der Grenze. Der Proviteur des Niegergangs war deshalb die Siegermacht England.

Quellen: Wikipedia

Das wirtschaftliche Kohlefiasko im geraubten Ostoberschlesien

Besonders am Fall von Lublinitz wird deutlich, dass die sogenannte "Volksabstimmung" nur eine untergeordnete Rolle spielte, denn wenn das erhoffte Ergebnis ausblieb, hatte das polnische Heer mit seinem verlängerten Arm Korfanty mit Krieg geantwortet, gedeckt und unterstützt von den französischen Besatzern. Mit dem Raub Ostoberschlesiens verlor Deutschland sein bei weitem erdschätzereichstes Gebiet und auch die an Produktionskraft stärkste oberschlesische Wirtschaftseinheit. In ihrer organischen Gesamtheit umschloss es dazu das größte Kohlevorkommen Europas, dazu reiche Lagerstätten an Zinkerzen und silberhaltigen Bleierzen. Weiter gehörte zu den Verlusten auch eine bedeutenden Stahl- und Eisenproduktion dazu, die zu den zukunftsreichsten Wirtschaftsgebieten des Kontinents gehörte.


Oppeln Anfang Mai 1921 - Polnische Diversanten haben das Eisenbahnviadukt gesprengt!

Durch die absichtliche Zerreißung Oberschlesiens ist West- wie Ostoberschlesien ist der allerschwerste Wirtschaftsschaden entstanden. Ostoberschlesien hätte ohne den englischen Bergarbeiterstreik von 1926, ohne das bis zum deutsch-polnischen Zollkrieg ihm eingeräumte Kohleneinfuhrkontingent nach Deutschland, wie durch eine vom polnischen Staat hochsubventionierte Exportdumpingpolitik, zur Eroberung und Erhaltung der baltischen und nordischen Märkte erfolgreich beigetragen. Doch das einst blühende Industrierevier um Kattowitz/Pleß/Rybnik begann unter Polen unaufhaltsam zu verfallen, weil dieser künstlich, mit deutschen Gebieten aufgeblähte Staat zur Aufnahme der ostoberschlesischen Kohlenförderung im eigenen Lande aus Gründen des wirtschaftlichen Rückstandes seiner rein polnischen Gebiete nicht fähig war.


Königshütte 1918

Die Agrarstruktur, die fast unbegrenzte Bedürfnislosigkeit der Bevölkerung und der vorwiegend auf Holzfeuerung eingestellte, auf Verbrauch von Kohle und Eisen nicht ausgerichtete Wirtschaftsstand Mittel-, Ost- und Südpolens verhinderten eine wesentliche Hebung des Kohlenverbrauchs, was aber die Grundvoraussetzung für eine "wirtschaftliche Berechtigung" der Annexion Ostoberschlesiens durch Polen war.
Polen hätte seinen gesamten Bedarf an Kohle aus der Förderung seines Dombrowaer und Krakauer Reviers völlig decken können, ohne auf die Lieferungen aus Ostoberschlesien angewiesen zu sein, das heißt der polnische Staat hatte den Besitz des ostoberschlesischen Industriereviers wirtschaftlich nicht nötig. Es belastet vielmehr die industriell schwach entwickelte Wirtschaft Polens ungebührlich und drängt Polen zu einer ständigen Beunruhigung der internationalen Kohlenmärkte durch eine künstlich forcierte Exportpolitik.


Kattowitz zur deutschen Zeit


Kattowitz 1921, französische Panzer rollen durch die Straßen

Der verlustreiche Preiskampf um die Wettbewerbsfähigkeit der ostoberschlesischen Kohle, den hauptsächlich England auf den umstrittenen Märkten der Ostsee-Randstaaten zu spüren bekam und der überdies zu Lasten des polnischen Binnenkäufers ging, war die natürliche, schon bei der Teilung Oberschlesiens von Kennern der oberschlesischen Wirtschaftslage, ihrer Verkehrsferne und der geringen Aufnahmefähigkeit des polnischen Binnenmarktes für hochwertige Montanprodukte vorausgesagte Folge der Genfer Fehlentscheidung von 1921. Dass gerade auch von englischen Sachverständigen diese Entwicklung, wo Polen Ostoberschlesien mit seinem Kohlenreichtum gar nicht verdauen könne, vorausgesehen wurde, war eine immer wieder aktuelle Mahnung an London, im Interesse einer friedlichen europäischen Entwicklung die oberschlesische Frage nicht als gelöst zu betrachten!

Wenn Polen durch die mit französischem Kapital gebaute und unter einer gemischten französisch-polnischen Gesellschaft stehende Kohlenmagistrale Kattowitz-Gdingen versucht hat, die Wirtschaftszukunft Ostoberschlesiens dadurch sicherzustellen, dass es der ostoberschlesischen Kohle durch die Dumpingfracht zu ihren Exporthäfen immer weitere Märkte erschloss und den Absatz für die polnische Kohle sogar in den entferntesten Gebieten bis Nordafrika, Argentinien und Brasilien suchte, so beweist nichts deutlicher als diese Entwicklung, dass Polen zu einer chronischen Beunruhigung der Kohlenmärkte gezwungen war und damit unter anderem ein lebenswichtiges Interesse Englands berührt. Diese Entwicklung zeigt nun ferner aber auch, dass die Weichsel niemals eine entscheidende wirtschaftspolitische Bedeutung für Polen gehabt hatte, weil man sich polnischerseits weder als Frachtenträger der hochwertigen oberschlesischen Kohle und der Erze für die ostoberschlesische Eisenindustrie bedient hat und auch die Schiffbarkeit der Weichsel völlig vernachlässigt hatte, wo doch zu preußisch-deutscher Zeit mit außerordentlichen Mitteln stets dieser Fluss ein schiffbarer Frachtenweges war. Es ist bezeichnend, dass die Polen zu dieser Zeit keinen einzigen Gedanken daran verschwendeten, die Weichsel als Massengüter-Transportstraße auszubauen, ein Beweis, wie wenig Polens These von der Weichsel als "polnischem Lebensstrom" und dem Weichselkorridor als polnischem Lebensraum sachlich begründet wurde!

Nehmen wir das niedrige Niveau der Löhne im ostoberschlesischen Revier, die soziale Notlage des an sich schon anspruchslosen ostoberschlesischen Bergarbeiters und das Ausmaß der Kurzarbeit und nach wie vor recht großen Arbeitslosigkeit, so ergab sich ein trauriges Bild der polnischen Wirtschaft gegenüber der Blütezeit dieses Grenzlandes unter deutscher Hand, und diese Feststellung wird nicht dadurch widerlegt, dass in Ostoberschlesien durch die Anforderungen der künstlich gesteigerten polnischen Waffenrüstung in den Kohlengruben, Eisen- und Stahlwerken ein stärkerer Rhythmus spürbar wurde: der Mangel eines natürlichen Absatzgebietes, das die polnische Kohle zu annehmbaren Preisen in entsprechenden Großmengen aufzunehmen vermag, ist das wirtschaftliche Schicksal des wider aller wirtschaftlicher Vernunft und völkischer Rücksicht durch den Gewaltspruch von Genf Polen zugeteilte Ostoberschlesien.

Die Entdeutschung Ostoberschlesiens


Kattowitz 1910

Unter dem Vorwand der Notwendigkeit von "Betriebseinschränkungen" oder der "Reorganisation der Betriebe" wurden im ostoberschlesischen Industriegebiet die ehemals fast durchweg in deutschem Besitz befindlichen Gruben und Werke nach 1921 nahezu restlos von deutschen Arbeitern, Angestellten, Ingenieuren und Verwaltungsbeamten gesäubert. Wo sich Hemmungen ergaben, half der Druck des Wojewoden nach, um zögernde Betriebsdirektoren und Abteilungschefs zu beseitigen!

Deutschen Fabriken wurden polnische Staatsaufträge entzogen. Eine unaufbringbare Steuerlast sorgte für den fast zwangsläufigen Zahlungsverzug für die Einsetzung polnischer, meist vom Wojewoden selbst kontrollierter Zwangsverwalter. Diese willigen Vollstrecker der polnischen Entdeutschungspolitik sorgten für die Entlassung der ortsansässigen deutschen Arbeitskräfte! Im Mai 1939 traten wilde polnische "Nationalkomitees" in den einzelnen Betrieben in Aktion, die die Herausgabe der Arbeiter-Verzeichnisse erwirkten und daraus "Schwarze Listen" erstellten. Danach erwirkten sie die sofortige Beseitigung der dort aufgeführten Deutschen von ihren Arbeitsplätzen.


Tarnowitz zur deutschen Zeit - Zur diktierten Volksabstimmung stimmten 85,2 Prozent der gültigen Stimmen für den Verbleib bei Deutschland, trotzdem wurde die deutsche Stadt dem faschistischen Polen ausgeliefert!

Die ehemaligen Reichsdeutschen, die so ohne jeden sachlichen Anlass nur wegen ihrer Zugehörigkeit zum deutschen Volkstum um Lohn und Brot gebracht wurden, oft aus Stellen, in denen sie pflichttreu, fleißig und diszipliniert jahre-, ja jahrzehntelang tätig waren und als anerkannte Facharbeiter oder bewährte Werkmeister früher für unersetzlich galten, mussten scharenweise ihre Arbeitsplätze räumen, weil sie den gesetzlich zugelassenen deutschen Gewerkschaften oder Angestelltenverbänden angehören oder ihr Kind zur deutschen Schule schicken!


Koschentin vor dem 1.Weltkrieg - In der Stadt stimmten am 20. März 1921 65% für den Verbleib bei Deutschland, trotzdem musste die Stadt an Polen abgetreten werden...

Die verwaisten deutschen Stellen besetzte dann der polnische Staat mit zumeist landfremden Polen, aus Galizien oder Kongreßpolen. Diese eingewanderten Arbeiter kamen von einer viel tieferer Sozial- und Kulturstufe.

Daß die deutschen Arbeiter und Angestellten seit dem Ablauf des Genfer Abkommens praktisch keinen Kündigungsschutz genießen konnten und den Rechtsweg für Einzel- oder Sammelklagen nicht in Anspruch nehmen konnten, war nur möglich , weil die zunehmend isolierten deutschen Betriebsratsmitglieder unter dem Druck der gänzlich verpolten Werksleitungen den letzten Deutschen jeglichen Schutz versagten und ihnen damit die Wahrnehmung ihrer Rechte vorenthielten.
Diese völlige Entrechtung der deutschen Berg- und Hüttenarbeiter und Angestellten in Ostoberschlesien ist eines der betrüblichsten und härtesten Kapitel der Leidensgeschichte der deutschen Volksgruppe in Polen Nicht zuletzt deshalb, weil der polnische Staat der Hauptverantwortliche für die Entdeutschungsmaßnahmen war damit sämtliche Verträge über den Minderheitenschutz mit den Füßen trat!

Die Folgen dieser meist immer fristlosen Entlassungen der Deutschen sind eine unbeschreibliche wirtschaftliche Verelendung und seelische Peinigung. Der Ausweg war fast immer die Flucht über die grüne Grenze in das Deutsche Reich, wenn man nicht verhungern wollte. So oder so wurden in Ostoberschlesien mit kriminellen und terroristischen Methoden die deutsche Volksgruppe massiv aus ihrer Heimat verdrängt! Und das bis unmittelbar vor dem Kriegsausbruch!

Wie Polen Oberschlesien terrorisierte

Im November 1925 überraschte die „Schlesische Landeswacht“ auf ihrer Titelseite mit dem Aufmacher „Polenputsch auf OS“ das ohnehin angespannte deutsch-polnische Verhältnis. Seit einigen Jahren, stand dort zu lesen, die polnische Seite würde Anschläge auf Fabriken im Deutschen Reich, vor allem in Oberschlesien vorbereiten. Außerdem seien mehrere geheime Waffendepots im Kreis Tost-Gleiwitz angelegt worden. Aufmerksam auf diese heute wenig bekannten Vorgänge in der Zwischenkriegszeit wurde Edward Dlugajczyk durch ein bereits 1989 veröffentlichtes Buch von Zyta Zarzyka, der damaligen Direktorin des Aufständischen Museums am Annaberg, die die polnischen konspirativen und paramilitärischen Aktivitäten in Oberschlesien in den Jahren 1919 bis 1921 schilderte, und mutmaßte, dass diese auch nach der Teilung im deutschen Teil Oberschlesiens fortbestanden haben könnten.




Beuthen 1922, die Reichswehr nimmt die oberschlesische Stadt feierlich wieder in Besitz. Große Teile des Kreises Beuthen wurden jedoch von den Siegermächten abgetrennt.

Trotz dieser für die damalige Zeit „aufsehenerregenden Enthüllung“, so der Historiker, habe sich niemand mit dieser Thematik weiter beschäftigt. Drei Jahre später wies Henryk Chalupczak in seinem Buch (II Rzeczpospolita a mniejszosc polska w Niemczech, Posen 1992) darauf hin, dass die polnischen Nachrichtendienste das Milieu der polnischen Vereine und Verbände in Deutschland zu durchdringen versuchten. Nun ist es Dlugajczyk gelungen, zugänglich gemachte Archivalien im Zentralarchiv der polnischen Armee in Warschau-Rembertow einzusehen und in das Dunkel der Vergangenheit etwas mehr Licht zu bringen.

In der zweiten Hälfte des Jahres 1920 - etwa ein halbes Jahr vor dem alles entscheidenden Plebiszit - legte die 2. Abteilung des Generalstabs der polnischen Armee eine Denkschrift vor, in der sie technische und strategische Fragen für Sabotagetätigkeiten „in Friedens- und Kriegszeit“ im Reichsgebiet ansprach. Sie blieb keineswegs folgenlos, denn in der Nacht auf den 3. Mai 1921 - der "Dritte Schlesische Aufstand" wurde begonnen - gelang es polnischen Untergrundbanden, im Hinterland der Deutschen mehrere Brücken zu sprengen. Diese Aktion „Mosty“ galt allgemein als erfolgreiches Unternehmen und ging auf die vom polnischen Militär gesteuerte konspirative Tätigkeit im Abstimmungsgebiet zurück.


Polnische Banditen in Räuberzivil, während ihrer Bandenkämpfe in Oberschlesien 1921

Die unbefriedigende Teilung der Region ließ schließlich Vorstellungen der militärischen Führung konkretisieren, in den „nicht befreiten Grenzgebieten“ paramilitärische Gruppen zu bilden, die die deutsche Administration nach dem Vorbild der irischen Freiheitsbewegung bekämpfen sollte, wie sich Michal Grazynski in seinem am 22. Februar 1923 verfassten „Memorandum zur Bildung militärischer Organisationen im deutschen Teil Oberschlesiens“ ausdrückte. Die militärischen Kreise in Polen waren der Überzeugung, dass Deutschland seine Gebietsverluste nicht respektieren würde, ebenso Polen nicht akzeptieren könne, dass 600.000 Polen in den deutschen Grenzgebieten „unbefreit“ leben müssten. Ein deutsch-polnischer Krieg sei somit kurzfristig unvermeidbar.

Noch vor der vollzogenen Teilung im Juni 1922 kam es deshalb zur Gründung der Geheimorganisation „Przygotowanie Rezerw u Niemca“ („Vorbereitung der Reserve bei den Deutschen“), die dem Militär direkt unterstellt war und deren fünfköpfige Führungsebene allein drei Armeeoffiziere angehörten. Diese Organisation sollte heimlich die Sokol- und andere Sportvereine im bei Deutschland verbliebenen Teil Oberschlesiens steuern, da man diese als natürliche Reserve für die „Militärarbeit“ („wojskowa robota“) ansah.


die Terrorbande Zygmunt

Zudem organisierte das Militär im Oktober 1921 eine erste Diversionsgruppe, die ab Sommer 1922 die Bezeichnung „Zygmunt“ („Z“) führte. Ihr folgte im November 1921 der Aufbau einer weiteren Gruppe „Niemcy“ („N“), deren Aktionsradius ganz Deutschland überziehen sollte. Das im August 1922 in West-Oberschlesien gegründete polnische „Bürgerverteidigungskomitee“ unterstand der Gruppe „Z“. Ihm oblagen Spionagetätigkeiten in allen politischen und wirtschaftlichen Bereichen der Provinz. Zu den Aufgaben der einzelnen und voneinander unabhängigen Zellen der Gruppen „Z“ und „N“ gehörte die Informationsbeschaffung von wichtigen Industriebetrieben, Verkehrswegen und Brückenanlagen. Von ihnen war eine Auswahl von Objekten vorzunehmen, die sich für Sabotageakte geeignet zeigten. Im Januar 1923 endlich legte die Gruppe „Z“ dem Generalstab in Kattowitz detailliert ausgearbeitete Pläne vor über die Zerstörung von Betriebsteilen des Borsigwerkes in Biskupitz und des Oberschlesischen Elektrizitätswerkes in Zaborze (Kreis Hindenburg).


Das Borsigwerk in Biskupitz war Ziel polnischer Terrorbanden

Dazu wurden in geheimen Depots in Ruda, Rudahammer und Königshütte immerhin 137 Revolver mit 137000 Schuß Munition, 325 französische Granaten sowie 730 Kilogramm Sprengstoff gehortet. Ein zusätzliches Waffenlager befand sich in der Kaserne des 75. Infanterieregimentes in Lublinitz. Die Sprengstoffabrik in Kruppamühle im Kreis Groß Strehlitz war ein weiteres Zielobjekt.


Arkadiusz Bozek - Freiwilliger im deutschen Heer des 1. Weltkrieges, danach wurde Arkadiusz Bozek ein polnischer Terrorist und wird heute nur noch als "Minderheitenpolitiker" bezeichnet...

Den polnischen Banden im Untergrund gehörten führende Köpfe der polnischen Minderheit in West-Oberschlesien an, beispielsweise Arkadiusz Bozek, Mitbegründer des Oppelner Bezirksverbandes des „Bundes der Polen in Deutschland“ und späterer Abgeordneter des Provinziallandtages in Ratibor, Waclaw Jankowski, Chefredakteur des Oppelner „Nowiny Codzienne“, eine der führenden polnischen Minderheitenzeitungen, oder Stanislaw Weber, Sekretär des Polnischen Schulvereins. Sie wurden von Emissären aus Kattowitz, die beim Generalstab im Sold standen, instruiert. Für die Mitglieder wurden für ihren Einsatz vom Militär angesetzte Schulungen in Polen durchgeführt. Aber auch aus dem Verband der schlesischen Aufständischen in der Woiwodschaft Schlesien konnten zahlreiche Aktive rekrutiert werden.

1924 folgte ein erster Einschnitt für die Untergrundarbeit, als die deutsche Abwehr 160 Angehörige polnischer Minderheitenvereine wegen staatsfeindlicher Tätigkeit verhaftete. Ein vorläufiges Ende fanden die Aktivitäten der Gruppen offenbar zunächst mit dem Aufsatz der o.g. Breslauer Zeitung, die nach Ansicht des Autors recht ausführlich über die polnischen Tätigkeiten zu berichten wusste. Es wird vermutet, dass eine „ranghohe“ polnische Persönlichkeit aus Ostoberschlesien der Wochenzeitung genaue Hinweise gab, um der Abwehrstelle in Breslau zuvorzukommen, die offenbar vom sowjetischen Geheimdienst über die polnischen Bestrebungen detailliert in Kenntnis gesetzt worden war.

Trotz der Ereignisse im Sommer 1925 existierte zumindest die Gruppe „Z“ bis zum Kriegsausbruch 1939 weiter und unterhielt ein eigenes Schulungszentrum in Sosnowitz. Mit dieser Arbeit scheint sich anzudeuten, dass der Mythos vom „deutschen Terror“ gegen die polnische Minderheit in den ersten Jahren nach der Abstimmung, der auch in neuesten Publikationen gepflegt wird, einiges an Schrecken verliert. Hier sei Jozef Kansy als Beispiel angeführt, der Mitte der 20er Jahre wegen des Vorwurfs geheimdienstlicher Tätigkeit juristisch verfolgt worden ist. U. a. wurde ihm vorgeworfen, seinen Sohn auf eine polnische Landwirtschaftsschule geschickt zu haben, bis ihm 1927 nachgewiesen werden konnte, dass es sich dabei um eine vom polnischen Militär als „Agentenreservoir“ benutzte Einrichtung handelte.

Bislang wurde diese Geschichte um Kansy exemplarisch für eine unhaltbare Situation der Polen in Deutschland dargestellt, wobei in der vorliegenden Arbeit jedoch eben dieser Kansy als polnisches Bandenmitglied aufgeführt wird. Somit ist zu vermuten, dass Verhaftungswellen und manches strikte Vorgehen seitens der deutschen Behörden gegen Minderheitenvereine und Personen nicht ganz grundlos waren und keineswegs ausschließlich einer minderheitenfeindlichen Politik zuzuschreiben sind.

Dlugajczyks Werk hat die Fehler, dass Czechowice (S. 29) Schechowitz hieß und nicht Böhmswalde (erst ab 1936). Falsch geschrieben werden Huldschinsky (S. 19) und die Grube Karsten-Centrum (S. 42), ausgerechnet in der deutschsprachigen Zusammenfassung wird aus Biskupitz mit dortigem Borsigwerk, Bischdorf im Kreis Rosenberg (S. 108). Bei der Beschreibung der beim Objekt Kruppamühle (S. 24) zur Zerstörung vorgesehenen Magazine etc. nennt der Autor zwar die zugeordneten Lageangaben „im Lageplan“, welcher auch beigeheftet ist, jedoch von 1937 stammt und wo von „L5, 8, 12 und L13“ nichts zu finden ist. Leider fehlt ein Register.

Dlugajczyk versucht in sieben Kapiteln das vorgefundene Archivmaterial für den Zeitraum von 1920 bis 1925 chronologisch darzustellen. Dabei handelt es sich um eine fragmentarisch erhaltene und ungeordnete Dokumentensammlung, die letztendlich viele Fragen unbeantwortet lässt. Begrüßenswert ist die Aufnahme der Dokumente im Anhang (S. 73 - 106). Es ist zu hoffen, dass das vorliegende Buch zu einer kritischeren Sicht auf die politische Rolle der polnischen Minderheit beitragen wird und detaillierte Forschungen zu dieser interessanten Thematik anregt, die die staatsfeindlichen Tätigkeiten bis 1939 unvoreingenommen behandeln und deutsche Archivbestände ausreichend berücksichtigen werden.


Quelle: Fakten aus: Mitteilungen Beuthener Geschichts- und Museumsvereins,
Band 52, Dortmund 2001

Ostoberschlesien und das Ringen um die neuen Grenzen

Die endgültige Festsetzung der Grenze gestaltete sich 1921 zu einem zähen Kampfe der beiden Anschauungen und Interessen. Wohl handelte es sich, nachdem die Genfer Entscheidung zu Deutschlands Ungunsten gefallen war, um Einzelheiten. Diese waren aber zum Teil noch von großer wirtschaftlicher Bedeutung, und so musste denn alle Kraft angewendet werden, um das zu retten, was noch zu retten war. In der Tatsache, dass sich hierbei die deutsche Auffassung weitgehend durchzusetzen vermochte, liegt zwar kein Trost für den unermesslichen Schaden der Genfer Entscheidung, aber immerhin ein schöner Beweis für die Energie und Tatkraft der deutschen Grenzkommission.


Tarnowitz 1934 - Die Stadt geht auf die Entdeckung von Silbervorkommen in der Gegend und deren Ausbeutung zurück. 1526 erhielt Tarnowitz vom Oppelner Herzog Johann II., einem Nachfahren schlesischer Daglinger und Georg von Brandenburg-Ansbach Bergfreiheit. Aus demselben Jahr stammt das Bergrecht (eine besondere Form des Stadtrechts). Am 25. Juli 1562 verlieh Georg Friedrich I. von Brandenburg-Ansbach-Kulmbach der Stadt das bis heute gebräuchliche Wappen. Bei der Volksabstimmung 1921 sprachen sich in der Stadt ca. 85% der Bevölkerung für den Verbleib bei Deutschland aus.

Nach Bekanntgabe der Teilung Oberschlesiens durch die Genfer Entscheidung vom 20.Oktober 1921 wurde zunächst nach der in Artikel I dieser Entscheidung gegebenen Grenzbeschreibung durch die Grenzkommissare eine Demarkationslinie festgesetzt, die zwar die endgültigen Entschlüsse der Kommission nicht präjudizieren und als provisorische Linie späteren Abänderungen unterworfen bleiben, jedoch im Industriegebiet „möglichst der endgültigen Grenzlinie nahekommen“ sollte. Schon die Verhandlungen über die Demarkationslinie hatten zu heftigen Kämpfen der beiden beteiligten Delegationen um die Zuteilung wichtiger Industrieobjekte geführt, so vor allem um die von der Grenze durchschnittenen Delbrückschächte und die Radzionkaugrube, ferner um das östliche Grubenfeld der Königin-Luise-Grube. Die Entscheidung über die Demarkationslinie im Dezember 1921 beließ die Delbrückschächte, das östliche Feld der Königin-Luise-Grube und den Hauptteil des vorgerichteten Grubenfeldes von Radzionkau bei Deutschland.

Ein gleichfalls für Deutschland den Umständen entsprechend günstiges Ergebnis lieferte die endgültige Grenzfestsetzung im Nordabschnitt (M), d. h. den Kreisen Guttentag (Restkreis Lublinitz), Groß-Strehlitz und Tost-Gleiwitz. Deutschland musste der bestehenden Demarkationslinie gegenüber einige Ackergrundstücke, Abbauten und Gehöfte in der Gegend von Staschowe und Sorowski aufgeben, deren Besitzer bzw. Bewohner sich aus wirtschaftlichen oder nationalen Gründen als zu Polen gehörig betrachteten. Auf Wunsch der Gräfl. Tiele-Wincklerscher Forstverwaltung; wurde zwecks Vereinheitlichung der Teichwirtschaft eine kleine, unbewohnte Waldfläche abgetreten, und außerdem wurde Polen ein Stück unbewohntes Waldgelände im Südostzipfel des Gutsbezirks Neudorf-Tworog und ferner im Zusammenhang mit der für Polen als notwendig erachteten Chauseeverbindung Piassetzna — Boruschowitz (Pulverfabrik Pniowitz) ein Stück unbewohntes Waldgelände nebst Hannusseker Wiesengelände zwischen Renardstraße und Stollenwasser von der Kommission zugewiesen.

Demgegenüber gewann Deutschland außer einigen Parzellen an dem Südrande der Gemeinde Sorowski und östlich und südlich von Skrzidlowitz fast den ganzen Wald des Gutsbezirks Pawonkau mit dem Gelände für einen auf deutscher Seite neu zu erhältenden Grenzbahnhof sowie die wichtige, über 8 km lange Straßenverbindung voi Skrzidlowitz nach Zawadzki mit den westlichen Teilen der Gemeinde Koschmieder (Paczeras, Gaborowice, Potasnia (ca. 30 Wohnstellen), den östlich der bisherigen Demarkationslinie gelegenen Teil des zur Herrschaft Malepartus gehörigen Forstgutsbezirk Pluder (ca. 200 ha) und aus dem Gutsbezirk Koschmieder den zur selben Herrschaft gehörigen, wertvollen Jagen 100. Weiter wurden über die Demarkationslinie hinaus in der Nähe der bisherigen Kreisgrenze Lublinitz/Groß-Strehlitz ca. 330 ha wertvollen Forstgeländes, gleichfalls der vorerwähnten Herrschaft des Grafin Tiele-Winckler gehörig, Deutschland zugesprochen. Zwischen Wiesenhammer und der Försterei Krywald gelang es, die Malapanelinie als gültige Grenze durchzusetzen und hierbei eine größere Waldfläche im Nordteil der Forst Tworog für Deutschland zu retten. Auch einige Grenz- und Zugangswege östlich Miedar und bei Larischhof sowie das Mundloch des Tiefen Friedrichsstollens mit dem angrenzenden Gelände konnten Deutschland erhalten werden.


Das seit dem 20. Oktober 1921 abgetrennte Pleß im Jahre 1936 - Die deutschrechtliche Stadt wurde um 1276 auf einer Sandbank am Südufer des Plesse-Baches errichtet. Im Jahre 1910 waren 67% der Plesser Bürger deutschsprachig.

Was dagegen den Südabschnitt (O) betreffend Stadt- und Landkreis Ratibor, Restkreis Rybnik und Kreis Tost-Gleiwitz angeht, so hat die Grenzkommission hier nur an einigen wenigen Punkten unwesentliche Änderungen zugestanden, obwohl die beteiligten Kreise der deutschen Bevölkerung ebenso wie die Deutsche Delegation die größten Anstrengungen gemacht haben, um in diesem Abschnitt eine umfassende Revision der Demarkationslinie zu erreichen. Die endgültige Grenze ist hier im allgemeinen mit der bisherigen Demarkationslinie zusammenfallend festgesetzt worden. Unter Ablehnung nahezu sämtlicher deutscher Forderungen, insbesondere der auf den Gutsbezirk Hohenbirken (Besitz der Stadt Ratibor) und die Gemeinde Niebotschau, die als Austauschobjekt für die, Polen durch die Genfer Entscheidung namentlich zugesprochene, Gemeinde Hohenbirken in Betracht gekommen wäre, wurden Deutschland lediglich einige Fischteiche und Jagen des Herzogs von Ratibor bei Piela, einige an der Grenze liegende, bisher durchschnittene, bzw. von der in Deutschland gelegenen Wirtschaftsstelle abgetrennte Grundstücke der Gemeinden Stodoll, Babitz und Markowitz sowie ein Grundstück an der Grenze von Nieder-Wilcza zugesprochen. Außerdem wurde die für Deutschland ungünstige Teilung der Oderbrücken bei Olsau und Buckau aufgehoben und die Grenze über die Mitte der Brücken verlegt. Trotz des energischen Protestes der Deutschen Delegation gegen diese durchaus unbefriedigende und den wirtschaftlichen Belangen, insbesondere der Stadt und des Kreises Ratibor, in keiner Weise gerecht werdende Lösung, war es nicht möglich, einen vorteilhafteren Spruch zu erzielen, da die Kommissare sich an die, hier besonders ungünstige Genfer Entscheidung genau halten zu müssen glaubten.

Am 20. Oktober 1921 wurde durch Oberschlesien der entscheidende Schnitt gelegt. Vom Kreise Lublinitz musste der Südosten, vom Tarnowitzer Kreise der größte und wertvollste Teil, vom Beuthner Landkreise ein großes Stück, die Kreise Kattowitz und Königshütte vollständig, der Südosten vom Kreise Hindenburg, Pleß und Rybnik ganz und vom Kreise Ratibor der Südosten abgetreten werden. Zusammen ergibt sich, dass in Oberschlesien rund 3200 qkm (33 % des Abstimmungsgebietes) und fast 1 000 000 Einwohner (42 % der Bevölkerung) verlorengegangen sind. Es ist wichtig, hier festzustellen, dass in jenem Gebiete, welches an Polen zugesprochen wurde, am Abstimmungstage sich 44,1 % für Deutschland entschieden haben.

Primärquelle: Oberschlesien und der Genfer Schiedsspruch (1925)

Wie die Polen das deutsche Schulwesen Ostoberschlesiens zerstörten

Was nach der Abtrennung im einzelnen von der Tätigkeit polnischer Behörde herüber drang, erfüllte mit großer Sorge. In Polnisch-Oberschlesien gab es vor der Abtrennung 3300 Volksschullehrkräfte, die rund 200 000 Schulkinder zu betreuen hatten. Etwa drei Viertel der Lehrpersonen wanderten unter dem Druck des polnischen Terrors, der sich ja besonders gegen die Lehrerschaft kehrte, alsbald ab, 800 Lehrkräfte stellten sich der polnischen Behörde zur Verfügung. Diese lehnte ohne Angabe von Gründen nahezu 200 Meldungen ab. Den Ausfall an Lehrkräften deckte die polnische Schulbehörde durch zugewanderte Lehrer und Lehrerinnen aus Galizien und Posen sowie durch Hilfskräfte aus Oberschlesien, die in Schnellkursen vorgebildet wurden. Das gelang aber nur zum Teil, noch 1925 sind viele
Stellen unbesetzt und einige Schulen in den Landkreisen völlig geschlossen. Zu Kreisschulräten wurden die bisherigen polnischen Kreisschulbeiräte ernannt, frühere oberschlesische Lehrer, die sich im Laufe der französischen Besetzung der Interalliierten Kommission zur Verfügung gestellt hatten.


Rybnik 1920 - In diese deutsche Stadt Ostoberschlesiens wurden Franzosen befohlen, um die Grenzen zum Nachteil Deutschlands zu verschieben. Von den Bürgern stimmten 70,8 % für den Verbleib bei Deutschland, was den Siegermächten völlig egal war.

Die Besetzung dieser Stellen erfolgte also nicht nach der pädagogischen Eignung, sondern nach Fixigkeit im Gesinnungswechsel und sonstigen politischen Gründen, was auf die Tüchtigkeit dieser für das Gedeihen des Schulwesens maßgeblichen Persönlichkeiten keinen guten Schluß zuläßt. Besonders schlecht wurden die deutschen Minderheitsschulen behandelt. Es begann ein System von kleinlichen Schikanen, das noch jetzt andauert und das Ziel verfolgt, die deutschen Kinder in möglichst großer Anzahl den minderwertigen polnischen Schulen zuzuführen. Über die den deutschen Eltern im Genfer Abkommen zustehenden Rechte wurde amtlich nichts bekanntgegeben. Der deutsche Bezirksschulverein und der deutschoberschlesische Volksbund in Kattowitz übernahm die Aufklärung der Eltern und die Sammlung von Anträgen für die deutschen Minderheitsschulen mit dem Erfolge, dass etwa 45 000 Kinder für diese angemeldet wurden. Die polnische Schulabteilung übersah diese Anträge und veröffentlichte Anfang September eine Schulverordnung, durch die eine erneute Stellung der Anträge unter mannigfachen Erschwerungen für die Eltern angeordnet wurde. Die Minderheitschulen wurden erst für das neueSchuljahr, das am 1. September 1923 begann, angekündigt. Bis dahin sollte die Schulleiter eine Teilung der Kinder in deutsche und polnische Klassen vornehmen. Die Teilung ist trotz des Drängens der Eltern vielfach gar nicht vorgenommen worden; wo sie erfolgte, geschah dies meist willkürlich durch die polnischen Schulleiter. Nicht der Antrag der Erziehungspflichtigen war maßgebend, sondern wer im alten Schulverzeichnis als zweisprachig verzeichnet war, wer einen polnischen Namen hatte, wer zuhause neben Deutsch auch Polnisch sprach oder betete, wurde trotz Einspruchs der Eltern der polnischen Klasse zugeteilt. So wurden viele tausend Kinder gezwungen, einem Unterricht, den sie nicht verstehen, beizuwohnen. Wo deutsche Klassen bestehen, sind sie meist so überfüllt, dass ein erfolgreicher Unterricht nicht möglich ist. Der deutsche Lehrer hat hundert und mehr Kinder in seiner Klasse sitzen, während die anderen deutschen Lehrkräfte zum Unterricht in den polnischen Klassen gezwungen werden.

So sind seit der Abtretung nahezu 40 000 Volksschulkinder ohne deutschen Unterricht, den die Eltern nachdrücklich verlangen. Ähnlich steht es mit den höheren Schulen. Vor der Abtrennung hatten die Gymnasien in Kattowitz, Königshütte, Rybnik, Myslowitz und Pleß, das Realgymnasium in Tarnowitz und die Oberrealschule in Königshütte (staatliche Anstalten) 121 Lehrer und 2690 Schüler, die Oberrealschule in Kattowitz mit Vorschule, die Progymnasien in Sohrau und Nikolai, die Realschulen in Ruda und Laurahütte (Gemeindeanstalten) 33 Lehrer und 1193 Schüler, die höheren Mädchenanstalten in Kattowitz, Königshütte, Myslowitz, Laurahütte, Rosdzin, Ruda, Tarnowitz und Lipine 152 Lehrer und 2300 Schüler, die privaten höheren Schulen in Pleß, Rybnik, Nikolai, Antonienhütte, Lublinitz und Friedenshütte 45 Lehrer und 1090 Schüler. Am meisten gefährdet waren von vornherein die sieben Staatsanstalten, weil diese von den Polen mit dem Tage der Übergabe geschlossen und die Lehrerkollegien aufgelöst wurden. Mit Beginn des Unterrichts wurden ganz neue Anstalten aufgetan und es wurde dadurch die organische Entwicklung unterbrochen. Die polnischen Anstaltsleiter brachten es in Kürze dahin, dass in den drei großen Staatsanstalten Gymnasium Königshütte, Gymnasium Kattowitz und Oberrealschule Königshütte die Zahl der Schüler von 1665 auf 850 zurückging. In den kleineren Städten ist die im Genfer Abkommen vorgesehene Bedingung für Errichtung von Minderheitsgymnasien infolge der Abwanderung vielfach schon jetzt nicht mehr gegeben, und so sieht sich der deutsche Schulverein genötigt, in diesen Orten höhere Knabenschulen einzurichten.

Der Endeffekt ist in Polnisch -Oberschlesien, dass sowohl das deutsche wie das polnische Volkstum in gleicher Weise leidet. Denn mit ehemaligen Dienstmädchen, die man in Schnellkursen zu Lehrerinnen heranbildet, lässt sich kein erfolgreicher Unterricht erteilen und auch nicht mit einer Lehrerschaft, die man nach ihrer Gesinnungstüchtigkeit einstellt und in höhere Stellen befördert. So kann es nicht ausbleiben, dass Polnisch-Oberschlesien von seiner stolzen Kulturhöhe langsam aber sicher hinabgleitet und dass die Grenze von Europa und Halbasien, die bisher längs der Brinitza und Prsemsa verlief, schließlich an den Trennungsstrich von Genf heranrücken wird. Denn der Pole kann nur niederreißen, im besten Falle sich an Plänen berauschen; aufbauen kann er nicht.

Primärquelle: Oberschlesien und der Genfer Schiedsspruch (1925)

Wie die Franzosen das oberschlesische Industrierevier zerschlugen

Das hohe Abstimmungsergebnis für Deutschland im später trotzdem abgetrennten Teil Ostoberschlesiens ist umso bemerkenswerter, als dass bis zur Abstimmung 1921 das polnische Terrorregime bereits 80 000 Deutsche von Haus und Hof vertrieben hatte! Eine "oberschlesische Frage" hatte es in Oberschlesien bis nach Kriegsende nie gegeben, sie wurde erst von den Siegermächten gestellt, um das oberschlesische Industrierevier zu zerschlagen. Le Rond und seine Helfer haben schon vor der Abstimmung den oberschlesischen Boden für die Zerstückelung vorbereitet. Als aber die Abstimmung wider Erwarten versagte und zugunsten Deutschlands ausfiel, wurden Terrorbanden unterstützt, um dennoch das gewünschte Ziel zu erreichen.


Henri le Ronde (Mitte) war der Verantwortliche für die Zerschlagung des oberschlesischen Industriereviers

Jeder Kenner der oberschlesischen Verhältnisse hielt eine Teilung Oberschlesiens, insbesondere des Industriebezirks, für ganz undenkbar. Die verschiedensten warnenden Stimmen wurden in der Öffentlichkeit laut. Das englische Unterhausmitglied Kennworthy schrieb in den „Times“ am 10. Oktober 1921: „Ich behaupte nun, dass jede Teilung Oberschlesiens, ein wirtschaftliches Verbrechen wäre, nicht allein gegen die Provinz selbst und gegen Deutschland, sondern auch gegen Polen und das übrige Mitteleuropa. Wie stehen die Tatsachen? Oberschlesien ist der am höchsten organisierte Industriebezirk in Europa. Es ist so unzertrennbar wie das. Räderwerk einer Uhr. Pleß und Rybnik enthalten die Kohle, welche demnächst abgebaut werden muss, um die Belieferung an Heizmaterial für die Eisenwerke usw. im Industriebezirk aufrechtzuerhalten. Die Behauptung ist nicht übertrieben, dass die große Masse der Bevölkerung über den Gedanken einer Teilung entsetzt ist. Sie wissen, dass es den Untergang bedeutet. Wasser ist spärlich und muss durch eine komplizierte Röhrenleitung verteilt werden. Die elektrische Kraft wird dem ganzen Gebiet durch drei große Kraftanlagen geliefert. Das Netz der Eisenbahnen und elektrischen Kleinbahnen verknüpfen das Gebiet zu einer Einheit.“ Und weiter: „Polnisches Geld, polnische Arbeitergesetze — respektive deren Mangel — und polnische Unerfahrenheit auf der einen Seite der Trennungslinie und deutsches Geld, deutsche Arbeitergesetze und deutsche industrielle Tätigkeit auf der anderen, dazwischen Zoll- und Paßschranken würden den Untergang eines reichen Gebiets bedeuten, das eine Lebensnotwendigkeit für Europa ist.“


US Senator William Borah

Dasselbe Spiel soll sich im Ruhrbezirk wiederholen. Die Besetzung des Ruhrgebiets, welche die Wiedergutmachung durch Leistungen Deutschlands dauernd unmöglich machen wird, zeigte klar, dass es Frankreich nur darauf ankam, der Deutschen nationale Selbständigkeit zu vernichten und sie zu willenlosen wirtschaftlichen Sklaven Frankreichs zu machen. US Senator Borah resümierte dazu: „Wir sehen deutsches Gebiet überfallen und Deutschland der vernichtendsten und unberechtigtsten Methode des Militarismus einer willkürlich handelnden Macht ausgeliefert und wir protestieren nicht einmal.“

Über den Vernichtungswillen Frankreichs schrieb die „Westminster Gazette“ am 23. Januar 1923: "...Es hat Deutschlands Vernichtung sichergestellt, indem es keine bestimmte Summe als Kriegsentschädigung forderte, aus Furcht, Deutschland könnte Mittel und Wege finden, um das [französische] Wunder von 1871 nachzumachen. Es wurde also in raffinierter Weise festgelegt, dass Deutschlands Zahlungsfähigkeit von Zeit zu Zeit von neuem bestimmt wird, so dass es niemals imstande sein wird, sich von seinen Schulden freizumachen.“

Die letzten Schulden des 1. Weltkrieges beglich Deutschland im Jahr 2010, 92 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. Nur zur Zeit des Dritten Reiches wurde nicht mehr gezahlt und hätte es keinen 2. Weltkrieg gegeben, wäre das noch heute so.



Primärquelle: Oberschlesien und der Genfer Schiedsspruch (1925)

1938: Die Deutschen im Olsagebiet kommen unter polnischer Herrschaft

Am 30. September 1938 nahm die tschechoslowakische Regierung die Bestimmungen des Münchner Abkommens an. Als der polnische Außenminister, Józef Beck, von den Ergebnissen der Münchner Gespräche erfuhr, schickte er noch am selben Tag, vor Mitternacht, ein Ultimatum an die in eine dramatische Lage geratene Prager Regierung. Er forderte die Rückgabe der Teile des Olsa-Gebiets, die zu größen Teilen von Polen bewohnt waren. Am folgenden Tag, dem 1. Oktober akzeptierten die Tschechen das Ultimatum und traten daraufhin das Olsa-Gebiet ab. Die lokale polnische Bevölkerung nahm dieses Vorgehen enthusiastisch auf.


Teschen 1938 - Die Polen paradieren in Teschen, zuvor hatte man die Straßen von deutschen Ladenbeschriftungen gesäubert
Narodowe Archiwum Cyfrowe, Wikimedia Commons, CC-BY-SA-4.0

Infolge der Grenzkorrekturen an der mährisch-slowakischen Grenze wurde ein Gebiet von insgesamt 869 km² an Polen angeschlossen. Die neue Grenze entsprach zum großen Teil der vereinbarten Grenze, die am 5. November 1918 während lokaler Gespräche im polnischen Ostrawa beschlossen worden war. Die Übernahme des Olsa-Gebiets durch die polnischen Truppen fand schrittweise in den Tagen vom 2. bis zum 11. Oktober 1938 statt. Die neuen Gebiete wurden in die oberschlesische Woiwodschaft eingegliedert. Den Anschluss des Olsa-Gebiets bezeichnete Polen als die Wiedervereinigung des Teschener Schlesien und als Rückkehr des Olsa-Gebiets in das Mutterland. Symbol dafür war die Verleihung eines Mandats im Senat der Polnischen Republik an die Vertreter der Aktivisten des Olsa-Gebiets, wie auch von vier Mandaten im Schlesischen Sejm.


Die Polen in Teschen...


...und in Oderberg

Im angeschlossenen Gebiet handelte man nach nationalistischen Kriterien. In den Behörden wurde Polnisch als einzige öffentliche Sprache eingeführt. Aus Angst vor nationalen Verfolgungen seitens der neuen Regierung verließen ca. 30.000 Tschechen das Olsa-Gebiet. Meistens waren das tschechische Nationalisten bzw. die Familien, die das Olsa-Gebiet nach dem Jahre 1920 besiedelt hatten. Aufgrund der neuen Situation verließen auch 5000 Deutsche das Gebiet.


Der erklärte Deutschenhasser Grażyński bei einer Polenparade

Und tatsächlich sollten sich die Befürchtungen der Minderheiten bewahrheiten. Mit dem Einmarsch der Polen in das Olsagebiet begann für die Deutschen ein Schreckensregiment, für das der schlesische Wojewode Michał Grażyński verantwortlich war. Als er am 2. Oktober 1938 mit den polnischen Truppen seinen Einzug in Teschen und Oderberg hielt wurden nachfolgend alle kulturellen Einrichtungen der deutschen Volksgruppe, die noch bestanden, mit einem Schlage vernichtet. Grażyński befahl die Entfernung aller deutschen Aufschriften und riß selbst eine Reihe deutschsprachiger Ladenschilder herunter. Das war der Dank dafür, dass es den Polen allein durch deutsche Hilfe möglich geworden war, das Teschener Gebiet zu besetzen! Anstatt den dort lebenden Deutschen, die vielfach wie in Oderberg und anderen Orten die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung ausmachten, ihr Los zu erleichtern, ließ Grażyński durch seine Aufständischen die gleichen Terrormethoden anwenden, wie sie zuvor jahrelang gegen die Deutschen in Ostoberschlesien verübt wurden.

Primärquelle: http://www.go-east-mission.net/dateien/de/148_020309.pdf

26. August 1939: Polnischer Terror in Ostoberschlesien

In Ostoberschlesien herrschen chaotische Zustände. Die Bahnhöfe sind vollkommen verstopft, Gepäck kann nicht mehr aufgegeben werden. Die begüterten Familien in Ostoberschlesien verlassen fluchtartig Kattowitz mit hochbepackten Lastautos. Der Run auf die Banken hält an. Die Kommunalsparkasse von Kattowitz hat heute ihre Kassen geschlossen. Die polnischen Hütten sind heute unterminiert worden. Auf Lastkraftwagen werden aus den Grubengebieten die dort noch wohnenden Deutschen, denen die Flucht über die Grenze nicht gelungen ist, in das Innere Polens verschleppt.


Das polnische Gefängnis in Kattowitz in den 1930ern

Im Rahmen dieser offensiven Kriegsvorbereitungsn der polnischen Armee spricht eine Stimme des „Jllustrowany Kurjer Zachodny Leszno" für sich selbst, in der es heißt, das polnische Land müsse in polnische Hände kommen. Bei den heutigen Verhältnissen und bei der heutigen Lage müsse alles daran gesetzt werden, um diesen beunruhigenden Stand der Dinge zu liquidieren.

In Ostoberschlesien verbreitete sich am Donnerstagabend wie ein Lauffeuer die Nachricht, dass nach einer vertraulichen Sitzung des Wojwoden Grazynski mit den Aufständischen-Kommandandeur der bewaffneten Aufständischengruppen das Signal zum allgemeinen Losschlagen gegeben wurde. Es werden blutige Überfalle auf die wehrlose deutsche Bevölkerung und Attentate auf deutsche Gebäude befürchtet. Diese Nachricht vom allgemeinen Losschlagen hat eine große Panikstimmung ausgelöst. Die deutsche Bevölkerung ist in die Wälder geflüchtet und hält sich vor den bewaffneten Aufständischen verborgen. Es wurden erneut unzählige Hausdurchsuchungen durchgeführt und umfangreiche Verhaftungen vorgenommen. Man schätzt die Zahl der im Laufe des Freitag verhafteten Volksdeutschen auf über 300, unter ihnen viele Frauen und Minderjährige. Die Verhaftungen geschahen rein willkürlich und wurden unter dem Gesichtspunkt vorgenommen: „Wer Deutscher ist, ist ein Staatsfeind, und muss daher ins Gefängnis". Die Verhaftungen erfolgten wiederum unter schwersten Misshandlungen der gehetzten Deutschen, die wie Tiere behandelt und fortgeschleppt wurden. Ihrer wartet in den polnischen Gefängnissen und im Verschleppungslager Brest-Litowsk ein grausames Schicksal.

Während man sich bisher darauf beschränkt hatte, Deutsche zu mißhandeln und blutig zu schlagen, wurden in der vergangenen Nacht sogar Bombenanschläge auf mehrere deutsche Gebäude verübt. Gegen 2 Uhr nachts wurden die Bewohner von Kattowitz durch mehrere aufeinanderfolgende schwere Explosionen aus dem Schlafe geschreckt. Kein Mensch wagte auf die Straße zu gehen. In den Morgenstunden sprach es sich wie ein Lauffeuer herum, daß gegen die deutsche Volksschule, das Verlagsgebäude und die Druckerei des „Oberschlesischen Kurier" und gegen das Verwaltungsgebäude des Deutschen Volksbundes in Kattowitz Sprengstoffattentate verübt worden waren. Alle drei Gebäude sind schwer beschädigt worden. Besonders schwere Verwüstungen wurden an der deutschen Schule angerichtet, wo die Eingangstür und die Mauern schwer beschädigt wurden. In sämtlichen übrigen Gebäuden wurden die Fensterscheiben zertrümmert. Auch in vielen anderen Ortschaften tobten sich die Aufständischen aus. In zahllosen deutschen Häusern, in Wohnungen und Geschäften wurden Fenster bzw. Schaufensterscheiben eingeschlagen und andere Beschädigungen vorgenommen. Viele deutsche Einwohner wurden überfallen und misshandelt. Obwohl es überall von Polizei und anderen Sicherheitsorganen wimmelte, wurde den gehetzten deutschen Einwohnern nirgends Hilfe zuteil. Es muß befürchtet werden, dass die Vorfälle der vergangenen Nacht einen Auftakt zu neuen blutigen Ausschreitungen der bewaffneten Ausständischen-Horden gegen die wehrlose deutsche Bevölkerung bilden.

Die Grenzstadt Hindenburg stand auch am Sonnabend im Zeichen des unablässigen Flüchtlingszustromes. Schon sind es weit über 15 000 Männer, Frauen und Kinder, die auf gefahrvollen Wegen aus Polen nach Hindenburg flüchteten. Es ist fast wie ein Wunder, dass es einigen Volksdeutschen, obwohl ihnen die polnischen Schergen ständig nachspüren, immer noch gelingt, reichsdeutschen Boden zu betreten. Mit viel Glück gelangte gestern sogar eine zehnköpfige Volksdeutsche Familie über die grüne Grenze nach Hindenburg.

Primärquelle: https://sbc.org.pl/Content/352499/ow-1939-235.pdf

4. September 1939 - Deutsche Soldaten in Kattowitz


Einmarsch deutscher Landser der 239. Infanteriedivision von General Ferdinand Neuling in Kattowitz

Angesichts der wachsenden polnisch-deutschen Spannungen begannen Ende August 1939 lokale polnische Aktivisten, vor allem ehemalige schlesische Aufständische und Pfadfinderjugendliche, Selbstverteidigungseinheiten zu organisieren. Das deckt sich wieder mit deutschen Zeitungsberichten, die exakt das gleiche über organisierte "Aufständische" berichteten, die dem Wojewoden Grazynski
unterstanden und bis zum Kriegsbeginn zahlreiche Terrorakte gegen die deutsche Bevölkerung in Ostoberschlesien verübte.


Jubel und Dank über die Befreiung von Kattowitz von polnischen Milizen






Einzug der Wehrmacht in der Stadtmitte von Kattowitz


Der unmittelbare Kommandeur der polnischen Miliz vom 1. September war Jan Faks. Die Stadt befand sich im Operationsgebiet der polnischen Krakau Armee. Das polnische Oberkommando beschloss, die Stadt zu verlassen. Am 2. September schlossen Regierungsbeamte, Polizeikräfte, reguläre Armeeeinheiten und einige Milizen die Evakuierung ab, weitere Milizen zogen sich am nächsten Tag zurück. Zu den deutschen Streitkräften, die sich Kattowitz näherten, gehörten die 8. Panzerdivision, die 239. Infanteriedivision von General Ferdinand Neuling und die 28. Jäger-Infanteriedivision sowie deutsche Grenzschutzeinheiten des Grenzschutz-Abschnittskommandos und Einheiten der deutschen Freikorps-Miliz (Freikorps Ebbinghaus).


General Ferdinand Neuling - Für die deutschen Bewohner von Kattowitz war er ihr Befreier

Bereits am 1. September wurde der Flughafen Kattowitz-Muchowietz bombardiert, und am 1. und 2. September fand in der Nähe von Kattowitz die Schlacht von Wyrska statt. Deutsche Truppen tauchten am 3. September am Rande der Stadt auf, und höchstwahrscheinlich gab es an diesem Tag mehrere frühe Zusammenstöße. Am 4. September marschierten die Deutschen in die Stadt ein und besetzten sie innerhalb weniger Stunden. Neben Milizen nahm noch eine kleine polnische Einheit eines Infanterieregiments an den Kämpfen teil, in deren Folge mehrere polnische Soldaten getötet, verwundet oder gefangen genommen wurden.


Gefangene polnische Milizangehörige werden durch Kattowitz abgeführt

Deutsche Soldaten berichteten, dass sie wiederholt beschossen wurden, wodurch deutsche Einheiten etwa 15 Soldaten verloren. Die wichtigsten Zwischenfälle ereigneten sich bei der Verteidigung des Hauses der Schlesischen Aufständischen (dem Hauptquartier der Selbstverteidigungseinheiten) sowie beim Zusammenstoß mit Spähern, die den Aussichtspunkt des Fallschirmturms besetzten. In letzterem Fall deuten Zeugenaussagen darauf hin, dass mindestens zehn polnische Kämpfer getötet wurden, und weitere gefangengenommen wurden. Bei der bekannteren Verteidigung des Fallschirmturms wurde eine polnische MG Stellung auf selbigen Turm mit einer Panzerabwehrkanone ausgeschaltet.

Kurz nach der Eroberung der Stadt wurden 80 als Milizangehörige identifizierte Polen erschossen. Die Gesamtzahl der Verhafteten ist unbekannt.

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3. September 1939 - Tarnowitz befreit

Tarnowitz in deutscher Verwaltung - Reichsdienstsflagge gehisst
Beuthen, 4. September.


Jubel in Tarnowitz, die Stadt wurde bereits am 3. September 1939 von deutschen Truppen besetzt

Die alte Bergstadt Tarnowitz, die sich schon im Jahr 1921 bei der oberschlesischen Volksabstimmung mit über 90 von Hundert für den Verbleib bei Deutschland ausgesprochen hatte, feierte am Sonntag ihren größten Freuden- und Festtag. Der Beuthener Landrat Freiherr von Wangenheim übernahm in den Mittagsstunden Amtsgeschäfte. Vor dem Landratsamt hatte sich die Beölkerung von Tarnowitz versammelt, zu der der Landrat vom Balkon eine Ansprache hielt, in der er darauf hinwies, dass Tarnowitz seit jeher eine rein deutsche Stadt gewesen ist, die ihr Bekenntnis zum deutschen Volkstum bereits im Jahr 1921 in unanfechtbarer Weise zum Ausdruck gebracht habe und trotzdem gegen alles Recht vom deutschen Mutterlande abgetrennt worden sei.


Die Wehrmacht kocht Essen in Tarnowitz

Freiherr von Wangenheim wies ferner in seiner Ansprache weiter darauf hin, dass Tarnowitz diesen Festtag einzig und allein dem Führer des Großdeutschen Reiches verdanke. Der Landrat gab dann den Befehl zum Hissen der Reichsdienstsflagge. Unter unbeschreiblichem Jubel der Bevölkerung ging die Flagge am Mast des Gebäudes, das 19 Jahre lang polnische Behörden beherbergt hatte, wieder hoch. Der Jubel der Bevölkerung kannte keine Grenzen. Er machte sich immer wieder bei in Sieg-Heil-Rufen und in dem Absingen der Lieder der Nation Luft.

Der Landrat traf sofort die ersten Maßnahmen zur Sicherstellung der Ernährung der Bevölkerung sowie für den Einsatz der in dieser Stadt noch vielen Tausenden zählenden Arbeitslosen. Das Bild, das sich bei der Übernahme der Stadt in die deutsche Verwaltung bot, war ein überaus trauriges. Fast alle deutsche Geschäfte waren von den abziehenden polnischen Truppen zertrümmert und ausgeplündert worden.

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Die Wehrmacht in Pleß und Lublinitz


Lublinitz nach seiner schnellen Einnahme

Im Zuge polnischer Kriegsvorbereitungen wurden im Sommer 1939 in Lublinitz und ihrer unmittelbaren Umgebung 4 leichte Stahlbeton-Kampfbunker gebaut. Bereits am 1. September 1939 wurde Lublinitz von deutschen Soldaten erobert. 1941 wurde die Stadt in Loben umbenannt.




Die Volksdeutschen von Pleß grüßen die durchfahrenden deutschen Soldaten

Die südlich des oberschlesischen Industriegebietes angesetzte deutsche Kräftegruppe hatte fast zur gleichen Zeit Pleß genommen. Die Gegend von Pleß wurde zuvor von der polnischen Armee "Krakau" verteidigt, doch nach Durchbruch der Hauptkampflinie zwischen dem 1. und 2. September war der Weg nach Südosten frei.


Entspannter Panzerstop in Pleß, danach wurde der schnelle Vormarsch fortgesetzt

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