[[File:Thomas Gradinger.jpg|none|fullsize]] Namensträger Thomas Gradinger, österreichischer Motorradrennfahrer aus St. Marienkirchen bei Schärding
Der deutsche Familienname Gradinger wird bisher nirgendwo übersetzt, gleiches gilt zwar für Gredinger, doch es gibt den Ortsnamen Greding in Bayern, den man von einem Personennamen Gredo herleitet, der mit der Hungrige oder Begierige übersetzt wird. Das ist falsch, wie auch die übrige Ortsnamensdeutung. Als Ortsgründer werden Bajuwaren Mitte des 6. Jahrhunderts genannt, Greding ist also ein wanische Gründung. Woher auch immer der bajuwarische Clan kam, deren Name bedeutet "Ebermänner" und deswegen bedeutete das alte Beiern (Baiern) "Eberland". Neben dem Eber und dem Hirsch war der Stier das dritte weiße Totemtier, was wanische Clans verehrten und gleichzeitig den Namen Stier variantenreich als Clanführertitel oder für Druiden in ihren Priesterkasten verwendeten.
[[File:Otto Grotewohl.jpg|none|fullsize]] Namensträger Otto Grotewohl, Ministerpräsident der DDR, nach ihm hat man innoffiziell den Gefängniszug der DDR als "Grotewohl-Express" benannt
Als einzige Übersetzung kommt nur die Übersetzung des germanischen Wortes *gradinga für Stier in Frage, der jedoch korrekt übersetzt auf Yngvi (Ingwio, Inga) bezogen "Ingwios Stier" bedeutet. Entweder im Sinne eines Clanführers oder als Titel eines Druiden. Eine Variante von Gradinger ist zum Beispiel Grauting (Grauding). Besondere Varianten davon sind Grathewohl, Gerathewohl, Grathewahl oder Grothewohl, die bei alle-deutsche-nachnamen.de mit "missratener Sohn" gedeutet wird. Das ist falsch. Die Herkunft des Wortes "wohl" geht bis auf das indogermanische *u̯el- für wählen zurück.
[[File:Karl Albrecht von Groddeck.jpg|none|fullsize]] Namensträger Karl Albrecht von Groddeck, Ritterkreuzträger aus Berlin, General der 161. Infanteriedivision
Das heißt für alle Namensformen, wie bereits Grathewahl andeutet "Gewählter Stier". Er basiert damit auf dem germanischen Brauch des gewählten Anführers. Von den Vollnamensvarianten leiteten sich noch die heute in der Regel falsch erklärten Kurzvarianten Grotz, Grötz, Groth, Gratz, Grote, Grodde oder Grätz ab, die alle Stier bedeuten. Eine weitere Variante ist Groddeck und die bedeutet wiederum "Führender Stier" im Sinne eines obersten wanischen Clanführers.
[[File:Markomannen Krieg.jpg|none|fullsize]] Markomannische Krieger - Der Markomannenkrieg ab 166 war kein Krieg allein gegen die Markomannen, die zu dieser Zeit nur noch den Quaden hörig waren. Es war ein Bundeskrieg an dem wanische und suebische Völker gegen die Römer in den Krieg zogen.
Bis in die Zeit des Tacitus herrschten Könige aus Marbods und Tuders quadischen Geschlecht. Unter Marc Aurel aber mussten die Römer in fünfzehnjährigen abwechslungsreichen Kämpfen die Donaugrenze gegen den Ansturm verbündeter Donaugermanen verteidigen. Außer Markomannen und Ouaden waren Varisten, Hermunduren, Sarmaten (Jazygen), getische Bastarnen, langobardische Scharen und Vandalen beteiligt. Der durch die gotische Wanderung nach Südosteuropa ausgelöste Druck auf Burgunder und Vandalen hatte sich fortgepflanzt.
Die Feindseligkeiten begannen 166 und dauerten mit Unterbrechungen bis 180. Die Markomannen und ihre Verbündeten durchbrachen die Grenzsanlagen zwischen Vindobona und Carnuntum und drangen entlang der Grenze zwischen den Provinzen Pannonien und Noricum in das Römische Reich ein. Flavia Solva verwüsteten und erst kurz vor Aquileia an der Adria konnte dieser erste Ansturm gestoppt werden. Dem Geschichtsschreiber Eutropius zufolge kämpften die Truppen des Kaisers Marcus Aurelius drei Jahre lang in der Festung Carnuntum in Pannonien gegen die markomannische Eidgenossenschaft. Eutropius verglich den Krieg und Aurels Erfolg gegen die Markomannen und ihre Verbündeten mit den Punischen Kriegen. Der Vergleich war insofern passend, als der Krieg einen Wendepunkt markierte, bedeutende römische Niederlagen mit sich brachte und den Tod von zwei Kommandeuren der Prätorianergarde verursachte. Bemerkenswert war auch der zeitgleiche Aufstand germanischer Stämme im Römischen Reich bei Ravenna, wo einst Marbod im Exil starb. Es gelang ihnen, die Stadt in Besitz zu nehmen und länger zu halten.
Die Gegenschläge erfolgten von Carnuntum aus. Römische Stationen wurden schließlich über das Marchfeld bis an die Thaya vorgeschoben. Im Waagtale bei Trentschin, damals Laugariciwn genannt, lagernde Romer brachten auf einem Felsen eine Inschrift an. Böhmen und Mähren sollten als Provinz Marcomannia angegliedert werden. Aber der Nachfolger Marc Aurels - dieser hat seine Selbstbetrachtungen an der Granmündung geschrieben -, sein Sohn Commodus, schloß Frieden und verzichtete darauf, die Pläne seines Vaters auszuführen.
[[File:Markomannreich.jpg|none|fullsize]] Die Markomannen in Mähren und die Quaden zwischen der March und dem Waagtal in der Slowakei. Offenbar lautet sich der Name Mähren vom markomannischen Namen Mauringi ab, was von den Langobarden überliefert wurde. Der Name benennt am Ende Ingwio (Yngvi), hinter dem sich der Wanengott Freyr verbirgt
In diesen Kriegen treten uns die Markomannen im nördlichen Niederösterreich und Südmähren, die Quaden hauptsächlich in der Slowakei entgegen. Der Schwerpunkt beider Stämme ist also weiter nach Osten verlegt worden. Der führende Stamm sind die Quaden. Die Markomannen folgten ihnen wohl um 90 n. Chr., als die Quaden in den Kämpfen gegen die Lugier ihre Hilfe benötigten.
In Böhmen und Mähren gab es alte, waldarme Kulturlandschaften, in Nordböhmen an der Elbe und unteren Moldau, das Saazer Becken, die Gegend um Königgrätz, das Olmützer Becken, Südmähren, die in diesen Jahrhunderten dicht besiedelt und als die Wohngaue der verschiedenen Stämme anzusprechen sind. Das Gräberfeld vom Pičberge bei Dobrichowitz kann als markomannisch bezeichnet werden, und es ist nicht unmöglich, dass hier die Burg des Marbod gestanden hat. Das Abnehmen der Funde in den folgenden Jahrhunderten kann mit der Verlegung markomannischer Sitze nach Südmähren zusammengebracht werden.
[[File:Prajapati.jpg|none|fullsize]] Prajapati - sein erstes gesprochenes Wort bhür verbindet ihn mit dem nordischen Schöpfergott Buri
Bekanntlich war Prajapati ein Schöpfertitel für mehrere Gottheiten. Zum Beispiel werden noch Indra, Savitri, Soma, Daksha, Shiva, Garuda, Krishna, Manu oder Hiranyagarbha so genannt, sie alle haben sich an den Schöpfungen auf der Erde beteiligt. Doch nur einer gilt als Architekt der Götter und das war Vishvakarman. Mehrere Mythen existieren über Prajapati und in jedem Fall muss geprüft werden, welche Gottheit wirklich gemeint ist. Insgesamt werden auch die zehn Weisen als Prajapatis genannt, was sich mit der Anzahl der männlichen Asen auf der Erde deckt. Seinen Überlieferungen zu Folge brachte Prajapati nacheinander durch Aussprechen der Silben, Bhu, Bhuva und Svah, Erde, Luftraum und Himmel hervor. In ihrem Buch über die Schöpfungsmythen der östlichen Welt, lauteten diese Wörter bei Barbara C. Sproil etwas anders und das ist enorm bedeutsam für die Vergleichende Mythologie. Dazu sei noch betont, dass sie sich eng an den Originaltexten hielt.
Zuerst wird der Schöpfer-Gott Prajapati in Gestalt eines goldenen Eies erzeugt, dass ohne Zweifel dem ersten ankommenden Weltenei auf der Erde entsprach. Es handeltet sich um ein Werk, was er als göttlicher Architekt selbst erschaffen hatte. In diesem Mythos wird das goldene Weltenei durch warmes Wasser ausgebrütet und hervorgebracht. Das erzählt wiederum, dass ein Weltenei immer nur im Meer oder in Seen wasserte und keinen konventionellen Raumflughafen braucht, wie es einmal Sitchin über die Anunnaki behauptete. Nur Enki wasserte bei ihm im Arabischen Meer.
Die Welt war im Prajapati-Mythos anfangs aus Wasser, eine wogende Flut. Prajapati wünschte sich fortzupflanzen, kasteite sich und tat Buße. Als er Buße tat, entstand ein goldenes Ei. Es gab damals noch kein »Jahr«. Das goldene Ei schwamm so lange umher, als die Zeit eines Jahres beträgt. Daraus entstand in einem Jahre ein Mann, der Prajapati. Darum gebiert innerhalb eines Jahres eine Frau oder Kuh oder Stute; denn innerhalb eines Jahres entstand Prajapati.
Er durchbrach das goldene Ei, fand aber keinen Halt. Da trug ihn, umherschwimmend, für die Dauer eines Jahres das goldene Ei. Nach Jahresfrist wünschte er zu sprechen. Er sagte bhür, da entstand die Erde; er sagte bhuvar, da entstand der Luftraum; er sagte suvar, da entstand der Himmel. Darum wünscht ein Kind nach Jahresfrist zu sprechen; denn nach Jahresfrist sprach Prajapati. Als er zum erstenmal sprach, sagte Prajapati ein und zwei Silben; darum sagt ein Kind, wenn es zum erstenmal spricht, ein und zwei Silben. Die fünf Silben, angefangen mit bhür machte er zu den fünf Jahreszeiten. Das sind diese fünf Jahreszeiten. Sein erstes Wort bhür verbindet Prajapati mit Buri, dem nordischen Schöpfergott, der von einer Kuh aus dem salzigen bereiften Grund freigelegt wurde. Und dieser ist ebenfalls mit Enlil identisch.
Prajapati erhob sich nach Jahresfrist so über diese entstandenen Welten; darum wünscht ein Kind nach Jahresfrist sich zu erheben; denn nach Jahresfrist erhob sich Prajapati. Er wurde tausend Jahre. Wie einer zum anderen Ufer eines Flusses hinübersieht, so sah er zum anderen Ufer seines Lebens. Singend und sich kasteiend wandelte er, sich Nachkommenschaft wünschend, umher. Er legte in sich Zeugungskraft; er schuf mit dem Munde die Götter (deva); diese Götter wurden für den Himmel (div) geschaffen, darum sind die Devas Devas. Als sie für den Himmel geschaffen wurden, war es für den, der sie geschaffen hatte, wie Tag. Mit diesem Himmel ist jedoch nur der Schöpfungsort der Devas gemeint und mit Schöpfer mit dem Mund beschreiben nur den göttlichen Titel eines Mundschenks als Schöpfer.
Ist auch der weitere Inhalt dieses Prajapati-Mythos weniger von Belang, wird am Ende noch berichtet, wen er als Gottheit erschaffen hatte: Agni (Himmelsstier), Indra, Soma (Schöpfer des Göttertranks) und Prameshtin Prajapatya. Prajapatya ist zwar sinnidentlich mit Prajapati, doch er gilt nur hier als Ort des Zusammenflusses von Ganga und Yamuna (Prayaga). Mit anderen Worten: Dieser Ort war im Goldenen Zeittalter der Standort eines Göttersitzes, wo man Soma aus Flusswasser herstellte.
Kalt, Kaltenbach, Kaltenböck - Eber und Eberbach als Pächtername
[[File:Rudolf Kaldrack.jpg|none|fullsize]] Namensträger Rudolf Kaldrack, Ritterkreuz- und Eichenlaubträger aus Stargard in Hinterpommern. Nach 11 Luftsiegen als Zerstörerpilot wurde ihm am 2. November 1940 das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen. Ab Juni 1941 in Russland eingesetzt, wurde Hauptmann Kaldrack am 3. Februar 1942 bei Toropez abgeschossen. Auf über 100 Feindflügen hatte er 21 Luftsiege errungen. Posthum wurde ihm am 9. Februar 1942 das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.
Mit der absurden Deutung des deutschen Familiennamens Kalt für einen angeblich "gleichgültigen, stumpfen Menschen" konnte wahrscheinlich nie eine Mutter etwas anfangen. Niemand gab seinem Kind einen solchen Namen, Eigenschaften treten erst im späteren Leben zu Tage und spielen bei der Namensgebung eines Kleinkindes überhaupt keine Rolle. Was hauptsächlich zählte, war nur die Zuordnung eines Neugeborenen zu seiner Familien, Clan oder Stamm. Gleiches darf man auch bei den Namensvarianten Kalde, Kalden und Kalder annehmen, für die man nur den Ort Caldern in Hessen als Herkunft vorschlägt. Der Ost Caldern wurde jedoch zuerst urkundlich im Codex Eberhardi als Calantra erwähnt. Eine solche Herleitung aus dem 9. Jahrhundert kommt also nicht in Frage, dazu kommt noch die sinnlose Übersetzung des Namens Calantra mit "Kalter Baum". Calantra leitet sich vielmehr vom germanischen *galan für Zauberer und Zauberformeln her, was auf einen alten heidnischen Kultort hinweist, möglicherweise dort, wo man später mit Absicht das Kloster errichtete. Und möglicherweise wurden dort drei Gottheiten verehrt, wie bei den Treverern.
Germanisch ist auch die Herkunft für Kalt, Kaltenbach oder Kaltenböck. Sie alle leiten sich von *galtō-, *galtōn, *galta- und *galtan, sie alle bedeuten Eber oder wie bei Kaltenbach und Kaltenböck "Eberbach", was ein Pächtername ist. Die Variante Kaldrack weist hingegen auf einen Priester eines Eberclans, das germanische *rakō für einen Erzähler, Redner und dem Schicksal.
[[File:Marbod Thronsaal b klein.jpg|none|fullsize]] Arminius bittet vor dem Thron Marbods um Waffenhilfe. Marbod wurde mit einem Flügelhelm im 19. Jahrhundert dargestellt.
Dieses sich etwas plötzlich bildende Staatswesen der Markomannen verrät das römische Vorbild, Marbod hatte es kennengelernt. Den Römern schien die neue Macht gefährlich. Vom Rhein und von der Donau zogen von Tiberius gerufene 12 Legionen heran, die sich 6 n. Chr. in Böhmen vereinigen sollten, als ein gefährlicher, vielleicht von Marbod angezettelter Aufstand in Pannonien ausbrach. Marbod ließ die günstige Gelegenheit, die Römer zu vernichten ungenutzt und schloß Frieden mit ihnen.
Nachfolgend hielt er sich vom Bund des Arminius fern, so dass Langobarden und Semnonen abfielen und Marbods Macht abbröckelte. Vor Armin zog er sich 17 n. Chr. wieder nach Böhmen zurück. Da er aber auch den Römern unter Germanicus keinen Beistand leistete, blieb ihm römische Hilfe versagt als er selbst in Not geriet. Zwei Jahre später bemächtigte sich der von Marbod vertriebene Edle Katwalda, der bei den Goten Zuflucht gefunden hatte, des Sitzes Marbods. Er fiel wohl mit Unterstützung von Drusus dem Jüngeren mit einer bedeutenden Streitmacht in das Markomannenreich ein. Er gewann andere markomannische Adlige durch Bestechung für sich und konnte Marbods Königssitz erobern. Marbod musste ins Römische Reich fliehen und wurde in Ravenna festgesetzt.
Diesen Sturz Marbod haben die Römern sicher unterstützt, denn Tiberius rühmte sich in einer Rede seiner Ränke gegen Marbod. Dieser trat auf römisches Gebiet über und wurde in Ravenna interniert.
[[File:Markomannenreich b.jpg|none|fullsize]] Das Markomannenreich geriet relativ schnell nach Marbods Sturz unter den Druck der Hermunduren, die von Nordwesten her die Markomannen verdrängten, bis diese nach Mähren in ausweichen mussten und die Quaden bis in die Westslowakei
Katwalda wurde bald darauf unter Mitwirkung des Hermundurenkönigs Vibilius mit dessen überlegenen Heer vertrieben. Mit ihm kommen die hermundurischen Edle zur Führung. Die durch Marbod geschaffene politische Gemeinschaft blieb trotz der Kämpfe um die Führung zusammen. Die Gründung des Markomannenreiches ist ein Vorläufer und gutes Vorbild der späteren Großstammbildungen. Katwalda wurde von den Römern Forum Julium (Frejus) als Wohnsitz zugewiesen. Die Gefolgschaften beider wurden zwischen Marus (March) und Cusus (Waag) angesiedelt und der Quade Vannius als König eingesetzt. Das zeigt, daß es sich bei diesen Auseinandersetzungen auch um solche zwischen einer romhörigen und einer nationalen Partei gehandelt hat und dass die Römer bemüht waren, vor die Donaugrenze Schutzstaaten zu legen.
[[File:Marcomanni 3.jpg|none|fullsize]] Ein Krieger der Marcomanni
Die Herrschaft von Vannius über die Markomannen zeigt zu gleich auf, dass die Vormachtstellung der Markomannen vorbei war und seit Vannius abwechselnd Sueben und Markomannen führten. Im Jahre 50 n.Chr. stürzten ihn seine Neffen Vangio und Sido mit Unterstützung von Lugiern und Hermunduren unter Vibilius. Das quadische Reich dehnte sich über die Slowakei bis über die Gran aus.
Im Jahre 17 v.Chr. schlossen Sugambrer mit den Cheruskern und Sueben (Quaden) ein Bündnis, das die Römer zersprengten. Im Jahre 9 v.Chr. zog ein römisches Heer unter Drusus gegen die Sueben und Markomannen (Marcomanni). Die Lage wurde für diese außerordentlich gefährlich, zumal die Römer zwischen Rhein und Elbe ihre neue Provinz Germania mit Köln als Mittelpunkt einrichteten und von Süden her die Donau erreichten. Den am Main siedelnden Völkern drohte nun die Gefahr dreiseitig umklammert zu werden. Das erkannte Marbod, ein markomannischer Edler, der im römischen Heere gedient hatte. Er überredete sein Volk, die nun bedrohten Sitze aufzugeben und in das Bojerland auszuweichen, das schon größtenteils erobert war und wo sie sich besser ihre Freiheit bewahren konnten.
[[File:Marbod KIc.jpg|none|fullsize]] Marbod als KI Version, basierend auf einer älteren Illustration - Abbilder von ihm aus römischer Zeit existieren nicht oder sind verschollen. Sein Name wird als "Große Krähe" gedeutet, möglicherweise ist das ein verliehener suebischer Titel seiner Verbündeten oder seine Herkunft war eher suebisch als markomannisch.
Zwischen 8 und 3 v.Chr. erfolgte der Zug aus dem Lande zwischen oberem und mittlerem Main und Donau in das Egergebiet, das im Zentrum liegende Menosgada auf dem Staffelberg war nachweislich ebenfalls von der Abwanderung betroffen, es gibt keinen Zweifel, dass hier ein markomannischer Zusammenhang vorliegt. Den Markomannen folgten die Quaden unter Tuder, die sie ostwärts überholten und Mähren und das nördliche Niederösterreich besetzten.
Noch vor der markomannischen Landnahme zeigen sich hermundurische Funde. Die Hermunduren, von denen die Römer wussten, dass sie auf die rechte Eibseite auswichen, suchten sich der Römerherrschaft zu entziehen. Es sind mehrere Stämme daran beteiligt. Das Verdienst Marbods ist es, diese Bewegung organisiert zu haben. Die Markomannen waren nur eines der Völker des Marbod, sie hätten allein nicht Böhmen besiedeln können.
Wie die Hermunduren, sind unter Marbods Führung die Markomannen mit den Quaden nach Böhmen-Mähren gezogen, das nun in seiner Gesamtheit markomannisch-hermundurisches Land wird, in dem zunächst durch die bedeutende Persönlichkeit Marbods die Markomannen die Führung inne haben. Diese waren im Gesichtsfelde der Römer, darum treten sie bei den römischen Schriftstellern besonders hervor. Auch die späteren Ereignisse kann man nun besser verstehen. Die Marsingen zum Beispiel können rein vom Namen zwischen Vogelsberg und Main als wanischer Ableger der Markomannen gedeutet werden.
[[File:Stradonitz.jpg|none|fullsize]] Der Hradischt bei Stradonitz - Das darauf existierende Oppidum der Boier wurde von den Markomannen zur Zeitenwende zerstört. Der Hradischt wird zwar heute mit "Burgberg übersetzt, leitet man ihn jedoch vom niederhochdeutschen rāði her, bedeutet er Eberberg, was auf einen wanischen Hintergrund hindeutet
Die Markomannen haben bei ihrer Ankunft in Böhmen bei Stradonitz ein altes Oppidum der Boier zerstört, was seit 120. v.Chr. rund 30 km westlich von Prag bei Nischburg auf 380 m Höhe existiert. Während des 4. Jh.v.Chr. sind die Bojer im Zuge ihrer großen Wanderbewegung vom mittleren Rhein nach Böhmen gekommen. Da zur Zeit Caesars Bojer-Clans nach Norikum übergetreten sind, Noreia belagert und sich dem Zuge der Helvetier angeschlossen haben, haben sie Böhmen bereits vor 58 v. Chr. begonnen das Land zu räumen. Hauptausschlagebend sind die Markomannen gewesen, die von ihren Machtzentren am Main aus über die Jahre den Drick auf die Bojer erhöht und nach der Zeitwenden größtenteils aus Böhmen vertrieben haben. Sie müssen eine gewisse Zeit am Plattensee gewohnt haben, wo man später die „Bojeröde" kannte und auch Ptolemäus hat noch die Bojer dort erwähnt. Sie sind dort in Kämpfe mit den Dakern verwickelt worden.
Maroboduus als Marbod gelang es, sich zum gemeinsamen König über Langobarden, Semnonen, Lugier und weitere kleinere Völker aufzuschwingen und vereinte in seinem Stammesbund in der Hauptsache Clans suebischer Herkunft. Diese Verhältnisse führten wohl auch dazu, dass er von den eigenen Kriegern als Maroboduus bezeichnet wurde, was heute mit "Große Krähe" gedeutet wird. Das dürfte eine Anlehnung am großen alteuropäischen Rabengott Lugus gewesen sein, nach dem sich die Lugier benannt haben.
Es stellte quasi einen Vorläufer des alamanischen Werdegangs dar, die sich als wanisches Volk mit suebischen Clans südlich des Mains vereinten, darunter auch der Stamm der Juthungen. So kurz Marbods Macht war, so bedeutend ist der daraus entstandene kulturelle Niederschlag gewesen. Tacitus betont die Wichtigkeit des Königssitzes für die Entwicklung des Gewerbes und Güterverkehrs. Der große archäologische Kreis der sich um Christi Geburt von Holstein bis zur Leitha erstreckt, ist durch die führenden Werkstätten in Marbods Monarchie zustande gekommen. Nicht Stammesgebiete können abgegrenzt werden, sondern der Einflussbereich des Kerngebietes einer politischen Macht wird sichtbar.
Thema von Mimir im Forum Die Nachfahren von Kar...
Herkunft und Name der Markomannen
[[File:Marcomanus e.jpg|none|fullsize]] So sahen Marcomanni-Krieger aus, ihre Bezeichnung Marcomanus
Bisher wird behauptet, dass die Markomannen ein suebisches Volk der Germanen wären und Name würde sich vermutlich aus dem proto-germanischen *markō für „Mark, Grenze, Grenzland“ und *mann- „Mann, Mensch“ zusammensetzen. Die Frage, ob dann ein solcher Name ein Eigenname wäre, hat man sich bis heute nicht gestellt, doch genau darauf kommt es an, wenn man Thesen über diesen Volksnamen aufstellt. Diese unselige "Grenzmänner"-Deutung zieht sich ein roter Faden durch die Literatur, die dieses Volk thematisieren. Sie wären stammesverwandt mit den Sueben und sind bereits von Caesar 58 v.Chr. als Bestandteil von Ariovists Heer bezeugt. Letzteres ist jedoch schon ein Argument, dass ihr Name nicht "Grenzmänner" bedeutet und als Eigenname ohnehin nicht. Das "Grenz"-Thema ist jedenfalls bis heute aktuell.
Die Tatsache, dass ihr Name existierte, bevor die Römer Gebiete in der Nähe der Donau oder des Rheins hatten, wirft nunmal die Frage auf, an welcher Grenze sie lebten, um ihren Namen zu erklären. Weil das für ihre römischen Verhältnisse überhaupt nicht passt, wurden andere Thesen aufgestellt. Ihr Name könnte etwa eine frühere Abgrenzung zwischen den nordgermanischen Stämmen des Jastorfer Kulturkreises und denen der maximalen Ausbreitung der "Kelten" während der früheren und späteren Eisenzeit der Herrschaft der La Tène-Leute in ganz Europa widerspiegeln. Doch das ist Unsinn, solche Grenzen spielten in dieser Zeit kaum eine Rolle und erst recht nicht, wenn man unbestimmte "Kelten" ins Spiel bringt, die niemand von den heute als "Kelten" bezeichneten Stämmen als Volk kannte. Dieser griechisch-römische Fremdbegriff versperrt bis heute eine wissenschaftliche Aufarbeitung der alteuropäischen Völker. Zumindest könnte zutreffend sein, dass sie in Gegenden siedelten, die vorher von den Helvetieren und Taurikern bewohnt waren, aber später aufgegeben wurden.
Gegen eine "Grenzmänner"-Deutung ist auch dieses Ereignis: Der Geschichtsschreiber Florus berichtet, dass Drusus während seines Feldzugs von 12 bis 9 v.Chr. einen Hügel aus ihrer Beute errichtete, nachdem er die Tencteri und Chatti besiegt hatte, bevor er sich als nächstes den Cheruskern, Suevi und Sicambri zuwandte. Das deutet darauf hin, dass sie sich zu dieser Zeit nicht in der Nähe einer offensichtlichen Grenze befanden.
[[File:Menosgada a.jpg|none|fullsize]] Links im Hintergrund der Staffelberg, wo das Oppidum Menosgada stand. Die Bevölkerung begann abzuwandern, als die Marcomanni nach Böhmen zogen. Menosgada könnte also die Hauptfestung der Marcomanni gewesen sein
So richtig traten also die Marcomanni erst ab dem Jahre 9 nach der Zeitenwende in die römische Geschichte ein, das war also über ein halbes Jahrhundert später, als nach antiken Quellen eine als Marcomanni bezeichnete Stammesgruppe von den Römern im Rahmen der Drusus-Feldzüge (12 bis 8 v. Chr.) besiegt wurde. Und diese wich unter dem von römischen Autoren als rex (König) bezeichneten Marbod (lateinisch Maroboduus) ins heutige Böhmen aus. Von wo sie aus nach Böhmen eindrangen, ist enorm wichtig, denn die Orte die sie dafür aufgaben, erzählen eine Geschichte über sie, dass sie eben nicht suebischer Herkunft sind. Das gilt auch für altböhmische Orte, die auf markomannische Clans zurückgehen. Die Herkunft von Marbod ist heute eher geklärt, er wurde bei den Marcomanni im Maingebiet König und als rex bezeichnet.
[[File:Menosgada.jpg|none|fullsize]] Die rekonstruierte Gegend um Menosgada
Im Maingebiet sind bereits zu dieser Zeit die Quadi den Marcomanni Untertan gewesen. Nach Caesar unterschieden sich die Marcomanni von den Sueben und siedelten nachweislich am mittleren Main, die Quaden eher nördlich davon in der Wetterau. Statt nach irgenwelchen unbestimmten "Grenzmännern", sind die Marcomanni nach Mani, dem wanischen Mondgott und nach Mannus dem Schöpfergott der Germanen benannt. Beide Gottheiten sind identisch und gehen bis auf Marduk zurück, der weltweit während des Goldenen Zeitalters noch weitere ähnliche Namen hatte: in Nordamerika zum Beispiel Manitu oder in Indien Mani. Und Mani gilt als Stammvater der Menschheit, auf ihn und Mannus geht der heute aktuelle Begriff Mensch zurück.
Marbod, altnordisch für „berühmter Kämpfer“ (mærr-bǫð), taugt nicht wirklich für die Deutung des Namens der Marcomanni, wir müssen daher marco als volles Wort ansehen. Im Germanischen hat *marka nicht nur eine Grenzbedeutung, sondern noch einen starken Bezug zu Silber und Gold. Mit *marō wird sogar ein Silberkraut bezeichnet. So gesehen lassen sich die Marcomanni mit „Silbermond“ deuten, was zum Kontext mondbezogener Stammesnamen am unteren Rhein passt. Zum Vergleich: Die Germani als Tungerer bedeuten Mondwölfe, der alte und ihr zweiter Name!
In ihrem Stammesgebiet zwischen Main und Donau existierte dazu eine uralte Stadt auf dem Staffelbergplateu, die nach Ptolemäus Menosgada oder Manusgada hieß. Der erste Name weist mit Menos auf den Mond und zweite mit Manus auf Mannus, dem Stammvater der Germanen. Nach heutiger Vorstellung wäre sie nach dem alten Namen des Mains als Moenus benannt, warum konnte auch Flussnamenspapst Greule nicht beantworten, er vermutete nur er würde "Fluss an dem man entlang läuft" bedeuten. Doch laut germanischer Deutung ist Menosgada mit „Mondburg“ zu übersetzen, womit er als Hauptort der Marcomanni in Frage kommt. Der Main als vormaliger Moenus wird daher nur Mondfluss bedeuten und seinen Namen von Menosgada erhalten haben. Nicht weil der Mond darüber scheint, sondern ein Mondfluss zum Schöpfungsort der Marcomanni (Singular früher Marcomanus) führte, der einst als mondähnlicher Dilmun (=Dolmen) auf vier Standbeine vor dem Rhein stand. Greule gab zur Etymologiefindung des Mains noch die ähnlich lautende Möhne an, die 1226 als erstmals Moyne schriftlich erwähnt wird. Das entspricht dem althochdeutschen Namen Moin, des Mains. Das bezugnehmende indogermanische mei ist mehrdeutig und bedeutet im ersten Fall kegelförmig oder auch pyramidenförmig, was wiederum einen Schöpfungsort beschreiben könnte. Dazu passt noch, dass das indogermanische *moini für Gemeinschaft oder Genossenschaft steht, also einen Ahnenclan beschreiben kann. Moenus und Moyne lassen sogar den Gedanken zu, dass noch der ganze Rhein einst so hieß und als Rhenus diesen Mondfluss auf Nebenflüsse verdrängte.
Um 40 n.Chr. sollen die letzten Bewohner von Menosgada ihre Stadt aufgegeben haben, was jux in jene Zeit fiel, als die Marcomanni ab 8 v.Chr. nach Böhmen abzogen. Die suebischen Clans haben bis dahin nie Menosgada erobert, was ebenfalls stimmig ist. So haben die Marcomanni bereits unter dem Suebenführer Ariovist im Elsass gegen die Römer gekämpft, sie sind also nur ihre Verbündeten gewesen. Auf die Alamanni bezogen, die das untere Maingebiet nach Süden ziehend durchquert haben, könnten die Ahnen der Marcomanni ihnen vielleicht vorausgegangen sein und ebenfalls von der Nordseeküste stammen. Es kann also nur eine Mani verehrende wanische Kriegerkaste gewesen sein, die den Staffelberg eroberte und ab 130 v.Chr. zum Oppidum ausbaute.
Von der Herkunft der Marcomanni könnte auch der heute verschollene Ort „Marklo“ berichten, wo heidnische Altsachsen ihren Ting abhielten. Er ist als zentraler Entscheidungsort ganz gewiss nicht mit „Grenzort“ zu übersetzen. Immerhin befand sich der von diesem Ort erzählende Missionar Lebuin selbst vor Ort und hat diesen Namen von den Altsachsen selbst erfahren. Dass auch im Althochdeutschen bekannte lōh steht zwar für heiliger Hain, doch es könnte dem niederhochdeutschen loh entsprechend, noch Hohlraum oder Kammer bedeuten. Beides lässt sich wieder mit einen Schöpfungsort als „Silbermond“ verbinden. Der erste Namensteil von Marcomanni ist sicher noch mit *marikō verknüpft, was die Knolle des Selleries als Eppich und Epffig benennt und so ursprünglich den Göttersitz Yngvis symbolisierte. Nicht von ungefähr sind so deutsche Eber-Familiennamen wie Eppich oder Epphardt als Wächternamen entstanden, die alle einen wanischen Hintergrund haben.
Mestwin I. war der jüngere Sohn des Herzogs Sobieslaw I. († 1187) und einer Schwester des Wojewoden Zyroslaw von Kujawien aus dem Geschlecht der Powal, deren Name nicht überliefert ist. Sein Vorgänger war sein Bruder Sambor I. In den Oliwaer Tafeln hat Mestwin den Beinamen „pacificus“ (der Friedfertige). Als etwa 1207 die Familie Powal, der seine Mutter entstammte, ausstarb, machte er seine Erbansprüche auf das Gebiet der Kastellanei Wissegrod bei Bromberg geltend. Er war mit Zwinislawa († 1240) verheiratet, die wahrscheinlich eine Tochter von Herzog Miseko des Alten von Gnesen war oder dem lokalen Landadel der Daglinger entstammte. Seine Herrschaft fiel in die Zeit der Hegemonie Dänemarks über den südlichen Ostseeraum. König Waldemar II. unterwarf Mecklenburg, Pommern und kurzzeitig das Herzogtum der Samboriden in Pommerellen. Die Freien Städte Lübeck und Hamburg hatten seine Schutzhoheit ebenfalls anerkannt.
[[File:Mestwin I KI.jpg|none|fullsize]] Mestwin mit seiner Gemahlin Zwinislawa, deren altnordischer Name soviel, wie "kluge Herrin" bedeutet.
Über Mestwins Namenstreit wird nur nur auf der polnischen Wikipediaseite etwas geschrieben. Zuerst wird behauptet, dass die Etymologie dieses Namens "slawisch" wäre, weil seine Schreibweise in der lateinischen Transkription erhalten geblieben ist. Doch es gibt unterschiedliche Ansichten darüber, wie sein ursprünglicher Klang zu rekonstruieren ist. In den Quellen taucht der Name in der Form Mestivogius auf, wovon Kurzformen als Mistiuy oder Mistwi erhalten blieben. Die älteste Rekonstruktion des Namens ist die Form Mestwin und wird heute noch immer so verwendet. In der Literatur finden sich noch Formen, wie Mściuj oder Mszczu. Derzeit geht man davon aus, dass die Form Mściwoj die ursprüngliche Form sein könnte. Laut Gerard Labuda ist dieser Name für "Rache" lächerlich, weil sie "rachsüchtiger Onkel" bedeuten würde. Im "slawischen" ist er damit nicht übersetzbar, womit naheliegend andere Sprachen in Frage kommen. Zunächst lässt sich der zweite Teil "vogius" vom lateinischen vocātus herleiten, was ihn als Berufenen, Rufer oder Verkünder benennt. Für das vorgestzte Mesti ist im Altnordischen von mestr abzuleiten, womit der Name Mestivogius "großer Rufer" oder "großer Verkünder" bedeutet. In welchem Sinne bleibt unklar, es dürfte jedoch im 12. Jahrhundert nur ein christlicher Hintergrund vorliegen. Jemand also der das Wort des Christengottes verkündete.
Nach Johannes Voigt (1786–1863) war Pommerellen um diese Zeit von Gnesen völlig unabhängig. Dagegen musste Mestwin 1210 dem dänischen König den Lehnseid leisten, als dieser auf einem Kriegszug in das Pruzzenland auch Danzig, damals Gedanc genannt, eingenommen hatte. Um 1000 als Gyddanyzc erstmal erwähnt, weist dieser Name schon auf eine weit ältere dänische oder zumindest skandinavische Einflussnahme hin. Das altnordische Wort gyð benennt als gyðja zunächst einen Priester als heidnischen Verkünder (Rufer) und "danyzc" lässt sich auf die umtriebigen Dänen zur Zeit von Sven Gabelbart beziehen. Die danach anhaltende dänische Einflussnahme in dieser Region muss noch ein Vorspiel gehabt haben, möglicherweise befand sich hier eine dänischer Wikingerhafen, ähnlich, wie Truso.
Wahrscheinlich am 24. Juni 1209 stiftete Mestwin I., „von Gottes Gnade Fürst in Danzig“, „zu einem Kloster für die Nonnen, welche Gott und der heiligen Maria dienen“, mehrere Ortschaften zwischen der Radaune und ihrem Zufluss Stolpe. Da er die Zustimmung seiner vier Söhne und seiner Gemahlin hatte, fügte die Fürstin als ihren Anteil die ganze Oxhöfter Kämpe, das Dorf Bolschau im Burgbezirk Belgard sowie das Dorf Grabowo bei Schwetz hinzu. In den Urkunden ist festgelegt „freiwillig und gottergebenen Sinnes samt allem ihrem Geschmeide“.
Die bald nach 1209 errichtete Klosteranlage des Klosters Zuckau vermutet man an der Mündung der Stolpe in die Radaune. Das Kloster in Zuckau war ein Prämonstratenser-Nonnenkloster. Seine Gründung geschah nicht mit Hilfe benachbarter pommerscher Niederlassungen. Das wurde, vielleicht durch die dänisch-pommerschen Kämpfe in jener Zeit, verhindert. Mutterkloster für Zuckau war vielmehr das Sankt Vinzenzstift bei Breslau, das seit 1180 von Prämonstratensern besetzt war. Bereits 1201 bestätigte Papst Innozenz III. dem St. Vinzenzstift unter anderem eine Jacobikirche in Zuckau. Die Überlieferung lässt nicht erkennen, wie die Verbindung zwischen der Danziger Fürstenfamilie und dem Breslauer Sankt Vinzenzstift zustande kam. Die Gründung eines Nonnenklosters entsprach anscheinend einem Bedürfnis. Es sollte eine Versorgungs- und Bildungsstätte für die Töchter des Fürstenhauses und des pommerellischen Adels geschaffen werden. Das gab es in anderen Ländern auch.
Zuckau entwickelte sich zum Hauskloster für weibliche Angehörige des pommerellischen Fürstenhauses. Witoslawa, Tochter des Stifterpaares und Schwester von Swantopolk II. und Sambor II., ist als „magistra“ (Meisterin) dieses Klosters 1275 und 1289 nachgewiesen. Neben einer Novizenschule unterhielt das Kloster später auch eine Knaben- und eine Mädchenschule.
Von Mestwin I. ist außerdem bekannt, dass er in einer Versammlung der Daglinger in Makolin (Masowien) im Jahre 1212 als Herzog (dux) auftrat, da er sich bereits 1211 von der dänischen Oberherrschaft gelöst hatte. Um 1213, anlässlich einer Bestätigung für das Kloster Zuckau, bezeichnete er sich als „princeps“, was man im Sinne eines Statthalters interpretiert. Mestwin starb am 1. Mai 1219 oder 1220.
Mestwin I. teilte vor seinem Tode sein Herrschaftsgebiet unter seinen vier Söhnen auf. Swantopolk, der Älteste, erhielt das Gebiet um Danzig, Wartislaw den südlichen Landesteil mit Schwetz und Mewe, Sambor erhielt die Residenz Liebschau bei Dirschau und Ratibor den Westteil mit dem Hauptsitz in Belgard. Wartislaw starb in Schwetz um 1229, die Brüder teilten sich sein Herrschaftsgebiet auf. Swantopolk errang die Oberherrschaft über ganz Pommerellen durch den Besitz von Danzig und die Burgen Sartowitz, Zantir und Schwetz am Weichselufer.
[[File:Rakwitz 1912.jpg|none|fullsize]] Rakwitz 1912, der erste überlieferte Name weist auf einen Ort der einer Rabengottheit geweiht war.
Bereits im 10. Jahrhundert gegründet, Rakwitz wurde zum ersten Mal 1252 als Rachonovichi schriftlich erwähnt. Die im Dorf entstehende Adelsfamilie hat sich nach dem bereits existierenden Ortsnamen benannt. Im Jahre 1252 verlieh Boleslaw der Fromme, Herzog von Gnesen, und Boleslaw der Keusche als Belohnung für ihre Hilfe bei der Rückeroberung der Burgen Sbansin (Bentschen) und Drezdenko von den Deutschen, Komes Raczon die Herrschaft Rachonovichi und befreiten sie von den Lasten des herzoglichen Rechts. Den Namen Rachonovichi oder den folgenden Namen Rakonewicze hat man bisher auf keiner Wikipedia-Seite erklären können. Im Germanischen lässt sich Rachonovichi von *ragana für Götter oder althochdeutsch von racho für Rachen und Krächzen herleiten. Das am Ende stehende "vichi" kann hingegen vom althochdeutschen wīho* für Weihe abgeleitet sein. Mit anderen Worten: Rachonovichi war einem bestimmten heidnischen Gott geweiht, wobei wegen *ragana sicher nur Heimdalls Beiname Ragnar in Frage kommt. Im Altnordischen zeigt dabei hrōkr für eine Krähe auf, dass noch ein Rabenbezug existiert, was auf suebische Clans oder direkt die Lugier weist. Insgesamt weist "Raganowiho" auf einen Ort, der zuerst einer Rabengottheit geweiht war.
Bei diesem Dorf ließ im 17. Jahrhundert der Grundherr Christoph Grzymultowski, Kastellan von Posen, für deutsche Protestanten eine Stadt nach Magdeburger Recht erbauen, die nach dem Willen des Stifters eigentlich Freystadt heißen sollte, doch setzte sich der Dorfname durch. Die lateinische Urkunde hierfür wurde am 24. Februar 1662 von König Johann II. Kasimir bestätigt. Dieser König war laut seines Titelzusatzes "nec non Suecorum, Gothorum, Vandalorumque haereditarius rex, Rex Orthodoxus etc." noch erblicher König der Schweden, Goten und Vandalen, wobei letztere falsch mit "Wenden" übersetzt werden!
Zu dieser Zeit wurden in der Stadt und ihrer Umgebung zahlreiche evangelische Deutsche und böhmische Familien angesiedelt. Von Grzymultowski ging die Stadt an Matthias Radomicki über, der den Gründungsbrief 1696 bestätigte. 1708 brannte die Stadt zur Hälfte ab. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts befand sich die Stadt im Besitz der verwitweten Kastellanin von Zakrzewski.
1793 kam die Stadt an Preußen. 1797 bestand die Stadtbevölkerung zu einem Viertel aus Polen. Im 19. Jahrhundert befand sich die Stadt im Besitz der Familie Czarnecki. Wichtige Erwerbsquellen der Stadtbevölkerung basierten auf dem Wein- und Hopfenanbau in der Umgebung. Die Stadt, die seit 1815 zum Landkreis Bomst in der preußischen Provinz Posen gehört hatte, wurde nach dem Ersten Weltkrieg aufgrund des Versailler Diktats 1919 von Deutschland zwangsabgetrennt. In den Jahren 1869–1872 führte der deutsche Mikrobiologe und späterer Nobelpreisträger Robert Koch seine erste Arztpraxis in der Stadt.
[[File:Rakwitz 1939.jpg|none|fullsize]] Rakwitz 1939, die Stadt gehört wieder zu Deutschland. Der deutsche Familienname Rakwitz (Rackwitz) ist hier entstanden, ein Hannus von Rakewitz (1418) ist hier bezeugt
1939 wurde in Rakwitz die polnische Zwangsherrschaft von der deutschen Wehrmacht beendet. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs und Besetzung durch die Rote Armee wurden die verbliebenen deutschen Einwohner aus Rakwitz vertrieben. Am 3. Januar 1919 wurde Rakoniewice während des großpolnischen Aufstandes gegen Deutschland von polnischen Aufständischen erobert und dann widerrechtlich Polen angegliedert. Im September 1939 wurde die Stadt wieder deutsch und gehörte zum Wartheland. Nach dem Krieg wurden alle Deutschen gewaltsam vertrieben.
Um 1150 wurde Sobieslaws erster Sohn Sambor I. geboren. Er hatte seinen Sitz in der Burg von Danzig. Die Burg lag auf einer erhöhten Kämpe inmitten der sumpfigen Mottlauniederung dort, wo der Fluss kurz vor seiner Mündung in die Weichsel eine scharfe Biegung von Süden nach Osten macht. So war sie gegen feindliche Angriffe geschützt und konnte zugleich die Zufahrt zum langgestreckten Fischerdorf überwachen. Die Befestigungen bestanden damals noch aus Lehm- und Erdwällen, die durch Holzkonstruktionen verstärkt waren.
[[File:Sambor I. d.jpg|none|fullsize]] Herzog Sambor I. - Sein Name ist schwedischer Herkunft!
Sambor begünstigte, wie sein Vater, die Sesshaftmachung deutscher Siedler und Kaufleute. Für diese stiftete er 1190 die Sankt-Nicolai-Kirche „vor Danzig im Felde“. Der Heilige Nikolaus war der Patron der Seehandel treibenden Kaufleute. Daher finden sich auch große Nikolaikirchen in Lübeck, Wismar, Stralsund, Berlin, Elbing, Reval und an anderen Orten. Nach der Chronica Polonorum von Sambors Zeitgenossen Wincenty Kadlubek gilt Sambor I. als Statthalter, nur eben nicht Polens, denn zu dieser Zeit herrschten nur die Daglinger im Herzogtum Gnesen. Herzog Sambor wurde von Kasimir II., 1177–1194 Seniorherzog von Gnesen eingesetzt.
Der Historiker Johannes Voigt (1786–1863) stellte 1827 die Aussagen der Chronica Polonorum mit der Begründung in Zweifel, dass sich die Samboriden in ihren Urkunden als Princeps bezeichneten, ohne einen Gnesener Oberherren, insbesondere den langjährigen Seniorherzog Lestek I. (ca. 1194–1198, 1206–1210 oder 1211–1227) zu erwähnen. Er schreibt auch von einer Eigenbezeichnung als Dux (Herzog), ohne sie zu belegen. Lestek I. bedeutet im Althochdeutschen vielleicht so viel wie der "Listige" und lässt sich als Lautvariante von listīg herleiten. Tatsächlich geht er eher auf die Licicaviki zurück, jenen Clans, die das Heer von Dago Miseko stellten. Die zweite Wortteil "viki" beschreibt sie als Wikinger-Clans und "licica" erklärt zumindest das spätere polnische Wort "lisica", was bei Wiktionary mit "bewaffnete Stierköpfe" übersetzt wird. Ob nun Lestko, Lestik oder Leszek, mit den Licicaviki kamen hauptsächlich skandinavische Clans aus dem heutigen Schweden an, denen sich nachfolgend noch Dänen und Norweger anschlossen. Möglicherweise beschreibt das polnische "lisica" sie nur äußerlich, während der eigentliche Wortsinn in Skandinavien zu suchen ist. Im Altnordischen kommt sicher lȳsi für Glanz und Licht in Frage, dazu noch lȳzka , was für Brauch und Sitte steht. Mit anderen Worten wäre "lyzkaviki" nichts anderes als der Eigenname der aus Schweden kommenden Clans gewesen.
Bekanntlich war das Herzogtum Gnesen zur Zeit Sambors und Kadlubeks in eine Vielzahl von Herzogtümern verfallen, von denen die meisten allerdings von Zweigen der Daglingerdynastie regiert wurden. Die Klammern bildete der Seniorat des ältesten der Daglingerherzöge und das Erzbistum Gnesen. Das Danziger Pommern gehörte wie das südlich angrenzende Kujawien zum Bistum Leslau, einem Suffragan des Erzbistums Gnesen. Sambor I. vollendete die Gründung der Zisterzienserabtei in Oliva. Wahrscheinlich war es sein Vater Sobieslaw I., der die Gründung initiierte – die Hauptgründung erfolgte durch Sambor I. am 2. Juli 1186. Die Stiftung wurde von Mönchen des Klosters in Kolbatz in Vorpommern geleitet, für das dem dänischen Kloster in Esrum interstellt war. Das ist auch für den vermutlich dänischen Namen von Danzig bemerkenswert, wenn bereits Oliva unter starkem dänischen Einfluss stand. Bevor das Kloster Oliva gegründet wurde, schenkte Herzog Sambor I. den Zisterziensern mehrere kleine Siedlungen: Salcowitz, Clbamowi, Starkow, Stanowe, Gransowi, Sincimitz und ein Dorf mit unbekannten Namen, in dem die Neuankömmlinge ein Kloster gründeten und Oliva (olīfa) nannten. Der Name bedeutet soviel wie "Ölbaum".
Und jetzt zur Sambors Name, über dem keine einzige Seite über diesem Herzog Auskunft gibt. Nur bei Wiktionary wird man fündig, Sambor ist ein schwedisches Wort, was sich vom schwedischen Wort sambo ableitet und heute Partner und zusammenleben bedeutet. Es setzt sich angeblich aus sam für zusammen und bo für Bewohner, Eigentum und dem Haushalt zusammen. Im Altnordischen bedeutet sam ebenfalls zusammen, ein bo existiert jedoch nicht. Im Indogermanischen bedeutet *sem schöpfen, große Tonne oder Blutsverwandte betreffend, von gleicher Abstammung seiend. Das Wort weist also sinngemäß auf einen Schöpfungsort, wo auch Menschen "gleicher Abstammung" erschaffen wurden! Es ist damit mit der Zaubermühle Sampo aus dem Kalevala identisch.
Sambor starb im Jahre 1207, seine beiden Söhne hatten nur ein kurzes Leben. Sein Nachfolger wurde sein jüngerer Bruder Mestwin I.
[[File:Schwetz 1922.jpg|none|fullsize]] Schwetz 1922 - Die Stadt war eine Gründung schwedischer Kolonisten
Der Ort soll seine Gründung und seinen Namen schwedischen Emigranten verdanken, die vermutlich am Anfang des 10. Jahrhunderts nach Preußen flüchteten und sich an beiden Ufern der Weichsel als Kolonisten niederließen. Die ältesten Namen von 1198 als Zwece, Swiecie und Sweze bezeichnen die Stadt als "schwedisch", in der im gleichen Jahr die Marienkirche geweiht wurde. Im 12./13. Jahrhundert war Schwetz Zentrum eines pommerellischen Teilfürstentums der Samboriden, die vermutlich skirisch-schwedische Vorfahren hatten.
[[File:Schwetz 1939 a.jpg|none|fullsize]] Schwetz 1939, die Stadt gehört wieder zu Deutschland
Eine Burg bestand hier bereits Ende des 12. Jahrhunderts als Sitz des pomoranischen Herzogs, Grimislaus (latinisierter germanischer Name), in strategischer Lage in der Nähe des Flusses Schwarzwasser kurz vor seiner Mündung in die Weichsel. Im Jahr 1309 kam Schwetz zusammen mit Pommerellen an den Deutschen Orden. 1338 wurde Schwetz zur Stadt nach Kulmer Recht erhoben. Im späten Mittelalter gehörte Schwetz wieder zu Preußen. Nach einer schweren Überschwemmung im Jahr 1858 wurde die Stadt an eine etwas erhöhte Lage verlegt. Die wirtschaftliche Entwicklung wurde durch den Anschluss an das Eisenbahnnetz 1888 entscheidend verbessert. Im Jahr 1910 hatte Schwetz 8.042 Einwohner, davon 4.206 (52,3 %) deutschsprachig, 3.605 (44,8 %) polnischsprachig und 166 (2,1 %) zweisprachig in Deutsch und einer anderen Sprache.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Schwetz aufgrund der Bestimmungen des Versailler Diktats von Deutschland zwangsabgetrennt und erst 1939 kehrte es es wieder zum Deutschen Reich zurück. Es wurde dem Reichsgau Danzig-Westpreußen zugeordnet, zu dem es bis 1945 gehörte. Die deutsche Bevölkerung wurde aus Schwetz nach Kriegsende vertrieben.
Schubert oder Schobert - Weder Schuster noch Scheune
[[File:Gustav Schubert.jpg|none|fullsize]] Namensträger Gustav Schubert, Ritterkreuz- und Eichenlaubträger aus Königszelt in Niederschlesien. Bei den schweren Kämpfen um Orel im April 1943 zeichnete er sich als Stuka-Pilot besonders aus und wurde dabei schwer verwundet. In diesen Einsätzen hatte er 32 Panzer vernichtet, 15 Brücken zerstört, 16 Flak- und Artillerie-Geschütze zerstört und zwei Kanonenboote versenkt.Am 1. September 1944 zum Oberleutnant befördert, flog er Ende September 1944 seinen 1.000 Einsatz und erhielt nach 1.089 Einsätzen am 24. Oktober 1944 das Eichenlaub verliehen. Am 20. Januar 1945 ist er ostwärts Hohensalza durch Flakvolltreffer gefallen.
Manche Namen laden regelrecht ein für die überstrapazierte Berufsnamendeutung. Dazu gehören Schubert und Schober, mitsamt ihren Varianten. Bisher werden kaum Gemeinsamkeiten gesehen, obwohl die Varianten Schubert und Schobert das offenbaren. Für eine Gemeinsamkeit von Schobert und Schubert will man nur Einzelfälle gelten lassen, ansonsten trennen Scheune und "Schuhwerker" von einander. Doch genau diese Etymologien sind mit Sicherheit falsch. Schubert zum Beispiel hat seine größten Hotspots im Erzgebirge, wo man wie im ganzen süddeutschen Raum zu einem Schuhmacher hauptsächlich Schuster sagt und genau dieser Name ist tatsächlich ein Familienname, der sich vom Beruf des Schuhmachers ableitet. Für Schubert und seine westlicheren weniger verbreiteten Varianten Schuberth, Schubart, und Schubarth in Thüringen gilt das nicht. Wir können also ohne weiteres feststellen, dass alle diese Namen suebisch, thüringisch und bei Schubert sogar sorbisch sind. Sorbisch deshalb, weil diese Variante sich östlich der oberen Saale herausformte. Und Schobart ist neben einem unterfränkischen Hotspot ebenfalls zwischen Thüringer Wald und Erzgebirge verortet worden.
Die Sorben sind ebenfalls suebisch und gehen in Obersachsen auf die Hermunduren zurück. und zwar als Name für heidnisch gebliebene Hermunduren, seit die Franken sich westlich der oberen Saale festsetzten. Wer östlich der Saale das Vogtland und das Erzgebirge bewohnte, der war ein Sorbe oder Surabi, letzterer lässt sich sogar als „Rabenwächter“ deuten. Dass seit der Awareninvasion Südosteuropas auch vandalische Clans in das Erzgebirge vordrangen, bemerkten die Franken spätestens im 7. Jahrhundert, als sie das von einem Herrscher der Sorben berichteten: "Dervanus dux gente Surbiorum que ex genere Sclavinorum", was "Dervanus, Anführer des Stammes der Surbius, der zum Stamm der Sclavinen gehörte" bedeutet. Wie es sich schon andeutet, ist der Name Dervanus sicher vandalischer Herkunft, denn mit dem Stamm der Sclavinen sind nach Schröcke ostvandalische Sclavenen aus dem Pripjat-Gebiet gemeint. Die ihnen zugeordneten "Surbi", sind die Sorben gewesen und diese sind wiederum suebischer Herkunft. Weiter wurde das Erzgebirge als Vandalengebirge bezeichnet und die Sudeten wurden mit Wildschweingebirge übersetzt. Für die Sorben des Dervanus bedeutet das, dass sie im 7. Jahrhundert längere Zeit von sclavenischen Vandalen beherrscht wurden.
[[File:Ritter von Schobert.jpg|none|fullsize]] Namensträger Ritter von Schobert, Ritterkreuzträger aus Würzburg. Für die Eroberung eines Panzerwerks der Maginotlinie erhielt er 1940 das Ritterkreuz
Mit diesem Hintergrund können wir Schubert zumindest germanisch deuten, wofür im ersten Wortteil *sūbar für sauber und rein in Frage kommt. Verbinden wir dieses Wort noch mit Bard (Barth) für Kämpfer als ursprüngliches *sūb-bard, dann haben wir auch eine viel direktere Verbindung zu Schubert, der sicher einer führenden Kriegerkaste angehörte. Schubert war damit als *sūbar zuerst ein Kriegername und erweitert, einfach nur ein anderer Begriff für einen Krieger bei den Hermunduren und Vandalen. Nur Schober passt nicht wirklich zu diesem Hintergrund, seine Verbreitung betrifft dazu ganz Süddeutschland und das südliche ostelbische Gebiet. Doch auch dieser Name lässt sich von *sūbar herleiten, der als "Gereinigte" und "Geläuterte" interpretiert, wohl für Missionierte verwendet wurde.
[[File:Sobieslaw.jpg|none|fullsize]] Princeps Sobieslaw als Stifter des Klosters Oliva- Sein Name war ein germanischer Funktionstitel, der soviel, wie Mundschenk bedeutet
In Pommerellen wurde im 12. Jahrhundert angeblich ein Herzog von den Daglingern eingesetzt, dessen Name Sobieslaw oder Subislaw lautete und ab etwa 1155 der erste historisch fassbare Herrscher in dieser Region gilt. In der Regel wird er heute als Statthalter der Daglinger angesehen, die heute als falsch als Piasten bezeichnet werden. Diesen Begriff haben sie weder selbst als Eigenname verwendet, oder geschweige gekannt. Der Begriff Daglinger ist vom Herrschername Dago Miseko abgeleitet, wobei der zweite Name sicher ein Ökelname ist und im Altnordischen der "Narbige" oder "Vernarbte" bedeutet. Wichtig ist, dass Dago ebenfalls ein nordischer Herrschername ist und von *tāg für anführen abgeleitet ist.
Herzog Sobieslaw oder Subislaw wurde ungefähr 1130 oder schon etwas davor geboren. Seine Vorfahren wurden angeblich nach der Eroberung Pommerns durch dem Gnesener Herzog Boleslaw III. Schiefmund (oder Wendemund) im Jahr 1116 zu Statthaltern ernannt worden. Doch bestritten wurde das bereits im 19. Jahrhundert, der angegebene Titel Princeps wird auch so interpretiert, dass die ersten Herzöge von Pommerellen in keiner Weise abhängig von Gnesen gewesen wären.
Der erste namentlich bekannte Herzog Sobieslaw ist als erster in einer Reihe pommerellischer Fürsten in der Klosterkirche von Oliva abgebildet. Diese Bilder stammen aus späterer Zeit. Unter sein Bild ist die Jahreszahl 1180 eingefügt worden. Princeps Sobieslaw vermählte sich um 1150 mit einer namentlich nicht bekannten Schwester des kujawischen Wojewoden Zyroslaw aus dem Geschlecht Powal. Aus den Urkunden seiner Nachfolger ergibt sich, dass er um 1185 das Zisterzienserkloster Oliva gestiftet hat. Dem Einzug der Mönche am 2. Juli 1186 waren eingehende Verhandlungen mit dem Landesherrn vorausgegangen, um das künftige Gedeihen des Klosters sicherzustellen.
[[File:Kloster Oliva.jpg|none|fullsize]] Das Kloster Oliva bei Danzig
Außer dem Ort Oliva erhielten die Mönche sechs weitere Dörfer in der Nachbarschaft, Fischereirechte bei Putzig und im Weichseldelta, im Frischen Haff und auf der See. Den Mönchen wurden eigene Handelsschiffe zugestanden und sie sollten mehrere Mühlen am Strießbach bei Langfuhr bauen und betreiben. Die ersten Mönche in Oliva kamen aus dem Kloster Kolbatz bei Stettin, mit ihnen kamen deutsche Siedler ins Land.
Sobieslaw stiftete um die gleiche Zeit auch die Katharinenkirche in Danzig und starb, so lautet ein sehr viel späterer Eintrag in den Nekrologen von Oliva, am 23. Januar 1187. Seine geschichtliche Existenz war früher von der Forschung wegen der unsicheren Quellenlage in Zweifel gezogen worden. Deshalb hat es sich in der deutschen Historiographie eingebürgert, seinen Sohn Sambor als Stammvater dieses Geschlechts anzusehen. Was man nirgendwo wo lesen kann ist ein ernsthafte Deutung des Namens Sobieslaw oder Subislaw und vor allem aus welcher Sprache er stammen würde. In der früheren Literatur wurden die auf "slaw" endenden Namen im Herzogtum Gnesen gern mit mit dem altnordischen leif für Erbe gedeutet, es kommt jedoch noch lāvarði für Herr, Wächter und Wärter in Frage, was quasi auf die vermutete Statthalterrolle weist. Damit wäre "(s)law" nur eine abgeleitete Kurzvariante von lāvarði. Der erste Teil des Namens Subislaw könnte dagegen vom germanischen *sūbriz abstammen, was sauber bedeutet. Das kann bereits auf die Skiren weisen, deren Name als Reine und Wahrhaftige gedeutet wird. Doch es kann auch ein alter Titel sein, der ursprünglich einem "Mundschenk" entsprach und zwar um Sinne der weltweiten Somaschöpfung der Asen. Ein Titel, den auch die Skiren gekannt haben könnten. Das germanische *supiz steht für Trank und als "Herr des Trankes" oder "Wächter des Trankes" kann er wie ein Mundschenk interpretiert werden.
Nach Goldbeck gründete Sobieslaw im Jahr 1185 noch die Stadt Nowe (Neuenburg i. Westpreußen). Als Sobiesław 1187 verstarb, folgte ihm sein ältester Sohn Sambor I. nach.
Der Ort wurde erstmals 1328 als Lascovic urkundlich erwähnt. Dann folgten die Namensformen Leskewicz (1408), Leskowitz (1411), Laskowicze (1534), Laszkowitz (1570), Laskowicze (1583), Laskowice (1597). Der Name des Dorfes wird bisher auf zweierlei Weise interpretiert. Entweder als patronymischer Name, der sich von einem Personennamen Lasek oder Laska mit dem Suffix -owice ableite oider es ist ein topographischer Name, der aus dem Suffix -owiec aus dem gebräuchlichen Wort "lasek" für "kleiner Wald) gebildet wird; und damit insgesamt so viel wie "Menschen, die in den Wäldern wohnen" bedeuten soll. Zeitlich käme vor allem eine althochdeutsche Herleitung in Frage, doch es war das Altnordische was den Ort nach seinem weißem Schloss als lās(ch)-vice benannte. Letzteres vice beschreibt von vīss hergeleitet, sein weißes Äußeres.
[[File:Laskowitz.jpg|none|fullsize]] Laskowitz Bahnhof - Hier lebten 1910 deutlich mehr Deutsche als Polen. Viele Polen sind jedoch nur noch deutschsprachig gewesen.
Die erste historische Erwähnung des Dorfes stammt aus einer Urkunde des Großmeisters Werner von Orseln aus dem Jahr 1328, in der die Siedlung Laskowitz an der Grenze zum Dorf Belno erwähnt wird. Laskowitzbefand sich in den Händen von Rittern. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts war das Dorf im Besitz von nur 2-3 Besitzern. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts wird in den deutschen Quellen Laskowitz und Ober Leskowitz, nach 1410 erwähnt. Der erste bekannte Ritter und Besitzer des Anwesens war Dytrych (Dietrich) von Laskowitz (1442).
Um 1785 hatte das adlige Gut und Vorwerk Laskowice oder Laskowitz 18 Feuerstellen (Haushaltungen). Im Zeitraum 1900–1902 wurde aus Teilen des Gutsbezirks Laskowitz die eigenständige Landgemeinde Laskowitz Bahnhof gebildet, sie wurde in den Amtsbezirk Laskowitz eingegliedert. Um 1870 war Adolph von Gordon-Coldwells, Mitglied des Herrenhauses, Fideikommissbesitzer des Ritterguts Laskowitz. Um 1900 wird Franz von Gordon-Coldwells als Fideikommissbesitzer genannt. Die Vorfahren der Familie Gordon-Coldwells stammten aus Aberdeenshire, Schottland. 1905 hatten in Laskowitz Bahnhof die deutschen Bewohner eine klare Mehrheit und in Laskowitz selbst die Polen.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden beide Ort ohne Volksabstimmung wie der gesamte Kreis Schwetz im westpreußischen Regierungsbezirk Marienwerder für die Einrichtung des Polnischen Korridors zwangsabgetrennt. Tausende deutsche Familien wurden durch diesen "Korridor" zerrissen.
[[File:Laskowitz 1939.jpg|none|fullsize]] Laskowitz im September 1939 - Ein Trupp gefangener polnischer Milizionäre wird bei Laskowitz abgeführt.
Im September 1939 wurde Laskowitz 1939 von der polnischen Herrschaft durch die deutsche Wehrmacht befreit. Bis 1945 waren das Dorf Laskowitz (Bahnhof) und der Gutsbezirk Laskowitz dem Landkreis Schwetz im Regierungsbezirk Bromberg, Reichsgau Danzig-Westpreußen, zugeordnet. Kurzzeitig erhielt die Ortschaft den Namen Lassewitz. Nach Kriegsende 1945 wurden die deutschen Einwohner vertrieben.
Witz, Witzel, Wetzel, Wetz und der Saal der Wissenden
[[File:Wilhelm Wetzel.jpg|none|fullsize]] Namensträger Wilhelm Wetzel, Ritterkreuzträger aus Sarbske in Hinterpommern
Bis heute will man die die deutschen Familiennamen Witz, Witzel, Wetzel oder Wetz hauptsächlich als Varianten des Namens Werner ansehen. Oder im zweiten Fall mit Wissen verbinden. Anhand des einzig großen Hotspots des Namens Witz südlich des Landes Hadeln, ist dieser sicher altsächsischer Herkunft. Für die anderen Namen gibt es andere Hotspots. So für Wetzel im Rhein-Main-Gebiet, in Südwestdeutschland und östlich der oberen Saale. Wetz und Witzel finden sich dagegen in Hessen.
[[File:Otto Wutzel.jpg|none|fullsize]] Namensträger Otto Wutzel, Ritterkreuzträger aus Hadersdorf-Weidlingau bei Wien
Im Altsächsischen lässt sich der Name von *wito für Weiser und *wit für Sehende und Wissende herleiten, dazu kommt noch sėli für Hauptraum oder Saal, der ursprünglich sich im Inneren eines Tempels befunden haben muss. Wissensträger der Altsachsen sind heidnische Priester gewesen und deren Titel wurde mit der fränkischen Deportation altsächsischer Clans über das Reich Karls des Großen über sein ganzes Reichsgebiet verteilt. Über die Jahrhunderte formten sich danach Lautvarianten wie Witschel, Witzel, Witzke, Witzmann oder Wetzl heraus, sie besagen nichts anderes, als dass diese Namensträger ursprünglich aus den heidnischen Priesterkasten stammen. Sie stellen also keine Ableitungen von Werner dar, der einen völlig anderen Hintergrund hat. Von Wernheri abstammend, ist das nur ein suebischer Wolfsname.
[[File:Zempelburg 1939.jpg|none|fullsize]] Zempelburg in Westpreußen im September 1939, die deutsche Wehrmacht beendet die polnische Herrschaft. Der Name der Stadt leitet sich von Sampo, einer mythischen Zaubermühle ab. Sie entsprach der nordischen "Grótti"- Mühle
Zempelburg in Westpreußen wurde einst unter den Daglingern aus Gnesen gegründet. Die ersten Aufzeichnungen über Siedlungen auf dem Gebiet der heutigen Stadt erschienen bereits im Jahr 1113. Der erste bekannte Besitzer von Sępólno war Hektor Ostrorog von Pacosc (Pakosch), der mit seiner Familie im Palast in Sikorz (Schönhorst) lebte. Ursprünglich befand sich die Stadt im Tal des Spolenko, später wurde der Flusslauf geändert und die Stadt begann sich an den höheren Ufern des Sees und des Flusses auszudehnen. Im Jahr 1359 gründete Hector Ostroróg eine Kirche, die dem Heiligen Bartholomäus geweiht war. Das Patronat über die Kirche übernahm der Orden vom Heiligen Grab aus Mechovia (Mechou). Im selben Jahr baute Ostrorog eine Mühle, und das von den Schleusen aufgestaute Wasser überschwemmte die umliegenden Gebiete. Die erbaute Ostrorog erbaute Mühleb war zugleich der Namensgeber dieses Ortes, denn der erste bekannte Name Sampolno ist für 1312 und 1359 wurde es Sampel benannt. Möglicherweise gab es schon 1312 eine Mühle, die die ableitend von der finnisch-nordischen magischen Mühle Sampolno genannt wurde. Sie entspricht vom Hintergrund "Grótti"- Mühle.
Bestätigung finden wir in den Wörterbüchern. Im Altnordischen steht sāmr für dunkelgrau oder schwärzlich, tatsächlich standen solche Farben in den Mythen immer nur für Silber. Der zweite Wortteil "polna" leitet sich von pollr ab, was zunächst für etwas Rundes steht, doch in seiner indogermanischen Herleitung für etwas glänzend Weißes. Um jetzt den zweiten Namen Sampel mit hinzuziehen, wird auch das indogermanischen *pol und damit *pel eine Rolle spielen, beides würde die Zaubermühle Sampo als "warm" beschreiben. Und das ist stimmig, im Inneren eines Dilmuns wurde massenhaft Flusswasser in reinen Dampf umgewandelt.
[[File:Ostrorog Scharfenort.jpg|none|fullsize]] Ostrorog - der althochdeutsche Name leitet sich von der germanischen Frühlingsgöttin Ostara ab.
Während der Herrschaft der Daglinger gehörte die Familie Ostrorog zu den bedeutendsten und ältesten Adelsfamilien, es lohnt sich also diesen Namen zu untersuchen und zwar ohne der polnischen heutigen Schreibweise. Hector ist zunächst ein Name aus der Griechischen Mythologie, er ist also weder ein polnischer noch ein "slawischer" Name. Und Ostrorog? Im Wartheland gab es eine gleichnamige Stadt Ostrorog, die von den Deutschen Scharfenort genannt wurde. Ostrorog wurde jedoch erst 1383 erstmals urkundlich erwähnt und lässt somit eine althochdeutsche Namensherkunft zu. Und dieser Ort geht über das althochdeutsche ōstarīg* für "österlich" bis auf die germanische Frühlingsgöttin ōstara zurück. Ostara war in Europa eine Namensform von Ištar. Bevor sich eine Stadt daraus entwickelte, war dieser Ort lange Zeit nur ein Burgort, der im Mittelpunkt von Blutfehden im Herzogtum Gnesen stand.
[[File:Vandsburg 1903.jpg|none|fullsize]] Vandsburg 1903 - Der zweite Name Wiecbork benennt 1405 sicher die pommeranische Familie Borko, deren Name altnordisch Wolf bedeutet: "Die Borko Geweihte".
Die Geschichte von Vandsburg in Westpreußen belegt, wie falsch es ist zu behaupten, dass der Begriff Wenden ein Eigenname eines größeren Volkes war. Ausgehend von der Etymologie des ersterwähnten Namens Wanszowna haben wir nur eine nachvollziehbare Herleitung von Wörtern, die für drehen, winden und wälzen stehen. Dass alles bezeichnet die Bewohner im Zeitalter der Schwertmissionierungen als Gedrehte, Umgedrehte oder Gewendete im Sinne einer Änderung ihrer Geisteshaltung zu den damals streitenden Religionen. Das Christentum wurde in Europa in großen Teilen mit Gewalt eingeführt, das begann mit der Zerstörung heidnischer Haine, dem Fällen heiliger Bäume oder der Zerstörung von Tempeln mit Götzenbildern und endete in blutigen Kreuzzügen mit der Ausrottung und Versklavung ganzer Völkerscharen in Europa. Dieser Völkermord geschah im Namen der Kirche, die danach ihre Verantwortlichen dafür "heilig" sprach. Heiden sind Ketzer und diese hat man im Mittelalter verbrannt. Gewalt schreckt ab und so gaben die meisten Zwangsbekehrten vor nun an Christus zu glauben, doch kaum waren die Missionare und ihr ritterlicher Begleitschutz weg, blieb alles beim Alten, man zelebrierte die alten Ahnenkulte und versteckt gehaltene heidnische Priester (Verkünder, Driuden) übten wieder ihre die Macht aus. Für die christliche Kirche waren solche Leute abgefallenen Leute Apostaten, die ausgerottet gehörten. Dass war auch der Grundansatz für den Wendenkreuzzug von 1147 und vielen weiteren Kriegszügen in das dünnbesiedelte Land östlich der Elbe-Saale-Linie.
Im Raum der später entstehenden Stadt Vandsburg war das nicht anders. Das Gebiet geriet schon frühzeitig unter Kontrolle der von Gnesen aus expandierenden Daglinger. In erster Linie, wie die Wikinger nur auf Eroberung, Raub und Versklavung aus, stellten sie ihre Feldzüge als Schwertmissionierungen dar und holten sich dafür die entsprechenden Legitimationen vom Vatikan ab. So geriet Gnesen unter der Kontrolle der römischen Kirche, der ursprünglich mit dem Akt von Gnesen (1000) eingeleitet wurde. Die Region von Wanszowna (Vandsburg) wurde bereits nach 960 von Dago Misekos Heer erobert. Der Name einer Siedlung Wanszowna ist erstmals für das Jahr 1383 belegt, er erscheint in der Chronik von Janko von Tscharnikau. Gegründet wurde Tscharnikau im 10. oder 11. Jahrhundert. Es war eine Veste der Pommern, die um 1100 Gnevomir, dem Herrscher des Landes Filehne gehörte. Gnevomir ist ein germanischer Wolfsname, an der Netze hielten sich Nachfahren von Rugiern und Burgunden. "Gnevomir" leitet sich vom niederhochdeutschen gnæfr für hochragend im Sinne an der Spitze stehend her, es war also ein Titelname, der sich mit īmir für Wolf verbindet. Spätestens 1108 haben die Daglinger diesen Burgort erobert. Janko von Tscharnikau gehörte dem Adelsclan der Nalancz oder Nalencz an, der seit 933 belegbar ist, dass heißt, sie haben in Tscharnikau wohl schon vor den Daglingern geherrscht. Ihr Name lässt sich im Altnordischen von landseti herleiten, was für Pächter und Landsasse steht. Als Landsassen (Lansten) oder landsässige Untertanen wurden im deutschen Sprachraum des Mittelalters und in der frühen Neuzeit diejenigen Grundherren oder Adeligen bezeichnet, die im Gegensatz zu den Reichsunmittelbaren der direkten Herrschaft eines Territorialherrn unterworfen waren. Die Nalancz sind also den Daglingern Untertan gewesen. Die erste Silbe dürfte jedoch im Altnordischen nāl gewesen sein, der Name entstand aus nāl-landseti, wobei nāl im Wörterbuch der Sinn von drehen zugeordnet wird. "Gedrehte Landsassen" sind missionierte Landsassen. Die Nalancz bekriegten die Adelsfamilie der Grzymala um Herzogtum Gnesen. Der Name Grzymala lässt sich altnordisch von krūzi für Kreuz und mal für Zeichen ("von Christus gezeichnete") herleiten. Auch das ist ein Name, der erst nach der Missionierung dieser Adelsfamilie entstand! Die Adelsfamilien im Herzogtum Gnesen sind eben keine "polnischen Piasten" gewesen, sondern auch missionierte und von den Daglingern unterworfene Herrscherclans alteingesessener Sippen.
[[File:Vandsburg 1939.jpg|none|fullsize]] Vandsburg 1939, die westpreußische Stadt kehrt wieder nach Deutschland zurück. Der deutsche Name basiert auf den ältesten Namen und bedeutet soviel wie "Wendenburg". Nicht weil hier ein Volk der "Wenden" wohnte, sondern diese Bewohner als Apostaten angesehen wurden.
Die erste urkundliche Erwähnung des Namens Wiecbork stammt aus dem Jahr 1405. Die Stadt war Teil des Königreichs Polen und eine Privatstadt, die verschiedenen Magnaten gehörte. Damit kommt nur die rugische Adelsfamilie Borko (Borco) als Namensgeber in Frage, deren Name Wolf bedeutet und in ihrem Wappen auch gekrönte Wölfe dargestellt sind. Der Name lässt sich althochdeutsch deuten, wobei wic auf wih zurückgeht und meistens Weihe bedeutet. Er bedeutet "Borko geweiht" und entstand wohl mit dem Erwerb dieser Stadt.
[[File:Gerhard Werner.jpg|none|fullsize]] Namensträger Gerhard Werner, Ritterkreuzträger aus Baden-Baden. Oberleutnant Werner vom Jagd-Kommando 8, befehligte trotz einer schweren Doppelverletzung an der Schulter die Verteidigung in einem entscheidenden Sektor von Cholm. Die deutschen Erfolge gegen alle Angriffe waren zum großen Teil seiner überlegenen persönlichen Tapferkeit und Entschlossenheit zuzuschreiben. Das Eichenlaub folgte erst posthum für seinen erfolgreichen Kampf in den rumänischen Karpaten, bei dem er 1944 sein Leben verlor.
Den deutschen Familiennamen Werner will man bis heute über Wernher und Wernheri nur bis auf das althochdeutsche Warinheri und Werinher zurückführen. Man vermutet nun, dass Werner und Wernher ursprünglich dem Volksnamen germanischer Warnen entstammt. Ihr ältester Name Varini ist ein Eigenname und das gesamte Volk gehörte nach Plinius und Tacitus nicht den Sueben an. Trotzdem wird bei diesen Namensformen kein "Heer", sondern nur ein Wolf genannt. Quasi die wanische Variante davon ist Warning, es bedeutet "Ingwios Wächter". Die Warnen könnten also auch generell mit Wächter übersetzt werden, wobei ihre Funktion offen hält, für wem sie wachten. Warning oder Warninck erzählen, dass sie südlich der Ostsee für Freyr (Yngvi) wachten, während Wernheri sie den Sueben zuordnet. Die Hotspots für Warning geben das her: Südlich der Ostsee und westlich der Lüneburger Heide. Die Warnen hatten auf ihr Stammesgebiet an der Ostsee bezogen, wohl das gleiche Schicksal, wie die Heruler erlitten. Zuerst entstammten sie wanischen Clans und wurden später von Sueben unterworfen. Als Topkanditat kommen die Langobarden in Frage, die sich ebenfalls östlich der Warnen an der Ostsee behaupteten.
[[File:Fritz Warnecke.jpg|none|fullsize]] Namensträger Fritz Warnecke aus Burgdorf bei Hannover
Auf den Hotspotkarten von namensforschung.net finden wir Werner zwar über das ganze heutige mittlere Deutschland verteilt, doch die größte Dichte im früheren Stammesgebiet der Hermunduren erreicht, während Werher nur zwischen unteren Main und unteren Neckar seinen einzigen großen Hotspot hat. Wie auch immer er dahin kam, primär zählt nur die größere Massenverteilung. Für die Präzisierung der Herkunft dieser Namen reicht ein Vergleich zum Namen Warner.. der im Nordwesten Deutschland bis zur Lüneburger Heide hinein seine größten Hotspots besitzt. Und genau hier gab es eine Vormachtstellung langobardischer Clans, die warnische Clans unterworfen haben müssen. Das erzählt uns ganz besonders der Flussname Warnow, der angeblich im "Slawischen" Krähenfluss bedeuten soll. Doch Krähen sind Raben und diese sind mit dem alten Namen der Langobarden als Vinniler (Winniler) verbunden.
Die Warnen waren insgesamt recht umtriebig, sie gelangten bis ins nördliche Thüringen und im Westen wären sie bis zum Niederrhein gekommen, siehe die großen Hotspots für Warning und der Variante Werning. Von Werner leitet sich noch die Variante Wörner ab und ist noch als Wernegger, Werneck oder Warnecke mit weiteren Wolfswächtern verbunden.
[[File:Kamin Westpreußen.jpg|none|fullsize]] Das deutsche Kamin in Westpreußen im Jahr 1911, der Name bedeutet soviel wie "Himmelstein" im Niederhochdeutschen, was auf einen heidnischen Götterberg weist und dieser auf einen symbolischen Schöpfungsort.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt wahrscheinlich aus dem Jahr 1107. Ab dem 13. Jahrhundert gehörten die Ortschaft sowie die Umgebung zum Erzbistum Gnesen und dieses befand sich innerhalb des Herzogtum Gnesen, über das die Daglinger herrschten. 1339 wurde der Ort kurzzeitig vom Deutschen Orden besetzt. Am 11. Juni 1359 wurde dem bis dahin Wawrzyszkowo (Wawrzyszkowice) genannten Dorf auf Initiative des Erzbischofs Jaroslaw Bogoria das Stadtrecht nach Magdeburger Recht verliehen. Der letzte König der Daglinger war Kasimir der Große, er bestätigte das Recht am 25. Juni 1360. In der Urkunde wird der Ort als Kamyn bezeichnet.
Der Ortsname Wawrzyszkowo lässt sich Althochdeutsch deuten, wir können den zweiten Teil szkowo von szkowo herleiten, was schauen bedeutet. Der erste Teil Wawrzy leitet sich wohl von wēferōd für jammern und klagen her, was insgesamt auf einen heidnischen Seher einer Priesterkaste weist und diese könnte hier eine Orakelstätte unterhalten haben. Zwischen 1374 und 1384 wurde die noch kleine Stadt Camen genannt.
Zu der Ortschaft gehörte eine Fläche von 10 Hufen, etwa 168 Hektar. 1597 gehörten zur Ortschaft 41 Hufen, wovon vier dem Pfarrer gehörten. Nach der Erhebung zur Stadt wurde eine Burganlage mit Wehrtürmen errichtet, die bis 1721 Bestand hatten. Im Zuge der ersten polnischen Teilung von 1772, mit der die Wiedervereinigung Preußens einherging, wurde Kamin Teil des preußischen Netzedistrikts im Königreich Preußen. Im 19. Jahrhundert und im Ersten Quartal des 20. Jahrhunderts gehörte Kamin zum Landkreis Flatow der Provinz Westpreußen.
Seit 1871 gehörte Kamin zu Deutschland. Nach der Volkszählung von 1910 hatte Kamin 1.547 Einwohner, von denen 1.312 (84,8%) Deutsche waren. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Kamin in Westpreußen ohne Volksabstimmung von Deutschland abgetrennt und den polnischen Staat angegliedert. Das betraf im Jahr 1920 noch den östlichen Teil des Kreises mit den Städten Kamin, Vandsburg und Zempelberg mit 30.516 Einwohnern. In diesem Gebiet lebten nur 8.600 Polen, die Deutschen wahren klar in der Mehrheit! Im Jahr 1934 kündigte die polnische Staatsregierung den in Versailles am 28. Juni 1919 abgeschlossenen Minderheitenschutzvertrag zwischen den Alliierten und Assoziierten Hauptmächten und Polen einseitig auf. Das ging einher mit einer neuen Enteignungs- und Vertreibungspolitik gegenüber Deutschen in Westpreußen.
[[File:Kamin in Westpreußen 1939.jpg|none|fullsize]] Die Wehrmacht am 2. September 1939 bei Kamin in Westpreußen vor einer von Polen gesprengten Brücke. Aufhalten konnten sie die Deutschen nicht, Pioniere bauten schnell einen Notübergang über den Fluss Kamionka.
Im September 1939 wurde Kamin von der deutschen Wehrmacht unter Einsatz von Artillerie und Flugzeugen besetzt und wieder dem Deutschen Reich angeschlossen. Die Stadt gehörte bis 1945 zum Kreis Strasburg in Westpreußen im Regierungsbezirk Marienwerder im Reichsgau Danzig-Westpreußen des Deutschen Reichs. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs besetzte im Frühjahr 1945 die Rote Armee die Region, aus Kamin wurden alle noch verbliebenen Deutschen von Polen vertrieben.
Arnwald, Arnold, Arndt - Verkünder der Priesterkaste
[[File:Friedrich Arnold.jpg|none|fullsize]] Namensträger Friedrich Arnold, Ritterkreuzträger aus Karlsruhe. Der Sturmgeschützkommandant vernichtete an der Ostfront 51 Panzer der Sowjets, wofür er 1943 das Ritterkreuz erhielt
Um es vorweg zu nehmen: Es gab niemals den Adler als Totemtier für alteuropäischer Clans. Wurde er später auch ein beliebtes Wappentier, er wurde im Goldenen Zeitalter hauptsächlich als Götterbote angesehen. In Indien ist dieser als adlerförmiger Garuda bekannt und war mit Vishnu und Indra verbunden. Beide sind demnach noch als Götterboten in Erscheinung getreten, dass heißt sie hatten eine himmlische Präsenz und pendelten zwischen Orbit und Erde, was sich auf ihre Rolle als Mundschenk und Wächter bezog.
[[File:Fritz Arndt.jpg|none|fullsize]] Namensträger Fritz Arndt, Ritterkreuz- und Eichenlaubträger aus Zehdenick an der Havel (Brandenburg). Im Februar 1943 kämpfte Arndt bei Orjol eine unglaublich Schlacht und zwar ganz allein, um seiner Einheit den Rückzug zu ermöglichen. Kaum war der Rückzug eingeleitet griffen die Sowjets an. Ein Panzer eröffnete das direkte Feuer auf Arndt selbst, aber Arndt schaffte es, die Kontrolle über seine Nerven zu behalten und den Panzer näher kommen zu lassen, bevor er ihn mit einer T-Mine zerstörte. Arndt blieb allein in der Festung zurück, während sich die Kompanie zurückzog. Ganz allein griff er die Sowjets mit einem erbeuteten Koaxial-MG an. Gestützt auf ein unterirdisches Rohrsystem konnte er immer wieder den Sowjets entkommen. So konnte er immer wieder im sowjetischen Rücken auftauchen und ihnen schwere Verluste zufügen. Er schaffte es schließlich, zum primären Verteidigungsstützpunkt zurückzukehren und gleichzeitig 10 Gefangene zu machen. Es folgte die Auszeichnung mit dem Ritterkreuz. Seine zweite berühmte Schlacht kämpfte Arndt bei Autz in Litauen 1944, als die Sowjets die HKL durchbrachen. Doch hier befand sich Fritz Arndt. Mit 20 Mann auf 2 SPWs fuhr er an den feindlichen Panzern und ihrer berittenen Infanterie vorbei, bis zur alten Frontlinie. Dort stiegen er und seine Männer ab, eroberten die MG-Stellungen und rollten dann die Gräben zu beiden Seiten auf. Arndt legte einen T-34-Panzer mit einer T-Mine lahm. Die Besatzung wurde gefangen genommen. Danach kletterten Arndt und zwei seiner Kameraden in den Panzer und richteten sein Geschütz auf die Sowjets, wobei mehrere Panzer zerstört wurden. Dies zwang fast alle Sowjets zum Rückzug, andere versprengte Trupps wurden eingekesselt und ergaben sich. Für diesen Kampf erhielt Arndt das Eichenlaub.
Indras Sohn Arjuna ist identisch mit dem "beinlosen" himmlischen Wagenlenker Aruna, beide sind Götterboten gewesen. Beide Namen zeigen zugleich auf, woher das germanische *arn stammt, was auf das germanische *arnōn zurückgehend, Bote sein und ausrichten bedeutet. Weitere Entsprechungen wie sühnen oder büßen ordnen diesen Boten noch der Priesterkaste und mit *arnō oder *arnu verbunden, einem Adler zu.
[[File:Eddi Arent.jpg|none|fullsize]] Namensträger Eddi Arent, deutsche Schauspielerlegende aus Danzig-Langfuhr
Heute will man die deutschen Familiennamen Arndt und Arnold nur bis auf Arnwald zurückführen, doch das ist bereits eine Erweiterung für walten, dass heißt der Götterbote herrschte und lenkte seine Priesterkaste. Der Name Arnold ist in allen suebischen Gebieten vertreten, die wichtigsten Hotspots befinden sich jedoch östlich der Saale, wo sie diesen Namen mit den Hermunduren verbinden. Weitere Varianten, wie Ahrenhold finden sich im suebischen Nordosten Hessens, gleiches gilt auch für Ahrend. Andere Varianten wie Arentschildt, Arendt oder Arnd sind quer über Deutschland verteilt, die Variante Arendt ist jedoch überproportional nur eine ostelbische mit großen Hotspots. Bei Arend sorgen bisweilen im Mittelalter eingewanderte Juden für Verzerrungen bei der Herkunftsanalyse, die diesen Namen willkürlich für sich verwendetet.